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    zwischen.den.buchwelten

    Aktiv seit: 20. November 2024
    "Hilfreich"-Bewertungen: 0
    29 Rezensionen
    Oishii!

    Stefan Braun
    Oishii! (Buch)

    4 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern
    09.10.2025

    Authentischer Einblick in die japanische (Ess-)Kultur

    Für mich lag der Reiz dieses Buches in der Kombination aus Bildband, Kochbuch und kurzen, informativen Texten, wie man sie in einem guten Reiseführer findet.
    Vor allem die farbenfrohen und lebendigen Fotos haben es mir angetan. Sie vermitteln ein authentisches Bild von Japan, seinen Menschen und ihrem Alltag.
    Der Autor geht unter anderem auf die japanische Esskultur und ihre Wandlungen ein. Außerdem werden typische Elemente der japanischen Küche wie Macha, Sojasauce oder Ramen beschrieben.

    Und dann wären da natürlich noch die Rezepte. Diese reichen von einfachen Basics, die sich gut mit anderen Gerichten kombinieren lassen, bis hin zu aufwendigen Gerichten, für die man etwas mehr Zeit einplanen muss. Bei den Zutaten werden sowohl „gängige“ Zutaten verwendet, die in jedem gut sortierten Supermarkt erhältlich sind, als auch speziellere Zutaten, die nur im Asiashop oder übers Internet zu beziehen sind.
    Hier liegt mein einziger Kritikpunkt. Ich habe das Glück, in einer Großstadt zu leben, in der es viele Asiamärkte gibt. Wenn man sich jedoch nicht auskennt, hat man bei der großen Auswahl Schwierigkeiten herauszufinden, wo das Gesuchte zu finden ist. Insbesondere stellt sich die Frage, ob Zutat XY ein Pulver, eine Paste oder eine Sauce ist. Hier hätte ich mir am Ende des Buches ein Kapitel zum Thema Warenkunde gewünscht, ggf. auch mit Tipps, wo man welche Zutaten bekommt bzw. ob man etwas ersetzen kann.
    Ich verstehe aber auch, warum der Autor dieses nicht in das Buch integriert hat, denn das hätte nicht so richtig zu dem Gesamtkonzept gepasst.

    Fazit: ‚Oishii!‘ ist mehr als ein Kochbuch. Es bietet einen spannenden, bildgewaltigen und natürlich auch kulinarischen Einblick in die japanische (Ess-)Kultur. Dabei geht die Authentizität leider ein wenig auf Kosten der Praktikabilität.
    KUNO KLAPPER hat nicht alle Knochen beisammen

    Tina Schilp
    KUNO KLAPPER hat nicht alle Knochen beisammen (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    30.09.2025

    Auf der Suche nach den verschwundenen Knochen

    Kuno Klapper ist ein leicht schusseliges Skelett, das gerne mal seine Knochen verbummelt. Ausgerechnet an seinem 100. Geburtstag fehlt plötzlich - ohne Kunos Verschulden - eine seiner Fersen. Auch sein penibler Cousin Jonas vermisst plötzlich einen Finger. Für die beiden beginnt eine abenteuerliche Suche nach dem Knochendieb, bei der sie zum Glück nicht auf sich allein gestellt sind…

    Ich fand das Buch großartig! Das Städtchen Torfingen und seine Bewohner sind liebevoll und vielfältig beschrieben – kindgerechter Grusel- und Ekelfaktor inklusive. Die Illustrationen ergänzen die Geschichte perfekt. Überhaupt hat mich die Gestaltung des Buches wirklich begeistert: vom tollen Cover über den Vor- und Nachsatz mit den wichtigsten Figuren der Handlung bis hin zur Seitengestaltung. Fast auf jeder Seite gab es ein Bild oder ein anderes grafisches Detail, das die Geschichte auflockert und begleitet.

    Die Geschichte ist ebenfalls sehr charmant und mit viel Humor erzählt. Über „Geistergram“ und „Nachtflix“ habe ich sehr geschmunzelt. Die einzelnen Etappen des Abenteuers sind originell und voller „monstermäßiger” Ideen. Das Thema Rivalität und Freundschaft wird gut aufgegriffen. Anfänglich können sich Kuno und Jonas nicht ausstehen, im Laufe der Handlung unterstützen sie einander jedoch und werden am Ende zu Freunden.

    Fazit. ‚Kuno Klapper‘ ist eine tolle Abenteuergeschichte, die perfekt zu Herbst und Halloween passt. Die Altersempfehlung von acht Jahren ist angemessen und der Text ist altersgerecht geschrieben. Sowohl mich als auch mein Patenkind haben die abenteuerliche Handlung und die schönen Illustrationen begeistert.
    Organisch

    Giulia Enders
    Organisch (Buch)

    4 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern
    25.09.2025

    Ein ganzheitlicher Blick auf unseren Körper

    Anders als bei ihrem Bestseller „Darm mit Charme“ steht in diesem Buch der Ärztin Giulia Enders nicht ein einzelnes Organ im Mittelpunkt. Vielmehr wirft sie einen umfangreichen und ganzheitlichen Blick auf das Zusammenspiel verschiedener Körperfunktionen: die Lunge, das Immunsystem, die Haut, die Muskeln und das Gehirn.

    In den einzelnen Kapiteln werden die Funktionen des menschlichen Organismus erläutert. Der Schreibstil ist verständlich und locker ohne dabei an Tiefe einzubüßen. Die Autorin geht auch auf die evolutionäre Entwicklung unseres Körpers sowie die Auswirkungen unserer modernen Welt und Lebensweise ein und gibt Tipps, wie wir unsere Gesundheit erhalten können.

    Giulia Enders verfolgt bei dem erzählerischen Aufbau ihres Buches einen interessanten Ansatz: Zu Beginn jedes Kapitels gibt sie einen autobiografischen Einblick in ihre Familiengeschichte und zieht dabei Parallelen zu der im Folgenden besprochenen Körperfunktion. Beispielsweise steht die immer anpackende Mutter Pate für das Kapitel über die Muskeln.
    Ich fand diese Idee einerseits interessant. Die Personen und ihre Geschichte wurden passend gewählt. Andererseits wirkte dieser Kapitelbeginn immer auch ein bisschen wie ein Fremdkörper auf mich, da die Personen im weiteren Verlauf des Kapitels, wenn überhaupt, nur am Rande eine Rolle spielten.

    Die Illustrationen, insbesondere die der Familie, sind sehr schön gestaltet. Sie haben mir als Leser ein Bild der Personen vermittelt, die uns die Autorin vorstellt. Im weiteren Verlauf des Buches gibt es ebenfalls vereinzelt grafische Darstellungen. Hier hätte ich mir allerdings noch etwas mehr gewünscht. Denn trotz des angenehmen Schreibstils der Autorin ist das Thema doch sehr umfangreich und Bilder helfen mir beim Verständnis immer sehr.

    Fazit. ‚Organisch‘ ist ein faszinierendes Buch über den menschlichen Körper. Die Autorin hat einen sehr angenehmen und gut verständlichen Schreibstil. Trotzdem ist es meiner Meinung nach kein Buch, das man „mal eben wegliest“, sondern es bedarf schon etwas Konzentration und Aufmerksamkeit, um alle Facetten der jeweils in den fünf Kapiteln besprochenen Körperfunktionen zu erfassen. Der autobiografische Anteil war für mich nicht notwendig, aber eine nette Ergänzung.
    Die Hummerfrauen

    Beatrix Gerstberger
    Die Hummerfrauen (Buch)

    4 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern
    19.09.2025

    Eine ruhige, unaufgeregte Geschichte

    Der Roman spielt im fiktiven Küstenort Stone Harbor in Maine (USA) und handelt von den Lebensgeschichten der drei Frauen Ann, Julie und Mina, die alle Schicksalsschläge in ihrem Leben hinnehmen mussten.

