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    2. Alle Rezensionen von fredfred bei jpc.de

    fredfred

    Aktiv seit: 19. Dezember 2022
    "Hilfreich"-Bewertungen: 5
    443 Rezensionen
    Der Follower Chris Meyer
    Der Follower (Buch)
    13.06.2023

    Unappetitlich!

    Dass das Internet ein gefährlicher Ort ist, weil sich hier auch anonym jede Menge perverse Charaktere tummeln können, ist eine bekannte Tatsache. Wie gefährlich es tatsächlich werden kann, muss eine Reihe von Frauen erfahren, die in die Hände eines Psychopathen geraten und mit ihrem Leben unter grausamer Folter bezahlen müssen.
    Tom Bachmann, einer der besten Profiler überhaupt, fängt gemeinsam mit seinen Kollegen an zu ermitteln. Tom selbst hat eine traumatische Kindheit bei einem psychopathischen Vater erlebt, die aber sein großes Geheimnis bleibt.
    Die Suche nach dem Killer ist spannend, selbst nachdem klar ist, in welchem Umfeld man die Suche konzentrieren muss.
    Allerdings sind einige Fakten und Darstellungen schockierend und bewusst reißerisch. Hier arbeitet der Autor mit reinen Showeffekten, um künstlich die Spannung zu erhöhen. Der Leser erfährt mehr über Nekrophilie und ihre Spielarten als ihm lieb ist und auch mehr, als für den Plot notwendig ist.
    Diesen Kunstgriff hat der Autor gar nicht nötig, denn seine Grundidee birgt schon allein jede Menge Schockmomente.
    Sein Handlungsaufbau und auch sein Schreibstil sind angenehm strukturiert. Man kann die einzelnen Personen gut auseinanderhalten und auch der hektische Szenenwechsel, den manche Autoren so sehr lieben, vermeidet er.
    „Follower“ ist ein wirklicher Thriller, aber mir persönlich ist er etwas zu unappetitlich, deswegen wird es bei mir mit dieser ersten Begegnung mit Tom Bachmann bleiben.
    A Magic Steeped in Poison - Was uns verwundbar macht Judy I. Lin
    A Magic Steeped in Poison - Was uns verwundbar macht (Buch)
    12.06.2023

    Magische Teezeremonie

    Gerade habe ich diesen Roman ausgelesen. Die Geschichte findet einen wunderbaren Abschluss, wenn da nicht diese letzte halbe Seite gewesen wäre, die einen ungeduldig auf den zweiten Teil dieser Dilogie warten lässt.
    Ning lebt in China, das durch einen todkranken Kaiser stark geschwächt ist. Hinter den Kulissen brodeln die Intrigen, nicht nur am Kaiserhof, sondern im ganzen Land sorgen Giftanschläge auf Chinas Nationalgetränk Tee für Instabilität. Die Mutter ist schon qualvoll an dem Gift gestorben, und jetzt ist Nings große Schwester ebenfalls erkrankt.
    Ning schmuggelt sich in einen Wettkampf um den besten Tee-Zeremonienmeister am kaiserlichen Hof ein, um ein Gegengift zu finden, und plötzlich sieht sie sich im Auge des Orkans der politischen Ränkespiele.
    Diese Inhaltsangabe klingt sehr sachlich, dabei ist der Schreibstil der Autorin wirklich romantisch angehaucht. Die Teezeremonien werden sehr ausführlich beschrieben, jede Ingredienz, jeder Duft, jede Farbe. Fast ist es schon zu viel des Guten. Es gibt auch eine zarte Liebesgeschichte mit einem gefährlichen Mann, die hoffentlich im Folgeroman ein gutes Ende findet. Sehr gut gefallen haben mir die magischen Momente in den Teeritualen. Zusammen mit dem exotischen Setting ist "A Magic Steeped in Poison" ein ganz zauberhafter Roman, der aus dem Rahmen fällt.
    Totes Moor Lars Engels
    Totes Moor (Buch)
    11.06.2023

    Ein Rhön-Krimi

    Nach seiner Schulzeit konnte Kriminalkommissar Janosch Janssen sein enges Heimatdorf Grimmbach nicht schnell genug verlassen. Eine Mitschülerin, ausgerechnet auch noch sein heimlicher Schwarm, blieb nach der Abiparty vermisst und ausgerechnet Janoschs Vater war der Hauptverdächtige. Die ermittelnde Beamtin Diana Quester nahm ihn damals so gnadenlos in die Mangel, dass er nur im Selbstmord einen Ausweg sah.
    Jetzt sind gut zehn Jahre vergangen. Janosch hat sich in die alte Heimat zurückversetzen lassen, weil seine Mutter nicht mehr alleine leben kann. Ausgerechnet jetzt wird die Leiche der vermissten Schülerin gefunden. Diana Quester ist immer noch im Dienst. Sie will sich ihre Karriere nicht durch Fehler aus der Vergangenheit verderben. Janosch schafft es zwar in ihre Sonderkommission, aber sein verbissener Ehrgeiz wird nicht gern gesehen.
    Doch es ist hauptsächlich sein Verdienst, dass die Vorkommnisse von damals restlos aufgeklärt werden können.
    Bis dahin ist es ein schwieriger Weg, der auf viele der Beteiligten kein gutes Licht wirft. Der Autor hat einen scharfen Blick auf die Charaktere, aber es gelingt ihm zudem, die Atmosphäre in dieser ziemlich einsamen Moorgegend einzufangen. So ist ein sehr bodenständiger, dennoch spannender Regionalkrimi entstanden.
    Das Restaurant der verlorenen Rezepte Hisashi Kashiwai
    Das Restaurant der verlorenen Rezepte (Buch)
    10.06.2023

