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Jeremy
Top 10 Rezensent
23. November 2014
Zwischen Expressivität und Coolness
Der kalifornische Tenorsaxophonist Mark Turner hat sich namentlich im „Billy Hart Quartet“ und im kooperativen Trio „Sly“ (alle ECM) in die erste Reihe der aktuellen Jazzstars gespielt. Nun legt er die CD „Lathe of Heaven“ unter eigenem Namen vor. Das mit dem fantastischen Trompeter Avishai Cohen(der allein lohnt schon die Anschaffung der CD!) und der Rhythmusgruppe mit Bassist Joe Martin und Marcus Gilmore, Drums, besetzte pianolose Quartett überzeugt mit einem intelligent und organisch strukturierten, transparenten Ansatz, der historisch im Cooljazz von Lennie Tristano, Warne Marsh und Lee Konitz zu verorten ist: Aktueller Jazz am Ende einer Linie mit prominenten Vorläufern, wie die Jimmy Giuffre 4, das Stan Getz-Chet Baker Quartett, Sonny Rollins 4 mit Don Cherry und das Gerry Mulligan Quartett mit Art Farmer. Kein Wunder wurde diese CD von der Jazzpresse als "ARGUABLY THE BEST MODERN PRODUCTION ALBUM OF 2014" gefeiert, völlig zu recht!