    Die Erzählweise der Autorin ist ruhig und unaufgeregt. Es gelingt ihr hervorragend, eine Atmosphäre zu schaffen. Insbesondere die Beschreibungen der Natur, des rauen Meeres und der Arbeit der Hummerfischer sowie die Darstellung der ganz eigenen, patriarchal geprägten Gesellschaftsstruktur dieses Ortes sind hervorragend gelungen. Es war spannend zu lesen, wie „Neulinge“ wie Ann und Julie einerseits eine neue Dynamik in das Leben in Stone Harbor bringen, ihnen anderseits das Leben dort auch hilft, zu sich selber zu finden.

    Im Fokus steht besonders die Geschichte von Mina, die als Kind ihre Sommerferien in der Gegend verbracht hat. In Rückblenden wird immer wieder der Sommer 1982 thematisiert, in dem etwas geschah, das ihre Familie nachhaltig erschütterte. Was genau passiert ist, wird in dem Roman jedoch nie vollständig aufgeklärt. Das hat mir aber tatsächlich gut gefallen, denn es gibt nun mal im Leben nicht immer eine Antwort auf alles.

    Überhaupt nicht mochte ich allerdings den Prolog. Meiner Meinung nach hat er bereits zu viel vorweggenommen. Das hat mich wirklich gestört. Ich verstehe zwar, dass Prolog und Epilog einen Rahmen um die Geschichte bilden sollten, aber das hätte man aus meiner Sicht anders lösen sollen. Ich würde jedem, der das Buch liest, empfehlen, den Prolog zu überspringen und ihn erst am Ende, vor dem Epilog, zu lesen.

    Fazit. ‚Die Hummerfrauen‘ ist eine ruhige Geschichte, die vor allem mit einer großartigen Atmosphäre und toll geschriebenen weiblichen Protagonistinnen punktet. Für mich ist es das perfekte Sommerbuch.
    Die drei ??? Kids, Geheimnis um CubeMax

    Calle Claus
    Die drei ??? Kids, Geheimnis um CubeMax (Buch)

    4 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern
    02.09.2025

    Die drei ??? Kids – Abenteuer in der Pixelwelt

    Ich bin mit den Drei ??? aufgewachsen. Daher fand ich dieses Crossover mit dem Computerspiel Minecraft anfangs etwas gewöhnungsbedürftig. Aber ich bin hier auch nicht die Zielgruppe ;-) . Mein Patenkind war jedenfalls begeistert. Er liebt Detektivgeschichten und Minecraft, daher war dieses Buch wie für ihn gemacht.

    Gut gefallen hat mir dann die Mischung aus Fließtext und Comic. Das lockerte die Geschichte auf und vor allem der Part, der in der Computerspielwelt spielt, lässt sich bildhaft besser darstellen als mit reinem Text.
    Das in dem Buch beschriebene Computerspiel heißt zwar CubeMax, seine Optik und Spielmechanik sind aber eindeutig dem Spiel Minecraft nachempfunden. Gerade hier boten die Comic-Seiten einen spannenden Wiedererkennungseffekt.

    In diesem Buch liegt der Fokus des Abenteuers der drei Detektive auf den Besonderheiten des Computerspiels, also den besonderen Fähigkeiten von Spielfiguren und den Effekten innerhalb des Spiels. Zwar gibt es nebenbei auch einen Fall zu lösen. Die detektivischen Fähigkeiten sind hier aber nicht ganz so gefragt, wie in den üblichen Drei ??? Geschichten. Trotzdem war die Handlung spannend und vor allem der Showdown am Ende, bei dem Justus über sich hinaus gewachsen ist, fand ich sehr gelungen.

    Fazit. ‚Die drei ??? Kids - Geheimnis um CubeMax‘ ist ein kreatives Crossover zwischen den Drei ??? Kids und Minecraft und dürfte vor allem jenen Kindern Spaß machen, die beides mögen. Die Mischung aus erzählendem Text und Comic fand ich sehr gelungen und passte gut zur Thematik. Eine Fortsetzung der Geschichte ist bereits für Anfang 2026 angekündigt.
    Kosmos SchlauFUX Roboter und KI

    Thorsten Leimbach
    Kosmos SchlauFUX Roboter und KI (Buch)

    3 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern Inaktiver Stern
    14.08.2025

    Interessanter Inhalt, Umsetzung nicht überzeugend

    "Roboter und KI" ist ein Sachbuch für Kinder aus der Kosmos SchlauFUX-Reihe. Das Buch hat ein angenehmes großes Format, ist ein Hardcover und liegt somit gut in der Hand. Mit 62 Seiten ist es nicht zu dick, enthält aber viel Inhalt zum titelgebenden Thema. Verständlich geschrieben wird das Thema Robotik und seine Anwendungsmöglichkeiten behandelt. Die einzelnen Kapitel sind ansprechend mit Fotos oder Grafiken illustriert.

    Interessant, aber letztlich nicht überzeugend fand ich die „Navigation“ des Buches. Jede Doppelseite stellt ein Kapitel dar, in dem ein Aspekt zum Thema Roboter und KI behandelt wird. Dabei gibt es über das Buch verteilt sieben Themenschwerpunkte, die mittels Farbcode gekennzeichnet sind. Am linken und rechten Rand jeder Doppelseite befindet sich ein „Navigationsmenü“, mit dem man zu passenden Folgekapiteln vor- oder zurückspringen kann. Wahrscheinlich wollte man hier die Browser-Navigation im Internet nachempfinden. Anfänglich fand ich die Idee noch originell. Der Nachteil ist jedoch: Wenn man das Buch „normal“ durchblättert, ist die Aneinanderreihung der Kapitel willkürlich und nicht aufeinander aufbauend.
    Inhaltlich bleiben die Texte der Kapitel für meinen Geschmack eher an der Oberfläche. Sicher, wenn man sich alles zu einem Themenschwerpunkt durchgelesen hat, ist es eine gute und kindgerechte Informationszusammenstellung. Die fehlende Chronologie erschwert jedoch das Erfassen der Themen.

    Das ist natürlich meine „erwachsene Sicht“. Für ein Kind mag diese Form des Entdeckens vielleicht spannend sein. Das ist sicher auch eine Typfrage. Mein Patenkind fand das Buch zwar ganz gut, meinte aber auch, dass er schon bessere Wissensbücher hatte.

    P. S.: Als Lego-Fan ist mir natürlich sofort aufgefallen, dass der auf Seite 10 abgebildete Roboter Wall-E kein Lego ist, obwohl die Bildunterschrift etwas anderes behauptet. Das ist sicherlich kein Drama, aber ich finde so einen Fehler dann doch ärgerlich.
    Die Auferstehung

    Andreas Eschbach
    Die Auferstehung (Buch)

    3 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern Inaktiver Stern
    04.08.2025

    Die Auferstehung der Drei ??? – starke Grundidee, durchwachsene Umsetzung

    Ich bin kein Hardcore Drei ??? Fan, habe als Kind aber gerne die Hörspiele gehört und war in den letzten Jahren regelmäßig bei den Live-Shows. Daher hat mich die Prämisse des Romans begeistert: Eine Drei ??? Geschichte, in der die drei Detektive keine Teenager mehr sind, sondern erwachsene Männer von Mitte 50. Ein tragisches Unglück hat die Drei entzweit. Und das im wahrsten Sinne des Wortes, denn während Bob noch sporadisch Kontakt zu beiden hat, haben Justus und Peter seit 30 Jahren kein Wort mehr miteinander gewechselt.

    Gelungen fand ich die Charakterisierung und den Werdegang der drei Detektive. Das war plausibel beschrieben und vor allem Justus habe ich von Beginn an gemocht. Auch der Grund für den Bruch zwischen Justus und Peter war nachvollziehbar. Etwas unglaubwürdig war für mich allerdings, dass Peter 30 Jahre lang emotional auf der Stelle tritt und die Geschehnisse scheinbar nicht wirklich verarbeitet hat. Dafür erfolgte die Versöhnung dann aber sehr schnell.
    Der „Fall“, um den es in diesem Buch geht, war durchaus interessant. Hauptfigur war hier aber häufig „Kommissar Zufall“, was mich doch gestört hat. Vor allem den Handlungsstrang von Peter und wie er mit dem Fall in Berührung kommt, fand ich doch arg konstruiert.
    Leider hatte die Handlung auch ein paar Längen, es dauert für mein Empfinden, bis die Geschichte in Gang kommt. Ab dem Moment, in dem die drei wieder zusammenkommen und gemeinsam in dem Fall ermitteln, wurde es spannend und ich hatte wirklich Freude an dem Buch. Auch das Ende war dann clever gemacht und auf den letzten Seiten hatte ich sogar ein paar Tränen in den Augen.

