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pälzer
Top 25 Rezensent
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Alter:
55 bis 65
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Geschlecht:
Männlich:
13. April 2011
Monumental
Über dieses Album ist sicherlich schon genug geschrieben worden - es ist die perfekte Verbindung von Blues, Rock 'n' Roll und Memphis-Soul, gespielt von Top-Musikern auf dem Zenit ihres kreativen Schaffens: nur noch vergleichbar mit Großtaten wie John Coltranes "Love Supreme", "Sgt. Pepper" der Beatles oder Miles Davis' "Bitches Brew". Clapton hatte hier den Höhepunkt seines Schaffens erreicht, Duane Allman hatte leider keine Zeit mehr, noch weiter zu arbeiten..Über die Musik, ihre tiefe Emotionalität und ihre überbordende Lebenslust noch etwas zu sagen, hieße Eulen nach Athen tragen. Aber zu diesem neuen Remaster kann man etwas sagen. Der Klang ist hervorragend, es ist den Tonmeistern zum erstenmal gelungen, den warmen Grundton der Original-LP zu reproduzieren - die bisherigen CD-Versionen klangen immer etwas kühl und scharf. Aber.....die Instrumente sind sehr klar, die Bühne etwas weiter als auf der Schallplatte..und manchmal zu weit. Ich habe ab und an den Eindruck, als würden die aneinander vorbei, statt miteinander spielen. Da ist zu viel Raum dazwischen. Auch sind die leisen Parts etwas stärker angehoben, die lauten gedämpft. Bei "Keep on growing" z. B. kommt kein richtiger Drive auf, weil der Song nie in die richtige, dichte Lautstärke abhebt. Da ist mir der - zugegebenermaßen - etwas unklarere, aber druckvollere Sound der LP lieber. Vielleicht Geschmackssache. Die zweite CD ist auf jeden Fall lohnend. Mit der Ausnahme der vier Live-Tracks aus der Johnny-Cash-TV-Show von 1970 wurden zwar alle Titel schon einmal in der einen oder anderen Form veröffentlicht - aber hier sind sie eben beisammen. Und die vier Live-Mitschnitte zeigen eine sehr relaxte und spielfreudige Band - leider ohne Allman. Mein persönlicher Tip für Sammler ist die "20th anniversary edition - The Layla-Sessions". Das sind drei CDs, auf einer das Album, der Rest mit sehr interessanten Jams und Rohfassungen von z. T. auch auf der Neuauflage veröffentlichten Songs. Was diese "Sessions"-Ausgabe allerdings zum Schmankerl macht, ist der Anfang von "Keep on growing": da wurde - abweichend vom Original-Album - zu Beginn ein aufmunternder Schrei in das Intro mit hineingenommen - einfach Klasse!