Gibt bessere Joni-Alben
Ich hatte das Album bestellt, um meine Joni Mitchell-Sammlung von ihren Anfängen bis zu ihrem Live-Konzert "Shadows and Light" 1980 zu vervollständigen. In Fachkreisen wird dieses eher vernachlässigte Album gelobt, ich kann mich da nicht wirklich anschließen. Ihre Texte kann man nicht kritisieren, die sind ihr inneres Werk - poetisch eigen und mit tiefgründigen Metaphern wie auf all den anderen Alben auch, wobei sie hier anfängt, mehr gesellschaftskritischer ihre Gedanken und Empfindungen zu transportieren. Aber im Vergleich zu ihrem vorangegangenen Album "Blue" fehlt mir ein wenig der musikalische Zusammenhang und die "verzweifelte" Tiefe. Es gibt einige schöne Songs auf der Platte, aber insgesamt ist es mir zu klavierlastig - ihr Klavierstil (auch auf einigen Stücken auf anderen Alben) ist mir im Anschlag meist zu hart, zu dominant und weniger versiert als ihr Gitarrenspiel.
Spannend aber zu merken, wie Joni sich langsam vom Folksängerinnenimage ablöst hin zu experimentelleren Inhalten und den Weg bereitet hin zu ihrer Jazzphase, in der vor allem im Zusammenspiel mit Jaco Pastorius musikalisch ihre besten Alben entstanden sind.
Wie all die Platten von Joni, die von Rhino gelabelt sind, gibt es an dieser remasterten 180g- Scheibe nichts auszusetzen am Klang und der Pressung - nur selten ist ein leises, kurzes Knistern zu hören. Und das Cover ist wie bei den anderen Alben auch stabil und umfangreich mit all ihren Texten bestückt.