    Fremde Genüsse

    Der ehemalige Polizist Nagare und seine Tochter Koishi betreiben ein versteckt gelegenes Restaurant nur für Insider. Wer nach einem Rezept von einer Speise aus seiner Vergangenheit sucht, der wendet sich an die beiden.
    So erzählt der Autor von insgesamt sechs Recherchen.
    Der Ablauf ist immer der gleiche:
    Der Ratsuchende muss als erste Hürde das Lokal erst einmal finden, denn es gibt keine genaue Adresse. Dort wird er freundlich empfangen, erhält das Tagesgericht zu einem festen Preis und kann im Anschluss daran Koishi alles berichten, was er von seinem Lieblingsgericht noch in Erinnerung hat. Nun hat Nagare zwei Wochen Zeit, um wie ein Detektiv den Hinweisen zu folgen. Oft genug gilt es auch, die psychologischen Aspekte zu berücksichtigen. Wenn der Kunde dann zum eigentlichen Essen erscheint, wird das Gericht, aber ebenso das Porzellan, detailgenau beschrieben. Immer ist der Gast überwältigt und verlässt glücklich das Haus.
    Zwar kann sich der Leser das Mahl optisch dank der guten Schilderung gut vorstellen, aber ein Nichtkenner der japanischen Küche, muss beim Geschmack dieser exotischen Speisen passen, was den Reiz der Lektüre deutlich schmälert.
    Natürlich spielt auch die persönliche Geschichte des Kunden eine wichtige Rolle, aber die bleibt leider doch recht oberflächlich.
    In Japan scheinen Nagore und Koishi eine große Fangemeinde zu haben. Das ist gut vorstellbar, weil die Menschen dort ihre Gerichte kennen, aber hier füllt dieser Roman eher eine Nische aus.


    Der Dornenthron Jennifer Estep
    Der Dornenthron (Buch)
    06.06.2023

    Ritterspiele

    Endlich kommt Teil 2 der Gargoyle-Queenserie auf Deutsch in den Verkauf.
    Wieder stimmt ein schönes Cover auf den Inhalt ein, denn Dornen werden einen Wendepunkt in das Romangeschehen bringen. Die Hauptakteure kennt man ja wahrscheinlich noch aus Band 1, aber auch Quereinsteiger haben ihre Chance, weil immer Rückblenden sehr geschickt die Lücken zur Vergangenheit schließen.
    Gemma, die Andvarische Prinzessin, ist wieder die Erzählerin. Sie muss diesmal sehr diplomatisch handeln, weil auf einem Gipfeltreffen der befreundeten Länder die Herrscherin Maeven erneut ihre gefährlichen Ränke schmiedet. Diesmal schickt sie ihren Sohn Leonidas in ein mittelalterliches Ritterturnier, um eine Ehe zwischen Gemma und Leonidas zu erzwingen. Die beiden lieben sich doch schon längst, aber die tiefe Feindschaft ihrer beider Familien verbietet eigentlich solche Gefühle. Vor allem Gemma steht sich dabei selbst im Weg, bleibt voller Misstrauen und sieht alle Probleme übergroß.
    Die Prüfungen, die Leonidas durchlaufen muss, bringen Pep in die Handlung. Noch mehr aber sorgt Milo mit seinen heimtückischen Experimenten und gefährlichen Wunderwaffen für Spannung, die in einen wüsten Kampf mündet. Hier zeigt sich, dass Gemma körperlich und geistig das Zeug zur Regentin hat, wenn ihr Großvater und ihr Vater später einmal abdanken werden.
    Jennifer Estep spielt wieder wunderbar mit Fantasy-Elementen. Gedankenübertragung und andere magische Fähigkeiten bieten ein wunderbares Szenario für die Handlung, die in erster Linie jedoch von der Liebesgeschichte dominiert wird.
    Dieser Fantasyroman ist von der ersten Seite an voller Spannung, Magie und ganz viel Emotionen. Klare Leseempfehlung!
    Salzburger Abgründe Jenna Theiss
    Salzburger Abgründe (Buch)
    05.06.2023

    Kinderwünsche

    Ein Mediziner aus einer Kinderwunschklinik wird im Garten erschlagen aufgefunden, nachdem ihn einige Tage zuvor eine geheimnisvolle Frau aufgesucht hat. Das Arbeitsklima in der Klinik ist ziemlich aufgeladen, es gibt eine Facebookgruppe von "Retortenkindern", die nach der Wahrheit forschen und vor allem noch weitere rätselhafte Todesfälle.

    In kurzen, knackigen Kapiteln rollt die Autorin Jenna Theiss einen Krimi auf, der von der ersten Seite an den Leser packt. Mit den Protagonisten wird man schnell vertraut. Es sind Menschen wie du und ich. Ein herziger Schäferhund stiehlt allen die Schau. Vor allem aber ist der Plot ungewöhnlich, aber nicht abgehoben. Einen realitätsnahen Krimi, der das Gegenteil von fadenscheinig ist, findet man eher selten.

    Die Handlung ist zwar in Salzburg angesiedelt, aber für meinen Geschmack könnte es einen Hauch mehr Lokalkolorit geben. Allerdings ist der Schreibstil typisch österreichisch, obwohl die Autorin im Hochdeutschen bleibt. Das hat mich am meisten beeindruckt.

