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    Cellissima

    Aktiv seit: 16. März 2022
    "Hilfreich"-Bewertungen: 1
    122 Rezensionen
    Das Licht in den Birken Romy Fölck
    Das Licht in den Birken (Buch)
    24.05.2024

    Das Licht am Ende des Tunnels

    Benno lebt auf einem wunderschönen Hof zwischen Heide und Moor, der sich seit Generationen im Eigentum der Familie befindet. Doch Benno ist hochverschuldet und ihm droht der Verlust des Hofes. Eigentlich hat Benno schon längst resigniert, doch dann kommt das Licht am Ende des Tunnels - in Gestalt zweier Frauen, Thea und Juli.
    Die Mittfünfzigerin Thea flüchtete zwei Jahrzehnte zuvor nach einem traumatischen Erlebnis nach Portugal und war dort recht glücklich. Doch nun zieht es sie doch wieder zurück in ihre Heimat Norddeutschland; im Gepäck hat sie ihre beiden Ziegen. Sie mietet eine Wohnung auf Bennos Hof.
    Einige Tage später kommt eine junge Frau, Juli, hinzu, die sich bei einer Wanderung den Fuß verletzt hat und nun eine Weile auf dem Hof bleiben muss und möchte.
    Der Anfang verläuft holprig, da Benno ebenso wie die beiden Frauen keine guten Erfahrungen mit Menschen gemacht hat und zudem sehr lange alleine und zurückgezogen lebte.
    Doch die drei freunden sich an - und kommen ins Tun, um den Hof und die Tiere zu retten und sich ein neues Leben aufzubauen ...
    ******
    Mein erster Roman aus der Feder von Romy Fölck, aber sicher nicht mein letzter!
    Mir gefielen der Stil der Autorin, die wundervolle Atmosphäre und auch die authentischen Figuren sehr.
    Diese drei Menschen sind völlig verschieden, auch deshalb ist diese Geschichte so interessant.
    Fölck schreibt und erzählt auch extrem bildhaft, sodass ich beim Lesen stets das Gefühl hatte, quasi schon die Verfilmung vor meinem inneren Auge zu sehen.
    Es ist eine ruhige, unaufgeregte, leise Geschichte, die zum Nachdenken anregt, Mut macht. Ein Buch, das man genießen kann, in jeder Hinsicht.
    Kritikpunkte: Die Geschichte bzw. ihr Ende ist leider relativ früh schon ziemlich vorhersehbar.
    Mir persönlich ist das Ende auch etwas zu rosarot geraten.
    Vor allem die Aktionen zur Rettung des Hofes wurden oftmals zu übereilt dargestellt und funktionierten auch zu reibungslos. Andere Personen werden viel zu schnell wieder eingeführt. Auch hier läuft alles irgendwie zu glatt. Wieder andere Personen, etwa die Ärztin, empfand ich viel zu sehr als Randfiguren; über sie hätte ich gerne noch etwas mehr erfahren.
    Auch bei der ein oder anderen weiteren Sache, etwa der Feier, habe ich mich gefragt, wie realitätsnah oder auch -fern, wie glaubwürdig oder auch unglaubwürdig das nun ist.
    Fazit: Kein absolutes Highlight für mich, aber eine schöne Geschichte, die ich gerne gelesen habe; die vor allem durch den Stil der Autorin, viel Atmosphäre, ihre Figuren, die Tiere und die Natur besticht. Für mich war es eine Geschichte zum Wohlfühlen.

    Mord stand nicht im Drehbuch Anthony Horowitz
    Mord stand nicht im Drehbuch (Buch)
    20.05.2024

    Wie immer brillant!

    Anthony Horowitz hat gerade die Zusammenarbeit mit Daniel Hawthorne beendet, als er merkt, dass es doch nicht ohne ihn geht:
    Horowitz´ Theaterstück "Mindgame" wurde gerade uraufgeführt und insbesondere von einer Kritikerin regelrecht zerrissen. Wenige Stunden später wird diese Kritikerin in ihrem Haus erstochen. Horowitz wird daraufhin verhaftet, denn auf der Tatwaffe, einem Dolch, wurden seine Fingerabdrücke gefunden. Und es gibt einige weitere Indizien, die Horowitz schwer belasten ...
    Ihm ist klar: Wenn ihn jetzt noch jemand retten und seine Unschuld beweisen kann, dann nur Hawthorne.
    Doch den beiden bleiben nur wenige Stunden, um den Fall aufzuklären und den wahren Täter zu überführen ...
    ******
    Ich liebe Horowitz. Ich habe alle seine Werke gelesen und finde wirklich alle großartig.
    Hier hatte ich zu Beginn kurz die Befürchtung, dass das Werk ein klein wenig schwächer sein würde als seine übrigen Werke, bzw. hat mich diese Kulisse, dieses Theater, weniger gereizt. Dieser Eindruck änderte sich jedoch sehr schnell.
    Horowitz schreibt einfach extrem gut, und schon deswegen sind seine Krimis stets ein Genuss. Es gibt heute nicht mehr so viele Werke in diesem Genre, die sich auf diesem sprachlichen und sonstigen Niveau befinden.
    Ebenso machen Horowitz und Hawthorne, die an Sherlock Holmes und Watson erinnern (was nicht verwunderlich ist, da der Autor Sherlock Holmes liebt), das Lesen zu einem Genuss. Die Dialoge, vor allem auch Hawthornes Schlagfertigkeit und Humor, sind einfach genial!
    Was noch so genial ist: der Aufbau seiner Werke, so auch vorliegend. Bei so vielen Werken dieses Genres weiß man als Leser schon viel zu früh, wer der Täter ist, wie die Auflösung aussehen wird - nicht so bei Horowitz!
    Auch in seinem neuesten Kriminalroman gibt es genug Verdächtige - denn so viele Leute haben diese Kritikerin regelrecht gehasst. Jeder von ihnen hat ein Motiv, eine Gelegenheit - und kein wasserdichtes Alibi.
    Horowitz schafft es erneut, den Spannungsbogen bis zum Schluss sehr hoch zu halten und gar stets zu steigern. Erst sehr spät bekommt man als Leser wirklich eine Ahnung davon, wer diese Tat begangen haben könnte und warum - und muss bei der Auflösung in bester Agatha Christie-Manier doch wieder feststellen, dass man völlig falsch lag.
    Horowitz´ Auflösung ist so verblüffend wie schlüssig, es bleiben keinerlei Fragen offen. Dieser Autor baut seine Werke wirklich meisterhaft auf.
    Horowitz´ Kriminalromane gehören zu den Büchern, die man einerseits langsam lesen möchte, weil man sie so lange wie möglich genießen möchte, die man andererseits aber nicht mehr aus der Hand legen kann und in einem Rutsch lesen möchte, weil sie so fesselnd und spannend sind und man unbedingt die Auflösung erfahren möchte.
    Horowitz beweist einmal mehr, dass er den Vergleich mit Agatha Christie und Arthur Conan Doyle wahrlich nicht zu scheuen braucht, und ist einfach ein Muss für alle, die wirklich gute Kriminalromane, die in dieser Tradition stehen, lesen möchten.
    Kikis kleiner Lieferservice Eiko Kadono
    Kikis kleiner Lieferservice (Buch)
    19.05.2024

    Eine junge Hexe und ihre Katze entdecken die Welt

    Die Hexentradition besagt, dass eine junge Hexe an ihrem dreizehnten Geburtstag in eine andere Stadt ziehen und ein Jahr lang dort leben muss, wobei sie ihren Lebensunterhalt während dieser Zeit nur durch ihre magischen Kräfte bestreiten darf.
    Für die junge Hexe Kiki ist dieser Tag nun gekommen, und sie fliegt sie mit ihrem Kater Jiji auf ihrem Besen davon, hinein in einen neuen Lebensabschnitt und ein Abenteuer ...
    ******
    Es handelt sich um ein Kinderbuch. Die Kinder, mit denen ich es gelesen habe, haben diesen Auftaktband geliebt.
    Ich selbst kannte Kadono und dieses Werk noch nicht, mag aber sowohl Kinderbücher als auch japanische Literatur und für mich neue AutorInnen, sodass ich gespannt war.
    Ich würde das Buch klar als Kinderbuch empfehlen; man merkt, dass es deutlich auf diese Zielgruppe zugeschnitten ist. Auch als erwachsene Person ist es nett für zwischendurch, aber ich habe es nicht als herausragend empfunden; etwa nach der Hälfte ließen die Atmosphäre und der Zauber für mich nach und stellten sich gar Längen ein. Schade, denn die erste Hälfte fand ich so toll!
    Die Figuren blieben aber absolut liebenswert.
    Der Stil ist einfach, aber nicht plump, angenehm flüssig lesbar, die Kapitellänge ist gut gewählt; so eignet sich das Buch für junge Leser sowohl zum Selberlesen als auch abends zum Vorlesen perfekt. Dafür spricht auch die Tatsache, dass es sich eher um Episoden handelt, die aneinandergereiht wurden.
    Kikis Entwicklung, ihre Reifung, ihre Erkenntnisse und Einsichten, ihre sich ändernde Eintellung und Gedankenwelt werden toll dargestellt und sind in dieser Hinsicht sicher auch ein Vorbild für junge Leser.
    Auch die süßen Illustrationen, die gerne noch zahlreicher hätten sein können, kommen gut bei der Zielgruppe an und motivieren vielleicht noch zusätzlich zum Lesen.
    Es gibt aber auch etwas, das mir nicht gefallen hat: So ist auf S. 9 die Rede von Kikis "hübscher neuer Spitzenunterwäsche". Auf S. 20 liest man in einem Satz über Kiki: " ... wobei sich sich vorbeugte und mit dem Popo wackelte."
    Auf S. 26 sagt Kiki: "Ich fände es hübscher, wenn man mehr Bein sehen würde."
    Nun ist das Buch nicht voller solcher Stellen und man kann einwenden, dass Kiki immerhin schon dreizehn Jahre alt ist. Aber: Es handelt sich immer noch um ein KINDERBUCH! Ich fand diese oben genannten Dinge vor diesem Hintergrund daher doch sehr seltsam und befremdlich.
    Fazit also: Auftakt einer Reihe, die deutlich auf die Zielgruppe zugeschnitten ist. Für Erwachsene nett für zwischendurch, mit Längen und nicht durchgehend überzeugend.
    Für Kinder als Zielgruppe, und nur auf diese kommt es ja letztlich an, ein ganz zauberhaftes Buch, das sowohl selbst gelesen als auch vorgelesen werden kann. Die meisten Kinder werden Kiki wohl lieben und die Reihe weiterverfolgen wollen.

