Alice Babs: What A Joy auf 2 CDs
What A Joy
Herkömmliche CD, die mit allen CD-Playern und Computerlaufwerken, aber auch mit den meisten SACD- oder Multiplayern abspielbar ist.
Voraussichtlich wieder lieferbar Ende September 2025
- Label:
- Prophone
- Artikelnummer:
- 5243802
- UPC/EAN:
- 0822359001473
- Erscheinungstermin:
- 23.6.2014
Am 9. Februar 2010 hatte der Tenorsaxophonist Klas Lindquist zu einem Release-Konzert in ein Restaurant im Süden Stockholms eingeladen. Das 40-50-köpfige Publikum bestand hauptsächlich aus Musikjournalisten. Vor Konzertbeginn kamen zwei ältere Damen herein und setzten sich nach vorne. Es waren die 86-jährige Alice Babs und ihre Freundin. Klas Lindquist war zuvor Alice Babs' Stipendium erhalten und freute sich nun darauf, den talentierten Tenor und seine Band zu hören.
Als es endlich Zeit für eine Zugabe war, trat Alice Babs auf die Bühne und schnappte sich das Solistenmikrofon. Dann bot sie Klas Lindquist Nonet-improvisierten Scat-Gesang auf eine Weise, die ihr einen Schauer über den ganzen Körper jagte. Dieselbe klare Stimme, derselbe unverwechselbare Ton und dieselbe warme Singfreude. Dies war wahrscheinlich einer der letzten öffentlichen Auftritte von Alice Babs. Der große Durchbruch für ein breiteres Publikum war jedoch ihr Debütfilm »Swingit Magistern«, der 1940 in die Kinos kam. Doch gleichzeitig spaltete sich die Heimat in zwei Lager. Auf der einen Seite die Jugend, die ihr erstes ganz großes Idol gefunden hatte, und auf der anderen Seite ein dekoriertes älteres Publikum, das vom »Verfall der Jugend« entsetzt war und Alice Babs zur Zielscheibe machte.
Die Zeitungen der Zeit bezeichneten die neue Jugendmusik als »Negermusik« und Alice Babs als »Schlampe«. Man war auch der Meinung, Swingsänger sollten verprügelt und zur Schule geschickt werden. Es gab aber auch positive Reaktionen. Nya Dagligt Allehanda schrieb unter anderem nach der Premiere von Swingit Magistern: »Wer von diesem Film nicht glücklich wird, ist nicht wirklich schlau.« Und Östersundsposten schrieb am Tag vor Heiligabend 1940: »Mitten im Weihnachtstrubel ertönt Alice Babs' kleine 16-jährige Stimme aus dem Grammophon eines Plattenladens. Swing ist die Antwort des Tages in der Tanzwelt. Swing sollte dieses Jahr auch in den Weihnachtsliedern zu finden sein.«
Nach ihrem jugendlichen Durchbruch folgten Erfolge auf Erfolg. Zusammen mit Expressens Elitorkester feierte sie 1949 große Erfolge beim großen Jazzfestival in Paris, und mit Svend Asmussen und Ulrik Neumann hatte sie im Gesangstrio Swe-Danes beispiellosen Erfolg. Doch das Tourleben in Europa und Amerika wurde ihr schließlich zu viel; sie sehnte sich nach ihrer Familie, und zur großen Enttäuschung der beiden Däninnen wurde Swe-Danes geschlossen.
Die nächste große Herausforderung bestand dann darin, gemeinsam mit Duke Ellingtons Orchester zu singen. »Der Duke« hatte eigens für Alice Babs Kompositionen mit geistlichem Bezug geschrieben. Niemand sonst habe diese Partien gesungen, sagte Duke Ellington, und der Erfolg war natürlich außergewöhnlich. Als dasselbe Werk dann ohne Alice Babs aufgeführt werden sollte, waren drei verschiedene Sänger erforderlich, um den gesamten Tonumfang abzudecken.
Es war keine Überraschung, dass sie 1972 zur Hofsängerin ernannt wurde. Die erste übrigens, die nicht von der Opernbühne kam. 1980 zog sie sich endgültig zurück. Sie hatte das Gefühl, ihren Teil auf den großen Bühnen der Welt geleistet zu haben, und zog sich stattdessen mit ihrem Mann Nils-Ivar in ihr spanisches Haus an der Costa del Sol zurück. Dort teilte sie ihre Zeit als Kirchenvorsteherin in der schwedischen Kirche mit Runden auf dem Golfplatz.
Doch dann, im Alter von knapp über 75 Jahren, gelang es ihrem alten Musikerkollegen Charlie Norman, sie zu einem Comeback zu überreden. Es führte zu einer letzten Tournee – »Swingtime Again« –, die Charlie schnell in »Antikrundan« umbenannte. Damit schloss sich der Kreis, denn Alice und Charlie hatten im Laufe ihres musikalischen Erwachsenenlebens gelegentlich gemeinsam an Wettbewerben teilgenommen. /Kjell Stockhaus
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Tracklisting
Disk 1 von 2 (CD)
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1 Swing it, Magistern
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2 Jag Har En Liten Rodiola
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3 Stigbergsgatan 8
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4 Adress Rosenhill
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5 Två Hjartan I Swing
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6 Regntunga Skyar
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7 En Gâng Jag Seglar I Hamn
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8 Pâ Söndag
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9 How Do You Do, Mr Swing
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10 Vârat Gäng
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11 Killen Är “Crazy”
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12 Puck, Muck, Mack, Jack, Pim Tim, Tom
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13 Lille Prins Sol
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14 Hey Diddle-Diddle
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15 Jag Undrar Vern
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16 Ha ha ha
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17 Sjung Och Le Ett Glatt Humör
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18 En Glatt Humör
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19 Jitterbug Från Söder
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20 Ga Opp Och Pröva Dina Vingar
Disk 2 von 2 (CD)
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1 God Bless the Child
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2 Nobody Knows the Trouble I’ve Seen
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3 What A Joy
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4 Ev’ry Time I Feel the Sprit
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5 Sometimes I Feel Like a Motherless Child
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6 Yesterday
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7 Close to You
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8 Said the Willow Tree
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9 Don’t Get Around Much Anymore
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10 In A Mellow Tree
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11 Vocalise
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12 Freedom I
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13 There’s Something About Me
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14 Warm Valley
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15 It Don’t Mean A Thing
