Solide Fantasy-Slow-Burn-Enemies-To-Lovers-Story
Danielle L Jensen – A Fate Inked in Blood
Als Freya ihr wohlgehütetes Geheimnis preisgibt um einen Kampf zu überleben, verändert sich ihr Leben schlagartig. Zum einen muss sie ihren ersten Ehemann töten und zum anderen wird sie gleich neu verheiratet; als zweite Ehefrau des Jarls Snorri. Der ist hinter ihrer göttlichen Macht her und glaubt an eine Prophezeiung, die ihm noch mehr Ruhm und Macht verspricht.
Bjorn wird von seinem Vater beauftragt, Freya im Kampf zu unterrichten. Er und Freya bauen mit der Zeit eine langsame und innige Beziehung auf, doch Freya wird immer wieder aufs schmerzliche daran erinnert, dass sie eine Gefangene in ihrem eigenen Leben ist. Wem kann sie vertrauen, wenn es doch scheinbar einen Spion in den eigenen Reihen gibt? Wem kann sie ihr Herz öffnen, wenn sie wieder einmal feststellt, dass sie nur benutzt wird?
Wird sie die Prophezeiung erfüllen können?
Ich habe noch kein Buch der Autorin gelesen. Da mir aber die Thematik rund um starke Heldinnen, nordische Mythologie und Schildmaid gefällt und ich Slow Burn/Enemies to Lovers-Storys zugeneigt bin, war ich neugierig auf die Geschichte.
Die Leseprobe hat mir gut gefallen, trotzdem verlor mich nach einem Weilchen die Story immer mal wieder, wobei ich auch wieder zurückfinden konnte.
Eingelesen wurde das Hörbuch von Leonie Landa, die einen tollen Job macht. Von ihr habe ich schon einige spannende und emotionale Geschichten gehört, die stets mit viel Leidenschaft, in einem guten Tempo und mit viel Spannung gelesen wurden. Auch hier versucht sie den Figuren Lebendigkeit und Individualität zu geben, und dennoch konnte ich leider mit der Hauptfigur nicht wirklich mitfühlen.
Das ungekürzte Hörbuch hat eine Laufzeit von ca 16 Stunden und 9 Minuten.
Die Story wird in der ich-Perspekive aus Sicht von Freya erzählt. Eigentlich sollte sie die starke Heldin der Geschichte sein, dennoch kam bei mir dieses Gefühl nicht an. An einigen Stellen sehr naiv, dann wieder zurückhaltend, später aufbrausend, nur um dann wieder in alte Muster zu verfallen, hat sie während des ersten Buches nur eine geringe Entwicklung durchgemacht. Der Schwur an Jarl Snorri ließ genug Interpretaion übrig, sodass recht frühzeitig klar ist, in welche Richtung die Geschichte laufen wird. Das bei einem Romantasybuch die männliche Hauptfigur klischeehaft angeschmachtet wird gehört für mich einfach dazu, und natürlich auch, dass sie gegen ihn aufbegehrt und sich gegen die Anziehung wehrt.
Das stört mich gar nicht mal so, aber das sie einfach nicht den Mut findet, für sich selbst einzustehen, auch am Ende des Buches nicht, hat mich massiv gestört.
Bjorn, der Sohn des Jarls war so wie ich ihn erwartet habe. Voller Geheimnisse, herausfordernd, männlich und markant. Sein Geheimnis hat mich nicht überrascht, da es über die Geschichte hinweg immer wieder leichte Andeutungen gab. Zu ihm hatte ich eine größere Nähe als zu Freya selbst, dennoch gab es hier eine Distanz, die ich einfach nicht überbrücken konnte um mit der Figur besser mitfühlen zu können.
Die Liebesgeschichte war für mich weder so emotional wie ich es mir gewünscht hätte, noch hatte ich das Bedürfnis die beiden tatsächlich zusammen zu sehen.
Natürlich werden hier einige Feindbilder integriert, angefangen mit Freyas Ex-Mann, der ersten Frau des Jarls und natürlich der Jarl selbst.
Es gibt ein großes Figurenensemble, allerdings bleibt das recht oberflächlich angelegt.
Der Weltenbau hingegen hat mir gut gefallen. Die verschiedenen Orte waren atmosphärisch und anschaulich ausgearbeitet.
Ich bin hin- und hergerissen. Die Geschichte hat durchaus gute Elemente, aber ich vermisse eine starke Protagonistin oder zumindest eine gute Entwicklung dieser zu einer starken Persönlichkeit. Stattdessen fungiert sie als Spielball für scheinbar jeden. Familiäre Bindungen oder Freundschaften sehe ich hier einfach nicht, und auch die Liebesgeschichte hat zwar so ihre Momente, bleibt aber doch recht oberflächlich trotz der spicy Szenen. Es ist so schade, denn ich denke, hier ist viel Potenzial verschenkt worden und sollte ich die Fortsetzung lesen oder hören, dann nur, weil ich wissen möchte, in welcher Form sich die Prophezeiung erfüllt.
Der mythologische Aspekt kam mir leider auch etwas zu kurz.
Die Geschichte ist solide, etwas über Mittemaß, aber dennoch hat sie mich einfach nicht so mitreißen können, wie ich es mir gewünscht hätte.
Das Cover hat mir gut gefallen.
Fazit: Solide Fantasy-Slow-Burn-Enemies-To-Lovers-Story, die meine Erwartungen leider dennoch nicht erfüllen konnte. 3,5 Sterne.