    Leute von früher Kristin Höller
    Leute von früher (Buch)
    01.05.2024

    Langweilig, enttäuschend, seltsam ...

    Man soll ja immer in allen Dingen das Gute sehen. Fangen wir also damit an: "Leute von früher" hat mich immerhin ein für alle Mal gelehrt, kein Buch mehr zu lesen, wenn ich schon die Leseprobe absolut schlecht fand. Immerhin diese Erkenntnis und diese Lehre verdanke ich diesem Werk.
    Denn ich fand schon die Leseprobe absolut enttäuschend. Wochen später wollte ich diesem Buch und dieser Autorin aber doch noch eine Chance geben; schließlich entdecke ich gerne neue AutorInnen und schließlich klang der Klappentext echt spannend und interessant.
    Aber hier habe ich es wirklich bereut, nicht auf meinen ersten Eindruck nach der Leseprobe gehört zu haben.
    Der Stil der Autorin ist in Ordnung, auch die Kulisse gefiel mir. Aber das Potenzial wurde einfach nicht ausgeschöpft, es war langweilig, es war enttäuschend, es war nichtssagend - es war leider einfach verschwendete Lese- und Lebenszeit.
    Mir fehlte wirklicher Tiefgang; mir fehlte all das, was im Klappentext versprochen wurde. Ich hatte mir das Ganze viel mystischer, viel spannender, viel intensiver vorgestellt.
    Auch und gerade die Geschichte dieser beiden Frauen, ihre Liebe, bot so viel mehr Potenzial, daraus hätte man so viel mehr machen können, das hätte man so viel besser machen können!
    Die Figuren blieben blass, fremd, ich konnte keinen Zugang zu ihnen finden.
    Auch das Ende wirkte seltsam, wie ein Fremdkörper.
    Auch die Dialoge fand ich einfach nur enttäuschend, langweilig, nichtssagend, ohne roten Faden. Irgendwie fehlten mir insgesamt dieser rote Faden sowie der Tiefgang.
    Ich hatte bis zuletzt gehofft, dass sich noch was ändern würde, dass mich diese Geschichte noch fesseln und packen und begeistern würde, sich noch eine gewisse Sogwirkung entfalten würde ... aber das war leider nichts. 315 Seiten pure Langeweile, Enttäuschung und Fragezeichen. Schade um die Zeit.
    Die Blumentöchter Tessa Collins
    Die Blumentöchter (Buch)
    01.05.2024

    Eine typische Familiensaga

    Dalia stammt aus Cornwall und wuchs bei ihren Großeltern auf dem Anwesen der Familie auf. Ihre Mutter starb bei ihrer Geburt, ihren Vater hat sie nie kennengelernt, da ihn angeblich niemand kannte.
    Umso fassungsloser ist Dalia, als nach dem Tod ihrer Großmutter im Rahmen der Sichtung ihres Nachlasses ein Brief gefunden wird, der belegt, dass es zwischen ihrer Großmutter und ihrem Vater Kontakt gab, sie ihn also kannte, und ihm auch mitteilte, dass nicht nur ihre Mutter, sondern auch Dalia bei der Geburt gestorben seien.
    Dalia will endlich Antworten, und so reist sie nach Mexiko, der Heimat ihres Vaters, und zu dem Ort, an dem ihre Mutter und ihr Vater sich kennenlernten, um die Geschichte dieser Liebe und ihrer Herkunft zu erkunden ...
    ******
    Der Klappentext klang gut - ich liebe Familiensagas, und Mexiko war mal ein für mich ganz neuer Schauplatz, der mich gereizt hat.
    Es geht bei dieser Reihe um fünf Frauen, fünf Kontinente und ein großes Familiengeheimnis. Ich war also gespannt.
    Der vorliegende Auftakt ist durchschnittlich geschrieben, weder besonders schlecht noch besonders anspruchsvoll, lässt sich stets leicht, angenehm und flüssig lesen und ist somit perfekt, um nach einem langen Tag mit einem Buch und dieser Geschichte zu entspannen.
    Mir gefielen der bildhafte, lebendige Stil der Autorin und die Atmosphäre der Geschichte.
    Mit manchen Figuren kann man sich sehr gut identizifieren bzw. mit ihnen denken und fühlen, andere bleiben leider ziemlich blass und distanziert.
    Erzählt wird im steten Wechsel zwischen der Gegenwart und den Ereignissen in Mexiko knapp drei Jahrzehnte zuvor, was für einen guten Lesefluss sorgt. Obwohl mich dieser Auftakt nicht absolut gefesselt und überzeugt hat, wollte ich doch stets wissen, wie es weitergeht, sodass keine wirklichen Längen aufkamen.
    Die Liebe steht sowohl in der Vergangenheit als auch in der Gegenwart im Vordergrund, wobei im Gegenwartsstrang auch die Familie eine große Rolle spielt.
    Letztlich ist es auch eine berührende Geschichte, die einen gewissen Tiefgang aufweist - wenngleich nicht wenige Stellen für meinen Geschmack doch nicht mehr nur romantisch, sondern schon kitschig und klischeebehaftet waren und mir daher weniger gut gefielen.
    Etwas unbefriedigend fand ich auch die Tatsache, dass eine bedeutende Frage bzgl. Dalia, ihren Eltern und ihrer Großmutter und deren Handeln unbeantwortet bleibt. Ich hoffe, dass diese offene Frage noch geklärt werden wird, wobei dies aber abzuwarten bleibt, da das Ende dieses ersten Bandes klar zum zweiten Band überleitet, in dessen Mittelpunkt Soley stehen wird. Doch auch hier stellt sich die Frage, warum die Großmutter so gehandelt hat, auch hier kann man es sich (noch) nicht erklären. Ich hoffe also darauf, dass die Auflösung in einem der nächsten Bände kommen wird. -Die Formulierung auf dem Klappentext bezüglich der Reihe (EIN großes Familiengeheimnis) lässt ja darauf hoffen ... Nachteil wäre dann aber, dass man die komplette Reihe lesen muss, wenn man (entscheidende) Antworten haben will ...
    Eigentlich war ich unschlüssig, ob ich die Reihe wirklich weiterverfolgen will, aber ich finde offene Fragen immer unschön. Immerhin geht es im zweiten Band nach Island, ein Land, das ich sehr liebe. Zumindest den zweiten Band werde ich also noch lesen.
    Insgesamt ist "Die Blumentöchter" eine schöne Lektüre für alle, die Familiensagas, Liebesgeschichten und Familiengeheimnisse lieben und/oder mal ein Buch mit einem exotischen Schauplatz lesen möchten.
    Café Alba Emilia Lombardi
    Café Alba (Buch)
    28.04.2024

    Ein Traum aus Nuss und Schokolade!

    Alba, Piemont, im Jahre 1946: die sechzehnjährige Francesca, eine Winzertochter aus einfachen Verhältnissen, kommt in der Stadt an. Sie soll künftig als Hausmädchen für die angesehene Familie Milani, die dort das berühmte Café Alba betreibt, arbeiten. Für Francesca ist es eine aufregende, neue, magische Welt - nicht nur wegen des Cafés und seiner Köstlichkeiten, die Francesca noch gar nicht kannte, sondern auch wegen Matteo, dem jungen Sohn des Hauses. Schon bald kommen sie sich näher. Francesca gelingt es sogar, das Café in Zeiten explodierender Kakaopreise zu retten, als sie sich an die Haselnusshaine zu Hause erinnert und eine neue, einzigartige Idee hat, die alles verändert. Doch ihr Glück währt nicht lange, und es kommen schwere Zeiten auf Francesca zu ...

    ******

    Obwohl ich alle bisher erschienen Romane der Autorin gelesen habe und liebe, wäre ich wie bei einem zuvor unter einem anderen Pseudonym veröffentlichten Roman auch hier nicht darauf gekommen, wer hinter diesem Pseudonym steckt - was definitiv für die Autorin und ihr Können spricht!

    Dieser Roman war also erneut ganz anders als die bisherigen Romane, hat mir aber dennoch sehr gut gefallen.

    Der Stil ist gut zu lesen, extrem atmosphärisch, bildhaft und lebendig, und versetzt den Leser sofort an diesen Ort und in diese Zeit.

    Die Figuren und ihre Entwicklungen sind absolut gelungen.

    Mal geht es vergleichsweise ruhig und beschaulich zu, sodass man die Kulisse und die Atmosphäre genießen kann, mal ist der Roman sehr spannend und dramatisch. Stets ergibt sich jedoch eine ausgewogene Mischung.

    Die Schicksalsschläge sind zahlreich, und jeder einzelne davon geht dem Leser sehr nahe - doch immer wieder ist diese Geschichte auch versöhnlich, gerade auch am Ende dieses ersten Bandes, ohne dabei aber allzu rosarot zu geraten.

    Es ist eine ebenso schöne wie spannende, dramatische und emotionale Geschichte; eine Geschichte mit einer starken Frau im Mittelpunkt. Es ist historischer Roman, es ist Familiengeschichte, es geht um Freundschaft, um Liebe - und es ist auch ein bisschen die Geschichte der Familie Ferrero und der Entstehung von nutella bzw. des Vorgängers. Denn nach dem Zweiten Weltkrieg war Kakao tatsächlich rar und teuer, und ein Mitglied der Familie Ferrero kam tatsächlich auf die Idee, Haselnüsse für die Paste zu verwenden, um weniger Kakao zu benötigen. So oder so ähnlich könnte es also gewesen sein! Auch vor diesem Hintergrund war dieser Roman also spannend zu lesen.

    Fazit: Ein wundervoller Roman für schöne Lesestunden und für alle, die historische Romane, Familiengeschichten und Geschichten mit starken Frauen im Mittelpunkt lieben. Und ein Auftakt, der viel Lust macht auf die Fortsetzung, die verspricht, ebenso spannend, dramatisch und schön zu werden!
    Der falsche Vogel C. L. Miller
    Der falsche Vogel (Buch)
    20.04.2024

    Tee ist der Treibstoff der Briten ...

    ... sagt Carole, eine der Figuren. Womit sie Recht hat. Das ist auch das, was wohl am ehesten in Erinnerung bleibt nach dieser Lektüre: es wurde viel Tee getrunken. Man bekam beim Lesen selbst Lust auf eine gute Tasse oder Kanne Schwarztee. Immerhin.
    Ansonsten bleiben leider vor allem Enttäuschung und Langeweile im Gedächtnis.

    Dabei klang das Ganze doch gut: Antiquitätenhändler Arthur Crockleford wird tot in seinem Laden aufgefunden. Er hat nicht nur mit Antiquitäten gehandelt, sondern er hatte auch mit Straftaten bzgl. Antiquitäten und deren Aufklärung zu tun - mit der dunklen Seite, der Unterwelt, zwielichtigen Gestalten also ...
    Dies kostete ihn sein Leben. Freya Lockwood soll den Mord an ihrem früheren Mentor aufklären. Dieser hatte vor seinem Tod geahnt, was geschehen würde, und dafür gesorgt, dass Freya alle notwendigen Informationen und Anleitungen erhalten würde. -Und natürlich schwebt nun auch Freya in größter Gefahr, da nun auch sie zu viel weiß und beseitigt werden muss ...
    Der Fall und seine Verbindungspunkte reichen zwei Jahrzehnte zurück, zu einem für Freya sehr traumatischen Erlebnis in Kairo ...

    Wie gesagt, der Klappentext klang gut. Ich liebe klassische britische Krimis, was meine Begeisterung und Vorfreude noch erhöhte. -Zumal dieses Buch auch noch beworben wurde mit den Worten: "Game over, Miss Marple! Hier kommt endlich deine wahre Erbin – C.L. Miller ist DIE neue Krimientdeckung aus Großbritannien."
    Das sorgt für eine maßlose Enttäuschung beim Leser, denn C.L. Miller und Agatha Christie könnten gar nicht weiter voneinander entfernt sein. C.L. Miller und "Der falsche Vogel" können mit Agatha Christie und ihren Werken nicht mal annähernd verglichen und in einem Atemzug genannt werden!
    Wer auch immer Miss Marples wahre Erbin sein mag - Freya Lockwood ist es jedenfalls nicht.
    Und C.L. Miller ist für mich auch alles andere als DIE neue Krimientdeckung/Krimisensation aus Großbritannien ...
    Auf dem Klappentext wird damit geworben, dass das Buch perfekt für die Fans etwa von Richard Osmans "Donnerstagsmordclub" sei. Das kommt der Wahrheit schon näher, damit kann man "Der falsche Vogel" tatsächlich vergleichen. Wobei ich schon den Donnerstagsmordclub leider nur mittelmäßig fand, aber gut. Die Reihe hat ihre Fans, und die dürften auch das vorliegende Werk mögen.

    C. L. Millers Stil lässt sich gut lesen und gefiel mir. Die Geschichte ist britisch, hat eine entsprechende Atmosphäre, und ist hier und da auch dezent humorvoll. Es hätte aber gerne noch mehr davon sein können.
    Die Figuren blieben ebenfalls hinter den Erwartungen zurück. Zu blass, zu viel Klischee, zu langweilig.
    Der Schauplatz Herrenhaus gefiel mir - aber für mich persönlich nahm dieser ganze Antiquitäten-Strang einfach viel zu viel Raum ein; es interessierte mich in diesem Ausmaß einfach nicht mehr, dadurch wurde die ganze Geschichte für mich noch langweiliger.
    Vereinzelt gibt es zwar bei den Figuren die ein oder andere spannende, leicht überraschende Stelle, gibt es bei der Handlung etwas mehr Spannung und Gefahr ... aber im Großen und Ganzen plätschert die Geschichte leider allzu sehr vor sich hin, ist so langatmig, dass ich immer wieder Seiten überblättern musste.

    Ich hatte mir einfach auch und vor allem durch die Werbung und den Vergleich mit Agatha Christie und Miss Marple viel, viel mehr erhofft.
    Es gibt wirklich bessere Reihen in diesem Genre. Selbst Agatha Raisin, eine Reihe, die früher mal toll war, aber schon lange deutlich schlechter ist, finde ich besser als "Der falsche Vogel".
    Fans des Donnerstagsmordclubs könnten dieses Buch und diese Autorin mögen. Ich aber habe nach diesem ersten Band genug und werde diese Reihe nicht weiterverfolgen. Es ist ein allenfalls absolut durchschnittlicher gemütlicher britischer Krimi für zwischendurch, den man zwar lesen kann, aber nun wirklich nicht lesen muss. Schade!

    Zuckerbrot Kaur Jaswal Balli
    Zuckerbrot (Buch)
    14.04.2024

    Ein Meisterwerk!

    Im Mittelpunkt dieser Geschichte steht vor allem Parveen, genannt Pin. Alle sagen ihr, dass sie niemals so werden darf wie ihre Mutter - doch Pin kann das nicht verstehen, denn den Grund dafür kann bzw. will ihr niemand nennen. -Überhaupt gibt ihre Mutter ihr Rätsel auf, ist ein einziges Rätsel; am meisten erfährt sie über sie, wenn sie die Gerichte, die sie kocht, deutet - denn die verraten viel über sie. Und so übt sich Pin in dieser Kunst ...
    Auch sonst hat Pin es nicht leicht, da sie immer und überall anders ist und auffällt: als Stipendiatin an einer Eliteschule, als indisches Mädchen in Singapur, als Mensch, der sich jeden Tag Rassismus, Ausgrenzung, Verachtung und dergleichen ausgesetzt sieht, als einziges Mädchen inmitten von Jungs, die Fußball spielen ...
    Vor allem in Gesellschaft ihres Vaters kann Pin ganz sie selbst sein und durchatmen. Aber Pins Leben wird nochmal schwieriger, als ihre Großmutter bei ihnen einzieht ...
    Auch dadurch lässt sich nicht mehr länger verbergen, was damals wirklich geschah; warum sie niemals so werden darf wie ihre Mutter ...
    ******
    "Zuckerbrot" wird auf zwei Zeitebenen erzählt: die Geschichte beginnt im Jahre 1990; zunächst lernen wir die zu diesem Zeitpunkt zehnjährige Pin und ihre Familie kennen. Dann werden Rückblenden, beginnend im Jahre 1967, eingebaut, durch die Pins Mutter Jini und ihr Leben, ihr Geheimnis, beleuchtet werden.
    Das Geheimnis um den Buchtitel wird recht schnell gelüftet, doch erst ganz am Ende der Geschichte erfahren wir, was damals wirklich geschah, was es damit wirklich auf sich hat.
    "Zuckerbrot" ist eine Familiengeschichte, aber vor allem auch ein Drama.
    Balli Kaur Jaswals Schreibstil und diese Geschichte sind erstklassig, überaus atmosphärisch, exotisch, authentisch, komplex, fesselnd und spannend, wunderschön und herzzerreißend zugleich, tief berührend, lange nachklingend, sehr nachdenklich stimmend.
    Es geht vor allem um Kindheit, Heranwachsen, die Beziehung zwischen Müttern und Töchtern, um Schwierigkeiten und Annäherung, um das Streben nach Anerkennung und Liebe, aber auch um Kulinarik, um das Spannungsverhältnis zwischen Tradition und Moderne, um Indien und Singapur, um Menschen und Kulturen, um Familie, um Schicksal, um Hass und Vergebung, um Gott, Religion, das Christentum und die Gemeinschaft der Sikh, um Freundschaft und vieles mehr.
    Sowohl die Figuren als auch der Inhalt an sich überzeugen absolut. Balli Kaur Jaswal schafft es, dass der Leser mitten in diese Familie versetzt wird. Ich habe diesen Roman regelrecht verschlungen. Und nicht zuletzt lernt man so viel durch diese Lektüre!
    "Zuckerbrot" ist eine intensive, tief berührende, bittersüße Geschichte. Eine, die sich kaum in Worte fassen lässt, die man aber unbedingt lesen sollte!
    Sommerhaus am See David James Poissant
    Sommerhaus am See (Buch)
    11.04.2024

    Mal fesselnd und gut, mal plätschernd wie Wasser im See ...

    Das Sommerhaus der Familie Starling soll verkauft werden. So kommt die Familie ein letztes Mal zusammen, um ein paar Tage dort zusammen zu genießen: die Eltern Lisa und Richard, Sohn Michael und dessen Frau sowie Sohn Thad und dessen Freund.
    Doch das Wochenende nimmt schnell eine ganz andere Wendung als erwartet, denn im See ertrinkt vor Michaels Augen ein Kind. Dieses tragische Ereignis sorgt dafür, dass auch innerhalb der Familie all die Dinge, die schon lange unter der Oberfläche lagen, ja brodelten, aufgewühlt werden und unaufhaltsam nach oben dringen: Untreue, Alkoholprobleme, Homosexualität, Monogamie vs offene Beziehung, Eifersucht und viele, viele Dinge mehr ...
    ******
    Poissant ist tatsächlich ein hervorragender Erzähler; in dieser Hinsicht hat mir der Roman gut gefallen. Lesen lässt sich das Ganze wirklich gut.
    Es brodelt so viel unter der Oberfläche, es bricht sich so viel Bahn ... das sorgt für viel Potenzial und das sorgt dafür, dass diese Geschichte -leider aber nur stellenweise- wirklich fesselt. Stellenweise konnte mich "Sommerhaus am See" also überzeugen, stellenweise hatte ich aber leider auch das Gefühl, dass die Geschichte etwas vor sich hinplätschert, sich gewisse Längen einstellen.
    Selbes bei Poissants Figuren: manche Figuren fand ich sehr spannend, zu manchen konnte ich einen guten Zugang finden, Dinge nachvollziehen, mich in sie hineinversetzen, mit ihnen empfinden - zu anderen konnte ich leider bis zum Schluss keinen wirklichen Zugang finden; sie blieben leider oberflächlich, distanziert, fremd.
    Es ist keine leichte Sommerlektüre und kein Buch für zwischendurch.
    Potenzial und gute bis sehr gute Ansätze sind da, aber mir persönlich schwankten sowohl die Qualität der Handlung als auch die der Figuren zu sehr; mich konnte dieses Werk nicht ganz überzeugen.
    Was das Meer verspricht Alexandra Blöchl
    Was das Meer verspricht (Buch)
    10.04.2024

    Mysteriös und atmosphärisch, mit (leider nachlassender) Sogwirkung

    Vida hat ihr ganzes bisheriges Leben auf N., einer Insel im Norden, verbracht. Ihr Bruder Zander verließ die Insel vor Jahren, doch Vida musste bleiben, den Eltern helfen. Auch die bevorstehende Heirat mit ihrem Jugendfreund Jannis war nie wirklich Vidas Plan, sondern ergab sich so, wurde von den Eltern und auch von Jannis beschlossen.
    Wirklich hinterfragt hat Vida das alles nie - es war einfach so, sie gehörte einfach auf diese Insel, in dieses Leben.
    Doch eines Tages taucht Marie auf der Insel auf - eine geheimnisvolle Frau; eine Meerjungfrau.
    Marie ist das komplette Gegenteil von Vida. Es folgt eine sehr intensive Zeit in jeder Hinsicht, mit intensiven Gefühlen in jeder Hinsicht. Vida verliebt sich in Marie. Sie bekommt eine Ahnung davon, wie ihr Leben sein könnte, wenn sie ausbrechen würde. Und sie will ausbrechen. Mit Marie.
    Doch dann kehrt Zander überraschend auf die Insel zurück, und überraschenderweise will er bleiben. Schlimmer noch: auch er verliebt sich in Marie, will Marie ganz für sich haben.
    Und so steuert alles auf die Katastrophe zu, auf den Tag, der alles für alle und für immer verändern wird ...
    ******
    Der Klappentext klang großartig, und lange Zeit war dieser Roman für mich auch auf 5 Sterne-Kurs. Ich hatte das Gefühl, dass dies ein Lese-Highlight sein könnte.
    Der Roman ist unglaublich gut geschrieben, sprachlich und auch inhaltlich extrem intensiv und atmosphärisch.
    Auch die Figuren sind spannend, komplex, mysteriös ... nur langsam lernt man sie kennen und erfährt, was da alles unter der Oberfläche brodelt, und wie lange schon.
    Vor allem in Vida kann man sich sehr gut hineinversetzen, mit ihr erleben und fühlen.
    Auch die Annäherung zwischen ihr und Marie, überhaupt alles, was zwischen diesen beiden Frauen passiert, ist der Autorin hervorragend gelungen. Schon deshalb war dieser Roman so lesenswert. Mir gefiel dieses Element der Geschichte sehr.
    Eigentlich sollte man meinen, dass die Geschichte mit Zanders Rückkehr auf die Insel noch interessanter wird, denn nun rücken zudem Eifersucht und Hass, Veränderungen, das Ausbrechen aus einem alten und vorgezeichneten Leben, aus Gewohnheit etc. in den Mittelpunkt.
    Aber: mir wurde die Geschichte ab diesem Punkt einfach auch zu vorhersehbar. Für mich gingen dieses Mysteriöse, dieses Fesselnde und Spannende, dieses Atmosphärische, diese Sogwirkung ... all die Dinge, die ich zuvor so geschätzt hatte, die mich zuvor so begeistert hatten, leider verloren. Die Geschichte verlor ihren Reiz.
    Es war einfach viel zu klar, wie es enden würde.
    Auch abgesehen von dieser Vorhersehbarkeit fand ich das Ende etwas enttäuschend und unbefriedigend.
    Generell hätte ich es vorgezogen, wenn der Fokus ganz auf diesen beiden Frauen und ihrer Beziehung zueinander, ihren Gefühlen füreinander geblieben wäre. Dann hätte das Ganze ein Meisterwerk sein können.
    Dennoch habe ich diesen Roman gerne gelesen, da er mich über weite Teile überzeugt hat.
    Der Schacherzähler Judith Pinnow
    Der Schacherzähler (Buch)
    26.03.2024

    Der Schacherzähler

    Oldman vermisst seine verstorbene Frau sehr. Seine Tage verbringt er mit Erinnerungen und mit Schach im Park.
    Janne ist ein Kind, das anders ist als andere Kinder, das deswegen bspw Probleme in der Schule hat.
    Als Oldman und Janne einander im Park begegnen, ändert sich alles - Oldman bekommt wieder Freude am Leben, Janne erfährt statt ständiger Kritik wie von seinen Lehrerinnen erstmals Lob und Anerkennung.
    Janne will Schach spielen lernen; Oldman bringt es ihm bei.
    Dabei entwickelt sich v.a. zwischen Oldman und Janne, aber auch zwischen Oldman und Jannes Mutter eine tiefe Freundschaft.
    Und sowohl Oldmans Leben als auch das Leben von Janne und seiner Mutter verändern sich sehr stark, und sehr stark zum Positiven hin ...
    ******
    Judith Pinnow erzählt wundervoll. Ein wenig hat mich dieser Roman an vergleichbare französische Romane, die ich sehr gerne gelesen habe, erinnert.
    Es ist ein Buch, das man einfach gerne liest. Trotz der mitunter traurigen Thematik ist es ein Wohlfühlbuch, nicht zuletzt wegen des versöhnlichen Endes.
    Die Figuren schließt der Leser sofort in sein Herz. Man lernt sie kennen, lebt und fühlt mit ihnen.
    "Der Schacherzähler" ist ein wundervoller Roman über Schach, Familie, Freundschaft, Liebe, Geheimnisse, Trauer und Vermissen, schöne Überraschungen und Wendungen, Zusammenhalt, Kraft und Zuversicht, Freude und schöne Momente ... ein eher leiser Roman fürs Herz, der tief berührt ... und definitiv ein Highlight.
    Unbedingt lesen!
    Mayfair House Alex Hay
    Mayfair House (Buch)
    11.03.2024

    Enttäuschend

    Mayfair House soll perfekt sein für Fans von Downton Abbey, Bridgerton und Oean´s 8. Nun bin ich kein wirklicher Action-Fan, doch ich liebe Downton Abbey und Bridgerton. Das war genug, um mein Interesse an diesem Roman zu wecken - und ich dachte mir, dass diese Portion Ocean´s 8 was Neues, eine willkommene Abwechslung sein könnte, denn Romane, die rein im Stile von Downton Abbey oder Bridgerton geschrieben sind, gibt es mittlerweile ja gefühlt wie Sand am Meer.
    Ich war also offen und gespannt.
    Das Cover ist toll, der Klappentext klang vielversprechend: Die Geschichte spielt im Jahre 1905. Mrs Kings war in Mayfair House, DER Adresse in London, angestellt. Nach dem Tod des Hausherrn wurde sie entlassen - und nun sinnt sie auf Rache. Und zwar so richtig: während in dem Haus ein Kostümball stattfindet, will Mrs Kings zusammen mit sechs Komplizinnen das Haus komplett leerräumen ... es soll der größte Coup aller Zeiten werden.

    Der Stil des Autors gefiel mir auf Anhieb; er ist herrlich authentisch und es ist in dieser Hinsicht wirklich ein Vergnügen, Satz für Satz zu lesen.
    Auch ist diese Geschichte jedenfalls größtenteils schön atmosphärisch.
    Die Figuren blieben jedoch leider allesamt sehr oberflächlich, blass, distanziert.
    Während ich "Mayfair House" zu Beginn noch toll fand, wurde es leider schnell ziemlich langatmig. Bis dieser große Coup beginnt, vergehen fast 300 Seiten. Ich musste mich irgendwann wirklich zwingen, nichts zu überfliegen, sondern wirklich konsequent und aufmerksam Satz für Satz zu lesen.
    Dann ging es Schlag auf Schlag - für mich persönlich viel zu sehr Schlag auf Schlag.
    Es gab überraschende Wendungen, unerwartete Enthüllungen ... aber die konnten die Geschichte für mich nicht mehr retten. Alles wirkte vor allem im letzten Teil zu konstruiert, unglaubwürdig, skurril.
    An einigen wenigen Stellen wurde es wie versprochen britisch, amüsant ... aber diese konnte ich leider an einer Hand abzählen. Weit überwiegend habe ich diese und viele weitere Dinge leider vermisst.
    Diese Geschichte konnte mich einfach nicht packen, fesseln und begeistern. Ich war froh, als ich auf der letzten Seite angekommen war.
    Fazit: Ein Roman, der so vielversprechend klang, für mich aber leider eine Enttäuschung war.

    Cato und die Dinge, die niemand sieht Yorick Goldewijk
    Cato und die Dinge, die niemand sieht (Buch)
    24.02.2024

    Eins der extrem seltenen Bücher, die mich zum Weinen gebracht haben

    Eines Tages findet Cato auf dem Klavier ihres Vaters die seltsame Visitenkarte einer gewissen Frau Kano. Sie wirbt mit: Filme, die nirgends laufen, die du aber schon immer sehen wolltest.
    Das macht Cato sehr neugierig, und sie begibt sich zu dieser Adresse - einem alten Kino, in dem Frau Kano Zeitreisen durch und in Erinnerungen anbietet.
    Kann Cato trotz der damit verbundenen Gefahren auf diese Weise endlich ihre Mutter treffen, die bei ihrer Geburt gestorben ist? Und wird sich vielleicht sogar etwas an dem Verhältnis zu ihrem Vater ändern, der seit diesem Tag nur noch wie versteinert und desinteressiert ist?
    ******
    Der Klappentext klang vielversprechend, und auch die Tatsache, dass dieses Buch als Kinderbuch des Jahres ausgezeichnet wurde, führte dazu, dass ich es unbedingt lesen wollte.
    Rückblickend kann ich sagen, dass sich die Lektüre absolut gelohnt hat und dieses Buch wirklich lesenswert ist. Es ist gar eines der ganz seltenen Bücher, die mich zum Weinen gebracht haben.
    Yorick Godwijk schreibt nüchtern, poetisch, humorvoll und zutiefst bewegend zugleich.
    Cato ist eine wundervolle Protagonistin, die nicht nur die Hauptzielgruppe lieben wird. Gerade Kinder und Jugendliche, die ähnlich sind wie Cato, werden sich gut mit ihr identifizieren können.
    Sowohl der Stil als auch der Inhalt an sich sind anspruchsvoll genug, um auch Erwachsene in ihren Bann zu ziehen.
    Der Leser hat Freude daran, Cato und ihr Leben kennen zu lernen, und schnell wird es zudem sehr spannend und mysteriös.
    Daneben stehen aber auch Themen wie Familie, Freundschaft, Tiere, Anders- und Außenseitersein, Tod und Verlust, Trauer, das Ergreifen von Chancen und die Verwirklichung von Träumen, Ängste und deren Überwindung im Mittelpunkt.
    Trotz der Thematik ist diese Geschichte größtenteils sehr behutsam und liebevoll, tröstlich und weise erzählt und somit trotz der Traurigkeit wunderschön.
    Allerdings hat das Ende auch mich als erwachsene Leserin, die wirklich an einer Hand abzählen kann, wie oft Bücher sie in drei Jahrzehnten des Lesens zum Weinen gebracht haben, absolut in Tränen ausbrechen lassen und dazu geführt, dass ich minutenlang einen Kloß im Hals hatte und diese Zeilen erst mal verarbeiten musste.
    Daher bin ich nicht sicher, ob das Buch tatsächlich schon wie angegeben für Kinder ab 10 Jahren geeignet ist. Es ist wohl sehr individuell und kommt extrem auf die jeweilige Reife des Kindes an; ich persönlich würde das empfohlene Lesealter aber wohl fast schon etwas höher ansetzen.
    Fazit: Eine ebenso traurige und berührende wie schöne und weise Geschichte; ein Buch, das völlig zu Recht ausgezeichnet wurde.
    Im Kinder- und Jugendbuchbereich wird es sicher eines der absoluten Highlights des Jahres sein und bleiben. Unbedingt lesen!

    Das Mörderarchiv Kristen Perrin
    Das Mörderarchiv (Buch)
    18.02.2024

    Wenn das schwache Ende nicht wäre, wären es 5 Sterne geworden ...

    In ihrer Jugend prophezeite eine Wahrsagerin Frances Adams auf dem lokalen Jahrmarkt, dass sie ermordet werden würde.
    Sechzig Jahre später ist genau das geschehen.
    Frances´ Leben wurde von dieser Prophezeiung bestimmt; sie legte ein Mörderachiv an, führte dort alle Personen auf, von denen sie auch nur im Entferntesten glaubte, dass es sich hierbei um ihre/n Mörder/in handeln könnte.
    Auch Frances´ Testament wurde von der Prophezeiung bestimmt: die Person, die die/den Mörder/in enttarnt, soll alles erben.
    Wird Frances´ Großnichte das schaffen? Denn obwohl Castle Knoll ein kleines Nest ist, ist dieses Dorf längst nicht so idyllisch, wie es scheint ...
    ******
    "Das Mörderarchiv" lässt sich stets angenehm flüssig lesen.
    Auch vom Inhalt selbst war ich positiv überrascht; dieser war insgesamt besser, als die Leseprobe mich vermuten ließ. Ich bin also froh, dass ich dem Buch dennoch eine Chance gegeben habe.
    Erzählt wird im steten Wechsel auf zwei Zeitebenen; sechzig Jahre zuvor und in der Gegenwart.
    Insbesondere den Vergangenheitsstrang fand ich extrem fesselnd und spannend, da hier Dinge geschehen, die man nach dem Klappentext gar nicht vermutet hätte, und die auch sehr relevant sind für die Gegenwart und für Frances´ Tod.
    Auch der Gegenwartsstrang war größtenteils spannend und gut.
    Zeitweise konnte ich das Buch kaum aus der Hand legen, weil ich unbedingt wissen wollte, wie es weitergeht.
    Was mir nicht sonderlich gut gefiel und den positiven Eindruck deutlich gemindert hat, war das Ende. Das war einfach nicht überzeugend und gut, und dadurch gefiel mir letztlich der ganze Aufbau an sich nicht mehr so gut.
    Insgesamt hätte dieser Krimi noch mehr Potenzial gehabt.
    Andererseits muss man zugeben, dass die beiden Erzählstränge wirklich gekonnt miteinander verwoben werden. Auch tappt man bis zuletzt im Dunkeln, was den/die Täter/in betrifft. Insofern ist die Auflösung wirklich überraschend. Schade, dass diese Auflösung mich persönlich dennoch nicht so wirklich überzeugen konnte.
    Auch sollte man wissen, dass es sich um einen insgesamt ziemlich modernen Krimi handelt; Atmosphäre, Lokalkolorit, britischer Humor etc. kommen also auch eher was kurz. Auch das hat mir persönlich etwas gefehlt.
    Fazit also: moderner britischer cosy crime mit toller Idee, aber ein paar Schwächen in der Umsetzung. Dennoch ein Buch, das man gerne liest. Wer England, britische Krimis, cosy crime, verschiedene Zeitebenen mag, der wird "Das Mörderarchiv" sicher mögen.
    Season Sisters - Frühlingsgeheimnisse Anna Helford
    Season Sisters - Frühlingsgeheimnisse (Buch)
    15.02.2024

    Dunkle Familiengeheimnisse im historischen Wales

    Es handelt sich um den Auftaktband einer Reihe um vier Schwestern; im Mittelpunkt eines jeden Bandes steht eine der Season-Schwestern.
    Den Anfang macht Spring: Sie hatte eine traumatische Kindheit, hat in ihrer Jugend die Schule abgebrochen, ist nach London abgehauen, in falsche Kreise geraten, kriminell geworden ... daher wird sie zu Sozialstunden verurteilt, die sie nun bei der achtzigjährigen Sophia Fowler ableisten muss.
    Anfangs tut Spring dies widerwillig und mit Blick auf die Uhr, doch bald entwickelt sich eine Freundschaft zwischen den beiden Frauen.
    Sophia herrschte einst über Daffodil Castle, wurde dann jedoch nach London verbannt, wo sie seitdem in ärmlichen Verhältnissen lebt. Mehr gibt Sophia nicht preis - doch Springs Neugier ist geweckt, da sie Daffodil Castle kennt - Ethan Fowler war ihre erste große Liebe!
    Dann reisen Spring und Sophia zusammen nach Wales, um sich endlich den Geistern der Vergangenheit zu stellen ...
    ******
    Der Klappentext klang gut, und da ich historische Romane und UK liebe, schien der Roman perfekt für mich.
    Ich habe glücklicherweise erst nach der Lektüre zufällig erfahren, wer hinter diesem Pseudonym steckt; so konnte ich den Roman noch kritisch und unbeeinflusst lesen. Wenn ich gleich gewusst hätte, wer sich hinter diesem Pseudonym versteckt, wäre ich vielleicht leicht beeinflusst/ein klein wenig weniger kritisch gewesen, da ich die betreffende Autorin sehr gerne lese ...
    So aber konnte ich möglichst objektiv bleiben.
    Der Stil ist angenehm flüssig lesbar, nicht absolut fordernd, sodass man beim Lesen gut entspannen kann.
    Erzählt wird die Geschichte auf zwei Zeitebenen: im Wales ab dem Jahre 1876 sowie im London und Wales der Gegenwart.
    Wie so oft bei Romanen mit verschiedenen Zeitebenen mochte ich auch hier den Vergangenheitsstrang etwas lieber.
    Teilweise war diese Geschichte etwas langatmig und weniger spannend, teilweise aber auch extrem fesselnd und spannend!
    Wirkliche Längen gab es aber nie; ich wollte stets wissen, wie es weitergeht, hatte also im Zweifel eher das Gefühl, das Buch schlecht aus der Hand legen zu können.
    Die Figuren in der Vergangenheit sind gut gelungen, auch die in der Gegenwart, etwa Spring und Sophia. Zu den wenigen Ausnahmen gehört etwa Monica, Ethans Mutter.
    Mitunter, gerade in der Gegenwart und zum Ende hin, erschien mir die Handlung aber allzu konstruiert, too much und unglaubwürdig.
    Auch das Ende an sich wurde für meinen Geschmack etwas zu schnell abgehandelt und war zu rosarot in Anbetracht der ganzen Vorgeschichte.
    Solide vier Sterne also für diesen Auftakt, da es keine wirklichen Längen gab und ich das Buch schon recht gerne gelesen habe und es mich irgendwie fesseln konnte, obwohl die Geschichte jetzt kein absolutes Highlight für mich war.
    Offen gestanden war ich zunächst unschlüssig, ob ich diese Reihe wirklich weiterverfolgen möchte; nachdem ich nun aber weiß, wer hinter diesem Pseudonym steckt, werde ich wohl doch auch die übrigen Bände lesen, da ich bisher alle Bücher dieser Autorin gelesen und geliebt habe und weiß, dass sie wirklich gut ist.
    Die vermisste Tochter Soraya Lane
    Die vermisste Tochter (Buch)
    17.01.2024

    Tolle Familiensaga!

    Bei "Die vermisste Tochter" handelt es sich um den zweiten Band der "Die verlorenen Töchter"-Saga aus der Feder von Soraya Lane.
    Die Saga wird insgesamt acht Bände umfassen. Einerseits bin ich sehr gespannt darauf, andererseits frage ich mich, ob die Saga nicht ihren Reiz verlieren wird, da der Aufbau eines jeden Bandes sehr ähnlich scheint. Einziger Unterschied ist, dass jeder Band die jeweilige Protagonistin in ein anderes Land führt. -Wobei gerade das auch den Reiz dieser Saga ausmachen kann ... wirklich beurteilen können wird man es wohl erst nach der Lektüre weiterer Bände.

    Nachdem der Auftakt-Band den Leser nach Italien führte, geht es in und mit diesem zweiten Band nach Kuba.
    Erzählt wird die Geschichte auf zwei Zeitebenen: teilweise mit Claudia in der Gegenwart, teils mit Esmeralda in der Vergangenheit, in Havanna.
    Claudias Großmutter hinterlässt ihr nach ihrem Tod eine geheimnisvolle Schachtel. Sie scheint zu der Familie Diaz zu führen, die einst die mächtigste und bekannteste Familie Havannas, ja ganz Kubas war. Was hatte ihre Großmutter mit dieser Familie zu tun, und was hat damit verbunden Claudia mit dieser Familie zu tun?
    Spontan fliegt Claudia von London nach Havanna, um dieses Rätsel, dieses Geheimnis zu lösen. Dort begegnet sie auch dem Koch Mateo, der ihr Herz berührt ...

