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    Cellissima

    Aktiv seit: 16. März 2022
    "Hilfreich"-Bewertungen: 1
    152 Rezensionen
    Tee auf Windsor Castle

    Claire Parker
    Tee auf Windsor Castle (Buch)

    4 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern
    07.10.2024

    Eine ganz besondere Begegnung

    Die junge Schottin Kate, die Schlösser und die Royals überhaupt nicht mag, lässt sich von einer Freundin dazu überreden, Windsor Castle zu besichtigen.
    Während der Besichtigung muss Kate zur Toilette, kommt der Gruppe abhanden, verirrt sich. Plötzlich stößt sie auf eine kleine Küche, in der eine alte Dame namens Betty sitzt, die ihr einen Tee anbietet. Für eine Rückfahrt ist es schon zu spät, Kate muss im Schloss bleiben; und so verbringen Kate und Betty einen Tag und eine Nacht zusammen, werden zu Freundinnen, die einander aus ihrem Leben erzählen, die Welt neu, durch die Augen der anderen, sehen, und auch darüber nachdenken, was im Leben wirklich wichtig ist ...
    ******
    Tee auf Windsor Castle ist eines dieser Bücher, die nicht nur außen, sondern auch innen wunderschön sind.
    Claire Parker schreibt gut, die Geschichte lässt sich stets angenehm flüssig lesen, ist auch schön bildhaft und atmosphärisch. Längen sucht man vergebens - es ist ein Buch, das man in einem Rutsch liest und genießt, das man nicht mehr aus der Hand legen möchte.
    Die Idee der Autorin gefällt mir, und sie ist auch größtenteils gut umgesetzt. Mir gefiel auch sehr, dass dieses Büchlein voller schöner und wichtiger Botschaften und Weisheiten steckt.
    Natürlich ist die Auflösung nicht allzu glaubwürdig und überzeugend, doch darum geht es hier vielleicht auch gar nicht.
    Es ist einfach ein schönes Buch für zwischendurch. Es hätte gerne mehr Seiten umfassen können, denn ich hätte sehr gerne noch eine ganze Weile weitergelesen. Mir war die Geschichte mit knapp 160 Seiten etwas zu dünn.
    Insgesamt hatte ich mir noch etwas mehr von "Tee auf Windsor Castle" erwartet, daher keine 5 Sterne - aber es ist definitiv ein Buch, das ich gerne gelesen habe.
    Ein Mörder auf der Gästeliste - Ein Weihnachtskrimi: Cosy Crime in einem eingeschneiten Herrenhaus

    Alexandra Fischer-Hunold
    Ein Mörder auf der Gästeliste - Ein Weihnachtskrimi: Cosy Crime in einem eingeschneiten Herrenhaus (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    02.10.2024

    Die perfekte Lektüre für die kommenden Winter- und Weihnachtstage!

    Lilly darf die Weihnachtsfeiertage bei ihrer besten Freundin Zelda und deren Familie in deren Hotel, einem alten Herrenhaus, verbringen. Das Hotel ist während dieser Zeit geschlossen; man will die Feiertage im kleinen Kreis und ganz gemütlich verbringen. Daraus wird jedoch nichts, da ein Schneesturm über das Land hereinbricht. Es müssen daher überraschend einige unbekannte Personen aufgenommen werden, die man nicht abweisen kann. Zudem steht plötzlich Zeldas Großvater vor der Tür, ein alter Tyrann, zu dem die Familie seit Jahren und Jahrzehnten keinen Kontakt mehr hatte, der aber heimlich von Zelda und Lilly eingeladen wurde.

    Der Schneesturm und obendrein ein Stromausfall schneiden das Hotel komplett von der Außenwelt ab. Im weiteren Verlauf wird eine Person geknebelt in der Bibliothek, eine andere tot im Bett aufgefunden.

    Schnell wird klar, dass sich ein Mörder unter ihnen befinden muss. Und so beginnen Lilly, die Kriminalromane und Agatha Christie liebt, und Zelda zu ermitteln ...

    ******

    Ich habe schon einige Bücher aus der Feder dieser Autorin gelesen, zuletzt "Ewig & Immer - Die Geheimnisse der Lady Halewood"; ein Buch, das zu meinen absoluten Highlights des Jahres 2023 gehörte. Ich hatte die Hoffnung, dass "Ein Mörder auf der Gästeliste" erneut ein Jahreshighlight sein würde - und diese Hoffnung wurde nicht enttäuscht!

    Schon das Cover ist wunderschön und bezaubernd, versetzt den Leser sofort in Weihnachtsstimmung und macht viel Lust auf diese Geschichte.

    Der Weihnachtskrimi ist perfekt geschrieben, wundervoll zu lesen, weder zu schwierig für die Hauptzielgruppe noch zu simpel für ältere Leser.

    Die Figuren sind hervorragend gezeichnet und gelungen, komplex, oftmals geheimnisvoll, undurchschaubar.

    Alexandra Fischer-Hunold hat die ideale Kulisse für "Ein Mörder auf der Gästeliste" ausgewählt, und obwohl diese nicht neu ist, hatte ich zu keinem Zeitpunkt das Gefühl, diese Kulisse schon zu oft gehabt zu haben, mich zu langweiligen o.Ä.

    Dieser Weihnachtskrimi ist überaus mysteriös und spannend, dazu herrlich atmosphärisch. Insgesamt ist es eine perfekte Mischung, die schaurig-schöne Lesestunden beschert. Es gibt keinerlei Längen, man kann von Anfang bis Ende herrlich mitermitteln und tappt dennoch bis zur ebenso verblüffenden wie schlüssigen Auflösung nahezu völlig im Dunkeln, da Alexandra Fischer-Hunold das Werk meisterhaft aufgebaut hat. Es gibt sehr viele überraschende und extrem spannende Wendungen.

    Das Ende passt zu Weihnachten.

    Es ist wirklich ein Buch für Jung und Alt - die Hauptzielgruppe wird "Ein Mörder auf der Gästeliste" sowieso lieben, aber auch bei mir als erwachsener Leserin war das der Fall. Ich hatte zu keinem Zeitpunkt das Gefühl, dass dieses Buch nur oder auch nur zu sehr auf die Hauptzielgruppe zugeschnitten ist, ganz im Gegenteil. Ich wage zu behaupten, dass auch Erwachsene dieses Buch toll finden und sehr gerne lesen werden.

    Fazit: Einer der besten cosy Weihnachtskrimis, die ich bisher gelesen habe, wenn nicht DER beste! Es ist ein toller, ebenso mysteriöser und spannender wie atmosphärischer und gemütlicher Weihnachtskrimi, der einen sofort in Weihnachtsstimmung versetzt. Uneingeschränkte Leseempfehlung für alle, die Cosy Crime, Weihnachtskrimis und generell Krimis im Stile Agatha Christies lieben!
    Die Unmöglichkeit des Lebens

    Matt Haig
    Die Unmöglichkeit des Lebens (Buch)

    2 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern Inaktiver Stern Inaktiver Stern
    17.09.2024

    Durchwachsen

    Ich habe schon einige Bücher aus der Feder von Matt Haig gelesen. Vor Jahren schon konnten mich "Die Radleys" begeistern.
    Die Werke, die darauf folgten, waren ganz anders, dennoch mochte ich sie, allen voran "Die Mitternachtsbibliothek".
    Und so war ich sehr gespannt auf Matt Haigs neuestes Werk, "Die Unmöglichkeit des Lebens".
    Es geht um Grace, eine pensionierte Mathematiklehrerin, die völlig unerwartet von einer Person, die mehr Fremde als Freundin war, ein altes Häuschen auf Ibiza erbt. Sie ist neugierig, fliegt spontan und ohne Plan und Rückflug hin. Sie will sich eigentlich nur das Häuschen ansehen und herausfinden, wie bzw. woran Christina starb - doch was sie auf Ibiza entdeckt und erlebt, ist unglaublich und veränderte Graces Leben komplett. Nichts ist mehr so, wie es einmal war ...
    ******
    Im Klappentext wird schon angekündigt, dass es um Magie, um Dinge, die wir nicht verstehen können, die unmöglich scheinen, um Wunder, Abenteuer und ähnliche Dinge geht.
    Das gibt schon mal eine grobe Richtung vor, dennoch kann sich letztlich zwischen diesen Buchdeckeln ja alles und nichts befinden. Ich war also offen und gespannt.
    Rückblickend bin ich immer noch etwas hin- und hergerissen, weiß nicht, wie ich diesen Roman nun finden soll. Stellenweise konnte diese Geschichte mich absolut in ihren Bann ziehen, fesseln, begeistern und überzeugen, stellenweise war aber leider auch das absolute Gegenteil der Fall, fand ich es too much, allzu unglaubwürdig, konstruiert, seltsam, wirr, befremdlich; stellenweise wies die Geschichte, vielleicht auch dadurch, für meinen Geschmack leider auch Längen auf. Stellenweise musste ich mich gar etwas zum Weiterlesen zwingen, weil der Autor mich verloren hatte, er leider nicht mehr meinen Geschmack traf.
    Von Anfang bis Ende geliebt habe ich Matt Haigs Schreibstil und Sprache, die von unfassbarer Schönheit sind; all die Weisheiten; die Atmosphäre. Schon in dieser Hinsicht hat sich die Lektüre absolut gelohnt.
    Man kann unglaublich viele wundervolle Zitate in diesem Buch finden.
    Auch die Figuren, v.a. Grace, ihre Veränderung, Entwicklung, Wandlung, haben mir sehr gefallen. Auch die Figuren sind Matt Haig absolut gelungen.
    Es geht in "Die Unmöglichkeit des Lebens" um so viele Dinge: Trauer, Leere, Freundschaft, Familie, um einen Kriminalfall, um Realität und Illusion, um Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, um das Meer, um das Universum, darüber, welches Leben es außer uns noch dort gibt, um die Natur, Natur- und Umweltschutz, um Dankbarkeit und andere Gefühle, darum, glücklich zu sein, den Augenblick zu zelebrieren, die Schönheit des Alltäglichen, um Spiritualität, Wunder, Neuanfänge ... all das gefiel mir sehr.
    Ganz zentral für diesen Roman sind auch fantastische, paranormale Phänomene und Elemente. Gibt es überhaupt Dinge, die unmöglich sind? Oder ist alles möglich? Können wir es nur nicht verstehen? Was, wenn wir unsere Sichtweise ändern?
    Eigentlich bin ich sehr offen für sowas; dennoch gab es ein paar Stellen in diesem Buch, v.a. bei diesem Tauchgang und dann später wieder zum Ende hin, die mir einfach too much und zu abgedreht waren. Gerade diese Stellen haben mir die Lesefreude genommen und meine Begeisterung für diese Geschichte sehr gehemmt.
    Der Inhalt entwickelte sich in eine ganz andere Richtung als gedacht. Ich hätte mit diesem Inhalt so eher nicht gerechnet, und meinen Geschmack traf die Richtung, in die die Geschichte sich entwickelte, leider nicht immer und nicht hundertprozentig. Hier wäre weniger vielleicht mehr gewesen.
    Für Leser, deren Geschmack auch diese Stellen treffen, die sich völlig drauf einlassen können, ist dieses Buch sicher ein Meisterwerk. Und auch ich finde es grundsätzlich großartig, jedoch leider aufgrund dieser genannten Stellen etwas durchwachsen.
    Dennoch hat sich die Lektüre gelohnt - und es ist definitiv ein Werk, über das man noch lange nachdenkt, das noch lange nachhallt! Es ist ein aktuelle Geschichte mit wichtigen Botschaften.

