4 von 5
Ralf G.
19. Oktober 2013
Nichts Neues aus dem Traumtheater
Die zweite CD mit Drummer Mike Mangini signalisiert mit dem selbstbetitelten Albumtitel einen Neustart für die Prog-Metal-Titanen. Allerdings bleibt die Band-DNA, bestehend aus komplexen Arrangements, orchestralen Sounds, wahnwitzigen Breaks und Soli, aber auch radiotauglichen Songs (das stark nach Rush klingende „The Looking Glass“) nicht abgeneigt, unverändert. Gitarrenfans kommen natürlich wieder voll auf ihre Kosten, Mangini trommelt virtuos, kommt an Maniac Portnoy aber nicht ganz heran. Der Sound tönt machtvoll und doch differenziert aus den Boxen. Nicht alle Songs liegen allerdings auf dem Niveau des Krachers „The Enemy Inside“. Diesmal hat die Band auch wieder Instrumentals eingespielt: der kurze Opener klingt nach Filmmusik, hiermit können die Musikgladiatoren zukünftig die Arena betreten, „Enigma Machine“ erreicht zwar nicht die Faszination von Vorläufern wie u.a. "The Ytse Jam" oder „The Dance Of Eternity“, hält die Konkurrenz aber noch auf Distanz. Der abschließende Longsong „Illumination Theory“ hat formale Schwächen - es muss doch nicht zwingend ein Song über 20 Minuten gezimmert werden, nur damit halt ein Langsong auf der Scheibe ist. Das war auf der Vorgängerscheibe besser gelöst, da gingen manche Songs 10-12 Minuten - hierfür war den Inhalt fesselnd und mitreißend. So fesselt „Illumination Theory“ nicht durchgängig, hat jedoch sehr berückende Stellen. Insgesamt nichts Neues, etwas schwächer als der Vorgänger, doch für Genrefans immer noch zum Empfehlen – wobei Haken mit THE MOUNTAIN die spannendere Scheibe am Start haben.