jpc.de – Leidenschaft für Musik Startseite jpc.de – Leidenschaft für Musik Startseite
  • Portofrei ab 20 Euro
  • Portofrei bestellen ab 20 Euro
  • Portofrei innerhalb Deutschlands Vinyl und Bücher und alles ab 20 Euro
0
EUR
00,00*
Warenkorb EUR 00,00 *
Anmelden
Konto anlegen
Filter
    Erweiterte Suche
    Anmelden Konto anlegen
    1. Startseite
    2. Alle Rezensionen von CS bei jpc.de

    CS

    Aktiv seit: 01. März 2024
    "Hilfreich"-Bewertungen: 0
    16 Rezensionen
    Das Leben fing im Sommer an Christoph Kramer
    Das Leben fing im Sommer an (Buch)
    01.04.2025

    Kurzweilige Zeitreise

    2006 war ich meiner Jugend zwar schon etwas entsprungen, aber die prägende Zeit im Leben endet ja nicht mit der Pubertät und so kann ich mich gut an die Anfänge meiner 20er erinnern und an den Rausch, der durch's Land ging, als die WM im eigenen Land stattfand. Es brachte mich öfter zum Schmunzeln, von Handys, die endlich eine Kamerafunktion hatten zu lesen oder von StudiVZ und ausgetauschten ICQ-Nummern, ich kann meine heute immer noch auswendig.

    Wenn ein Fußballer ein Roman schreibt, ist das ja erst einmal eine eher ungewöhnliche Sache, gefällt mir vom Grundgedanken her aber definitiv besser, als die manchmal fast inflationsartig auf den Markt geschmissenen Biographien irgendwelcher 30-jährigen Ex-Profis, die ihr ganzes Leben noch vor sich haben, von daher aus dem Grund schon einmal ein Pluspunkt von mir.

    Der Protagonist Chris Kramer ist 15 und durchlebt all die üblichen Probleme aus dieser Zeit, Anerkennung in der Gruppe, die erste Liebe, der Scheidweg zwischen Amateur- und Profisport, man leidet mit, hat man die eigene Zeit damals doch auch nicht vergessen. Während die Zeit heute nur so davon rast, erschien einem die Jugend doch wie eine nicht enden wollende Lebensphase. Ich glaube, das macht sie auch so prägend für uns. Man sagt, die Zeit zwischen 1 und 20 Jahren vergeht genauso schnell, wie die Zeit zwischen 20 und 80. Mittlerweile glaube ich das sofort.

    Ich bin sehr schnell durch das Buch geflogen, der Schreibstil ist einfach (passt daher zu den Erzählungen eines 15-jährigen), aber ansprechend, man ist sofort in der Geschichte drin und am Ende war ich erstaunt, dass hier eigentlich nur drei Tage abgehandelt werden, es fühlt sich gar nicht danach an.

    Inwieweit hier biographische Details von Christoph Kramer enthalten sind, darüber habe ich im Detail nicht recherchiert, ich vermute eine Mischung aus allem, ein paar nachweisliche Parallelen gibt es ja schon. Wie auch immer, ein kurzweiliges Buch, nichts für einen Literaturnobelpreis, aber angenehm zu lesen, vielleicht gerade auch, weil es so viel an die eigene Jugend und die damals oft riesig erscheinenden Probleme erinnert, über die man heute so manches mal schmunzeln muss.
    Ein ungezähmtes Tier Joël Dicker
    Ein ungezähmtes Tier (Buch)
    17.03.2025

    Alles Fassade?

    Joël Dicker nahm mich damit mit seiner Geschichte um Harry Quebert gefangen und so war ich wirklich gespannt auf dieses Buch. Um das Fazit vorweg zu nehmen, "Ein ungezähmtes Tier" ist gut, kann aber mit den Vorgängern nicht ganz mithalten.

    Es ist wie so oft im Leben, die Schönen und die Reichen und die weniger "Privilegierten", die neidisch auf das Leben der anderen schauen. So in etwa kann man wohl den Beginn der Geschichte beschreiben. Sophie und Arpad leben das vermeintlich perfekte Leben, der reiche Bänker und die erfolgreiche Anwältin im schicken Glashaus, während Karine und Greg nach ihrem Hausbau im schicken Wohnviertel, welches von den umliegenden reicheren Anwohnern abwertend nur "Die Warze" genannt wird, mit ihrem Dasein hadern.

    Über die Kinder lernen sich die Väter Greg und Arpad beim Fußball kennen und die beiden Paare treffen sich zu Sophies Geburtstagsfeier. Und hier nimmt der Trubel seinen Lauf. In dieser Rezension jetzt tiefer in die Story einzusteigen würde eigentlich immer in Spoilern enden. Nur soviel, selten ist etwas so, wie es auf den ersten Blick scheint und auch die perfektesten Familien haben ihre Fehler.

    Das Buch ist auf eine sehr interessante Weise in ganz unterschiedlichen Zeitebenen geschrieben, die anfangs etwas verworren und unstrukturiert wirken, aber im Laufe des Buchs erkennt man den Sinn dahinter und ich hatte während des Lesens nicht nur einen "Oh"-Effekt, wenn wieder neue Details über die Protagonisten an's Licht kamen. Das macht das Buch auf eine Weise recht einzigartig. Im Summe war mir die Story aber manches Mal etwas drüber, die charakterlichen Abgründe zu tief und das Ende kam mir trotz der wieder mal überraschenden Wendung etwas zu "plump" daher.

