Sentimentalität, Ernsthaftigkeit und Komik
David, ein elfjähriger Junge aus einer jüdischen Familie im London der 60er Jahre lernt durch einen in der Nachbarschaft zugezogenen farbigen Jamaikaner das Cricket-Spiel. Zugleich lässt sich die Mutter des Jungen, eine schüchterne und in der Ehe frustrierte Frau, von der Lebenslust der neuen Nachbarn, vom Rhythmus der Musik und von den erotischen Schwingungen anstecken.
Spannungen entstehen durch Vorurteile der Nachbarn gegenüber allem Fremden und Andersartigen, was die jüdische Familie indirekt auch auf sich bezieht. David, seine Mutter und sein Vater stehen zwischen den Fronten und müssen sich schweren Herzens entscheiden, ob sie mit dem Strom schwimmen oder sich zu ihren neuen Freunden bekennen sollen.
Der Film hält die Balance zwischen Sentimentalität. Ernsthaftigkeit und Komik, ohne belehren oder moralisieren zu wollen. Besonders eindrucksvoll und überzeugend sind die Szenen, in denen das Körpergefühl der jamaikanischen Einwanderer, ihre Musikalität und ihr unbefangenes Bekenntnis zur Erotik vermittelt wird. Man fühlt sich, als wäre man mit dabei.
Was leider fehlt, sind deutsche Untertitel zur englischen Fassung.