Parallel East: Mantra auf CD
Doppelte Freiheit
Parallel East sind ein neues Duo-Projekt, bestehend aus Gitarrist Jim Robitaille und Schlagzeuger Chris Poudrier. Beide machen in verschiedenen Konstellationen schon lange zusammen Musik, wollten sich aber auf »Mantra« maximal befreit und spontan ausleben können.
Das Ergebnis ist abwechslungsreicher Jazz, der so dicht und voller Leben ist, wie der Dschungel auf dem Cover von »Mantra«. Häufig eingesetzte Loops erweitern den Sound und erwecken so den Eindruck einer ganzen Band zuzuhören, dabei sind Parallel East wirklich nur zu zweit.
Mantra
Herkömmliche CD, die mit allen CD-Playern und Computerlaufwerken, aber auch mit den meisten SACD- oder Multiplayern abspielbar ist.
(soweit verfügbar beim Lieferanten)
- Label:
- Dot Time
- Artikelnummer:
- 11027035
- UPC/EAN:
- 0604043910625
- Erscheinungstermin:
- 6.1.2023
Die Stücke auf »Mantra« verwenden verschiedene musikalische Mittel und rhythmische Dialekte, darunter einzigartige mehrteilige Kompositionen, asymmetrische Ostinato-Stücke, Loops und freies Spiel. Dieses Album nimmt den Hörer mit auf eine abenteuerliche Klangreise durch ein breites Spektrum an Emotionen, Energie und Farben, ausgedrückt durch wunderschöne, gefühlvolle Melodien, einprägsame Kompositionen und erkundende Improvisationen.
Nach »Space Cycles« (2020) (mit dem langjährigen Trio aus Bassist Bill Miele und Schlagzeuger Chris Poudrier) und »A View From Within« (2019) (mit der Saxophon-Legende David Liebman und Mitgliedern seiner Expansions-Gruppe) ist die neueste Veröffentlichung des Gitarristen und Komponisten Jim Robitaille in Zusammenarbeit mit Schlagzeuger Chris Poudrier eine Art Neuanfang. Zusammen mit dem Schlagzeuger Poudrier, der mit Robitaille auch im kollektiven Improvisationstrio Trine spielt, verbindet der aus New Bedford, Massachusetts, stammende Gitarrist und Komponist seine Post-Bop / Fusion-Sprache mit einem intuitiven, höchst interaktiven Ansatz in diesem gewagten Duo-Projekt namens Parallel East.
Die beiden unerschrockenen Improvisatoren und Seelenverwandten nutzen Live-Looping-Techniken im Studio, um einen volleren Sound zu erzeugen, und graben sich auf »Mantra« tief ein. Die neun anregenden Stücke auf diesem Album sind das Ergebnis von Jam-Sessions, die Poudrier und Robitaille in der Zeit vor der Pandemie gemeinsam durchgeführt haben. Jim erklärt: »Wir haben das Album 2017 aufgenommen, nachdem wir uns die Mini-Disc-Aufnahmen früherer Jamsessions angehört hatten, mit der Absicht, den ursprünglichen Geist dieser improvisierten Sessions wieder einzufangen, die aus Standards, freierem / offenerem Spiel und einigen musikalischen Skizzen bestanden.«
Indem sie diese anfänglichen Jams rückgängig machten, kamen Robitaille und Poudrier zu frischem Material, das suggestiv, dicht strukturiert und letztlich herausfordernd ist. »Wir wollten, dass das Album eine größere Bandbreite an Emotionen, Energie und rhythmischen Dialekten aufweist«, so der Gitarrist. »Und indem wir uns mit verschiedenen asymmetrischen Zeit-Ostinato-Stücken beschäftigten und an einigen Stellen Live-Loops einsetzten, brachten wir ein breiteres Spektrum an Material in das endgültige Albumkonzept und zum Hörer.« Und die Ergebnisse sind überzeugend.
Der eröffnende Titeltrack ist ein mitreißender 3 / 4-Jam mit einer Haupt-Bass-Ostinato-Linie, die auf einem gesampelten Marimba-Loop erzeugt und von Poudrier auf akustischem Marimba verdoppelt wird, während Robitaille ein flötenähnliches Gitarrensynthesizer-Solo über einer live geloopten Gitarrenuntermalung anbietet. Nylonsaitengitarre und verschiedene psychoakustische Instrumente wie gestrichene Akustikgitarre, gestrichenes Klavier und Stimme sorgen für eine fast unterschwellige Würze.
Der seltsam dosierte, bedrohliche Funk von »7 / 4 Vamp« ist ein Paradebeispiel für Robitailles abgehackte Hingabe gegenüber Poudriers lockerem, unbändigem Swing am Schlagzeug, während die ineinander greifenden Gittermuster von »Transversal« ein wenig an King Crimsons »Discipline« erinnern Poudriers »Father's Day Dream« beginnt mit einem offenen Rubato-Teil, bevor es in einen tuckernden Groove übergeht, den Robitaille mit schrillen Akkorden und mehreren Loops zu einem pulsierenden Crescendo aufbaut.
Der Gitarrist zeigt einen Hauch von Allan Holdsworths überragendem Einfluss in den wunderschönen Akkord-Voicings und Lautstärkeschwüngen auf seinem beschwörenden »Sound Origins«, um dann seine stärksten Post-Bop-Künste auf dem All-Out-Swinger »Wormhole« zu zeigen, einem explosiven, energiegeladenen Jam, bei dem er sich mit Poudrier in der großen Tradition von John Coltrane und Elvin Jones messen kann. »Das war das erste Stück, das wir aufgenommen haben, und es war der einzige Take«, sagt der Gitarrist. »Dieses Stück war komplett improvisiert und ohne Plan. Wir fingen einfach an, wie wir es oft tun, und spielten einfach in dieser offenen Form, wie wir es oft tun, wenn wir zusammenkommen.«
An anderer Stelle auf »Mantra« bringt das dynamische Duo ein afrikanisch angehauchtes Element in den asymmetrischen Blues »Room 554« ein und swingt hemmungslos auf dem verrückten »Meet the Wobblers« Dazu Robitaille: »Das swingt wie ein kosmischer Gesellschaftstanz. Es hat einen Sinn für Humor, ganz sicher.«
Das Album schließt mit einer provokanten Note in der rein improvisierten, sechsteiligen »Interstellar Suite«, die von Speed Picking über Solo-Drumming bis hin zu Power Chording reicht, bevor sie in einem grandiosen Glenn Branca-esken Crescendo der Gitarrenfantasie gipfelt. »Es wurde komplett aus den früheren Sessions improvisiert und ich habe die Teile transkribiert«, sagt Robitaille. »Und wir haben den Geist des Stücks nachempfunden.«
Das Debüt des dynamischen Duos Parallel East strotzt von Anfang bis Ende vor Energie und Ideen und strotzt nur so vor abtrünnigem Entdeckergeist.
-Bill Milkowski
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Tracklisting
Disk 1 von 1 (CD)
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1 Mantra
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2 7/4/ Vamp
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3 Transversal
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4 Father's Day Dream
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5 Sound Origins
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6 Wormhole
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7 Room 554
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8 Meet the Wobblers
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9 Interstellar
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10 Asteroid Belt
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11 Oort Cloud
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12 Exit the Void
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13 Interstellar Reprise
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14 Return to the Source