    Aber es ist lesenswert und war definitiv unterhaltsam und wird mich nicht davon abhalten, auch den nächsten Dicker zu lesen.
    Vor hundert Sommern Katharina Fuchs
    Vor hundert Sommern (Buch)
    10.03.2025

    Vor hundert Sommern und doch so aktuell

    Generationentraumata - das ist wohl ein Thema, welches erst in den letzten Jahren wirklich den Weg in die Öffentlichkeit gefunden hat. Bei der sog. transgenerationalen Traumatisierung fühlen sich Menschen vermeintlich unbegründet seltsam und suchen eigentlich immer nach einem Grund. So auch Lena. Die angehenden Produktdesignstudentin hat schlimme Mobbingerfahrungen in ihrer Jugendzeit gemacht, doch geht die Suche nach ihrem Gefühl der Leere und des nicht dazugehören vielleicht noch tiefer? Ihre Mutter Anja arbeitet in der Bremer Bibliothek und versucht sich immer wieder am Spagat, allem gerecht zu werden. Da ist zum Einen ihre Arbeit, die unerwartete Aufstiegsmöglichkeiten bietet, ihr Mann Stefan und ihre erwachsenen Töchter Lena und Anabel, die trotzdem Kinder mit ihren eigenen Sorgen geblieben sind und ihre Mutter Elisabeth, die aufgrund ihres Gesundheitszustandes mit ihren über 90 Jahren nun im Altersheim Pflege benötigt. Dieser Schritt hat zur Folge, dass Lena und ihre Mutter in der Charlottenburger Wohnung von Elisabeth beim Ausräumen auf diverse Relikte der Familienvergangenheit stoßen, die erahnen lassen, dass die Kinder und Enkel noch lange nicht alles aus der Familiengeschichte wissen. 
    Das Buch ist durch den ständigen Wechsel zwischen Vergangenheit und Gegenwart sehr kurzweilig, anfangs hatte ich ein wenig Bedenken, ob es nicht zu nah an unserem Alltag ist, da viele aktuelle politische Themen eine Rolle spielen, die man im realen Leben ja zur Genüge ertragen muss, soll Lesen für mich doch eine Ablenkung davon sein. Doch je weiter man liest und je tiefer man in die Familiengeschichte einsteigt versteht man, dass dieser Bezug zur Gegenwart wichtig und fast grundlegend ist, um die Vergangenheit zu verstehen. 
    So taucht man bald tief in die Geschichte von Clara ein. Clara ist Elisabeths Tante und der Schlüssel zu vielen Geschehnissen in Elisabeths Familie. Und eigentlich habe ich mir bis zum Schluss die Frage gestellt: was ist passiert, dass Elisabeth so lang geschwiegen hat und jetzt an ihrem Lebensende den Drang verspürt, ihre Geschichte doch noch zu erzählen? Und bringt dieses auch für ihre Tochter und ihre Enkeltöchter die erhoffte Erleichterung?
    Katharina Fuchs hat es geschafft, dass in diesem Buch nach anfänglicher Skepsis versunken bin und die Figuren so lebendig wurden, dass man zu allen Szenen den Kopf voller Bilder hatte. Alles geht Hand in Hand zusammen und am Ende bleiben keine Fragen offen. 
    In einem Zug Daniel Glattauer
    In einem Zug (Buch)
    06.02.2025

    Leider nicht mein Stil

    Das Konzept klang vielversprechend, ein Buch über einen Dialog zwischen zwei fremden Menschen während einer Zugfahrt. Hier hat man sofort eigene Erfahrungen im Kopf, sind doch fremde Gespräche manchmal super spannend auch ohne die Beteiligten zu kennen. Doch Fehlanzeige. Das Buch ähnelt einem Kammerspiel und hier ist es eben die große Kunst, den Zuschauer (oder hier den Leser) bei der Stange zu halten. Das klappt oder eben nicht. Hier ist es Herrn Glattauer zumindest bei mir nicht gelungen.
    Das Gespräch ist für mich, auch wenn man es thematisch anders vermuten lässt, ohne Tiefgang. Catrin schmeißt mit Plattitüden um sich, um "Edi" aus der Reserve zu locken ("Irgendwann wir das Liebesleben doch in jeder Beziehung fad.") Anfangs glaubt man noch, sie tut das zur Bestätigung ihrer eigenen Misere und Beziehungsunfähigkeit, die Auflösung ist am Ende eine ganz andere, aber, ohne zu spoilern, leider für mich schlussendlich nicht überzeugend. Zu Ende gelesen habe ich es eigentlich nur, um zu wissen, wohin das Gespräch schlussendlich denn nun führt und weil ich Bücher nur selten abbreche. Schade, leider nicht mein Stil, aber die anderen Rezensionen zeigen, dass das wohl durchaus Geschmackssache ist.
    Yoko Bernhard Aichner
    Yoko (Buch)
    31.01.2025

    Mitreißend, aber keine neue Idee

    Yoko ist Ende 20 und backt Glückskekse, da sie nicht in der alten Metzgerei ihres Vaters arbeiten möchte, die sie daraufhin eben zur Glückskeksmanufaktur umbaut.

    Ihr Mitarbeiter Azad ist ein Goldstück, ihre Partnerin Marlen ein Glückstreffer, alles scheint perfekt. Bis sie an einem Abend bei einer Auslieferung ihrer Glückskekse an ein chinesisches Restaurant Grausames erlebt, was in ihr den unbändigen Drang auslöst, einen Rachefeldzug zu starten, der seines Gleichen sucht.

