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    2. Alle Rezensionen von Cellissima bei jpc.de

    Cellissima

    Aktiv seit: 16. März 2022
    "Hilfreich"-Bewertungen: 1
    130 Rezensionen
    Warte auf mich am Meer Amy Neff
    Warte auf mich am Meer (Buch)
    17.07.2024

    Ein wundervolles Buch!

    Evelyn und Joseph sind die Liebes ihres Lebens füreinander. Sie heiraten, übernehmen das Inn von Josephs Eltern an der Küste New Englands, bekommen Kinder und Enkelkinder, kurz: sie haben ein wunderschönes Leben miteinander.
    Nach sechzig gemeinsamen Jahren bekommt Evelyn eine schwere Diagnose. Die beiden wollen nicht ohne einander sein, und so beschließen sie, noch ein Jahr lang das Leben in vollen Zügen miteinander und mit ihrer Familie zu genießen und dann zusammen aus dem Leben zu scheiden ...
    ******
    Liebesgeschichten gehören nicht zu meinen bevorzugten Genres, doch diese hier gehörte zu den wenigen, die ich lesen wollte, weil mir der Klappentext und v.a. auch die Leseprobe so gut gefielen. Und ich wurde nicht enttäuscht!
    "Warte auf mich am Meer" ist schön geschrieben, lässt sich angenehm und flüssig lesen; zudem besticht die Geschichte durch authentische, gut gezeichnete Figuren, zu denen man wirklich eine Verbindung aufbauen kann, sowie Atmosphäre.
    Natürlich geht die Geschichte an die Substanz, ist traurig und dramatisch, emotional und berührend - aber dennoch empfand ich es nie als allzu be- und erdrückend, wollte ich das Buch nie aus diesem Grunde abbrechen, sondern habe ich diesen Roman sehr gerne gelesen und ihn ein Stück weit auch als Wohlfühlroman empfunden.
    Es ist trotz Allem auch ein schöner, positiver, Mut machender Roman. Eine Geschichte, in der man sofort drin ist und mit der man sich wohl fühlt.
    Erzählt wird abwechselnd vor allem aus Sicht der beiden, auf zwei Zeitebenen, nämlich ein Mal in der Gegenwart und ein Mal in Rückblenden ab dem Zeitpunkt ihres Kennenlernens im Jahre 1940.
    Einzig das Ende hat mir nicht ganz so gut gefallen; dieses hätte für meinen Geschmack noch etwas besser ausgearbeitet sein können.
    Insgesamt ein tolles Buch, das lange nachklingen wird. Eine klare Empfehlung für alle, die gerne Liebesgeschichten lesen - und auch Leser, die diese eigentlich nicht so gerne lesen, sollten dem Buch eine Chance geben, wenn ihnen Klappentext und Leseprobe gefallen. Man wird im Gegensatz zu vielen anderen Werken des Genres positiv überrascht. Mir hat "Warte auf mich am Meer" sehr gefallen, obwohl es wie gesagt nicht mein bevorzugtes Genre ist und ich daher bei Liebesgeschichten sehr wählerisch bin.

    Ein Mann zum Vergraben Alexia Casale
    Ein Mann zum Vergraben (Buch)
    16.07.2024

    Der Club der heimlichen Witwen

    Eine Frau tötet ihren Mann. Nun ist sie endlich frei - hat aber auch das Problem, dass sie irgendwie diese Leiche entsorgen muss.
    Sie findet drei weitere Frauen, die das selbe Problem haben. Sie gründen den Club der heimlichen Witwen. Ihr Plan: ihre toten Ehemänner loswerden und ihre Freundschaft und das Leben genieße; endlich die Dinge tun, die sie schon immer tun wollten, aber wegen ihrer Männer nie tun durften ...
    ******
    Die Geschichte spielt zu Beginn der Covid19-Pandemie, während des Lockdowns. Der Hintergrund ist durchaus real und ernst, denn in Großbritannien kommt durchschnittlich alle drei Tage eine Frau durch einen Mann zu Tode; während der Pandemie und des Lockdowns nahmen diese Zahlen deutlich zu.
    Die Autorin hat beruflich mit Menschenrechten und Gewalt gegen Frauen und Mädchen zu tun, ich hoffte, dass generell Menschenrechte und der juristische Aspekt stärker einfließen würden, als das letztlich der Fall war.
    Der Roman lässt sich flüssig lesen.
    Die Figuren und ihre Schicksale sind wirklich spürbar und greifbar, lassen niemanden kalt.
    Alle Frauen in "Ein Mann zum Vergraben" leiden jahre- und jahrzehntelang unter häuslicher Gewalt, sehen keinen anderen Ausweg mehr, töten ihre Männer in Notwehr.
    Der Roman barg viel Potenzial, das aus meiner Sicht noch besser hätte genutzt werden können. Letztlich konnte er mich nicht überzeugen - mir war das einfach viel zu konstruiert, zu realitätsfern, zu sehr an den Haaren herbeigezogen, absolut unglaubwürdig. Ich habe mehrfach ernsthaft daran gedacht, das Buch abzubrechen. Nicht zuletzt, weil die Geschichte auch immer wieder Längen aufweist.
    Das Nachwort der Autorin war immerhin noch lesenswert.
    Fazit: Eine Komödie mit viel schwarzem Humor und sehr ernstem Hintergrund. Nachdenklich stimmend und amüsant und unterhaltsam zugleich. Ich bin solchen Geschichten nicht abgeneigt ("Beim Morden bitte langsam vorgehen" von Sarah Paborn fand ich bspw. toll), doch "Ein Mann zum Vergraben" konnte mich leider überhaupt nicht überzeugen.
    Suddenly a Murder - Mord auf Ashwood Manor Lauren Muñoz
    Suddenly a Murder - Mord auf Ashwood Manor (Buch)
    15.07.2024

    Agatha Christie in modernem Gewand

    Die siebenköpfige Clique rund um Kassidy hat gerade den Schulabschluss bestanden. Dies soll gebührend gefeiert werden, denn Geld spielt für die Kinder superreicher Eltern keine Rolle - und so hat Kassidy für alle für eine Woche ein altes Herrenhaus auf einer abgelegenen Insel gemietet. Die 1920er Jahre sind das Motto dieser Party und dieser Woche. Auch die modernen Kommunikationsmittel werden verbannt.
    Zunächst wird tatsächlich überaus stilecht, glamourös und ausgelassen gefeiert - doch dann verwandelt sich die Sache in einen Albtraum, als Kassidys Freund ermordet aufgefunden wird. Die Polizei schafft es noch auf die Insel, bevor ein Sturm losbricht, der die Insel komplett von der Außenwelt abschneidet.
    Schnell wird klar: Izzy hatte ein Motiv, und sie hat zudem ein Messer mitgebracht. -Doch auch alle anderen hätten Blaine lieber tot als lebendig gesehen ...
    ******
    Die Idee, dass es auf einer abgelegenen Insel, die durch das Wetter komplett von der Außenwelt abgeschnitten ist, zu einem Mord kommt, ist nicht neu; das hat man schon oft gelesen. Dennoch stört mich das überhaupt nicht, wenn diese Idee gut umgesetzt wurde. Hier war das der Fall.
    Erzählt wird auf zwei Zeitebenen; hauptsächlich befinden wir uns in der Gegenwart, auf dieser Insel, in diesem Herrenhaus, doch es gibt auch immer wieder Einschübe aus der Vergangenheit. Der Gegenwarts-Erzählstrang, der auf der Insel spielt, hat mir persönlich besser gefallen.
    Der Stil der Autorin hat mir gefallen; er lässt sich stets angenehm flüssig lesen. Das Werk richtet sich an Leserinnen ab 14 Jahren -diese werden nicht überfordert, und zugleich können auch erwachsene LeserInnen es lesen, ohne den Stil als zu simpel zu empfinden. Wobei man aber schon etwas merkt, dass der Stil auf die Hauptgruppe zugeschnitten ist.
    Zu Beginn war ich offen gestanden noch nicht allzu begeistert von der Geschichte, doch das änderte sich sehr schnell, als ich darin angekommen war. Schon bald konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen, weil ich unbedingt wissen wollte, wie das alles weitergeht und endet, wer der Täter bzw. die Täterin ist.
    Sehr schnell treiben den Leser immer mehr Fragen um; die Spannung wird von der Autorin kontinuierlich erhöht.
    Man kann als Leser herrlich miträtseln und mitermitteln. Für mich persönlich war die Auflösung bis zuletzt nicht wirklich vorhersehbar, ich tappte vielmehr bis zuletzt ziemlich im Dunkeln, was eindeutig für die Autorin spricht.
    Jeder hat ein Motiv, es werden falsche Fährten gestreut, Figuren bleiben mysteriös und undurchsichtig ...
    Natürlich stehen diese Jugendlichen, diese Woche, dieses Herrenhaus, dieser Mord absolut im Mittelpunkt. Doch "Suddenly a Murder" bietet noch mehr: Freundschaft, Verliebtsein und Liebe ... und Verluste. Mehrere Figuren haben kein leichtes Leben, und vor allem eine von ihnen muss erkennen, dass ihr ganzes Leben eine einzige Lüge war, und mit dramatischen Wahrheiten klarkommen. Letztlich ist es eine Geschichte, die auch zum Nachdenken anregt und wirklich berührt, gerade auch durch diesen Aspekt.
    Die Auflösung bzgl. Täter und Motiv, auch die Gründe, warum andere letztlich als Täter ausschieden, fand ich sehr stimmig. Es blieben keine Fragen offen.
    Zwei Dinge am Ende fand ich allerdings wenig realistisch oder auch nur nachvollziehbar und überzeugend, nämlich den Dialog und das Verhalten zweier Figuren an den Klippen und wo und wie eine dieser Figuren weiterhin leben möchte. Beide Dinge wirkten auf mich ziemlich konstruiert. Vor allem auch deshalb war "Suddenly a Murder" insgesamt kein absolutes Highlight für mich.
    Auch hätte das Ganze gerne noch etwas atmosphärischer sein können. Unterm Strich waren leider ein paar Schwächen vorhanden.
    Fazit: Ein paar Schwächen sind vorhanden, daher kein absolutes Highlight, aber dennoch ein spannendes Buch, das ich gerne gelesen habe. Ein Herrenhaus, eine abgelegene Insel, ein Unwetter, das diese endgültig komplett von der Außenwelt abschneidet, ein Mord, eine 1920er Jahre-Party ... Idee und Kulisse sind nicht neu, aber doch immer wieder reizvoll. Das Ganze erinnert an Agatha Christie, gekleidet in ein modernes Gewand. In der Tat ein toller, mysteriöser und spannender Locked Room-Krimi für LeserInnen ab 14 Jahren. Die Hauptzielgruppe wird "Suddenly a Murder" lieben - aber auch erwachsene Leser, die Agatha Christie, Krimis und Jugendbücher mögen, werden Freude an und mit diesem Buch haben!
    Mitternachtsschwimmer Roisin Maguire
    Mitternachtsschwimmer (Buch)
    15.07.2024

