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    2. Alle Rezensionen von Cellissima bei jpc.de

    Cellissima

    Aktiv seit: 16. März 2022
    "Hilfreich"-Bewertungen: 1
    152 Rezensionen
    Tod zur Teestunde

    Anthony Horowitz
    Tod zur Teestunde (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    30.11.2025

    Wie immer genial!

    Der dritte Fall für Lektorin Susan Ryeland: Nach Alan Conways Tod soll der junge Autor Eliot Grace die Atticus Pünd-Reihe übernehmen bzw. abschließen.
    Im Mittelpunkt von Atticus Pünds letztem Fall steht die steinreiche Lady Chalfont, die auf ihrem Anwesen zur Teestunde von einem Familienmitglied vergiftet wurde.
    Susan erkennt schnell Parallelen zwischen dem Krimi und der Realität: Bei Eliot Grace handelt es sich um den Enkel der berühmten Kinderbuchautorin Miriam Grace, die knapp zwei Jahrzehnte zuvor ermordet, wohl vergiftet, wurde.
    Bald wird Susan auch klar, dass Eliot Grace in diesem Krimi über seine Familiengeschichte, den Tod seiner Großmutter schreibt - und darin auch enthüllen will, wer der Täter ist. Dies kündigt er sogar an. Wenig später ist er tot - und Susan die Hauptverdächtige. Susan ahnt, dass es sich beim Mörder Miriam und Eliot Graces um die selbe Person handeln muss - und weiß, dass sie den Fall selbst lösen muss, wenn sie nicht im Gefängnis landen will. Dabei gerät sie selbst natürlich in größte Gefahr ...
    ******
    Anthony Horowitz ist einer dieser Autoren, bei denen man blind zugreifen kann - in diesem Fall, wenn man klassische britische Krimis liebt. Wer Doyle und Christie liebt, der wird auch Horowitz lieben!
    Ich habe jeden Krimi aus der Feder von Anthony Horowitz gelesen und wurde noch nie enttäuscht. Jeder einzelne von ihnen ist absolut brillant und ein absolutes Highlight - so auch "Tod zur Teestunde".
    Horowitz schreibt gewohnt gut, schon wegen seines hervorragenden Schreibstiles, der ein wahrer Genuss ist, lohnt sich die Lektüre.
    Seine Krimis sind herrlich britisch, atmosphärisch, extrem spannend, genial konstruiert, die Auflösung ist ebenso verblüffend wie zufriedenstellend - so auch hier.
    Einen besonderen Reiz hat natürlich der Krimi im Krimi, sodass man gleich zwei Kriminalfälle hat.
    Auch die Figuren sind wie immer absolut gelungen.
    Horowitz ist erneut ein Werk gelungen, das man nicht mehr aus der Hand legen kann.
    Erneut der beste Krimi, den ich dieses Jahr gelesen habe.
    Wer klassische britische, wirklich gute, extrem fesselnde und spannende, hervorragend geschriebene Krimis mit absolut überzeugenden Figuren mag und sucht, der kommt an Horowitz nicht vorbei. Ich kenne keinen Autor und kein Werk, der bzw. das Horowitz und seine Krimis übertreffen könnte.
    Unbedingt lesen!
    The Blackgate Invitation

    Sarah Henning
    The Blackgate Invitation (Buch)

    3 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern Inaktiver Stern
    12.11.2025

    Durchwachsen

    Die Schwestern Ruby und Wren werden von einer älteren Dame angesprochen - sie bietet ihnen viel Geld dafür, dass sie sich während eines Dinners auf Hegemony Manor als ihre Enkelinnen auszugeben. Die Schwestern brauchen das Geld und denken, dass die paar Stunden schnell überstanden sind; also sagen sie zu.
    Doch der Abend im Herrenhaus entwickelt sich ganz anders als gedacht und wird schnell zu einem Alptraum - es wird gemordet, es gibt Tote, und wenn sie überleben wollen, dann müssen sie innerhalb von drei Tagen verschiedene Rätsel lösen. Und: sie befinden sich inmitten einer Hexenfamilie ...
    ******
    "The Blackgate Invitation" klang so gut, dass sogar ich, die ich in Sachen Fantasy eher schwierig bin und das Genre nur selten lese und nur selten begeistert bin, das Buch unbedingt lesen wollte. Es konnte nach dem Klappentext und der Leseprobe doch nur gut werden ... oder?
    Der Leser sieht sich schnell mit einer Vielzahl an Figuren konfrontiert. Eine Übersicht zu Beginn wäre sehr hilfreich gewesen, denn ohne diese war es gerade am Anfang einfach nur verwirrend.
    Der Schreibstil hat mir einerseits sehr gut gefallen, andererseits empfand ich ihn aber leider auch als anstrengend zu lesen. Ich musste öfter Sätze erneut lesen. Das nervte mich irgendwann. Auch hätte die Übersetzung stellenweise echt besser sein können.
    Klares Highlight sind die Kulisse, die düstere und unheilvolle Atmosphäre und die Figuren.
    Der Rest konnte mich leider nicht ganz überzeugen. So gab es in "The Blackgate Invitation" für meinen Geschmack immer wieder Längen. Manche Stellen waren mir zu brutal. Die Geschichte zwischen Ruby und Auden konnte mich einfach nicht überzeugen und packen, ebenso wenig das Ende. Es ist einfach nicht glaubwürdig.
    Die Idee ist toll, aber die Umsetzung überzeugt leider nicht ganz.
    Eingefleischte Fantasy-Fans dürften "The Blackgate Invitation" trotzdem toll finden. Für mich war es leider nur ein Buch, das man lesen kann, aber nicht lesen muss. Immerhin wurde die Geschichte durch Kulisse und Atmosphäre etwas gerettet.

    Cassandra Morgan, Band 1 - Der goldene Schlüssel

    Skye McKenna
    Cassandra Morgan, Band 1 - Der goldene Schlüssel (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    06.11.2025

    DAS Lesehighlight 2025!

    Cassandra Morgans Mutter verschwand vor sieben Jahren. Sie musste damals nach Faerie reisen, um etwas zu erledigen - doch sie kehrte niemals zurück. Cassandra ließ sie in einem Internat zurück. Als Cassandras Mutter nach sieben Jahren offiziell für tot erklärt wird und das Internat kein Geld mehr bekommt, muss sie es verlassen.
    Sie wohnt fortan bei ihrer Tante in Hartwood Hall. Und dieser Umzug verändert erneut alles für Cassandra: sie erfährt, dass die Morgans ein altehrwürdiges Hexengeschlecht sind; dass ihre Tante eine sogenannte Haghexe ist - die mächtigste Hexe Englands, die das Dorf und ganz England vor dem Hag und dem, was dahinter liegt, beschützt. Der Hag ist der älteste und größte Wald in ganz England. Der Hag bildet auch die Grenze zwischen England und Faerie. Wenn man ihn durchquert, gelangt man nach Faerie. Doch das Böse kommt aus Faerie, und so muss man sich vom Hag fernhalten, denn kaum jemand kommt wieder heraus, wenn er den Hag erst betreten hat ...
    So ist die wichtigste Regel, an die Cassandra sich zu halten hat, die, dass sie den Hag niemals alleine betreten darf.
    Cassandra weiß nicht, was mit ihrer Mutter geschah, aber sie spürt, dass sie noch lebt; dass sie sich in Faerie befindet, und dass sie durch den Hag und nach Faerie muss, um ihre Mutter zu finden.
    ******
    Schon das wunderschöne Cover hat dazu geführt, dass wir uns in dieses Buch verliebt haben. Der Klappentext klang so gut, dass wir es unbedingt lesen wollten - und wir wurden nicht enttäuscht, ganz im Gegenteil!
    Der Inhalt ist genauso wunderschön wie das Cover.
    Die Kinder, die das Buch vor mir gelesen haben, waren absolut begeistert - und auch ich als Erwachsene habe diesen ersten Band geliebt und beschlossen, dass ich die komplette Reihe lesen möchte.
    Es ist natürlich perfekt für die Zielgruppe, zum Vorlesen oder Selberlesen; aber auch Erwachsene haben definitiv ihre Freude daran. Die Länge der Kapitel ist für Kinder ideal, um bspw. abends vor dem Einschlafen noch etwas zu lesen.
    Jede einzelne Seite ist schön und liebevoll illustriert.
    McKennas Stil ist wundervoll, lässt sich sehr gut lesen, ist so bildhaft und extrem atmosphärisch!
    Cassandra ist eine Protagonistin, die die Zielgruppe lieben wird. Überhaupt sind alle Figuren so gelungen! Viele davon, etwa die Haushälterin oder Kater Montague, schließt man sofort ins Herz.
    Dieses Mädchen, diese Hexenfamilie, Hartwood Hall, der Hag ... ziehen einen sofort in ihren Bann.
    Es ist eine Geschichte, so magisch, schön und spannend, dass man das Buch kaum noch aus der Hand legen kann, weil man diese Welt nicht mehr verlassen möchte und auch unbedingt wissen möchte, wie es weitergeht.
    Das Buch passt perfekt in den Herbst bzw. jetzt in die Zeit um Halloween, doch bekommen die Kinder dabei nie Angst, da alles absolut alters- und zielgruppengerecht ist. Ich würde es sogar als regelrechte Wohlfühlgeschichte (für jedes Alter) bezeichnen.
    Es gibt so viele wundervolle Schauplätze, und McKenna besticht durch ihre Kreativität und Ideen und Schöpfungen, die man so noch nicht gelesen hat.
    Hier und da fühlten wir uns ganz leicht an Harry Potter erinnert, durch die Hexen, die Zauberhüte, die Prüfungen, Cassandras Tante, das Fliegen auf dem Besen usw. -aber das im positiven Sinne! Cassandra Morgan ist nie auch nur ansatzweise ein Abklatsch, da die Autorin wie gesagt so viele eigene, ganz neue und wundervolle Ideen und Wesen hat und einführt.
    Das Ende ist offener als von uns erwartet bzw. die Geschichte ist am Ende dieses Auftaktbandes noch nicht so weit fortgeschritten wie erwartet - Cassandras Mutter wurde noch nicht gefunden, ja, Cassandra hat sich für unseren Geschmack noch nicht mal so richtig auf die Reise und die Suche nach ihr gemacht (erst mal muss sie ja Dinge lernen und eine richtige Hexe werden, denn nur mit dem notwendigen Wissen und den notwendigen Fähigkeiten kann sie sich durch den Hag und nach Faerie wagen ...). Stört uns diesmal aber überhaupt nicht, da dieser erste Band so toll und die ganze Vorgeschichte notwendig war, der zweite Band zudem schon im März 2026 erscheint und die Reihe auf fünf Bände angelegt ist, die im englischen Original schon weitestgehend erschienen sind.
    Wir sind absolut begeistert - das war für uns DAS Lesehighlight in diesem Jahr und wird kaum noch zu übertreffen sein.
    Das ist ziemlich sicher eine Reihe, die man unbedingt im Regal stehen haben möchte und immer wieder lesen möchte und wird. Wir sind sehr froh, dass wir sie entdeckt haben.
    Unbedingte Leseempfehlung für alle, die England, Hexen, Magie lieben, Harry Potter mögen, eine herrlich atmosphärische, bezaubernde und altersgerechte Geschichte suchen und einfach ein paar richtig tolle Lesestunden haben wollen.
    Die Zielgruppe wird dieses Buch und diese Reihe sowieso lieben - aber auch Erwachsene werden Cassandra Morgan lieben.
    Unbedingt lesen!