    "Salzburger Abgründe" sticht in meinen Augen aus den üblichen Regionalkrimis hervor. Klare Leseempfehlung.
    Die Wahrheit Mattias Edvardsson
    Die Wahrheit (Buch)
    04.06.2023

    Eins kommt zum andern

    Ein reiches Ehepaar liegt tot in seiner Wohnung. Der Autor Mattias Edvardsson bewegt sich aus verschiedenen Perspektiven auf diesen Zeitpunkt zu. Er schildert die Geschehnisse aus der Sicht der blutjungen Geliebten des Mordopfers, aus der Sicht seiner Putzfrau und aus der Sicht des Vermieters der Putzfrau. Irgendwie verknüpfen sich die Lebenswege aller Protagonisten und ihr bisheriges Leben zwingt sie fast in die vorgegebene Richtung, die in ein Drama mündet. Auch wenn man als Leser die Hintergründe nachvollziehen kann, baut sich immer stärker eine innere Spannung auf, weil man das Grauen unaufhaltsam auf die Personen zurollen sieht wie eine tödliche Lawine. Es wird meisterhaft verstanden, sich aus der Normalität eines Studentenlebens oder eines alleinerziehenden Witwers durch anhaltende Fehlentscheidungen in eine ausweglose Position zu manövrieren. Man möchte die Leute warnen, aber das geht ja leider nicht. Stattdessen wird die Anspannung immer größer. So muss ein guter Thriller sein.
    Mutterliebe Kim Selvig
    Mutterliebe (Buch)
    29.05.2023

    Justizdrama

    Kiki Holland beobachtet als Gerichtsreporterin den Prozess einer Frau, die ihr eigenes Kind getötet hat. An den Fakten ist nicht zu rütteln, aber schon relativ bald steigt Kiki tiefer in die Recherche ein, denn die Mutter stand unter Antidepressiva. Kiki wittert hier einige Ungereimtheiten, die zur Gewissheit werden, als Kiki massiv bedroht wird.
    Generell ist die Grundidee des Buches eine gute, aber bei der Umsetzung ist noch deutlich Luft nach oben. Zum einen ist die Handlung realitätsfern:
    Für eine erfahrene Reporterin ist Kiki zu unbedarft und außerdem spielt ihr der Zufall zu oft in die Hände. (Zum Beispiel kann man nicht gar so einfach in eine Villa einbrechen).
    Der Schreibstil ist einerseits zu umgangssprachlich, aber dennoch nicht locker genug, um die Spannung über längere Strecken aufrechtzuerhalten. Insgesamt hätte eine straffere Erzählweise dem Krimi gutgetan.
    Lena Drieschner liest die Hörbuchversion. Ihre Stimme ist sehr angenehm.
    The Love Test - Versuch's noch mal mit Liebe Jenny L. Howe
    The Love Test - Versuch's noch mal mit Liebe (Buch)
    27.05.2023

    Rivalität

    Allison ist eine Powerfrau, die mit viel Wissen und noch mehr Fleiß ein Doktoranden-Stipendium ergattern konnte. Sie ist aber auch eine frauliche Frau, die seit ihrer Kindheit immer wegen ihrer Figur gehänselt worden ist. Vor allem ihr unsympathischer Vater war ein Meister der Herabwürdigung, da kam kein noch so guter schulischer Erfolg gegen an.
    Zu Allisons Kummer hat ihr Exfreund das gleiche Stipendium erlangt und liegt nun mit ihr im Wettstreit um die einzige Promotionsstelle, die zu vergeben ist. Colin hatte ihr schon einmal eine wichtige Auszeichnung vor der Nase weggeschnappt.
    Durch die enge Zusammenarbeit werden alte Gefühle wieder aufgefrischt. Vielleicht hat sich Colin ja geändert, doch das wird sich erst mit einer alles entscheidenden Präsentation zeigen.
    Der Schreibstil von Jenny L. Howe ist erfrischend lebendig. Man kann diesen heiteren Liebesroman guten Gewissens empfehlen.
    Ich persönlich konnte leider keine Beziehung zu den Protagonisten aufbauen. Sie sind in ihrem verbissenen Ehrgeiz nicht wirklich sympathisch. Auch fällt es mir schwer, mir Allison bildlich vorzustellen. Ist sie einfach nur stämmig, oder ist sie korpulent? Die Aussagen über sie sind in dieser Hinsicht recht diffus. Auf jeden Fall ist sie bezüglich ihres Körpers trotz gegenteiliger Behauptung nicht mit sich im Reinen. Zu sehr können negative Bemerkungen sie noch verletzen und ich vermute, deswegen hat sie auch so große Schwierigkeiten in ihren Tutorien. Nicht wegen ihres Aussehens, sondern wegen ihrer Unsicherheit wegen ihres Aussehens.
    In dieser Hinsicht hat die Autorin ihr im Vorwort genanntes Ziel, dem Wort „dick“ die negative Macht zu nehmen, nicht erreicht.
    Stattdessen ist man jedoch um einiges Wissen über mittelalterliche Literatur reicher.
    Eisjagd Madita Winter
    Eisjagd (Buch)
    22.05.2023

    Krimi am Polarkreis

    Nach über einem Jahr hatte ich die Hoffnung schon fast aufgegeben, aber nun hat Madita Winter ihre Anelie Andersson erneut in Jokkmokk, der kleinen schwedischen Stadt am Polarkreis, auf Verbrecherjagd geschickt. Beim jährlichen Langlauf bricht ein schwerreicher Mann tot zusammen. Er war außerordentlich gut trainiert, denn dieses Amateurrennen zu gewinnen, war sein höchstes Lebensziel.
    Leider war der Start des Krimis etwas dröge durch Beschreibungen der ganzen Vorbereitungen für das Sportevent. Aber dann muss sich Anelie über das Tatmotiv über des sehr zurückgezogen lebenden Mannes den Kopf zerbrechen. Zu ihrem Glück ist die Schließung der Polizeistation Jokkmokk ein weiteres Jahr hinausgeschoben worden, aber die Beziehung zur Hauptstelle in Lulea ist weiterhin sehr zäh.
    Man erfährt aus erster Hand, wie das Leben in dieser großartigen Natur abläuft. Auch die Probleme der samischen Rentierzüchter werden angesprochen, aber die Thematik wird bedauerlicherweise nur oberflächlich als Nebenhandlung berührt. Da hätte ich mir mehr Tiefgang gewünscht. Die Ermittlung selbst verläuft spannend, auch die Ergreifung des Täters lässt an Action nichts zu wünschen übrig, aber trotzdem flacht der Krimi gegen Ende ab und wird etwas trivial.
    Trotz dieser Kritikpunkte hat mich Madita Winter wieder völlig in Jokkmokks Bann gezogen: klare Leseempfehlung.
    Falsche Freunde Falsche Freunde (Buch)
    21.05.2023

