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Anonym
01. Oktober 2020
Ausnahmealbum eines Ausnahmekünstlers
Der größte Irrtum ist wohl, den Sänger in die Soul Schublade zu stecken. Darin sieht er sich vielleicht selbst nicht einmal. Von einem Wilson Pickett ist er genauso meilenweit entfernt wie von einem Marvin Gaye. Das unterscheidet sich bereits stimmlich. Nein, Michael Kiwanuka arbeitet auf dem Terrain eines Singer Songwriters, und was für einem! Auf Basis der akustischen Gitarre wird zuweilen mit (echten!) Chören und Streichern gearbeitet, die einfach göttlich sind. Man kann schon ergriffen sein von der Schönheit des „Cold Little Heart“, „Falling“ oder „Final Frame“. „One More Night“ hat zudem das Zeug zum größeren Hit, wie einige andere Titel auch. Alle zehn Stücke sind einfach großartig. Jedes auf seine Art. Man könnte geneigt sein eine Best of.. Compilation zu hören. Auch ein solches Maß an Qualität und Abwechslung findet man heute nicht mehr allzu oft . Wo nimmt Kiwanuka nur diese Ideen her? Vielleicht hat ihm Arthur Lee Pate gestanden, der seiner Art aufzuspielen am nächsten kommt. Als Gitarrist und Songschreiber der Sixties, hatte Lee immerhin die Überband Love mit „Forever Changes“ zum Denkmal der Musikgeschichte gemacht. Kiwanuka ist dieser Qualität erstaunlich nahe.
Kurzum, Love & Hate ist eines der besten Alben aller Zeiten! Oder anders formuliert:
Arthur Lee, Jimi Hendrix, Stevie Wonder, Michael Kiwanuka.