Vikesh Kapoor: The Ballad Of Willy Robbins auf LP

Nach einem kurz entschlossenen Trip quer durch Amerika entschied sich Vikesh Kapoor, die Schule zu verlassen, um eine kurzweilige wenn auch für ihn sehr inspirierende Lehre zum Maurer zu machen. Das Amerika, das er bis zu diesem Zeitpunk kannte, fand zwischen seiner Heimat im ländlichen Pennsylvania und der New England University statt, für die er sein Zuhause ursprünglich verlassen hatte. Neben den Erfahrungen, die seine Familie als Einwandererfamilie gemacht hatte, ließ ihn diese Reise durch Amerika nicht nur den amerikanischen Traum verstehen, sondern auch die soziale Situation in Amerika erkennen, die ihm in ihrer Diversität zuvor nicht begegnet war.

Ein paar Jahre später spielte Kapoor bei Howard Zinns Gedenkgottesdienst in Boston, an dem neben Zinns Familie auch seine Kollegen (unter anderem Noam Chomsky) teilnahmen. Gepackt von Zinns jahrelangem Kampf gegen Klassenungerechtigkeiten und Rassismus, verbrachte Vikesh Kapoor die nächsten zwei Jahre in Portland, Oregon, um sein Debütalbum zu schreiben.

„The Ballad Of Willy Robbins“ ist ein Konzeptalbum, frei nach einem Zeitungsartikel, der die brutale und dennoch hoffnungsvolle Geschichte eines Mannes aus der Arbeiterklasse erzählt, der langsam aber sicher alles verliert: Ambitionen, Gesundheit, Familie und zuletzt seine Unterkunft. Die Geschichte eines Arbeiters, also, die sich nicht etwa nur an eine bestimmte soziale Klasse richtet, sondern als Symbol für jeden steht, der versucht, etwas aus sich und seinem Leben zu machen.

„The Ballad Of Willy Robbins“ wurde von Adam Selzer (M. Ward) koproduziert und Nate Query (The Decemberists, Black Prairie), Jeff Ratner (Langhorne Slim), wie auch Birger Olsen (Denver) wirkten auf dem Album mit.

Rezensionen

„In so viel schwelgerischem Wohlklang wurde Klassenkampf wohl noch selten vertont wie hier - Mandoline und Akkordeon, Harmonika, Streicher und Kontrabass, Pedal Steel und Glockenspiel werden immer ganz dezent eingesetzt, was Identifikation mit den Schicksalen der Menschen in diesen Geschichten stiftet, ohne dabei Sentimentalität zu provozieren.“ (Stereo, Mai 2014)

„… a series of sharply etched portraits of struggling Americans that points back along a road of socially conscious songs. Woody Guthrie is standing at the head of that road“ – The New Yorker