    Ein Koffer voller Geld

    Ein schönes Cover vom nächtlichen Markusplatz führt den Leser direkt in die Stadt des Geschehens. Frühmorgens wird der unsympathische Buchhalter Paolo Salini ermordet aufgefunden. Sein Koffer voller Geld bleibt verschwunden. Salinis Arbeitgeber kommt dadurch schwer in die Bredouille, denn das Geld war für eine umfangreiche Bestechungsaktion gedacht und die anderen Auftraggeber fordern ihre nicht unerheblichen Einsätze zurück. Überhaupt gerät nun der total verrückte Plan, Venedig in einen Tummelplatz für Reiche zu verwandeln, in eine Sackgasse.
    Commissario Morello, der schlaue Mafiajäger aus Sizilien, folgt der Spur des Geldes, so wie er es gewohnt ist. Nur so hat er eine Chance, bald in seine Heimat zurückzukehren und den Mörder seiner Familie zu stellen.
    Mit diesem dritten Morello-Krimi hat sich das Autoren-Team eindeutig verbessert. Man merkt, dass der Commissario und seine Kollegen eine Entwicklung zum Positiven durchgemacht haben. Ihre Charaktere, und auch die der anderen Personen, haben eindeutig an Profil gewonnen. Auch wird der Handlungsort, nämlich Venedig, sehr realitätsnah beschrieben, man kann die Straßen und Plätze gut wiedererkennen. Anscheinend ist es ein tatsächliches Problem, dass es Bestrebungen gibt, Venedig in eine Art exklusives Disneyland zu verwandeln. Dann ist dieses Buch ja sogar tagesaktuell. Auch wenn der Sprung zum Donna Leon-Level noch sehr hoch ist, "Falsche Freunde" bietet soliden Lesespaß und ist ferientaugliche Lektüre.
    Dietmar Wunder ist ein guter Sprecher für die Hörbuchversion.
    Babel Rebecca F. Kuang
    Babel (Buch)
    20.05.2023

    Das Leben des Robin Swift

    Voller Vorfreude habe ich mich auf "Babel" von R.F. Kuang gestürzt, ein so schönes Buch mit eindrucksvollem Cover und hochwertiger Verarbeitung (ich sage nur: Lesebändchen!). Ich hoffte auf 700 Seiten Fantasy ...
    Das Buch handelt einerseits vom Leben und Sterben des Robin Swift. Er ist ein Junge aus China, der bis zum frühen Tod seiner Mutter eine englische Gouvernante hatte. Er wird von einem Professor nach England geholt und von ihm zu einem Sprachgenie gedrillt. Im passenden Alter wechselt er nach Oxford in die sprachwissenschaftliche Universität, die in einem mehrstöckigen Turm, genannt Babel, untergebracht ist. Hier vertieft er nicht nur seine Sprachkenntnisse, sondern soll auch das Handwerk der Silbermagie erlernen. Silber hält sowohl die englische Wirtschaft, als auch das tägliche Leben aufrecht, doch Silber ist teuer und kann nur durch Handel (oder Krieg) nach England gelangen. Je älter Robin wird, umso mehr wird klar, dass er als Handlanger der herrschenden Kaste herangezüchtet wird. Nur durch Leute wie ihn kann sich das gesellschaftliche System der Unterdrückung im eigenen Land als auch der Ausbeutung der Kolonien manifestieren. Man erlebt einen jungen Mann, der sich zunehmend radikalisiert und gegen das System kämpft, bis zum bitteren Ende.
    Wie gesagt, ich habe mich auf ein Buch voller Magie gefreut, aber die spielt hier nur eine untergeordnete Rolle. Sie ist vielmehr ein Symbol für den Machtanspruch der Regierenden. Der Schwerpunkt ist eher philosophischer Natur: Zum einen werden viele Wörter und Ausdrücke aus verschiedenen Sprachen, in erster Linie allerdings chinesischen und anglo-romanischen Ursprungs, auf ihre Bedeutung und Herkunft untersucht, zum anderen spielt die Politik des 19. Jahrhunderts, insbesondere der Kolonialismus, eine übergeordnete Rolle.
    Kurz gesagt, das Buch bietet anspruchsvolle, für den normalen Leser allerdings schwerverdauliche Kost. Ich bin beeindruckt, wie eine so junge Autorin ein dermaßen umfassendes tiefgründiges Werk schreiben kann, aber der normale Fantasy-Leser ist einfach überfordert. Wie kann man so ein Buch in eine Sternebewertung pressen? Sprachlich und inhaltlich hat "Babel" sicherlich 5 Sterne verdient, aber die Handlung kann nicht fesseln, sondern wirkt über weite Strecken wie eine Vorlesung an der Uni. Deswegen entscheide ich mich, einen Punkt abzuziehen.
    Rot. Blut. Tot. Anne Nordby
    Rot. Blut. Tot. (Buch)
    15.05.2023