    Mord in der Charing Cross Road

    Henrietta Hamilton
    Mord in der Charing Cross Road (Buch)

    3 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern Inaktiver Stern
    07.09.2024

    Kann nicht mit den wirklich guten klassischen britischen Krimis mithalten

    Ich liebe klassische britische Krimis. Henrietta Hamilton kannte ich noch nicht, daher war ich gespannt, wenngleich ich ehrlich gesagt leichte Zweifel hatte, denn dieses Antiquariat als Kulisse schien mir ehrlich gesagt nicht sehr reizvoll. Doch ich wollte diesem Werk eine Chance geben: Ein unbeliebter Mitarbeiter wird kurz nach einer Auseinandersetzung ermordet aufgefiunden. Sally und Johnny, die ebenfalls zum Antiquariat gehören, ermitteln. Der Klappentext versprach zudem rätselhafte Ereignisse, und so dachte ich, dass das Potenzial ja da ist ...
    Es handelt sich im Übrigen um den Auftakt einer Krimireihe, in dessen Mittelpunkt Sally und Johnny stehen, und diese Reihe bietet nicht nur Kriminalfälle, sondern auch eine Liebesgeschichte.
    Dieser Auftakt ist gut geschrieben, immerhin. Der Stil gefiel mir.
    Aber: der Rest traf leider nicht meinen Geschmack. Wie befürchtet empfand ich dieses Antiquariat als Kulisse als nicht wirklich reizvoll. Sowohl die Figuren als auch die Handlung blieben ziemlich blass und langweilig, teilweise geradezu altbacken. Immer wieder gab es Längen, alles plätscherte vor sich hin.
    Mich konnte "Mord in der Charing Cross Road" leider überhaupt nicht packen, fesseln und begeistern - im Gegenteil. Ich möchte und werde die weiteren Bände dieser Reihe nicht lesen.
    Ich hatte auf eine tolle Entdeckung, auf einen wirklich guten klassischen britischen Krimi gehofft - aber ich wurde enttäuscht. An die wirklich großen britischen Krimiautoren wie Agatha Christie oder auch nur guten Autoren, deren Werke in diesem Stil geschrieben sind, wie Sophie Hannah, Anthony Horowitz oder Colleen Cambridge, kommen Henrietta Hamilton und "Mord in der Charing Cross Road" leider nicht ansatzweise heran.
    Die Frauen von Maine

    J. Courtney Sullivan
    Die Frauen von Maine (Buch)

    4 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern
    07.09.2024

    Die Geheimnisse eines ganzen Jahrhunderts

    Im Mittelpunkt dieses Werkes stehen ein viktorianisches Haus auf einer Klippe direkt über dem Meer in Maine und die Frauen, die darin gewohnt haben.
    Jane nutzte dieses Haus in ihrer Kindheit oft als Rückzugsort.
    Im Erwachsenenalter kehrt sie zurück. Das Haus gehört mittlerweile Genevieve, die Jane um Hilfe bittet, da sie mehr über dieses Haus und seine Vergangenheit erfahren will. Dadurch werden die Frauen, die zuvor in dem Haus gelebt haben, wieder lebendig. -Und Jane entdeckt, dass, inwiefern und wie sehr sie auch mit ihr, mit ihrer Geschichte, mit ihrer Familie verwoben sind. Eine Entdeckung, die alles verändert ...
    ******
    Ich hatte zuvor noch keinen Roman aus der Feder dieser Autorin gelesen, doch "Die Frauen von Maine" klang sehr vielversprechend und ganz nach meinem Geschmack.
    Der Stil der Autorin gefiel mir auf Anhieb; Sullivan schreibt wirklich gut.
    Die erste Hälfte des Romans ließ mich noch etwas zwiegespalten zurück, denn erst empfand ich die Geschichte als ziemlich langatmig, dann wurde sie unerwartet spirituell und esoterisch. Insgesamt war dieser erste Teil anders als erwartet und blieb etwas hinter meinen Erwartungen zurück.
    Der zweite Teil konnte mich deutlich mehr überzeugen, denn hier wird es wirklich spannend und fesselnd, geht es wirklich um diese Frauen, dieses Haus und darum, wie sie miteinander verbunden sind.
    Trotz der oben genannten kleinen Kritikpunkte habe ich das Buch gerne gelesen, zumal die Figuren durchgehend überzeugen.
    "Die Frauen von Maine" ist ein durchaus lesenswerter Roman über starke und bewundernswerte Frauen, ein Haus und seine Geschichte, amerikanische Geschichte, Familiengeheimnisse, verschiedene Generationen, Liebe, Freundschaft, Familie, Wünsche, aber auch Verlust und Trauer, Vergangenheit und Gegenwart, Alkoholismus und andere Probleme.
    Komplex, anspruchsvoll, atmosphärisch, interessant und lehrreich, emotional und berührend.
    "Die Frauen von Maine" ist das richtige Buch für alle, die gute Literatur, starke Frauen, Generationenromane und Familiengeheimnisse mögen.

    Agency for Scandal

    Laura Wood
    Agency for Scandal (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    06.09.2024

    Ein bezauberndes Buch!

    Nach dem Tod des Vaters muss die junge Isobel Stanhope alleine für ihre nun hoch verschuldete Familie sorgen. Sie tut dies auf ganz besondere Art und Weise: Sie arbeitet für das Finkennest, eine Detektei, in der es nur Detektivinnen gibt. Es ist eine Detektei von Frauen für Frauen, denn die Detektivinnen schützen die Londoner Frauen vor deren Männern. Allzu oft ist solcher Schutz notwendig.
    Niemand weiß von Isobels Arbeit und der Tatsache, dass die Familie verschuldet ist, denn Isobel hat viele Geheimnisse. Ein weiteres von ihnen ist, dass sie unsterblich in einen Duke verliebt ist. Als es um einen Juwelendiebstahl geht, ist auch ihr Duke darin verwickelt, und dieser Duke, den sie immer aus der Ferne bewundert hat, ist ihr plötzlich ganz nah ...
    ******
    Ich liebe London, England, historische Romane und cosy crime. Daher sprachen mich Titel, Cover und Klappentext spontan sehr an, zumal das Buch auch für Fans von Jane Austen, Enola Holmes und Bridgerton beworben wurde.
    In der Tat ist "Agency for Scandal" perfekt für alle, die Jane Austen, Enola Holmes und Bridgerton mögen. "Agency for Scandal" ist eine herrliche Mischung aus alledem. Ich bin absolut begeistert und freue mich schon sehr auf den zweiten Band, der im Frühjahr 2025 erscheint.
    Ich habe aus der Feder dieser Autorin vor ein paar Jahren schon "Ein Himmel aus Gold" gelesen, und das gerne.
    Im Laufe der Zeit hat sie sich aber deutlich gesteigert, und "Agency for Scandal" ist wirklich großartig.
    Laura Wood schreibt wundervoll, die Geschichte ist sehr angenehm lesbar, herrlich atmosphärisch, spannend und humorvoll, Längen sucht man vergebens.
    Es ist eine Mischung aus Liebes- und Detektivgeschichte, doch es geht auch um Familie, Freundschaft, die damalige Zeit und Gesellschaft, die Stellung der Frau in der damaligen Gesellschaft, es werden wichtige Botschaften vermittelt.
    Im Mittelpunkt stehen intelligente und starke Frauen.
    Es ist ein absolut bezauberndes Buch, perfekt für junge Leserinnen und damit für die Hauptzielgruppe - aber definitiv nicht nur für diese. Auch ich als Erwachsene habe "Agency for Scandal" unglaublich gerne gelesen und hatte keine Sekunde lang das Gefühl, dass das Buch zu sehr auf die Zielgruppe zugeschnitten ist, ich zu alt dafür bin - im Gegenteil. Dieses Buch schenkt wirklich Leserinnen jeden Alters wundervolle Lesestunden.
    Definitiv ein Muss für alle, die Enola Holmes und Bridgerton lieben!
    Agency for Scandal

    Laura Wood
    Agency for Scandal (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    06.09.2024

    Ein bezauberndes Buch!

