2 von 5
Herling
01. Januar 2015
Uff!
"The Songs Of Paul McCartney sung by the world's greatest artists" heißt es vollmundig auf dem Cover. Nun ja, bei Billy Joel, BB King und Bob Dylan mag das noch stimmen, vielleicht auch noch bei Brian Wilson - doch bei Jeff Lynne, Jamie Cullum (!) oder Heart hört der Spaß dann doch auf. Die Idee war bzw. ist toll: McCartney ist leider ein sehr unterschätzter Songwriter, und seine Songs von anderen Künstlern interpretieren zu lassen hätte wirklich toll werden können. Doch leider ist dabei eine eher sämige Soße rausgekommen die so gar nicht zum Hauptgang passen mag. Bis auf Dylans wunderbar gegurgelte Version von "Things We Said Today" (ein ebenfalls oft übersehener Diamant der Beatles) sind die Versionen auf diesem Album ziemlich verzichtbar. Willie Nelson klingt auf "Yesterday" fast wie J. Cash, doch Barry Gibb nahm "When I'm 64" offenbar im vorbeigehen auf, Kiss rocken sich mit angezogener Handbremse durch "Venus And Mars/Rock Show" und Jamie Cullum kann es einfach nicht lassen und muß immer wieder bei "Every Night" die Stimmbänder strapazieren (bei ihm ohnehin eine Leichtigkeit) obwohl es nicht nötig wäre. Immerhin schaffen es The Cure aus dem mediokren "Hello Goodbye" noch so etwas wie einen Popsong zu machen, doch das rettet diese Doppel-CD leider nicht.
Insgesamt eine extrem halbgare Angelegenheit, die nur die Kritiker von Macca befriedigt. Allein schon das Cover mit Beatle-Paul im Hintergrund ist zum weinen. Lieber mal wieder "Ram" auflegen, oder sich auf die nächste Ausgabe der Archive Collection freuen: Es gibt 2015 "Tug Of War". Super!