    Nicht so leuchtend wie erwartet und erhofft

    Eine Ehefrau erbittet sich nach dem Tod der gemeinsamen Tochter eine Auszeit von ihrem Mann und ihrer Ehe. Er fährt in ein kleines Dorf an der irischen Küste, mietet dort ein Cottage - ursprünglich für eine Woche, doch dann kommen die Pandemie und der Lockdown. Die Welt steht still - und Evan kann nicht länger davonlaufen; er muss sich auseinandersetzen, mit sich selbst, mit dem Tod seiner kleinen Tochter, mit seiner Ehe, auch mit den Dorfbewohnern - und vor allem mit Grace, der Vermieterin seines Cottages. Grace lebt allein und zurückgezogen, liebt Bücher, Schwimmen und das Meer, Quilten und ihren Hund, hat eine raue Schale, aber einen weichen Kern. Evan und Grace freunden sich an - und Evan lernt, was er wirklich will, was wirklich wichtig ist im Leben. Der Aufenthalt in Ballybrady wird sein gesamtes Leben verändern ...
    ******
    Titel und Klappentext klangen sehr vielversprechend. Ich liebe England, Schottland und Irland, mag irische Autorinnen und Literatur, und ein Roman, der vor dieser Kulisse spielt, zudem während der Pandemie und des Lockdowns, reizte mich sehr. Die Erwartungen waren hoch. Letztlich blieb der Roman aber leider etwas hinter meinen Erwartungen zurück und war nicht ganz so gut wie erwartet.
    Roisin Maguires Stil lässt sich gut lesen. Die Kraftausdrücke waren mir irgendwann fast schon zu viel, doch sie gehören nun mal ein Stück weit zu der Figur Grace.
    Insgesamt sind die Figuren der Autorin recht gut gelungen.
    Es ist natürlich kein temporeicher Roman, sondern man weiß schon vor der Lektüre, dass es eher ein ruhiger, emotionaler Roman ist, sich die Dinge eher auf dieser Ebene abspielen. Eigentlich mag ich sowas sehr, doch im Falle von "Mitternachtsschwimmer" stellte sich für mich leider keine wirkliche Sogwirkung ein. Für mein Empfinden gab es leider immer wieder Längen in diesem Werk.
    Es gibt auch Figuren und Ereignisse, auf die im Klappentext nichts hinweist. Doch auch dies konnte leider nicht dafür sorgen, dass dieser Roman mich wirklich gefesselt hat.
    Befremdlich fand ich die Szene mit Evan und Grace am Ende - sie passte für mich weder zum Wesen dieser beiden Figuren noch zu ihrem bisherigen Verhalten noch zur bishgerigen Handlung bzw. dem generellen Aufbau des Romans.
    Insgesamt hatte ich einfach das Gefühl, dass die Autorin leider zu viel wollte. Besser wäre es gewesen, sich auf ein paar Dinge zu konzentrieren, diesen dann aber auch die nötige Aufmerksamkeit und Tiefe zu geben.
    Auch die dramatische Aktion bzgl. des Sohnes am Ende erschien mir sehr klischeehaft.
    Auch bleiben manche Aspekte generell zu nebulös.
    Fazit: Ein Roman, der an der irischen Küste spielt, über Trauer, Auszeit und Einsamkeit, Verzweiflung - aber auch über Freundschaft, Liebe, Zusammenhalt, Hoffnung und Neuanfang. Ein Roman, der trotz der Thematik nie zu erdrückend wird, nicht zu sehr an die Substanz geht, der auch mit einer schönen Atmosphäre aufwarten kann.
    Nett zu lesen - aber mich persönlich konnte er leider nicht so recht in seinen Bann ziehen. Ich hatte hohe Erwartungen, war gespannt auf eine für mich neue irische Schriftstellerin, bleibe aber etwas enttäuscht zurück.
    Das Potenzial, das in "Mitternachtsschwimmer" steckt, hätte man noch besser ausschöpfen können.
    Der Club der Bücherfreundinnen Amy Lynn Green
    Der Club der Bücherfreundinnen (Buch)
    15.07.2024

    Kommt nicht ganz an die Weltkriegsromane von Jennifer Ryan und Annie Lyons ran

    Die Geschichte spielt in Derby, Maine, im Jahre 1942.
    Louise, Avis, Ginny und Martina sind vier völlig unterschiedliche Frauen. Doch sie kommen in dieser Bücherei, in diesem Buchclub zusammen, entdecken die Liebe zu Büchern und zum Lesen - und werden Freundinnen.
    Dieser Ort, die Bücher, das Lesen, ihre Freundschaft sind ihr sicherer Hafen; hier können sie ganz sie selbst sein; hier schöpfen sie Kraft und Hoffnung während dieser schwierigen Zeit.
    ******
    Vielleicht waren meine Erwartungen hier zu hoch, denn ich habe schon einige hervorragende Weltkriegsromane gelesen, die einem das Leben der Bevölkerung während dieser Zeit näher bringen (etwa die Romane von Jennifer Ryan) und auch zeigen, wie sehr einem Bücher durch eine solche Zeit helfen können (ich denke nur an "Der Buchclub - Ein Licht in dunklen Zeiten" von Annie Lyons).
    Natürlich hoffte ich sehr darauf, mit "Der Club der Bücherfreundinnen" ein ebensolches Juwel gefunden zu haben. Der Klappentext klang so gut und ließ mich denken, dass diese Hoffnung sich erfüllen würde.
    Das Highlight dieses Buches waren für mich offen gestanden die Anmerkungen der Autorin am Ende, die ich sehr gerne gelesen habe und aus denen ich viel lernen konnte.
    Aber das habe ich auch an diesem Roman geschätzt: dass ich viel über das Leben der Menschen an der Küste Amerikas während dieser Zeit, überhaupt über die Situation dort gelernt habe. Ich hatte hier offen gestanden kaum Detailwissen, da die vergleichbaren Romane, die ich bisher gelesen habe, nahezu alle in England spielten, sodass ich viel Wissen über das Leben und die Situation dort angehäuft habe.
    Es war interessant und lehrreich, nun den Schauplatz New England zu haben und den Zweiten Weltkrieg auch aus dieser Perspektive zu betrachten.
    Die Autorin schreibt auch nicht schlecht; der Roman lässt sich stets angenehm und flüssig lesen.
    Aber: Mir plätscherte die Geschichte einfach insgesamt zu sehr vor sich hin, sie wies immer wieder Längen auf. Die eingeschobenen Buchclubprotokolle sollen wohl auch für Auflockerungen sorgen - doch bei mir bewirkten sie leider das Gegenteil, sie sorgten für noch mehr Längen. Ich habe sie nicht gerne gelesen und hätte gut auf sie verzichten können.
    Größtes Problem ist für mich, dass sowohl die Handlung als auch die Figuren einfach zu blass und distanziert waren und blieben; ich konnte zu keinem Zeitpunkt eine wirkliche Verbindung zu den Figuren und dem Geschehen aufbauen.
    Ich kann gar nicht genau erklären, woran das nun lag. Aber wenn ich an die anderen oben genannten Autorinnen und Romane denke - dort konnte ich mit den Figuren leben und erleben, hatte ich das Gefühl, mitten unter ihnen, mitten in den Geschichten zu sein, waren die Geschichten herzerwärmend, suchte ich Längen vergebens ... bei "Der Club der Bücherfreundinnen" war das leider anders.
    Es ist ein nettes Buch, aber leider keines, das mir lange in Erinnerung bleiben wird.
    Wer aber auf der Suche nach einer Hommage an Bücher und das Lesen ist, wer historische Romane liebt, wer gerne mehr oder auch erstmals etwas über das Leben der amerikanischen Bevölkerung während des Zweiten Weltkrieges erfahren möchte, der wird an diesem Buch sicher Gefallen finden - insbesondere dann, wenn man keine bestimmten/sehr hohen Erwartungen an das Werk hat.

    Agatha Christie Susanne Lieder
    Agatha Christie (Buch)
    09.07.2024

    Etwas lückenhaft, aber lesenswert

    Ich muss zugeben, dass mich die Leseprobe zu diesem Buch nicht sonderlich begeisterte; bisher war "Mrs Agatha Christie" von Marie Benedict mein unangefochtener Favorit; ich war im Vergleich enttäuscht von der Leseprobe zu "Agatha Christie" aus der Feder von Susanne Lieder und wollte das Buch daher eher nicht lesen.
    Nun habe ich dem Buch doch noch eine Chance gegeben - zum Glück, denn es erwies sich als durchaus lesenswert!
    Zunächst schreibt Susanne Lieder wirklich gut. Ich empfand ihren Stil als sehr authentisch und atmosphärisch sowie durchgehend absolut angenehm und flüssig lesbar.
    Während in Marie Benedicts Roman über Agatha Christie vor allem ihr mysteriöses elftägiges Verschwinden, nachdem sie von Archies Untreue erfahren hatte, im Mittelpunkt steht, hat Susanne Lieder es ganz bewusst nicht behandelt, da Agatha Christie sich nie dazu geäußert hat, diesbezüglich aus ihrer Sicht also alles reine Spekulation gewesen wäre.
    Lieder beleuchtet die Jahre 1908-1928. Man erfährt viel über ihr Privatleben, das Leben mit ihrer Mutter, ihre Männer, ihre Ehe mit Archie Christie sowie die Scheidung von ihm, aber auch über ihren Weg zur Schriftstellerin, die Entstehung ihrer Figuren und Werke, woher sie ihr Wissen über Gifte hatte, was sie beispielsweise zu Mord im Orientexpress inspiriert hat, generell über ihre Reisen.
    Man erfährt aber bspw. nichts über ihre Weltreise mit Archie, über ihren zweiten Mann Max Mallowan und das gemeinsame Leben, über die Einladung in den Buckingham Palace durch die Queen ... generell fand ich es schade, dass dieser Roman im Jahr 1928 endet. Denn Agatha Christie lebte von 1890-1976. Somit fehlen leider fast fünfzig Jahre ihres Lebens! Das fand ich wirklich schade. Ich hatte gehofft, dass ein weitaus größerer Teil ihres Lebens beleuchtet würde. Vielleicht nicht die ersten achtzehn Jahre - aber ich hatte schon gehofft, dass ihr Leben bis zu ihrem Tode betrachtet würde. Insofern ist es ziemlich enttäuschend und unbefriedigend, dass dieser Roman schon im Jahre 1928 endet. Ich hätte gerne noch so viel mehr über sie gelesen!
    Lesenswert ist immerhin auch noch das Nachwort der Autorin, denn hierdurch lernt man Agatha Christie noch etwas besser kennen. Sie scheint eine tolle Frau gewesen zu sein, vor allem auch eine Frau mit einem großartigen Humor! Eine Frau, die man gerne kennengelernt hätte ...
    Fazit also: Nicht ganz so gut wie erhofft, da etwas lückenhaft, aber durchaus lesenswert für alle, die erstmals etwas oder auch ein wenig mehr über die berühmte Schriftstellerin erfahren wollen.
    Die Sache mit Rachel Caroline O'Donoghue
    Die Sache mit Rachel (Buch)
    04.07.2024

    Ein wundervolles Buch!

