3 von 5
Anonym
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Alter:
45 bis 54
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Geschlecht:
Männlich:
15. Oktober 2014
Die Wiederaufbereitung des eigenen Geschlurfes
Was sich schon seit einiger Zeit angedeutet hat, wird mit dem neuen Album endgültig bestätigt: Diese Band hat ein Problem. So richtig gemütlich hat sie sich musikalisch in ihrer Ecke eingerichtet, so beschaulich und behaglich, dass sich mittlerweile fast gar nichts mehr ereignet. Alles spielt sich im fast gleichen unaufgeregten (Mid-)Tempo ab, alles kommt in fast gleicher harmonischer Bauart daher, alles ist derartig vor sich schlurfend, dass man sich eigentlich nur wundern kann. Das sind doch allesamt begeisterte Musiker (und zwar wahrlich keine schlechten) – haben die denn tatsächlich kein Bedürfnis, wenigstens ab und zu mal ein bisschen aus ihrem gängigen Muster auszubrechen und es mit etwas zu versuchen, dass wenigstens ein bisschen anders ist? Nee: „Immer da wo du bist bin ich nie“ war schon eine Fortsetzung von „Mittelpunkt der Erde“ mit fast gleichen Mitteln, aber immerhin noch mit ein paar prägnanten Songs. „Lieblingsfarben und Tiere“ aber wirkt endgültig nur noch wie eine Wiederaufbereitung des Vorangegangenen. Man kann natürlich gerade das gut finden. Doch der Preis dafür ist, dass der Stillstand bereits um die Ecke lugt. Selbst als grundsätzlich großer Sympathisant also hört man diese neue Platte – und verliert auf Dauer das Interesse an ihr. Das darf doch nicht wahr sein.
Denn das ist natürlich auch schade. Denn Sven Regener als Texter ist längst und bleibt weiterhin ein Großmeister seiner Zunft, noch dazu in seiner Art nahezu unvergleichbar, was erst recht für seine lakonisch-schnodderige Vortragskunst am Mikrofon gilt. Natürlich ist auch er nicht vor thematischen Wiederholungen gefeit – aber bitteschön: Das würde man auf diesem Niveau doch noch in Kauf nehmen. Aber ihre Musik . . . darüber sollte sich die Band ernsthaft Gedanken machen.