    Gänsehaut in Hovenäset 1. Flammenrad

    Kristina Ohlsson
    Gänsehaut in Hovenäset 1. Flammenrad (Buch)

    4 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern
    17.10.2025

    Gänsehaut ist garantiert!

    "Flammenrad" ist der Auftakt einer Trilogie für junge Leser im Alter von 11-13 Jahren. Empfohlen wird es für junge Krimifans - aber ich würde es eher und passender als Thriller, Grusel, Spuk bezeichnen. Krimielemente sind vorhanden - ebenso aber auch schon Horror-Elemente.
    Alle drei Bände spielen in Schweden, am Meer. Es geht um drei Freunde, und jeder von ihnen wird in einem der Bände im Mittelpunkt stehen.
    In diesem ersten Band geht es vor allem um Heidi. Ihre Eltern haben sich getrennt, ihre Mutter ist nach Deutschland gezogen. Ihr Vater und seine neue Partnerin bekommen ein Baby, und gemeinsam wohnen sie in einem Haus.
    Doch es passieren seltsame Dinge: unter dem Dielenboden findet man einen alten Kinderschuh und eine alte Rassel; Regen und Gewitter wollen gar nicht mehr verschwinden; Heidi ist sich sicher, dass nachts ständig jemand im Haus ist, ganz nah; ihre Oma ist ganz verändert und hat große Angst; die schwangere Jennifer wird immer müder.
    Irgendwann keimt in den Kindern der Verdacht, dass es vielleicht Bill ist, der kürzlich mit seinem Riesenrad nach Hovenäset kam und im Gästezimmer von Heidis Haus wohnt. Denn all diese Dinge geschehen erst, seit er da ist. Und dann erfährt Heidi von ihrer Oma, dass vor langer Zeit etwas Schreckliches geschah und es sich wiederholen wird, wenn sie Bill nicht aufhalten und dafür sorgen, dass er schnellstmöglich mit seinem Riesenrad verschwindet. Doch das ist gar nicht so einfach, da die Erwachsenen Heidi und ihrer Oma keinen Glauben schenken ...
    Wird es Heidi und ihren Freunden gelingen, Bill aufzuhalten und ihre Familie vor dem großen Unglück zu bewahren?
    ******
    Eigentlich hat das Buch 5 Sterne verdient, und eigentlich würde ich die auch von Herzen gerne vergeben - dass ich es nicht tue, liegt an ein paar Kritikpunkten, die dazu führten, dass "Flammenrad" doch leider nicht hundertprozentig überzeugen konnte.
    Kristina Ohlsson´s Schreibstil ist toll, der liest sich richtig gut! Sowohl für die Zielgruppe als auch für Erwachsene. Die Geschichte ist richtig atmosphärisch, sie besticht durch ihre mysteriöse und unheilvolle Grundstimmung - und ständig geschehen Dinge, die alles noch mysteriöser machen. Auch Erwachsene können sich noch herrlich gruseln bei dieser Geschichte.
    Schnell entsteht eine extreme Sogwirkung, der man sich kaum entziehen kann, sodass man das Buch kaum noch aus der Hand legen kann, weil man unbedingt wissen möchte, wie alles weitergeht und endet. "Flammenrad" ist richtig spannend.
    Ganz nebenbei geht es auch um Scheidung, Trennung von der Mutter, das Gefühl, sich vernachlässigt und unerwünscht zu fühlen, die Demenz der Großmutter ... das alles hat die Autorin stimmig eingewoben. Man hatte nie das Gefühl, dass es störend ist oder dass die Autorin zu viele Themen reinpacken wollte.
    Auch die Figuren sind gelungen. Und das Buch passt auch perfekt in die kalte und dunkle Jahreszeit, gerade jetzt auch vor Halloween.
    Ich muss aber sagen, dass es stellenweise einfach etwas too much war für die Zielgruppe (ich denke da an die Särge, das Anzünden, das Ertränken ...).
    Natürlich kommt es immer auf das jeweilige Kind an - aber ich würde allen Erwachsenen raten, das Buch vorab zu lesen und individuell zu entscheiden, ob bzw. wann es einem Kind überlassen wird. Oder es gemeinsam zu lesen. Wir haben es tagsüber zusammen gelesen, auch, um immer wieder über das Gelesene zu reden, was ich auch aus anderen Gründen wichtig finde.
    Was mir ebenfalls nicht gefallen hat, ist die Tatsache, dass es auch um Angst und Aberglaube geht, genauer: dass, wenn das, was der Aberglaube vorgibt, befolgt wird, die Gefahr gebannt ist. Angst, Aberglaube und Abhängigkeit werden also bestärkt. Finde ich nicht gut. Menschen aller Altersklassen sollten davon wegkommen, statt noch darin bestärkt zu werden. Und gerade bei Kindern finde ich das dann auch wirklich problematisch.
    Weiterhin gab es ein paar Logik-Widersprüche. Auch wurden Dinge, die nicht stimmig waren, nicht aufgelöst, es gab keine Erklärung, keine Auflösung, und so blieben auch sie unklar.
    Schließlich waren wir mit dem Ende alles andere als glücklich. Es ist zu offen und lässt den Leser leider zudem mit einem Gefühl der Beklemmung zurück. Das empfand schon ich als Erwachsene so, und ich denke, dass die Zielgruppe noch mehr daran zu knabbern hat. Das Kind, mit dem ich das Buch gelesen habe, war auch enttäuscht und unruhig und hätte sich ein anderes, positiveres, endgültigeres Ende gewünscht.
    Daher leider keine Höchstbewertung - dennoch ist "Flammenrad" ein toller Auftakt; wir wollen und werden die Reihe definitiv weiterlesen.
    Wir würden es allen Kindern, die Spannung, Grusel, Spuk, Gefahr, Geheimnisse, Geschichten über Freunde, Rätsel, die sie lösen müssen, mögen und auf der Suche nach einem schaurigen und düsteren Buch für kalte und dunkle Herbst- und Winterabende sind, empfehlen - wenn das jeweilige Kind wirklich schon bereit für diese Lektüre ist und man gegebenenfalls zusammen liest und darüber spricht.
    Und es ist definitiv ein Buch, bei dem auch Erwachsene auf ihre Kosten kommen. Ich habe mich keine Sekunde gelangweilt, sondern "Flammenrad" sehr gerne gelesen.
    Das Jahr voller Bücher und Wunder

    Libby Page
    Das Jahr voller Bücher und Wunder (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    15.10.2025

    Wunderschön und sehr berührend

    Tillys Mann Joe starb wenige Monate zuvor. Tillys Herz ist seitdem gebrochen, die Trauer beherrscht ihr Leben.
    Knapp ein halbes Jahr nach Joes Tod hat sie Geburtstag und bekommt einen Anruf von Alfie, dem Eigentümer der Buchhandlung Book Lane.
    Joe war wenige Monate vor seinem Tod bei Alfie, um sein letztes Geburtstagsgeschenk für Tilly vorzubereiten: sie bekommt ein ganzes Jahr lang jeden Monat ein Buch, zusammen mit einem Brief von Joe.
    Die Bücher sind sorgfältig ausgewählt, sollen Tilly heilen, ihr Trost und Inspiration bieten, sie zurück ins Leben führen, sie wieder glücklich werden lassen, ihr Leben neu planen lassen. Sie führen sie nach Bali, Italien, Paris, nach Schottland und an viele weitere Orte. Monat für Monat wartet ein neues Abenteuer auf Tilly, Monat für Monat findet sie ein Stück mehr zurück ins Leben und zu sich selbst.
    Während dieses Jahres lernt Tilly auch Alfie immer besser kennen - und lieben?
    ******
    Dies war mein erster Roman von Libby Page, aber definitiv nicht mein letzter - ich war so begeistert von "Das Jahr voller Bücher und Wunder", dass ich mir sofort Libby Pages andere Romane gekauft habe.
    Sie schreibt toll, ihr Still lässt sich sehr angenehm lesen, ist sehr bildhaft und atmosphärisch.
    Man hat das Gefühl, in London zu sein und Tilly auch auf ihren Reisen zu begleiten, immer ganz nah dran zu sein.
    Ich habe selten Figuren gesehen, die so gelungen sind - Tilly, Joe und Alfie sind wundervoll; man schließt sie sofort ins Herz, lebt und erlebt diese Geschichte mit ihnen.
    Es ist eine unglaublich intensive Geschichte, wunderschön, aber durch Joes Diagnose und Tod und Tillys Trauer auch immer wieder sehr traurig. "Das Jahr voller Bücher und Wunder" ist eines der ganz wenigen Bücher, bei denen ich beim Lesen ab und zu weinen musste. Wenn ein Buch das bei mir schafft, dann ist es wirklich gut. Dennoch ist das Buch völlig zu Recht als feelgood-Roman bezeichnet, denn die schönen Momente überwiegen, und man hat nie das Gefühl, dass dieses Buch zu sehr an die Substanz geht. Dafür sorgt nicht zuletzt auch das Ende.
    Es wird nicht zu viel versprochen, wenn auf der Rückseite des Buches damit geworben wird, dass diese Geschichte heiße Schokolade für die Seele sei - denn genau so empfindet man es beim Lesen.
    Libby Page schreibt sehr einfühlsam, ihre Figuren, deren Erlebnisse und Gefühle kommen ungefiltert beim Leser an und werden sehr greifbar.
    So kann man Tillys Trauer regelrecht spüren. -Aber auch das, was sie beim Auspacken der Bücher und beim Lesen der Briefe Monat für Monat empfindet, bei ihren Reisen, Begegnungen und Erlebnissen, die Veränderung, die in ihr vorgeht. Man erlebt, wie sich ihr Herz langsam wieder öffnet.
    Man sieht Joe klar vor sich - und man lernt auch Alfie sehr genau kennen.
    Ein klein wenig hat mich "Das Jahr voller Bücher und Wunder" durch Tillys Entwicklung und ihre Reisen und Abenteuer an "Eat Pray Love" erinnert - was aber absolut positiv gemeint ist.
    Es geht um Liebe, Trauer, Familie, Freundschaft, aber auch um Selbstfindung, Glück ... es stecken so viele Themen in diesem Roman.
    Vor allem aber zeichnet sich "Das Jahr voller Bücher und Wunder" auch durch viel Liebe zum Lesen und zu Büchern aus. Es gibt so viele tolle Buchempfehlungen und dieser Roman zeigt auch, wie wundervoll, heilsam, wichtig und magisch Bücher sind und wie wichtig auch Buchhandlungen und Buchhändler sind!
    Und nicht zuletzt ist es natürlich auch eine wunderschöne Liebesgeschichte.
    Für mich ist "Das Jahr voller Bücher und Wunder" eines der absoluten Highlights dieses Lesejahres.
    Absolute Empfehlung für alle, die Bücher lieben und auf der Suche nach einer ebenso schönen wie berührenden Geschichte zum Wohlfühlen und fürs Herz sind.
    Beste Zeiten