    Hier schlagen zwei Herzen in meiner Brust, der Schreibstil ist super, wie man es von Bernhard Aichner gewohnt ist, man rast nur so durch die Geschichte und hat den Wunsch, immer noch eine Seite weiter zu lesen, als man vor dem Schlafengehen geplant hatte. Die andere Seite ist die Story, die so in sich natürlich hier und da sehr haarsträubend ist, aber warum sollte das bei einem fiktiven Buch auch alles realistisch sein, den Anspruch habe ich gar nicht. Was ein wenig schade war, dass hier eigentlich für mich die Totenfrau-Trilogie noch einmal durchgespielt wurde, nur mit anderen Protagonisten. Die Idee ist super, aber nicht mehrfach. So bin ich hin und her gerissen, was ich von diesem Buch jetzt halten soll und ob es nun ein Stern mehr oder weniger wird. Entscheide mich aber für die bessere Bewertung, da das Buch an sich schon super geschrieben ist und ein schönes Leseerlebnis war, da Bernhard Aichners ganz eigene Handschrift im Schreibstil wieder sehr zum Tragen kam, ich glaube genau die ist es auch, die einem das Gefühl gibt, durch das Buch zu galoppieren.
    Der längste Schlaf Melanie Raabe
    Der längste Schlaf (Buch)
    18.11.2024

    Zwischen Intuition und Traum

    Wo hört Intuition auf und wo fängt Träumen an? Diese Frage stellt sich die in London lebende Neurowissenschaftlerin Mara Lux wohl schon seit vielen Jahren.

    Als Schlafforscherin sollte eigentlich gerade sie besser im Thema stehen als so manch anderer. Doch manche Dinge sind eben unerklärlich. Als Kind hat sie über Träume immer wieder zum Teil schlimme Vorhersehungen, die dann auch allesamt eintreffen. Das verunsichert nicht nur Mara, sondern auch ihr Umfeld. Als schließlich auch der schlimmste Alptraum eintritt und ihre Eltern wie in der Nacht zuvor von ihr geträumt bei einem Autounfall um's Leben kommen, kommt Mara in eine Pflegefamilie und versucht von da an, nicht mehr zu schlafen. In ihrer Pflegeschwester Roxy findet sie eine Verbündete, der sie sich anvertrauen kann.

    Später verläuft sich das wohl alles und erst jetzt beginnen plötzlich und erklärlich wieder Träume, die ihr Situationen zeigen, die sie weder kennt noch einsortieren kann. Erst durch eine Reise nach Deutschland findet sie langsam Zugang zu den seltsamen nächtlichen Erlebnissen im Traum.
    Grund für ihre Reise ist ein seltsamer Anruf eines Notars, der ihr mitteilt, dass ihr jemand völlig unbekanntes ein altes Herrenhaus vermachen möchte. Erst skeptisch, beschließt sie dann aber, sich das Haus wenigstens mal anzuschauen und herauszufinden, wer sich hinter dieser seltsamen Schenkung verbirgt.

    In Limmerfeld angekommen überschlagen sich dann die Ereignisse und ohne zuviel spoilern zu wollen, fügt sich am Ende alles zu einem großen Ganzen zusammen. Auch wenn solch doch etwas paranormal wirkenden Geschichten eigentlich nicht ganz so mein Genre sind, las sich das Buch wirklich flüssig und nach anfänglichem Stolpern auch wirklich spannend, so dass man einfach wissen will, wie es weitergeht. Wie viel von den Ereignissen nun wirklich Träume waren und wie viel reines Bauchgefühl, Zufall und Intuition, darüber muss sich wohl jeder selbst Gedanken machen.

    Alles in Allem ist Melanie Raabe hier ein gutes Buch gelungen, welches mir gut gefallen hat. Für die volle Punktzahl fehlt mir ein wenig die Erklärung für alles, wobei es die im Hinblick auf all die Ereignisse vielleicht gar nicht so rational gibt. Aber so blieb für mich ein Gefühl, dass doch am Ende noch ein paar Kleinigkeiten offen sind. Vielleicht ist das aber auch der Tatsache geschuldet, dass eben so überirdische Dinge hier und da von mir doch erklärt werden wollen.
    Die Lungenschwimmprobe Tore Renberg
    Die Lungenschwimmprobe (Buch)
    25.10.2024

    Sehr detailreicher Exkurs

    An dieses Buch hatte wohl andere Erwartungen. Im Genre Geschichtsliteratur ist nicht wirklich Zuhause, umso mehr interessiert mich aber die Rechtsmedizin Romane über die Medizingeschichte. Wie viel haben wir doch hartnäckigen Vorfahren zu verdanken, die an die Wissenschaft geglaubt und den Glauben aus eben dieser verdrängt haben. So war die Frage, ob Anna Voigt ihr Kind nun getötet hat oder ob es bereits im Mutterleib gestorben war, eine durchaus spannende Frage, deren Entwicklung mich wirklich interessierte.

    Nach dem Lesen der Leseprobe machte das Buch den Anschein, dass es sehr viel um die Lungenschwimmprobe und das Gerichtsverfahren um Anna Voigt geht, wie der Titel schon sagt. Jedoch spielt diese, zumindest für meinen Geschmack, eine eher untergeordnete Rolle, dafür wird sehr viel und super detailreich über alle im Buch vorkommenden Personen, Beziehungen und Verflechtungen und auch darüber hinaus erzählt. Der Erzählstil ist so eigenwillig wie die Sprache, wäre aber vermutlich ganz gut zu lesen, wenn man nicht einer Informationsflut an Charakterzügen und Biographien Herr werden müsste.