    Die junge Studentin Rachel jobbt in einem Buchladen, wo sie den ebenfalls jungen James kennenlernt. Die beiden freunden sich schnell an und ziehen zusammen.
    Rachel schwärmt für ihren Professor, Dr. Fred Byrne.
    Rachel und James organisieren eine Lesung, in der Byrne sein neues Buch vorstellen soll. Tatsächlich kommt es Rachel aber vor allem auf eines an: darauf, dass sie Byrne endlich näherkommen, ihn verführen kann. Doch dieser Abend verläuft ganz anders als geplant und erhofft ...
    ******
    Ich lese eher selten irische Literatur, hatte aber auch aus diesem Grund große Lust auf diesen Roman (der letzte Roman einer irischen Autorin war "Snowflake" von Louise Nealon; ebenfalls absolut empfehlenswert!).
    Im Mittelpunkt dieser Geschichte steht vor allem Rachel, daneben aber auch James und Fred Byrne. Es ist vor allem eine Dreiecksgeschichte, aber es sind noch weitere Personen involviert.
    Die Figuren sind ausnahmslos absolut gelungen, gut gezeichnet, authentisch. Man kann sich in sie hineinversetzen, mit ihnen fühlen.
    Die Geschichte hält, was der Klappentext verspricht. Ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen, weil Caroline O´Donoghue auch hervorragend schreibt und die Lektüre auch in dieser Hinsicht ein Vergnügen ist.
    Daneben besticht die Geschichte auch durch die vielen tollen Dialoge.
    Caroline O´Donoghue schreibt so klug, so warmherzig, so humorvoll, aber auch traurig, dramatisch und berührend ... stets auf den Punkt. Sie schafft es, das wahre Leben einzufangen. Dieses Werk ist so lebendig und schafft es, den Leser komplett in seinen Bann zu ziehen.
    "Die Sache mit Rachel" ist zudem unglaublich facettenreich; die Autorin schafft es, ein wahres Kaleidoskop an Themen und Stimmungen zu erschaffen und ungefiltert beim Leser ankommen zu lassen. So geht es hier um Freundschaft, Liebe, Schwärmerei und Leidenschaft, Selbstfindung, Beziehungen gerade auch in jungen Jahren, allerlei Gefühle, aber auch etwa um die Finanzkrise in Cork, Homosexualität und Bisexualität, ungewollte Schwangerschaft, Abtreibung, Untreue ...
    Dieses Werk ruft auch dazu auf, so zu sein, wie man ist; so zu leben, wie man leben will; zu lieben, wen man lieben will.
    Fazit: Unbedingt lesen!
    A Tempest of Tea Hafsah Faizal
    A Tempest of Tea (Buch)
    25.05.2024

    Ich kann den Hype nicht nachvollziehen ...

    Ich war schon immer wählerisch in Sachen Fantasy. Wenn mir was gefällt, lese ich dieses Genre aber sehr gerne. Leider ist das nur selten der Fall. "A Tempest of Tea" schien meinen Geschmack zu treffen; düstere Fantasy, Vampire, ein Teehaus ... das klang gut. Die Leseprobe gefiel mir. Rückblickend muss ich leider sagen, dass dieses Buch für mich einfach nur eine Verschwendung von Lebens- und Lesezeit war und nicht dazu beigetragen hat, meine Liebe für dieses Genre zu steigern - ganz im Gegenteil ...
    Der Stil der Autorin ist nicht schlecht, lesen lässt sich das Ganze ganz gut. Erzählt wird abwechselnd aus der Perspektive der Mitglieder dieser Crew. Auch die Atmosphäre ist da.
    Aber das war es dann auch schon.
    Die Idee ist nicht schlecht, aber die Umsetzung gefiel mir leider überhaupt nicht.
    Dieser erste Band der Dilogie war sehr langatmig. Es fehlte der rote Faden. Es gab einfach immer wieder Längen, ich musste mich zwingen, wirklich Satz für Satz, Zeile für Zeile zu lesen, statt nur noch zu überfliegen. Mehrmals dachte ich daran, das Buch abzubrechen.
    Denn zudem konnten mich weder die Handlung noch die Figuren fesseln und begeistern. Alles blieb so blass und distanziert, ich konnte keinerlei Beziehung aufbauen.
    Manche Passagen, etwa die leidenschaftlichen Szenen, passten irgendwie überhaupt nicht zum Rest der Geschichte, wirkten daher auf mich wie Fremdkörper.
    Ich hatte mir von dieser Dilogie mehr und etwas anderes erwartet, wenngleich es immerhin wie versprochen um Vampire und ein Teehaus ging und düster war. Aber insgesamt hat die Autorin hier viel Potenzial verschenkt; etwa bzgl. Teehaus und Tee hatte ich mir wirklich mehr erhofft. Auch in dieser Hinsicht war "A Tempest of Tea" enttäuschend.
    Am Ende dieses Auftaktes wurde es dann tatsächlich noch überraschend und spannend mit dem cliffhanger. Band 2 der Dilogie könnte in eine andere Richtung gehen und interessant werden. Aber: mir persönlich gefällt diese angedeutete, andere Richtung noch weniger als die Richtung dieses ersten Bandes. Daher werde ich den zweiten Band nicht lesen.
    Vielleicht haben eingefleischte Fantasy-Fans mehr Freude an dieser Geschichte - für mich war es leider überhaupt nichts.
    Das Licht in den Birken Romy Fölck
    Das Licht in den Birken (Buch)
    24.05.2024

    Das Licht am Ende des Tunnels

    Benno lebt auf einem wunderschönen Hof zwischen Heide und Moor, der sich seit Generationen im Eigentum der Familie befindet. Doch Benno ist hochverschuldet und ihm droht der Verlust des Hofes. Eigentlich hat Benno schon längst resigniert, doch dann kommt das Licht am Ende des Tunnels - in Gestalt zweier Frauen, Thea und Juli.
    Die Mittfünfzigerin Thea flüchtete zwei Jahrzehnte zuvor nach einem traumatischen Erlebnis nach Portugal und war dort recht glücklich. Doch nun zieht es sie doch wieder zurück in ihre Heimat Norddeutschland; im Gepäck hat sie ihre beiden Ziegen. Sie mietet eine Wohnung auf Bennos Hof.
    Einige Tage später kommt eine junge Frau, Juli, hinzu, die sich bei einer Wanderung den Fuß verletzt hat und nun eine Weile auf dem Hof bleiben muss und möchte.
    Der Anfang verläuft holprig, da Benno ebenso wie die beiden Frauen keine guten Erfahrungen mit Menschen gemacht hat und zudem sehr lange alleine und zurückgezogen lebte.
    Doch die drei freunden sich an - und kommen ins Tun, um den Hof und die Tiere zu retten und sich ein neues Leben aufzubauen ...
    ******
    Mein erster Roman aus der Feder von Romy Fölck, aber sicher nicht mein letzter!
    Mir gefielen der Stil der Autorin, die wundervolle Atmosphäre und auch die authentischen Figuren sehr.
    Diese drei Menschen sind völlig verschieden, auch deshalb ist diese Geschichte so interessant.
    Fölck schreibt und erzählt auch extrem bildhaft, sodass ich beim Lesen stets das Gefühl hatte, quasi schon die Verfilmung vor meinem inneren Auge zu sehen.
    Es ist eine ruhige, unaufgeregte, leise Geschichte, die zum Nachdenken anregt, Mut macht. Ein Buch, das man genießen kann, in jeder Hinsicht.
    Kritikpunkte: Die Geschichte bzw. ihr Ende ist leider relativ früh schon ziemlich vorhersehbar.
    Mir persönlich ist das Ende auch etwas zu rosarot geraten.
    Vor allem die Aktionen zur Rettung des Hofes wurden oftmals zu übereilt dargestellt und funktionierten auch zu reibungslos. Andere Personen werden viel zu schnell wieder eingeführt. Auch hier läuft alles irgendwie zu glatt. Wieder andere Personen, etwa die Ärztin, empfand ich viel zu sehr als Randfiguren; über sie hätte ich gerne noch etwas mehr erfahren.
    Auch bei der ein oder anderen weiteren Sache, etwa der Feier, habe ich mich gefragt, wie realitätsnah oder auch -fern, wie glaubwürdig oder auch unglaubwürdig das nun ist.
    Fazit: Kein absolutes Highlight für mich, aber eine schöne Geschichte, die ich gerne gelesen habe; die vor allem durch den Stil der Autorin, viel Atmosphäre, ihre Figuren, die Tiere und die Natur besticht. Für mich war es eine Geschichte zum Wohlfühlen.

    Mord stand nicht im Drehbuch Anthony Horowitz
    Mord stand nicht im Drehbuch (Buch)
    20.05.2024

    Wie immer brillant!