    Jenny Mustard
    Beste Zeiten (Buch)

    3 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern Inaktiver Stern
    01.10.2025

    Eher langweilig und enttäuschend

    Sickan geht es wie so vielen jungen Menschen: Sie hält es in dem Nest, in dem sie aufgewachsen ist, nicht mehr aus, möchte nur noch raus. Die Rettung kommt in Form ihres Studiums und Umzuges nach Stockholm.
    In ihrer Heimat war Sickan immer eine Außenseiterin, immer unglücklich - nun will sie das komplette Gegenteil, will glücklich sein, dazugehören, an Parties teilnehmen, Freundinnen haben, Sex haben, sich verlieben ...
    Wir begleiten Sickan auf ihrem Weg in dieses neue Leben, bei ihren Erfahrungen.

    Eigentlich klang "Beste Zeiten" ganz nach einem Roman nach meinem Geschmack.
    Und Jenny Mustards Schreibstil gefiel mir auch - der ist gut, keine Frage.
    Und doch konnte mich "Beste Zeiten" leider nicht überzeugen.
    Phasenweise fand ich den Roman ziemlich gut, phasenweise habe ich ihn gerne gelesen - überwiegend war aber leider auch das Gegenteil der Fall. Es gab für meinen Geschmack immer wieder Längen; immer wieder habe ich das Interesse verloren.
    Auch das Gendern hat mich schnell genervt.
    Jenny Mustards Figuren sind gelungen, sie sind authentisch, man kann sich mit ihnen identifizieren, sich selbst bzw. sein früheres Ich jedenfalls hier und da in ihnen wiedererkennen. Das sollte eigentlich Nähe schaffen, und ein Stück weit tat es das auch - aber größtenteils blieben mir sowohl die Figuren als auch die Handlung leider fremd und distanziert. Ich konnte keine Verbindung zu diesen Figuren und dieser Handlung aufbauen.
    Für mich ist es leider keine Geschichte, die lange nachhallen wird.
    Das Buch wird sicher seine Leser finden - aber mich konnte "Beste Zeiten" nicht fesseln, begeistern und überzeugen. Ich habe schon bessere Coming of Age-Romane gelesen. Vielleicht waren deshalb auch die Erwartungen (zu) hoch.
    Die Tage im Café Torunka

    Satoshi Yagisawa
    Die Tage im Café Torunka (Buch)

    4 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern
    28.09.2025

    Ein Buch, das Herz und Seele wärmt wie eine Tasse Kaffee

    Den ersten Band der Buchhandlung Morisaki habe ich geliebt, die Fortsetzung empfand ich leider als deutlich schwächer.
    So war ich unsicher, ob ich den neuen Yagisawa überhaupt lesen möchte - und nach der Leseprobe hatte ich mich erst mal dagegen entschieden, da es um das Thema Wiedergeburt zu gehen schien und mir das zu abgedreht erschien.
    Zum Glück habe ich mich später doch noch dazu entschlossen, Die Tage im Café Torunka zu lesen - denn sonst hätte ich ein wundervolles Buch verpasst.
    Das Buch enthält drei Episoden; Schauplatz aller Episoden ist das Café Torunka, das ganz versteckt in einer kleinen Gasse in Tokio liegt und in dem es den weit und breit besten Kaffee gibt.
    Die vermeintliche Wiedergeburt spielt keine Rolle, abgedreht sind diese Episoden überhaupt nicht.
    Vielmehr werden die Persönlichkeit und das Leben der Mitglieder der Familie, die das Café seit zwei Jahrzehnten betreibt, sowie der Aushilfe Shuichi beluchtet.
    Yagisawa schreibt wieder sehr gut, die Episoden sind herrlich bildhaft, atmosphärisch, man fühlt sich in dieses Café versetzt und kann den Kaffee förmlich riechen und schmecken.
    Yagisawas Figuren sind sehr gelungen.
    Seine Geschichten sind herrlich entschleunigend, fast schon meditativ, und lassen einen die Welt um sich herum für eine Weile komplett vergessen.
    Es geht um Liebe, Familie, Freundschaft, Verlust in verschiedenen Facetten, um das Leben danach, darum, wieder zu sich selbst und wieder zurück ins Leben zu finden - aber niemals ist diese Thematik erdrückend dargestellt. Vielmehr bestechen die Episoden trotz ihrer Melancholie durch Leichtigkeit und Hoffnung.
    Letztlich sind alle und alles miteinander verbunden.
    Und ein Stück weit ist es sicher auch eine Liebeserklärung an dieses Getränk.
    Ich würde Die Tage im Café Torunka fast schon als Wohlfühlroman bezeichnen.
    Besonders gut gefallen haben mir auch all die kleinen Weisheiten, die die Episoden durchziehen.
    Insgesamt ist es ein typisch japanischer Roman.
    Mich hat Die Tage im Café Torunka überzeugt - ich habe nun wieder Lust, mehr von Yagisawa zu lesen!
    Die Frauen vom Rosenhag. Sehnsucht nach Freiheit

    Corina Bomann
    Die Frauen vom Rosenhag. Sehnsucht nach Freiheit (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    21.09.2025

    Großartige Fortsetzung

    Der zweite Band der Die Frauen vom Rosenhag-Dilogie: Karlskrona im Jahre 1910. Liv und Marlene wurden trotz ihrer unterschiedlichen Herkunft enge Freundinnen und haben das Rosenhag aufgebaut, einen Ort in der Natur, an dem sie von der Gesellschaft und vom Schicksal benachteiligten Frauen einen sicheren Hafen bieten und ihnen helfen wollen.

    Doch es bleibt schwierig für Liv und Marlene, denn plötzlich taucht ein junger Mann auf, der Marlenes auf See verstorbenem Mann Bjarne wie aus dem Gesicht geschnitten ist und dafür sorgt, dass Marlene ihr bisheriges Leben in Frage stellt. Auch die zarte Liebe zu Oskar ist vielen Problemen ausgesetzt. Auch Liv hat sich neu verliebt und möchte mit diesem Mann zusammen sein, doch ihr herrischer, gewalttätiger und krimineller Mann Sten will sie einfach nicht gehen lassen. Ist er der Einzige, der Liv und ihren Freundinnen schaden will? Oder gibt es noch weitere Personen? Denn schon bald sind nicht nur die Frauen selbst, sondern auch das Rosenhag in großer Gefahr ... Wird endlich Ruhe im Leben von Liv und Marlene einkehren? Und wie kann dies gelingen, wie kann dieser Frieden aussehen?

    ******

    Ich habe alle Romane von Corina Bomann gelesen und geliebt. Den ersten Die Frauen vom Rosenhag-Band fand ich ehrlich gesagt nicht ganz überzeugend, wobei ich gar nicht genau sagen kann, woran das lag. Für mein Empfinden gab es die ein oder andere Länge. Vielleicht habe ich diesmal aber auch einfach nur länger gebraucht, um ganz in der Geschichte anzukommen. Ich hatte schon überlegt, ob ich den zweiten Band noch lesen soll - zum Glück habe ich das getan, denn ich hätte sonst wirklich was verpasst!

    Corina Bomann schreibt gewohnt gut, ihr Stil lässt sich überaus angenehm und flüssig lesen. Die Figuren sind sehr gelungen, sowohl die alten als auch die neu hinzukommenden. Es sind Figuren, mit denen man wirklich lebt und erlebt und fühlt. Zudem ist die Geschichte wieder herrlich atmosphärisch.

    Durch den plötzlich auftauchenden, mysteriösen jungen Mann, Livs Mann Sten, der sie einfach nicht gehen lassen will und zudem in dunkle Machenschaften verstrickt ist und die Tatsache, dass er nach wie vor besessen davon ist, das Rosenhag zurückzuerlangen, sowie durch Marlenes neue Liebe, die auch mit einer Vorgeschichte eintritt, kommt unglaublich viel Spannung in diesen zweiten Band, liegt ständig Gefahr in der Luft.

    Ich fand diesen zweiten Band so spannend und fesselnd, dass ich ihn nicht mehr aus der Hand legen konnte und ihn an einem Tag gelesen habe.

    Ganz nebenbei erfährt man auch noch was über die Rechtslage der damaligen Zeit, die Gesellschaft, die Rolle und die Situation der Frau(en) in der damaligen Zeit ... toll!

    Einziger klitzekleiner Kritikpunkt ist vieleicht der, dass ich, obwohl ich den ersten Teil erst vor wenigen Wochen gelesen habe, zu Beginn etwas durcheinanderkam mit den Figuren und Namen und immer kurz überlegen musste, wer nun wer ist. Eine kleine Übersicht zu Beginn wäre hilfreich gewesen. -Doch im weiteren Verlauf kann man die Figuren gut auseinanderhalten.

    Für Fans der Autorin sind dieses Buch und diese Dilogie sowieso ein Muss, aber auch sonst: absolute Empfehlung für alle, die gute historische Romane lieben!



    Mika Mysteries - Der Ruf des Nachtraben

    Johan Rundberg
    Mika Mysteries - Der Ruf des Nachtraben (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    19.09.2025

    Das beste Kinderbuch des Jahres!