    Heidnisch

    Auf dem Cover liegt ein rotes Ruderboot auf felsigem Grund und tatsächlich spielt beim Showdown ein Boot noch eine Rolle. Doch hauptsächlich findet das Geschehen auf der Insel Møn statt. Hierhin kehrt ein entlassener Kindsmörder auf seinen Heimathof zurück, sehr zum Missfallen aller Inselbewohner. Auf ihn startet eine regelrechte Hetzjagd, als zeitgleich auch eine entsetzliche Mordserie beginnt. Es ermittelt wieder das bewährte Team aus dem ersten Band (Eis.Kalt.Tot.). 
    Auch wenn alle Indizien auf den ehemaligen Häftling deuten, so scheint doch auch eine Tierversuchsanstalt eine tragende Rolle für die Aufklärung zu spielen. 
    Zum einen ist natürlich das Privatleben der Ermittler sehr bewegt, aber auch die immer wieder eingeschobenen Gedankengänge des gesuchten ehemaligen Straftäters erzählen ihre eigene Geschichte eines archaischen Glaubens an Odins Götterwelt. Hinzu kommt, dass sich einige Personen verstärkt in den Vordergrund drängen, um schnell Kenntnis vom aktuellen Ermittlungsstand zu erhalten. Da gibt es noch Geheimnisse, die im Dunklen liegen. All das wird im schnellen Tempo erzählt und macht diesen Thriller zu einem wahren Pageturner. Das Ende birgt noch einmal einen großen Knalleffekt und war so nicht vorhersehbar. Für Leute, die starke Nerven haben, ist dieses Buch absolut zu empfehlen.  
    Wovon wir leben Birgit Birnbacher
    Wovon wir leben (Buch)
    12.05.2023

    Scheitelpunkt

    Dieser Roman lockt mit einem schönen Cover von zwei schwimmenden Menschen, einer Szene, die tatsächlich in dem Buch vorkommt. Eine der beiden ist Julia. Sie leidet unter Asthma, das sich unter Belastung verstärkt. Von Beruf ist sie Krankenschwester, und in einer Stresssituation begeht sie einen folgenschweren Fehler, den die Patientin nur knapp überlebt. Julias Krankheit verschlimmert sich, erst recht, weil sie nach dem Vorfall ihren Job verliert. Nun muss sie gezwungenermaßen in ihr Elternhaus zurückkehren.
    Birgit Birnbacher taucht tief in die Gedankenwelt dieser gestrandeten Frau ein und lässt den Leser teilhaben, wie sie die neue Lebenssituation bewältigt, zur Ruhe kommt und sich neu findet. Auch mit Ende dreißig kann man von vorne anfangen. Anders als vom griesgrämigen, berechnenden Vater prognostiziert, endet Julia nicht in der Familienfalle. Obwohl sie empathisch ist und den Pflegeberuf liebt, befreit sie sich von den Erwartungen anderer und sieht eine neue Zukunft vor sich liegen. Befreit kann sie wieder atmen.
    Julia ist eine Frau mit Ecken und Kanten. Sie ist sympathisch, obwohl sie eher der unangepasste Typ ist. Auf jeden Fall bleibt sie länger im Gedächtnis, denn ihr Lebensweg regt zum Nachdenken an. Klare Leseempfehlung.

     
    Miller, M: Uns bleibt immer New York Miller, M: Uns bleibt immer New York (Buch)
    10.05.2023

    Leo und Lorraine

    Lorraine und Leo: zwei Namen, die perfekt zueinander passen.
    Sie ist eine Kunsthändlerin aus Frankreich, die in NY eine Filiale öffnet und er ist ein frisch aus dem Gefängnis entlassener Kunstfälscher.
    Sie wird seit Jahren von einem gefährlichen Unbekannten gestalkt, er wird von einem geprellten Käufer bedroht und hat zudem ein düsteres Geheimnis.
    Beide verbindet die Liebe zu einem ganz bestimmten Gemälde, und sie lernen sich kennen, als Leo Lorraine in letzter Sekunde vor einem Mordanschlag ihres Stalkers retten kann. Es ist buchstäblich Liebe auf den ersten Blick und eine leidenschaftliche Affäre beginnt, zugleich aber auch eine Zeit voller tödlicher Bedrohungen.
    Dieser Roman ist ein Mix aus Krimi und Romanze, und der ist in meinen Augen nicht ganz gelungen. Während die Liebesgeschichte relativ stimmig ist, halte ich den Krimi-Anteil für unrealistisch. Allerdings gibt es gegen Ende noch einen rasanten Showdown mit einer überraschenden Aufklärung des anonymen Stalkers. Hier gibt es noch einmal echte Spannung, die mich zu einer 4-Sternebewertung des ansonsten relativ oberflächlichen Romans überzeugt.
    Tod in Siebenbürgen Lioba Werrelmann
    Tod in Siebenbürgen (Buch)
    09.05.2023

    Zwischen Wahrheit und Aberglauben

    Der Journalist Paul Schwartzmüller erbt von seiner Tante einen alten Hof in Siebenbürgen. Er hat in seiner Kindheit glückliche Ferien dort verbracht, bis er eines Tages zusammen mit seinem Vater nach Deutschland abgeschoben wurde. Die Gründe dafür wurden ihm immer verschwiegen. Nun kehrt er auf den Hof zurück. Es ist ein Heimkommen, von dem er gar nicht gewusst hat, wie sehr er es tief im Innersten vermisst hat. Auch sein alter Freund lebt noch dort, allerdings wird dieser schnell unter Mordverdacht verhaftet und Paul gibt jetzt alles, um den Fall aufzuklären.
    Die Autorin versetzt den Leser in einen Teil Rumäniens, in dem die Zeit stillzustehen scheint. Nichts hat sich in Pauls Abwesenheit verändert. Über allem liegt der Hauch des Archaischen, okkulte Kräfte scheinen am Werke zu sein, doch nichts wird übertrieben dargestellt, sondern erklärt sich ebenso aus den Gegebenheiten. Hier hat die Autorin wirklich geschickt eine magische Atmosphäre aufgebaut, ohne ins Irrationale abzugleiten. Zwischendurch erfährt der Leser auch viel über die Historie Siebenbürgens und seiner Bewohner, über Traditionen, Aberglauben und lokale Spezialitäten, ohne sich belehrt zu fühlen.
    Vor allem aber besteht Hochspannung von der ersten Seite an und ich hoffe doch sehr, dass Paul Schwartzmüller noch mal zurückkommt in einem neuen Roman.
    Und dann verschwand die Zeit Jessie Greengrass
    Und dann verschwand die Zeit (Buch)
    08.05.2023

    Deprimierende Zukunftsaussichten

    Die Autorin versetzt ihre Leser in eine nicht so ganz ferne Zukunft. Eine Zukunft, in der die Menschheit den Kampf gegen den Klimawandel nicht mit der genügenden Ernsthaftigkeit aufgenommen hat.

    Caro ist ein junges Mädchen, das sich aufopferungsvoll um ihren kleinen Halbbruder Pauly kümmert. Caros Vater und seine zweite Frau Francesca sind nämlich Klimaforscher. Ständig reisen sie weltweit zu Klimakonferenzen, um die drohende Gefahr abzuwenden.
    Francesca hat gleichzeitig auch ein Refugium ausgebaut, in das sich Caro und Pauly flüchten, als die Eltern sterben.
    High House liegt etwas höher als das Umland. Hier können die beiden mit Sally und Grandy, die von Francesca als Hausverwalter eingestellt worden sind, völlig autark leben mit eigener Wasserversorgung, Kohleherd und großem Garten, der die Vier ernähren soll. In der Scheune stapeln sich haltbare Nahrung, Kleidung und Medikamente für Jahre.
    In wechselnden Perspektiven wird erzählt, wie die vier mit dieser Extremsituation umgehen. Wie sich ihr Alltag gestaltet, der sich fast nur um Nahrung und Wärme dreht, und wie sie psychisch mit der Belastung umgehen.

    Die Erzählung ist etwas verwirrend, weil nicht chronologisch erzählt wird. Es fehlt die äußere Spannung, weil sich das Meiste auf das Innenleben der erzählenden Person konzentriert und logischerweise auf einem so isolierten Fleckchen Erde nichts passiert. Man beobachtet das Wetter, man beobachtet Vögel, man betreibt Gartenbau. Sonst nichts.

    Auch wenn es sehr wichtig ist, die Menschheit in Bezug auf das Klima zu sensibilisieren, so hat mich das Lesen einfach nur deprimiert, weil die Autorin keine Perspektive und keine Hoffnung gegeben hat. Mit Francesca war ja eine Heldin vorhanden. Eine Frau, die Ahnung von der Materie hat und dennoch am Klima zugrunde geht wie jeder andere auch.

    Ich mag keine Leseempfehlung geben, weil mich der Roman weder vom Inhalt noch von der Form her überzeugt hat. Und wer zu Depressionen neigt, sollte sogar ganz die Finger von ihm lassen.
    In blaukalter Tiefe Kristina Hauff
    In blaukalter Tiefe (Buch)
    05.05.2023

    Alphatiere

    Wunderschön liegen die Schären im Abendrot. Das Cover zeigt den Schauplatz dieses Psychodramas von seiner besten Seite. Doch so beschaulich geht es nicht zu, als der Staranwalt Andreas eine Luxusjacht für einen Trip in die Inselwelt Schwedens bucht. Es ist unter anderem ein Versuch, seine Ehe mit Caroline zu retten, die seit seinem Schlaganfall und ihrer Entlassung als Chefredakteurin eines bekannten Journals in Schieflage geraten ist. Er lädt auch seinen designierten Teilhaber Daniel mit seiner Partnerin Tanja zu diesem Trip ein. Außerdem gibt es noch den markanten Skipper Eric. Fünf Personen also, die sich auf engstem Raum von ihrer schlechtesten Seite zeigen. Caroline fühlt sich zu Eric hingezogen, Daniel will es seinem Chef um wirklich jeden Preis recht machen, und Andreas treibt seine Psychospielchen, um alle gegeneinander aufzuhetzen. Eine Crew auf einem Boot kann nur einvernehmlich einem Sturm standhalten. Also kommt es bei einem Unwetter zu der erwarteten Eskalation, die alles verändert.
    Dieser Roman ist ein psychologisch geschickt gestricktes Drama, das die Geschehnisse aus wechselnden Perspektiven erzählt. Man schaut in die Köpfe der Beteiligten, die sich oft genug wie Pubertierende gebärden, ihre eigenen Bedürfnisse über die der anderen stellen. Nur Tanja, die einzige mit einem sozialen Gewissen, ist auf sich selbst gestellt und trifft vernünftige Entscheidungen.
    Man darf auf das Ende gespannt sein, das zeigt, wohin solch egoistisches Verhalten führen kann.
    Der Plot ist straff geschrieben. Es wird nie langweilig, obwohl es in erster Linie um Gefühle geht. Segler werden begeistert sein, weil viel von ihrem Sport in die Handlung mit einfließt. Nichtsegler sollten sich von den Fachtermini nicht abschrecken lassen. Das Buch ist trotzdem toll.
    Das Schmerzfrei-Geheimnis Alexander Srokovskyi
    Das Schmerzfrei-Geheimnis (CD)
    04.05.2023