    Eigentlich ganz das Buch ja nichts für meine Erwartungen, die Kerngeschichte um Anna Voigt und ihr verstorbenes Kind war auch wirklich interessant, mir war es aber zu viel Drumherum und zu wenig direkt darüber, so dass ich zwischendurch dann doch das ein oder andere Kapitel eher quergelesen habe, was ich wirklich selten tue. Es ist wohl am Ende eine Mischung aus Kriminalroman, Geschichtsbuch und Erzählung über die Recherche selbst. Ich habe zwischendurch immer wieder den wesentlichen Teil, nämlich die Geschichte um Anna Voigt und Dr. Schreyer, herbeigesehnt.

    Schade, mir tut die Kritik auch fast ein wenig Leid, weil hier sicher richtig viel Arbeit drin steckt aber an dem Buch scheiden sich wahrscheinlich die Geister, wie man ja an anderen Rezensionen gut sehen kann.

    Das Werk an sich ist sicher toll und der Umfang hat seine Berechtigung, man muss diese Art der Literatur aber eben mögen.
    Die Unmöglichkeit des Lebens Matt Haig
    Die Unmöglichkeit des Lebens (Buch)
    09.10.2024

    Die Unmöglichkeit...

    Die Umöglichkeit...des Lebens? Oder der Geschichte? Oder La Presencias?

    Dieses Buch lässt mich unglaublich zwiegespalten zurück. Ich habe zu ihm gegriffen, da ich "Die Mitternachtsbibliothek" von Matt Haig geliebt habe, ein Buch mit durchaus "unwirklichen Bestandteilen", aber der Schreibstil war einfach so zauberhaft und auch die Geschichte selbst hatte ihren Reiz, so dass ich durchaus bereit war, mich wieder auf diesen Autor einzulassen und auch ein Genre in Kauf zu nehmen, in dem ich eigentlich nicht Zuhause bin, das Übersinnliche, sciencefiction-hafte.

    Alles beginnt damit, dass Grace, eine ü70-jährige Britin, einen Brief ihres ehemaligen Schülers Maurice erhält und dies zum Anlass nimmt, ihm zu antworten, in dem sie ihm ihre Geschichte erzählt. Von Maurice hört man an dieser Stelle dann auch zum letzten Mal in diesem Buch, seine Geschichte wird keine Rolle spielen.

    Die Kerngeschichte des Buchs muss ich nicht weiter wiedergeben, steht diese doch im Klappentext. Was nur sehr kryptisch im Klappentext steht ist, dass Grace auf der Suche nach ihrer Freundin Christina in Kontakt mit La Presencia kommt, ein seltsames Licht unter dem Meeresspiegel, welches Auserwählten übernatürliche Kräfte verleiht.
    Und darum dreht sich eigentlich das gesamte Buch. Leider auch oftmals so detailliert, dass es mich nach manch ausführlicher Beschreibung der gelesenen Gedanken von für die Geschichte unwichtigen Leuten auf der Straße anfing zu stören, dass sich hier wirklich sehr viel um die telepathischen Fähigkeiten von Grace geht.

    Ich muss zur Verteidigung des Buchs sagen, dass der Schreibstil jederzeit wunderbar flüssig war und es mich trotz des teilweise etwas skurrilen Inhalts nie davon abhielt weiterlesen zu wollen, das zeichnet Matt Haig wohl irgendwie aus. Leider hat mich die Geschichte an sich dann aber nicht abgeholt, zu viel Fragen blieben am Ende. Zum Beispiel warum auch Menschen, die nichts Gutes im Sinn haben, von La Presencia auserwählt wurden und wie es denn entschieden wird, welche telepathischen Fähigkeiten jetzt mehr wiegen (z. B. Art gg. Grace).

    Dabei ist der Kern der Story wirklich schön, die traurige Grace stellt sich ihrer Vergangenheit und findet auf Ibiza wieder neuen Lebensmut und -sinn, die Menschen auf Ibiza stellen sich gegen gierige Geschäftsleute, die nur aus finanziellen Gründen geschützte Sphären dieser Insel gefährden, Gut gewinnt gegen Böse und dass es immer gut ist, die Welt auch mal mit anderen Augen zu betrachten und mit den neuen Perspektiven auch für sich selbst wieder einen Weg zu finden.

    Ich war selten so zwiegespalten, was eine Bewertung eines Buchs angeht. Schreibstil und Quintessenz sind für mich eigentlich fünf Sterne, die Story selbst eher 1-2 - bleiben in der Mitte drei Sterne :)

    Wenn man sich auf Übersinnliches einlassen kann, kann man hier sicher mindestens einen Stern mehr geben, mir fiel das leider sehr schwer, vielleicht war meine Erwartung an Grace Geschichte auf Ibiza auch eine andere.
    Die Frauen von Maine J. Courtney Sullivan
    Die Frauen von Maine (Buch)
    27.09.2024

    Hmmm

    "Hmm" war so das, was mir beim Zuklappen des Buchs nach der letzten Seite entfleucht ist. "Hmm" weil ich bei diesem Buch gar nicht so richtig weiß, wie ich es bewerten soll.
    Eigentlich ist die Grundidee schön, ein altes Haus mit Geschichte auf einem Felsen am Meer, in Jugendtagen leerstehend inspiziert trifft man als Erwachsene wieder auf das Haus und fängt an, seine Geschichte und die der Bewohnerinnen zu erforschen. Doch irgendwie sprang der Funke nicht so richtig über.

