Anna Webber: Refraction auf CD
Refraction
CD
CD (Compact Disc)
Herkömmliche CD, die mit allen CD-Playern und Computerlaufwerken, aber auch mit den meisten SACD- oder Multiplayern abspielbar ist.
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- Label:
- Pirouet
- Aufnahmejahr ca.:
- 2014
- UPC/EAN:
- 4260041180796
- Erscheinungstermin:
- 7.11.2014
*** Digipack
»Refraction« heißt das neue Pirouet-Album der Saxophonistin, Flötistin und Komponistin Anna Webber.
lhr siebenköpfiges, junges Ensemble spielt auch die kniffligsten Dinge mit hinreißender Schönheit und Lebendigkeit. Und wie im Titel der CD – Erläuterung folgt – schillert auch in Anna Webbers Stücken viel Witz und schöner Hintersinn.
Die Reaktionen waren euphorisch, als bei Pirouet 2013 Anna Webbers Album »Percussive Mechanics« erschien. »Eine der aufregendsten Neu-Ankömmlinge in der New Yorker Avantgarde-Musikszene der letzten Jahre« machte der Chicago Reader aus, die New York Times schrieb von einem »beeindruckenden Album«, und »All about Jazz« nannte die Urheberin der Musik eine ╗herausragende Komponistin des Jazz und der Neuen Musik«. Eine ganz eigene Klangwelt voller spannender Hörabenteuer: Das ist es, was die Saxophonistin, Flötistin und Bandleaderin Anna Webber jetzt auf einer weiteren Pirouet-CD bietet. Webber, die sich selbst übrigens »zu 100 Prozent als Jazzmusikerin« sieht, arbeitet hier mit derselben siebenköpfigen Band weiter, die aber, so Webbers eigene Auskunft, nach vielen gemeinsamen Konzerten eine noch stärkere Einheit geworden ist. Noch tiefgründiger und überraschender ist denn auch die Musik der 1984 in British Columbia geborenen und in New York lebenden Kanadierin letzt und noch stärker kann sich jeder einzelne Musiker darin entfalten. Man spürt in jedem Stück, mit wie viel Lust am Klang und an kniffligen Schönheiten die Bandmitglieder zu Werke gegangen sind.
Es ist bei aller Komplexität eine hochgradig sinnliche Musik. Die Band besteht genau aus denselben Mitgliedern wie bei Anna Webbers Pirouet-Debüt. Es sind zwei Blasinstrumentalisten – also Anna Webber selbst, die Tenorsaxophon, Flöte und Altflöte spielt, und der Altsaxophonist und Klarinettist James Wylie –, zwei Spieler von Harmonieinstrumenten, also der Vibraphonist und Marimbaspieler Julius Heise und der Pianist Elias Stemeseder, ein Bassist - lgor Spallati und zwei Schlagzeuger bzw. Percussionisten, also Max Andrzejewski, Drums und Marimba, sowie Martin Kruemmling, Drums. Das sind alles herausragende junge Spieler, bis auf den Benjamin der Gruppe, den 1990 in Salzburg geborenen Elias Stemeseder, alle in den 1980er Jahren geboren – und ihre Wege trafen sich irgendwann am Jazz-lnstitut Berlin. In Berlin entstanden 2012 die Aufnahmen für Anna Webbers Vorgänger-CD; die jetzt vorliegende wurde im Pirouet-Domizil, dem neuen Kyberg-Studio in Oberhaching bei München, aufgenommen.
Das Ergebnis besticht durch klangliche Schönheit und nicht zuletzt durch Lebendigkeit - mit ganz feinen Ohren gehen die Musiker aufeinander ein. Ganz feine Nuancen blühen in den Stücken auf. Der Hörer erlebt weit aufgefächerte Klänge von seltener Klarheit und Feinheit. Da mag sich im einen Moment eine unruhig pulsierende Stimmung aufbauen und im nächsten spielen Saxophon, Marimba, Schlagzeug und Klavier so leise und zurückgenommenen, dass kein Wort besser darauf passt als: zärtlich. So in dem 14-minütigen Stück »Theodore«, das für wundervolle Augenblicke in der Mitte dieser Sammlung von Stücken sorgt.
Die Stücke auf diesem Album bilden eine fast filmische Einheit: Der Anfang und der Schluss sind kunstvoll miteinander verschränkt. Das Album-Ende »Vif (Reflection)« ist eine Spiegelung des Anfangsstücks »Five (Action)«. Dazwischen führen Stücke wie das mit schräg-schönen Melodica-Klängen beginnende »Tacos Wyoming«, das mit Klang- und Tempo-Spannung aufgeladene »Climbing on Mirrors«, das kantige »Relentless!«, das mystisch leise anhebende »The All Pro 3 Speed« und die hochintensive musikalische »Zeitlupe Friction«, in dem sich Klänge ungemein sinnlich ineinander zu blenden scheinen, in ganz unterschiedliche, faszinierende Sound-Welten.