    Was das Buch für mich leider etwas madig gemacht hat, ist der Schreibstil des Autors. Die Geschichte wirkte auf mich lieblos heruntergeschrieben. Teilweise kam es zu Wiederholungen und holprigen Satzkonstruktionen. Außerdem hatte ich nicht den Eindruck, dass sich Eschbach mit der Geschichte der Drei ??? auseinandergesetzt hat. Es gab zwar Verweise auf Personen wie die Familie Hitfield, Kommissar Reynolds oder Skinny Norris, aber ansonsten blieben Querverweise zu vergangenen Fällen aus. Auch wenn sich Justus, Peter und Bob an die Vergangenheit erinnerten, blieb das sehr oberflächlich und klang hölzern.

    Fazit. ‚Die Auferstehung‘ war für mich ein Buch mit Licht und Schatten. Die Grundidee fand ich großartig. Allerdings war mir die Handlung etwas zu konstruiert und der Schreibstil leider auch nicht überzeugend. Im letzten Drittel konnte mich das Buch dann aber doch noch packen und das Ende bietet auf jeden Fall Potenzial für weitere Romane mit den erwachsenen Detektiven. Diese würde ich mir aber von einem anderen Autor wünschen.
    Midwatch - Schule der unerwünschten Mädchen

    Judith Rossell
    Midwatch - Schule der unerwünschten Mädchen (Buch)

    4 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern
    30.07.2025

    Starke Mädchen, starke Geschichte

    Zunächst fällt das schön gestaltete Cover ins Auge, auf dem es viel zu entdecken gibt. Dies setzt sich im Inneren des Buches fort. Die Illustrationen sind meiner Meinung nach großartig gelungen, sie ergänzen den Text sehr gut. Vor allem die doppelseitigen Bilder geben die Atmosphäre der Geschichte ganz toll wieder.

    Auch die Idee der Geschichte hat mir sehr gefallen. Rebellische Mädchen werden auf eine spezielle Schule geschickt, um dort „gesellschaftsfähig” erzogen zu werden. In Wahrheit ermuntert die Schulleiterin Miss Mandelay ihre Schützlinge jedoch zu selbstständigem Denken und dazu, ihre Stärken zu entdecken und sie für das Gute einzusetzen. Diesen feministischen Grundton fand ich großartig!
    Miss Mandelay ist es wichtig, dass die Mädchen „nützliche“ Dinge lernen. Das Buch wird zwischen den Kapiteln immer wieder durch die Beschreibung dieser „nützlichen Dinge“ aufgelockert, z. B. Charleston tanzen, ein Tier dressieren, Morsecode, Knoten knüpfen, möglichst geräuschlos gehen … Ich denke, viele Kinder werden sich dazu animiert fühlen, die beschriebenen Dinge selbst auszuprobieren. :-) .

    In der Geschichte begleiten wir die drei Mädchen Maggie, Nell und Sofie, die neu an die Schule kommen. Anfangs ist alles ungewohnt und auch ein bisschen überfordernd für die Kinder. Doch nach und nach schließen sie Freundschaften, entdecken ihre Stärken und tragen schließlich maßgeblich dazu bei, einen Entführungsfall aufzuklären.
    Gegen Ende wird es sehr spannend und auch ein bisschen gruselig. Kinder, die eher zu Ängsten neigen, sollten hier vielleicht begleitet werden.
    Der Verlag empfiehlt das Buch für Kinder ab 10 Jahren. Zum Selberlesen ist diese Altersempfehlung angemessen, zum Vorlesen werden auch jüngere Kinder ab 8 Jahren ihren Spaß haben.

    Fazit. ‚Midwatch –Schule der unerwünschten Mädchen‘ war wieder einmal ein Kinderbuch, das mir rundum gefallen hat. Die Geschichte ist spannend erzählt und enthält eine tolle Botschaft. Die wunderschönen Illustrationen ergänzen die Handlung perfekt und bereichern das Leseerlebnis. Ich würde mich freuen, mehr von dieser außergewöhnlichen Schule zu lesen.
    Great Big Beautiful Life

    Emily Henry
    Great Big Beautiful Life (Buch)

    4 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern
    27.07.2025

    Liebe, Familie und Geheimnisse

    ‚Great Big Beautiful Life‘ war mein drittes Buch von Emily Henry. Und es war tatsächlich das erste, was mich wirklich überzeugt hat.

    Dabei klang der Klappentext nach dem altbekannten Muster einer „Enemies-to-Lovers“-Geschichte. Und ja, dieser Aspekt ist Teil des Buches. „Feinde“ sind die beiden Protagonisten Alice und Hayden allerdings nicht, sondern sie konkurrieren um denselben Job: die Biografie der ehemaligen Society-Lady Margaret Ives zu schreiben.

    Ich fand es schön, wie sich die Beziehung zwischen Alice und Hayden entwickelt hat, auch wenn die Anziehung natürlich mal wieder sehr schnell ging. Aber es war wenigstens nicht so schmalzig beschrieben, wie z.B. in dem Roman ‚Booklovers‘ der Autorin. Auf die spicy Szenen hätte ich persönlich verzichten können, aber das ist Geschmackssache.

    Auch die Charakterisierung der Figuren fand ich gelungen. Gerne hätte ich noch etwas mehr über Hayden erfahren, aber da das Buch aus der Ich-Perspektive von Alice geschrieben ist, lag der Fokus natürlich stark auf ihrer Person. Vor allem die Szenen, die in Alice‘ Elternhaus spielten und das Verhältnis zu ihrer Mutter fand ich schön geschrieben.

    Was mich außerdem begeistert hat, war die Geschichte von Margaret Ives. Ihre Erzählung zieht sich wie ein roter Faden durch das Buch und war spannend zu lesen. Man merkt schnell, dass hinter ihrer Schilderung mehr steckt, und auch Alice und Hayden stoßen auf Ungereimtheiten. Dass deren Auflösung nur durch einen Zufall gelingt, hat mich zwar ein wenig gestört. Dennoch hat mich das Ende emotional sehr mitgerissen.

    Mein einziger größerer Kritikpunkt bezieht sich auf den Epilog, der für meinen Geschmack leider viel zu kitschig ausgefallen ist und den ich außerdem ziemlich überflüssig fand. Man hätte das Buch wunderbar mit dem letzten Kapitel enden lassen können. Da mir der Roman ansonsten aber gut gefallen hat, kann ich über dieses Manko gerne hinwegsehen.
    Die Sprache der Drachen

    S. F. Williamson
    Die Sprache der Drachen (Buch)

    4 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern
    24.06.2025

    Ein vielschichtiger Roman mit Schwächen im Worldbuilding

    Wir befinden uns im Jahr 1923 in einem alternativen London, in dem Drachen real sind. Ein Friedensvertrag regelt das Zusammenleben von Menschen und Drachen, organisiert die Gesellschaft streng hierarchisch und benachteiligt sowohl niedere Klassen als auch Drachen. Sowohl bei den Menschen als auch den Drachen regt sich Widerstand. Dieses fast dystopische Setting hat mir gut gefallen.

    Im Mittelpunkt steht die 17-jährige Vivien – ehrgeizig, systemtreu erzogen und bereit, moralisch fragwürdige Entscheidungen zu treffen. Ihr Weltbild gerät ins Wanken, als sie erfährt, dass ihre Eltern Teil der Rebellion sind.
    Vivien ist eine interessante Figur. Zwar ist sie keine Sympathieträgerin, aber ihre Einstellung und ihr Verhalten sind nachvollziehbar. Ich fand es gut, dass sie sich immer wieder hinterfragt und mit ihrem Gewissen hadert. Sie weiß, dass ihr Handeln falsch ist, stellt aber dennoch ihr Wohl und das ihrer Familie immer in den Vordergrund. Mir hat gefallen, dass wir hier keine strahlende Heldin haben, die von Anfang an das Richtige tut, sondern dass diese Wandlung ein langer Prozess ist.