    Da sind Jane und Allison als beste Freundinnen, Jane wiederholt in ihrem Leben mehr oder wenig unwissentlich mit ihrem Alkoholismus die Geschichte ihrer Mutter, Allison hingegen führt zumindest augenscheinlich das perfekte Leben als Mutter und Pensionsbesitzerin. Genevieve als neue Besitzerin des Hauses am Meer hingegen spielt in einer ganz anderen Liga und scheint als Frau des reichen Unternehmers eher bald zwanghaft Freundschaften schließen zu wollen, was ihr mit ihrer Art aber eher so gar nicht gelingen will. Und sie beauftragt Jane, mehr über die Geschichte des Hauses herauszufinden, nach dem ihr Sohn Benjamin in seinem Zimmer einem Geist in Form eines kleines Mädchen begegnet ist.
    Und dann taucht man eigentlich ein in die Geschichte der indigenen Bevölkerung, die ehemaligen Bewohner des Hauses und auch wenn eigentlich alles miteinander verflochten ist, kam bei mir doch keine richtige Verbundenheit zwischen den Personen auf.

    Zwischendurch gab es immer wieder Passagen, die ich am Stück lesen musste, weil es so interessant war, wie z. B. den Teil um den Seefahrer Littleton, Hannah und Eliza oder die Geschichte um Marilyn und Daisy. Dann wiederum folgten ewig lange Abschnitte, die sich leider sehr hinzogen. Und man möchte Jane eigentlich ständig schütteln, damit sie ihre Lage erkennt und endlich in's Handeln kommt.

    Und am Ende ein "hmm" zum Fazit des Buchs, das schon schlüssig war, aber eben ja, ein "hmm". Dennoch sicher alles Geschmackssache und deshalb noch lange kein schlechtes Buch, nur bisschen viel lange Passagen und für meinen Geschmack zu viel Geister.
    Die unendliche Reise der Aubry Tourvel Douglas Westerbeke
    Die unendliche Reise der Aubry Tourvel (Buch)
    04.07.2024

    Kein Stillstand

    Aubry Tourvel - die Frau, die nicht bleiben kann. Eigentlich ein verlockender Gedanke, das ganze Leben mit einer Weltreise verbringen zu dürfen. Aber wenn es ein Muss ist? Da scheint es den Reiz das ein oder andere Mal doch zu verlieren. Aubry ereilt mit neun Jahren eine mysteriöse Krankheit, die sie dazu zwingt, jeden Ort im Leben nur einmal besuchen zu können, nach wenigen Tagen kommt die Krankheit wieder und sie muss weiterreisen, um zu überleben. Sie lässt ihr Zuhause somit hinter sich und zieht durch die Welt, einzig geheimnisvolle Bibliotheken geben ihr die Gelegenheit zu Ruh und Rast, ohne, dass sie die Symptome der Krankheit heimsuchen.

    Der Klappentext und die Leseprobe haben mich ganz sehr an ein anderes Buch erinnert, nämlich "Das unsichtbare Leben der Addie LaRue" - ein ganz bezauberndes Roman, so dass meine Erwartungen hier zugegeben sehr hoch waren und zu Beginn des Buchs auch erfüllt schienen. Leider entwickelt sich das Buch dann doch sehr zäh, manche Orte werden ewig lang beschrieben, manche Begegnungen so detailreich, andere wiederum viel zu oberflächlich. Das Buch lebt von vielen Zeitsprüngen, durch welche ich hier und da nicht mehr richtig folgen konnte. Bedingt durch die erzwungene Rastlosigkeit werden aus selbst tiefgründigeren Begegnungen dann keine tiefgründigen Beziehungen, so dass man eigentlich ein wenig durch Aubrys Leben hastet. Sie kommt eben nie an, wie soll der Leser oder die Leserin das dann schaffen. Einzig mit Marta scheint es mal eine Episode zu sein, die sich über einige Jahre zieht. Die Journalistin Marta ist von Aubrys Leben so fasziniert, dass sie sich ihr anschließt. Weitere Begegungen wie Uzair, der Prinz Surasiva oder Lionel Kyengi enden dann doch immer wieder so schnell, wie sie begonnen haben.

    Da mir die Idee der Geschichte allerdings weiterhin gut gefallen hat, war ich dann natürlich auch auf die Auflösung gespannt. Doch diese ließ mich dann doch eher verwirrt zurück. Vielleicht muss man Fantasy mehr lieben, als ich es tue, um mit dem Buch richtig warm zu werden, es war in Summe doch märchenhafter und fantastischer, als ich es erwartet habe, vielleicht liegt da auch der Grund, dass ich mich in diesem Buch nicht so richtig wiederfinden konnte.

    Die Sprache, die geschriebenen Bilder und die Grundidee der Geschichte sind für mich in Summe dann aber zumindest die drei Sterne wert.
    In den Farben des Dunkels Chris Whitaker
    In den Farben des Dunkels (Buch)
    27.06.2024

    Der Schmetterlingseffekt

    "In den Farben des Dunkels" - ein tiefgründiger Roman darüber, was wie der sinnbildliche Flügelschlag eines Schmetterlings, in diesem Fall ein einzelner Tag ganze Leben verändert, ein Roman über Liebe und Freundschaft, über Abweisung und Trauer.