    Nach dem Tod des Vaters muss die junge Isobel Stanhope alleine für ihre nun hoch verschuldete Familie sorgen. Sie tut dies auf ganz besondere Art und Weise: Sie arbeitet für das Finkennest, eine Detektei, in der es nur Detektivinnen gibt. Es ist eine Detektei von Frauen für Frauen, denn die Detektivinnen schützen die Londoner Frauen vor deren Männern. Allzu oft ist solcher Schutz notwendig.
    Niemand weiß von Isobels Arbeit und der Tatsache, dass die Familie verschuldet ist, denn Isobel hat viele Geheimnisse. Ein weiteres von ihnen ist, dass sie unsterblich in einen Duke verliebt ist. Als es um einen Juwelendiebstahl geht, ist auch ihr Duke darin verwickelt, und dieser Duke, den sie immer aus der Ferne bewundert hat, ist ihr plötzlich ganz nah ...
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    Ich liebe London, England, historische Romane und cosy crime. Daher sprachen mich Titel, Cover und Klappentext spontan sehr an, zumal das Buch auch für Fans von Jane Austen, Enola Holmes und Bridgerton beworben wurde.
    In der Tat ist "Agency for Scandal" perfekt für alle, die Jane Austen, Enola Holmes und Bridgerton mögen. "Agency for Scandal" ist eine herrliche Mischung aus alledem. Ich bin absolut begeistert und freue mich schon sehr auf den zweiten Band, der im Frühjahr 2025 erscheint.
    Ich habe aus der Feder dieser Autorin vor ein paar Jahren schon "Ein Himmel aus Gold" gelesen, und das gerne.
    Im Laufe der Zeit hat sie sich aber deutlich gesteigert, und "Agency for Scandal" ist wirklich großartig.
    Laura Wood schreibt wundervoll, die Geschichte ist sehr angenehm lesbar, herrlich atmosphärisch, spannend und humorvoll, Längen sucht man vergebens.
    Es ist eine Mischung aus Liebes- und Detektivgeschichte, doch es geht auch um Familie, Freundschaft, die damalige Zeit und Gesellschaft, die Stellung der Frau in der damaligen Gesellschaft, es werden wichtige Botschaften vermittelt.
    Im Mittelpunkt stehen intelligente und starke Frauen.
    Es ist ein absolut bezauberndes Buch, perfekt für junge Leserinnen und damit für die Hauptzielgruppe - aber definitiv nicht nur für diese. Auch ich als Erwachsene habe "Agency for Scandal" unglaublich gerne gelesen und hatte keine Sekunde lang das Gefühl, dass das Buch zu sehr auf die Zielgruppe zugeschnitten ist, ich zu alt dafür bin - im Gegenteil. Dieses Buch schenkt wirklich Leserinnen jeden Alters wundervolle Lesestunden.
    Definitiv ein Muss für alle, die Enola Holmes und Bridgerton lieben!
    Das Geheimnis der Glasmacherin

    Tracy Chevalier
    Das Geheimnis der Glasmacherin (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    05.09.2024

    Die Geschichte Muranos und Venedigs, der Glasmacherei - und eine Reise durch die Jahrhunderte

    Ich liebe Tracy Chevaliers Romane. Mein bisheriger Favorit ist wohl "Violet".
    Bei "Das Geheimnis der Glasmacherin" habe ich zugegeben ganz kurz gezögert, sind doch Venedig und das 15. Jahrhundert nicht meine bevorzugte Kulisse und nicht meine bevorzugte Zeit. Doch habe auf den Namen der Autorin vertraut, wollte den Roman dennoch lesen - zum Glück! Ich hätte was verpasst, wenn ich es nicht getan hätte.
    Tracy Chevalier hat es geschafft, dass ich auch diese Kulisse, auch diese Zeit geliebt habe.
    Die Geschichte ist, wie von Chevalier gewohnt, unglaublich gut geschrieben, auch die Figuren, vor allem die Frauen, sind ihr großartig gelungen.
    Die Geschichte umspannt zugleich Orsolas Leben und etwas mehr als fünf Jahrhunderte.
    Es ist die Geschichte Orsolas, die Geschichte dieser starken Frau, aber auch anderer starker Frauen, die Geschichte der Familie Rosso, die Geschichte Muranos und Venedigs, die Geschichte des Muranoglases und der Glasmacher. Es ist auch die Geschichte der Welt, vom 15. Jahrundert bis zur Gegenwart, von der Pest bis hin zu moderner Kommunikation, bis hin zum Klimawandel mitsamt seiner Ursachen, Bedrohungen und Folgen, bis hin zur Coronapandemie.
    Es ist ein Roman, der ganz nebenbei noch viel mehr Wissen vermittelt als das oben genannte, indem zu Beginn eines jeden Kapitels parallel zu der Zeit, in der wir uns gerade mit Orsola in ihrer Welt befinden, erzählt wird, was gerade parallel dazu im Rest der Welt geschah. Auch das fand ich toll.
    Tracy Chevalier spricht den Leser öfter direkt an, was die Verbindung zwischen Leser und Autorin/Erzählerin/Figuren und Geschichte noch verstärkt.
    Es ist ein unglaublich authentischer, schöner, berührender und atmosphärischer Roman. Und es ist ein überaus intelligenter, lehrreicher, nachdenklich stimmender und wichtiger Roman.
    Tracy Chevalier lässt Geschichte lebendig werden.
    Ein in jeder Hinsicht wunderschönes Buch. Tracy Chevalier hat einmal mehr gezeigt, dass und warum sie eine meiner Lieblingsautorinnen ist. Unbedingt lesen!
    Die Leuchttürme der Stevensons

    Sabine Weiß
    Die Leuchttürme der Stevensons (Buch)

    4 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern
    02.09.2024

    Ein lesenswerter Roman über Stevensons frühe Jahre

    Im Mittelpunkt des Romans "Die Leuchttürme der Stevensons" steht der Schriftsteller Robert Louis Stevenson, und es geht wiederum vor allem um seine frühen Jahre.
    Kulisse ist das Schottland des 19. Jahrhunderts. Stevenson träumt schon als Achtzehnjähriger davon, Schriftsteller zu werden, doch sein Vater besteht darauf, dass Louis studiert, in seine Fußstapfen und in die Firma der Familie (ein)tritt, Ingenieur wird und Leuchttürme baut.
    Robert leidet nicht nur in dieser Hinsicht unter seinem Vater - doch nachdem Robert sich verliebt und sein Vater diese Verbindung als nicht standesgemäß empfindet, will er eiserner denn je seinen Plan für seinen Sohn durchsetzen und nimmt ihn mit zu einer Inspektionsreise zur schottischen See, zu den Leuchttürmen, die die Männer der Familie Stevenson gebaut haben.
    Robert muss sich fragen und entscheiden: Ist er überhaupt für diesen Beruf geeignet? Und wenn er sich für die Schriftstellerei entscheidet, dann wird es wohl unwiderruflich zum Bruch mit seiner Familie kommen. Kann und will er diesen Preis wirklich zahlen? Wie will, ja, wie kann er überhaupt leben?
    ******
    Ich liebe historische Romane; "Die Leuchttürme der Stevensons" hatte mich gereizt, da ich mich zuvor noch nicht mit diesem Schriftsteller beschäftigt hatte. Ich wollte etwas über ihn und sein Leben erfahren, auch, um seine Werke künftig vielleicht mit anderen Augen betrachten zu können.
    Es war mein erster Roman aus der Feder der Autorin; ich empfand ihn als etwas schwankend in der Qualität.
    Sabine Weiss schreibt wirklich gut; allerdings empfand ich ihren Stil öfter mal als mehr oder weniger anstrengend zu lesen. Auch wies die Geschichte leider öfter Längen auf.
    Positiv ist aber, dass diese Geschichte von Anfang bis Ende herrlich atmosphärisch ist; das habe ich wirklich geliebt! Für mich konnte "Die Leuchttürme der Stevensons" vor allem auch durch diese Atmosphäre punkten.
    Ansonsten wurden die Erwartungen, die ich an dieses Buch hatte, voll erfüllt: es ist ein schöner historischer Roman, der einen an diese Orte versetzt, diese Zeit wieder lebendig werden lässt, und ich habe viel über den Menschen Robert Louis Stevenson, sein Leben, vor allem auch seine jungen Jahre, seine Umstände, seinen Weg zur Schriftstellerei, aber auch über seine Familie sowie über Leuchttürme und ihren Bau und das Schottland der damaligen Zeit erfahren.
    Auch das Nachwort der Autorin ist lesenswert; man erfährt bspw., was Fakt und was Fiktion ist. Generell lässt sich aber sagen, dass die Autorin wirklich gut recherchiert hat. Sie konnte für meinen Geschmack ein sehr detailliertes, gutes und stimmiges Bild dieses Menschen und Schriftstellers und seines Lebens zeichnen.
    Trotz der Kritikpunkte habe ich das Buch gerne gelesen und würde es allen, die historische Romane lieben und/oder mehr über diesen Schriftsteller und vor allem auch seine jungen Jahre erfahren wollen, empfehlen.
    The Monet Family - Shine Bright Like a Treasure

    Weronika Anna Marczak
    The Monet Family - Shine Bright Like a Treasure (Buch)

    3 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern Inaktiver Stern
    29.08.2024

    Sehr mysteriös, spannend und fesselnd

    Hailie Monet, eine Jugendliche, wird eines Tages plötzlich und unerwartet zur Waise. Nun ist ihr Bruder Vincent Monet ihr gesetzlicher Vormund. Er lebt zusammen mit seinen vier Brüdern, von deren Existenz Hailie bis dahin ebenfalls absolut keine Ahnung hatte, in einer rund um die Uhr streng bewachten Villa in Pennsylvania.
    Hailie schwelgt von einem Tag zum anderen in jeder Hinsicht in unvorstellbarem Luxus - doch der Preis dafür ist hoch: sie fühlt sich einsam, wie eine Fremde, wird auf Schritt und Tritt überwacht.
    Zunächst findet Hailie ihre Brüder nur unnahbar, doch bald wird alles zunehmend mysteriöser und Hailie wird klar, dass hier etwas ganz und gar nicht stimmt. Die Monets sind berühmt-berüchtigt, ihre Brüder sind in dunkle Machenschaften verstrickt, haben Feinde, und nun schwebt auch Hailie in großer Gefahr ...
    ******
    Die Leseprobe zu diesem Buch hatte mich absolut begeistert; ich hoffte also auf ein Highlight.
    Marczaks Schreibstil gefiel mir, er lässt sich angenehm flüssig lesen.
    Nach der Leseprobe hoffte ich auf einen von Anfang bis Ende spannenden und fesselnden Auftakt, doch leider wies dieser erste Band für meinen Geschmack die ein oder andere Länge auf.
    Bedenklich finde ich in Anbetracht der Tatsache, dass es sich um ein Jugendbuch handelt, auch die Tatsache, dass Gewalt hier völlig normal und alltäglich ist.
    Auch wird das weibliche Geschlecht von der ersten bis zur letzten Seite unentwegt im wahrsten Sinne des Wortes klein gemacht! Hier hätte es meiner Meinung nach mehr als einer kleinen Triggerwarnung und eines lapidaren "Gib auf Dich acht" vom Verlag ganz am Ende gebraucht ...
    Es gibt viele offene Fragen, von manchen hätte ich mir gewünscht, dass sie schon bis zum Ende dieses ersten Bandes geklärt werden. Doch es werden ja noch zwei weitere Bände folgen.
    So hat man immer noch nicht den Hauch einer Ahnung, was es mit diesen Brüdern, mit dieser Familie denn nun auf sich hat, was dieses dunkle Geheimnis, das keinesfalls ans Licht kommen darf, denn nun ist oder auch nur sein könnte ... man tappt noch völlig im Dunkeln. Andererseits könnte genau darin für viele Leser auch der Reiz liegen.
    Mir gefielen die düstere, mysteriöse, unheilvolle Grundstimmung, die Spannung und Gefahr, die offenen Fragen jedenfalls sehr.
    Das Ende des ersten Bandes/der Übergang zum zweiten Band wirft ebenfalls Fragen auf und klingt spannend und mysteriös. Ich werde weiterlesen, denn ich möchte unbedingt erfahren, was das für ein dunkles Geheimnis ist, wie alles weitergeht und endet.
    Trotz der oben genannten Kritikpunkte habe ich diesen Auftaktband ganz gerne gelesen. Marczak konnte mich nicht hundertprozentig überzeugen - aber doch so weit, dass ich neugierig und gespannt bin und weiterlesen möchte.
    Alle, die Jugendbücher und spannende und fesselnde Geschichten mit mysteriöser und unheilvoller Grundstimmung sowie dunkle Geheimnisse mögen, werden an "The Monet Family" sicher Gefallen finden.
    Meet me in Autumn. Eine Pumpkin spiced Romance

