Heinz Sauer: The Journey - The 75th Anniversary Album auf CD
The Journey - The 75th Anniversary Album
CD
CD (Compact Disc)
Herkömmliche CD, die mit allen CD-Playern und Computerlaufwerken, aber auch mit den meisten SACD- oder Multiplayern abspielbar ist.
Derzeit nicht erhältlich.
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- Label:
- ACT
- Aufnahmejahr ca.:
- 1964-2007
- UPC/EAN:
- 0614427946126
- Erscheinungstermin:
- 7.2.2008
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+ Albert Mangelsdorff, Bob Degen, Michael Wollney, Tomasz
Stanko, HR Jazz Ensemble, NDR Bigband
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Am 25. Dezember 2007 wurde Heinz Sauer, Saxophonlegende und Urgestein des deutschen Jazz, 75 Jahre alt. Sauer gilt nicht nur als prägende Figur des deutschen Nachkriegsjazz, sondern als einer der größten Individualisten und Meister auf dem Tenorsaxophon überhaupt. Aus großer Hochachtung für sein Werk veröffentlicht ACT mit dem 75th Anniversary Album The Journey einen Querschnitt mit 15 der wichtigsten Aufnahmen aus seinem Schaffen von 1964 bis heute und fördert dabei auch einige musikalische Perlen, die lange in den Tiefen verschiedener Archive lagerten, ans Tageslicht. Gleichzeitig liefert das Album einen Einblick in mehr als 40 Jahre deutscher Musikgeschichte – gelebt von einem der Granden des deutschen Jazz.
Er vereint die Wärme und Lyrik eines Ben Webster mit der experimentellen Exzentrik eines Archie Shepp und der rhythmischen Varianz eines Sonny Rollins – und doch ist es vielleicht nicht einmal der Ton selbst, der den Tenorsaxophonisten Heinz Sauer von allen anderen unterscheidet. Es ist seine Haltung, sein steter Kampf um diesen Ton. Ausdruck ist das Zauberwort für die Musik Heinz Sauers, kompromisslos ist er stets auf der Suche nach dem Wesentlichen, nach der Korrespondenz zwischen Standards und Neutönendem, zwischen Inhalt und Form. Der intensive improvisatorische Prozess, der daraus entsteht, ähnelt einem Gespräch: Heinz Sauer ist der große Erzähler im deutschen Jazz. Ganz unentdeckt ist das nicht geblieben, 1999 bekam Sauer den Deutschen Jazzpreis, vor zwei Jahren befand der Kritiker Konrad Heidkamp: „Lebte Heinz Sauer in New York, stünde er im Jazz-Olymp der Saxophonisten.“ Doch das Lob hat sich spät eingestellt.
Ganz abgesehen vom Topos des Propheten im eigenen Land gibt es ein paar handfeste Gründe, warum dem Saxophonisten Heinz Sauer erst seit ein paar Jahren die Anerkennung zuteil wird, die er seit Jahrzehnten verdient gehabt hätte. Einmal lag es an der ragenden Gestalt seines Freundes Albert Mangelsdorff, in dessen Schatten er stand. Mangelsdorff war ja nicht nur der weltweit prägende Posaunist seiner Zeit, er war auch ein eloquenter Fürsprecher für den Jazz insgesamt. Sauer hingegen galt als sperrig und wortkarg, vielleicht auch nur, weil er - wie in seiner Musik – knapp und klar war, wenn es etwas zu sagen gab. Ein anderer Grund war die Konsequenz, mit der er allen Moden trotzte und sein Ding machte – als entschiedener Gegner jeder „anonymen Klischeemusik“.
Natürlich spielte Sauer auch mit ein paar ganz Großen, vor allem beim Deutschen Jazzfest in Frankfurt: 1978 mit Archie Shepp, George Adams und Jack DeJohnette, 1980 mit Benny Wallace, zwei Jahre später mit dem Blues-Harp-Star Carey Bell, 1986 mit Tomasz Stanko. Doch viel typischer und bemerkenswerter ist die Nibelungentreue, mit der Sauer an den wenigen hing, die er als ideale Partner erkannt hatte: Zu allererst das Jazzensemble des HR, für das er seit 1960 bis heute spielt und komponiert; dann eben Albert Mangelsdorff, mit dem die Zusammenarbeit fast 20 Jahre währte; danach, von 1977 an, war es – neben dem Bassisten Stephan Schmolck - immer wieder der Pianist Bob Degen, mit dem Sauer die Jazzgeschichte durchmaß und nach neuen Klängen abklopfte. Die LP „Ellingtonia Revisited“ der beiden bekam 1981 den Deutschen Schallplattenpreis.
Heinz Sauer hat lange daran geknabbert, als Degen zurück in die USA ging. Erst 2001 traf er mit dem jungen Pianisten Michael Wollny einen neuen Idealpartner. Mit 75, in einem Alter, in dem die meisten anderen sich auf dem Erreichten ausruhen, ist Sauer in eine weitere kreative Schaffensphase getreten. Mit Wollny hat Sauer einen kongenialen Widerpart und Begleiter in einer Person gefunden, der seiner narrativen Ideenflut nicht nur standhalten, sondern sie noch verdichten, ergänzen und mit ihr in Dialog treten kann. Der Brückenschlag über mehrere Generationen hinweg erweist sich hier als wunderbare Inspirationsquelle: Hier der Veteran, in dessen Spiel die ganze Jazz-Moderne anklingt, dort der unbekümmerte Novize, der sich harmonisch völlig frei bewegt und ebenso voluminös wie feinsinnig alle Möglichkeiten des Flügels ausschöpft. Als Stichwortgeber für ihr Gespräch dienen den beiden jetzt nicht mehr nur Ellington oder Gershwin, sondern ebenso Esbjörn Svensson oder gar Pop-Stars wie Prince oder Sinead O’Connor. Nimmt man die zwei umjubelten, für ACT eingespielten CDs zum Maßstab, scheint Heinz Sauer in einen Jungbrunnen gefallen zu sein. Man darf gespannt sein, was er noch zu erzählen hat.