    Mir gefiel zunächst die Tatsache, dass sich dieser Band auch völlig unabhängig vom Auftakt-Band lesen lässt, ja, vermutlich alle Bände dieser Saga sich auch problemlos separat lesen lassen werden. -Wobei das gar nicht nötig ist, da die Autorin mich überzeugen konnte und ich die Saga auf jeden Fall weiterverfolgen möchte.
    Soraya Lane schreibt sehr gut, sodass diese Geschichte auch sprachlich eine Freude ist. Dabei lässt sie sich aber stets angenehm und flüssig lesen.

    Ich liebe Romane mit mehreren Zeitebenen - aber es ist eigentlich immer so, dass ich den Vergangenheitsstrang klar bevorzuge. Hier war es anders - hier konnte mich der Gegenwartsstrang ebenso sehr überzeugen, hier habe ich den Gegenwartsstrang ebenso gerne gelesen. -Ich kann mich nicht daran erinnern, wann eine Autorin das zuletzt geschafft hat!

    Die Geschichte ist unglaublich spannend; ich konnte und wollte das Buch nicht mehr aus der Hand legen und habe es in einem Rutsch gelesen.
    Dazu gut gezeichnete Figuren, die exotische Kulisse, reichlich Atmosphäre ... hier stimmte alles. Ein Leseerlebnis!

    Fazit: Guter Schreibstil, überzeugende Figuren, Spannung und Gefahr, Liebe, Familie, Freundschaft, ein exotisches Land und damit eine wirklich reizvolle Kulisse, ein dunkles, lange gut behütetes Familiengeheimnis, viel Atmosphäre ... diesen Band, diese Autorin, diese Saga kann man wirklich empfehlen. Fans von dunklen Geheimnissen und Familiensagas werden sie sowieso lieben!
    Schneesturm Schneesturm (Buch)
    27.12.2023

    Nichts Besonderes ...

    Ein paar Freunde treffen sich zum ersten Mal seit einer Tragödie, welche sich zehn Jahre zuvor ereignete, wieder in ihrer Heimat, einer irischen Insel. Ein Schneesturm schneidet die Insel von der Außenwelt ab. Jemand wird getötet und von den Klippen gestoßen, in der Hoffnung, dass das Meer sein Opfer nicht mehr freigibt und niemals jemand von dem Mord erfährt. Schnell wird klar: Der Mörder ist noch unter ihnen, auf der Insel. Und er hat sein eigentliches Ziel noch nicht erreicht und macht weiter ...

    Ein Thriller, der perfekt zur Jahreszeit passt, eine reizvolle Kulisse, ein spannender Klappentext ... die Voraussetzungen waren so gut! Die Idee der Autorin war gut - wenngleich man zugeben muss, dass sie beileibe nicht neu ist.
    Aber die Umsetzung konnte mich leider nicht wirklich fesseln, begeistern und überzeugen.
    Zugegeben, dieser Thriller liest sich schön flüssig, und man kann die knapp 400 Seiten problemlos auch in einem Rutsch lesen. Es ist also nicht sterbenslangweilig und grottenschlecht, auch durchaus atmospärisch und spannend - jedenfalls stellenweise.
    Für meinen Geschmack hätte es durchaus noch etwas atmosphärischer sein können.
    Oft war es spannend, aber oft konnte mich das ganze Drumherum, das geschildert wurde, auch leider nicht wirklich begeistern und ich hatte den Eindruck, dass alles etwas vor sich hinplätschert. Es entstand keine extreme Sogwirkung und ich hatte nicht das Gefühl, dass ich das Buch jetzt gar nicht mehr aus der Hand legen kann, obwohl es schon die ein oder andere Stelle gibt, bei der man als Leser den Atem anhält.
    Während der ersten 200 Seiten, also bis etwa zur Hälfte, passiert vergleichsweise wenig und man hat nicht den Eindruck, dass es der für den Mord verantwortlichen Personen noch um irgendwas darüber hinaus ging oder geht - man glaubt also nicht so recht, dass da noch großartig was kommen soll und wird.
    Die zweite Hälfte hat die Autorin dann ziemlich vollgepackt. Dadurch wirkt das Werk insgesamt etwas unausgewogen, es wird hier zu chaotisch und unübersichtlich, verwirrend mitunter.
    Die Auflösung ... ok. Nicht mehr und nicht weniger, wie der Rest. Kurze Zeit nach der Lektüre hatte ich manche Details schon wieder vergessen.
    Es ist ein netter Thriller, den man gut zwischendurch lesen kann. Aber für mich definitiv kein Highlight und auch nichts, was lange nachhallen wird - im Gegenteil.
    Schade. Ich hatte mir insgesamt einfach mehr von diesem Buch versprochen.
    Der Donnerstagsmordclub oder Ein Teufel stirbt immer zuletzt Richard Osman
    Der Donnerstagsmordclub oder Ein Teufel stirbt immer zuletzt (Buch)
    18.12.2023

    Ich kann den Hype nicht nachvollziehen

    Der vierte Fall für den Donnerstagsmordclub: Kuldesh Shamar, ein Antiquitätenhändler, wurde ermordet. Es geht um Drogen. Doch von diesen und dem noch viel wertvolleren Behältnis, in dem sie versteckt waren, fehlt jede Spur.
    Der Donnerstagsmordclub beginnt zu ermitteln, denn die vier Freunde wollen unbedingt herausfinden, wer Kuldesh umgebracht hat. Doch die Auftraggeber und einige andere Personen, die wissen, wie wertvoll vor allem dieses Behältnis ist, wollen dieses um jeden Preis in ihren Besitz bringen, und so beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit, der Elizabeth, Joyce, Ron und Ibrahim erneut in große Gefahr bringt ...
    ******
    Mein erster Band des Donnerstagsmordclubs - ich bin enttäuscht und kann den Hype um diese Reihe nicht nachvollziehen.
    Ja, zumindest dieser Band liest sich angenehm und flüssig, ja, zumindest dieser Band bietet auch den typischen Humor - aber das war es leider auch schon.
    Die Geschichte weist immer wieder Längen auf, sie ist mir persönlich auch zu modern, zu wenig klassisch britischer whodunit. Anthony Horowitz und andere Autoren schreiben sehr viel mehr in meinem bevorzugten Stil.
    Und die Sache mit Elizabeths Ehemann Stephen passte für mich auch überhaupt nicht zum Rest und wirkte somit wie ein Fremdkörper.
    So waren diese 428 Seiten zwar nett für zwischendurch - aber leider nicht mehr. Fesseln und begeistern konnte mich dieser Band überhaupt nicht, lange nachklingen wird er ebenfalls nicht, und Lust auf weitere Bände der Reihe machen konnte er mir auch nicht.
    Wirklich schade - das Buch blieb deutlich hinter meinen Erwartungen zurück.
    Cosy crime und klassische britische whodunits können andere Autoren meiner Meinung nach deutlich besser.
    Florence Butterfield und die Nachtschwalbe Susan Fletcher
    Florence Butterfield und die Nachtschwalbe (Buch)
    17.11.2023

    So viel mehr als ein Kriminalroman!

    Vor ein paar Jahren habe ich "Das Geheimnis von Shadowbrook" gelesen - und dieses Buch wirklich geliebt. Daher war ich sehr gespannt auf den neuen Roman aus der Feder von Susan Fletcher.
    Obwohl diese Romane völlig unterschiedlich sind, konnte mich auch "Florence Butterfield und die Nachtschwalbe" fesseln, begeistern und berühren. Auch diesen Roman habe ich geliebt und so gerne gelesen!
    Während "Das Geheimnis von Shadowbrook" im Jahre 1914 auf einem herrschaftlichen Landsitz in Südengland spielt, auf dem es spuken soll, befinden wir uns bei "Florence Butterfield und die Nachtschwalbe" in der Gegenwart.
    Ein altes Herrenhaus und Atmosphäre, wenn auch natürlich abgeschwächter als in "Das Geheimnis von Shadowbrook", gibt es zwar auch hier - doch vorliegend befindet sich in diesem Herrenhaus eine Seniorenresidenz.
    Im Mittelpunkt des Romans steht vor allem die siebenundachtzigjährige Florence Butterfield, die in der Seniorenresidenz Babbington Hall wohnt. Es geht beschaulich zu - bis die Leiterin der Residenz, Renata Green, in der Mittsommernacht aus dem Fenster fällt. Alle sagen, dass es ein Suizid gewesen sei - doch Florence glaubt nicht daran, da Renata glücklich wirkte und Florence noch Stunden vor ihrem Tod sagte, dass sie frisch und glücklich verliebt sei und eine Reise nach Paris plane.
    Auch der ehemalige Lateinlehrer Stanhope glaubt nicht daran, dass Renata ihrem Leben ein Ende setzen wollte; und so beginnen die beiden, auf eigene Faust zu ermitteln ...

    Was sich wie ein Kriminalroman anhörte, erwies sich schnell als so viel mehr!
    Zwar stehen natürlich auch dieser Fall, die Ermittlungen, die Auflösung im Mittelpunkt des Werkes.
    Es geht nicht blutrünstig zu und es geht auch nicht Schlag auf Schlag, sondern die Ermittlungen geschehen so, wie man es aus dem cosy crime-Genre kennt. Mir persönlich hat das sehr gut gefallen, da ich genau das liebe.
    Die Auflösung des Falles ist nicht vorhersehbar, man kann also bis zum Schluss Florences und Stanhopes Ermittlungen folgen und selbst miträtseln.
    Die Auflösung ist logisch, umfassend und gut. Es bleiben in dieser Hinsicht keine Wünsche offen und der Leser bleibt auch nicht unbefriedigt zurück - im Gegenteil.

    Neben diesem Fall steht auch die Hauptfigur Florence im Mittelpunkt des Romans; ihr Leben wird beleuchtet. Wir lernen sie wirklich kennen und erfahren, wie ihr Leben verlief, was sie erlebt hat, was sie geprägt hat. Auch dies gefiel mir gut, da Florence ein sehr interessantes und bewegtes Leben hatte.

