Don Cherry: The Summer House Sessions
Ein Schatz aus dem Archiv
Mehr als 25 Jahre nach dem Tod von Don Cherry erschien 2021 eine besondere Erinnerung an den US-amerikanischen Free-Jazz-Musiker und Taschentrompeter.
»The Summer House Sessions« ist eine Sammlung von Aufnahmen aus dem Jahr 1968, die lange als verschollen galt und kürzlich im schwedischen Jazzarchiv wiederentdeckt wurde. 2021 wurden sie endlich veröffentlicht.
The Summer House Sessions
2
CDs
CD (Compact Disc)
Herkömmliche CD, die mit allen CD-Playern und Computerlaufwerken, aber auch mit den meisten SACD- oder Multiplayern abspielbar ist.
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- Label: Blank Forms, 1968
- Erscheinungstermin: 2.7.2021
Weitere Ausgaben von The Summer House Sessions
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Mehr als 50 Jahre später: Die »Summer House Sessions« auf CD und LP
Im Jahr 1968 hatte sich Don Cherry bereits als eine der führenden Stimmen der Avantgarde etabliert. Nachdem er als Mitglied von Ornette Colemans klassischem Quartett Pionierarbeit für den Free Jazz geleistet und eine vielbeachtete Zusammenarbeit mit John Coltrane hinter sich hatte, ließ sich der weltreisende Jazztrompeter mit seiner Partnerin Moki und deren Tochter Neneh in Schweden nieder.Dort stellte er eine Gruppe schwedischer Musiker zusammen und leitete von Februar bis April 1968 eine Reihe wöchentlicher Workshops an der ABF (Arbeiterbildungsvereinigung), in denen er erweiterte Formen der Improvisation wie Atmung, Drones, türkische Rhythmen, Obertöne, Stille, natürliche Stimmen und indische Skalen unterrichtete. In jenem Sommer lud der Saxophonist und Tontechniker Göran Freese - der später Dons klassische LPs »Organic Music Society« und »Eternal Now« aufnahm - Don, Mitglieder seiner beiden Arbeitsbands und einen türkischen Schlagzeuger in sein Sommerhaus in Kummelnäs, etwas außerhalb von Stockholm, zu einer Reihe von Proben und Jamsessions ein, bei denen die Workshops der vorangegangenen Monate in die Praxis umgesetzt wurden.
Lange Zeit als mysteriöse Fußnote in Dons Sessionographie verbannt, wurden die Bänder dieser Session sowie ein professionell abgemischtes Band, das für die Veröffentlichung vorgesehen war, kürzlich in den Gewölben des Schwedischen Jazzarchivs gefunden, und die verschollenen »Summer House Sessions« sind nun endlich über fünfzig Jahre nach ihrer Aufnahme verfügbar.
Am 20. Juli versammelten sich in Freeses Sommerhaus unter anderem die Musiker Bernt Rosengren (Tenorsaxophon, Flöten, Klarinette), Tommy Koverhult (Tenorsaxophon, Flöten), Leif Wennerström (Schlagzeug) und Torbjörn Hultcrantz (Bass) von Dons schwedischer Gruppe; Jacques Thollot (Schlagzeug) und Kent Carter (Bass) von seiner neu gegründeten internationalen Band New York Total Music Company; Bülent Ates (Handtrommel, Schlagzeug), der aus der Türkei zu Besuch war; und Don (Taschentrompete, Flöten, Schlagzeug) selbst. In Ermangelung einer gemeinsamen Sprache benutzten die Spieler die Musik als ihr gemeinsames Kommunikationsmittel.
Auf diese Weise nehmen diese frenetischen und freilaufenden Sessions Dons Hinwendung zu einem explizit pan-ethnischen Ausdruck vorweg, der seinen epochalen Eternal Rhythm-Daten vier Monate vorausging. Das Oktett, bestehend aus Musikern aus Amerika, Frankreich, Schweden und der Türkei, war ein perfektes Vehikel für Dons aufkeimendes Streben nach »Collage-Musik«, ein Konzept, das zum Teil durch das Kurzwellenradio inspiriert wurde, mit dem Don Klänge aus der ganzen Welt hörte. Unter Verwendung der Collage-Metapher verzichtete Don auf Soli und die Einführung von Melodien und verwandelte eine Fülle von Melodien, Klängen und Rhythmen in poetische Suiten mit unterschiedlichen Stimmungen und wechselnden Formen. Das Ensemble der Summer House Sessions schichtet freudig vielfältige kulturelle Idiome übereinander und durchquert die luftigen Gipfel und heiteren Täler von Cherrys irdischer Vision. Im Swedish Jazz Archive fanden sich noch einige andere Aufnahmen vom selben Tag.
Einige der Highlights sind als Bonusmaterial auf der CD-Ausgabe dieses Albums zu hören. Das Oktett wird ergänzt durch den Produzenten und Saxophonisten Gunnar Lindqvist, der auf dem Album Orangutang das schwedische Free-Jazz-Orchester G. L. Unit leitete, und den Schlagzeuger Sune Spångberg, der 1962 mit Albert Ayler aufnahm. Die Bonus-CD enthält außerdem einen Track ohne Cherry, auf dem Jacques Thollot zusammen mit fünf Schweden, darunter Lindqvist, Tommy Koverhult und Sune Spångberg, zu hören ist. Mit Linernotes von Magnus Nygren und einem Albumcover mit einem Gemälde von Moki Cherry: Untitled, ca. 1967-68. Organisiert in Verbindung mit Organic Music Societies, einem Projekt von Blank Forms, das auch ein Buch, eine Kunstausstellung und eine Performance-Reihe umfasst.
- Tracklisting
- 1 Summer house sessions
Disk 2 von 2 (CD)
- 1 Untitled summer house session 1
- 2 Untitled summer house session 2
- 3 Untitled summer house session 3
- 4 Untitled summer house session 4
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