    Laurie Gilmore
    Meet me in Autumn. Eine Pumpkin spiced Romance (Buch)

    3 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern Inaktiver Stern
    25.08.2024

    Gilmore Girls in der herbstlichen und spicy Variante

    Jeanie erkennt, dass der Stress in ihrem Job und das Großstadtleben nicht gut sind, dass sie ihr Leben ändern möchte. Die Chance kommt, als sie das Pumpkin Spice Café ihrer Tante in Dream Harbor übernehmen kann. Jeanie zögert nicht.
    In Dream Harbor macht sie schnell Bekanntschaft mit Logan, einem ebenso gutaussehenden wie verschlossenen und zurückgezogen lebenden Farmer. Beide wollen sich voneinander fernhalten, sind aber extrem voneinander angezogen ...
    ******
    Das Cover und der Klappentext ließen mich sofort auf eine nette Lektüre für die nahenden Herbstabende bzw. -wochenenden hoffen. Es klang nach ein paar schönen, entspannenden Lesestunden.
    Ich hatte das Buch zudem als eventuelles Geburtstagsgeschenk für eine Freundin im Kopf, die die Gilmore Girls liebt, denn es wurde als Gilmore Girls (but spicy) beworben.
    Man bekommt das, was das Buch verspricht. Zugegeben, zum Verschenken ist mir das Buch etwas zu spicy; aber der Vorteil daran ist wie gesagt, dass der Inhalt das hält, was die Werbung verspricht.
    Laurie Gilmores Stil ist angenehm flüssig lesbar. Nicht extrem seicht, aber auch nicht hochtrabend; doch das erwartet man ja vorliegend ohnehin nicht. Es ist einfach ein Stil, der zur Entspannung beim Lesen beiträgt.
    Auch die Figuren und die Handlung sind natürlich nicht sonderlich tiefgründig, sondern meist relativ oberflächlich und klischeebehaftet. Ab und an wird es aber auch etwas tiefgründiger, etwa, wenn es um Verlustängste geht.
    Leider weist die Geschichte auch manchmal Längen auf.
    Dennoch, es ist eine nette Geschichte über dieses Kleinstadtleben, die beiden Hauptfiguren, ihre Vergangenheit, ihre Liebe, wie sie zueinanderfinden. Ein klein wenig erinnern die Figuren und die Atmosphäre tatsächlich an die Gilmore Girls, wenngleich ich mir diesbezüglich noch etwas mehr versprochen hatte.
    Und die Geschichte ist schön herbstlich.
    Gut geeignet also für alle, die die Gilmore Girls (in der spicy Variante) und herbstliche Geschichten mögen und eine Geschichte zum Entspannen und fürs Herz suchen, die ihnen ein paar nette Lesestunden schenkt. Ich habe "Meet me in Autumn" trotz der oben genannten Kritikpunkte ganz gerne gelesen.
    Am besten mit einem Pumpkin Spice Latte genießen!
    Cosy Secrets - Ein kleiner Ort. Ein großes Geheimnis. Und eine zweite Chance für die Liebe.

    Franzi Kopka
    Cosy Secrets - Ein kleiner Ort. Ein großes Geheimnis. Und eine zweite Chance für die Liebe. (Buch)

    3 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern Inaktiver Stern
    23.08.2024

    Allenfalls nett für zwischendurch

    Rae erfährt, dass ihre Großmutter entführt wurde. Zunächst bleibt sie entspannt, verschwand Fenella doch schon öfter und gab es hinterher immer eine harmlose Erklärung dafür.
    Und wer sollte denn auch eine ganz gewöhnliche alte Frau entführen wollen, und warum?
    Dennoch begibt sich Rae nach Edderton, in ihre Heimat im Norden Schottlands. -Und dort muss sie feststellen, dass Fenella dieses Mal tatsächlich entführt worden sein könnte. Nicht zuletzt, weil Rae herausfindet, dass ihre Großmutter viele Geheimnisse hatte, von denen sie nicht ansatzweise eine Ahnung hatte ... Eines davon führt sie direkt zu ihrem Ex-Freund Archer Warwick, mit dem sie einst durchbrennen wollte. Und Archer löst in Rae immer noch die selben Gefühle aus wie damals ...
    ******
    Eine Mischung aus Kriminalfall und Spannung sowie Liebesgeschichte und Gefühlen.
    Mich reizte vor allem der Schauplatz Schottland. Außerdem klang diese Großmutter wirklich geheimnisvoll und ich war gespannt, was es wohl mit ihrem Verschwinden auf sich hatte.
    Insofern hatte ich schon gewisse, durchaus auch hohe Erwartungen an das Buch. Ich hoffte auf ein Highlight.
    Leider blieb "Cosy Secrets" in jeder Hinsicht deutlich hinter meinen Erwartungen zurück und war insgesamt eher langweilig und enttäuschend.
    Der Schreibstil ist ziemlich simpel; mich konnte das Buch schon aus diesem Grunde nicht wirklich begeistern.
    Die Geschichte wies Längen auf, plätscherte immer wieder mal mehr oder weniger vor sich hin.
    Vor allem aber war sie leider völlig konstruiert, unglaubwürdig und an den Haaren herbeigezogen. Von Fenellas Verschwinden und ihren Geheimnissen hatte ich mir was ganz anderes und viel mehr erwartet.
    Auch die Liebesgeschichte war leider nur nett, nicht mehr.
    Die ersten zwei Drittel der Geschichte waren gemächlich, im letzten Drittel kamen dann mehr Tempo und Spannung auf - wobei dieser Kriminalfall wie gesagt einfach nur konstruiert und nicht glaubwürdig und überzeugend ist.
    Ich weiß noch nicht, ob ich den zweiten Band lesen werde.
    Positiv in Erinnerung bleiben wird mir vor allem, dass viel Tee und Kaffee getrunken sowie Zimtschnecken gegessen wurden, auf die ich ohnehin schon die ganze Zeit großen Appetit hatte. Dank "Cosy Secrets" weiß ich nun also endgültig, was ich am Wochenende backen werde.
    Aber ob das so sehr für das Werk spricht?
    Nichtsdestotrotz ist es für Romance-Fans ein nettes Buch für zwischendurch.
    Unser Buch der seltsamen Dinge

    Jennie Godfrey
    Unser Buch der seltsamen Dinge (Buch)

    4 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern
    15.08.2024

    Eine Liebeserklärung an die beste Freundin und Yorkshire

    Miv und Sharon sind beste Freundinnen - natürlich für immer. Sharon ist für Miv eine wichtige Stütze, denn sie hat es zu Hause nicht einfach: ihre Mutter spricht nicht mehr, ihre Tante Jean ist daher bei ihnen eingezogen ...
    Daher bricht für Miv eine Welt zusammen, als ihr Vater ernsthaftet darüber nachdenkt, mit der Familie von Yorkshire nach Südengland zu ziehen, um dort neu anzufangen. Miv vermutet, dass das auch am Yorkshire-Ripper, einem Serienmörder, der gerade in der Gegend sein Unwesen treibt, Frauen tötet und die ganze Gegend in Angst und Schrecken versetzt, liegt.
    Die beiden Mädchen sind zunehmend überzeugt davon, dass Miv in Yorkshire bleiben kann, wenn der Ripper gefasst ist. Die Polizei kommt nicht voran mit ihren Ermittlungen, also ermitteln die Freundinnen auf eigene Faust, indem sie Listen anlegen, die Menschen in ihrer Umgebung observieren, sich auf die Personen konzentrieren, die ihnen besonders verdächtig vorkommen. Denn vor allem in Miv wächst der Wunsch, dass sie diejenige ist, die den Yorkshire-Ripper enttarnt - mit dramatischen Folgen ...
    ******
    Bei diesem Buch sprachen mich Klappentext, Leseprobe und die Tatsache, dass es sich um einen Sunday Times-Bestseller handelt, sehr an.
    Als ich erfuhr, dass es den Yorkshire-Ripper tatsächlich gab, er während der Kindheit der Autorin mordete und ihr ziemlich nahe kam, war ich noch gespannter auf dieses Buch, auf dieses Thema und seine Umsetzung.
    Dafür, dass es Jennie Godfreys erster Roman ist, fand ich "Unser Buch der seltsamen Dinge" sehr gut. Sie schreibt gut, ihr Stil lässt sich jederzeit angenehm und flüssig lesen.
    Obwohl dieser Ripper umgeht und die Mädchen ihre Ermittlungen aufnehmen, also durchaus von Beginn an etwas passiert in dieser Geschichte, hatte ich während der ersten beiden Drittel doch das Gefühl, dass nicht allzu viel passiert, sondern man viel zwischen den Zeilen lesen kann, sich im Inneren der Figuren viel ereignet.
    Man lernt Yorkshire und die Menschen, die dort leben, vor allem natürlich Miv und Sharon und ihre Familien, gut kennen. Eigentlich liebe ich das sehr und störte es mich überhaupt nicht, dass das trotz der Thematik über weite Teile eigentlich eine ziemlich leise, unaufgeregte Geschichte war. Das Einzige, was dafür sorgte, dass ich dieses Buch nicht als absolutes Highlight empfand, war die Tatsache, dass die ersten beiden Drittel leider immer wieder Längen aufwiesen, es für meinen Geschmack etwas vor sich hinplätscherte, mich diese Geschichte oft mehr, manchmal aber auch leider etwas weniger fesseln und begeistern konnte.
    Im letzten Drittel nahmen Tempo und Spannung dann deutlich und stetig zu.
    Die Figuren sind Jennie Godfrey absolut gelungen; manche, etwa Miv und Sharon, schließt man sehr ins Herz, andere kommen als Täter infrage. Jennie Godfrey zeichnet diese Figuren sehr facettenreich, komplex, mysteriös. Als Leser kann man im letzten Drittel miträtseln und sich fragen, ob einer von ihnen bzw. wer von ihnen der Ripper ist. Als Leser bekommt man zunehmend ein ungutes Gefühl und eine Gänsehaut, ahnt, dass die Mädchen in Gefahr schweben und fragt sich, wie das alles enden wird.
    Dieses Ende ist dann ebenso schlüssig und konsequent wie dramatisch und emotional.
    Daneben erfährt der Leser am Ende auch, warum Mivs Mutter nicht mehr sprach.
    Fazit: Nicht ganz so herausragend wie erhofft, aber dennoch ein tolles Debüt. Jennie Godfrey ist mit "Unser Buch der seltsamen Dinge" eine lesenswerte, ebenso schöne wie spannende, traurige, dramatische und berührende Geschichte über den Yorkshire-Ripper, Freundschaft, Familie, erste Liebe, Zusammenleben und Toleranz, das Heranwachsen und ihre Heimat Yorkshire gelungen.
    Ein Buch, das ich gerne gelesen habe.
    Das größte Rätsel aller Zeiten