    Manche Figuren bleiben natürlich eher blass und im Hintergrund, doch das stört überhaupt nicht, da es sich hierbei um bloße Nebenfiguren handelt.
    Die wirklich entscheidenden Figuren sind Susan Fletcher sehr gut gelugen; insbesondere Florence und Stanhope schließt man sehr ins Herz; sie sind wirklich bezaubernd!
    Auch Susan Fletchers Stil und Sprache sind großartig; allein schon in dieser Hinsicht ist dieses Buch ein wahrer Genuss!
    Sprachlich hervorragend und von besonderer Schönheit, atmosphärisch und bildhaft ist dieser Roman. Auch deshalb habe ich diesen Roman als sehr intensiv wahrgenommen. Ich hatte das Gefühl, wirklich in Babbington Hall zu leben, mich direkt neben Florence und Stanhope zu befinden; alles hautnah mitzuerleben.

    Spannung, Gemütlichkeit, Atmosphäre, schöne und auch traurige Momente, Glück und ernste Themen halten sich hier perfekt die Waage.
    Das Ende ist nicht rosarot, aber doch versöhnlich.
    Für mich ist es trotz der Thematik eine Art Wohlfühlroman. Und ein Roman, den ich sehr gerne gelesen habe und der mich sehr berührt hat.
    Leseempfehlung!
    Der Cocktailmörderclub Colleen Cambridge
    Der Cocktailmörderclub (Buch)
    06.11.2023

    Ein Muss für alle Fans von Agatha Christie!

    "Wir haben es mit Kriminalschriftstellern zu tun, Bradford. Das wird zwangsläufig eine verzwickte Geschichte."

    Der zweite Fall für Agatha Christie´s scharfsinnige Haushälterin Phyllida Bright: diesmal findet im Nachbarort ein Mord-Festival statt. Krimiautoren bzw. solche, die es werden wollen, haben ihre Geschichten eingereicht. Von einer Jury soll die beste Geschichte ausgezeichnet werden. Doch zuvor, beim Cocktailempfang, bricht plötzlich jemand tot zusammen. Und so sind Phyllida´s Ehrgeiz und Vorliebe für Krimis und Mord erneut geweckt und sie beginnt zu ermitteln: Wer ist der Täter? Wie steht es um das Motiv? Wird Phyllida weitere Opfer verhindern können? Denn der Täter scheint diesmal ebenso skrupellos wie raffiniert zu sein ...

    Nachdem ich den ersten Band dieser Reihe absolut geliebt habe, habe ich den zweiten Band sehnsüchtig erwartet. Tatsächlich fühlte es sich sofort wie ein Nachhausekommen an: Colleen Cambridge ist wahrlich die moderne Agatha Christie.

    Die Autorin schreibt -jedenfalls im Rahmen dieser Reihe- Krimis im besten klassischen britischen Stil, Plot, Kulisse und Figuren begeistern den Leser, ihre Sprache ist von besonderer Schönheit und ein Genuss für sich, und ihre Werke sind zudem herrlich atmosphärisch. Colleen Cambridge und ihre Werke müssen sich vor den großen Klassikern im Bereich der whodunits wahrlich nicht verstecken.

    Stellenweise fand ich diesen zweiten Band dem Auftakt-Band absolut ebenbürtig, stellenweise gefiel er mir aber leider auch etwas weniger. Woran genau das lag, lässt sich leider kaum sagen - vielleicht war es dieses upstairs-downstairs-Verhältnis und Downton Abbey-Feeling, das im ersten Band noch stärker vorhanden war und mich so begeisterte, vielleicht waren die Erwartungen nach dem großartigen ersten Band einfach extrem hoch ... ich weiß es nicht. Mir hat einfach dieses gewisse Etwas gefehlt, das den Auftakt-Band ausmachte und das diesem zweiten Band ein Stück weit fehlt. Manchmal empfand ich die Geschichte jedenfalls als etwas langatmig. Im ersten Band war für meinen Geschmack alles noch etwas ausgeprägter, bspw. die Atmosphäre.

    -Doch das ist wirklich Jammern auf hohem Niveau, denn insgesamt ist und bleibt es eine geniale Reihe - definitiv meine Lieblingsreihe dieses Genres.

    Während im ersten Band die verantwortliche Person recht früh durch ein Detail auszumachen war, wird der Leser in diesem zweiten Band deutlich mehr gefordert, kann deutlich länger und intensiver miträtseln und -ermitteln. Der Fall ist in der Tat verzwickt; man zerbricht sich bis zum Schluss den Kopf über Täter und Motiv. Die Auflösung erfolgt dann wiederum ebenfalls in allerbester Agatha Christie-Manier.

    Etwas unbefriedigend empfand ich zunächst auch die Tatsache, dass eine Person nun schon in beiden Bänden als sehr verdächtig dargestellt wurde, sich am Ende aber jeweils nicht als Täter entpuppte. -Aber Zufall kann das ja kaum sein, und so lassen wir uns überraschen, auf was die Autorin uns da bzgl. der Folgebände vorbereiten will ...

    Die Dialoge der Figuren, insbesondere die zwischen Phyllida und Bradford, waren gewohnt großartig. Der nächste Band könnte vor allem bzgl. Phyllida und Bradford sehr spannend werden.

    Die Vorfreude auf den dritten ist jedenfalls geweckt. Es ist einfach eine wundervolle Reihe, die hoffentlich viele, viele Bände umfassen wird.

    Fazit: Wer Agatha Christie liebt, der wird auch Colleen Cambridge lieben; wer Miss Marple und Hercule Poirot liebt, der wird auch Phyllida Bright lieben! Für Liebhaber klassischer britischer whodunits führt an dieser Autorin und ihren Werken kein Weg vorbei.

    Die mörderischen Cunninghams. Irgendwen haben wir doch alle auf dem Gewissen Benjamin Stevenson
    Die mörderischen Cunninghams. Irgendwen haben wir doch alle auf dem Gewissen (Buch)
    29.10.2023

    Absolut enttäuschend

    Eine Familie, die definitiv anders ist als andere Familien, trifft sich seit Jahren zum ersten Mal wieder - in einem abgeschiedenen Skiressort.
    Am Abend vor Michaels Ankunft wird eine Leiche dort gefunden. Das Brisante daran: Ernest hat seinen Bruder Michael mal wegen Mordes angezeigt ...
    Also beginnt Ernest zu ermitteln, um weitere Todesfälle zu verhindern. -Kein leichtes Unterfangen bei einer Familie, bei der jeder mindestens eine Leiche im Keller hat ...

    Ich bevorzuge klassische britische whodunits. Ein Krimi aus der Feder eines Australiers versprach Abwechslung. Eine Mischung aus Agatha Christie, dem Donnerstagsmordclub und Knives Out sollte dieses Buch sein.
    Agatha Christie liebe ich, den Donnerstagsmordclub kenne ich noch nicht, aber Knives Out fand ich nicht schlecht - also war ich sehr gespannt auf und offen für "Die mörderischen Cunninghams".
    Die Kulisse klang vielversprechend, auch diese berühmt-berüchtigte Familie und die Mischung, die diese Geschichte sein sollte, klangen sehr spannend und gut.
    Erzählt wird die Geschichte aus der Perspektive von Ernest Cunningham. Reihum werden die Familienmitglieder beleuchtet. -Eigentlich auch eine Vorgehensweise, die für eine Sogwirkung und für einen Lesefluss sorgen soll und dies auch fast immer tut.
    In der Theorie ist alles also super - tatsächlich konnte mich dieses Buch aber leider überhaupt nicht fesseln und begeistern, sondern ließ mich sehr genervt und enttäuscht zurück.
    Zwar erfolgt die Aufklärung in Agatha Christie-Manier - aber das war es leider schon an positiven Aspekten an diesem Werk.
    Recht schnell mochte ich den oftmals sehr erzwungen und konstruiert wirkenden Humor des Erzählers absolut nicht mehr.
    Auch wurde es schon bald verworren und unübersichtlich für meinen Geschmack, was sicher am Erzählstil und -tempo liegt.
    Ich empfand diesen ersten Cunningham-Band leider als absolut anstregend und enttäuschend und war froh, als ich auf der letzten Seite angelangt war.
    Für mich war es auch keine ausgewogene und gelungene Mischung wie beworben, sondern viel zu modern und viel zu viel Klamauk. Letztlich ist es viel, viel mehr Knives Out als etwa Agatha Christie ...

    Fazit: Klang gut, war aber leider sehr enttäuschend. Der Klappentext klang gut, aber leider konnte mich dieses Buch überhaupt nicht fesseln und begeistern. Und in vieler Hinsicht war es einfach überzogen, too much.
    Leser, die moderne, temporeiche, (übertrieben und gezwungen) humorvolle, insgesamt ungewöhnliche Krimis mögen, werden "Die mörderischen Cunninghams" sicher gut finden.
    Leser, die klassische britische whodunits lieben oder zumindest eine ausgewogene Mischung erwarten, werden an diesem Buch aber wohl keine Freude haben.

    Mrs Potts' Mordclub und der tote Bräutigam Robert Thorogood
    Mrs Potts' Mordclub und der tote Bräutigam (Buch)
    26.10.2023

    Solider cosy crime

    Der zweite Fall für Mrs Potts´ Mordclub: der reichste Mann Marlows stirbt während einer Party am Tag vor seiner Hochzeit; es scheint, als sei er von einem massiven Schrank erschlagen worden. Mysteriös: das Zimmer wurde von innen abgesperrt. Das ist nicht die einzig höchst seltsame Sache ... dennoch geht die Polizei von einem Unfall aus. -Nicht so Judith Potts und ihre Freundinnen; sie sind fest davon überzeugt, dass es sich um Mord handelt, und so beginnen sie erneut auf eigene Faust zu ermitteln ...