    Stockholm im bitterkalten Winter 1880: Die zwöljährige Mika lebt im Waisenhaus. Dort wird eines Nachts ein Neugeborenes abgegeben - und eine Person getötet. Die Polizei tappt im Dunkeln. Doch Mika, eine gute Beobachterin mit scharfer Kombinationsgabe ist davon überzeugt, dass ein Zusammenhang besteht. Und so bittet Valdemar Hoff, der zuständige Komissar, Mika darum, ihm bei den Ermittlungen zu helfen.
    Der Fall muss so schnell wie möglich aufgeklärt werden, denn das letzte Opfer sagte noch, dass der Nachtrabe ihn geholt habe. Und auch die Tatumstände und die Verletzungen des Opfers sprechen dafür. - Sollte der Serienmörder, der doch hingerichtet werden sollte, tatsächlich noch leben und zurückgekehrt sein? Und wenn ja, wie ist das möglich?
    ******
    Das wunderschöne Cover fiel uns sofort auf, und der Klappentext klang extrem spannend und gut. Wirklich gute historische Krimis für Kinder sind selten, noch dazu spielt dieser in Schweden, so dass auch diese Kulisse eine willkommene Abwechslung bot.
    Rundbergs Schreibstil gefiel uns auf Anhieb - seine Sprache hebt sich deutlich von der anderer Autoren hervor, ohne die Kinder dabei zu überfordern, macht einfach Freude beim Lesen. Die Geschichte ist herrlich atmosphärisch. Noch dazu ist sie extrem spannend.
    Man fühlt sich sofort ins Stockholm dieser Zeit und in diesen Winter versetzt, hat das Gefühl, Mika auf Schritt und Tritt zu begleiten, diese Geschichte wirklich mitzuerleben.
    Der Fall ist hervorragend aufgebaut, auch die Figuren sind großartig.
    Rundberg ist völlig zu Recht mehrfach preisgekrönt - "Mika Mysteries" ist eindeutig das beste Kinder-/Jugendbuch, das wir dieses Jahr bzw. generell seit langer Zeit gelesen haben, und es wird nur sehr schwer bis gar nicht zu übertreffen sein.
    Mika ist eine geniale Ermittlerin und auch sonst ein in jeder Hinsicht tolles Mädchen.
    Es ist ein Buch, das man wirklich nur empfehlen kann! Wir freuen uns sehr darüber, dass es sich um einen Reihenauftakt handelt. Wir haben Mika ins Herz geschlossen und sind große Fans dieser Reihe geworden und freuen uns schon sehr auf die weiteren Bände.
    Es ist keinesfalls ein reines Kinder- und Jugendbuch - auch ältere Teenager und Erwachsene werden ihre Freude daran haben. Auch mir als erwachsener Frau gefiel "Mika Mysteries" außerordentlich gut. Ich hatte nie das Gefühl, nicht mehr zur Zielgruppe zu gehören, sondern konnte das Buch im Gegenteil nicht mehr aus der Hand legen, weil ich es so genossen habe und es so fesselnd und spannend war. Es ist wirklich ein Buch, das man in fast jedem Alter lesen kann.
    Das bringt mich zum einzigen kleinen Kritikpunkt: Das Buch wird ab zehn Jahren empfohlen. Natürlich ist das eine sehr individuelle Sache - aber ich finde das (deutlich) zu früh. Ich würde das Buch keinem Kind in dem Alter, das ich kenne, geben, und würde es in dem Alter vermutlich auch nicht vorlesen, da die Geschichte extrem düster und gruselig ist. Selbst ich als Erwachsene empfand das so. Im Zweifelsfall selbst reinlesen, entscheiden und dann warten, bis die Kinder das passende Alter erreicht haben. Denn dann ist dieser erste Band gerade auch durch seine düstere und gruselige Grundstimmung so gut!
    Ansonsten wie gesagt eine uneingeschränkte Empfehlung für dieses hervorragende Buch!
    Die Einladung - Mord nur für geladene Gäste

    Kelly Mullen
    Die Einladung - Mord nur für geladene Gäste (Buch)

    4 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern
    16.09.2025

    Solider Krimi für den Winter, der etwas an Agatha Christie erinnert

    Mimi, eine Frau in ihren Siebzigern, wird von ihrer steinreichen Nachbarin Jane zu einer Party auf deren Anwesen eingeladen. Es handelt sich um keine gewöhnliche Einladung, sondern um eine Erpressung - wenn sie nicht erscheint, wird ihr dunkles, lange und sehr gut gehütetes Geheimnis ans Licht kommen. Mimi hat keine Ahnung, woher Jane davon weiß - aber sie weiß, dass sie erscheinen muss. Alleine fühlt sie sich der Herausforderung nicht gewachsen, und so bittet sie ihre Enkelin Addie, erfahren in Sachen Krimis und Ermittlungen und Falllösungen, sie zu begleiten.
    Trotzdem ahnt Mimi schnell, dass der Abend kein gutes Ende nehmen wird - und sie soll Recht behalten, denn Jane wird ermordet. Neben Mimi haben auch alle anderen Gäste ein Motiv, denn auch sie hüten dunkle Geheimnisse, die keinesfalls ans Licht kommen dürfen.
    Es handelt sich um ein Herrenhaus auf einer Insel, es kommt ein Schneesturm auf, die Gesellschaft ist von der Außenwelt abgeschnitten, zudem fällt der Strom aus, während sich der Mörder noch im Haus befindet ... natürlich bleibt es nicht bei einem Mord. Die Zeit drängt, und so wollen und müssen Mimi und Addie den Fall auf eigene Faust lösen - und natürlich geraten sie dabei selbst in größte Gefahr ...
    ******
    "Die Einladung - Mord nur für geladene Gäste" klang nach einem guten Krimi vor allem für den Winter - und der Leser wird nicht enttäuscht.
    Mullen schreibt gut, ihr Stil ist stets angenehm und flüssig lesbar.
    Den Beginn empfand ich ehrlich gesagt als ziemlich langweilig, doch das änderte sich zum Glück schnell. Letztlich ist es ein fesselnder und spannender Krimi, der Leser kann auch stets mitermitteln.
    Natürlich sind ein Herrenhaus auf einer Insel, ein Schneesturm, ein Stromausfall, eine Gesellschaft, die von der Außenwelt abgeschnitten ist, ein Mörder im Haus ... alles andere als neu - aber die Idee funktioniert nach wie vor, es ist immer wieder eine tolle Kulisse, die auch für viel Spannung, Gefahr und Sogwirkung sorgt. Kelly Mullen hat dieses Potenzial genutzt.
    Mimi ist herrlich schrullig. Es ist insgesamt ein gemütlicher, nicht wirklich blutiger Krimi, so dass er allen, die keine blutigen Krimis mögen, empfohlen werden kann.
    Agatha Christie, Miss Marple und Hercule Poirot dienten jedenfalls teilweise als Vorbilder, man findet auch immer wieder Anspielungen auf sie.
    Kein absolutes Highlight, nichts Neues, aber dennoch ein guter Krimi vor allem für den Winter und empfehlenswert für alle, die gemütliche, dennoch spannende und fesselnde Krimis, die an Agatha Christie und ihre Werke erinnern, mögen und Herrenhäuser, Inseln, Schneestürme als Kulisse mögen.
    Ich habe das Buch gerne gelesen und hätte nichts gegen einen weiteren Fall für Mimi und Addie; ich würde ihn definitiv lesen.
    Spookily Yours

    Jennifer Chipman
    Spookily Yours (Buch)

    1 von 5 Sterne Aktiver Stern Inaktiver Stern Inaktiver Stern Inaktiver Stern Inaktiver Stern
    14.09.2025

    Was für ein Reinfall!

    Willow ist eine Hexe, die in Pleasant Grove lebt. Sie führt zusammen mit ihrer Schwester ein Café, ist aber traurig, weil ihre geliebte Katze vor einiger Zeit gestorben ist. Daher entscheidet sie sich eines Tages für eine neue Katze - eine schwarze, die sprechen kann und ein verzauberter Dämon ist. Dem hat die Autorin den Damien gegeben - das allein hätte mich schon stutzig werden lassen sollen, was das (nicht vorhandene) Niveau dieser Geschichte betrifft ...
    Sie verwandelt ihn zurück in einen Menschen, und natürlich ist das ihr absoluter Traummann, Willow Damiens absolute Traumfrau, der Inhalt besteht schon nach wenigen Seiten eigentlich nur noch daraus, dass die beiden unentwegt Sex miteinander haben an allen möglichen und unmöglichen Orten, unsterblich ineinander verliebt sind, sofort heiraten wollen und so weiter und so fort ...
    Wie gesagt, schon die Tatsache, dass ein Dämon Damien heißt, hätte mich warnen sollen. Schon da hätte ich die Finger von diesem Buch lassen sollen. Ich habe es leider nicht getan - und es bereut.
    "Spookily Yours" ist wirklich mit großem Abstand DER Reinfall des Jahres für mich, und ich bin absolut sicher, dass kein Buch das noch toppen kann ...
    Stil und Sprache der Autorin sind absolut simpel. Immerhin liest sich die Geschichte dadurch schnell, so dass man nicht allzu viel Zeit damit verschwendet.
    Die ersten Seiten fand ich noch süß, die Atmosphäre nett - aber dann wurde es unfassbar schnell unfassbar schlecht. Ich wollte das Buch mehrmals abbrechen.
    Es gibt so viele Kritikpunkte ... etwa das fehlende Niveau, die fehlende Handlung. Die Figuren sind auch überhaupt nicht ausgereift.
    Damien hat mich sehr schnell unglaublich genervt. Gefühlt jeder zweite Satz von ihm beginnt mit dem Wort fuck, sowohl beim Sex als auch sonst. Das kommt beim Leser nicht gut an, sondern bewirkt das genaue Gegenteil, ist einfach nur nervig und zum Fremdschämen.
    Spicy Geschichten können nett sein - wenn es im Rahmen bleibt. Hier ist es einfach ausgeufert, war too much, völlig unpassend, völlig konstruiert, zum Fremdschämen und/oder sogar etwas eklig, etwa wenn er seine Körperflüssigkeiten in sie zurückschiebt.
    Es hat alles einfach überhaupt nicht gepasst.
    Auch sonst gab es Widersprüche, etwa auf S. 157. Willow hat noch nie ohne Komdom mit jemandem geschlafen, hatte schon ewig keine Beziehung mehr, nicht mal ein Date - nimmt dann aber die Pille?! Natürlich ist damit alles perfekt, sie können sofort Sex miteinander haben, der ersten heißen Szene steht nichts mehr im Wege ...
    -Mal abgesehen davon, dass das auf mich total widersprüchlich, konstruiert und unglaubwürdig wirkte, sehe ich es vor allem auch deshalb sehr kritisch, weil das gerade für junge Leserinnen alles andere als ein gutes Vorbild ist ...
    Damiens Verwandlung funktioniert so schnell, dass man sie kaum mitbekommt. Sie schwafeln viel zu schnell von Liebe und Heirat.
    Wie gesagt, ich könnte noch lange weitere Kritikpunkte aufzählen.
    Es hätte wenigstens eine nette Geschichte für den Herbst und gerade auch für Oktober und Halloween sein können, aber es ist einfach nur ein absoluter Reinfall und die Verschwendung wertvoller Lesezeit.
    "Spookily Yours" ist leider eines der wenigen Bücher, die ich beim besten Willen nicht empfehlen kann und will, sondern von denen ich nur abraten kann.
    Schade, da ich die Bücher aus dem HarperCollins-Verlag bisher eigentlich ohne Ausnahme toll fand. Hoffentlich war das nur ein Ausreißer ...
    Copenhagen Cinnamon 1. Delicate