    Samuel Burr
    Das größte Rätsel aller Zeiten (Buch)

    3 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern Inaktiver Stern
    13.08.2024

    Nicht so spannend, fesselnd und mysteriös wie erhofft

    Clayton wuchs in der Gemeinschaft der Rätselmacher auf. Vor 25 Jahren wurde er in einer Hutschachtel vor Creighton Hall ausgesetzt.
    Als die Gesellschaft zunehmend altert und seine Ziehmutter Pippa stirbt, wird es Zeit, das für ihn größte und wichtigste Rätsel zu lösen: wer ist er wirklich? Wer sind seine Eltern? Warum wurde er in einer Hutschachtel abgelegt? Und warum gerade an diesem Ort?
    Pippa hinterließ eine Reihe von Rätseln, die Clayton lösen muss, um Antworten auf all seine Fragen zu bekommen. Doch nicht nur diese Rätsel sind eine echte Herausforderung für ihn - sondern da ist auch noch das wahre Leben ...
    ******
    Samuel Burr schreibt wirklich gut. In dieser Hinsicht hat mir dieses Buch sehr gefallen.
    Ansonsten fand ich es aber leider eher enttäuschend. Die Geschichte war nett zu lesen, mehr aber leider nicht.
    Die Gemeinschaft war längst nicht so geheimnisvoll wie beworben, auch bzgl. des Herrenhauses wurden dadurch falsche Erwartungen geweckt, die nicht erfüllt wurden.
    "Das größte Rätsel aller Zeiten" war leider längst nicht so spannend, fesselnd und mysteriös wie erhofft.
    Zudem habe ich einfach Atmosphäre vermisst, und auch die Figuren blieben für meinen Geschmack oftmals zu blass und distanziert.
    Schließlich wies diese Geschichte leider auch immer wieder Längen auf.
    Insgesamt ein nettes Buch für zwischendurch, aber definitiv kein Highlight, und kein Buch, das lange in Erinnerung bleiben wird. Schade.
    Der Salon der kühnen Frauen

    Clare Pollard
    Der Salon der kühnen Frauen (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    13.08.2024

    Von mutigen Frauen und gefährlichen Märchen ...

    Nachdem Clare Pollard schon fünf Gedichtbände und ihr Romandebüt "Delphi" veröffentlicht hat, legt sie nun mit "Der Salon der kühnen Frauen" ihren zweiten Roman vor.
    Die Geschichte spielt in Versailles zu Zeiten Ludwig XIV an dessen Hofe. Hinter dem schönen Schein herrschen Klatsch und Tratsch, Neid und Intrigen.
    Eines Tages kommt Marie d'Aulnoy auf die Idee, Frauen bei sich zu versammeln, bei Kuchen, Kakao und Champagner mit ihnen über Literatur zu reden, einander Märchen zu erzählen. Es soll ein Salon nur für Frauen sein, und diese sollen sorgfältig ausgewählt werden - ein kleiner, intimer, exklusiver Kreis.
    Doch natürlich sind die modernen Märchenerzählerinnen bald in aller Munde, man kann schlecht Aufnahmen verweigern, und so kommt es, dass der Zirkel immer größer wird und schließlich auch nicht wenige Männer darin zu finden sind.
    Diesen sind die Frauen, ihr Zirkel, ihre Märchen, Literatur ... ein Dorn im Auge, und sie beobachten schließlich noch ganz andere Dinge an den Frauen und ihrem Verhalten, die diese in große und größte Gefahr bringen werden ...
    Die modernen Märchenerzählerinnen des späten 17. Jahrhunderts gab es wirklich. Clare Pollard ließ sich davon zu ihrem neuen Roman inspirieren und zeigt, wie das Leben, aber auch die Sexualität der Salonnières ausgesehen haben könnte.
    Man merkt, dass Clare Pollard bereits Gedichtbände veröffentlicht hat und eine ausgezeichnete Lyrikerin ist. Mal nüchtern, mal von besonderer Schönheit, mal zart, mal hart, mal vornehm, mal vulgär, mal elegant, mal rau, mal strahlend hell, mal düster, oft aber fast schon poetisch erzählt sie diese Geschichte, von diesen Frauen, von ihrem Leben, von ihrem Liebesleben, von ihrer Unterdrückung durch die Männer bei Hofe und ihrem Widerstand gegen sie.
    Ihren Stil habe ich von der ersten Seite an geliebt. Es ist ein Roman, historisch und doch immer noch aktuell, den ich gleichzeitig verschlungen und genossen habe. Es ist ein Buch, das ich unbedingt in meiner Bibliothek stehen haben, jeden Tag ansehen, immer wieder lesen möchte. Ein Juwel. In diesem Genre definitiv mein bisheriges Highlight des Jahres!
    Clare Pollard ist eine Autorin, von der ich unbedingt noch viel mehr lesen möchte.
    Frankreich und Ludwig XIV sind eigentlich nicht meine Favoriten in diesem Genre; ich liebe zwar historische Romane, vor allem aber England und das 19. und 20. Jahrhundert. Clare Pollard und ihr Salon der kühnen Frauen haben mich dennoch restlos begeistert, mich in die Zeit des Sonnenkönigs, an seinen Hofe, nach Versailles, in ihren Kreis versetzt. Cover und Klappentext hatten mich sofort begeistert, und es wurde nicht zu viel versprochen!
    Fazit: Ein besonderer, ein außergewöhnlicher, auch ein etwas gewagter historischer Roman. Alle, die offen dafür sind, sollten dieses Buch aber unbedingt lesen. Es lohnt sich.
    Verbrannte Gnade

    Margot Douaihy
    Verbrannte Gnade (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    13.08.2024

    Alles andere als eine Heilige

    Ich mag gute Krimis, lese aber meist klassische britische. "Verbrannte Gnade" versprach etwas Neues, Abwechslung: Es ist der Auftakt einer neuen Krimireihe, in deren Mittelpunkt Schwester Holiday steht - eine coole Nonne, die Frauen liebt, Kette raucht und gerne Punkrock hört, kurz: die alles andere als eine Heilige ist.
    Holiday befindet sich seit etwa einem Jahr an und in dieser Klosterschule, als ein Brandanschlag auf sie verübt und dabei der Hausmeister getötet wird. Schnell ist klar, dass das kein Unfall war und auch erst der Anfang ist. Unzufrieden mit der Arbeit der Polizei beginnt Schwester selbst zu ermitteln und will den Täter auf eigene Faust enttarnen. Doch der Feuerteufel möchte um jeden Preis verhindern, dass Holiday ihm auf die Schliche kommt, und so gerät sie zunehmend in Gefahr ... hierbei wird sie auch zunehmend mit ihrer dunklen Vergangenheit konfrontiert.
    ******
    "Verbrannte Gnade" ist ein absolut gelungenes Debüt.
    Schon der Stil der Autorin gefiel mir außerordentlich gut. Margot Douaihy kann schreiben!
    Schwester Holiday ist eine neue, erfrischend andere, geniale Protagonistin, die man einfach auf Anhieb cool finden und mögen muss. Kein Wunder, dass sie schon eine Fangemeinde hat!
    Zunächst verlaufen die Ermittlungen sowohl der Polizei als auch Schwester Holidays vergleichsweise gemächlich, man kann die Stadt, die Klosterschule, die Schüler und die Nonnen, v.a. natürlich Schwester Holiday, gut kennenlernen.
    In der zweiten Hälfte nehmen Tempo, Spannung und Gefahr aber kontinuierlich zu; ich konnte "Verbrannte Gnade" sowohl wegen Douaihys sprachlicher Meisterschaft als auch wegen dieser Tatsache kaum noch aus der Hand legen.
    Es gibt diverse Verdächtige, der Leser kann gut miträseln - doch voraussehbar ist das nicht. Douaihy hat ihr Werk auch gekonnt aufgebaut. Die Auflösung ist ebenso einleuchtend wie verblüffend und genial.
    Ich habe große Lust auf Schwester Holidays nächsten Fall und werde die Reihe definitiv weiterverfolgen.
    Fazit: Ein tolles Debüt, ein toller Auftakt. Douaihy schreibt hervorragend, bringt die Dinge stets auf den Punkt, überzeugt mit sprachlicher Schönheit, Weisheit und Wahrheit, regt zum Nachdenken an. Der Fall ist spannend, wendungsreich, überzeugend aufgebaut. Schwester Holiday ist eine ungewöhnliche, erfrischend andere, geniale und coole Protagonistin, die diese Reihe ebenso einzigartig macht wie Douaihys Stil.
    "Verbrannte Gnade" wird Lesern gefallen, die gerne gute Krimis lesen, die nicht nur gut aufgebaut, sondern auch gut geschrieben sind, und die Lust auf etwas Abwechslung, auf eine neue, ungewöhnliche, wirklich coole Hauptfigur haben.