    Anthony Horowitz hat gerade die Zusammenarbeit mit Daniel Hawthorne beendet, als er merkt, dass es doch nicht ohne ihn geht:
    Horowitz´ Theaterstück "Mindgame" wurde gerade uraufgeführt und insbesondere von einer Kritikerin regelrecht zerrissen. Wenige Stunden später wird diese Kritikerin in ihrem Haus erstochen. Horowitz wird daraufhin verhaftet, denn auf der Tatwaffe, einem Dolch, wurden seine Fingerabdrücke gefunden. Und es gibt einige weitere Indizien, die Horowitz schwer belasten ...
    Ihm ist klar: Wenn ihn jetzt noch jemand retten und seine Unschuld beweisen kann, dann nur Hawthorne.
    Doch den beiden bleiben nur wenige Stunden, um den Fall aufzuklären und den wahren Täter zu überführen ...
    ******
    Ich liebe Horowitz. Ich habe alle seine Werke gelesen und finde wirklich alle großartig.
    Hier hatte ich zu Beginn kurz die Befürchtung, dass das Werk ein klein wenig schwächer sein würde als seine übrigen Werke, bzw. hat mich diese Kulisse, dieses Theater, weniger gereizt. Dieser Eindruck änderte sich jedoch sehr schnell.
    Horowitz schreibt einfach extrem gut, und schon deswegen sind seine Krimis stets ein Genuss. Es gibt heute nicht mehr so viele Werke in diesem Genre, die sich auf diesem sprachlichen und sonstigen Niveau befinden.
    Ebenso machen Horowitz und Hawthorne, die an Sherlock Holmes und Watson erinnern (was nicht verwunderlich ist, da der Autor Sherlock Holmes liebt), das Lesen zu einem Genuss. Die Dialoge, vor allem auch Hawthornes Schlagfertigkeit und Humor, sind einfach genial!
    Was noch so genial ist: der Aufbau seiner Werke, so auch vorliegend. Bei so vielen Werken dieses Genres weiß man als Leser schon viel zu früh, wer der Täter ist, wie die Auflösung aussehen wird - nicht so bei Horowitz!
    Auch in seinem neuesten Kriminalroman gibt es genug Verdächtige - denn so viele Leute haben diese Kritikerin regelrecht gehasst. Jeder von ihnen hat ein Motiv, eine Gelegenheit - und kein wasserdichtes Alibi.
    Horowitz schafft es erneut, den Spannungsbogen bis zum Schluss sehr hoch zu halten und gar stets zu steigern. Erst sehr spät bekommt man als Leser wirklich eine Ahnung davon, wer diese Tat begangen haben könnte und warum - und muss bei der Auflösung in bester Agatha Christie-Manier doch wieder feststellen, dass man völlig falsch lag.
    Horowitz´ Auflösung ist so verblüffend wie schlüssig, es bleiben keinerlei Fragen offen. Dieser Autor baut seine Werke wirklich meisterhaft auf.
    Horowitz´ Kriminalromane gehören zu den Büchern, die man einerseits langsam lesen möchte, weil man sie so lange wie möglich genießen möchte, die man andererseits aber nicht mehr aus der Hand legen kann und in einem Rutsch lesen möchte, weil sie so fesselnd und spannend sind und man unbedingt die Auflösung erfahren möchte.
    Horowitz beweist einmal mehr, dass er den Vergleich mit Agatha Christie und Arthur Conan Doyle wahrlich nicht zu scheuen braucht, und ist einfach ein Muss für alle, die wirklich gute Kriminalromane, die in dieser Tradition stehen, lesen möchten.
    Kikis kleiner Lieferservice Eiko Kadono
    Kikis kleiner Lieferservice (Buch)
    19.05.2024

    Eine junge Hexe und ihre Katze entdecken die Welt

    Die Hexentradition besagt, dass eine junge Hexe an ihrem dreizehnten Geburtstag in eine andere Stadt ziehen und ein Jahr lang dort leben muss, wobei sie ihren Lebensunterhalt während dieser Zeit nur durch ihre magischen Kräfte bestreiten darf.
    Für die junge Hexe Kiki ist dieser Tag nun gekommen, und sie fliegt sie mit ihrem Kater Jiji auf ihrem Besen davon, hinein in einen neuen Lebensabschnitt und ein Abenteuer ...
    ******
    Es handelt sich um ein Kinderbuch. Die Kinder, mit denen ich es gelesen habe, haben diesen Auftaktband geliebt.
    Ich selbst kannte Kadono und dieses Werk noch nicht, mag aber sowohl Kinderbücher als auch japanische Literatur und für mich neue AutorInnen, sodass ich gespannt war.
    Ich würde das Buch klar als Kinderbuch empfehlen; man merkt, dass es deutlich auf diese Zielgruppe zugeschnitten ist. Auch als erwachsene Person ist es nett für zwischendurch, aber ich habe es nicht als herausragend empfunden; etwa nach der Hälfte ließen die Atmosphäre und der Zauber für mich nach und stellten sich gar Längen ein. Schade, denn die erste Hälfte fand ich so toll!
    Die Figuren blieben aber absolut liebenswert.
    Der Stil ist einfach, aber nicht plump, angenehm flüssig lesbar, die Kapitellänge ist gut gewählt; so eignet sich das Buch für junge Leser sowohl zum Selberlesen als auch abends zum Vorlesen perfekt. Dafür spricht auch die Tatsache, dass es sich eher um Episoden handelt, die aneinandergereiht wurden.
    Kikis Entwicklung, ihre Reifung, ihre Erkenntnisse und Einsichten, ihre sich ändernde Eintellung und Gedankenwelt werden toll dargestellt und sind in dieser Hinsicht sicher auch ein Vorbild für junge Leser.
    Auch die süßen Illustrationen, die gerne noch zahlreicher hätten sein können, kommen gut bei der Zielgruppe an und motivieren vielleicht noch zusätzlich zum Lesen.
    Es gibt aber auch etwas, das mir nicht gefallen hat: So ist auf S. 9 die Rede von Kikis "hübscher neuer Spitzenunterwäsche". Auf S. 20 liest man in einem Satz über Kiki: " ... wobei sich sich vorbeugte und mit dem Popo wackelte."
    Auf S. 26 sagt Kiki: "Ich fände es hübscher, wenn man mehr Bein sehen würde."
    Nun ist das Buch nicht voller solcher Stellen und man kann einwenden, dass Kiki immerhin schon dreizehn Jahre alt ist. Aber: Es handelt sich immer noch um ein KINDERBUCH! Ich fand diese oben genannten Dinge vor diesem Hintergrund daher doch sehr seltsam und befremdlich.
    Fazit also: Auftakt einer Reihe, die deutlich auf die Zielgruppe zugeschnitten ist. Für Erwachsene nett für zwischendurch, mit Längen und nicht durchgehend überzeugend.
    Für Kinder als Zielgruppe, und nur auf diese kommt es ja letztlich an, ein ganz zauberhaftes Buch, das sowohl selbst gelesen als auch vorgelesen werden kann. Die meisten Kinder werden Kiki wohl lieben und die Reihe weiterverfolgen wollen.

    Leute von früher Kristin Höller
    Leute von früher (Buch)
    01.05.2024

    Langweilig, enttäuschend, seltsam ...

    Man soll ja immer in allen Dingen das Gute sehen. Fangen wir also damit an: "Leute von früher" hat mich immerhin ein für alle Mal gelehrt, kein Buch mehr zu lesen, wenn ich schon die Leseprobe absolut schlecht fand. Immerhin diese Erkenntnis und diese Lehre verdanke ich diesem Werk.
    Denn ich fand schon die Leseprobe absolut enttäuschend. Wochen später wollte ich diesem Buch und dieser Autorin aber doch noch eine Chance geben; schließlich entdecke ich gerne neue AutorInnen und schließlich klang der Klappentext echt spannend und interessant.
    Aber hier habe ich es wirklich bereut, nicht auf meinen ersten Eindruck nach der Leseprobe gehört zu haben.
    Der Stil der Autorin ist in Ordnung, auch die Kulisse gefiel mir. Aber das Potenzial wurde einfach nicht ausgeschöpft, es war langweilig, es war enttäuschend, es war nichtssagend - es war leider einfach verschwendete Lese- und Lebenszeit.
    Mir fehlte wirklicher Tiefgang; mir fehlte all das, was im Klappentext versprochen wurde. Ich hatte mir das Ganze viel mystischer, viel spannender, viel intensiver vorgestellt.
    Auch und gerade die Geschichte dieser beiden Frauen, ihre Liebe, bot so viel mehr Potenzial, daraus hätte man so viel mehr machen können, das hätte man so viel besser machen können!
    Die Figuren blieben blass, fremd, ich konnte keinen Zugang zu ihnen finden.
    Auch das Ende wirkte seltsam, wie ein Fremdkörper.
    Auch die Dialoge fand ich einfach nur enttäuschend, langweilig, nichtssagend, ohne roten Faden. Irgendwie fehlten mir insgesamt dieser rote Faden sowie der Tiefgang.
    Ich hatte bis zuletzt gehofft, dass sich noch was ändern würde, dass mich diese Geschichte noch fesseln und packen und begeistern würde, sich noch eine gewisse Sogwirkung entfalten würde ... aber das war leider nichts. 315 Seiten pure Langeweile, Enttäuschung und Fragezeichen. Schade um die Zeit.
    Die Blumentöchter Tessa Collins
    Die Blumentöchter (Buch)
    01.05.2024

