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    holdesschaf Top 50 Rezensent

    Aktiv seit: 13. Juni 2021
    "Hilfreich"-Bewertungen: 13
    504 Rezensionen
    Der Krimidinnermord Colleen Cambridge
    Der Krimidinnermord (Buch)
    15.12.2024

    Tolle Charaktere, aber diesmal ein leicht durchschaubarer Fall

    Agatha und ihr Mann weilen in London, als auf Mallowan Hall eine seltsame Einladung der neuen Nachbarn eintrudelt, in der ein Mord angekündigt wird. Haushälterin Phyllida Bright bekommt den Auftrag, ihre Arbeitgeber bei dieser Gelegenheit in Beecham House zu vertreten. Die Wokesleys, die seit geraumer Zeit dort wohnen, haben auch andere Dorfbewohner geladen und schnell ist klar, dass es sich um ein Krimi-Dinner handelt. Phyllida will schon wieder gehen, als sich eine der Figuren in dem Spiel als echte Leiche entpuppt. Für Agathas Haushälterin ist klar, dass sie in diesem Mordfall ermitteln und der überforderten Haushälterin der Wokesleys unter die Arme greifen muss, auch wenn ihr das gerade gar nicht gelegen kommt. Erwartet sie doch auf Mallowan Hall eine wichtige Lieferung, die sie niemand anderem überlassen kann.

    Ich bin seit dem ersten Band ein Fan der Krimis mit der neugierigen und ermittlungsfreudigen Haushälterin Agatha Christies. Phyllida ist einfach eine klassische Ermittlerfigur mit gutem Spürsinn, aber auch mit eigenen Geheimnissen, die sich weder vom Butler hineinreden, noch sich von den komischen Gefühlen für den Chauffeur ablenken lässt. Die Kulisse und die Nebencharaktere sind auch in diesem Band ein tragendes Element dieses unterhaltsamen cosy Krimis. Vor allem für alle, die die Reihe noch nicht kennen, wird trotzdem ersichtlich, welche Kräfte hier wirken. Wer allerdings wie ich schon den dritten Band liest, dem wird es vielleicht ähnlich gehen, denn stellenweise wurden die Beziehungskonstellationen etwas überstrapaziert und zu breit getreten. Zwar entwickelte sich manches auch ein wenig, aber nicht stark genug für einen Aha-Effekt.

    Das Setting ist wieder sehr britisch und abwechslungsreich, da Phyllida diesmal in einem fremden Haushalt ermittelt. Durch die rätselhafte Einladung startet das Buch auch sehr spannend und es dauert nicht lange, bis es eine Leiche gibt. Danach flacht das Ganze etwas ab und beschränkt sich hauptsächlich auf Befragungen von Zeugen, dem teilweisen Eintreffen der Polizei und Phyllidas weitere Schnüffeleien. Leider haben Kenner sehr früh einen Verdacht, der so einfach zu erkennen war, dass man die ganze Zeit hoffte, dass noch eine große Überraschung eintreten würde. Dem war aber nicht so und das hat mich dann doch etwas enttäuscht. Auch ein paar nicht ganz logische Elemente trübten so ein bisschen meine Begeisterung. Keine Frage, der Schreibstil der Autorin ist auch im dritten Band sehr unterhaltsam und Phyllida und die anderen geben ihr Bestes, doch der Fall ist einfach sehr leicht durchschaubar. Darüber tröstet mich auch der gefährliche Showdown nicht ganz hinweg. Zudem hätte ich mir gewünscht, dass wir endlich mehr über Phyllidas Vergangenheit erfahren, jetzt muss ich mich bis Band 4 gedulden, denn obwohl ich etwas enttäuscht bin, werde ich Mrs Bright natürlich treu bleiben. Fazit: Ein zu leicht durchschaubarer Krimi mit sympathischen Figuren und vielen Anspielungen auf die Werke von Agatha Christie. 3,5 Sterne
    Spekulatius, der Weihnachtsdrache. Spekulatius und das Abenteuer im Herbstwald Tobias Goldfarb
    Spekulatius, der Weihnachtsdrache. Spekulatius und das Abenteuer im Herbstwald (Buch)
    13.12.2024

    Wundervoll herbstlich illustrierte Vorlesegeschichte

    Eigentlich haben sich Mats und Matilda sehr auf den Ausflug mit der Waldgruppe ihrer Schule gefreut. Doch dann werden sie von Freiherr von Freysinn, dem neuen Besitzer des Waldes, hinausgeworfen. Der Freiherr hat anderes damit vor: Er möchte den Wald einzäunen und dann mit einer Jagdgesellschaft Jagd auf die Tiere machen. Mats und Matilda wollen die Tiere und bedingt retten und haben Glück. Weihnachtsdrache Specki darf ausnahmsweise schon im Herst zu ihnen kommen und als Team schmieden sie einen Plan, wie sie den Freiherrn stoppen können.

    Wir haben schon einige Kinder- und Jugendbücher von Autor Tobias Goldfarb gelesen und wurden bisher noch nie enttäuscht. Bei diesem Vorlesebuch mit dem Weihnachtsdrachen Spekulatius hat uns schon das Cover sehr beeindruckt und in eine herbstliche Stimmung versetzt. Da steckt schon so viel Liebe zum Detail drin, dass wir uns auf den Rest richtig gefreut haben. Tobias Goldfarb erzählt wieder eine fantasievoll erdachte, lebendig und unterhaltsam geschriebene und liebevoll herbstlich-bunt illustrierte Geschichte. Mittendrin Mats, Matilda und natürlich Specki. Wer den kleinen Weihnachtsdrachen noch nicht kennt, der wird sich beim Vorlesen erstmal an seine mit Umlauten gespickte Sprache gewöhnen müssen. Sich hier nicht zu verhaspeln ist gar nicht so einfach, aber durch dieses sprachliche Detail wird die Geschichte nur umso lustiger und unnachahmlicher. Durch die Handlung rund um den Wald und seine Tiere erfahren die Zuhörer*innen auch ganz nebenbei lehrreiche Fakten über diesen Lebensraum.

    Am Anfang der Geschichte war uns dieser Freiherr von Freysinn sehr unsympathisch, denn die Kinder, die eigentlich etwas lernen wollen, behandelt er ungerecht und bremst sie aus. Auch sein Beharren auf die Jagd, die für ihn nur den Zweck hat, Trophäen zu sammeln und Ansehen zu gewinnen, hat meine Kinder ganz schön wütend gemacht. Sie haben sichtlich mit Matilda, Mats und Specki mitgefiebert, die mit ihrer Rettungsaktion die Tiere in Sicherheit bringen wollen. Richtig toll ist, dass in der Geschichte viele herbstliche Aktivitäten ihren Platz finden, z. B. Drachensteigen mit vielen fantasievollen Drachen, ein Laternenfest, Springen im Blätterhaufen, Kastanien sammeln, Kürbissuppe essen uvm. Da springt sehr leicht die Stimmung der Jahreszeit auf die Leser*innen über und man bekommt tolle Anregungen zum Nachmachen. Über die Ideen der Kinder und Specki mussten wir auch oft lachen und gemeinsam hatten wir viel Spaß.

    Die Gestaltung von Spekulatius und das Abenteuer im Herbstwald ist herausragend. Wie auf dem Kammer wimmelt es im Buch von herbstlichen Farben und Details. Über jeder Doppelseite hängt eine herbstliche Blättergirlande. Die Seitenzahlen stehen in kleinen Kürbissen. Überall findet man Nüsse und andere Baumfrüchte des Herbsts. Ein besonderes Highlight sind die gröpßeren Illustrationen, die sich direkt auf den Text beziehen und zum Verständnis beitragen. Gerade zum Vorlesen oder zum ersten Selberlesen ist die Länge der Kapitel sehr angenehm, auch wenn wir aufgrund der unterhaltsamen Geschichte immer mehrere Kapitel auf einmal lesen mussten. Die Auflösung des Problems ist logisch und hat meinen Kids supergut gefallen. Sie können es gar nicht abwarten, die neuen Abenteuer von Spekulatius zu lesen, die im Frühjahr 2025 erscheinen. Für Fans ein Muss und wer Specki noch nicht kennt, dem empfehlen wir seine Bücher nachdrücklich. Für Kinder sind die einfach ein Traum! 5 Sterne
    Froststerne (Romantasy-Trilogie, Bd. 2) Anna Fleck
    Froststerne (Romantasy-Trilogie, Bd. 2) (Buch)
    12.12.2024

    Wendungsreicher, dramatischer zweiter Band

    Elvy, Simàja und Tomte Teda haben es geschafft. Sie sind in Ymatàja angekommen. Doch das bleibt nicht unbemerkt. Nicht nur Frostkrieger sind eine Gefahr, anscheinend hat die Ysirka nun auch ihren Frostprinzen erwählt und der ist kein Unbekannter. Mit Hilfe der Trolle erhalten sie eine wichtige Prophezeiung und müssen bei den verfeindeten Völkern der Aelfar, Grautrolle und Meerjungfrauen um Unterstützung ersuchen. Doch das gestaltet sich als schier unlösbare Aufgabe. Währenddessen versucht Elvy durch ihre Träume Erik aus dem Eispalast zu befreien. Dafür geht sie immer größere Risiken ein. Doch wird sie für die Liebe auch mit Simàja brechen?

    Der erste Band von Froststerne war einfach toll, daher war ich sehr froh, dass ich der zweite zeitnah verfügbar war. Ich wollte unbedingt wissen, ob Elvy und Simàja es nach Ymatàja schaffen werden. Sehr schnell wurde es auch gleich spannend, denn das Land der Ysirka birgt mehr Gefahren, als ich dachte. Es leben dort aber auch recht niedliche Wesen. Vor allem die beiden Trollkinder haben es mir angetan und es gibt mit ihnen ein paar ziemlich lustige Situationen, bei denen ich laut lachen musste. Die Stimmung ist ansonsten düster und frostig. Elvy und Simàja müssen immer wieder den Ort wechseln, um bei verschiedenen Völkern um Hilfe zu ersuchen. Oft weiß man nicht, ob man diesen trauen kann und irgendwie machte sich bei mir ein Gefühl von Hoffungslosigkeit breit, was dieses Vorhaben betrifft. Anders sah es da bei Elvys Träumen aus. Hier hatte ich eigentlich die Erwartung, dass die Rettung positiv verläuft. Irgendwann überschlagen sich die Ereignisse, teilweise war ich schockiert über die Wendungen. Es ist wirklich eine Geschichte, bei der man gefühlsmäßig gefordert wird.

    Elvy und Simàja als Trägerinnen des Froststerns und Verbündete gefallen mir wirklich gut, allerdings ist Elvy sehr auf Eriks Rettung fixiert, was die Einheit und die Zusammengehörigkeit bröckeln lässt. Der Klappentext muss ich sagen, verrät schon einiges, am besten liest man ihn vorher gar nicht. Ein Treffen mit dem Eisprinzen ist natürlich unvermeidlich. Dieser ist böse, aber auch überzeugend, trotzdem hat er bei mir eher Gänsehaut hervorgerufen. Die zweite Hälfte des Buches unterscheidet sich gravierend von der ersten, denn Simàja kommt hier absolut zu kurz, was aber wohl gewollt ist, um die Leser*innen für den dritten Band im Unklaren zu lassen. Leider muss ich sagen, dass das funktioniert. Ich bin sowas von gespannt, was im Abschlussband passieren wird. Ich kann die Reihe für alle Fantasyleser*innen sehr empfehlen. 4,5 Sterne
    WITCH - Das Herz der Freundschaft Disney
    WITCH - Das Herz der Freundschaft (Buch)
    08.12.2024

    Genial gezeichneter Comic zur neuen Ursprungsgeschichte der W.i.t.c.h.

    Will zieht mit ihrer Mutter nach Heatherfield und geht ab sofort aufs Sheffield Institute. Diesmal hofft sie, werden sie länger bleiben, als an den Orten zuvor. Schnell lernt Will ein paar gleichaltrige Mädchen kennen. Alle scheinen sehr nett zu sein, doch deren Freundin Elyon birgt ein dunkles Geheimnis. Sie möchte ihre magischen Kräfte nutzen, um ein Portal in die Welt zu öffnen, aus der sie stammt. Doch ein Rat aus mysteriösen Kreaturen wählt ausgerechnet Will aus, um Elyon aufzuhalten. Dafür bekommt sie die magische Kraft der vier Elemente...

    Die ursprünglichen W.i.t.c.h Geschichten kannten wir nicht, aber das neue Buch hat uns - vor allem meine Tochter - sehr angesprochen. Für Neulinge wie uns war die Charaktervorstellung zu Beginn des Comis sehr hilfreich. Hier erfährt man schon einiges über die wichtigsten Personen, d.h. die Freundinnen Will, Irma, Taranee, Cornelia, Hay Lin und Elyon. Anfangs haben wir schon mal vergessen, wer wer ist und konnten dann zurückblättern. Die Mädchen sind teilweise sehr verschieden, auch ihre Familienverhältnisse, über die man im Laufe der Geschichte einiges erfährt. Fußball ist ihre große Gemeinsamkeit und sogar Will wird sofort für die Mannschaft angeworben. Als sehr düster und geheimnisvoll haben wir sowohl Elyon als auch den seltsamen Rat/das Orakel empfunden, was natürlich unheimlich neugierig macht .

    Meine Tochter hat den Comic verschlungen, nicht nur lesend sondern auch beim ansehen der Bilder. Sie liebt diesen Anime-Style und die tolle Farbpalette. Hier wird viel mit Licht und magisch wirkenden Effekten gespielt. Das erzeugt eine richtig tolle Atmophäre. Die gesprochenen Texte sind nicht besonders lang, trotzdem schreitet der Plot megaschnell voran und manchmal habe ich mir ein Quäntchen mehr Erklärungen gewünscht. So hastet man recht atemlos durch die Seiten und auf eine großartige Wendung zu. Wir würden jetzt gern noch mehr über die andere Dimension erfahren und hoffen, dass ganz bald ein weiterer Teil erscheinen wird. Für Mädchen die Comics mögen ist W.i.t.c.h. sicherlich ein Highlight. 4,5 Sterne
    Nightbirds, Band 1: Der Kuss der Nachtigall (Epische Romantasy | Limitierte Auflage mit Farbschnitt) Kate J. Armstrong
    Nightbirds, Band 1: Der Kuss der Nachtigall (Epische Romantasy | Limitierte Auflage mit Farbschnitt) (Buch)
    28.11.2024

    Interessante Welt mit (zu) vielen Details und verbotener Magie

    Die Nightbirds sind eine geheime Gruppe von gutgestellten jungen Frauen in der Stadt Simta, die zahlenden Kunden mit einem Kuss ihre Magie übertragen. Die Künste von Matilde, Sayer und Aesa sind gefragt, doch auch ein Dorn im Auge religiöser Fanatiker und nicht legal. Trotzdem wird sie von der höheren Gesellschaft toleriert, da sie ihnen nützlich ist. Eines Abends jedoch wird eine von ihnen gewarnt, kurz darauf eine zweite angegriffen. Ihre Identität droht aufzufliegen, jemand will sie töten. Dabei hat jede der drei Frauen ihre ganz eigenen Rechnungen offen oder Dämonen der Vergangenheit zu besiegen. Um herauszufinden, was in Simta geschieht, machen sie sich auf die Suche im Nachtleben der Stadt, müssen sich mit der berüchtigsten Straßengang abgeben und gelangen in die verborgene Unterwelt, wo nicht nur sie Zuflucht suchen. Die nächste Gefahr für magischbegabte Frauen lauert schon.

    Mich hat die Aufmachung mit der edlen Goldprägung sehr angesprochen und beim Lesen des Klappentextes wurde ich neugierig. Auch die Innenseiten der Umschläge und Klappen sind reich ausgestattet mit Informationen über die drei Protagonistinnen, die Nightbirds Goldfink, Schleiereule und Nachtigall, und die Stadt Simta. Die Karte sorgt für mehr Orientierung beim Lesen, denn das Umfeld ist gar nicht mal so einfach zu beschreiben. Für mich war es ein Mix aus zahlreichen verschiedenen kulturellen Einschlägen, Systemen und Traditionen, was mir anfangs doch etwas viel war und worüber ich gern mehr erfahren hätte. Doch umso detailreicher es wurde, um so eher wurde die Handlung etwas ausgebremst. Auch das Magiesystem, das anfangs recht einfach war, da jede der Nightbirds nur eine Fähigkeit mit ihrem Kuss übertragen kann, wurde unübersichtlich, sobald die drei eine Entdeckung gemacht haben. Das war zwar eine spannende Entwicklung, uferte dann aber meiner Meinung nach etwas aus, so dass der Plot nur langsam vorankam. Vielleicht lag es auch daran, dass der Funke bei mir nicht ganz überspringen wollte.

    Das Geschichte beschäftigt sich auch mit den Gefühlen und den romantischen Sehnsüchten der Nightbirds, jede von ihnen hat eine Person, die ihr Herz höherschlagen lässt. Zudem lässt die Autorin die Leser*innen lange im Unklaren über die Absichten einiger Figuren, so dass man misstrauisch weiterlesen muss, immer in Erwartung eines Verrats oder eines Plottwists. Manchmal hätte ich mir gewünscht, die Autorin würde sich auf weniger Details in ihrer fantastischen Welt beschränken. Oft hatte ich das Gefühl, etwas zu verpassen. Toll sind die starken Frauencharaktere, die sich in einer gefährlichen Welt beweisen müssen und immer wieder Gefahren meistern, aber auch viel Schmerz aushalten müssen. Das Ende ist so verfasst, dass man den zweiten Band lesen möchte, um zu sehen, wie es weitergeht. Ein interessantes Buch mit tollen Ansätzen, wenn es mich auch nicht ganz gepackt hat. 4 Sterne
    Huiii, wer ist denn da noch wach? - Ab ins Bett und Gute Nacht! Christine Kugler
    Huiii, wer ist denn da noch wach? - Ab ins Bett und Gute Nacht! (Buch)
    27.11.2024

    Niedliche Gespenster-Einschlafhilfe für Gruselfans

    Huiii, wer spukt denn da zur Geisterstunde noch durchs Haus. Es ist Theo, das kleine Gespenst, das noch eine Runde dreht. Dabei begegnet es allerlei gruseligen Freunden, die auch noch wach sind und hilft ihnen gekonnt beim Einschlafen. Bis es selbst nur noch heim in sein kuscheliges Bettchen möchte und traumhaft schläft.

    Das kleine Gespenst ist so niedlich und Einschlafbücher kann man nie genug haben. Mir ist die matte Optik der Pappe sofort positiv aufgefallen. Fasst sich gut an und reflektiert auch nicht so stark. Das finde ich sehr lesefreundlich. Die Ecken sind wie bei Pappebüchern abgerundet. Uns ist das Buch zum Glück passend zur dunklen Jahreszeit um Halloween in die Hände gefallen, da war das Interesse natürlich besonders groß. Aber auch so haben Fans von Gruselfiguren ihre Freude beim Lesen. Ob Hexe, Spinne, Wolf, Vampir oder Vogelscheuche, hier begegnet man den beliebtesten Gruselwesen, die aber alle relativ süß und freundlich gezeichnet sind. Überhaupt sind die Illustrationen total schön, man kann jede Menge Details entdecken und dazu gibt es noch Klappen, die die Szenen verändern. Geschlossen sind die Wesen wach und haben Probleme beim Einschlafen, öffnet man sie, liegen sie brav in ihren Betten. Dafür sorgt das kleine Gespenst mit tollen Ideen, bevor es selbst ins Bett geht.

    Die Geschichte ist in Reimen verfasst. Jeweils zwei Vierzeiler und ein Zweizeiler in Paarreim pro Doppelseite erklären, wen das Gespenst besucht, warum das Wesen nicht schläft und wie das Gespenst hilft. Dabei gibt es auch lustige Erklärungen. Die Hexe zum Beispiel hat Bauchweh und bekommt einen Tee, durch den sie pupsen muss. Das stinkt zwar, aber schon geht es ihr besser. Meine Kleine findet das Buch witzig und schaut es sich auch tagsüber gern an. Die Reime sind super zum Mitsprechen und mit den Gruselfreunden können sich Kinder sicher identifizieren, denn dass es zu hell oder zu dunkel ist oder sie schnell noch etwas spielen wollen, kennen sie wohl alle. Sehr niedlich und lebensnah. 5 Sterne
    Was machen wir heute?, fragt der kleine Dachs Was machen wir heute?, fragt der kleine Dachs (Buch)
    27.11.2024

    Supersüßes Buch zum Zuhören, Mitmachen und Entdecken

    Der kleine Dachs wohnt mit seiner Familie am Rand des Tannenwaldes. Der Tag startet wie immer mit einem guten, gemeinsamen Frühstück. Danach wird am Baumhaus weitergebaut, mit Freunden gespielt, Picknick gemacht, am Bach geplanscht und nach einem erlebnisreichen Tag schlafen alle ganz schnell im Dachsbau unter der Erde ein.

    Was machen wir heute? ist die zentrale Frage des Buches. Jede Menge, ist die Antwort. Zunächst zeigt eine Szene, wo der Dachs lebt und welche Tiere in der Nähe wohnen. Nach dem Aufstehen sieht man die Familie am Tisch beim Frühstück sitzen. (Dabei ist mit Familie hier die traditionelle Kombination aus Vater, Mutter und Dachskind gemeint. Weitere kommen nicht explizit vor, wobei bei den Hasen und Stinktieren keine Infos genannt werden.) Auf jeder Doppelseite kann man nun sehen, wie der kleine Dachs den Tag verbringt. Mit Essen, Spielen, Bauen und Schwimmen. Auf den Seiten gibt es dazu immer mehrere Texte: einen längeren Vorlese-Text, wörtliche Rede, die bei den Charakteren dabeisteht und verteilt auf dem Bild immer auch wieder interessante Bezüge zur Illustration oder Fragen. Das können Suchaufträge sein oder Fragen nach den Erfahrungen der zuhörenden Kinder usw. Durch diese und die super wimmeligen Bilder, die größtenteils Alltägliches zeigen, ist es ein Leichtes, die Kinder hier in das Vorlesen einzubinden, sie zu aktivieren und zum Mitmachen zu animieren. Man kann Papa Dachs bei Erdbeerenpflücken helfen, Dachskinds blaue Socken finden, seine Eisenbahnschienen nachspuren oder ein paar tröstende Wort sprechen, wenn der Dachs mal gefrustet ist. Die Anzahl solcher animierenden Anlässe ist groß und so wird das Buch so schnell nicht langweilig. Zudem ist es mit den vielen Details perfekt geeignet, um den Wortschatz von Kindern spielerisch zu erweitern. Vor allem der Bezug, den sie zu ihrem Alltag herstellen können, wirkt sich motivierend aus. Über einige Kleinigkeiten haben wir sehr gelacht, zum Beispiel über einen verknoteten Regenwurm oder Toilettenpapier an einem Ast im Gebüsch. Nach dem anstrengenden und abwechslungsreichen Tag wird jedem Kind klar, dass man sich auch mal ausruhen muss. Durch die letzte Szene, bei der man gleich lernt, dass viele Tiere unterirdisch leben, und in der die Tiere schlafen gehen, kann man das Buch auch gut als Gute-Nacht-Lektüre einsetzen. Ein einfühlsames und witziges Bilderbuch. 5 Sterne
    Liga Lexis - Nachtschwarze Worte Mo Enders
    Liga Lexis - Nachtschwarze Worte (Buch)
    25.11.2024

    Gutes, magisches Abenteuer für Bücherliebhaber*innen

    Annie wurde als Baby adoptiert und ist überrascht, als zwei Männer bei ihrer Mom auftauchen, die sie mit in die geheimnisvolle Akademie Bookford Manor an der irischen Küste nehmen wollen. Schon immer war Annie besonders, wenn es um Geschichten und das Lesen ging. Nun erfährt sie auch warum: sie ist eine Migra, halb Mensch, halb Buchfigur. An der Akademie kann sie lernen, in Bücher zu reisen und dort deren Handlung live zu erleben. In Bookford Manor erregt Annie aufgrund ihrer Herkunft zweifelhafte Aufmerksamkeit. Waren ihre Vorfahren wirklich Doyles? Ausgerechnet der arrogante Sohn einer wichtigen Persönlichkeit, Caspian de Vries, wird ihr zur Seite gestellt. Der sieht zwar gut aus, ist in Annies Augen jedoch unausstehlich. Doch nach einem Besuch in Annies Lieblingsbuch, bei dem so einiges schief geht, ist Caspian plötzlich verschwunden und Annie tut alles, um ihn zu retten. Irgendetwas stimmt nicht in der Bücherwelt Lexis.