    Und dahinter das Meer

    Laura Spence-Ash
    Und dahinter das Meer (Buch)

    4 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern
    07.08.2024

    Wunderschön, berührend, authentisch und atmosphärisch

    Vorab: Dieser Roman ist so gut, dass ich kaum glauben konnte, dass es sich um ein Debüt handelt!
    Laura Spence-Ash schreibt hervorragend, ihre Sprache und ihr Stil sind von besonderer Schönheit, die Geschichte ist herrlich atmosphärisch, Figuren und Orte werden lebendig, der Leser wird in ihre Mitte versetzt, lebt und erlebt diese Geschichte mit. Schon deswegen lohnt sich die Lektüre dieses Buches absolut.
    Laura Spence-Ash hat diese Figuren großartig gezeichnet.
    Ich habe schon viele Bücher aus dem mare-Verlag gelesen - und wurde noch nie, wirklich noch nie enttäuscht. "Und dahinter das Meer" ist ein weiteres wundervolles, absolut empfehlenswertes Buch aus diesem Verlag.
    Schon der Name des Verlages ließ mich ahnen, dass dies ein Buch für mich sein könnte; mehr noch zählt natürlich der Klappentext, und dieser sprach mich ebenfalls sehr an:

    Die Geschichte setzt im London des Jahres 1940 ein. Der zweite Weltkrieg tobt, ein Ehepaar möchte seine Tochter vor den immer näher kommenden Bomben schützen, und so schicken sie Beatrix für die Dauer des Krieges zu einer Familie in die USA. Sie hoffen, dass das Kind dort sicher ist. Die Gregories, ein Ehepaar und seine beiden Söhne, sind eine wundervolle Familie, Beatrix hätte es nicht besser treffen können. Sie lebt sich gut ein, vergisst die Schrecken des Krieges, genießt ihr neues Leben. Vor allem William wird im Laufe der Zeit mehr als nur ein Bruder und guter Freund für sie. Doch ausgerechnet dann soll Beatrix zurück nach London ...

    Ich mag Weltkriegsromane, wenn sie nicht nur düster und traurig und dramatisch, sondern gleichzeitig, soweit man in diesem Zusammenhang davon sprechen kann, auch wirklich gut, schön und herzerwärmend sind. Die Weltkriegsromane aus der Feder von Jennifer Ryan oder auch "Der Buchclub - Ein Licht in dunklen Zeiten" von Annie Lyons finde ich bspw. wundervoll.
    Ich hoffte also, dass "Und dahinter das Meer" diesen wundervollen Romanen ebenbürtig sein würde. -Und ich wurde nicht enttäuscht!
    Zudem gefällt mir an "Und dahinter das Meer", dass diese Geschichte im Gegensatz zu den oben genannten und anderen bisher gelesenen Romanen mal nicht in England spielt, sondern in den USA, und man den Krieg daher aus der Sicht der Menschen dort erlebt.
    Ich hatte mir ein klein wenig was anderes vorgestellt, etwa, dass die Geschichte größtenteils die Zeit des Aufenthaltes bei den Gregories umfasst. Beatrix befindet sich für ein paar Jahre dort. Der Roman umfasst allerdings einige Jahrzehnte. Knapp die Hälfte der Geschichte ereignet sich, während Beatrix in den USA bei den Gregories ist, und etwas mehr als die Hälfte ereignet sich, während Beatrix wieder nach England zurückgekehrt ist bzw. der Krieg vorbei ist. Diese kleine Abweichung von meinen Erwartungen hat mich jedoch nicht gestört.
    Erzählt wird die Geschichte immer abwechselnd aus der Sicht von Beatrix und ihrer Familie sowie aus der Sicht der Mitglieder der Familie Gregory.
    Wir erfahren also auch von den Gregories, wie ihr Leben nach dem Krieg aussah, wie die Dinge sich entwickelten, was sie erlebten. -Und inwiefern die Leben dieser Menschen und Familien nach wir vor miteinander verwoben sind.
    Einziger Kritikpunkt ist, dass es schon ziemlich viele, durchaus auch unerwartete Schicksalsschläge in diesem Roman gab, die mir persönlich irgendwann doch an die Substanz gingen und diesen Roman doch etwas zu traurig, schwer und bedrückend werden ließen.
    Fazit: Ein hervorragendes Debüt. Eine Geschichte, die den zweiten Weltkrieg aus Sicht der Menschen in England und in den USA schildert; eine Geschichte über das Erwachsenwerden, Familie, Freundschaft, Liebe, Schicksalsschläge, zwei Welten; meisterhaft geschrieben, wunderschön, tief berührend und absolut authentisch.
    Unbedingt lesen!
    Ex-Wife

    Ursula Parrott
    Ex-Wife (Buch)

    2 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern Inaktiver Stern Inaktiver Stern
    06.08.2024

    Langweilig, ermüdend, enttäuschend

    Patricia ist Mitte 20, als ihr Mann sie verlässt und die Scheidung will. Zunächst will sie ihn um jeden Preis zurückhaben, kämpft um ihn, doch dann stellt sie sich auf eine Zukunft ohne ihn ein, gestaltet ihr Leben neu, genießt es.
    Von dieser Ehe, dieser Trennung, dieser Frau, diesem alten und neuen Leben, davon, wie dies genau aussieht, erzählt Ursula Parrott in "Ex-Wife".
    Arbeit, Freundschaften, Affären, Schicksalsschläge, hemmungsloser Genuss ... es ist alles dabei in dieser Geschichte, die in den goldenen 1920ern in New York spielt. Doch die Autorin stellt auch kritische Fragen.
    Patricia ist eine Frau, die ihrer Zeit weit voraus ist, mit alten starren Vorgaben bricht. Es ist ein Werk, das zum Zeitpunkt seines Erscheinens aufsehenerregend und skandalös war. Heute ist "Ex-Wife" natürlich nichts mehr davon.
    Ich wollte das Buch dennoch lesen, denn es klang interessant. Ich wollte dieses vergessene Meisterwerk kennenlernen. Da es zudem als Mischung aus Sex and the City und The Great Gatsby beworben wurde, dachte ich, dass "Ex-Wife" doch nur gut sein kann.
    Leider wurden meine Erwartungen dennoch nicht erfüllt, ich bleibe enttäuscht zurück, weil ich viel mehr erwartet hatte.
    Ja, die Geschichte lässt sich gut lesen und ist nach wie vor aktuell. Ja, es ist auch die versprochene Mischung aus Sex and the City und The Great Gatsby.
    Dennoch empfand ich die Geschichte als anstrengend, langweilig, vor sich hinplätschernd, ermüdend zu lesen. Sowohl die Figuren als auch die Handlung blieben blass, distanziert, oberflächlich.
    Ich war ehrlich gesagt froh, als ich am Ende angelangt war. Zeit, auch Lesezeit ist kostbar. Vor knapp 100 Jahren mag dieses Buch ein Highlight gewesen sein; heute allerdings ist es nichts Besonderes mehr. Mich konnte "Ex-Wife" nicht überzeugen. Es ist für mich kein Buch, das in Erinnerung bleiben wird, erst recht nicht positiv. Schade.
    Meisterwerk, Star-Autorin ... das Buch wurde großartig beworben, auch deshalb waren die Erwartungen wohl so hoch. Bekommen habe ich aber leider nur Langeweile und Enttäuschung.
    Die Oaknight-Chroniken (Bd. 1)

    A. E. Leinkenjost
    Die Oaknight-Chroniken (Bd. 1) (Buch)

    4 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern
    01.08.2024

    Das Geheimnis der Familie Oaknight

    Nova Caledonia im Jahre 1799: die Eltern von Scott und Scarlett Oaknight sind spurlos verschwunden. Sie finden heraus, dass ihre Eltern ein Geheimnis hatten - denn sie waren Werwolfjäger! Sind sie deshalb nicht mehr von ihrer letzten Reise zurückgekehrt? Was ist geschehen?
    Hamish, der Butler der Familie, wusste schon immer mehr; und so weiht er nun auch Scott und Scarlett in das Familiengeheimnis ein.
    Frisch von Hamish ausgebildet, reisen sie in das geheimnisvolle Dorf, in dem ihre Eltern zuletzt gesehen wurden - und müssen ihre Kenntnisse und Fähigkeiten schon bald unter Beweis stellen ...
    ******
    Meiner Nichte und mir gefiel die Tatsache, dass die Geschichte im Jahre 1799 spielt.
    Auch Leinkenjosts Stil gefiel uns auf Anhieb sehr; er schreibt sehr gut, die Geschichte lässt sich sowohl für die Hauptzielgruppe als auch für Erwachsene toll lesen. Sie bietet viel Abenteuer, Tempo, Spannung und Gefahr, ist herrlich atmosphärisch. Auch diese Atmosphäre mochten wir sehr.
    Die Figuren sind gut gezeichnet, v.a. Scott, Scarlett und den Butler Hamish schließt man schnell ins Herz.
    Scott und Scarlett finden nach und nach mehr heraus, Stück für Stück setzt sich das Puzzle zusammen. Das sorgt für den nötigen Lesefluss.
    Tempo, Spannung und Gefahr werden stetig erhöht, nachdem Scott, Scarlett und Hamish in diesem Dorf angekommen sind.
    Meiner Nichte und mir gefiel die Geschichte in den ersten beiden Dritteln sehr gut, im letzten Drittel war uns das aber einfach zu viel Action und Kampf gegen Werwölfe. Natürlich kann man nach Titel, Cover und Klappentext damit rechnen und es wird sicher auch Mädchen geben, die auch das letzte Drittel der Geschichte mögen; wir hatten aber ein bisschen was anderes erwartet in diesem Dorf und mit nicht ganz so viel Action und Kämpfen gerechnet. Vor allem meine Nichte fand, dass es im letzten Drittel eher eine Geschichte für Jungs ist.
    Fazit: Eine wirklich sehr gut geschriebene Geschichte, die herrlich atmosphärisch ist und viel Abenteuer, Spannung und Gefahr bietet. Im letzten Drittel dominieren allerdings Action und Werwolf-Kämpfe sehr.
    Abgesehen von diesem letzten Drittel hat uns dieser erste Band der Oaknight-Chroniken sehr gut gefallen.
    Für Jungen ist es definitiv ein ganz tolles Buch, bei Mädchen hängt es wohl davon ab, wie sehr sie/wie viel Action, Kämpfe und Werwölfe sie mögen. Meiner Nichte war es zum Ende hin einfach etwas zu viel davon.