    Eine typische Familiensaga

    Dalia stammt aus Cornwall und wuchs bei ihren Großeltern auf dem Anwesen der Familie auf. Ihre Mutter starb bei ihrer Geburt, ihren Vater hat sie nie kennengelernt, da ihn angeblich niemand kannte.
    Umso fassungsloser ist Dalia, als nach dem Tod ihrer Großmutter im Rahmen der Sichtung ihres Nachlasses ein Brief gefunden wird, der belegt, dass es zwischen ihrer Großmutter und ihrem Vater Kontakt gab, sie ihn also kannte, und ihm auch mitteilte, dass nicht nur ihre Mutter, sondern auch Dalia bei der Geburt gestorben seien.
    Dalia will endlich Antworten, und so reist sie nach Mexiko, der Heimat ihres Vaters, und zu dem Ort, an dem ihre Mutter und ihr Vater sich kennenlernten, um die Geschichte dieser Liebe und ihrer Herkunft zu erkunden ...
    ******
    Der Klappentext klang gut - ich liebe Familiensagas, und Mexiko war mal ein für mich ganz neuer Schauplatz, der mich gereizt hat.
    Es geht bei dieser Reihe um fünf Frauen, fünf Kontinente und ein großes Familiengeheimnis. Ich war also gespannt.
    Der vorliegende Auftakt ist durchschnittlich geschrieben, weder besonders schlecht noch besonders anspruchsvoll, lässt sich stets leicht, angenehm und flüssig lesen und ist somit perfekt, um nach einem langen Tag mit einem Buch und dieser Geschichte zu entspannen.
    Mir gefielen der bildhafte, lebendige Stil der Autorin und die Atmosphäre der Geschichte.
    Mit manchen Figuren kann man sich sehr gut identizifieren bzw. mit ihnen denken und fühlen, andere bleiben leider ziemlich blass und distanziert.
    Erzählt wird im steten Wechsel zwischen der Gegenwart und den Ereignissen in Mexiko knapp drei Jahrzehnte zuvor, was für einen guten Lesefluss sorgt. Obwohl mich dieser Auftakt nicht absolut gefesselt und überzeugt hat, wollte ich doch stets wissen, wie es weitergeht, sodass keine wirklichen Längen aufkamen.
    Die Liebe steht sowohl in der Vergangenheit als auch in der Gegenwart im Vordergrund, wobei im Gegenwartsstrang auch die Familie eine große Rolle spielt.
    Letztlich ist es auch eine berührende Geschichte, die einen gewissen Tiefgang aufweist - wenngleich nicht wenige Stellen für meinen Geschmack doch nicht mehr nur romantisch, sondern schon kitschig und klischeebehaftet waren und mir daher weniger gut gefielen.
    Etwas unbefriedigend fand ich auch die Tatsache, dass eine bedeutende Frage bzgl. Dalia, ihren Eltern und ihrer Großmutter und deren Handeln unbeantwortet bleibt. Ich hoffe, dass diese offene Frage noch geklärt werden wird, wobei dies aber abzuwarten bleibt, da das Ende dieses ersten Bandes klar zum zweiten Band überleitet, in dessen Mittelpunkt Soley stehen wird. Doch auch hier stellt sich die Frage, warum die Großmutter so gehandelt hat, auch hier kann man es sich (noch) nicht erklären. Ich hoffe also darauf, dass die Auflösung in einem der nächsten Bände kommen wird. -Die Formulierung auf dem Klappentext bezüglich der Reihe (EIN großes Familiengeheimnis) lässt ja darauf hoffen ... Nachteil wäre dann aber, dass man die komplette Reihe lesen muss, wenn man (entscheidende) Antworten haben will ...
    Eigentlich war ich unschlüssig, ob ich die Reihe wirklich weiterverfolgen will, aber ich finde offene Fragen immer unschön. Immerhin geht es im zweiten Band nach Island, ein Land, das ich sehr liebe. Zumindest den zweiten Band werde ich also noch lesen.
    Insgesamt ist "Die Blumentöchter" eine schöne Lektüre für alle, die Familiensagas, Liebesgeschichten und Familiengeheimnisse lieben und/oder mal ein Buch mit einem exotischen Schauplatz lesen möchten.
    Café Alba Emilia Lombardi
    Café Alba (Buch)
    28.04.2024

    Ein Traum aus Nuss und Schokolade!

    Alba, Piemont, im Jahre 1946: die sechzehnjährige Francesca, eine Winzertochter aus einfachen Verhältnissen, kommt in der Stadt an. Sie soll künftig als Hausmädchen für die angesehene Familie Milani, die dort das berühmte Café Alba betreibt, arbeiten. Für Francesca ist es eine aufregende, neue, magische Welt - nicht nur wegen des Cafés und seiner Köstlichkeiten, die Francesca noch gar nicht kannte, sondern auch wegen Matteo, dem jungen Sohn des Hauses. Schon bald kommen sie sich näher. Francesca gelingt es sogar, das Café in Zeiten explodierender Kakaopreise zu retten, als sie sich an die Haselnusshaine zu Hause erinnert und eine neue, einzigartige Idee hat, die alles verändert. Doch ihr Glück währt nicht lange, und es kommen schwere Zeiten auf Francesca zu ...

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    Obwohl ich alle bisher erschienen Romane der Autorin gelesen habe und liebe, wäre ich wie bei einem zuvor unter einem anderen Pseudonym veröffentlichten Roman auch hier nicht darauf gekommen, wer hinter diesem Pseudonym steckt - was definitiv für die Autorin und ihr Können spricht!

    Dieser Roman war also erneut ganz anders als die bisherigen Romane, hat mir aber dennoch sehr gut gefallen.

    Der Stil ist gut zu lesen, extrem atmosphärisch, bildhaft und lebendig, und versetzt den Leser sofort an diesen Ort und in diese Zeit.

    Die Figuren und ihre Entwicklungen sind absolut gelungen.

    Mal geht es vergleichsweise ruhig und beschaulich zu, sodass man die Kulisse und die Atmosphäre genießen kann, mal ist der Roman sehr spannend und dramatisch. Stets ergibt sich jedoch eine ausgewogene Mischung.

    Die Schicksalsschläge sind zahlreich, und jeder einzelne davon geht dem Leser sehr nahe - doch immer wieder ist diese Geschichte auch versöhnlich, gerade auch am Ende dieses ersten Bandes, ohne dabei aber allzu rosarot zu geraten.

    Es ist eine ebenso schöne wie spannende, dramatische und emotionale Geschichte; eine Geschichte mit einer starken Frau im Mittelpunkt. Es ist historischer Roman, es ist Familiengeschichte, es geht um Freundschaft, um Liebe - und es ist auch ein bisschen die Geschichte der Familie Ferrero und der Entstehung von nutella bzw. des Vorgängers. Denn nach dem Zweiten Weltkrieg war Kakao tatsächlich rar und teuer, und ein Mitglied der Familie Ferrero kam tatsächlich auf die Idee, Haselnüsse für die Paste zu verwenden, um weniger Kakao zu benötigen. So oder so ähnlich könnte es also gewesen sein! Auch vor diesem Hintergrund war dieser Roman also spannend zu lesen.

    Fazit: Ein wundervoller Roman für schöne Lesestunden und für alle, die historische Romane, Familiengeschichten und Geschichten mit starken Frauen im Mittelpunkt lieben. Und ein Auftakt, der viel Lust macht auf die Fortsetzung, die verspricht, ebenso spannend, dramatisch und schön zu werden!
    Der falsche Vogel C. L. Miller
    Der falsche Vogel (Buch)
    20.04.2024

    Tee ist der Treibstoff der Briten ...

    ... sagt Carole, eine der Figuren. Womit sie Recht hat. Das ist auch das, was wohl am ehesten in Erinnerung bleibt nach dieser Lektüre: es wurde viel Tee getrunken. Man bekam beim Lesen selbst Lust auf eine gute Tasse oder Kanne Schwarztee. Immerhin.
    Ansonsten bleiben leider vor allem Enttäuschung und Langeweile im Gedächtnis.

    Dabei klang das Ganze doch gut: Antiquitätenhändler Arthur Crockleford wird tot in seinem Laden aufgefunden. Er hat nicht nur mit Antiquitäten gehandelt, sondern er hatte auch mit Straftaten bzgl. Antiquitäten und deren Aufklärung zu tun - mit der dunklen Seite, der Unterwelt, zwielichtigen Gestalten also ...
    Dies kostete ihn sein Leben. Freya Lockwood soll den Mord an ihrem früheren Mentor aufklären. Dieser hatte vor seinem Tod geahnt, was geschehen würde, und dafür gesorgt, dass Freya alle notwendigen Informationen und Anleitungen erhalten würde. -Und natürlich schwebt nun auch Freya in größter Gefahr, da nun auch sie zu viel weiß und beseitigt werden muss ...
    Der Fall und seine Verbindungspunkte reichen zwei Jahrzehnte zurück, zu einem für Freya sehr traumatischen Erlebnis in Kairo ...

    Wie gesagt, der Klappentext klang gut. Ich liebe klassische britische Krimis, was meine Begeisterung und Vorfreude noch erhöhte. -Zumal dieses Buch auch noch beworben wurde mit den Worten: "Game over, Miss Marple! Hier kommt endlich deine wahre Erbin – C.L. Miller ist DIE neue Krimientdeckung aus Großbritannien."
    Das sorgt für eine maßlose Enttäuschung beim Leser, denn C.L. Miller und Agatha Christie könnten gar nicht weiter voneinander entfernt sein. C.L. Miller und "Der falsche Vogel" können mit Agatha Christie und ihren Werken nicht mal annähernd verglichen und in einem Atemzug genannt werden!
    Wer auch immer Miss Marples wahre Erbin sein mag - Freya Lockwood ist es jedenfalls nicht.
    Und C.L. Miller ist für mich auch alles andere als DIE neue Krimientdeckung/Krimisensation aus Großbritannien ...
    Auf dem Klappentext wird damit geworben, dass das Buch perfekt für die Fans etwa von Richard Osmans "Donnerstagsmordclub" sei. Das kommt der Wahrheit schon näher, damit kann man "Der falsche Vogel" tatsächlich vergleichen. Wobei ich schon den Donnerstagsmordclub leider nur mittelmäßig fand, aber gut. Die Reihe hat ihre Fans, und die dürften auch das vorliegende Werk mögen.

    C. L. Millers Stil lässt sich gut lesen und gefiel mir. Die Geschichte ist britisch, hat eine entsprechende Atmosphäre, und ist hier und da auch dezent humorvoll. Es hätte aber gerne noch mehr davon sein können.
    Die Figuren blieben ebenfalls hinter den Erwartungen zurück. Zu blass, zu viel Klischee, zu langweilig.
    Der Schauplatz Herrenhaus gefiel mir - aber für mich persönlich nahm dieser ganze Antiquitäten-Strang einfach viel zu viel Raum ein; es interessierte mich in diesem Ausmaß einfach nicht mehr, dadurch wurde die ganze Geschichte für mich noch langweiliger.
    Vereinzelt gibt es zwar bei den Figuren die ein oder andere spannende, leicht überraschende Stelle, gibt es bei der Handlung etwas mehr Spannung und Gefahr ... aber im Großen und Ganzen plätschert die Geschichte leider allzu sehr vor sich hin, ist so langatmig, dass ich immer wieder Seiten überblättern musste.