    Besonders spannend fand ich den Handlungsstrang um Bletchley Park, wo Vivien mit anderen Jugendlichen an geheimen Projekten gegen die Rebellen arbeitet. In ihrem Fall geht es um die Entschlüsselung einer geheimen Drachensprache. Denn die Drachen in dem Buch sind komplexe, intelligente Kreaturen mit eigener Sprache und Sozialverhalten. Gerade die Bedeutung von Sprache als Teil von Identität und Kultur wird im Rahmen der Handlung sehr gut herausgearbeitet.

    Anstelle einer dominanten Liebesgeschichte legt die Autorin den Fokus auf politische Verwicklungen, persönliche Schuldfragen und die Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Zwängen. Die Liebesbeziehung entwickelt sich langsam, bleibt dezent im Hintergrund und wirkt dadurch umso glaubwürdiger. Das Ende des Buches war hier überraschend und berührend.

    Ich hätte mir in Bezug auf das Worldbuilding etwas mehr Details gewünscht. Der Friedensvertrag wird zwar immer wieder erwähnt, aber nicht ausreichend erklärt. Überhaupt wurde das gesellschaftliche Zusammenleben zwischen Drachen und Menschen nur am Rande behandelt. Auch der historische Kontext war mir zu ungenau: Einerseits gibt es diesen seit 50 Jahren gültigen Friedensvertrag, andererseits ist aber von einem Krieg vor fünf Jahren die Rede, der vermutlich dem Ersten Weltkrieg entspricht. Wer da aber gegen wen Krieg geführt hat, wurde nie erläutert. Das fand ich alles maximal verwirrend hat mich doch immer wieder rausgebracht, weil sich hier für mich kein klares Bild ergab.

    Fazit. ‚Die Sprache der Drachen‘ war für mich ein Buch mit Licht und Schatten. Einerseits hat mir vieles an dem Buch gefallen: das Grundsetting, die glaubhafte Entwicklung der Protagonistin, die spannende Handlung, die langsame Liebesgeschichte. Die Schwächen im Worldbuilding trübten das Leseerlebnis etwas, aber das offene Ende lässt auf eine Fortsetzung hoffen, in der die für mich unklaren Punkte dann hoffentlich besser erläutert werden. 3,5 Sterne.
    Atmosphere

    Taylor Jenkins Reid
    Atmosphere (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    16.06.2025

    Starke Frauen, große Träume - ein fesselnder Roman über Raumfahrt, Identität und Liebe

    ‚Atmosphere‘ war eine der Neuerscheinungen, auf die ich mich sehr gefreut habe, da mich die letzten Bücher von Taylor Jenkins Reid durchweg begeistert haben. Entsprechend hoch waren meine Erwartungen … was soll ich sagen … die Autorin hat diese vollstens erfüllt, nein, sogar übertroffen!

    Das Buch beginnt im Dezember 1984 mit einem dramatischen Zwischenfall an Bord eines Space Shuttles. Protagonistin Joan Goodwin hat in der Missionskontrolle der NASA Dienst und ist als CAPCOM die einzige Kontaktperson zu den Astronaut:innen im All.
    Die Handlung springt dann einige Jahre in die Vergangenheit und erzählt von Joans Ausbildung bei der NASA. Nach und nach lernen wir auch die anderen Figuren kennen. Die Erzählstruktur auf diesen zwei Zeitebenen – Joans Ausbildungszeit bei der NASA und die spätere dramatische Mission – sorgt für Spannung und ist emotional sehr aufwühlend.
    Denn je mehr wir über die Geschehnisse der Vergangenheit erfahren und die Figuren und ihre Beziehungen zueinander kennenlernen, desto mehr begreifen wir als Leser:innen, welche Tragödie sich gerade im Weltall abspielt. Das ist dramaturgisch hervorragend aufgebaut und hat mich emotional sehr mitgenommen.

    Wie auch in ihren anderen Büchern hat die Autorin großartige Recherchearbeit geleistet. Die Darstellung der NASA und der Raumfahrtprogramme der 1980er Jahre sowie die wissenschaftlichen Hintergründe werden von Taylor Jenkins Reid so überzeugend erzählt, dass man sich fühlt, als wäre man selbst dabei gewesen.

    In diesem Buch beweist TJR einmal mehr ihr Talent für authentische Charakterzeichnungen, insbesondere von starken weiblichen Figuren.
    Protagonistin Joan habe ich aufgrund ihrer Stärke und Leidenschaft für die Raumfahrt sofort ins Herz geschlossen. Ihre Entwicklung, ihre Beziehungen zu den anderen Figuren – insbesondere zu ihrer Nichte Frances – sowie ihr Antrieb, sich in einer von Männern dominierten Welt zu behaupten, haben mir sehr gut gefallen. Auch die Nebenfiguren sind großartig charakterisiert und tragen wesentlich zur emotionalen Dichte der Geschichte bei.

    Ein besonderer Aspekt des Romans ist die Liebesgeschichte zwischen Joan und Vanessa. Es hat mich berührt, wie die beiden Frauen zueinanderfinden und ihre Beziehung sich zu einer tiefen, von gegenseitigem Respekt und Vertrauen geprägten Verbindung entwickelt. Gleichzeitig hat es mich traurig gemacht, dass diese Beziehung nur im Verborgenen stattfinden darf, denn ein Outing würde das Ende aller Träume vom Weltall für die beiden Frauen bedeuten.

    Fazit. ‚Atmosphere‘ von Taylor Jenkins Reid ist mein bisheriges Jahreshighlight. Das Buch punktet mit einer wunderschönen queeren Liebesgeschichte und glaubwürdigen, inspirierenden Figuren. Die Handlung ist zudem spannend und hat mich auf eine emotionale Achterbahnfahrt geschickt. Für mich ein absolutes „Must-Read“!
    Das Leben fing im Sommer an

    Christoph Kramer
    Das Leben fing im Sommer an (Buch)

    3 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern Inaktiver Stern
    02.06.2025

    Gefühlvolle Coming-of-Age Geschichte

    Bei „Promis“, die Bücher schreiben bin ich immer ein bisschen skeptisch. Und auch wenn ‚Das Leben fing im Sommer an‘ grds. ein schönes Buch ist, hätte es vermutlich nicht den Erfolg und die Aufmerksamkeit erhalten, wenn ein unbekannter Name auf dem Cover gestanden hätte.

    Nichtsdestotrotz hat Christoph Kramer durchaus Talent zum Schreiben. Es gelingt ihm außerordentlich gut die Lebenssituation seiner Hauptfigur Chris gefühlvoll und authentisch darzustellen. Das ist m.M.n. die große Stärke des Romans… die wilde Achterbahn an Emotionen, die so typisch sind für einen Teenager, glaubhaft rüberzubringen. Das hat mir wirklich sehr gut gefallen.
    Der Fussball spielt in dem Buch tatsächlich nur ein Nebenrolle, vielmehr geht es um einen Teenager auf der Schwelle zum Erwachsenwerden. Er sucht seinen Platz, möchte dazugehören, aber fühlt sich mit den Eskapaden seiner Altersgenossen nicht ganz wohl. Dann kommen noch Themen wie die erste große Liebe (und die erste große Enttäuschung) und die Bedeutung von Freundschaft und Zusammenhalt hinzu. Eine gelungene Mischung, wobei mich das Buch leider gegen Ende etwas verloren hat, da ich den Roadtrip im letzten Drittel des Buches doch etwas unglaubwürdig fand. Und auch den Abschluss, den Zeitsprung zum erwachsenen Chris, fand ich etwas bemüht.