    Stefanie Neeb
    Copenhagen Cinnamon 1. Delicate (Buch)

    4 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern
    13.09.2025

    Eine schöne Lektüre für den Herbst

    Jonnas Vater, ein Anwalt, verlangt von ihr, dass sie Jura studiert. Jonna verweigert dies - woraufhin ihr Vater ihr den Geldhahn zudreht. Doch Jonna wäre nicht Jonna, wenn sie nachgeben würde ... sie ergattert einen Job im Copenhagen Cinnamon, einem coffee shop in Kopenhagen. Sie und Mads, der Eigentümer, verbringen fortan viel Zeit miteinander - und verlieben sich ineinander. Doch beide haben eine dunkle und schwierige Vergangenheit, die sie gegenüber dem anderen unausgesprochen lassen wollen - und es besteht durchaus eine Verbindung zwischen Jonna und Mads und dieser Vergangenheit ...
    ******
    Stefanie Neebs Schreibstil lässt sich stets angenehm und flüssig lesen.
    Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht von Jonna und aus der Sicht von Mads erzählt, was keinerlei Längen aufkommen lässt und für Spannung und eine gewisse Sogwirkung sorgt.
    Dieser coffee shop ist die perfekte Kulisse für diese herbstliche Geschichte, und mit seinem Kaffee, seinen Zimtschnecken und dem Pumpkin Spice Latte sorgt er für regelrechte Wohlfühlatmosphäre.
    Jonnas und Mads´ Vergangenheit und die damit verbundenen Themen bilden ein Gegengewicht hierzu und zu der eigentlichen Liebesgeschichte zwischen den beiden.
    Neben den zarten Gefühlen kommt auch die Leidenschaft zwischen den beiden nicht zu kurz, ohne jedoch zu spicy zu werden.
    Die Annäherung, überhaupt die ganze Liebesgeschichte zwischen Jonna und Mads, etwa die erste Nacht auf dem Hausboot ... ist einfach perfekt ge- und beschrieben.
    Überhaupt ist man als Leser immer ganz nah dran an diesen gelungenen Figuren und dieser Handlung, und sowohl die Figuren als auch die Handlung üben eine immer größere Sogwirkung aus.
    Und durch diese Vorgeschichte wirkt das Ende auch nicht rosarot und konstruiert, sondern glaubwürdig.
    Im Großen und Ganzen habe ich diesen ersten Copenhagen Cinnamon-Band sehr gerne gelesen.
    Einzig ein paar wenige Dinge fand ich nicht ganz stimmig, etwa Jonna und ihren Vater betreffend, Jonna und die Partnerin seines Vaters bzw. das Verhältnis der beiden, die Wandlung der beiden sowie eine Sache am Ende, betreffend Mads, seine Eltern und seine Reaktion auf eine Sache.
    Insgesamt ist es aber ein Buch, das ich allen, die dieses Genre mögen, empfehlen würde. Es ist eine Geschichte zum Wohlfühlen mit einer schönen Atmosphäre, die durchaus auch spannend und tiefgründig ist, perfekt für diese Jahreszeit, perfekt, um es sich an einem Herbsttag oder -wochenende damit gemütlich zu machen - am besten mit einem Pumpkin Spice Latte und einer Zimtschnecke.
    Wie toll, dass das Rezept für Jonnas Pumpkin Spice Latte im Buch enthalten ist!
    Falling Like Leaves

    Misty Wilson
    Falling Like Leaves (Buch)

    4 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern
    07.09.2025

    Gilmore Girls in Buchform - das perfekte Buch für den Herbst

    Teenager Ellis weiß schon ganz genau, an welcher Universität sie studieren und was sie später beruflich machen möchte. Sie arbeitet nur auf dieses Ziel hin. Doch alles ändert sich, als ihre Eltern Eheprobleme haben, ihre Mutter auf einer Auszeit besteht und zumindest vorübergehend zu ihrer Schwester in das kleine, beschauliche Bramble Falls zieht - und Ellis muss mitkommen! Für Ellis ist das das Ende der Welt, ist sie doch das Leben in New York gewohnt und sieht sie nun alle ihre Ziele und Träume gefährdet.
    Doch Bramble Falls ist nicht so schlimm wie befürchtet - was nicht zuletzt an Cooper liegt. Ein paar Sommer zuvor waren Ellis und Cooper beste Freunde und haben ihren Kuss miteinander erlebt, doch was dann geschah, ließ Cooper tief verletzt zurück.
    Ellis muss feststellen, dass Cooper mittlerweile der heißeste Junge in ganz Bramble Falls ist - und auch seine Harvest Spice Lattes und seine selbstgebackenen Cookies machen süchtig ...
    Die Anziehungskraft zwischen den beiden ist größer als je zuvor - haben Ellis und Cooper noch eine Chance?
    ******
    Schon optisch ist "Falling Like Leaves" das perfekte Buch für den Herbst, und auch der Inhalt klang ganz danach.
    Es ist ein Jugendbuch, es gibt viel Kleinstadtleben, eine Teenie-Liebesgeschichte, daneben spielen Familie und Freundschaften, das Erwachsenwerden, Lektionen, die gelernt werden, der Herbst, der regelrecht zelebriert wird etc. eine große Rolle.
    Misty Wilson schreibt gut, die Geschichte lässt sich angenehm flüssig lesen, ist herrlich bildhaft und atmosphärisch, versetzt den Leser schnell nach Bramble Falls.
    Mir haben die Figuren, v.a. auch Ellis´ Entwicklung, gut gefallen.
    Die Handlung an sich mag für erwachsene Leser jedenfalls stellenweise etwas simpel und langatmig sein, für die Hauptzielgruppe, und nur auf diese kommt es für die Bewertung an, ist sie aber perfekt, weil sie sich damit perfekt identizifieren kann.
    Es ist ein Buch für entspannte, gemütliche Lesestunden zum Träumen, perfekt für einen Herbsttag oder ein Herbstwochenende - am besten gemeinsam mit einem Pumpkin Spice Latte und Cookies!
    Natürlich ist diese Geschichte relativ vorhersehbar - doch darüber kann man hinwegsehen, die Hauptzielgruppe vermutlich noch viel eher.
    Es ist einfach eine Geschichte zum Wohlfühlen und Genießen, Gilmore-Girls in Buchform und das perfekte Buch für den Herbst.
    Ich empfehle "Falling Like Leaves" allen, die die Gilmore Girls lieben, Jugendbücher mögen und auf der Suche nach einem schönen herbstlichen Wohlfühlbuch sind.
    Thea Magica, Band 1 - Das Geheimnis von Port Mint

    Vivien Verley
    Thea Magica, Band 1 - Das Geheimnis von Port Mint (Buch)

    4 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern
    04.09.2025

    Magischer Tee

    "Thea Magica - Das Geheimnis von Port Mint" ist der erste Band einer Dilogie aus der Feder von Vivien Verley. Die Illustrationen stammen von Caroline Garcia.
    Es ist schon optisch ein wunderschönes Buch, und das Innere steht dem in nichts nach - wirklich jede einzelne Seite ist schön eingerahmt und illustriert. So viel Liebe zum Detail habe ich, soweit ich mich erinnern kann, noch bei keinem anderen Buch gesehen. Doch zum Inhalt:

    Robin muss mit ihrer Mutter zu ihrer Großmutter nach Port Mint ziehen. Sie möchte das nicht und kann es auch zunächst nicht verstehen, doch es dient ihrem Schutz, denn Robin verfügt wie andere Familienmitglieder über eine besondere Kraft. -In Robins Fall darf jedoch niemand davon erfahren, da es sich um eine sehr mächtige und gefährliche Kraft handelt, die man bekämpfen will.
    Ausgerechnet ihr größter Feind weiß schnell um Robins Kraft und setzt alles daran, Robin diese Kraft zu nehmen. Werden Robin und ihre Freunde ihrem Feind zuvorkommen und ihn besiegen können?

    Das Buch eignet sich sowohl zum Vorlesen als auch zum Selbstlesen, die einzelnen Kapitel sind nicht zu lang, so dass die Kinder sie auch abends vor dem Schlafengehen lesen können, was uns sehr gut gefallen hat.
    Vivien Verleys Stil lässt sich angenehm und flüssig lesen. Die Geschichte überzeugt sowohl durch die Figuren als auch durch die Handlung, es gibt keinerlei Längen, dafür viel Atmosphäre, Freundschaft, Familie, Magie, Spannung und Gefahr. Empfohlen wird das Buch für LeserInnen ab 10 Jahren. Vivien Verley schafft es sehr gut, den Geschmack der Zielgruppe zu treffen.
    Vor allem der Cliffhanger am Ende macht viel Lust auf den zweiten Band, der im Februar 2026 erscheinen wird. Eine Leseprobe zu der Fortsetzung ist ebenfalls enthalten.
    Uns hat vor allem die Teemagie gefallen und dieses Buch so lesenswert gemacht, da die Geschichte ihre Atmosphäre und Magie und Sogwirkung größtenteils dieser Idee verdankt. Es ist eine neue, erfrischend andere Idee, durch die sich diese Dilogie von zahlreichen anderen Büchern in diesem Bereich abheben kann.
    Definitiv ein schönes und lesenswertes Kinderbuch!
    Die Bibliothek meines Großvaters

    Masateru Konishi
    Die Bibliothek meines Großvaters (Buch)

    3 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern Inaktiver Stern
    27.08.2025

    Typisch japanische Literatur

    "Die Bibliothek meines Großvaters" war in Japan ein Bestseller und ist der Auftakt einer Trilogie.

