High Tone: Ekphrön auf 2 LPs

Das Lyoner Dub-Quintett Hightone gilt seit Jahren als Garant für qualitative hochwertigen French-Dub, was nicht zuletzt daran liegt, dass es seinen musikalischen Kosmos über die Jahre und Alben (vier seit 1997, sowie diverse Cross-Over mit anderen Dub-Ikonen wie Zenzile (als Zentone), Improvisators Dub oder Kaly Live Dub) stetig erweitert und den ursprünglichen Reggae / Dub etwa um Streicher, Percussions, facettenreiche Samples, Hip-Hop Gimmicks und Dubstep- Elemente ergänzt hat. Wobei die fünf Tones zugunsten einer organischen Soundtextur auf live eingespielte Gitarren, Bass, Drums und Keyboards setzen.

Fernab eines Erstarrens in Retromanie erschaffen die Franzosen mit ihrem neusten Release „Ekphrön“ eine originelle, unerwartete und abwechslungsreiche Dub-Platte, die Puristen wie Elektronik- und Weltmusik-Fans gleichermaßen zu fesseln vermag. Während etwa der Opener „Basics“ durch Piano und die Violine des Gastmusikers Vincent Segal (Kollaborationen mit Ballake Sissoko, Sting, Cesaria Evora oder der HipHop-Posse Blackalicious) atmosphärisch daherkommt, setzen Hightone schon einige Tracks später zu dem fetten Dub-Sound an, für den sie bekannt sind, mal gefärbt durch orientalische Tunes, mal durch die Vocals der Gastsänger Shanti-D in dem hitverdächtigen „Until The Last Drop“ oder Oddateee in „Old Mind“. Die Leidenschaft für kompromisslosen, hybriden und hypnotischen Dub teilen Hightone mit ihren musikalischen beinahe Twins Ezekiel, die ebenfalls auf Jarring Effects veröffentlichen.

Mit dem facettenreichen, einige Überraschungen bereithaltenden Album „Ekphrön“ kredenzen uns die Franzosen einen farbenfrohen Trip an der Schnittstelle zwischen Tradition und Moderne, der unbedingt hörenswert ist.