Ricardo Pinheiro: Songs Of Longing (CD)

Ricardo Pinheiro

CD

CD (Compact Disc)

Herkömmliche CD, die mit allen CD-Playern und Computerlaufwerken, aber auch mit den meisten SACD- oder Multiplayern abspielbar ist.

"Ricardo Pinheiro, Songs of Longing, Chris Cheek, Michael Formanek, Jorge Rossy." Aquarellähnliche Illustrationen.

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Label:: Fresh Sound
Artikelnummer:: 12457949
UPC/EAN:: 8427328651394
Erscheinungstermin:: 1.12.2025

Album digital in HD (Werbung)

Vielseitigkeit zählt zu den größten Stärken von Ricardo Pinheiro. Obwohl tief im modernen Jazz verwurzelt, beherrscht der Gitarrist aus Lissabon nicht nur das Spielen, Komponieren und Aufnehmen von traditionellem Jazz, sondern auch Musik an der Schnittstelle von Fusion, Akustik-Folk, brasilianischer Musik, freier Improvisation, Ambient und Jazz-Poesie. Er arbeitete mit einer Vielzahl von Künstlern zusammen, darunter der Saxophonist Dave Liebman, der Komponist Ivan Lins, die Pianisten Aaron Parks und Mário Laginha, der Bassist Massimo Cavalli, die Schlagzeuger Eric Ineke und Peter Erskine, der Perkussionist Jorge Moniz sowie die Sängerinnen und Sänger Luciana Souza, Mônica Salmaso, Theo Bleckmann und Maria João.

Trotz seiner Vielseitigkeit ist es eine besondere Mischung aus Lyrik und Kantigkeit, die seinen Stil prägt und maßgeblich von den revisionistischen Größen der frühen 1990er-Jahre beeinflusst ist, allen voran Kurt Rosenwinkel, Mark Turner, Brad Meldhau, Ben Monder und Jorge Rossy. Pinheiro verleiht der zeitgenössischen Kunst des Komponierens und Improvisierens seine ganz eigene Note. Da ist zunächst sein unverwechselbarer, hallender Ton. Dann ist da die Melancholie seines Spiels und seiner Kompositionen, die untrennbar mit seinen portugiesischen Wurzeln, insbesondere dem Fado, verbunden ist. Schließlich ist sein subtiler Einsatz von Effekten wie Lautstärkeregelung und Delay bemerkenswert.

»Songs of Longing«, Pinheiros fünftes Album bei Fresh Sound, war für ihn eine bereichernde Erfahrung. Er hat in seiner Karriere stets mit Chris Cheek und dem in Lissabon lebenden Bassisten Michael Formanek zusammengearbeitet. Die Zusammenarbeit mit Schlagzeuger Jorge Rossy war etwas, worauf Pinheiro sich lange gefreut hatte. Dieses Trio wirkte auch an Pinheiros Album »Tone Stories« mit. Pinheiro: »Chris und Michael haben einen unglaublichen Klang. Jorge ebenfalls. Er ist ein wahrer Maler auf Fellen und Becken. Er ist einer meiner absoluten Lieblingsschlagzeuger. Punkt. ›Songs of Longing‹ war also ein wahrgewordener Traum.«

»Songs of Longing« präsentiert Eigenkompositionen von Ricardo und zwei Standards. Das Album spricht für sich. Dennoch möchte ich kurz ein paar Anmerkungen hinzufügen. Die vier Mitglieder von Pinheiros internationalem Quartett haben ein hervorragendes Gehör und ergänzen sich mit ausdrucksstarken und anregenden Ideen. Sie bilden ein außergewöhnlich harmonisches Ensemble. Und obendrein ist der Klang der Gruppe wunderschön. Sanft wie der Wind, der durch Sonnenblumenfelder weht. Fest und warm wie die Umarmung eines Bruders.

»Bittersüß« beschreibt Pinheiros und Cheeks inspiriertes Spiel auf »Be Longing« wohl am besten, untermalt von Rossys typisch subtilem, lässigem Stil. Formaneks flexibles Bass-Intermezzo bildet das Herzstück einer faszinierenden Interpretation von »I Hear A Rhapsody«. Anschließend präsentiert der Bassist das flüchtige »Tenho Tantas Saudades«, das musikalisch einem Spaziergang auf nebelverhangenen Bergpfaden gleicht. Pinheiro: »Dies ist ein Arrangement eines Liedes des portugiesischen Komponisten Francisco de Lacerda. ›Saudade‹ bedeutet Sehnsucht und hat mit Nostalgie zu tun. Daher der Titel ›Songs of Longing‹ und meine Komposition ›Be Longing‹. Hier in Portugal sind wir ein sehr nostalgisches Volk, und ich denke, dass meine Musik diese nostalgische Komponente ebenfalls enthält.

›Sehnsucht‹ beinhaltet die Erwartung oder den Wunsch nach etwas, das die Schwierigkeiten mit dem Komfort in unserem Leben ausgleicht. Es gibt also zwei Komponenten: Nostalgie und Sehnsucht.«

Avô ist Pinheiros Großvater gewidmet, der ein Fan von Bossa Nova und Jazz war. Despedida de Lisboa – was so viel wie ›Abschied von Lissabon‹ bedeutet – bezieht sich auf einen Aufenthalt seiner Großeltern auf den Azoren. Ob persönlich oder nach seinem eigenen Bild geschaffen, jedes Lied hat etwas Besonderes, regt die Fantasie an und macht ›Songs of Longing‹ zu einem absoluten Hörgenuss.

François van de Linde