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Anonym
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Alter:
45 bis 54
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Geschlecht:
Männlich:
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Kunde seit:
Mehr als 10 Jahre
30. April 2020
„Für Euch paar audiophile Spinner reißen wir uns doch nicht den Arsch auf!“
Das war der Kommentar eines Managers von der Plattenindustrie auf die Bemerkung meines HiFi-Dealers, das die Qualität der derzeit produzierten Vinylscheiben doch recht übersichtlich sei.
Soso, also die Mehrzahl derjenigen, die bereit sind, für Musik das 2-,3-, oder 5fache auszugeben, hat irgendwo im Keller einen alten Klappplattenspieler gefunden, wo sich noch irgendwie was dreht, und haut jetzt aus rein nostalgischen Gründen, und weil einfach zu viel davon da ist, die Kohle raus, dass es nur so kracht!
Und der bekloppte Rest, der sich über Jahre in mühevoller und kostenintensiver Arbeit eine HiFi Kette hingestellt hat, die wirklich Spaß macht (so wie ich), sind audiophile Spinner.
Diese Platte war ein Geschenk an meine über alles geliebte Frau, die diese Art der Musik sehr mag (daher 5 Stern bei Musik), in dem Bestreben, ihr die Ehrfurcht vor dem Plattendreher mit dem sehr interessanten Design zu nehmen, und sie zu ermutigen, auch in meiner Abwesenheit (Männer haben ja bekanntlich eine deutlich kürzere Lebenserwartung als Frauen) mal ˋne Scheibe aufzulegen.
Sie schaffte das Auflegen, scheiterte jedoch am festschrauben der Plattenklemme. Es lag nicht an ihr, das Mittel-Loch war zu klein, die Platte lag nicht richtig auf und das Gewinde konnte nicht greifen.
Mit (behutsamer) Gewalt lässt sich ja bekanntlich alles lösen, so dass der SME-Tonarm sich dann doch mit der ihm eigenen respektvoll gemäßigten Geschwindigkeit auf das schwarze Gold herniedersenkt..........um dann im Stakato ins Lied 1 auf Seite A zu hüpfen.
Ein Schrei (meiner Frau), ein Sprung zum Lifter (von mir), eine (schnell abgeschlossene) Fehleranalyse: Wellengang im Randbereich.
2. Versuch: Tonabnehmer bei stehendem Plattenteller soweit außen wie möglich abgesenkt, erst dann die Drehung gestartet. Die Nadel hüpft nicht mehr, aber der Einlaufbereich ist zu kurz, beim Einsetzen der Musik sind die 33,3 noch nicht erreicht, jetzt jault es sich in Lied Nr. 1.
Ich gebe auf!
Ich mag nicht mehr!
Ich habe so viele Enttäuschungen erlebt beim Kauf von neuen Platten, das es jetzt reicht!
Ich besitze ca. 500 Scheiben aus den Siebzigern und Achtzigern, jede wiegt um die 100 Gramm. Ich kann mich nicht daran erinnern, dass damals auch nur eine beim erstmaligem Abspielen irgendwelche Nebengeräusche gehabt hat, oder verschmutzt oder wellig aus der Plattenhülle kam!
50 Minuten passten auf eine Platte, ohne Klangverlust auch bei den Titeln in der Mitte der LP‘s.
Die allermeisten diese Scheiben klingen dank pfleglicher Behandlung (nassabspielen in den 80-/90igern, regelmäßigen Plattenwäschen in diesem Jahrtausend) auch heute noch sehr gut, und zum Teil besser als remasterten Neuauflagen aus diesen Tagen.
Ich werde mich fürderhin auf den Erwerb gebrauchter Platten aus dem letzten Jahrhundert konzentrieren, als die Plattenhersteller noch wussten was sie taten.
Ich möchte mich an dieser Stelle nochmal recht herzlich bei jpc bedanken, deren Kunde ich seit Anfang der der 80iger Jahre bin, als man noch regelmäßig einen kiloschweren Katalog zugeschickt bekam und es noch eine Filiale in Osnabrück (in der Krahnstr.?) gab.
Ich hatten nie einen Grund zur Klage, und es tut mir leid, dass Ihr das letztendlich ausbaden müsst durch Reklamation und Rücksendung.
Aber da doch nicht alles schlecht ist und die Hoffnung ja bekanntlich zu letzt stirbt, hier noch ein paar Empfehlungen von recht guten Neuerscheinungen: