Großartiges Anliegen
Johann Sebastian Bach hat einmal sinngemäß gesagt, wenn man mit seiner Musik nicht das Göttliche berühren wolle, dann könne man es gleich bleiben lassen. Benedict Kloeckner und Kai Schumacher haben mit ihrem Projekt im Grunde ähnliches vor, auch wenn sie nicht das christlich-religiöse Weltbild bemühen. Sie beginnen mit Fratres, dem großartigen Stück von Arvo Pärt, der sich geistlicher Musik verschrieben hat. Die Aufnahme mit Keith Jarrett am Klavier und Gidon Kremer an der Violine setzt hier den Maßstab. Natürlich glaubt man beim Hören sofort, dass Schumacher und Kloeckner hier nicht ranreichen. Doch wenn man die Aufnahme bis zum letzten Ton hört, ist man nicht mehr so sicher.
Schumacher und Kloeckner wagen viel und sie reüssieren. Kaum ist Fratres verklungen, ist man bei Philip Glass, der unglaublich schön arrangiert ist. Dass ein kleines Stück von Liszt das schwächste ist, spricht für und nicht gegen diese Auswahl immer wieder tief berührender, eher ruhiger Stücke, die nie gefällig oder seicht wird. Am Ende möchte man aus seinem Sessel aufspringen, Bravo rufen und den beiden Musikern von Herzen danken.