Er vereint die Wärme und Lyrik eines Ben Webster mit der experimentellen Exzentrik eines Archie Shepp und der rhythmischen Varianz eines Sonny Rollins – und doch ist es vielleicht nicht einmal der Ton selbst, der den Tenorsaxophonisten Heinz Sauer von allen anderen unterscheidet. Es ist seine Haltung, sein steter Kampf um diesen Ton. Ausdruck ist das Zauberwort für die Musik Heinz Sauers, kompromisslos ist er stets auf der Suche nach dem Wesentlichen, nach der Korrespondenz zwischen Standards und Neutönendem, zwischen Inhalt und Form. Der intensive improvisatorische Prozess, der daraus entsteht, ähnelt einem Gespräch: Heinz Sauer ist der große Erzähler im deutschen Jazz. Ganz unentdeckt ist das nicht geblieben, 1999 bekam Sauer den Deutschen Jazzpreis, vor zwei Jahren befand der Kritiker Konrad Heidkamp: „Lebte Heinz Sauer in New York, stünde er im Jazz-Olymp der Saxophonisten.“ Doch das Lob hat sich spät eingestellt.
Ganz abgesehen vom Topos des Propheten im eigenen Land gibt es ein paar handfeste Gründe, warum dem Saxophonisten Heinz Sauer erst seit ein paar Jahren die Anerkennung zuteil wird, die er seit Jahrzehnten verdient gehabt hätte. Einmal lag es an der ragenden Gestalt seines Freundes Albert Mangelsdorff, in dessen Schatten er stand. Mangelsdorff war ja nicht nur der weltweit prägende Posaunist seiner Zeit, er war auch ein eloquenter Fürsprecher für den Jazz insgesamt. Sauer hingegen galt als sperrig und wortkarg, vielleicht auch nur, weil er - wie in seiner Musik – knapp und klar war, wenn es etwas zu sagen gab. Ein anderer Grund war die Konsequenz, mit der er allen Moden trotzte und sein Ding machte – als entschiedener Gegner jeder „anonymen Klischeemusik“.
Natürlich spielte Sauer auch mit ein paar ganz Großen, vor allem beim Deutschen Jazzfest in Frankfurt: 1978 mit Archie Shepp, George Adams und Jack DeJohnette, 1980 mit Benny Wallace, zwei Jahre später mit dem Blues-Harp-Star Carey Bell, 1986 mit Tomasz Stanko. Doch viel typischer und bemerkenswerter ist die Nibelungentreue, mit der Sauer an den wenigen hing, die er als ideale Partner erkannt hatte: Zu allererst das Jazzensemble des HR, für das er seit 1960 bis heute spielt und komponiert; dann eben Albert Mangelsdorff, mit dem die Zusammenarbeit fast 20 Jahre währte; danach, von 1977 an, war es – neben dem Bassisten Stephan Schmolck - immer wieder der Pianist Bob Degen, mit dem Sauer die Jazzgeschichte durchmaß und nach neuen Klängen abklopfte. Die LP „Ellingtonia Revisited“ der beiden bekam 1981 den Deutschen Schallplattenpreis.
Heinz Sauer hat lange daran geknabbert, als Degen zurück in die USA ging. Erst 2001 traf er mit dem jungen Pianisten Michael Wollny einen neuen Idealpartner. Mit 75, in einem Alter, in dem die meisten anderen sich auf dem Erreichten ausruhen, ist Sauer in eine weitere kreative Schaffensphase getreten. Mit Wollny hat Sauer einen kongenialen Widerpart und Begleiter in einer Person gefunden, der seiner narrativen Ideenflut nicht nur standhalten, sondern sie noch verdichten, ergänzen und mit ihr in Dialog treten kann. Der Brückenschlag über mehrere Generationen hinweg erweist sich hier als wunderbare Inspirationsquelle: Hier der Veteran, in dessen Spiel die ganze Jazz-Moderne anklingt, dort der unbekümmerte Novize, der sich harmonisch völlig frei bewegt und ebenso voluminös wie feinsinnig alle Möglichkeiten des Flügels ausschöpft. Als Stichwortgeber für ihr Gespräch dienen den beiden jetzt nicht mehr nur Ellington oder Gershwin, sondern ebenso Esbjörn Svensson oder gar Pop-Stars wie Prince oder Sinead O’Connor. Nimmt man die zwei umjubelten, für ACT eingespielten CDs zum Maßstab, scheint Heinz Sauer in einen Jungbrunnen gefallen zu sein. Man darf gespannt sein, was er noch zu erzählen hat.
Rezensionen
T. Fitterling in stereoplay 1/08: "Zu Sauers 75. bannt ACT die Reise aus der Erkenntnis (mit Mangelsdorff) ans Licht der Akzeptanze auf ein labelübergreifendes Album."-
Tracklisting
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Mitwirkende
Disk 1 von 1 (CD)
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1 Now Jazz Ramwong
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2 Nachwort
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3 Blues booth
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4 Round About Midnight
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5 Sagma
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6 Lush life
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7 Blues, Eternal Turn On
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8 Darauf Der Schnee Danach
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9 Chelsea bridge
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10 Winterballade
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11 Küss die Hand, Madame
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12 The narrator
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13 Roses Are Black
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14 Nothing compares 2 U
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15 Variations On Redford