durchschnittlicher Jugendroman für jüngeres Publikum
Buchinhalt:
Nachdem Evi mit Mutter und Bruder ständig auf der Flucht sind und immer wieder umziehen, ist es für das Mädchen eine Umstellung, als die Familie schließlich zur Großmutter zieht und Evi die Elementer-Schule Purlunas besucht. Sie findet als „die Neue“ nur schwer Anschluß, freundet sich dann aber mit Nike und ihrem Bruder Chris an, auf den sie alsbald ein Auge geworfen hat. Immer wieder überkommen Evi Astralprojektionen, die ihr Bewusstsein in andere Zeiten und an andere Orte versetzen. Warum spricht niemand in ihrer Familie über ihren Vater? Und warum leider sie unter diesen Bewusstseinsverschiebungen? Als dann ein rätselhafter Fluch ins Zentrum des Geschehens rückt, sieht sich Evi dem Tyrannen Gideon gegenüber, der das ganze Land unterdrückt…
Persönlicher Eindruck:
Wie schon das Cover mit seiner fast zu bunten Gestalt klar macht, handelt es sich um einen Fantasyroman für ein eher junges Publikum, der Plot ist ähnlich gestrickt wie andere Internatsgeschichten um übersinnlich begabte bzw. zaubernde Jugendliche.
Ich muß gleich sagen: entgegen anderer Titel aus dem Wölfchen Verlag konnte ich mich mit „Purlunas“ nicht wirklich anfreunden. Spannung war ohne Zweifel vorhanden, man konnte sich das Setting und die Ereignisse auch gut vorstellen, doch die Figuren blieben allesamt blass und wenig aussagekräftig. Evi mutiert im Laufe des Romans zu einem alleskönnenden Tausendsassa, vor dem sogar Weltenherrscher Gideon kapituliert. Genau das war aber letztendlich wenig glaubhaft und kippte die Geschichte. Auch die Handlungsweisen der Figuren konnte ich nicht immer wirklich nachvollziehen – so zum Beispiel die plötzliche Freundschaft zu Nike, die Evi kurz davor bloßstellte und wie einen Fußabtreter behandelte.
Der Schreibstil und die Art des Erzählens fand ich nicht schlecht, wenn gleich auch bisweilen etwas zu blumig. Handlungsmäßig baute sich ein Spannungsbogen auf, der Abwechslung und Raffinesse bot, jedoch wurde die Geschichte auch mehr und mehr verwirrend, vor allem ab der Mitte. Gerade die Astralprojektionen fand ich weniger gelungen, da sie in meinen Augen zwar ein zentraler Punkt der Handlung waren, diese aber an vielen Stellen wirr und konfus machten.
Der Plot um die „Zauberschule“ war gut überlegt, das muß man der Autorin lassen – auch wenn es schon zahlreiche Bücher in dem Bereich gibt, bewahrt sie sich ihre Individualität.
Alles in allem überwog bei mir die Tatsache, dass ich entweder schon zu verwöhnt oder einfach zu alt für diese Jugendgeschichte bin. Wirklich überzeugen konnte mich „Purlunas“ nicht, leider – so blieb es für mich ein durchschnittlicher Roman, aber kein must-read.