    Im Mittelpunkt stehen ein Großvater und seine Enkelin. Der Großvater leidet an Demenz, seine Enkelin kümmert sich um ihn. Er ist Krimiliebhaber und verfügt trotz seiner Erkrankung noch über eine bemerkenswerte Kombinationsgabe. Gemeinsam lösen sie mysteriöse Fälle, die Kaede in ihrem Alltag begegnen. Sie weiß: wenn sie jemand lösen kann, dann ihr Großvater! Doch plötzlich wird aus Freude und Zeitvertreib Ernst und gerät Kaede selbst in höchste Gefahr ...

    ******

    Ich lese gerne mal japanische Literatur; daher war ich sehr gespannt auf diesen neuen Autor und dieses Buch.

    Die Geschichte liest sich angenehm flüssig, es ist typisch japanische Literatur. Und die Idee klang so gut - die Umsetzung gefiel mir aber leider nicht ganz.

    Mich störte nicht mal so sehr, dass es hier nicht den einen großen Kriminalfall gibt, sondern es mehrere kleine Fälle sind, fast schon episodenhaft erzählt. Kaede und der Großvater lassen ihrer Fantasie freien Lauf bei der Lösung der Fälle, es sprudelt nur so aus ihnen heraus, wie es gewesen sein könnte, bevor dann die endgültige Lösung präsentiert wird. Es bleiben keine Fragen offen, und obwohl alles von Kaede und ihrem Großvater präsentiert wird, hat der Leser noch genug Zeit, um während des Lesens mitzuermitteln und zu -rätseln. Das gefiel mir. Andererseits wurden die Fälle für meinen Geschmack gleichzeitig schon zu schnell gelöst und wirkten leider auch ziemlich konstruiert.

    Manche Figuren, v.a. den Großvater, fand ich toll. Andere blieben viel zu blass und distanziert. Das Hauptthema Demenz wurde sehr gut und berührend dargestellt. Andere Themen, etwa Kaedes Eltern betreffend, wurden leider nur kurz angekratzt. Hier fehlte mir jeweils Tiefe. Möglicherweise war das aber auch gewollt und gut, da, wenn man die Schicksale von Kaedes Eltern noch näher beleuchtet hätte, die Geschichte noch mehr an die Substanz gegangen wäre.

    Leider wies die Geschichte dann irgendwann auch Längen auf, sodass ich mich stellenweise eher durch sie hindurchkämpfen musste.

    Zum Ende hin wurde es dann immerhin noch sehr interessant und spannend, und es wird angedeutet, wie der zweite Band aussehen könnte.

    Ich hatte erwartet, dass Bücher eine noch viel größere Rolle spielen würden. Insgesamt war es anders als erwartet und hatte ich auch mehr erwartet; daher werde ich die Folgebände wohl eher nicht lesen. Wer Krimis und v.a. Japan und seine Literatur aber wirklich liebt, dem könnte "Die Bibliothek meines Großvaters" aber dennoch gefallen.
    Death at Morning House

    Maureen Johnson
    Death at Morning House (Buch)

    4 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern
    26.08.2025

    Nicht ihr bestes Buch, dennoch nicht schlecht

    Marlowe hütet das Haus eines Professorenehepaares und darf sich auch dort aufhalten. Sie bringt ein Mädchen, in das sie verliebt ist, mit zum date in dieses Haus, und entzündet eine Kerze mit Petrichor-Duft, da Petrichor der Lieblingsduft dieses Mädchens ist.
    Aufgrund eines Fabrikationsfehlers explodiert die Kerze jedoch, was zur Folge hat, dass das Haus nahezu komplett abbrennt. Jeder spricht über Marlowe, und das nicht in schöner Art und Weise ... natürlich will Marlowe nur noch weg. -Da kommt ein Ferienjob auf einer abgelegenen Insel gerade richtig!
    Gemeinsam mit ein paar anderen Leuten in ihrem Alter soll sie Führungen durch eine alte, verfallene Villa anbieten, und auch dort wohnen.
    Was gut klingt und beginnt, wird schnell düster, unheilvoll und im wahrsten Sinne des Wortes brandgefährlich!
    In den 1930er Jahren lebte dort der Arzt Phillip Ralston mit seinen (Adoptiv-)Kindern, seiner Frau und seiner Schwester sowie Angestellten. Eines Tages ereignete sich eine Tragödie, zwei der Kinder starben am selben Tag. Die übrige Familie verließ die Villa und die Insel sehr überstürzt und kehrte nie wieder zurück ...
    Doch je mehr Marlowe und ihre KollegInnen während ihres Aufenthaltes nachforschen und herausfinden, desto klarer wird ihnen, dass das damals kein Unglücksfall bzw. keine Unglücksfälle, sondern Tötungsdelikte waren. -Und das Unheil nimmt erneut seinen Lauf ...
    ******
    Ich habe schon einige Bücher aus der Feder von Maureen Johnson, u.a. die Die Schatten von London-Reihe sowie die Ellingham-Academy-Reihe, gelesen und nur so verschlungen. So war ich sehr gespannt auf ihr neuestes Werk. Und die Erwartungen waren hoch, denn der Klappentext klang erneut großartig und perfekt für die kommende dunkle Jahreszeit.
    Sprachlich sowie generell vom Stil her gefielen mir Maureen Johnsons frühere Werke, v.a. die Die Schatten von London-Reihe, leider deutlich besser. Ich hatte oftmals das Gefühl, dass "Death at Morning House" ziemlich simpel geschrieben ist. Das kann Maureen Johnson besser!
    Während der ersten hundert Seiten war ich offen gestanden auch etwas gelangweilt. Zum Glück änderte sich das im weiteren Verlauf; es wurde schon bald darauf spannend. -So fesselnd und spannend, dass ich das Buch kaum noch aus der Hand legen konnte, weil ich unbedingt wissen wollte, was noch alles geschehen wird und was damals wirklich geschah. Die beiden Zeitebenen sorgten für eine zusätzliche Sogwirkung.
    Insgesamt wirkte die Geschichte leider ziemlich konstruiert. Ein paar Figuren, die der Autorin wirklich gut gelungen sind, konnten das aber ausgleichen - ebenso wie die Liebesgeschichte zwischen diesen Mädchen, die ich wirklich toll fand und die mir sehr gut gefallen hat.
    Und natürlich besticht "Death at Morning House" durch seine Kulisse und Atmosphäre!
    Meine Nichte, die zur Hauptzielgruppe gehört, hat leider die selben Kritikpunkte, hat die Geschichte aber wie ich dennoch sehr gerne gelesen.
    Fazit: "Death at Morning House" weist ein paar Schwächen auf, bietet aber eine für die kommende dunkle Jahreszeit perfekte Kulisse und Atmosphäre, ein paar wirklich gelungene Figuren und eine wirklich schöne Liebesgeschichte zweier Mädchen.
    Gänsehaut, Spannung und Gefahr kommen nicht zu kurz. Es ist eine Geschichte, die sich flüssig liest und die man letztlich trotz der Kritikpunkte fast schon verschlingt.
    Mein Name ist Emilia del Valle

    Isabel Allende
    Mein Name ist Emilia del Valle (Buch)

    1 von 5 Sterne Aktiver Stern Inaktiver Stern Inaktiver Stern Inaktiver Stern Inaktiver Stern
    07.08.2025

    Nicht mehr meine Autorin ...

    1866 wird Emilia del Valle in den USA geboren. Ihre Eltern sind eine irische Nonne und ein chilenischer Aristokrat, doch sie wächst in armen Verhältnissen bei ihrem Stiefvater auf, da ihre Eltern nicht miteinander vereiratet sind, sondern es nur ein Abenteuer war. Das Schreiben ist ihr Leben. Daneben spielen Männer eine große Rolle für sie. Mit einem von ihnen reist sie nach Chile, um über den Bürgerkrieg zu berichten.
    Es geht also vor allem um Liebe und Familie, daneben um Dinge wie den Bürgerkrieg.
    ******
    Ich habe Isabel Allende früher sehr gerne gelesen, fand ihre letzten Romane aber so durchwachsen, dass ich ernsthaft überlegt habe, ob ich diese Autorin noch mal lesen möchte. Ich wollte es ein letztes Mal mit Emilia del Valle versuchen. -Nun steht für mich fest, dass dies mein letzter Roman von Isabel Allende war.
    Den Schreibstil empfand ich erst als etwas anstrengend zu lesen, doch ich gewöhnte mich schnell daran, fand ihn dann sogar sehr gut.
    Emilia ist auch eine faszinierende Figur. Ich kann also nur schwer erklären, was mir hier gefehlt hat, warum ich endgültig keine Lust mehr auf die Romane dieser Autorin habe.
    Mal fand ich die Handlung fesselnd und spannend, aber meist war ich einfach nur gelangweilt, fand keinen rechten Zugang, habe Seiten nur noch überflogen. Ich gelangte immer mehr zu der Erkenntnis, dass ich dieses Buch nicht lesen will und muss.
    Da es sich um kein Rezensionsexemplar handelte, habe ich mir irgendwann die Freiheit rausgenommen, das Buch abzubrechen.
    Fans der Autorin werden den Roman wohl lieben, und auch Leser, die historische Romane mit starken Frauen im Mittelpunkt mögen, werden vielleicht Gefallen an "Mein Name ist Emilia del Valle" finden. Für mich war es leider nichts, obwohl ich historische Romane liebe und diese Autorin früher sehr gerne gelesen habe.
    Die Nelkentochter

    Tessa Collins
    Die Nelkentochter (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    07.08.2025

    Der bisher beste Band der Saga!

    "Die Nelkentochter" ist der dritte der insgesamt fünf Bände umfassenden Blumentöchter-Saga.
    Nach Mexiko und Island ist nun Sri Lanka der Schauplatz. Im Mittelpunkt steht diesmal Lali. Lalis Mutter Isha hatte die Familie verlassen, als Lali noch klein war. Das Kind blieb beim Vater in England; Lalis Mutter ging zurück in ihre Heimat Sri Lanka, um dort die Teeplantage ihrer Familie fortzuführen.
    Eines Tages beschließt Lali, nach Sri Lanka zu fliegen, um ihre Mutter zu suchen. Es ist eine Entscheidung, die nicht nur ihr eigenes Leben, sondern auch das Leben ihrer Familie grundlegend verändert ...

