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Anonym
27. Januar 2020
Hotspot :) Und nicht nur Hotspot sondern Hotspot Special Edition.
Und ich muss gestehen, die 2 Euro mehr haben sich auf jeden Fall gelohnt.
Ich habe mich anfangs ein wenig gewundert über den Gesamtklang der Stücke, welche sich teils von den vorab veröffentlichten bei Youtube und Co. wesentlich unterscheiden.
Zum einen fehlen dort ganze Passagen und der Klang kann auch nicht das wiedergeben was man im Album deutlich heraushören kann.
Und jetzt kommt der "casus knacksus" - vor allem wenn man sich mal die Zweite CD vornimmt, schön mit Kopfhörer abgeschottet von allem anderen. Da offenbart sich einem eine Klangwelt von dezent verpacktem Syntheshizer Sound der 80er, mit viel Anlehnung an "Spacesynth", "Italo Disco Synthesizer" und ein bisschen "Elektro Funk" und hier und da ein Element aus dem Album Electric. Es klingt als gäbe es z.B. Elemente von Giorgio Moroder, Koto und bekannten Top Gun Sounds. (Beispiel: Koto Jabdah das hüpfende Karate Männchen)
Insgesamt könnte man es stilistisch wohl in die Zeit zwischen den späten 70'ern und späten 80'ern einordnen allerdings auf Modern mit klaren Sounds und satten Bässen.
Hier erklärt sich wohl auch die nahezu geniale Idee die Stücke auf einem zweiten Album als Instrumental Album in die Special Edition zu packen da die meisten dieser Titel als reine Instrumental Stücke bekannt sind. Untermalt wird das ganze wohl auch durch die Verfügbarkeit eines Release auf Kasette :D
Unterbewusst wird man auf eine Reise mitgenommen in eine Zeit in welcher Shaft und Miami Vice im Fernsehn lief, Top Gun, Star Wars und Ghost Busters in den Kinos, im Radio und bei Formel eins mit Peter Illmann Lieder liefen wie "Take my breath away", man sich Zuhause Mix Tapes zusammengestellt hat und diese dann im Handschuhfach des Autos lagerte.
Und nun kommt wieder mal das zum Vorschein was die Pet Shop Boys jetzt seit fast 40 Jahren ausmacht, thematische durchdachte Alben mit Mut zum Experimentalen. Pet Shop Boys sind eben nicht nur Euro Dance der 90er und auch nicht in eine bestimmte Ecke zu stellen.
Man muss sich jedes Album schon fast mehrmals anhören um alle feinen Nuancen herauszuhören. Und dieses zusätzliche Instrumental Album der Special Edition macht es einem hier fast leicht sich drauf zu konzentrieren aber schon beinahe schwer wieder aufzuhören zu hören ;)
Und am Ende ergibt auch der Anfangs merkwürdig anmutende Gesamtklang einen Sinn, es scheint als wollten die "alten Herren" mit ihrem nun bereits 14. Studio Album der heutigen Generation zeigen was elektronische Musik ausmachen kann, wenn man mal nicht auf die Beat Taste seiner Bontempi Orgel drückt und dazu monotone Sprech(gesänge) anstimmt - welche sich zwischen den Titeln fast nie unterscheiden, und wo sie herkommt ;)
Schade dass so etwas in Zeiten der Chart Manipulation durch die Sozialen Medien mehr oder weniger unterzugehen scheint.
Die einzelnen Titel sind so detail verliebt, abwechlungsreich und feinfühlig zusammengestellt das sie auch als reine Instrumental Songs ohne große Anpassungen eine extrem gute Figur machen.
So das es in der Tat die bessere Entscheidung war im Vergleich zu einer Mix-Variante der Songs.