    Ich hatte mir einfach auch und vor allem durch die Werbung und den Vergleich mit Agatha Christie und Miss Marple viel, viel mehr erhofft.
    Es gibt wirklich bessere Reihen in diesem Genre. Selbst Agatha Raisin, eine Reihe, die früher mal toll war, aber schon lange deutlich schlechter ist, finde ich besser als "Der falsche Vogel".
    Fans des Donnerstagsmordclubs könnten dieses Buch und diese Autorin mögen. Ich aber habe nach diesem ersten Band genug und werde diese Reihe nicht weiterverfolgen. Es ist ein allenfalls absolut durchschnittlicher gemütlicher britischer Krimi für zwischendurch, den man zwar lesen kann, aber nun wirklich nicht lesen muss. Schade!

    Zuckerbrot Kaur Jaswal Balli
    Zuckerbrot (Buch)
    14.04.2024

    Ein Meisterwerk!

    Im Mittelpunkt dieser Geschichte steht vor allem Parveen, genannt Pin. Alle sagen ihr, dass sie niemals so werden darf wie ihre Mutter - doch Pin kann das nicht verstehen, denn den Grund dafür kann bzw. will ihr niemand nennen. -Überhaupt gibt ihre Mutter ihr Rätsel auf, ist ein einziges Rätsel; am meisten erfährt sie über sie, wenn sie die Gerichte, die sie kocht, deutet - denn die verraten viel über sie. Und so übt sich Pin in dieser Kunst ...
    Auch sonst hat Pin es nicht leicht, da sie immer und überall anders ist und auffällt: als Stipendiatin an einer Eliteschule, als indisches Mädchen in Singapur, als Mensch, der sich jeden Tag Rassismus, Ausgrenzung, Verachtung und dergleichen ausgesetzt sieht, als einziges Mädchen inmitten von Jungs, die Fußball spielen ...
    Vor allem in Gesellschaft ihres Vaters kann Pin ganz sie selbst sein und durchatmen. Aber Pins Leben wird nochmal schwieriger, als ihre Großmutter bei ihnen einzieht ...
    Auch dadurch lässt sich nicht mehr länger verbergen, was damals wirklich geschah; warum sie niemals so werden darf wie ihre Mutter ...
    ******
    "Zuckerbrot" wird auf zwei Zeitebenen erzählt: die Geschichte beginnt im Jahre 1990; zunächst lernen wir die zu diesem Zeitpunkt zehnjährige Pin und ihre Familie kennen. Dann werden Rückblenden, beginnend im Jahre 1967, eingebaut, durch die Pins Mutter Jini und ihr Leben, ihr Geheimnis, beleuchtet werden.
    Das Geheimnis um den Buchtitel wird recht schnell gelüftet, doch erst ganz am Ende der Geschichte erfahren wir, was damals wirklich geschah, was es damit wirklich auf sich hat.
    "Zuckerbrot" ist eine Familiengeschichte, aber vor allem auch ein Drama.
    Balli Kaur Jaswals Schreibstil und diese Geschichte sind erstklassig, überaus atmosphärisch, exotisch, authentisch, komplex, fesselnd und spannend, wunderschön und herzzerreißend zugleich, tief berührend, lange nachklingend, sehr nachdenklich stimmend.
    Es geht vor allem um Kindheit, Heranwachsen, die Beziehung zwischen Müttern und Töchtern, um Schwierigkeiten und Annäherung, um das Streben nach Anerkennung und Liebe, aber auch um Kulinarik, um das Spannungsverhältnis zwischen Tradition und Moderne, um Indien und Singapur, um Menschen und Kulturen, um Familie, um Schicksal, um Hass und Vergebung, um Gott, Religion, das Christentum und die Gemeinschaft der Sikh, um Freundschaft und vieles mehr.
    Sowohl die Figuren als auch der Inhalt an sich überzeugen absolut. Balli Kaur Jaswal schafft es, dass der Leser mitten in diese Familie versetzt wird. Ich habe diesen Roman regelrecht verschlungen. Und nicht zuletzt lernt man so viel durch diese Lektüre!
    "Zuckerbrot" ist eine intensive, tief berührende, bittersüße Geschichte. Eine, die sich kaum in Worte fassen lässt, die man aber unbedingt lesen sollte!
    Sommerhaus am See David James Poissant
    Sommerhaus am See (Buch)
    11.04.2024

    Mal fesselnd und gut, mal plätschernd wie Wasser im See ...

    Das Sommerhaus der Familie Starling soll verkauft werden. So kommt die Familie ein letztes Mal zusammen, um ein paar Tage dort zusammen zu genießen: die Eltern Lisa und Richard, Sohn Michael und dessen Frau sowie Sohn Thad und dessen Freund.
    Doch das Wochenende nimmt schnell eine ganz andere Wendung als erwartet, denn im See ertrinkt vor Michaels Augen ein Kind. Dieses tragische Ereignis sorgt dafür, dass auch innerhalb der Familie all die Dinge, die schon lange unter der Oberfläche lagen, ja brodelten, aufgewühlt werden und unaufhaltsam nach oben dringen: Untreue, Alkoholprobleme, Homosexualität, Monogamie vs offene Beziehung, Eifersucht und viele, viele Dinge mehr ...
    ******
    Poissant ist tatsächlich ein hervorragender Erzähler; in dieser Hinsicht hat mir der Roman gut gefallen. Lesen lässt sich das Ganze wirklich gut.
    Es brodelt so viel unter der Oberfläche, es bricht sich so viel Bahn ... das sorgt für viel Potenzial und das sorgt dafür, dass diese Geschichte -leider aber nur stellenweise- wirklich fesselt. Stellenweise konnte mich "Sommerhaus am See" also überzeugen, stellenweise hatte ich aber leider auch das Gefühl, dass die Geschichte etwas vor sich hinplätschert, sich gewisse Längen einstellen.
    Selbes bei Poissants Figuren: manche Figuren fand ich sehr spannend, zu manchen konnte ich einen guten Zugang finden, Dinge nachvollziehen, mich in sie hineinversetzen, mit ihnen empfinden - zu anderen konnte ich leider bis zum Schluss keinen wirklichen Zugang finden; sie blieben leider oberflächlich, distanziert, fremd.
    Es ist keine leichte Sommerlektüre und kein Buch für zwischendurch.
    Potenzial und gute bis sehr gute Ansätze sind da, aber mir persönlich schwankten sowohl die Qualität der Handlung als auch die der Figuren zu sehr; mich konnte dieses Werk nicht ganz überzeugen.
    Was das Meer verspricht Alexandra Blöchl
    Was das Meer verspricht (Buch)
    10.04.2024

    Mysteriös und atmosphärisch, mit (leider nachlassender) Sogwirkung

    Vida hat ihr ganzes bisheriges Leben auf N., einer Insel im Norden, verbracht. Ihr Bruder Zander verließ die Insel vor Jahren, doch Vida musste bleiben, den Eltern helfen. Auch die bevorstehende Heirat mit ihrem Jugendfreund Jannis war nie wirklich Vidas Plan, sondern ergab sich so, wurde von den Eltern und auch von Jannis beschlossen.
    Wirklich hinterfragt hat Vida das alles nie - es war einfach so, sie gehörte einfach auf diese Insel, in dieses Leben.
    Doch eines Tages taucht Marie auf der Insel auf - eine geheimnisvolle Frau; eine Meerjungfrau.
    Marie ist das komplette Gegenteil von Vida. Es folgt eine sehr intensive Zeit in jeder Hinsicht, mit intensiven Gefühlen in jeder Hinsicht. Vida verliebt sich in Marie. Sie bekommt eine Ahnung davon, wie ihr Leben sein könnte, wenn sie ausbrechen würde. Und sie will ausbrechen. Mit Marie.
    Doch dann kehrt Zander überraschend auf die Insel zurück, und überraschenderweise will er bleiben. Schlimmer noch: auch er verliebt sich in Marie, will Marie ganz für sich haben.
    Und so steuert alles auf die Katastrophe zu, auf den Tag, der alles für alle und für immer verändern wird ...
    ******
    Der Klappentext klang großartig, und lange Zeit war dieser Roman für mich auch auf 5 Sterne-Kurs. Ich hatte das Gefühl, dass dies ein Lese-Highlight sein könnte.
    Der Roman ist unglaublich gut geschrieben, sprachlich und auch inhaltlich extrem intensiv und atmosphärisch.
    Auch die Figuren sind spannend, komplex, mysteriös ... nur langsam lernt man sie kennen und erfährt, was da alles unter der Oberfläche brodelt, und wie lange schon.
    Vor allem in Vida kann man sich sehr gut hineinversetzen, mit ihr erleben und fühlen.
    Auch die Annäherung zwischen ihr und Marie, überhaupt alles, was zwischen diesen beiden Frauen passiert, ist der Autorin hervorragend gelungen. Schon deshalb war dieser Roman so lesenswert. Mir gefiel dieses Element der Geschichte sehr.
    Eigentlich sollte man meinen, dass die Geschichte mit Zanders Rückkehr auf die Insel noch interessanter wird, denn nun rücken zudem Eifersucht und Hass, Veränderungen, das Ausbrechen aus einem alten und vorgezeichneten Leben, aus Gewohnheit etc. in den Mittelpunkt.
    Aber: mir wurde die Geschichte ab diesem Punkt einfach auch zu vorhersehbar. Für mich gingen dieses Mysteriöse, dieses Fesselnde und Spannende, dieses Atmosphärische, diese Sogwirkung ... all die Dinge, die ich zuvor so geschätzt hatte, die mich zuvor so begeistert hatten, leider verloren. Die Geschichte verlor ihren Reiz.
    Es war einfach viel zu klar, wie es enden würde.
    Auch abgesehen von dieser Vorhersehbarkeit fand ich das Ende etwas enttäuschend und unbefriedigend.
    Generell hätte ich es vorgezogen, wenn der Fokus ganz auf diesen beiden Frauen und ihrer Beziehung zueinander, ihren Gefühlen füreinander geblieben wäre. Dann hätte das Ganze ein Meisterwerk sein können.
    Dennoch habe ich diesen Roman gerne gelesen, da er mich über weite Teile überzeugt hat.
    Der Schacherzähler Judith Pinnow
    Der Schacherzähler (Buch)
    26.03.2024