Spannend ist dabei, durch welche Methoden diese Welten mitunter entstanden sind. Bei »Friction« etwa ist die Länge jedes einzelnen Taktes und damit des ganzen Stücks - nicht festgelegt und ändert sich bei jedem Konzert.
Bei »Climbing on Mirrors« (dessen Titel von einem italienischen ldiom inspiriert ist, das für das Erfinden von Erklärungen für unerklärliche Zusammenhänge steht) hat Anna Webber die Tonhöhen durch Zufallsoperationen bestimmt - eine Methode, die auf Komponisten wie den US-amerikanischen Avantgardisten John Cage (1912-1992) zurückgeht; Zufallsoperation bedeutet, dass man Tonmaterial zum Beispiel durch Auswürfeln oder durch andere spielerische Aktionen findet. »Relentless!« ist die Transkription einer Flöten-lmprovisation Anna Webbers. »Five (Action)« beruht auf fünf Achtelnoten, die sich in drei Gruppen auf ein 15 / 8-Metrum verteilen. Bei all dem spiegelt sich in den Stücken Anna Webbers und deren Titeln auch viel Witz: »Tacos Wyoming« ist einem Taco-lmbiss gewidmet, den sich Anna Webber bei einem Aufenthalt in Wyoming einfach vorgestellt hat. Und »The All Pro 3 Speed« bezieht sich auf ein kaputtgegangenes 3-Gang- Fahrrad.
Der Zauber von Anna Webbers Musik besteht nicht zuletzt darin, dass knifflig erscheinende Kompositionsmethoden - die die musikalischen Möglichkeiten spannend erweitern - hier zu Klängen voller jazziger Spontaneität führen. Warum das so ist, lässt sich aus Anna Webbers musikalischer Herkunft schließen. Anna Webber sagt: »lmprovisation ist meine musikalische Muttersprache und auch die Muttersprache aller Musiker, die ich für meine Band ausgewählt habe. lch interessiere mich für ›Neue Musik‹, habe solche Musik gespielt und lasse mich beim Komponieren von ihr inspirieren, aber ich würde nie für mich beanspruchen, ein klassischer Musiker zu sein. Ich schätze gute Musik, vor allem Musik, die nicht nach Sachen klingt, die ich schon einmal gehört habe. Manchmal scheint es mir, dass ich so etwas eher in der klassischen Welt als in der Jazzwelt finden kann.« Anna Webbers zusammenfassender Satz für all das lautet: »lch betrachte mich zu 100 Prozent als Jazzmusikerin.« Die Art, wie sie und ihre vorzüglichen Band-Mitglieder hier den Jazz bereichern, taugt zu ungemein aufregenden Erlebnissen für Hörer mit entdeckungsfreudigen Ohren.
lhr siebenköpfiges, junges Ensemble spielt auch die kniffligsten Dinge mit hinreißender Schönheit und Lebendigkeit. Und wie im Titel der CD – Erläuterung folgt – schillert auch in Anna Webbers Stücken viel Witz und schöner Hintersinn.
Die Reaktionen waren euphorisch, als bei Pirouet 2013 Anna Webbers Album »Percussive Mechanics« erschien. »Eine der aufregendsten Neu-Ankömmlinge in der New Yorker Avantgarde-Musikszene der letzten Jahre« machte der Chicago Reader aus, die New York Times schrieb von einem »beeindruckenden Album«, und »All about Jazz« nannte die Urheberin der Musik eine ╗herausragende Komponistin des Jazz und der Neuen Musik«. Eine ganz eigene Klangwelt voller spannender Hörabenteuer: Das ist es, was die Saxophonistin, Flötistin und Bandleaderin Anna Webber jetzt auf einer weiteren Pirouet-CD bietet. Webber, die sich selbst übrigens »zu 100 Prozent als Jazzmusikerin« sieht, arbeitet hier mit derselben siebenköpfigen Band weiter, die aber, so Webbers eigene Auskunft, nach vielen gemeinsamen Konzerten eine noch stärkere Einheit geworden ist. Noch tiefgründiger und überraschender ist denn auch die Musik der 1984 in British Columbia geborenen und in New York lebenden Kanadierin letzt und noch stärker kann sich jeder einzelne Musiker darin entfalten. Man spürt in jedem Stück, mit wie viel Lust am Klang und an kniffligen Schönheiten die Bandmitglieder zu Werke gegangen sind.
Es ist bei aller Komplexität eine hochgradig sinnliche Musik. Die Band besteht genau aus denselben Mitgliedern wie bei Anna Webbers Pirouet-Debüt. Es sind zwei Blasinstrumentalisten – also Anna Webber selbst, die Tenorsaxophon, Flöte und Altflöte spielt, und der Altsaxophonist und Klarinettist James Wylie –, zwei Spieler von Harmonieinstrumenten, also der Vibraphonist und Marimbaspieler Julius Heise und der Pianist Elias Stemeseder, ein Bassist - lgor Spallati und zwei Schlagzeuger bzw. Percussionisten, also Max Andrzejewski, Drums und Marimba, sowie Martin Kruemmling, Drums. Das sind alles herausragende junge Spieler, bis auf den Benjamin der Gruppe, den 1990 in Salzburg geborenen Elias Stemeseder, alle in den 1980er Jahren geboren – und ihre Wege trafen sich irgendwann am Jazz-lnstitut Berlin. In Berlin entstanden 2012 die Aufnahmen für Anna Webbers Vorgänger-CD; die jetzt vorliegende wurde im Pirouet-Domizil, dem neuen Kyberg-Studio in Oberhaching bei München, aufgenommen.
