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Anonym
11. Dezember 2018
Albumdebut der Gruppe LAKSA eines fantastischen Jazz Quartetts
Der Name dieses Quartetts spricht wie ein Ideogramm. Die farbenfrohe Vielfalt der Stimmungen, über die man in dem nahezu einstündigen Hörerlebnis getragen wird, ist ein rhythmischer und formal geöffneter Jazz der neuen Zeit. Jener neuen Zeit dieser bewährten Musiker, welche sich nicht durch die zwei farblosen Zahlen an eine elektronisch digitale Ideologie vermacht haben, sondern sich einen hervorragenden, hand-gefertigten Jazz in ihren eigentümlich grün schimmernden Herzen bewahrt haben. Die Farben rot, braun, hell- und dunkelgrau sind natürlich alle mit von der Partie. Und gelegentlich tritt auch eine malaiische Malerin auf. Wobei diese nur für die Dimensionen der Farben Schwarz und Weiß verantwortlich zu sein scheint. Bewährtes mit neuen wunderbaren und trickreichen Ideen.
Der Groove verebbt, um kurz darauf wieder Fahrt aufzunehmen. An einer Stelle sogar ein frohlockendes Vollgas. Die Improvisationen brechen manchmal wild oder fantasievoll aus, fügen sich dann aber wieder harmonisch in die Songstruktur ein. Einige Hooklines sind so eingängig, dass sie mir lange nach dem Konzert immer noch im Kopf herum geisterten, so dass ich die Songs einfach im heimischen CD-Spieler nachhören musste. In meinem CD-Spieler scheint übrigens ein kleiner spanischer Straßenköter zu sitzen, der sich ab und an auch einmal zu Wort melden möchte. Eine ganz besondere Zutat aus dem Titikaka-See zaubert diesem Jazz ein verschmitztes Lächeln ins Gesicht. Weitere Delikatessen aus fernen Ländern runden das Gericht vom morgenländischen Niedergang bis hin zum abendländischen Aufgang gekonnt ab.