    Fazit. ‚Das Leben fing im Sommer an‘ ist eine gefühlvolle Coming-of-Age Geschichte, dessen Stärke in der authentische Darstellung der Lebenssituation der Hauptfigur liegt. Die Handlung war für mich zum Ende nicht mehr ganz rund. Trotzdem habe ich es gerne gelesen.
    The Serpent and the Wolf

    Rebecca Robinson
    The Serpent and the Wolf (Buch)

    4 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern
    27.05.2025

    Überzeugender Reihenauftakt… interessante Figuren, gutes Worldbuilding

    Beim Lable ‚Romantasy‘ bin ich zugegebenermaßen immer etwas skeptisch - häufig geht bei diesen Büchern der Fantasy-Part zu Lasten der Romance-Geschichte. Dies‘ war bei ‚The Serpent and the Wolf‘ zum Glück nicht der Fall.

    Die Autorin gibt sich viel Mühe mit dem Worldbuilding und entwirft eine interessante und lebendige Fantasywelt, in der der auch die politischen Verwicklungen der Länder und Regionen eine große Rollen spielen. Manchmal war das etwas unübersichtlich aufgrund der vielen Namen - die Karte im Buch hat hier zur Orientierung sehr geholfen, ein Personenverzeichnis hätte ich aber auch gut gefunden.
    Auch das Magiesystem der verschiedenen Hexenzirkel mit ihrer matriarchalen Organisation hat mir gefallen. Vor allem überzeugte mich aber die Beschreibung und Entwicklung der Charaktere.
    Das Buch ist zwar in der Erzählperspektive geschrieben konzentriert sich aber doch stark auf Protagonistin Vaasa. Dementsprechend ist ihr Charakter auch am besten ausgearbeitet. Man erhält als Leser einen detaillierten Einblick darüber, wie Vaasa aufgewachsen und von ihrer Familie geprägt worden ist. Ihr Denken und Verhalten waren dadurch immer nachvollziehbar und passend zu ihrer Persönlichkeit. Vaasas Charakterentwicklung verlief langsam und deshalb glaubwürdig, auch in Bezug auf ihre emotionale Annäherung zu Reid. Reid ist zwar charakterlich nicht so tief ausgearbeitet wie Vaasa, aber man bekommt auch bei ihm einen guten Eindruck seiner Persönlichkeit. Mir hat besonders gefallen, wie viel Respekt und Consent er Vaasa entgegenbringt. Hier haben wir tatsächlich einmal ein Protagonistin-Paar das komplett auf Augenhöhe zueinander agiert. Das fand ich super!

    Das Buch konzentriert sich zu einem großen Teil auf die Entwicklung der Charaktere und ihrer Beziehung zueinander. Dadurch schreitet die Handlung eher langsam voran, trotzdem war es mir nie langweilig. Ab dem letzten Drittel zieht das Pacing dann an und am Ende überschlagen sich die Ereignisse. Wie es sich gehört, endet das Buch mit einem fiesen Cliffhanger, der mich ungeduldig auf den nächsten Teil warten lässt.
    It Begins With You

    Jillian Turecki
    It Begins With You (Buch)

    4 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern
    16.05.2025

    „lieben“ ist nicht nur ein Gefühl…

    Nach dem Lesen der Einleitung war ich einerseits neugierig, andererseits skeptisch. Überzeugt hat mich zunächst, wie ehrlich Jillian Turecki ihre eigene Erfahrungen einbringt und von ihrer gescheiterten Ehe berichtet. Ein wenig gestört haben mich die ständigen Verweise aufs Yoga, einfach weil ich damit nichts am Hut habe. Zum Glück hat sie das Thema in den folgenden Kapiteln nicht überstrapaziert.

    Der Schreibstil der Autorin ist sehr angenehm, verständlich und empathisch. Turecki gibt in diesem Buch nicht nur Einblicke in ihre eigene Bioagraphie sondern auch in die Lebenssituationen ihrer Klient:innen. Anhand dieser Fallbeispiele beschreibt sie, was in Beziehung alles schiefgehen kann bzw. welchen 9 Wahrheiten man sich stellen sollte, um eine gesunde und funktionierende Beziehung zu führen. Ich fand diese Herangehensweise sehr gelungen, da man durch die Fallbeispiele einen praktischen Bezug hatte und zudem – zumindest bei mir –ein Widererkennungseffekt bzgl. eigener Erfahrungen eintreten kann.

    Wie der Titel es andeutet, stellt die Autorin heraus, dass Beziehungsarbeit bei einem selber beginnt und das Beziehungsarbeit eben genau das ist… Arbeit – „lieben“ ist nämlich nicht bloß ein Gefühl, sondern auch ein Tätigkeitswort. Gerade diese Aussage ist mir besonders im Gedächtnis geblieben. Abgerundet werden die Kapitel zu den o.g. Wahrheiten immer von konkreten Tipps bzw. Reflexionsübungen, um sich mit dem Thema weiter auseinander zu setzen.

    Fazit. ‚It Begins with You‘ hat mir sehr gut gefallen. Die Wahrheiten, über die Jillian Turecki schreibt, sind manchmal unbequem, aber nachvollziehbar und helfen, das eigenen (Beziehungs-)Leben zu reflektieren. Es ist ein Ratgeber, der mich begleiten wird und den sicher noch einmal lesen werde.
    Nur du weißt, wer du bist

    Michaela Wiebusch
    Nur du weißt, wer du bist (Buch)

    3 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern Inaktiver Stern
    07.05.2025

    Interessante Buchidee

    Auf dem Markt gibt es eine Reihe von Selbstfindungsratgebern, die mehr oder weniger gut funktionieren. Dieses Buch geht einen anderen Weg. In Romanform wird der Weg der Protagonistin Lena erzählt. Lena ist Ende vierzig und steckt nach einer schmerzhaften Trennung in einer tiefen Krise. Ihr Selbstvertrauen ist am Boden, ihre Beziehungen scheitern regelmäßig, obwohl sie sich so sehr bemüht, es ihren Partnern recht zu machen. Lenas beste Freundin vermittelt ihr einen einwöchigen Kurs bei der ‚Agentur für Selbstwert‘, und eine ganz besondere Reise beginnt...

    Das Konzept des Buches hat mir gut gefallen. Jeden Tag beschäftigt sich Lena, immer begleitet von einem Mitarbeiter der Agentur, mit einem Schwerpunktthema. Dabei geht es unter anderem um Selbstbewusstsein, Selbstliebe, Selbstverantwortung und Selbstfürsorge. Der Schreibstil ist sehr angenehm und durch die Romanform lassen sich die Inhalte meines Erachtens leichter transportieren als in einem klassischen Ratgeber.
    Auf kleine Übungen muss aber auch hier nicht verzichtet werden. Am Ende eines jeden Kapitels wird das Thema des Tages noch einmal zusammengefasst und es werden Anregungen gegeben, wie man es für sich selbst umsetzen kann. Das ist zwar sehr knapp gehalten, aber gerade das hat mir gefallen, da man nicht mit einer Flut von Übungen überfrachtet wird.

    Die Entwicklung der Protagonistin geht ziemlich schnell, und so schafft sie den Weg „zu einem neuen Selbst“ tatsächlich in dieser einen Woche. Das ist natürlich unrealistisch. Ich kann aber nachvollziehen, dass aus dramaturgischen Gründen diese Darstellung gewählt wurde. Wobei zu Beginn des Buches auch betont wird, dass das Gelernte gefestigt werden muss, bis es zu einer neuen Denk- und Verhaltensroutine werden kann.

    Fazit. ‚Nur du weißt, wer du bist‘ hat mir gefallen. Ich fand die Idee, einen Ratgeber zum Thema Selbstwert in Romanform umzusetzen, originell und konnte einige Anregungen für mich mitnehmen. Natürlich muss man sich bewusst sein, dass die Geschichte von Lena modellhaft ist und man in der Realität viel länger brauchen wird, um den Weg der Protagonistin umzusetzen.
    Kerze & Krähe

    Kevin Hearne
    Kerze & Krähe (Buch)

    4 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern
    24.04.2025

    Würdiges Finale einer außergewöhnlichen Urban-Fantasyreihe

    Gut drei Jahre mussten wir auf den dritten und finalen Band der Siegelmagier-Reihe warten. Es hat sich gelohnt!
    Die Handlung knüpft direkt an das Ende von Band zwei an. Siegelmagier Al ist aus Australien zurückgekommen. Eine Verschnaufpause ist ihm aber nicht vergönnt. Noch immer lasten die beiden Flüche auf ihm, seine Rezeptionistin stellt sich als mächtiges magisches Wesen heraus und als wäre das nicht genug, erwartet auch noch die britische Regierung seine Unterstützung.