    Hat Hand und Fuß

    Der Physiotherapeut Alexander Srokovskyi litt selbst lange unter Schmerzen. In seinem Buch ruft er nochmal ins Gedächtnis, dass Schmerzen ein Warnsignal des Körpers ist, auf das man eingehen soll, statt sich mit Schmerzmitteln zu betäuben. Sein Ansatz ist ein ganzheitlicher. Nicht nur die schmerzende Stelle ist zu behandeln, sondern man soll nach der Ursache suchen. Dazu gibt er verschiedene Hilfestellungen.
    Was für mich das (Hör-)Buch so wertvoll macht: Er gibt dem Leser effektvolle Übungen mit auf den Weg, mit denen er angeblich in 66 Tagen mit nur 3 Minuten Training täglich eine Linderung erzielen kann. Ich werde es gerne versuchen, denn zum Glück gibt es einen Verweis auf die Homepage des Autors, auf der die Übungen ganz einleuchtend als 3D-Modell gezeigt werden.
    Der treue Spion Uta Seeburg
    Der treue Spion (Buch)
    03.05.2023

    Wie der Vater so der Sohn

    Auch ohne Kenntnis der Vorgängerbände kann man problemlos den Ermittlungen des Freiherrn von Gryszinski folgen. Er soll einen verschwundenen französischen Diplomaten aufspüren. Doch aus einer einfachen Sache entsteht eine große internationale Spionageaffäre. Gryszinski und seine Gemahlin folgen einem russischen Hochstaplerpärchen nach St. Petersburg, um hochbrisante Papiere sicherzustellen. Der Ausgang der Mission verfolgt den Freiherrn bis in den Ruhestand hinein. Deswegen ist sein Sohn Fritz auch bestens mit den Fakten vertraut, als er im 1. Weltkrieg auf eine der damals beteiligten Personen trifft. Auch Fritz begibt sich auf die Suche und gerät in ernste Lebensgefahr.
    Dies ist ein gut recherchierter historischer Roman, der einerseits wunderbar das Lebensgefühl der damaligen Zeit widerspiegelt, aber auch die Spannung einer Kriminalhandlung trifft. Es ist schon genial, wie die Papiere einer militärischen Erfindung praktisch zwei Generationen in Beschlag nimmt. Die Handlung wird dementsprechend in zwei Zeitebenen erzählt, die sich aber zum Glück nicht überkreuzen. Als Leser/Hörer behält man immer den Überblick.
    Das Hörbuch wird sehr gekonnt von Michael Schrodt vorgelesen.
    Der Paria Anthony Ryan
    Der Paria (Buch)
    01.05.2023

    Kampf und blutiges Gemetzel

    Endlich mal ein Cover, das sich haargenau mit der Story deckt. Genauso habe ich mir den Helden Alwyn vorgestellt: Erschöpft, in abgerissenen Klamotten, die unweigerliche Kapuze tief ins Gesicht gezogen.
    Alwyn wächst als Vollwaise bei einer Horde Gesetzloser auf. Ein Hinterhalt tötet fast all seine Kameraden und zwingt ihn zur Flucht. Sein weiterer Lebensweg ist hart und entbehrungsreich. Er landet als Zwangsarbeiter in den Erzminen, bevor er als Soldat mit der sagenumwobenen Feldherrin Evadine in den Krieg zieht.
    Der Autor beschreibt sehr grausam, zugleich detailreich das Kämpfen, das Töten und die Schlachten. Immer wieder gibt es neues Blutvergießen. Erst nach weit über der Hälfte dieses umfangreichen Buches kommt mehr Leben in den Plot, denn es gibt eine dunkle Hexe, magische Schriften und raffinierte Intrigen. Mir persönlich gefällt diese Wendung deutlich besser als endlose Beschreibungen von Gräueltaten.
    Vermutlich kommen Liebhaber von mittelalterlichen Schlachtgeschehen bei diesem ersten Band einer Fantasy-Trilogie voll auf ihre Kosten. Der Autor hat ein Händchen für bildhafte Beschreibungen. Als Leser fühlt man sich mitten im Geschehen und kann mitfiebern. Deswegen halte ich 4 Lesesterne für gerechtfertigt, doch den Folgeband werde ich selbst nur lesen, wenn der Klappentext mehr Fantasy und Magie verspricht.
    Halliggift Greta Henning
    Halliggift (Buch)
    30.04.2023

    Mordserie auf der Hallig

    Auf der Hallig Midsand freuen sich alle auf das jährliche Biikebrennen im Februar. Doch im Vorfeld wird beim Kirchkaffee die Chorleiterin vergiftet und weitere Morde sollen noch folgen. Innerhalb der kleinen Halliggemeinde muss sich also ein Mörder befinden. Kein leichter Job für die Inselkommissarin Minke van Hoorn. Als ehemalige Meeresbiologin muss sie sich auch darum kümmern, dass ein verirrter Pottwal vor der Küste vertrieben wird.
    Die raue Nordseeatmosphäre wird hier sehr schön beschrieben. Dafür, dass es sich um so eine übersichtliche Gemeinschaft handelt, wird der Leser mit ganz schön viel Namen konfrontiert. Zum Glück kann man auch ohne Personenregister die Übersicht behalten. Minkes Kollegin Lisa lockert mit ihrer munteren schwäbischen Mundart so manche Szene auf. Sie ist zudem sehr engagiert und trägt maßgeblich zur Auflösung des Falls bei. Auch die anderen Charaktere sind teilweise sehr speziell, wie zum Beispiel der verwöhnte reiche Reedereierbe oder die Krankenschwester mit den vielen Heilkräutern. Irgendwie muss man sich bei den meisten fragen, ob sie nicht mit den Giftanschlägen zu tun haben. Mitratenden Lesern wird es sehr schwer gemacht. Sie werden am Ende überrascht sein.
    "Halliggift" lässt sich gut lesen und wer Regionalkrimis mag, der hat einen guten Griff getan.
    Going Zero Anthony McCarten
    Going Zero (Buch)
    29.04.2023