    Als der dreizehnjährige Patch zufällig dazu kommt, wie die gleichaltrige Misty von einem Mann im Wald bedroht wird, geht er dazwischen und rettet sie damit, wird vom Täter aber daraufhin entführt und taucht erst einmal nicht mehr auf. Seine beste Freundin Saint will die Hoffnung nicht aufgeben und setzt alles daran, Patch zu finden und alle davon zu überzeugen, dass er noch lebt und sich die Suche lohnt. Als er nach fast einem Jahr dank ihrer Hilfe gefunden wird, soll alles wieder so sein, wie vorher. Doch das wird nicht passieren. Patch überlebte die Zeit in Gefangenschaft seiner Meinung nach nur durch Grace, einem Mädchen, das er nur gehört und gefühlt, nicht aber gesehen hat. Sein ganzes Leben wird sich von da ab daraufhin ausrichten, Grace zu finden, von der irgendwann alle denken, sie existiert nur in seiner Fantasie. Der Titel des Romans erschließt sich damit sehr schnell, denn er schafft es, ein Bild von ihr zu zeichnen.

    Saint hingegeben wünscht sich nichts mehr, als ihren alten Patch zurück. Sie klammert sich an die Hoffnung, sollte nur Grace gefunden werden, wird alles wieder gut. Sie vergisst darüber jedoch sich selbst, so dass mir Saints Leben an vielen Stellen fast körperlichen Schmerz verursacht und ich mich frage, wie sehr man sich selbst eigentlich für eine Sache aufgeben kann und sollte.

    So begleitet das Buch die beiden durch ihr Leben und durch eine Reise quer über die ganze USA, eine Geschichte voller schicksalhafter Begegnungen, vermisster Mädchen, mit guten und schlechten Menschen. Nicht nur einmal dachte ich beim Lesen "Was soll jetzt noch kommen?", doch dann kam der nächste Plot Twist und man will wissen, wie es damit weiter geht. Zwischenzeitlich waren manche Gedankensprünge zwischen den Handlungen etwas zu sprunghaft für mich und ich brauchte immer mal kurz, um den roten Faden wieder zu finden. Das scheint aber Whitakers Handschrift zu sein, trifft aber nicht zu 100% meinen Geschmack.

    Dennoch ein grandioser Roman, der es am Ende schafft, alle losen Enden zu einem Ende zusammenzuführen, das dem Ganzen würdig ist.
    Wir waren nur Mädchen Buzzy Jackson
    Wir waren nur Mädchen (Buch)
    13.06.2024

    Würde ich das Gleiche tun?

    Würde ich das Gleiche tun? Diese Frage habe ich mir während des Lesens gestellt. Hannie Schaft, eine starke Frau, wie sie kein Roman erfinden kann. Widerstandskämpferin im zweiten Weltkrieg und Mitglied im niederländischen RVV, dem Raad van Verzet.

    Was für ein bewegendes Buch, Buzzy Jackson hat es geschafft, Realität und Fiktion soweit zu vereinen, um aus dieser Biographie einen ergreifenden Roman zu gestalten, der sich zu keinem Zeitpunkt wie ein Roman anfühlt. Die Geschichte von Hannie Schaft nimmt einen mit und auch wenn manch Handlungen von ihr unmenschlich erscheinen mögen, so fragt man sich doch, wie soll man in dieser Zeit der Unmenschlichkeit überhaupt noch menschlich handeln. Was rechtfertigt diese Art Widerstand, wie wiegt man Menschenleben gegeneinander auf und die Frage, die ich mir wie eingangs erwähnt sehr oft gestellt habe: wie würde ich handeln?

    Hier möchte ich ein Zitat von Philine einfügen, was mich sehr nachdenklich gemacht hat:

    "Vor dem Krieg war ich nicht politisch, weil es auch mein Vater nicht war. Nach dem Krieg jedoch begriff ich, dass ich es mir nicht leisten kann, nicht politisch zu sein, weil es die Politik war, die uns getötet hat."

    Buzzy Jackson gibt dem Widerstand ein Gesicht und das kann man nicht oft genug tun. Hannie Schaft steht stellvertretend für all die mutigen Frauen und Männer, die alles riskiert haben, um diesem System Einhalt zu gebieten.

    Am Ende wird die Geschichte von den wichtigsten Beteiligten in einem gesonderten Kapital noch fertig erzählt, was ich persönlich sehr wunderbar fand, weil man natürlich wissen wollte, wie es all den anderen ergangen ist. Man sollte dieses Buch also unbedingt auch über das Ende hinaus bis zum Nachwort lesen.
    Der Totenarzt Chris Carter
    Der Totenarzt (Buch)
    02.06.2024

    Wieder gut, aber nicht sein bester Thriller

    Chris Carter ist ja ein Garant für Spannung, bei wenig Autoren fiebere ich einem neuen Titel so entgegen, wie bei ihm.

    "Der Totenarzt" ist der 13. Teil der Reihe "Robert Hunter & Carlos Garcia", einem unschlagbaren Ermittlerteam der UV-Einheit des LAPD, hier landen nur die wirklich üblen Fälle.