    In diesem Band passiert sehr viel. Es gibt diverse Handlungsstränge, die die unterschiedlichsten Personen und Themen behandeln. Das hätte zu viel sein können, m.M.n. gelingt es dem Autor aber sehr gut, die Handlungselemente miteinander zu verknüpfen bzw. aufeinander aufbauend zu erzählen. Ich hatte daher nie das Gefühl von „jetzt ist es zu viel“ – im Gegenteil, ich fand die Handlung wunderbar abwechslungsreich und es hat Spaß gemacht, zu verfolgen, in welchen Schlamassel Al als nächstes gerät. Das Ende war rasant, voller absurder Ideen und hat die Trilogie wunderbar rund abgeschlossen.

    Hervorzuheben ist der besondere Humor der Reihe. Er ist sarkastisch, britisch-schwarz und derb… muss man mögen. Gerade die Witze „unter der Gürtellinie“ waren nicht immer meins, aber ich habe mich im Laufe der Reihe daran gewöhnt.
    Die Charakterzeichnung ist ebenfalls sehr gelungen. Die Figuren sind facettenreich, alle ein bisschen schräg und stimmig erzählt. Angefangen von Protagonist Al, dessen ruhige stoische und besonne Art mir von Band eins an imponiert hat. Auch Al‘s Freunde Nadia und Buck machten über die Reihe eine schöne Entwicklung durch. Vor allem Hobgoblin Buck hat in diesem letzten Band nochmal einen tollen eigenen Handlungsstrang bekommen.

    Fazit. ‚Kerze & Krähe‘ setzt einen würdigen und überzeugenden Schlusspunkt an die Urban-Fantasyreihe um Siegelmagier Al MacBharrais. Die Handlung ist spannend und vielfältig und schlägt trotz des charmanten schwarzen Humors auch mal ernstere Töne an. Für mich war es der beste Band der Reihe, die ich hiermit sehr gerne weiterempfehle.
    Das Ministerium der Zeit

    Kaliane Bradley
    Das Ministerium der Zeit (Buch)

    2 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern Inaktiver Stern Inaktiver Stern
    23.04.2025

    Eine Geschichte mit Potential… das leider nicht genutzt wurde

    Normalerweise kann ich meinen Lesegeschmack gut einschätzen. So war ich nach dem Klappentext und der Leseprobe überzeugt, dass mir ‚Das Ministerium der Zeit‘ gefallen würde. Leider entpuppte sich das Buch für mich als Flop.

    Die Prämisse an sich ist interessant: Der britischen Regierung ist das Zeitreisen gelungen und in einem ersten Feldversuch werden fünf Personen aus der Vergangenheit in die Gegenwart geholt. Jedem Probanden - im Buch Expats genannt - wird eine Person aus dem Ministerium zur Seite gestellt, die bei der Eingewöhnung in die Gegenwart unterstützt. Die (namenlose) Protagonistin des Romans wird dem Navy Commander Graham Gore zugeteilt, der Mitte des 19. Jahrhunderts Teil einer verschollen Arktisexpedition war.

    Ich mag Zeitreisegeschichten und fand die Grundidee toll. Der Autorin gelingt es gut, eine Atmosphäre zu schaffen, vor allem das geheimnisvolle Ministerium und seine Leitung. Man hat von Anfang an den Verdacht, dass hier etwas nicht stimmt, aber das Gefühl bleibt zunächst diffus und erst nach und nach wird klar, wer wie viel „Dreck am Stecken“ hat. Mir gefiel auch die Idee, die fiktive Geschichte mit einem realen historischen Ereignis zu verknüpfen. Ich hatte vorher noch nie etwas von der Franklin-Expedition gehört, aber der Wikipedia-Artikel dazu war interessant...
    …und leider interessanter als die Handlung des Buches. Die Geschichte ist sehr langatmig erzählt. Die Eingewöhnung eines Mannes aus dem 19. Jahrhundert in unsere Zeit hätte viel Potential gehabt, wurde aber m.M.n. nicht gut genutzt. Vielmehr plätschert die Geschichte für mich lange Zeit vor sich hin. Zwar gab es zwischendurch Ereignisse, bei denen ich dachte „Oh, jetzt wird es spannend.“ - diese waren aber schnell wieder vorbei und es passierte wieder lange Zeit nichts.
    Zumindest das Ende - so ca. die letzten 70 Seiten des Romans - hat mir gut gefallen. Hier hat der Spannungsbogen gestimmt, der Plot-Twist war überraschend und zur Handlung passend. Aber dadurch, dass der Rest der Geschichte so „lahm“ erzählt wurde, wirkte das Ende leider etwas gehetzt.

    Leider bin ich auch mit dem Schreibstil nicht warm geworden. Die Autorin arbeitet sehr viel, für meinen Geschmack zu viel, mit sprachlichen Bildern und Metaphern. So wurde das Wetter und die Jahreszeit permanent metaphern-reich beschrieben… das ging mir schnell auf die Nerven und wirkte auf mich sehr gewollt.
    Bei der Charakterisierung der Figuren hat der Stil deutlich besser funktioniert, auch wenn mir leider keine der Figuren wirklich nahe gegangen ist. Aber vor allem die Figur des Graham Gore war überzeugend und detailreich gezeichnet. Wirklich gestört hat mich allerdings, dass man als Leser nie den Namen der Ich-erzählenden Protagonistin erfährt.
    Andersgasse 7 1: Ein Fall für den fantastischen Flusenwutz

    Christiane Schreiber
    Andersgasse 7 1: Ein Fall für den fantastischen Flusenwutz (Buch)

    3 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern Inaktiver Stern
    27.03.2025

    Ein fast normales Haus

    Das Cover des Buches lässt bereits erahnen, dass die Figuren und die Handlung ein wenig... anders... sein werden. Protagonist Karl lebt bei seiner Großtante in einem Haus, in dem die anderen Bewohner alles sind, nur nicht "normal". Und das ist auch gut so, findet Karls Tante... ich als Leser kann ihr da nur zustimmen :-)

    Das Buch bzw. die Andersgasse Nr. 7 ist voller origineller Figuren und die Geschichte strotz vor skurriler Ideen, die viel Potential für weitere Folgebände bieten. Leider wird bereits in diesem Band sehr viel davon in die Handlung gepresst, so dass einige Handlungspunkte nicht zufriedenstellend beendet werden. Gefallen hat mir hingegen, dass die Geschichte ein wenig aus der Zeit gefallen wirkt. So gibt es z.B. keine Handys. Karl und seine Freundin Elsa verständigen sich mit Walkie-Talkies. Für mich hatte das etwas schön Nostalgisches.

    Der Schreibstil ist altersgerecht und macht durch den Humor auch Erwachsenen Lesern Spaß. Sehr gefallen haben mir auch die Illustrationen, die die Geschichte gut ergänzen und wirklich niedlich gezeichnet sind. Hier möchte ich vor allem die Illustrationen zu Karls „Detektivarbeit“ hervoreben – sehr schöne Idee.

    Ein bisschen Probleme hatte ich mit der Charakterzeichnung der Hauptfigur Karl. Er ist ein neugieriger Junge, der sich wenig Gedanken, um die Konsequenzen seines Handelns macht - im Gegenteil, er rechtfertig dies‘ immer durch seine Forschergeist. Einerseits macht so eine „Tunichtgutfigur“ durchaus Spaß. Gestört hat mich aber, wie sich Karl am Ende aus dem Schlamassel, dass er angerichtet hat, herausschlawinert und dabei wenig Reue für sein Tun zeigt. Natürlich sehe ich das mit dem Blick einer Erwachsenen, Kinder mögen trotzdem Freude an der Geschichte haben. Für mich bleibt hier aber ein fader Beigeschmack.
    Für immer

    Maja Lunde
    Für immer (Buch)

    3 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern Inaktiver Stern
    21.03.2025

    Für immer leben?

