New Order: Music Complete auf 2 LPs

*** Gatefold Cover

Immer noch da

Mit »Music Complete« bringen New Order 2015 ihr erstes Album nach zehn Jahren heraus. Und darauf gibt es jede Menge Neuigkeiten.

Zunächst einmal ist es das erste Album ohne ihren langjährigen Bassisten Peter Hook. Hook hatte die Band im Jahr 2007 verlassen. An seiner Stelle spielt nun Tom Chapman den Bass.

Weiterhin dürfen sich Fans über die Rückkehr einer alten Bekannten freuen: Gillian Gilbert wirkte wieder aktiv an der Produktion des Albums mit. Die Keyboarderin war zuletzt auf dem 2001er Album »Get Ready« zu hören.

Für ihr mittlerweile zehntes Studioalbum suchten sich New Order zudem eine neue Plattenfirma. Mute Records heißt das Label, dass jetzt hinter der Band steht.

Insgesamt elf Songs sind auf »Music Complete« zu hören, darunter auch die erste Singleauskopplung »Restless«, die die Band bereits im Juli 2015 veröffentlicht hatte. Und die klingt unverkennbar nach New Order. Gitarren und elektronische Sounds sind perfekt ausbalanciert, im Gesang von Bernard Sumner liegen Melancholie und Optimismus. Die zweite Auskopplung, mit der die Band im September des Jahres einen weiteren Vorgeschmack auf das Album gab, geht in eine etwas andere Richtung. »Plastic« ist deutlich elektronischer und ein tanzbarer Discosong.

Beide Stücke lassen einiges von den übrigen neun Liedern auf »Music Complete« erwarten, von denen die Band die meisten selbst produzierte. Lediglich bei vier Songs holten sich New Order Unterstützung, aber nicht von irgendwem: Tom Rowlands von den Chemical Brothers half bei der Produktion der Songs: »Singularity«, »Unlearn This Hatred« und »Tutti Frutti«; das Lied »Superheated« produzierte der britische Housemusiker und -produzent Stuart Price.

Auch ein paar prominente Gastmusiker sind auf »Music Complete« vertreten: The-Killers-Frontman Brandon Flowers, Sängerin Elly Jackson (La Roux) und der ›Godfather of Punk‹ Iggy Pop.

Comeback oder Neuanfang – wie man es auch nennt: New Order melden sich 2015 mit einem verdammt starken Album zurück. »Music Complete« macht deutlich, dass sie immer noch da sind.

Rezensionen

»Doch über allem stehen das grandiose ›Nothing But A Fool‹ sowie ›Singularity‹, das auch auf ›Closer‹ (1980) von Joy Division hätte erschienen sein können.«
(Good Times, Oktober / November 2015)

»... mitreißend poppig, immer etwas dunkel im Unterton, gemischt wie ein Brett und zugleich wuchtige, ausladende Klangräume konstruierend.« (stereoplay, November 2015)

»Trotz aller Turbulenzen einer instabilen Übergangsperiode klingen die Engländer heute nach einer schlagkräftigen Einheit. Auf ihrem grundsoliden Comeback-Album ziehen sie an einem Strang, formen aus minimalistischen Synthesizer-Schleifen, kantigen Discobeats und Melodien zum Mitsingen einen Elektropop für Tanzbegeisterte.« (Stereo, Dezember 2015)