Reflections (Metal): Exi(s)t auf CD
Exi(s)t
Herkömmliche CD, die mit allen CD-Playern und Computerlaufwerken, aber auch mit den meisten SACD- oder Multiplayern abspielbar ist.
(soweit verfügbar beim Lieferanten)
- Label:
- Steamhammer
- Aufnahmejahr ca.:
- 2013
- Artikelnummer:
- 3453670
- UPC/EAN:
- 0886922665325
- Erscheinungstermin:
- 25.11.2013
Reflections verkörpern jedes noch so kleine gegensätzliche Detail der Zwillingsstädte Minneapolis-Saint Paul (Minnesota), die diese Band hervorgebracht hat. Ihre Musik pulverisiert, ihre Live-Shows sind explosiv. Demgegenüber verspricht ihre Message mentale Stärkung und abseits der Bühne geben sie sich stets optimistisch und zugleich kontaktfreudig. Der Titel Exi(s)t, den das Metal-Quintett für sein neues Album auserkoren hat, belegt einmal mehr diese kreative Dualität: entweder existieren oder den Abflug machen.
Die Untergrund-Subkultur des Metal ist an einem Punkt angekommen, an dem Grenzen sprengende Bands mehr und mehr mit eingeschlossen statt gemieden werden. Die Gruppen, die eher zu den Anführern als zu den Anhängern zählen, sind diejenigen, die ihr Werk stetig und kompromisslos fortführen. Diese Elite-Bands landen schließlich an vorderster Front, indem sie auf die essenziellsten Komponenten ihrer Vorgänger aufbauen, um daraus etwas Einzigartiges und Unmittelbares zu kreieren. Reflections ist solch eine Band, die sich als wesentlich mehr als die Summe ihrer Einflüsse erweist: Sie reichert die stagnierenden Elemente des Genres mit neuen Einblicken und voller Leidenschaft an.
Exi(s)t demonstriert das Händchen der Band für den gnadenlosen Deathcore-Ansturm von Bands wie Suicide Silence und (ihren Tourkameraden) All Shall Perish, den unerbittlichen Bodensatz-Crunch der legendären Pantera und die esoterische / atmosphärische Tripmäßige Experimentierfreude der Franzosen Gojira. Das progressive und virtuose Gitarrenspiel von Patrick Somoulay und Charles Caswell konkurriert mit dem Obersten, das die Szene zu bieten hat, während die flüssigen und dynamischen Bassläufe von Francis Xayana und das meisterhafte Schlagzeugspiel von Cam Murray ein unerschütterliches Fundament für die entfesselten Vocals von Jake Foster bilden.
Der Ansturm der Gruppe wurde auf Touren mit Bands wie Oceano, The Contortionist, Within The Ruins, After The Burial and Born of Osiris fein geschliffen. Neugierige Zaungäste, die ihre Auftritte bei Events wie dem New England Metal Fest und The Jamboree verfolgt haben, sind zu inbrünstigen Konsumenten dessen geworden, was Reflections erschaffen, und fordern in Foren und Blogs vehement neue Musik.
Reflections stammen selbst aus der Metal-Gemeinschaft: Foster und Somoulay waren Klassenkameraden in der High School und wurden durch die gleichen musikalischen Leidenschaften zusammengeschweißt. Xayana ist Somoulays Cousin. Bei einem Zwischenhalt der Summer-Slaughter-Tour in Minnesota lernten sie Caswell kennen. Und mit Murray machten sie übers Internet Bekanntschaft. Anfangs traten die Jungs nur zum Spaß in ihrer lokalen Umgebung auf, realisierten aber schon bald, dass sie eine ähnliche Karriere wie ihre gleichaltrigen Kollegen Volumes und Structures einschlagen könnten – mit dem Ziel, sich ein ähnlich nachhaltiges Tourleben zu erarbeiten wie es sich zuvor Bands wie August Burns Red angeeignet haben. Das Debütalbum The Fantasy Effect offenbarte ihre frühe Beherrschung des Deathcore – mit einigen Hinweisen auf die Ambient-Strukturen, die sie nur ein Jahr darauf mit dem beeindruckenden Nachfolger Exi(s)t noch weiter ausschöpfen würden.