    Baskerville Hall - Teil 1: Das geheimnisvolle Internat der besonderen Talente

    Ali Standish
    Baskerville Hall - Teil 1: Das geheimnisvolle Internat der besonderen Talente (MP3)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    28.07.2024

    Garantiert eines der Highlights des Jahres 2024

    Im Mittelpunkt der Baskerville Hall-Reihe steht Arthur Conan Doyle, der Schöpfer des weltberühmten Detektivs Sherlock Holmes.

    Arthur Conan Doyle wurde 1859 in Edinburgh geboren und verbrachte dort die ersten Jahre seines Lebens, zusammen mit seinen Eltern und vielen Geschwistern. 1868 kam er in ein Internat in Lancashire im Nordwesten Englands. Über diese Zeit ist wenig bekannt. So weiß man etwa, dass er später seine Familie unterstützen sollte und einen Mitschüler namens Moriarty hatte.

    An diesen grundlegenden Fakten orientiert sich auch Ali Standish für den Auftakt ihrer Baskerville Hall-Reihe: auch ihr Arthur Conan Doyle wurde in Edinburgh geboren, verbrachte dort die ersten Jahre seines Lebens mit seinen Eltern und Geschwistern, auch er soll die Familie unterstützen, auch sein Internat befindet sich im Nordwesten Englands. Der Rest ist aber Fiktion.

    Ali Standish verbindet in "Baskerville Hall" Kinder- und Jugendbuch, Detektiv- und Internatsgeschichte, historischen Roman und Fantasy miteinander. Das Ergebnis ist absolut genial und Jung und Alt werden daran ihre Freude haben. Sowohl meine Nichte als auch ich als Erwachsene waren sehr begeistert von diesem Auftaktband.

    Die Geschichte ist absolut kurzweilig, Längen sucht man vergebens. Auch ist sie unglaublich spannend, mysteriös und atmosphärisch.

    Weiterhin sind die Figuren rundum gelungen und vermitteln gerade jungen Lesern und Hörern ganz nebenbei auch wichtige Botschaften.

    Wir erleben Arthurs Entwicklung mit, seine Faszination für ungelöste Rätsel, sehen, wie er zu dem Menschen geworden sein könnte, den wir kennen. Auch Figuren wie Holmes, Moriarty und Watson tauchen auf.

    Wir haben diesen ersten Band an einem Wochenende gehört. Er ist von Anfang bis Ende mysteriös und spannend, niemals vorhersehbar. Als Leser bzw. Hörer kann man herrlich miträtseln.

    Man merkt, dass Ali Standish Kinderliteratur an der University of Cambridge studiert hat - denn Baskerville Hall ist wirklich in jeder Hinsicht meisterhaft und in diesem Genre ganz klar mein bisheriges Highlight des Jahres. Und das Werk hat das Zeug dazu, sich auch am Ende des Jahres noch unter meinen und unseren absoluten Highlights zu befinden. Wir freuen uns schon sehr auf den zweiten Band, der Ende Januar 2025 erscheinen wird.

    Johann von Bülow ist ein hervorragender Sprecher, dem man stundenlang zuhören kann. Auch wegen dieses tollen Sprechers haben wir dieses Hörbuch an einem einzigen Wochenende gehört - und das so gerne!

    Einziger Kritikpunkt ist, dass wir Grovers Stimme absolut nicht passend fanden. Aber das soll nicht ins Gewicht fallen, da alles andere wie gesagt herausragend ist.

    Fazit also: Ein großartiger Auftakt, uneingeschränkt empfehlenswert für alle, die Arthur Conan Doyle und seine Figuren, Internats- und Detektivgeschichten, Abenteuer, Rätsel und Geheimnisse mögen. Für uns ganz klar das bisher beste Kinder-/Jugendbuch des Jahres.
    Handbuch für den vorsichtigen Reisenden durch das Ödland

    Sarah Brooks
    Handbuch für den vorsichtigen Reisenden durch das Ödland (Buch)

    2 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern Inaktiver Stern Inaktiver Stern
    24.07.2024

    Zu viel Fantasy

    Die Geschichte spielt im späten 19. Jahrhundert im Transsibirien-Express während der Durchquerung des Ödlandes, der schier unendlichen, verlassenen Wildnis zwischen China und Russland. Der Zug soll nicht mehr sicher sein, und auch das Ödland soll voller Gefahren sein. Faszination und Angst liegen nah beieinander bei jedem, der sich in diesen Zug und auf diese Reise wagt.
    Die Gruppe der Reisenden ist völlig unterschiedlich; auch hat jeder seine Gründe für diese Reise.
    Sind die Passagiere im Zug noch vor den Gefahren des Ödlandes geschützt? Oder wird es dem Ödland diesmal gelingen, zu ihnen vorzudringen?
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    Eine neue, aber bereits gefeierte Autorin und ein Roman, der wirklich spannend und vielversprechend klang ... ich war sehr gespannt auf dieses Buch.
    Für ein Debüt ist das "Handbuch für den vorsichtigen Reisenden durch das Ödland" wirklich hervorragend geschrieben und in dieser Hinsicht auch sehr zu empfehlen.
    Es handelt sich um einen Mix verschiedener Genres mit gutem Spannungsbogen. Als Leser ist und bleibt man neugierig darauf, was es mit diesen Personen und vor allem auch mit dem Ödland auf sich hat. Auch die Atmosphäre gefiel mir sehr gut.
    Ich empfand die Geschichte jedoch als etwas langatmig erzählt, was auch vermutlich auch daran liegt, dass Fantasy nicht mein bevorzugtes Genre ist. Mir verschwammen irgendwann die Grenzen zwischen Wirklichkeit und dem Rest einfach viel zu sehr, es war mir insgesamt einfach zu konstruiert. Wer das aber mag, der wird diesen Roman auch in dieser Hinsicht großartig finden.
    Mir fehlte irgendwie auch der rote Faden, der Sinn dieser Geschichte. Letztlich frage ich mich, was mir die Autorin damit sagen wollte.
    Auch die Figuren blieben für mich leider zu blass und distanziert; ich konnte keine Verbindung zu ihnen aufbauen, ebenso wenig zur Handlung.
    Fazit: Für mich war es zu viel Fantasy, nicht mein bevorzugtes Genre, vielleicht blieben auch dadurch Handlung und Figuren zu blass und distanziert für mich. Geschrieben ist dieses Debüt aber wirklich extrem gut, und wer Fantasy mag, der wird das "Handbuch für den vorsichtigen Reisenden durch das Ödland" wahrscheinlich genießen können und toll finden.
    Cascadia

    Julia Phillips
    Cascadia (Buch)

    1 von 5 Sterne Aktiver Stern Inaktiver Stern Inaktiver Stern Inaktiver Stern Inaktiver Stern
    22.07.2024

    Deprimierend und enttäuschend

    Ich kannte Julia Phillips noch nicht, entdecke aber gerne neue AutorInnen. Ihr Debüt wurde bereits gefeiert und ausgezeichnet, das Cover von "Cascadia" ist toll, der Klappentext klang so gut - das konnte doch eigentlich nur eine tolle Lektüre werden, oder? -Und doch war das leider nicht der Fall ...

    Es geht um zwei Schwestern, Elena und Samantha, die auf einer Insel im Nordwesten der USA zusammen mit ihrer Mutter in ärmlichen Verhältnissen leben. Beide haben Jobs, damit die Familie über die Runden kommt - und natürlich träumen beide von einem anderen, neuen, besseren Leben. Diesen Traum wollen sie gemeinsam wahr werden lassen.
    Eines Tages taucht ein Bär auf. Und dieser Bär wird das Leben von Elena und Samantha unwiderbringlich verändern ...

    Wie gesagt, das klang interessant, spannend und gut. Natürlich wollte ich diesen Roman lesen. Rückblickend bin ich aber sehr enttäuscht und empfinde die Lektüre für mich als Verschwendung von Lebens- und Lesezeit. Dieser Roman war anders als erwartet, und er blieb definitiv hinter meinen Erwartungen zurück.
    Zu Beginn findet man im Buch ein Zitat aus Schneeweißchen und Rosenrot, einem Werk der Gebrüder Grimm. Somit ahnt man, wenn man das Buch aufschlägt, schon, worum es gehen wird, was dieser Roman letztlich und wirklich ist. Immerhin in dieser Hinsicht hält "Cascadia", was versprochen wird. Wenn ich dieses Wissen im Vorfeld schon gehabt hätte, hätte ich vielleicht/wahrscheinlich auf die Lektüre verzichtet, denn ich bin kein Fan von Märchen und Märchenadaptionen. Leider findet sich etwa auf dem Buchumschlag kein Hinweis darauf, in welche Richtung "Cascadia" wirklich geht und was den Leser wirklich erwartet.
    Julia Phillips schreibt weder besonders gut noch besonders schlecht; absolut durchschnittlich eben. Ihr Stil lässt sich angenehm flüssig lesen, ist aber nichts, was den Leser beeindruckt und/oder lange in Erinnerung bleiben wird.
    Weder die Figuren noch die Handlung konnten mich fesseln und begeistern, sondern ich empfand die Lektüre im Gegenteil als langatmig und musste mich zum Weiterlesen zwingen. Ein Minimum an Spannung kommt lediglich am Ende auf, als deutlich wird, dass und welche Konflikte da schon länger zwischen den beiden Schwestern schwelen.
    Jeder Leser wird diesen Roman anders empfinden, denn es gibt so viele Interpretationsmöglichkeiten. Mein Fall war das nicht, denn mir blieb alles viel zu diffus, ich hatte einfach zu jeder Zeit viel zu viele Fragezeichen im Kopf. Alles an diesem Roman war einfach nur seltsam, auch und vielleicht gerade auch das Ende.
    Das größte Manko aber: "Cascadia" ist unfassbar negativ, bedrückend. Mir ging das einfach zu sehr an die Substanz; ich konnte die Geschichte vor allem auch wegen dieser Stimmung kaum ertragen und wollte das Buch auch deswegen mehrfach abbrechen.
    Fazit also: Leser, die Märchenadaptionen mögen, gerne so viel wie möglich selbst interpretieren, könnten Gefallen an diesem Roman finden. Für mich war es leider ein Fehlgriff.
    Warte auf mich am Meer

    Amy Neff
    Warte auf mich am Meer (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    17.07.2024

    Ein wundervolles Buch!