    Der Schacherzähler

    Oldman vermisst seine verstorbene Frau sehr. Seine Tage verbringt er mit Erinnerungen und mit Schach im Park.
    Janne ist ein Kind, das anders ist als andere Kinder, das deswegen bspw Probleme in der Schule hat.
    Als Oldman und Janne einander im Park begegnen, ändert sich alles - Oldman bekommt wieder Freude am Leben, Janne erfährt statt ständiger Kritik wie von seinen Lehrerinnen erstmals Lob und Anerkennung.
    Janne will Schach spielen lernen; Oldman bringt es ihm bei.
    Dabei entwickelt sich v.a. zwischen Oldman und Janne, aber auch zwischen Oldman und Jannes Mutter eine tiefe Freundschaft.
    Und sowohl Oldmans Leben als auch das Leben von Janne und seiner Mutter verändern sich sehr stark, und sehr stark zum Positiven hin ...
    ******
    Judith Pinnow erzählt wundervoll. Ein wenig hat mich dieser Roman an vergleichbare französische Romane, die ich sehr gerne gelesen habe, erinnert.
    Es ist ein Buch, das man einfach gerne liest. Trotz der mitunter traurigen Thematik ist es ein Wohlfühlbuch, nicht zuletzt wegen des versöhnlichen Endes.
    Die Figuren schließt der Leser sofort in sein Herz. Man lernt sie kennen, lebt und fühlt mit ihnen.
    "Der Schacherzähler" ist ein wundervoller Roman über Schach, Familie, Freundschaft, Liebe, Geheimnisse, Trauer und Vermissen, schöne Überraschungen und Wendungen, Zusammenhalt, Kraft und Zuversicht, Freude und schöne Momente ... ein eher leiser Roman fürs Herz, der tief berührt ... und definitiv ein Highlight.
    Unbedingt lesen!
    Mayfair House Alex Hay
    Mayfair House (Buch)
    11.03.2024

    Enttäuschend

    Mayfair House soll perfekt sein für Fans von Downton Abbey, Bridgerton und Oean´s 8. Nun bin ich kein wirklicher Action-Fan, doch ich liebe Downton Abbey und Bridgerton. Das war genug, um mein Interesse an diesem Roman zu wecken - und ich dachte mir, dass diese Portion Ocean´s 8 was Neues, eine willkommene Abwechslung sein könnte, denn Romane, die rein im Stile von Downton Abbey oder Bridgerton geschrieben sind, gibt es mittlerweile ja gefühlt wie Sand am Meer.
    Ich war also offen und gespannt.
    Das Cover ist toll, der Klappentext klang vielversprechend: Die Geschichte spielt im Jahre 1905. Mrs Kings war in Mayfair House, DER Adresse in London, angestellt. Nach dem Tod des Hausherrn wurde sie entlassen - und nun sinnt sie auf Rache. Und zwar so richtig: während in dem Haus ein Kostümball stattfindet, will Mrs Kings zusammen mit sechs Komplizinnen das Haus komplett leerräumen ... es soll der größte Coup aller Zeiten werden.

    Der Stil des Autors gefiel mir auf Anhieb; er ist herrlich authentisch und es ist in dieser Hinsicht wirklich ein Vergnügen, Satz für Satz zu lesen.
    Auch ist diese Geschichte jedenfalls größtenteils schön atmosphärisch.
    Die Figuren blieben jedoch leider allesamt sehr oberflächlich, blass, distanziert.
    Während ich "Mayfair House" zu Beginn noch toll fand, wurde es leider schnell ziemlich langatmig. Bis dieser große Coup beginnt, vergehen fast 300 Seiten. Ich musste mich irgendwann wirklich zwingen, nichts zu überfliegen, sondern wirklich konsequent und aufmerksam Satz für Satz zu lesen.
    Dann ging es Schlag auf Schlag - für mich persönlich viel zu sehr Schlag auf Schlag.
    Es gab überraschende Wendungen, unerwartete Enthüllungen ... aber die konnten die Geschichte für mich nicht mehr retten. Alles wirkte vor allem im letzten Teil zu konstruiert, unglaubwürdig, skurril.
    An einigen wenigen Stellen wurde es wie versprochen britisch, amüsant ... aber diese konnte ich leider an einer Hand abzählen. Weit überwiegend habe ich diese und viele weitere Dinge leider vermisst.
    Diese Geschichte konnte mich einfach nicht packen, fesseln und begeistern. Ich war froh, als ich auf der letzten Seite angekommen war.
    Fazit: Ein Roman, der so vielversprechend klang, für mich aber leider eine Enttäuschung war.

    Cato und die Dinge, die niemand sieht Yorick Goldewijk
    Cato und die Dinge, die niemand sieht (Buch)
    24.02.2024

    Eins der extrem seltenen Bücher, die mich zum Weinen gebracht haben

    Eines Tages findet Cato auf dem Klavier ihres Vaters die seltsame Visitenkarte einer gewissen Frau Kano. Sie wirbt mit: Filme, die nirgends laufen, die du aber schon immer sehen wolltest.
    Das macht Cato sehr neugierig, und sie begibt sich zu dieser Adresse - einem alten Kino, in dem Frau Kano Zeitreisen durch und in Erinnerungen anbietet.
    Kann Cato trotz der damit verbundenen Gefahren auf diese Weise endlich ihre Mutter treffen, die bei ihrer Geburt gestorben ist? Und wird sich vielleicht sogar etwas an dem Verhältnis zu ihrem Vater ändern, der seit diesem Tag nur noch wie versteinert und desinteressiert ist?
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    Der Klappentext klang vielversprechend, und auch die Tatsache, dass dieses Buch als Kinderbuch des Jahres ausgezeichnet wurde, führte dazu, dass ich es unbedingt lesen wollte.
    Rückblickend kann ich sagen, dass sich die Lektüre absolut gelohnt hat und dieses Buch wirklich lesenswert ist. Es ist gar eines der ganz seltenen Bücher, die mich zum Weinen gebracht haben.
    Yorick Godwijk schreibt nüchtern, poetisch, humorvoll und zutiefst bewegend zugleich.
    Cato ist eine wundervolle Protagonistin, die nicht nur die Hauptzielgruppe lieben wird. Gerade Kinder und Jugendliche, die ähnlich sind wie Cato, werden sich gut mit ihr identifizieren können.
    Sowohl der Stil als auch der Inhalt an sich sind anspruchsvoll genug, um auch Erwachsene in ihren Bann zu ziehen.
    Der Leser hat Freude daran, Cato und ihr Leben kennen zu lernen, und schnell wird es zudem sehr spannend und mysteriös.
    Daneben stehen aber auch Themen wie Familie, Freundschaft, Tiere, Anders- und Außenseitersein, Tod und Verlust, Trauer, das Ergreifen von Chancen und die Verwirklichung von Träumen, Ängste und deren Überwindung im Mittelpunkt.
    Trotz der Thematik ist diese Geschichte größtenteils sehr behutsam und liebevoll, tröstlich und weise erzählt und somit trotz der Traurigkeit wunderschön.
    Allerdings hat das Ende auch mich als erwachsene Leserin, die wirklich an einer Hand abzählen kann, wie oft Bücher sie in drei Jahrzehnten des Lesens zum Weinen gebracht haben, absolut in Tränen ausbrechen lassen und dazu geführt, dass ich minutenlang einen Kloß im Hals hatte und diese Zeilen erst mal verarbeiten musste.
    Daher bin ich nicht sicher, ob das Buch tatsächlich schon wie angegeben für Kinder ab 10 Jahren geeignet ist. Es ist wohl sehr individuell und kommt extrem auf die jeweilige Reife des Kindes an; ich persönlich würde das empfohlene Lesealter aber wohl fast schon etwas höher ansetzen.
    Fazit: Eine ebenso traurige und berührende wie schöne und weise Geschichte; ein Buch, das völlig zu Recht ausgezeichnet wurde.
    Im Kinder- und Jugendbuchbereich wird es sicher eines der absoluten Highlights des Jahres sein und bleiben. Unbedingt lesen!

    Das Mörderarchiv Kristen Perrin
    Das Mörderarchiv (Buch)
    18.02.2024

    Wenn das schwache Ende nicht wäre, wären es 5 Sterne geworden ...

    In ihrer Jugend prophezeite eine Wahrsagerin Frances Adams auf dem lokalen Jahrmarkt, dass sie ermordet werden würde.
    Sechzig Jahre später ist genau das geschehen.
    Frances´ Leben wurde von dieser Prophezeiung bestimmt; sie legte ein Mörderachiv an, führte dort alle Personen auf, von denen sie auch nur im Entferntesten glaubte, dass es sich hierbei um ihre/n Mörder/in handeln könnte.
    Auch Frances´ Testament wurde von der Prophezeiung bestimmt: die Person, die die/den Mörder/in enttarnt, soll alles erben.
    Wird Frances´ Großnichte das schaffen? Denn obwohl Castle Knoll ein kleines Nest ist, ist dieses Dorf längst nicht so idyllisch, wie es scheint ...
    ******
    "Das Mörderarchiv" lässt sich stets angenehm flüssig lesen.
    Auch vom Inhalt selbst war ich positiv überrascht; dieser war insgesamt besser, als die Leseprobe mich vermuten ließ. Ich bin also froh, dass ich dem Buch dennoch eine Chance gegeben habe.
    Erzählt wird im steten Wechsel auf zwei Zeitebenen; sechzig Jahre zuvor und in der Gegenwart.
    Insbesondere den Vergangenheitsstrang fand ich extrem fesselnd und spannend, da hier Dinge geschehen, die man nach dem Klappentext gar nicht vermutet hätte, und die auch sehr relevant sind für die Gegenwart und für Frances´ Tod.
    Auch der Gegenwartsstrang war größtenteils spannend und gut.
    Zeitweise konnte ich das Buch kaum aus der Hand legen, weil ich unbedingt wissen wollte, wie es weitergeht.
    Was mir nicht sonderlich gut gefiel und den positiven Eindruck deutlich gemindert hat, war das Ende. Das war einfach nicht überzeugend und gut, und dadurch gefiel mir letztlich der ganze Aufbau an sich nicht mehr so gut.
    Insgesamt hätte dieser Krimi noch mehr Potenzial gehabt.
    Andererseits muss man zugeben, dass die beiden Erzählstränge wirklich gekonnt miteinander verwoben werden. Auch tappt man bis zuletzt im Dunkeln, was den/die Täter/in betrifft. Insofern ist die Auflösung wirklich überraschend. Schade, dass diese Auflösung mich persönlich dennoch nicht so wirklich überzeugen konnte.
    Auch sollte man wissen, dass es sich um einen insgesamt ziemlich modernen Krimi handelt; Atmosphäre, Lokalkolorit, britischer Humor etc. kommen also auch eher was kurz. Auch das hat mir persönlich etwas gefehlt.
    Fazit also: moderner britischer cosy crime mit toller Idee, aber ein paar Schwächen in der Umsetzung. Dennoch ein Buch, das man gerne liest. Wer England, britische Krimis, cosy crime, verschiedene Zeitebenen mag, der wird "Das Mörderarchiv" sicher mögen.
    Season Sisters - Frühlingsgeheimnisse Anna Helford
    Season Sisters - Frühlingsgeheimnisse (Buch)
    15.02.2024