Eyal Levi von den Audio Hammer Studios (The Black Dahlia Murder, Unearth) half den Metal-Experten aus dem Mittleren Westen dabei, ihren weit reichenden Sound tief im Herzen Florias einzufangen und zu veredeln, indem er bei seiner Arbeit an den Reflections-Songs sowohl auf seine Expertise als Produzent als auch als Tourmusiker zurückgriff. Das Endergebnis ist eines der fantastischsten Heavy-Alben 2013.
Jeder einzelne Song auf Exi(s)t ist eine klangliche Achterbahnfahrt, die mit ihrer enormen Tiefe und ihren schockierend rauen persönlichen Ausführungen durch und durch geht. ´Delirium´ erweist sich als geradliniger Banger ´Bridges´ zeigt die Band auf dem Höhepunkt ihres technischen Könnens. Das doomige, langsame ´This House´ ist anders als alles, was Reflections jemals zuvor hervorgebracht haben. ´Candle´ betritt ebenfalls Neuland.
Fosters reale Lebenserfahrungen – inklusive seiner Zeit als Obdachloser während zweier harter Winter in Minnesota – sickern aus den Lautsprechern, wenn er sich bei Songs wie ´Vain Words For Empty Minds´ die Seele aus dem Leib schreit. Den Songtitel schrieb er von einer Glückskeksbotschaft ab. Die zugrundeliegenden Riffstrukturen erinnern an das 2012er Debüt. Fosters Familienprobleme, das Auseinanderbrechen einer fünfjährigen Beziehung und andere Schicksalsschläge färben die komplexe und nuancierte Gitarrenarbeit, die zweifellos von den Fans mittels Spielanleitungen auf Youtube und Ähnlichem genauestens studiert werden wird. Die anderen Jungs von Reflections haben Foster dabei geholfen, seinen innerlichen Aufruhr und ungesunde Lebensweise zu überwinden – Erfahrungen, die er bereitwillig mitteilt.
Reflections durchstöbern akribisch die Mitteilungen, die sie über soziale Netzwerke erhalten, und sind vom Feedback kontinuierlich demütig betroffen und inspiriert. Fans haben ihnen mitgeteilt, dass ihre Musik ihnen dabei geholfen hat, Selbstmordgedanken zu überwinden, oder dass die Lyrics in ihrer qualvollen Realität und Sichtweise sie dabei unterstützt haben, wieder eine positive Sichtweise zu erlangen. Aufstrebende wie erfahrene Musiker flippen angesichts der Musikalität der Band aus, angefangen von den „Spinnenfingern“ der Saitenfraktion bis hin zur furiosen Beinarbeit ihres Schlagzeugers.
Die enge Nähe der Bandmitglieder (sie leben alle in der gleichen Nachbarschaft) hat eine Intimität erzeugt, die sich bis auf ihre Hörerschaft ausdehnt. Sie achten darauf, dass jeder einzelne Fan, den sie unterwegs treffen, anschließend mit einer positiven Erfahrung nach Hause geht und sie als auf dem Boden gebliebene und großherzige Menschen in Erinnerung behält. Das finale Ziel von Reflections besteht darin, anderen zu zeigen, was alles möglich ist, wenn man alle Erwartungen ablegt und alle Grenzen hinter sich lässt. Reflections Exi(s)t ist der lebende Beweis für die Ehrfurcht gebietende Macht einer Band, die all ihr Talent, technisches Können, ihre Lebenserfahrung und Bruderschaft in ihre Kunst lenkt.
Disk 1 von 1 (CD)
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1 Exit
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2 Delirium
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3 Vain Words From Empty Minds
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4 Bridges
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5 Lost Pages
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6 My Cancer
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7 Candle
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8 This House
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9 Stories Through Storms
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10 Exist
