Erin McKeown: Sing You Sinners (CD)

Erin McKeown

CD

CD (Compact Disc)

Herkömmliche CD, die mit allen CD-Playern und Computerlaufwerken, aber auch mit den meisten SACD- oder Multiplayern abspielbar ist.

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Label:: Nettwerk
UPC/EAN:: 5037703056428
Erscheinungstermin:: 19.10.2006

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Mit dem Aufstieg der Hollywood-Spektakel und dem darauffolgenden Niedergang des Varietés verlor die amerikanische Musik viel von ihrem Kick und ihrer Lebensfreude. Mit ihrem Album Sing You Sinners macht sich Erin McKeown jedoch im Alleingang daran, die verirrten Ableger der amerikanischen Musik wiederzubeleben und sie ins Rampenlicht zu rücken – allerdings mit einer Spritzigkeit und einem Humor, die eine ergreifende Erinnerung an eine längst vergangene Zeit sind.

Heute ist »Get Happy« wahrscheinlich der bekannteste Song der Dreharbeiten, berühmt vorgetragen von Judy Garland auf der Leinwand. McKeown und ihr Begleittrio, unterstützt von einer Bläsersektion, krempeln den Song jedoch um und fädeln ihn durch unzählige Musikstile, vom champagnerfarbenen Piano-Intro über die treibenden Sande des Jazz bis hin zu R&B und Rock'n'Roll und dem Surf der 60er. In etwas mehr als drei Minuten tanzt sich »Get Happy« fröhlich durch drei Jahrzehnte Musikstile. »Paper Moon« ist ein ebenso klassischer Song, der nun in seinen neuen, Reggae-angehauchten Calypso-Klängen die Karibik erhellt.

Und natürlich werden Jazzfans Fats Wallers »If You a Viper« sofort wiedererkennen, doch McKeowns vampirische Version basiert nicht auf dem Klavier, sondern auf ihrem Banjo und einer Walking Bassline. Anita O'Days »Thanks for the Boogie Ride« war im Big-Band-Stil angehaucht; McKeown hingegen steuert es direkt in Richtung Rockabilly. Cole Porters elegantes »Just One of Those Things« schwankt nun zwischen stimmungsvollem Jazz, düster-ambientem Bristol Sound (à la Massive Attack) und grüblerischem Surf. McKeown selbst steuert einen Song zum Set bei: »Melody«, ein ausgelassener Ragtime-Rave-Up, der der Herrlichkeit der Melodie selbst gewidmet ist. Und es sind Melodien, die McKeown liebt, und deshalb geht sie ihnen stets respektlos entgegen, indem sie die zeitlosen Qualitäten jeder einzelnen hervorhebt und gleichzeitig atemberaubende neue musikalische Hintergründe dafür schafft.

Abgesehen von »Melody« stammen alle Songs aus der Zeit zwischen 1930 und 1955, während die Arrangements sogar noch weiter zurückreichen, von den 20er- bis in die 60er-Jahre, und dabei praktisch die gesamte Bandbreite populärer Musikstile einfangen. Es ist unklar, ob McKeown mehr Spaß an den Arrangements oder an ihrer Gesangsdarbietung hatte, aber das gesamte Set ist von einem Glanz und einem skurrilen Sinn für Humor durchdrungen, der absolut ansteckend ist. Auf die beste Art und Weise macht McKeown jeden dieser Songs zu ihrem eigenen, am bemerkenswertesten ist »Rhode Island Is Famous for You«, und zwar so sehr, dass einige Fans fälschlicherweise glauben, McKeown habe die Nummer von 1948 geschrieben.

Sie werden nie wieder auf die gleiche Weise über einen Coversong denken, und eine ganze Reihe solch inspirierter Versionen geschaffen zu haben, ist in der Tat pure Genialität. ~ Jo-Ann Greene