    Während einer Autopsie entdeckt die Gerichtsmedizinerin Dr. Hove, dass die vor ihr liegende Leiche, eigentlich Opfer eines Verkehrsunfalls, sozusagen vor ihrem Tod gestorben sein muss. Und zwar durch grausame Folter. Doch wer tut sowas und warum? Ein klarer Fall für Hunter & Garcia, und spätestens, als eine zweite Leiche auftaucht, auf die der "Tod vor dem Tod" ebenfalls zutrifft, ist klar, hier muss ein Serientäter am Werk sein und die Frage stellt sich, wie lang dieser schon agiert.

    Auch der 13. Teil liest sich wieder wie gewohnt flüssig, die typisch Carter-mäßigen Cliffhanger am Ende der Kapitel zwingen einen förmlich, doch noch einmal umzublättern und ein weiteres Kapitel zu verschlingen. Dieser Schreibstil ist wirklich einmalig und so sind seine Bücher immer viel zu schnell vorbei.

    Die Story war diesmal anders...weniger umfangreich, weniger grausam, weniger blutig, dafür umso tiefer. Das Motiv des Täters lässt einen mit Gänsehaut zurück, empfindet man vielleicht sogar Mitleid und Verständnis? Dafür kommen mir die Ermittlungen und die Jagd auf den Täter in dieser Geschichte etwas zu kurz, am Ende dachte ich mir "Das war jetzt irgendwie alles zu einfach und zu glatt.", was die Spannungskurve etwas flacher verlaufen lässt. Nichtsdestotrotz wieder ein starkes Buch und bereits jetzt steigt die Vorfreude auf den hoffentlich 14. Teil.
    Das Licht in den Birken Romy Fölck
    Das Licht in den Birken (Buch)
    22.05.2024

    Die Dämonen der Vergangenheit

    Drei Personen, die unterschiedlicher nicht sein können, treffen auf einem alten Bauernhof aufeinander und stellen sich mit gegenseitiger Unterstützung Ihren Dämonen der Vergangenheit.

    Romy Fölck ist ja für mich immer ein Garant für sehr viel Lesefreude, liebe ich doch ihre Elbmarsch-Krimireihe und auch ihr Romandebüt "Die Rückkehr der Kraniche" lies mich in ihrer Literatur versinken. So war die Vorfreude auch auf diesen Roman sehr groß.

    Benno lebt einsam und zurück gezogen auf seinem alten Bauernhof und kümmert sich um den Lebensabend von Tieren, die niemand mehr haben mag. Seine Vergangenheit machte ihn zu einem verbitterten Mann, der sich selbst und auch den Hof aufgegeben hat, Mahnungen und Androhungen zur Vollstreckung werden gar nicht mehr geöffnet, was man nicht sieht, ist schließlich nicht da.

    Thea, eine Aussteigerin aus Portugal, wohin sie Ende zwanzig nach einer schmerzhaften Trennung geflüchtet ist, verspürt über 20 Jahre später Heimweh und stößt auf das Mietangebot einer kleinen Wohnung auf Bennos Hof. Sie nimmt allen Mut zusammen und gibt ihrem Heimweh nach, weil sie merkt: vor den Schmerzen der Vergangenheit kann man auch nach Jahrzehnten nicht weglaufen. Mit ihren zwei Ziegen im Gepäck macht sie sich auf zurück nach Deutschland.

    Juli, ein junges Mädchen auf Wanderschaft, ist auf der Suche nach sich selbst, oder auch der Nähe zu ihrem verstorbenen Großvater oder auch auf der Flucht vor ihrer Mutter...vielleicht auch von jedem ein bisschen. Ein Unfall auf ihrer Wanderung nach Amsterdam verschlägt sie zwangsweise auf Bennos Hof, kommt sie mit ihrem verletzten Fuß doch keinen Meter weiter mehr voran.

    Diese drei unterschiedlichen Charaktere haben anfangs so ihre Schwierigkeiten zueinander zu finden, hat doch jeder andere Vorstellungen vom Zusammenleben und von der Art, wie der Hof denn gestaltet sein sollte. Nach dem Bennos finanzielle Probleme zu Tage treten, schmieden die beiden Frauen einen Plan, wie man Benno aus dieser Misere helfen könnte. Doch will der das überhaupt?

    Das Buch liest sich wie alles von Romy Fölck super flüssig und kurzweilig, leider trifft das Wort "kurz" in diesem Roman etwas mehr zu, so dass mir die ganze Geschichte eigentlich zu schnell ging. Der Moment von Theas Ankunft zu einem engen Verhältnis aller Beteiligten und den Lösungen aller Probleme vergeht doch etwas sehr wenig Zeit und ich hätte die Geschichte gern ein wenig länger und tiefer gelesen, als sie in dem Buch schlussendlich zu Tage tritt.

    Nichtsdestotrotz wieder ein gelungenes Buch dieser Autorin, ich freue mich weiter hin auf Nachschub!
    Yellowface Rebecca F. Kuang
    Yellowface (Buch)
    14.03.2024

    Vielschichtig

    Yellowface - die beiden jungen Schriftstellerinnen Athena und June sind seit dem College befreundet, auch wenn man sich beim Lesen nie entscheiden kann, ob es eine tiefgründige Freundschaft war oder eine Zweckgemeinschaft, anscheinend weiß June das aber auch nicht so recht und irgendwie muss sich die Leserin/der Leser da ein eigenes Bild machen. Während Athena einen Erfolg nach dem anderen feiern darf, kommt Junes Karriere nicht so richtig in Fahrt.