    Nachdem der erste Band dieser Reihe mich eher mäßig begeistern konnte, wollte ich diesem zweiten Band dennoch eine Chance geben.
    Die Geschichte lässt sich flüssig lesen, kann auch mit einer gewissen Atmosphäre aufwarten.
    Größtenteils gefiel mir dieser zweite Band besser als sein Vorgänger; ich fand einen besseren Zugang zu Judith und Co., fand diese Figur liebenswerter als zuvor; auch war der Fall größtenteils wirklich spannend. Es gibt mehrere Verdächtige mit verdammt guten Motiven, die bis zum Schluss auch höchst verdächtig bleiben. Als Leser kann man herrlich miträtseln und -ermitteln. Spannung und Gefahr bleiben bis zum Schluss absolut erhalten.
    Der Fall wurde vom Autor wirklich gekonnt konstruiert, die Auflösung überrascht und überzeugt absolut. Am Aufbau gibt es also nichts auszusetzen.
    Die Hinführung zu der Person, die für den Mord verantwortlich ist, überzeugt auf ganzer Linie. Was mir rückblickend aber etwas missfällt ist, dass der Autor eben genau diese Figur ausgewählt hat. In gewisser Hinsicht war das vorhersehbar. -Andererseits muss man zugeben, dass das Urteil bei bestimmten anderen Figuren auch so ausgefallen wäre; man es in diesen Fällen auch als gewissermaßen vorhersehbar empfunden hätte. Es ist wohl einfach dem Plot geschuldet. -Und der Autor gleicht es dadurch wieder aus, dass das Warum bzgl. dieser Person und auch das Wie nicht völlig vorhersehbar sind, sondern durchaus überrascht. -Das Wie sogar noch mehr als das Warum.

    Fazit: Nach wie vor nicht meine absolute Lieblingsreihe dieses Genres, aber dennoch schön für zwischendurch. Es ist solider cosy crime in der Tradition des klassischen britischen whodunits. Cosy crime-Fans werden Mrs Potts´ Mordclub lieben!
    Der späte Ruhm der Mrs. Quinn Olivia Ford
    Der späte Ruhm der Mrs. Quinn (Buch)
    25.10.2023

    Berührend und herzerwärmend

    Jennifer Quinn ist siebenundsiebzig Jahre alt und seit fast sechzig Jahren mit ihrem Mann Bernard verheiratet; sie leben ein gemütliches, unaufgeregtes Leben in einem englischen Dorf.
    Jennifer liebt das Backen - und sie liebt eine bestimmte TV-Backshow. Eines Tages werden ihr die Endlichkeit des Lebens und die begrenzte Zeit zur Verwirklichung ihrer Träume bewusst - und so bewirbt sie sich für diese Backshow.
    Doch diese Teilnahme könnte ihr ganzes Leben verändern - denn Jennifer trägt seit Jahrzehnten ein Geheimnis in sich, das nun ans Licht kommen könnte ...
    ******
    In das wunderschöne Cover dieses Romans habe ich mich auf Anhieb verliebt, und auch der Klappentext klang wundervoll. Rückblickend kann man sagen, dass der Inhalt ebenso wundervoll ist.
    Olivia Fords Stil lässt sich überaus angenehm und flüssig lesen, und die Geschichte ist überaus bildhaft und atmosphärisch; ich habe Mrs Quinn zu jedem Zeitpunkt backend vor meinem inneren Auge gesehen, konnte mir ihre Kunstwerke vorstellen, die verführerischen Düfte riechen.
    Die Figuren wurden mit viel Liebe zum Detail gezeichnet und sind absolut bezaubernd; man schließt sie auf Anhieb ins Herz.
    Das gemeinsame Leben dieses Ehepaars, ihre Liebe zueinander lesen sich so schön, und auch das Verfolgen von Jennifers Teilnahme an der Backshow ist eine große Freude.
    Nicht weniger spannend ist ihr Geheimnis, das durch Rückblenden Stück für Stück geschildert wird.
    Wird dieses Geheimnis wirklich gelüftet werden? Wenn ja, was wird es auslösen; wie wird Jennifer Quinns Leben künftig aussehen? Diese Fragen haben mich beschäftigt.
    Es ist ein sehr berührender, trauriger und gleichzeitig so schöner Roman - perfekt für den Herbst und Winter, um ihn bei Kerzenschein, in eine Wolldecke gekuschelt, mit einer Tasse Tee und etwas süßem Gebackenem zu genießen; die Lektüre schenkt dem Leser ebenso viel Glück und Wärme wie die gerade genannten Dinge.
    Wenngleich vielleicht gewissermaßen Äpfel mit Birnen verglichen werden, da Jennifer Ryan Weltkriegsromane schreibt, so hat mich Olivia Fords Roman doch an Jennifer Ryans Romane, die ich sehr gerne lese, erinnert; denn die Werke beider Autorinnen sind trotz ihrer Thematik Wohlfühlbücher; von dieser ganz besonderen Schönheit; so berührend und herzerwärmend.
    "Der späte Ruhm der Mrs Quinn" ist ein großartiger Roman über das Alter und all die Gedanken und Gefühle, die es in Menschen auslöst, über eine große Liebe, über Geheimnisse, Angst und Mut, Veränderungen, und mit einer ebenso schönen wie wichtigen Botschaft: Es ist niemals zu spät, um seine Träume zu verwirklichen!
    Und natürlich ist dieser Roman auch eine Liebeserklärung ans Backen!
    Absolute Leseempfehlung für diesen wunderbaren Roman, der definitiv zu meinen Highlights des Jahres 2023 zählt!
    Nur eine Lüge - Zwei Familien, eine tödliche Verbindung Malin Stehn
    Nur eine Lüge - Zwei Familien, eine tödliche Verbindung (Buch)
    22.10.2023

    Gut, aber nicht herausragend

    Mein erstes Werk aus der Feder von Malin Stehn. Die Erwartungen waren hoch, denn der Klappentext klang sehr vielversprechend: zwei Familien, ehemals eng befreundet, sind seit einem ebenso mysteriösen wie dramatischen Ereignis acht Jahre zuvor zerstritten und verfeindet.
    Nur ein Teil beider Familien weiß, was damals wirklich geschah. Der andere Teil beider Familien bekam eine Lüge aufgetischt.
    Eigentlich schon explosiv genug - aber nun heiraten die Kinder dieser beiden Familien einander, und ausgerechnet am Tag der Hochzeit treffen die beiden Familien erstmals wieder aufeinander.
    Eine tickende Zeitbombe, könnte man meinen ... und das ist es tatsächlich. Die Wahrheit bahnt sich unaufhaltsam ihren Weg, und die Feier endet mit einer Leiche ...

    Erzählt wird in kurzen Kapiteln und immer im Wechsel in der Vergangenheit und in der Gegenwart, aus der Perspektive der Mitglieder der Familien. Das sorgte zumindest für eine gewisse Sogwirkung. Das Ganze lässt sich auch stets angenehm und flüssig lesen.
    Rückblickend konnte das Werk meine Erwartungen aber nicht ganz erfüllen. Gerade die ersten hundert Seiten plätscherten ziemlich dahin. Generell nahm die Geschichte nur langsam Fahrt auf. Tatsächlich brodelt sehr viel unter der Oberfläche, ist das Ganze psychologisch sehr spannend - aber es plätschert leider oftmals zu sehr dahin, ist noch zu gemächlich. Es hätte für meinen Geschmack gerne noch mehr von allem sein können: mehr Tempo, mehr Spannung, mehr Gefahr, mehr Gänsehaut, mehr Psychothrill, mehr Atmosphäre, mehr Schockierendes, mehr wow-Effekt in Sachen Geheimnis und dessen Auflösung.
    Einzig das Ende ist dann wirklich rasant und die Auflösung selbst ebenso überraschend wie schockierend. Auch der Epilog kann punkten, denn er bringt die Geschichte zu einem stimmigen Abschluss und vermittelt zudem eine richtige und wichtige Botschaft.
    Dieser letzte Teil wird nachhallen und versöhnt mit dem Rest.
    Fazit also: Definitiv nicht das beste Werk dieses Genres, mit Schwächen, aber insgesamt eben doch so fesselnd und spannend, dass man das Buch nicht mehr aus der Hand legen kann. Kann man lesen!
    Kater Chaos - Au Backe, ein Hamster! Katja Reider
    Kater Chaos - Au Backe, ein Hamster! (Buch)
    22.10.2023

    Schöne Geschichte mit wundervollen Illustrationen!

    Kater Pommes, auch liebevoll Kater Chaos genannt, war bisher der Star in seiner Familie, die aus Vater, Mutter und den beiden Kindern Jonah und Pauline besteht - und das gefiel ihm ausgesprochen gut! Doch eines Tages droht sich dies zu ändern, denn Pauline möchte -und bekommt- tatsächlich einen Hamster! Kater Chaos befürchtet, dass er ab sofort nur noch die zweite Geige spielen könnte. Doch es stellt sich bald heraus, dass dieser Hamster und das Leben mit ihm ganz anders als erwartet sind, und dass dieser Hamster keine Bedrohung, sondern vielmehr eine Bereicherung ist!

    "Kater Chaos - Au Backe, ein Hamster!" ist eine tolle, überaus kurzweilige Geschichte, die aus Sicht dieses Katers erzählt wird. Die Geschichte ist gut geschrieben und lässt sich sehr angenehm und flüssig lesen. Für jüngere Kinder ist sie perfekt zum Vorlesen, Grundschulkinder ab ca. 8 Jahren können sie auch selbst lesen. Die Kapitel weisen auch immer eine kindgerechte Länge auf. Letztlich ist es aber wirklich eine Geschichte für die ganze Familie.

    Themen werden kindgerecht präsentiert, und die Geschichte zeichnet sich vor allem auch durch ihren Humor aus.

    Es gibt durchgehend und zahlreiche, auch ganz- oder doppelseitige Illustrationen, die stets perfekt zur Geschichte passen, wunderschön und farbenfroh sind und sich durch sehr viel Liebe zum Detail auszeichnen. Durch diese wundervollen Illustrationen wird die Geschichte noch kurzweiliger und unterhaltsamer. Längen sucht man hier wirklich vergebens.

    Das Buch eignet sich gleichermaßen für Mädchen und Jungen und ist vor allem für Kinder, die Katzen und/oder Hamster lieben, perfekt. -Aber letztlich werden Jung und Alt Freude an und mit dieser Geschichte haben!



    51 bis 75 von 122 Rezensionen
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