    Cyberjagd


    Ein stilisierter Fingerabdruck prangt groß auf dem Cover, stellvertretend für den digitalen Fingerabdruck, den jeder Internet-User im World Wide Web hinterlässt.
    Cy Baxter ist der neue Social-Media Star. Sein Imperium ist schon riesig, aber er will noch mehr. Eine Zusammenarbeit mit den Geheimdiensten wäre nicht nur finanziell die absolute Krönung seiner Karriere. Aus diesem Grund startet er einen Wettbewerb, bei dem zehn handverlesene Freiwillige (ein Querschnitt durch die Bevölkerung angefangen vom Normalbürger bis zum Berufsspion) sich einen Monat lang unauffindbar verstecken müssen. Es winken 3 Millionen Dollar Siegprämie.
    Von Anfang an liegt der Focus des Romans auf der Bibliothekarin Kaitlyn, die mit unfassbarer Raffinesse immer wieder durch die Maschen der Überwachung schlüpft. Leider werden die Stories der neun anderen Mitspieler ziemlich oberflächlich abgehandelt, da hätte ich gern mehr Spannung gehabt. Überhaupt ist der Spannungsbogen ein Schwachpunkt in meinen Augen. Solange die Erzählperspektive auf Kaitlyn liegt, hat man auch Action und Emotionen, aber Baxters Gedankengänge sind mir stellenweise zu sehr geschwafelt. Sehr gut getroffen ist der schmale Grat zwischen Genie und Hybris, den Baxter mit seiner Gier betritt.
    Erschreckenderweise sind die Möglichkeiten der digitalen Überwachung mittlerweile tatsächlich schon sehr weit gediehen. Ich glaube, dem normalen Menschen ist das nicht bewusst. Gerade solche Romane rücken wieder den normalen Menschenverstand zurecht, sodass man nicht mehr ganz so leichtsinnig mit seinen persönlichen Daten hausieren geht. Ansonsten muss man darauf vertrauen, dass Gesetze den digitalen Missbrauch in Schranken halten.
    Mit kleinen Einschränkungen hat mich das Buch fasziniert. Es ist wirklich lesenswert und macht neugierig auf die bereits geplante Verfilmung.

    SYLTKRIMI Dünengrab Krinke Rehberg
    SYLTKRIMI Dünengrab (Buch)
    28.04.2023

    Ein vermisstes Kindermädchen

    Bente Broderson ist die neue Leiterin der Polizeistation auf Sylt. Sie bekommt keine Eingewöhnungszeit, denn am selben Tag wird ein Kindermädchen als vermisst angezeigt. Eine blutige Strickjacke ist die einzige Spur.
    Als noch einige Morde geschehen, wird der Fall immer undurchsichtiger ...
    "Dünengrab" ist der Auftakt einer ganzen Sylt-Serie. Das Buch hat weniger als 250 Seiten und ist somit auch flott ausgelesen. Die neue Kommissarin ist eher der brummige Typ, scheint aber das Herz auf dem rechten Fleck zu haben, aber vor allem hat sie einen netten Hund, genannt Ulrike. Auch die Kollegen sind soweit sympathisch. Allerdings brauchen sie ziemlich lange, ehe sie die gelegten Spuren richtig deuten können. Als Leser hat man schon längst eine Ahnung, ehe die Polizei den Verdachtsmomenten nachgeht.
    Für mich ist die Handlung alles in allem etwas flach geblieben. Es fehlte mir das typische Sylt-Flair und nur die sympathischen Protagonisten bringen den vierten Lesestern.
    Die Sprecherin des Hörbuchs, Ilka Sehnert, liest sehr sensibel und angenehm.
    One of the Girls One of the Girls (Buch)
    25.04.2023

    Frauen mit Geheimnissen

    Sechs unterschiedliche Frauen erleben statt eines fröhlichen Wochenendes einen Albtraum, der sich vorher schrittweise angekündigt hat:
    Bella richtet für ihre Freundin Lexi den Junggesellinnenabschied aus. Mit einer Luxusvilla in Griechenland konnte sie eine Traumlocation an Land ziehen. Auf den ersten Blick meint man, in einen oberflächlichen Frauenroman geraten zu sein. Aber der Eindruck täuscht, wie man schnell merkt. Jede der sechs Frauen zeigt schon bald viel von ihrer Persönlichkeit und richtig spannend wird es, als der Leser hinter die Fassade schauen kann. Jede hat nämlich ihre privaten Geheimnisse und manch eine hat im Stillen einen Plan im Hinterkopf.
    Zwar weiß der Leser, dass es irgendwann eine Leiche geben wird, aber es ist nutzlos, darüber zu grübeln. Die Autorin hat den Plot viel zu raffiniert gestrickt.
    Der Schreibstil von Lucy Clarke ist sehr lebensecht und ihre Charaktere ebenso. Von Anfang an klebt man als Leser am Plot, weil man einen Bezug zu den Frauen hat und ihre Handlung nachvollziehen kann. Ja, man entwickelt sogar Sympathien zu der schrillen, selbstsüchtigen Bella, wenn man um ihre Vorgeschichte weiß.
    Dieses Buch ist unterhaltsam und spannend zugleich. Es macht süchtig bis zur letzten Seite.
    Die Hörbuchversion wird hervorragend vorgetragen von Julia von Tettenborn und Corinna Dorenkamp, die den Text nicht nur vorlesen, sondern miterleben.

    351 bis 375 von 443 Rezensionen
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