Das Ergebnis besticht durch klangliche Schönheit und nicht zuletzt durch Lebendigkeit - mit ganz feinen Ohren gehen die Musiker aufeinander ein. Ganz feine Nuancen blühen in den Stücken auf. Der Hörer erlebt weit aufgefächerte Klänge von seltener Klarheit und Feinheit. Da mag sich im einen Moment eine unruhig pulsierende Stimmung aufbauen und im nächsten spielen Saxophon, Marimba, Schlagzeug und Klavier so leise und zurückgenommenen, dass kein Wort besser darauf passt als: zärtlich. So in dem 14-minütigen Stück »Theodore«, das für wundervolle Augenblicke in der Mitte dieser Sammlung von Stücken sorgt.
Die Stücke auf diesem Album bilden eine fast filmische Einheit: Der Anfang und der Schluss sind kunstvoll miteinander verschränkt. Das Album-Ende »Vif (Reflection)« ist eine Spiegelung des Anfangsstücks »Five (Action)«. Dazwischen führen Stücke wie das mit schräg-schönen Melodica-Klängen beginnende »Tacos Wyoming«, das mit Klang- und Tempo-Spannung aufgeladene »Climbing on Mirrors«, das kantige »Relentless!«, das mystisch leise anhebende »The All Pro 3 Speed« und die hochintensive musikalische »Zeitlupe Friction«, in dem sich Klänge ungemein sinnlich ineinander zu blenden scheinen, in ganz unterschiedliche, faszinierende Sound-Welten.
Spannend ist dabei, durch welche Methoden diese Welten mitunter entstanden sind. Bei »Friction« etwa ist die Länge jedes einzelnen Taktes und damit des ganzen Stücks - nicht festgelegt und ändert sich bei jedem Konzert.
Bei »Climbing on Mirrors« (dessen Titel von einem italienischen ldiom inspiriert ist, das für das Erfinden von Erklärungen für unerklärliche Zusammenhänge steht) hat Anna Webber die Tonhöhen durch Zufallsoperationen bestimmt - eine Methode, die auf Komponisten wie den US-amerikanischen Avantgardisten John Cage (1912-1992) zurückgeht; Zufallsoperation bedeutet, dass man Tonmaterial zum Beispiel durch Auswürfeln oder durch andere spielerische Aktionen findet. »Relentless!« ist die Transkription einer Flöten-lmprovisation Anna Webbers. »Five (Action)« beruht auf fünf Achtelnoten, die sich in drei Gruppen auf ein 15 / 8-Metrum verteilen. Bei all dem spiegelt sich in den Stücken Anna Webbers und deren Titeln auch viel Witz: »Tacos Wyoming« ist einem Taco-lmbiss gewidmet, den sich Anna Webber bei einem Aufenthalt in Wyoming einfach vorgestellt hat. Und »The All Pro 3 Speed« bezieht sich auf ein kaputtgegangenes 3-Gang- Fahrrad.
Der Zauber von Anna Webbers Musik besteht nicht zuletzt darin, dass knifflig erscheinende Kompositionsmethoden - die die musikalischen Möglichkeiten spannend erweitern - hier zu Klängen voller jazziger Spontaneität führen. Warum das so ist, lässt sich aus Anna Webbers musikalischer Herkunft schließen. Anna Webber sagt: »lmprovisation ist meine musikalische Muttersprache und auch die Muttersprache aller Musiker, die ich für meine Band ausgewählt habe. lch interessiere mich für ›Neue Musik‹, habe solche Musik gespielt und lasse mich beim Komponieren von ihr inspirieren, aber ich würde nie für mich beanspruchen, ein klassischer Musiker zu sein. Ich schätze gute Musik, vor allem Musik, die nicht nach Sachen klingt, die ich schon einmal gehört habe. Manchmal scheint es mir, dass ich so etwas eher in der klassischen Welt als in der Jazzwelt finden kann.« Anna Webbers zusammenfassender Satz für all das lautet: »lch betrachte mich zu 100 Prozent als Jazzmusikerin.« Die Art, wie sie und ihre vorzüglichen Band-Mitglieder hier den Jazz bereichern, taugt zu ungemein aufregenden Erlebnissen für Hörer mit entdeckungsfreudigen Ohren.
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Tracklisting
Disk 1 von 1 (CD)
-
1 Five
-
2 Tacos Wyoming
-
3 Climbing on mirrors
-
4 Theodore
-
5 Relentless
-
6 The all pro 3 speed
-
7 Friction/VIF