    Das Gedankenexperiment des Romans ist interessant: Die Menschheit verharrt im körperlichen Stillstand. Niemand altert mehr, niemand stirbt. Die Menschen sind quasi aus der Zeit gefallen.

    Anhand verschiedener Personen erzählt Maja Lunde, welche individuellen, aber auch gesamtgesellschaftlichen Auswirkungen dieser Stillstand hat. Dieser Teil ist der Autorin m.M.n. sehr gut gelungen. Geschickt baut sie hier einen Spannungsbogen auf - von anfänglicher Euphorie über die geschenkte Lebenszeit hin zu Stagnation, Rastlosigkeit und schließlich sogar Gewalt. Denn wo es ein globales, unerklärliches Phänomen gibt, sind Verschwörungstheorien nicht weit.

    Sehr eindrücklich fand ich die Darstellung, wie sehr wir Menschen, die Veränderung brauchen, um uns lebendig zu fühlen und uns weiterzuentwickeln. Der Autorin gelang es mit ihrem packenden Schreibstil, mich mitzureißen und zum Nachdenken zu bringen, wie wertvoll Zeit sein kann.

    Leider hat mich der Roman gegen Ende etwas verloren, als es darum ging, wie man den Stillstand beenden und einen „Neustart“ schaffen kann. Das war mir zu unausgegoren und zu weit hergeholt. Dadurch wirkte das Ende auf mich irgendwie unfertig.

    Fazit. ‚Für immer‘ behandelt ein faszinierendes Gedankenexperiment. Die Darstellung der verschiedenen Perspektiven und Auswirkungen des Stillstands ist sehr gelungen und spannend erzählt. Das Ende hätte etwas runder sein können, hier verliert das Buch leider etwas an Faszination. Trotzdem hat mir der Roman gut gefallen.
    Flusslinien

    Katharina Hagena
    Flusslinien (Buch)

    4 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern
    13.03.2025

    Fluss- und Lebenslinien

    ‚Flusslinien‘ ist eines der Bücher, bei denen m.M.n. das Cover perfekt zur Geschichte passt. Das Bild verströmt eine atmosphärische Ruhe und das spiegelt sich auch in der Geschichte wider. Die Handlung ist nicht laut, es gibt kein überraschenden Wendungen. Vielmehr lebt dieses Buch vor allem durch seine vielschichtigen Charaktere und der interessanten Erzählweise.

    Wir begleiten die 102-jährige Margrit, ihre Enkelin Luzie sowie Arthur, der als Fahrer in der Seniorenresidenz von Margrit arbeitet. Die Kapitel konzentrieren sich abwechselnd auf die drei Figuren und nehmen uns mit in deren Gegenwart, aber auch Vergangenheit. Vor allem Arthur und Luzie haben mit Erlebnissen zu kämpfen, durch die ihr Leben erschüttert wurde und im Moment in einer Art „Pause-Modus“ läuft. Margrit hingegen möchte vor ihrem Tod unbedingt noch die Lebens- bzw. Liebesgeschichte ihrer Mutter rekonstruieren.

    Der fast poetische Schreibstil der Autorin hat mich begeistert. Es gelingt ihre hervorragend Atmosphäre zu schaffen und uns an den Emotionen der Figuren teilhaben zu lassen. Vor allem Luzies Geschichte hat mich sehr bewegt und es war berührend mitzuerleben, wie sie für sich einen Weg ins Weiterleben findet.

    Mit Margrit tauchen wir oft tief in die Vergangenheit - mit 102 blickt die Figur auf ein langes Leben zurück. Die Autorin verwebt dabei die fiktionale Geschichte über Margrits Mutter mit der real existierenden Person Elsa Hoffa, einstige Chefgärtnerin des Römischen Gartens in Hamburg-Blankenese. Ich gebe zu, dass dieser Teil der Erzählung für mich in paar Längen hatte, nichtsdestotrotz hat mir gefallen, wie gut die Autorin die Geschichte Hoffas und des Römischen Gartens recherchiert hat.
    Überhaupt haben mir die Beschreibungen der Landschaft, des Elbufers, der Auswirkungen der Gezeiten und des Wetters auf den Fluss und diesen Leben sehr gefallen. Als Hamburgerin ging mir hier das Herz auf.

    Fazit. ‚Flusslinien‘ ist ein ruhiges Buch mit einer sehr schönen Sprache. Die Geschichte ist unaufgeregt, die Charaktere vielschichtig und ihre Schicksale haben mich berührt. Trotz leichter Längen, hat mir das Buch sehr gefallen.
    Dark Cinderella

    Anya Omah
    Dark Cinderella (Buch)

    4 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern
    10.03.2025

    Eine Geschichte voller Spannung, Romantik und royaler Geheimnisse

    Romance ist eigentlich nicht mein Genre. Aber ‚Dark Cinderella‘, der erste Band der ‚Northern Royals‘-Diologie, hat mich begeistert und in vielerlei Hinsicht überzeugt!

    Da ist zum einen der mitreißende und bildhafte Schreibstil der Autorin. Anya Omah gelingt es, eine tolle Atmosphäre zu schaffen. Die Kapitel werden jeweils aus der Ich-Perspektive der Hauptfiguren Sofia und Maximilian erzählt. Dadurch kommt man den beiden Figuren sehr nahe und kann ihre Gefühle, Gedanken und Handlungen gut nachvollziehen. Besonders die Zerrissenheit Maximilians in seiner royalen Rolle kommt sehr gut rüber und hat mich berührt. Sofia ist eine tolle Protagonistin. Sie ist direkt, selbstbewusst und brennt für das, was ihr wichtig ist - ein toller Charakter! Auch die anderen Figuren waren interessant und hatten Profil. Die Diversität der Figuren hat mich ebenso begeistert wie die Art und Weise, wie gesellschaftlich relevante Themen wie Umweltschutz und Kolonialgeschichte in die Handlung integriert wurden.

    Gut gefallen hat mir auch, wie sich die Spannung immer mehr aufbaut. Das gilt sowohl für die emotionale (und sexuelle) Spannung zwischen Sofia und Maximilian – die Chemie zwischen den beiden Figuren ist spürbar und überzeugend erzählt. Außerdem verdichten sich immer mehr die Hinweise auf Alvas Verschwinden, was mich als Leserin gespannt miträtseln lässt, was wohl mit Sofias Freundin passiert ist. Und dann dieser fiese Cliffhanger, der mich ungeduldig auf die Fortsetzung warten lässt - ein Ende ganz nach meinem Geschmack.

    Fazit. ‚Dark Cinderella‘ war für mich der rundum gelungene Auftakt einer Diologie mit tollen Protagonisten, einer spannenden Handlung und einem interessanten royalen Setting. Ich freue mich schon sehr auf die Fortsetzung.
    Lichterloh - Stadt unter Ruß

    Sarah M. Kempen
    Lichterloh - Stadt unter Ruß (Buch)

    4 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern
    03.03.2025

    Überzeugender Reihenauftakt

    ‚Lichterloh – Stadt unter Ruß‘ punktet für mich schon mit der außergewöhnlichen Grundidee: Eine Welt, in der alle Geräte - von der Lampe, zum Teekocher bis zur Waschmaschine - mit Kohle betrieben werden. Die Machtstrukturen und eine ausgeprägte Klassengesellschaft in der titelgebenden Rußstadt tragen zusätzlich zum dystopischen Setting der Geschichte bei.

    Der Autorin gelingt es hervorragend, mich als Leserin in diese Welt voller Ruß zu entführen. Die Geschichte wird bildhaft erzählt und eine überzeugende Atmosphäre aufgebaut. An dieser Stelle auch ein großes Kompliment an das Coverdesign, welches die Stimmung des Buches perfekt einfängt.

    Auch die Handlung hat mich überzeugt. Wir begleiten die Protagonistin Cleo, ein Mädchen aus dem einfachen Volk, deren größter Wunsch es ist, Schornsteinfegerin zu werden. Denn in einer Stadt voller Ruß ist das der wichtigste und angesehenste Beruf. Doch der Zugang hierzu bleibt einfachen Leuten wie Cleo verschlossen. Durch eine Reihe von Ereignissen bietet sich ihr aber plötzlich die Chance, ihren Traum zu verwirklichen.

