Spannender Einstieg in eine neue Reihe
Polizeihauptkommissarin Hannah Bülow ist verwitwet, hat zwei erwachsene Töchter Nele und Inken, und lässt sich von Münster in ihre alte Heimat nach Ostersande bei Wismar an die Ostsee versetzen. Dort will sie ihr Leben neu ordnen und sich um ihren Vater Uwe kümmern, der nach dem Tod seiner Frau, ihrer Mutter, nicht mehr ganz auf der Höhe ist und sich gehen lässt. Sie hat den ihr von ihrer langjährigen Freundin Constanze Grotewohl angebotenen Posten in der kleinen Polizeistelle in Ostersande angenommen, nicht ahnend, dass sie gleich einen Mord, oder doch eher einen Unfall, aufzuklären hat. Da kommen ihr die Erfahrungen, die sie seinerzeit bei der Kripo gesammelt hat sehr zugute. Denn die Kollegen aus Wismar sind unterbesetzt und Hannah soll sie tatkräftig unterstützen.
Die „Mörderische Brise“ hat mich mit ihrem ersten Fall „Der Tote am Sandstrand“ sehr schnell in die Geschichte hineingezogen und bis zum Schluss nicht mehr losgelassen. Schon im Prolog tun sich Fragen auf und derer werden es im Laufe der Geschichte immer mehr. Denn es bleibt nicht bei dem einen Toten, wo man nicht weiß, ob es sich um Mord oder einen Unfall handelt. Genauso habe ich mich gefragt, ob diese Fälle miteinander in Verbindung stehen. Interessant fand ich auch, dass Hannah mit dem toten Brüderpaar eine gemeinsame Vergangenheit hat, was die Geschichte noch interessanter und spannender macht.
Bei dem flüssigen, leicht zu lesenden und sehr bildhaften Erzählstil springt mein Kopfkino gleich an und versetzt mich mitten hinein in die Geschichte von Hannah und ihrer Clique aus dem Sommer 1993, die ihre Spuren bis ins Heute zieht. Und auch im Hier und Jetzt sind alle, mit denen ich es zu tun bekomme, sehr menschlich und echt beschrieben. Hannah war mir mit ihrer direkten Art sofort sympathisch. Wobei ich bei Constanze von Anfang an das Gefühl hatte, das sie irgendetwas verbirgt. Konnte dies aber nicht greifen. Ihr Kollege Henning Grewe aus Wismar hat mich hier überrascht und mich mit seiner langsamen Wandlung für sich immer mehr eingenommen. Seine Kollegin Mara Abedi Steyn mochte ich auch von Anbeginn an.
Das Setting und die weitere Umgebung, die hier beschrieben wurde, kann ich mir gut vorstellen und habe sogar das ein oder andere in Wismar wiedererkannt.
Nicht ganz so realistisch fand ich die Zusammenarbeit der Kripo in Wismar mit den Kollegen der Polizeistation in Ostersande. Aber da dies ja zur Auflösung geführt hat und alle offenen Fragen für mich geklärt wurden, habe ich dies einfach mal so akzeptiert. Sehr gut gefallen hat mir, dass auch kleine Delikte der Ortspolizei angesprochen wurden. So sieht man, dass sich Sibert Hansen und Klaus Peter Diekfoß nicht nur mit Mordfällen, sondern meist mit Banalitäten herum schlagen müssen.
Der nächste Fall wird durch eine gefundene Leiche schon angekündigt. Und da mich dieser erste Fall von Hannah Bülow und ihrem Team überzeugt hat, bin auch auch da gerne wieder dabei.
Mir hat der Einstieg in die neue Krimireihe sehr gut gefallen. Spannend ausgearbeitet, mit Wendungen, mit denen ich nicht gerechnet hatte, und einem Ende, das mich überraschen konnte. Vor allem wurde ich sehr gut unterhalten.