    Ich habe die ersten beiden Bände der Saga gelesen und fand sie ganz nett, jedoch waren es keine Highlights für mich. Daher hatte ich keine allzu hohen Erwartungen an diesen dritten Band, wollte ihn aber lesen, weil der Klappentext gut klang. -Und ich wurde sehr positiv überrascht!
    Der Band lässt sich, obwohl er Teil einer Reihe ist, wie die anderen Bände auch unabhängig von dieser Reihe lesen.
    Tessa Collins schreibt gewohnt gut, die Geschichte lässt sich sehr angenehm und flüssig lesen. Erzählt wird abwechselnd auf zwei Zeitebenen, was für Abwechslung, Spannung und eine gewisse Sogwirkung sorgt.
    Die Geschichte ist gut recherchiert, die Figuren sind gelungen, die Handlung überzeugt. Es ist eine schöne, berührende Geschichte, die auch dadurch, dass ein Fluch auf den Frauen der Familie liegen soll, sehr spannend ist. Man fragt sich, wieso ein Fluch auf den Frauen dieser Familie liegen soll, welcher Art dieser Fluch ist, was mit den Frauen der Familie geschehen ist ... es ist sehr mysteriös und spannend und klärt sich erst nach und nach auf. Auch wegen dieser Spannung haben ich "Die Nelkentochter" sehr gerne gelesen und konnte ich das Buch kaum noch aus der Hand legen.
    Auch die Teeplantage als Kulisse und die Atmosphäre dieser Geschichte haben mir sehr gut gefallen.
    Schließlich überzeugt auch die Liebesgeschichte (es dürfte kein Geheimnis sein, dass am Ende dieses Bandes Lali ihr Glück in der Liebe findet, wie schon Dalia und Soley vor ihr), die einfach schön ist, ohne jemals kitschig zu werden.
    Für mich ist es definitiv der bisher beste Band dieser Saga, den man allen Leserinnen, die dieses Genre und diese Saga mögen, nur empfehlen kann!
    A Taste of Cornwall: Eine Prise Liebe

    Katharina Herzog
    A Taste of Cornwall: Eine Prise Liebe (Buch)

    4 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern
    29.07.2025

    Überzeugt durch Kulisse, Atmosphäre und kleine Weisheiten

    Sophie ist eine höchst erfolgreiche Restaurantkritikerin, doch ihr Privatleben ist von Krisen gezeichnet. Dadurch beeinflusst, schreibt sie eine vernichtende Kritik über das Model Annabelle und deren neues Restaurant in London. Es folgen ein shitstorm und eine Beurlaubung durch den Sender. Um ihren Job zurückzubekommen, muss Sophie beweisen, dass sie es besser kann: Sie soll aus dem Smugglers´ Inn in einem kleinen Nest in Cornwall ein Sternerestaurant machen.
    Wider Erwarten leben Sophie und ihre Tochter sowie ihre Mutter sich schnell ein und lernen diesen Ort kennen und lieben - nicht zuletzt wegen Lennox, dem ebenso guten wie attraktiven Koch ...
    ******
    Liebesromane sind nicht mein bevorzugtes Genre; ich bin hier sehr wählerisch, die meisten sind mir zu seicht, nur wenige, etwa Warte auf mich am Meer von Amy Neff, treffen meinen Geschmack.
    Vorliegend hat mich vor allem der Schauplatz Cornwall gereizt, da ich England liebe.
    Katharina Herzogs Stil lässt sich angenehm und flüssig lesen.
    Es dauert knapp 100 Seiten, bis sie in Cornwall ankommen. Auf diese hätte ich verzichten können, das war zu sehr in die Länge gezogen, und gerade in dieser Anfangsphase wirkte der Roman auf mich ziemlich seicht und konnte mich nicht wirklich begeistern.
    Mit der Ankunft in Cornwall änderte sich dies zum Glück.
    Die Figuren können größtenteils überzeugen, die Geschichte ist durch die Kulisse schön atmosphärisch, wenngleich die Handlung mich nicht immer überzeugen konnte.
    Gut gefallen hat mir, dass zwischendurch auch tiefgründigere Themen behandelt wurden und sich in diesem Auftaktband auch kleine Weisheiten finden. Dies hat den Roman aufgewertet.
    Ansonsten ist die Geschichte aber leicht, wenn auch glücklicherweise nicht mehr wirklich seicht, und sehr vorhersehbar.
    Besser wäre es gewesen, sich in diesem Band ganz auf Sophie und Lennox zu konzentrieren. Hier hat die Autorin zu schnell zu viel gewollt.
    Dafür, dass es nicht mein Lieblingsgenre ist, wurde ich trotz der Kritikpunkte doch noch positiv überrascht und hätte mir vorstellen können, die Reihe weiterzuverfolgen. Allerdings wird Annabelle im Mittelpunkt des nächsten Bandes stehen. Ich mag diese Figur nicht, daher werde ich den zweiten Band wohl doch eher nicht lesen.
    Fazit: Fing schwach an, wurde dann besser. Trotz der Kritikpunkte eine nette Geschichte, die einen nach Cornwall entführt und einem ein paar entspannte Lesestunden schenkt.
    Leserinnen, die Liebesromane lieben, dürften "A Taste of Cornwall" lieben.
    Das Geschenk des Meeres

    Julia R. Kelly
    Das Geschenk des Meeres (Buch)

    4 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern
    20.07.2025

    Ein neues Juwel aus dem mare-Verlag

    Schottland im Winter des Jahres 1900: Ein Junge, mehr tot als lebendig, wird am Strand von Skerry angeschwemmt. Joseph, ein Fischer, bringt ihn ins Dorf. Die Dorfgemeinschaft traut ihren Augen kaum, denn der Junge sieht dem Sohn der Lehrerin Dorothy, der vor langer Zeit nachts das Haus verließ, zum Meer ging und nie wieder gesehen wurde, zum Verwechseln ähnlich.
    Ausgerechnet bei ihr wird der Junge auch untergebracht, bis seine Herkunft geklärt bzw. seine Familie gefunden ist.
    Schon damals gab es viele offene Fragen bezüglich Joseph und Dorothy, und nun holt die Vergangenheit sie wieder ein und wühlt alles wieder auf: Was hat Joseph mit Dorothy´s Kind zu tun? Was ist damals zwischen Joseph und Dorothy vorgefallen? Warum wurde kein Paar aus ihnen, obwohl das ganze Dorf wusste, dass sie die Liebe ihres Lebens füreinander waren? Und wer ist nun der Junge aus dem Meer?
    ******
    Das wunderschöne Cover und der Klappentext haben mich sofort für dieses Buch begeistert, ebenso wie die Tatsache, dass es aus dem mare-Verlag stammt - ich habe schon viele mare-Romane gelesen und wirklich alle geliebt; es war noch kein einziger auch noch ansatzweise schlechter Roman dabei. Der mare-Verlag gehört für mich zu den Romanen, bei denen man blind zugreifen kann und niemals enttäuscht wird.
    Und ich wurde erneut nicht enttäuscht!
    Julia R. Kelly hat mich mit ihrem Debüt absolut überzeugt und begeistert; sie gehört zu den Autorinnen, von denen ich definitiv mehr lesen möchte.
    Die Geschichte wird auf zwei Zeitebenen, Vergangenheit und Gegenwart, erzählt.
    Ganz zu Beginn empfand ich den Stil der Autorin als etwas anstrengend zu lesen, doch es lohnt sich absolut, sich darauf einzulassen, denn man gewöhnt sich schnell daran, und er ist so schön, passend, poetisch.
    Die Figuren sind absolut gelungen, die Kulisse passt perfekt zu dieser Geschichte, und diese Geschichte ist überaus atmosphärisch. Diese Atmosphäre gehört mit zu den Highlights für mich.
    Wir lernen diese Menschen, allen voran Dorothy, Joseph und den Jungen, ihren Alltag, ihre Leben, genauestens kennen.
    Es ist ein leiser Roman, der vor allem durch seine Figuren und seine Atmosphäre besticht. Stück für Stück setzt Julia R. Kelly das Puzzle zusammen. Sie schafft es, dass der Leser nach und nach das große Ganze sehen kann, ohne aber zu schnell zu viel zu verraten. So ist dieser Roman auf seine Weise auch spannend. Obwohl es ein leiser Roman ist, ist er auch psychologisch höchst spannend. Es ist auch einer dieser Romane, die wunderschön und tieftraurig und dramatisch zugleich sind. Und es ist auch einer dieser Romane, die man einerseits langsam lesen und genießen möchte, die man aber andererseits kaum noch aus der Hand legen kann.
    Es ist die Geschichte dieser Menschen und dieses Dorfes, eine Geschichte von Liebe, Verlust und Trauer, die damalige Zeit und Gesellschaft, Opfer, Glück und Unglück, Eifersucht und Intrigen, Genießen und Sehnen, Reue, aber auch Bewältigung und Neuanfang, Vergebung, Zusammenhalt, Gemeinschaft.
    "Das Geschenk des Meeres" ist wie alle bisher gelesenen Bücher aus dem mare-Verlag großartig und absolut lesenswert!
    Eine von uns

    Samantha Hayes
    Eine von uns (Buch)

    4 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern
    20.07.2025

    Spannender, wendungsreicher, mysteriöser und solider Thriller

    Das Haus einer kleinen Familie brennt ab, das Haus einer Freundin der Frau steht gerade leer - und so nehmen sie das Angebot, vorübergehend darin wohnen zu dürfen, dankbar an.
    Kurz darauf klingelt eine Frau, die behauptet, die Haushälterin zu sein, an der Tür. Gina fragt nach, ihre Freundin Annie versichert, dass alles seine Ordnung habe - und so lässt Gina sie hinein.
    Doch schnell und immer stärker beschleicht sie das Gefühl, dass hier etwas überhaupt nicht stimmt, dass diese Hausälterin nicht die ist, die sie zu sein vorgibt - überdies holen Gina schlimme Erinnerungen an die Vergangenheit ein. Doch das ist nichts im Vergleich zu dem, was noch bevorsteht ...
    ******
    Erzählt wird dieser Thriller im steten Wechsel zweier Zeitebenen, Gegenwart und Vergangenheit, sowie aus der Sicht von Gina und der Haushälterin.
    Samantha Hayes schreibt eher durchschnittlich, doch immerhin lässt sich ihr Stil stets sehr angenehm und flüssig lesen.
    Schnell wird es spannend, es herrscht eine sehr düstere, mysteriöse, bedrohliche Grundstimmung, die mir sehr gefiel.
    Schnell merkt man, dass hier etwas überhaupt nicht stimmt, kommt aber noch nicht auf die Lösung. Hayes gibt nach und nach mehr und entscheidende Hinweise, sodass sich das Puzzle Stück für Stück zusammensetzt.
    Gerade zum Ende hin gibt es extrem viele spannende, unerwartete und verblüffende Wendungen, die mir ebenfalls sehr gut gefallen haben.
    Die Figuren sind ebenfalls recht gelungen, schön mysteriös, zur Spannung und zur Sogwirkung beitragend.
    Ich habe "Eine von uns" in einem Rutsch gelesen, weil es so spannend war und ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen konnte.
    Kritik gibt es aber doch: Beispielsweise hinsichtlich Saras Schicksal, aber auch sonst, war mir dieses Werk einfach too much, viel zu konstruiert, einfach nicht glaubwürdig.
    Seltsam fand ich auch den Epilog, der für mich irgendwie gar keiner ist, jedenfalls kein passender ... auch er trübt den Eindruck.
    Insgesamt ein eher durchschnittlicher, aber doch solider Thriller. Fans des Genres werden "Eine von uns" sicher mögen.