    Bei einem gemeinsamen Abend in Athenas Wohnung kommt es dann zum tragischen Moment, als Athena stirbt und June tatenlos dabei zusehen muss. In ihrem Schock reicht es aber dennoch für einen kurzen Moment, in dem Sie Athenas unfertiges Skript ihres neuen Werkes "Die letzte Front" mit nach Hause nimmt. Dort beschließt sie dann, dieses Buch zu vollenden und unter ihrem Namen zu veröffentlichen.

    Ich habe lange kein so vielschichtiges Buch gelesen. Junes Diskrepanz zwischen schlechtem Gewissen und der fast zwanghaften Rechtfertigung, das Richtige getan zu haben, ist an manchen Stellen schwer auszuhalten. Wie weit darf man für Erfolg gehen? Sind Athenas Mittel für gute Literatur Grund genug, dass June es ihr auf andere Weise gleich tun darf? Wie weit reicht ein menschliches Gewissen, wenn es um den eigenen Erfolg geht?

    Die von Kuang gewährten Einblicke in das Verlagswesen kann ich mir so lebhaft vorstellen. Es geht um's Geld und um Auflagen, wer nicht reinpasst, kommt zu kurz. Rassismus spielt im Alltag in allen Bereichen eine Rolle, Social Media gibt ohnehin den Ton an, welche Rolle Ehrlichkeit spielt, kann man in Frage stellen.

    Ich bin bis zum Ende nicht sicher, wie die Charaktere June und Athena überhaupt einzusortieren sind und welche Rolle der Erfolg bei beiden spielt oder gespielt hat. Es ist auf jeden Fall ein starkes Buch, welches die Persönlichkeiten stark darstellt und jede Zeile ein Genuss ist, auch wenn ich nicht nur einmal tief Luft holen musste, teilweise vor Entsetzen oder Erstaunen, wie Menschen denn sein können. Trotz aller Charakterschwäche der Protagonistin - oder gerade deshalb - ein Buch, welches ist nicht aus der Hand legen konnte.
    Last Line of Defense, Band 1 - Der Angriff Andreas Gruber
    Last Line of Defense, Band 1 - Der Angriff (Buch)
    01.03.2024

    Rasende Story

    Hier ist das Cover Programm...so wie die Story beginnt, so geht sie auch über das gesamte Buch weiter, nämlich schnell, spannungsgeladen und immerzu vorwärts. Sofa wird von Motorradfahrern verfolgt und als sie in der Britischen Botschaft Zuflucht sucht, wird diese in Schutt und Asche gelegt. Was wollen die Verfolger und in welch brisantem Besitz ist sie, dass dies derartige Handlungen rechtfertigt?

    Auf der Suche nach einer Antwort stolpert man von einem Schauplatz zum nächsten.

    Pausen verschaffen einem lediglich die Rückblicke in Jaydens Vergangenheit und den Erzählungen zur Entstehung des Team Omega, die sich mit den aktuellen Ereignissen kapitelweise abwechseln, was dem ganzen zusätzlich eine gewisse Kurzweil verpasst.

    Ich liebe Andreas Gruber, seine Todes- und Rache-Reihen habe ich verschlungen und so war ich doch gespannt, was dieses ganz neue Genre von ihm zu bieten hat, nicht ohne eine gewisse Skepsis. Mafia, Geheimdienst & Co. sind normalerweise nicht meine bevorzugten Themen beim Lesen. Doch Andreas Gruber hat es geschafft, dass ich dieses Buch kaum weglegen konnte, ich war einfach viel zu neugierig, wie es um das sympathische Team von Jayden, Lenny und Erik sowie Sofia weiter geht. Und wie sie in dieses Schlamassel geraten sind. Die Charaktere sind einfach wunderbar beschrieben und ausgearbeitet und wie man es von Andreas Gruber kennt, kommt man auch nicht ohne eine gewisse Portion Humor aus.

    Die Kategorie Jugendthriller trifft es hier wohl am besten, heißt aber nicht, dass das Buch nicht von Erwachsenen gelesen werden kann, im Gegenteil. Wer Andreas Gruber mag, wird hier wohl genauso ankommen, wie bei seinen vorherigen Büchern. Ich freue mich auf die nächsten beiden Teile!
    Newsletter abonnieren
    FAQ- und Hilfethemen
    • Über jpc

    • Das Unternehmen
    • Unser Blog
    • Großhandel und Partnerprogramm
    MasterCard VISA Amex PayPal
    DHL
    • AGB
    • Versandkosten
    • Datenschutzhinweise
    • Impressum
    • Kontakt
    • Hinweise zur Batterierücknahme
    * Alle Preise inkl. MwSt., ggf. zzgl. Versandkosten
    ** Alle durchgestrichenen Preise (z. B. EUR 12,99) beziehen sich auf die bislang in diesem Shop angegebenen Preise oder – wenn angegeben – auf einen limitierten Sonderpreis.
    © jpc-Schallplatten-Versandhandelsgesellschaft mbH
    • jpc.de – Leidenschaft für Musik
    • Startseite
    • Feed
    • Pop/Rock
    • Jazz
    • Klassik
    • Vinyl
    • Filme
    • Bücher
    • Noten
    • %SALE%
    • Weitere Weitere Bereiche
      • Themenshops
      • Vom Künstler signiert
      • Zeitschriften
      • Zubehör und Technik
      • Geschenkgutscheine
    • Anmelden
    • Konto anlegen
    • Datenschutzhinweise
    • Impressum
    • Kontakt