Mitreißender christlicher Roman um eine starke Frau, die ihren Bruder in Afrika sucht. Pageturner!
Buchinhalt:
Norddeutschland 1853: Nach einem Unfall verliert die junge Emilie auf einen Schlag ihren Bruder und ihre Mutter. Da der Vater vor Jahren bei einem Jagdunfall getöte wurde, fällt das Erbe an den einzigen männlichen Verwandten, einen Cousin. Emilie steht plötzlich mittellos und ohne Zuhause da. Um ihr Gut zu retten, macht Emilie sich auf nach Afrika, dem letzten Aufenthaltsort ihres anderen Bruders, der als verschollen gilt. Mit seiner Hilfe will sie ihr Erbe zurückfordern – doch die Reise auf den fremden Kontinent birgt große Gefahren....
Persönlicher Eindruck:
Was für ein spannender Pageturner! Die Geschichte aus dem 19. Jahrhundert vereint Familiendrama, christlichen Grundthematik und eine große Portion Abenteuer und nimmt den Leser mit auf eine abenteuerliche Reise nach Afrika, auf der Suche nach Emilies verschwundenem Bruder Maximilian. Dabei beschreibt Autorin Albers die Seereise authentisch und nachvollziehbar, so dass sofort Kopfkino beim Leser aufkommt und man sich bei der Lektüre selbst auf dem Missionsschiff wähnt.
Die Personenzahl ist angenehm überschaubar und die Figuren haben allesamt Profil und Tiefe, so dass es ein Vergnügen ist, den spannenden Plot zu folgen.
Der christliche Aspekt des Romans befasst sich mit Emilies Gotteszweifel und ihrem erschütterten Gottvertrauen, welches für den Leser leicht nachvollziehbar erscheint bedenkt man die Verluste, die Emlie bereits in jungen Jahren machen musste. Daneben geht es um das Bibelwort, welches besagt, dass der Mensch auf Gott vertrauen soll, er wird es wohl machen. Und so kommt es letztendlich sowohl für die Missionsgesellschaft, die alle möglichen Widrigkeiten bei der Überfahrt meisten muss als auch für Emilie auf ihrer Suche nach ihrem Bruder.
Die Beschreibung von Afrika ist eingängig, wobei vieles, was Emilie auf der beschwerlichen Reise durch den Busch bis zur Farm von Maximilian erlebt, auch mit reichlich glücklichen Umständen verbunden ist. Viel Unbill passiert ihr nicht, was sie letztendlich darauf zurückführt, dass Gott trotz allem seine Hände schützend über ihr hält und alles gut macht. Somit erfüllt sich auch besagter Bibelvers.
Gut gelungen ist der Autorin in meinen Augen das Verhältnis zwischen Emilie und dem Schmied Conrad, den sie auf dem Schiff kennen und schließlich lieben lernt. Die Zerrissenheit aber auch die Anziehungskraft der beiden zueinander sind gut ausgearbeitet, so dass ich nicht zu viel verrate, wenn ich sage, dass das Buch in mehrfacher Hinsicht ein Happy End bietet.
Insgesamt habe ich den Roman in einem Nachmittag ausgelesen, weil ich ihn nicht mehr beiseite legen konnte, als ich einmal mit Lesen begonnen hatte. Das ist mir schon länger in der Form nicht mehr passiert, daher kann ich diesen Roman allen Freunden historischer Erzählungen weiter empfehlen, die Wert legen auf niveauvolle Unterhaltung mit christlichen Grundtönen. Man darf gespannt sein, ob „Aufbruch nach Afrika“ zu einer mehrbändigen Reihe ausgebaut wird – ich jedenfalls würde mich freuen.