    Die Frau des Farmers

    Helen Rebanks
    Die Frau des Farmers (Buch)

    3 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern Inaktiver Stern
    20.07.2025

    Das Highlight sind die süßen Rezepte ...

    Ich liebe England und hatte mich sofort in Cover und Klappentext dieses Buches verliebt. Etwas aus dem Leben einer englischen Bäuerin zu erfahren, die eigentlich nie Bäuerin werden wollte, es dann aber doch wurde, etwas über ihre Rolle zu erfahren, ihren Alltag, ihre Geschichte ... das klang sehr interessant. Besonders gereizt hat mich, dass auch Familienrezepte enthalten sind, da ich sehr gerne koche und backe und sehr gerne neue Rezepte entdecke.
    Die Erwartungen an "Die Frau des Farmers" waren also hoch. Leider ist es rückblickend für mich ein mittelmäßiges Buch.
    Rebanks Stil gefiel mir, las sich gut; allerdings werden Dinge, v.a. die Geschichte, die Dinge, die in der Vergangenheit liegen, viel zu detaillert und dadurch langatmig und ermüdend erzählt. Dadurch entstehen leider viele Längen, die mir die Lust an der Lektüre verleideten und dazu führten, dass ich mich oftmals etwas "durchkämpfen" musste.
    Bei den Rezepten ist für jeden Geschmack etwas dabei, wobei mich persönlich besonders die süßen Rezepte ansprechen. Ich backe gerade nach und nach Ingwerkekse, Shortbread, Kaffeekuchen, Schokoladenkuchen und Scones nach. Wenn die alle überzeugen können, wird das Buch sicher seinen Platz in meiner Küche finden.
    Das führt mich aber leider zum nächsten Kritikpunkt: Ich hätte mir für dieses Buch ein anderes, größeres Format gewünscht. Denn so ist es sehr schwierig, das Buch in der Küche aufgeschlagen liegen zu haben, ohne dass es wieder zuklappt, wenn man Rezepte testen möchte. Ich hatte mir das Buch etwas größer vorgestellt.
    Fazit: Für mich ein leider etwas enttäuschendes Buch. Am ehesten lohnt sich dieses Buch für mich noch wegen der süßen Rezepte, doch die hohen Erwartungen wurden ansonsten leider sehr enttäuscht.
    Die Frau und der Fjord

    Anette Strohmeyer
    Die Frau und der Fjord (Buch)

    4 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern
    06.07.2025

    Traurig und wunderschön zugleich

    In das wunderschöne Cover hatte ich mich sofort verliebt, und dieser einsame Fjord als Kulisse gefiel mir außerordentlich gut.
    Nach dem Tod ihres Mannes braucht die Geologin Gro Kristjánsdóttir einen Neuanfang, und sie findet ihn hier. Sie braucht und schätzt die Einsamkeit, nur umgeben von Tieren und Natur. Doch eines Tages muss sie den Fischer Jens retten. Sollte sie sich wirklich wieder verlieben können?
    Doch da sind auch noch ehemalige Kollegen, die nach Öl suchen. Und plötzlich ist Gros neue Heimat in Gefahr ...
    ******
    Anette Strohmeyers Stil lässt sich angenehm lesen und ist ebenso schön wie dieser Fjord.
    Der Fjord steht im Mittelpunkt des Romans, ebenso wie Gro, ihr bisheriges Leben, ihre Gedanken und Gefühle, ihr Leben am Fjord, in diesem kleinen Häuschen, durch die Jahreszeiten hinweg, umgeben von Tieren und Natur, ihre Trauer, aber auch die Menschen am Fjord und ihr Herz, das sich langsam wieder öffnet, sowie der Fischer Jens ...
    Insgesamt habe ich "Die Frau und der Fjord" sehr gerne gelesen. Die Kulisse und die Atmosphäre waren einfach wundervoll. Die Figuren, allen voran Gro, sind Anette Strohmeyer großartig gelungen.
    Und durch eine unerwartete Entwicklung wurde der Roman bzgl. der Suche nach Öl auch noch spannender als erwartet.
    Einzig die Vorgeschichte bzgl. des Todes ihres Mann/die Auseinandersetzungen mit deren Mutter waren mir persönlich zu detailliert beschrieben und zu sehr ausgebreitet. An den betreffenden Stellen empfand ich den Roman als allzu schwermütig, erdrückend, fast schon unangenehm zu lesen. Daher bleibt er für mich leider unter der Höchstbewertung.
    Davon abgesehen ist "Die Frau und der Fjord" aber trotz der Thematik/der Trauer, die im Mittelpunkt steht, ein wunderschöner, absolut lesenswerter Roman!
    Im Finsterwald

    Marie Hermanson
    Im Finsterwald (Buch)

    4 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern
    28.06.2025

    Was geschah mit Alice?

    "Im Finsterwald" ist der dritte Band einer Reihe, der sich jedoch problemlos auch ohne Kenntnis der ersten beiden Bände lesen lässt.

    Der Krimi spielt im Göteborg des Jahres 1926. Ein Kindermädchen macht mit den Kindern einen Ausflug ins Naturhistorische Museum. Hier verschwindet plötzlich die neunjährige Alice. Die Polizei ermittelt. Es gibt einige Verdächtige. Und dann ist da noch das Museum selbst mitsamt seiner Exponate, das Gänsehaut auslöst und Rätsel aufgibt ... Was geschah mit Alice?

    "Die Pestinsel" liegt noch auf meinem Stapel ungelesener Bücher. Ich hatte mich bislang nicht so recht an das Buch herangetraut, dachte, dass es mir vielleicht allzu düster sein könnte. Doch "Im Finsterwald" hat mir so gut gefallen, dass ich nun auch "Die Pestinsel" unbedingt lesen möchte.
    Auch die Sorge bzgl. der noch nicht gelesenen Vorgängerbände war unbegründet; "Im Finsterwald" lässt sich definitiv und problemlos auch ohne Kenntnis der ersten beiden Bände lesen, es ist ein in sich abgeschlossener Kriminalroman.
    Der Stil der Autorin gefiel mir auf Anhieb sehr gut, das Werk ist sehr authentisch und atmosphärisch.
    Das Museum als Schauplatz und die düstere, mysteriöse, unheilvolle Grundstimmung gefielen mir ebenfalls extrem gut.
    Überwiegend ist es ein klassischer, historischer Kriminalroman, aber stellenweise erinnert es an ein düsteres Märchen, stellenweise verschwimmen deutlich die Grenzen zwischen Realität und Illusion.
    Auch die Figuren sind gelungen. Hermanson versteht es, die Spannung aufrechtzuerhalten und kontinuierlich zu steigern. Die Figuren und die Verdächtigen bleiben mysteriös, das Puzzle setzt sich nur ganz langsam zusammen, es wird aber niemals zu viel preisgegeben, sodass der Leser bis zuletzt nicht auf die Lösung des Falles kommt. Es ist ein Fall, dessen Auflösung alles andere als vorhersehbar, sondern sehr überraschend ist. Ich hatte, was den Täter betrifft, die betreffende Figur überhaupt nicht im Kopf, da Hermanson geschickt falsche Fährten gelegt hat.
    Ich konnte mich der Sogwirkung nicht mehr entziehen und konnte "Im Finsterwald" nicht mehr aus der Hand legen, weil es so spannend war.
    Fazit: "Im Finsterwald" ist perfekt für alle, die einen klassischen, authentischen und atmosphärischen Kriminalroman, der spannend, fesselnd, düster und mysteriös ist, suchen.
    Beeren pflücken

    Amanda Peters
    Beeren pflücken (Buch)

    4 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern
    19.06.2025

    Viel Potenzial, nicht ganz ausgeschöpft

    Im Sommer 1962 betätigt sich eine Mi'kmaq-Familie aus Nova Scotia in Maine als Beerenpflücker. Die vierjährige Tochter Ruthie wird zuletzt von ihrem Bruder auf einem Stein am Rand des Beerenfeldes gesehen, verschwindet dann spurlos. Die Suche bleibt erfolglos.
    Währenddessen wächst ebenfalls in Maine ein Mädchen namens Norma überbehütet in einer wohlhabenden Familie auf. Sie träumt viel -Erinnerungen oder Wahn?-, sie ahnt, dass ihre Eltern etwas vor ihr verbergen ...
    ******
    Ich fand den Klappentext sehr interessant, und da es sich zudem um einen Bestseller aus Kanada handelt, wollte ich diesen Roman unbedingt lesen. Die Erwartungen waren also hoch. Leider wurden sie etwas enttäuscht. Das Potenzial war definitiv da, doch die Autorin hat es leider nicht ganz ausgeschöpft.
    Sprachlich hat mir Beeren pflücken gut gefallen, auch ist die Geschichte schön atmosphärisch erzählt.
    Es ist ein steter Wechsel aus Vergangenheit und Gegenwart, aus den Menschen und dem Leben beider Familien, über fast fünf Jahrzehnte hinweg. Eigentlich genug, um für viel Lesefluss und Sogwirkung zu sorgen ... doch mir war diese Geschichte viel zu schnell viel zu vorhersehbar. Auch die Figuren konnten mich nicht vollends überzeugen; so ist es bspw. absolut nicht nachvollziehbar, dass und weshalb Norma sich mit den halbherzigen Erklärungen oder vielmehr Ausflüchten von Leonore abspeisen lässt und zufrieden gibt, warum sie nicht den Wunsch hat, ihre wahre Familie zu finden, und etwas unternimmt. Auch ihre Reaktion, als sie dann irgendwann endlich erfährt, was wirklich Sache ist, überzeugte mich überhaupt nicht.
    Ich habe den Roman dennoch gerne gelesen und würde ihn durchaus auch empfehlen - aber das erhoffte Highlight war er leider nicht.
    1 bis 25 von 152 Rezensionen
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