    Dunkle Familiengeheimnisse im historischen Wales

    Es handelt sich um den Auftaktband einer Reihe um vier Schwestern; im Mittelpunkt eines jeden Bandes steht eine der Season-Schwestern.
    Den Anfang macht Spring: Sie hatte eine traumatische Kindheit, hat in ihrer Jugend die Schule abgebrochen, ist nach London abgehauen, in falsche Kreise geraten, kriminell geworden ... daher wird sie zu Sozialstunden verurteilt, die sie nun bei der achtzigjährigen Sophia Fowler ableisten muss.
    Anfangs tut Spring dies widerwillig und mit Blick auf die Uhr, doch bald entwickelt sich eine Freundschaft zwischen den beiden Frauen.
    Sophia herrschte einst über Daffodil Castle, wurde dann jedoch nach London verbannt, wo sie seitdem in ärmlichen Verhältnissen lebt. Mehr gibt Sophia nicht preis - doch Springs Neugier ist geweckt, da sie Daffodil Castle kennt - Ethan Fowler war ihre erste große Liebe!
    Dann reisen Spring und Sophia zusammen nach Wales, um sich endlich den Geistern der Vergangenheit zu stellen ...
    ******
    Der Klappentext klang gut, und da ich historische Romane und UK liebe, schien der Roman perfekt für mich.
    Ich habe glücklicherweise erst nach der Lektüre zufällig erfahren, wer hinter diesem Pseudonym steckt; so konnte ich den Roman noch kritisch und unbeeinflusst lesen. Wenn ich gleich gewusst hätte, wer sich hinter diesem Pseudonym versteckt, wäre ich vielleicht leicht beeinflusst/ein klein wenig weniger kritisch gewesen, da ich die betreffende Autorin sehr gerne lese ...
    So aber konnte ich möglichst objektiv bleiben.
    Der Stil ist angenehm flüssig lesbar, nicht absolut fordernd, sodass man beim Lesen gut entspannen kann.
    Erzählt wird die Geschichte auf zwei Zeitebenen: im Wales ab dem Jahre 1876 sowie im London und Wales der Gegenwart.
    Wie so oft bei Romanen mit verschiedenen Zeitebenen mochte ich auch hier den Vergangenheitsstrang etwas lieber.
    Teilweise war diese Geschichte etwas langatmig und weniger spannend, teilweise aber auch extrem fesselnd und spannend!
    Wirkliche Längen gab es aber nie; ich wollte stets wissen, wie es weitergeht, hatte also im Zweifel eher das Gefühl, das Buch schlecht aus der Hand legen zu können.
    Die Figuren in der Vergangenheit sind gut gelungen, auch die in der Gegenwart, etwa Spring und Sophia. Zu den wenigen Ausnahmen gehört etwa Monica, Ethans Mutter.
    Mitunter, gerade in der Gegenwart und zum Ende hin, erschien mir die Handlung aber allzu konstruiert, too much und unglaubwürdig.
    Auch das Ende an sich wurde für meinen Geschmack etwas zu schnell abgehandelt und war zu rosarot in Anbetracht der ganzen Vorgeschichte.
    Solide vier Sterne also für diesen Auftakt, da es keine wirklichen Längen gab und ich das Buch schon recht gerne gelesen habe und es mich irgendwie fesseln konnte, obwohl die Geschichte jetzt kein absolutes Highlight für mich war.
    Offen gestanden war ich zunächst unschlüssig, ob ich diese Reihe wirklich weiterverfolgen möchte; nachdem ich nun aber weiß, wer hinter diesem Pseudonym steckt, werde ich wohl doch auch die übrigen Bände lesen, da ich bisher alle Bücher dieser Autorin gelesen und geliebt habe und weiß, dass sie wirklich gut ist.
    Die vermisste Tochter Soraya Lane
    Die vermisste Tochter (Buch)
    17.01.2024

    Tolle Familiensaga!

    Bei "Die vermisste Tochter" handelt es sich um den zweiten Band der "Die verlorenen Töchter"-Saga aus der Feder von Soraya Lane.
    Die Saga wird insgesamt acht Bände umfassen. Einerseits bin ich sehr gespannt darauf, andererseits frage ich mich, ob die Saga nicht ihren Reiz verlieren wird, da der Aufbau eines jeden Bandes sehr ähnlich scheint. Einziger Unterschied ist, dass jeder Band die jeweilige Protagonistin in ein anderes Land führt. -Wobei gerade das auch den Reiz dieser Saga ausmachen kann ... wirklich beurteilen können wird man es wohl erst nach der Lektüre weiterer Bände.

    Nachdem der Auftakt-Band den Leser nach Italien führte, geht es in und mit diesem zweiten Band nach Kuba.
    Erzählt wird die Geschichte auf zwei Zeitebenen: teilweise mit Claudia in der Gegenwart, teils mit Esmeralda in der Vergangenheit, in Havanna.
    Claudias Großmutter hinterlässt ihr nach ihrem Tod eine geheimnisvolle Schachtel. Sie scheint zu der Familie Diaz zu führen, die einst die mächtigste und bekannteste Familie Havannas, ja ganz Kubas war. Was hatte ihre Großmutter mit dieser Familie zu tun, und was hat damit verbunden Claudia mit dieser Familie zu tun?
    Spontan fliegt Claudia von London nach Havanna, um dieses Rätsel, dieses Geheimnis zu lösen. Dort begegnet sie auch dem Koch Mateo, der ihr Herz berührt ...

    Mir gefiel zunächst die Tatsache, dass sich dieser Band auch völlig unabhängig vom Auftakt-Band lesen lässt, ja, vermutlich alle Bände dieser Saga sich auch problemlos separat lesen lassen werden. -Wobei das gar nicht nötig ist, da die Autorin mich überzeugen konnte und ich die Saga auf jeden Fall weiterverfolgen möchte.
    Soraya Lane schreibt sehr gut, sodass diese Geschichte auch sprachlich eine Freude ist. Dabei lässt sie sich aber stets angenehm und flüssig lesen.

    Ich liebe Romane mit mehreren Zeitebenen - aber es ist eigentlich immer so, dass ich den Vergangenheitsstrang klar bevorzuge. Hier war es anders - hier konnte mich der Gegenwartsstrang ebenso sehr überzeugen, hier habe ich den Gegenwartsstrang ebenso gerne gelesen. -Ich kann mich nicht daran erinnern, wann eine Autorin das zuletzt geschafft hat!

    Die Geschichte ist unglaublich spannend; ich konnte und wollte das Buch nicht mehr aus der Hand legen und habe es in einem Rutsch gelesen.
    Dazu gut gezeichnete Figuren, die exotische Kulisse, reichlich Atmosphäre ... hier stimmte alles. Ein Leseerlebnis!

    Fazit: Guter Schreibstil, überzeugende Figuren, Spannung und Gefahr, Liebe, Familie, Freundschaft, ein exotisches Land und damit eine wirklich reizvolle Kulisse, ein dunkles, lange gut behütetes Familiengeheimnis, viel Atmosphäre ... diesen Band, diese Autorin, diese Saga kann man wirklich empfehlen. Fans von dunklen Geheimnissen und Familiensagas werden sie sowieso lieben!
    Schneesturm Schneesturm (Buch)
    27.12.2023

    Nichts Besonderes ...

    Ein paar Freunde treffen sich zum ersten Mal seit einer Tragödie, welche sich zehn Jahre zuvor ereignete, wieder in ihrer Heimat, einer irischen Insel. Ein Schneesturm schneidet die Insel von der Außenwelt ab. Jemand wird getötet und von den Klippen gestoßen, in der Hoffnung, dass das Meer sein Opfer nicht mehr freigibt und niemals jemand von dem Mord erfährt. Schnell wird klar: Der Mörder ist noch unter ihnen, auf der Insel. Und er hat sein eigentliches Ziel noch nicht erreicht und macht weiter ...

    Ein Thriller, der perfekt zur Jahreszeit passt, eine reizvolle Kulisse, ein spannender Klappentext ... die Voraussetzungen waren so gut! Die Idee der Autorin war gut - wenngleich man zugeben muss, dass sie beileibe nicht neu ist.
    Aber die Umsetzung konnte mich leider nicht wirklich fesseln, begeistern und überzeugen.
    Zugegeben, dieser Thriller liest sich schön flüssig, und man kann die knapp 400 Seiten problemlos auch in einem Rutsch lesen. Es ist also nicht sterbenslangweilig und grottenschlecht, auch durchaus atmospärisch und spannend - jedenfalls stellenweise.
    Für meinen Geschmack hätte es durchaus noch etwas atmosphärischer sein können.
    Oft war es spannend, aber oft konnte mich das ganze Drumherum, das geschildert wurde, auch leider nicht wirklich begeistern und ich hatte den Eindruck, dass alles etwas vor sich hinplätschert. Es entstand keine extreme Sogwirkung und ich hatte nicht das Gefühl, dass ich das Buch jetzt gar nicht mehr aus der Hand legen kann, obwohl es schon die ein oder andere Stelle gibt, bei der man als Leser den Atem anhält.
    Während der ersten 200 Seiten, also bis etwa zur Hälfte, passiert vergleichsweise wenig und man hat nicht den Eindruck, dass es der für den Mord verantwortlichen Personen noch um irgendwas darüber hinaus ging oder geht - man glaubt also nicht so recht, dass da noch großartig was kommen soll und wird.
    Die zweite Hälfte hat die Autorin dann ziemlich vollgepackt. Dadurch wirkt das Werk insgesamt etwas unausgewogen, es wird hier zu chaotisch und unübersichtlich, verwirrend mitunter.
    Die Auflösung ... ok. Nicht mehr und nicht weniger, wie der Rest. Kurze Zeit nach der Lektüre hatte ich manche Details schon wieder vergessen.
    Es ist ein netter Thriller, den man gut zwischendurch lesen kann. Aber für mich definitiv kein Highlight und auch nichts, was lange nachhallen wird - im Gegenteil.
    Schade. Ich hatte mir insgesamt einfach mehr von diesem Buch versprochen.
    51 bis 75 von 130 Rezensionen
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