    Aufgrund dieser Prämisse - ein Mädchen aus dem einfachen Volk erhält Zugang zu einer elitären Gruppe - waren einige Handlungselemente etwas vorhersehbar. Das hat mich aber nicht weiter gestört, da der Spannungsbogen stimmte und es Spaß gemacht hat, Cleos Weg zu verfolgen.

    Cleo ist eine tolle Protagonistin, die sich durchbeißen kann und sich auch von Rückschlägen nicht entmutigen lässt. Nach und nach lernen wir weitere Charaktere kennen, die unterschiedlich tief eingeführt werden. Hier freue ich mich schon auf die Fortsetzungen, um die Figuren besser kennenzulernen, die in diesem Band noch etwas im Hintergrund geblieben sind.

    Ein kleines Manko hatte für mich das Ende, das zwar spannend und überraschend war. Der Sinneswandel einer der Figuren kam mir aber etwas plötzlich, diesen hätte man m.M.n. etwas besser einleiten können. Nichtsdestotrotz war ‚Lichterloh – Stadt unter Ruß‘ für mich ein überzeugender Reihenauftakt und ich freue mich auf die Folgebände, die erfreulicherweise in diesem Jahr noch erscheinen.
    Der letzte Mord am Ende der Welt

    Stuart Turton
    Der letzte Mord am Ende der Welt (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    03.03.2025

    Spannend von der ersten bis zur letzten Seite

    Dies‘ war mein erstes Buch von Stuart Turton, aber es wird bestimmt nicht mein letztes sein. Der Autor schreibt mitreißend und hat ein sehr gutes Gespür für Charakterzeichnung.
    ‚Der letzte Mord am Ende der Welt‘ lässt sich nicht eindeutig einem Genre zuordnen. Auf dem Cover seht - und der Titel deutet es an - ‚Kriminalroman‘. In seinem Nachwort beschreibt der Autor das Buch als einen Sci-Fi-Apokalypse-Thriller, und das trifft es ziemlich gut. Mich jedenfalls hat dieser Genremix begeistert!

    Stuart Turton gelingt es wunderbar das Setting und die Handlung nach und nach aufzubauen. So hatte ich nie das Gefühl abgehängt zu werden. Auch die überraschenden Wendungen waren plausibel und das Verhalten der Figuren passte zum Geschehen. Längst nicht alle Figuren waren mir sympathisch, aber ihre Handlungen waren nachvollziehbar und sie hatten Tiefe, so dass ich emotional dabei war.

    Mir hat gefallen, wie sich die Handlung entwickelt hat. Zu Beginn lernen wir eine kleine Dorfgemeinschaft kennen - die letzte ihrer Art, denn der Rest der Welt liegt seit 90 Jahren in einem tödlichen Nebel. Das Zusammenleben der Dorfbewohner und ihrer drei „Ältesten“ verläuft scheinbar friedlich, doch schon hier tauchten bei mir als Leser die ersten Fragen auf. Schließlich geschieht ein Unglück, das sich als Mord entpuppt, und spätestens jetzt nimmt die Handlung richtig Fahrt auf. Kaum war eine Frage beantwortet, tauchten zwei neue auf. Ich fand das toll und wurde von der Geschichte mitgerissen. Das Ende war packend und atmosphärisch geschrieben und tatsächlich klärten sich einige offene Punkte erst auf den letzten Seiten.

    Fazit. ‚Der letzte Mord am Ende der Welt‘ war für mich definitiv ein Highlight. Die Handlung war spannend und mysteriös von der ersten bis zu letzten Seite. Die Charakterzeichnungen haben mich überzeugt und der ungewöhnliche Erzählstil und Genremix haben mich begeistert.
    Muffin und Tört! 1: Bei den Wikingern

    Adam Stower
    Muffin und Tört! 1: Bei den Wikingern (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    21.02.2025

    Abenteurer wider Willen…

    … nun ja, so ganz stimmt das nicht. Tört, das kleine quietschvergnügte klebrige Häschen liebt Abenteuer, ganz im Gegensatz zu Kater Muffin, der seine Tage am liebsten mit Schlafen und Snacks verbringen würde. „Dank“ der verzauberten Katzenklappe lassen sich Abenteuer aber nicht vermeiden – gut, dass Muffin auf eine vielfältige Ahnenreihe und deren Wissen zurückgreifen kann.

    Die beiden Hauptfiguren sind einfach zum Knuddeln! Hier ein großes Lob an die Illustration, die die Figuren super niedlich und charmant darstellt. Das gilt sowohl für Muffin und Tört aber auch für die anderen Figuren im Buch.

    Die Geschichte selbst ist ebenso charmant. Das Abenteuer ist lustig, völlig gewaltfrei und voller kreativer Ideen. Die Texte sind kurz und einfach. Durch die vielen Illustrationen hat das Buch eher den Stil eines Comics, ideal für Leseanfänger. Aber auch erwachsene (Vor-)Leser kommen auf ihre Kosten, denn der Humor der Geschichte dürfte große und kleine Leser gleichermaßen begeistern.

    Sehr gut gefallen haben mir auch die Bonusseiten im Anschluss an die Geschichte. Hier gibt es zum Beispiel eine Galerie von Muffins Vorfahren und eine Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Zeichnen des putzigen Katers. Das macht Spaß und rundet dieses tolle Kinderbuch ab.

    Fazit. Ich war von ‚Muffin und Tört‘ begeistert und kann das Buch uneingeschränkt weiterempfehlen!
    Von hier aus weiter

    Susann Pásztor
    Von hier aus weiter (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    13.02.2025

    Vom Über- und Weiterleben…

    Das Buch beginnt mit einer skurrilen Szene: Ausgerechnet auf der Trauerfeier ihres Mannes muss Marlene wegen eines defekten Schlosses bäuchlings aus einer Toilettenkabine robben. Diese Szene hat etwas sehr komisches, überhaupt durchzieht ein feiner Humor das ganze Buch und verleiht der Erzählung bei aller Schwere auch eine gewisse Leichtigkeit. Ein schöner erzählerischer Kontrast, der für mich hervorragend funktioniert hat.

    Mich hat das Buch begeistert! Die Charaktere waren interessant und authentisch beschrieben. Ich konnte mit Marlene mitfühlen, die den Tod ihres Mannes nur schwer verkraftet. Die (unbeholfene) Zuneigung ihrer Stiefkinder weist sie zurück, überhaupt stößt sie alle von sich und denkt eigentlich nur daran, wie sie ihrem Mann so schnell wie möglich folgen kann. Dahinter steckt mehr als nur Trauer, das merkt Marlenes Ärztin Ina, das merkt man als Leser. Was genau passiert ist, erfährt man im Laufe der Handlung. Sehr gut gefallen haben mir auch Ina und Jack, ein ehemaliger Schüler und unverhoffter neuer Mitbewohner von Marlene. Ina blieb zwar etwas blass, aber Jack brachte viel Tiefe und Gefühl in die Geschichte.

    Die Autorin hat m.M.n. ein besonderes Gespür für Stimmungen. Die Ausgangssituation ist bedrückend und Marlenes Apathie lastet zunächst schwer auf der Handlung. Doch im Laufe der Geschichte löst sich diese immer mehr auf. Marlene hört auf zu verdrängen und beginnt, über sich und ihre Situation nachzudenken und schließlich auch Gefühle zuzulassen. Begleitet wird dieser Prozess ab der zweiten Hälfte des Buches durch einen Roadtrip der drei Figuren, der sehr komische und berührende Szenen beinhaltet. Mit dieser Reise endet schließlich auch das Buch, und zwar auf eine passende Art und Weise, denn es ist Abschluss und Neuanfang zugleich. Hier schließt sich für mich auch der Kreis zum Titel des Buches.

    Fazit. Eine gute Geschichte muss keine epischen Ausmaße haben. Auf „nur“ 250 Seiten gelingt es der Autorin eine berührende und zugleich auch komische Geschichte über das Über- und Weiterleben zu erzählen. Ein Roman, den ich sehr gerne weiterempfehle.
    1 bis 25 von 29 Rezensionen
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