    Evelyn und Joseph sind die Liebes ihres Lebens füreinander. Sie heiraten, übernehmen das Inn von Josephs Eltern an der Küste New Englands, bekommen Kinder und Enkelkinder, kurz: sie haben ein wunderschönes Leben miteinander.
    Nach sechzig gemeinsamen Jahren bekommt Evelyn eine schwere Diagnose. Die beiden wollen nicht ohne einander sein, und so beschließen sie, noch ein Jahr lang das Leben in vollen Zügen miteinander und mit ihrer Familie zu genießen und dann zusammen aus dem Leben zu scheiden ...
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    Liebesgeschichten gehören nicht zu meinen bevorzugten Genres, doch diese hier gehörte zu den wenigen, die ich lesen wollte, weil mir der Klappentext und v.a. auch die Leseprobe so gut gefielen. Und ich wurde nicht enttäuscht!
    "Warte auf mich am Meer" ist schön geschrieben, lässt sich angenehm und flüssig lesen; zudem besticht die Geschichte durch authentische, gut gezeichnete Figuren, zu denen man wirklich eine Verbindung aufbauen kann, sowie Atmosphäre.
    Natürlich geht die Geschichte an die Substanz, ist traurig und dramatisch, emotional und berührend - aber dennoch empfand ich es nie als allzu be- und erdrückend, wollte ich das Buch nie aus diesem Grunde abbrechen, sondern habe ich diesen Roman sehr gerne gelesen und ihn ein Stück weit auch als Wohlfühlroman empfunden.
    Es ist trotz Allem auch ein schöner, positiver, Mut machender Roman. Eine Geschichte, in der man sofort drin ist und mit der man sich wohl fühlt.
    Erzählt wird abwechselnd vor allem aus Sicht der beiden, auf zwei Zeitebenen, nämlich ein Mal in der Gegenwart und ein Mal in Rückblenden ab dem Zeitpunkt ihres Kennenlernens im Jahre 1940.
    Einzig das Ende hat mir nicht ganz so gut gefallen; dieses hätte für meinen Geschmack noch etwas besser ausgearbeitet sein können.
    Insgesamt ein tolles Buch, das lange nachklingen wird. Eine klare Empfehlung für alle, die gerne Liebesgeschichten lesen - und auch Leser, die diese eigentlich nicht so gerne lesen, sollten dem Buch eine Chance geben, wenn ihnen Klappentext und Leseprobe gefallen. Man wird im Gegensatz zu vielen anderen Werken des Genres positiv überrascht. Mir hat "Warte auf mich am Meer" sehr gefallen, obwohl es wie gesagt nicht mein bevorzugtes Genre ist und ich daher bei Liebesgeschichten sehr wählerisch bin.

    Ein Mann zum Vergraben

    Alexia Casale
    Ein Mann zum Vergraben (Buch)

    2 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern Inaktiver Stern Inaktiver Stern
    16.07.2024

    Der Club der heimlichen Witwen

    Eine Frau tötet ihren Mann. Nun ist sie endlich frei - hat aber auch das Problem, dass sie irgendwie diese Leiche entsorgen muss.
    Sie findet drei weitere Frauen, die das selbe Problem haben. Sie gründen den Club der heimlichen Witwen. Ihr Plan: ihre toten Ehemänner loswerden und ihre Freundschaft und das Leben genieße; endlich die Dinge tun, die sie schon immer tun wollten, aber wegen ihrer Männer nie tun durften ...
    ******
    Die Geschichte spielt zu Beginn der Covid19-Pandemie, während des Lockdowns. Der Hintergrund ist durchaus real und ernst, denn in Großbritannien kommt durchschnittlich alle drei Tage eine Frau durch einen Mann zu Tode; während der Pandemie und des Lockdowns nahmen diese Zahlen deutlich zu.
    Die Autorin hat beruflich mit Menschenrechten und Gewalt gegen Frauen und Mädchen zu tun, ich hoffte, dass generell Menschenrechte und der juristische Aspekt stärker einfließen würden, als das letztlich der Fall war.
    Der Roman lässt sich flüssig lesen.
    Die Figuren und ihre Schicksale sind wirklich spürbar und greifbar, lassen niemanden kalt.
    Alle Frauen in "Ein Mann zum Vergraben" leiden jahre- und jahrzehntelang unter häuslicher Gewalt, sehen keinen anderen Ausweg mehr, töten ihre Männer in Notwehr.
    Der Roman barg viel Potenzial, das aus meiner Sicht noch besser hätte genutzt werden können. Letztlich konnte er mich nicht überzeugen - mir war das einfach viel zu konstruiert, zu realitätsfern, zu sehr an den Haaren herbeigezogen, absolut unglaubwürdig. Ich habe mehrfach ernsthaft daran gedacht, das Buch abzubrechen. Nicht zuletzt, weil die Geschichte auch immer wieder Längen aufweist.
    Das Nachwort der Autorin war immerhin noch lesenswert.
    Fazit: Eine Komödie mit viel schwarzem Humor und sehr ernstem Hintergrund. Nachdenklich stimmend und amüsant und unterhaltsam zugleich. Ich bin solchen Geschichten nicht abgeneigt ("Beim Morden bitte langsam vorgehen" von Sarah Paborn fand ich bspw. toll), doch "Ein Mann zum Vergraben" konnte mich leider überhaupt nicht überzeugen.
    Suddenly a Murder - Mord auf Ashwood Manor

    Lauren Muñoz
    Suddenly a Murder - Mord auf Ashwood Manor (Buch)

    4 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern
    15.07.2024

    Agatha Christie in modernem Gewand

    Die siebenköpfige Clique rund um Kassidy hat gerade den Schulabschluss bestanden. Dies soll gebührend gefeiert werden, denn Geld spielt für die Kinder superreicher Eltern keine Rolle - und so hat Kassidy für alle für eine Woche ein altes Herrenhaus auf einer abgelegenen Insel gemietet. Die 1920er Jahre sind das Motto dieser Party und dieser Woche. Auch die modernen Kommunikationsmittel werden verbannt.
    Zunächst wird tatsächlich überaus stilecht, glamourös und ausgelassen gefeiert - doch dann verwandelt sich die Sache in einen Albtraum, als Kassidys Freund ermordet aufgefunden wird. Die Polizei schafft es noch auf die Insel, bevor ein Sturm losbricht, der die Insel komplett von der Außenwelt abschneidet.
    Schnell wird klar: Izzy hatte ein Motiv, und sie hat zudem ein Messer mitgebracht. -Doch auch alle anderen hätten Blaine lieber tot als lebendig gesehen ...
    ******
    Die Idee, dass es auf einer abgelegenen Insel, die durch das Wetter komplett von der Außenwelt abgeschnitten ist, zu einem Mord kommt, ist nicht neu; das hat man schon oft gelesen. Dennoch stört mich das überhaupt nicht, wenn diese Idee gut umgesetzt wurde. Hier war das der Fall.
    Erzählt wird auf zwei Zeitebenen; hauptsächlich befinden wir uns in der Gegenwart, auf dieser Insel, in diesem Herrenhaus, doch es gibt auch immer wieder Einschübe aus der Vergangenheit. Der Gegenwarts-Erzählstrang, der auf der Insel spielt, hat mir persönlich besser gefallen.
    Der Stil der Autorin hat mir gefallen; er lässt sich stets angenehm flüssig lesen. Das Werk richtet sich an Leserinnen ab 14 Jahren -diese werden nicht überfordert, und zugleich können auch erwachsene LeserInnen es lesen, ohne den Stil als zu simpel zu empfinden. Wobei man aber schon etwas merkt, dass der Stil auf die Hauptgruppe zugeschnitten ist.
    Zu Beginn war ich offen gestanden noch nicht allzu begeistert von der Geschichte, doch das änderte sich sehr schnell, als ich darin angekommen war. Schon bald konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen, weil ich unbedingt wissen wollte, wie das alles weitergeht und endet, wer der Täter bzw. die Täterin ist.
    Sehr schnell treiben den Leser immer mehr Fragen um; die Spannung wird von der Autorin kontinuierlich erhöht.
    Man kann als Leser herrlich miträtseln und mitermitteln. Für mich persönlich war die Auflösung bis zuletzt nicht wirklich vorhersehbar, ich tappte vielmehr bis zuletzt ziemlich im Dunkeln, was eindeutig für die Autorin spricht.
    Jeder hat ein Motiv, es werden falsche Fährten gestreut, Figuren bleiben mysteriös und undurchsichtig ...
    Natürlich stehen diese Jugendlichen, diese Woche, dieses Herrenhaus, dieser Mord absolut im Mittelpunkt. Doch "Suddenly a Murder" bietet noch mehr: Freundschaft, Verliebtsein und Liebe ... und Verluste. Mehrere Figuren haben kein leichtes Leben, und vor allem eine von ihnen muss erkennen, dass ihr ganzes Leben eine einzige Lüge war, und mit dramatischen Wahrheiten klarkommen. Letztlich ist es eine Geschichte, die auch zum Nachdenken anregt und wirklich berührt, gerade auch durch diesen Aspekt.
    Die Auflösung bzgl. Täter und Motiv, auch die Gründe, warum andere letztlich als Täter ausschieden, fand ich sehr stimmig. Es blieben keine Fragen offen.
    Zwei Dinge am Ende fand ich allerdings wenig realistisch oder auch nur nachvollziehbar und überzeugend, nämlich den Dialog und das Verhalten zweier Figuren an den Klippen und wo und wie eine dieser Figuren weiterhin leben möchte. Beide Dinge wirkten auf mich ziemlich konstruiert. Vor allem auch deshalb war "Suddenly a Murder" insgesamt kein absolutes Highlight für mich.
    Auch hätte das Ganze gerne noch etwas atmosphärischer sein können. Unterm Strich waren leider ein paar Schwächen vorhanden.
    Fazit: Ein paar Schwächen sind vorhanden, daher kein absolutes Highlight, aber dennoch ein spannendes Buch, das ich gerne gelesen habe. Ein Herrenhaus, eine abgelegene Insel, ein Unwetter, das diese endgültig komplett von der Außenwelt abschneidet, ein Mord, eine 1920er Jahre-Party ... Idee und Kulisse sind nicht neu, aber doch immer wieder reizvoll. Das Ganze erinnert an Agatha Christie, gekleidet in ein modernes Gewand. In der Tat ein toller, mysteriöser und spannender Locked Room-Krimi für LeserInnen ab 14 Jahren. Die Hauptzielgruppe wird "Suddenly a Murder" lieben - aber auch erwachsene Leser, die Agatha Christie, Krimis und Jugendbücher mögen, werden Freude an und mit diesem Buch haben!
    51 bis 75 von 152 Rezensionen
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