    Was für ein toll gestaltetes Cover. Die Farbe wirkt edel und verleiht dem Buch einen Schimmer, die Illustration erscheint plastisch. Auch im Innenteil ist jeder Kapitelanfang in ähnlicher Optik verschönert. Die Aufmachung wirkt schon sehr edel und man merkt schon, dass Buchliebhaber*innen hier besonders angesprochen werden. Der Buchrücken macht sich einfach toll im Regal. Damit passt die Optik zum Inhalt, denn auch hier dreht sich alles um die Welt der Bücher, die Lexis, und um besondere Wesen, die zwischen der normalen Welt und der Lexis hin- und herspringen können. Der Prolog ist sehr dramatisch, spannend und wirft Fragen auf, die darauf drängen beantwortet zu werden. So stürzt man sich in die Geschichte. Als Annie erfährt, dass sie eine Migra ist, sieht sie sich und ihre Marotten in einem anderen Licht. Nie hat sie wirklich gut in ihr Leben gepasst. Trotzdem war es für mich etwas schwer nachvollziehbar, wie schnell die Mutter sie gehen lässt und wie wenig Annie diesem bisherigen Leben mit ihr hinterhertrauert. Von jetzt auf gleich reist sie mit zwei völlig unbekannten Männern gen Irland und hat fortan kaum noch Kontakt mit ihrer engsten Bezugsperson, obwohl sie so viel erlebt und viel zu erzählen hätte.

    An der Stelle gibt es einen unerwartet großen Cut und die Handlung wird Wochen später fortgesetzt. Hier hätte ich mir gewünscht, dass man wenigstens das Kennenlernen mit ihren plötzlich auftauchenden guten Freund*innen miterlebt hätte. Zwar gibt es eine Nacherzählung der Begegnungen, aber die ist sehr kurz gefasst. Dennoch lernt mand die beiden noch gut kennen und es sind wirklich zwei sympathische Nebenfiguren. Ganz anders die Tonangeber von Bookford Manor. Da hat sich leider das Klischee der Promqueen-artigen Mobberin, wie man es kennt eingeschlichen. Auch Caspian ist erstmal das unnahbare Ekel, taut dann aber etwas auf. Es gibt einige Geheimnisse, die die Spannung hochhalten, vor allem die Reise in ein Buch habe ich sehnlichst erwartet. Das dauert aber, bis es so weit ist. Wie erwartet gibt es Gefühle zwischen Annie und Caspian, die am ehesten als enemies to lovers trope bezeichnet werden können. Wobei ich leider diese Vibes gar nicht so stark gespürt habe.

    Die Bücherwelt ist toll beschrieben, es gibt viele Anspielungen auf Bücher und Zitate daraus, was Bücherfans wie mir natürlich gefällt. Vor allem eine Selbsthilfegruppe für Buchfiguren hat mich zum Lachen gebracht. Dennoch schwebt über allem der Hauch von Gefahr, den die Erwachsenen nicht wahr haben wollen. Ich bin hin- und hergerissen bei dem Buch. Einerseits finde ich die Idee und viele Details toll, die Erzählweise hätte für mich stellenweise etwas flotter und prägnanter sein können, auf jeden Fall aber fehlten mir hier die tiefergehenden Gefühle, um wirklich gefesselt zu sein. Geärgert hat mich, dass das Geschehen aus dem Prolog mit keiner Silbe mehr erwähnt wird, obwohl man die ganze Zeit darauf wartet, hier mehr Klarheit zu bekommen. Schon allein deswegen wird man Band 2 lesen müssen. Insgesamt 3,5 Sterne.
    Sepp, was machst du? Sepp Schellhorn
    Sepp, was machst du? (Buch)
    19.11.2024

    Bodenständig, machbar und sauguat!

    Ich bin ein riesiger Fan der Küche Österreichs. Wir fahren häufiger in unser schönes Nachbarland und genießen die typischen Spezialitäten. Als ich das Kochbuch von Sepp Schellhorn gesehen habe, war mir erst nicht klar, was mich darin erwartet. Das Cover ist schon besonders. Es zeigt den Profikoch ganz authentisch und der goldene Titel deutet schon an, dass man mit diesem Kochbuch einen Schatz in Händen hält. Der Untertitel ist dabei stark untertrieben. Es ist nicht nur ein richtig gutes Kochbuch, es ist ein Lieblingskochbuch, das bei mir regelmäßig zum Einsatz kommen wird. Das warum ist schnell erklärt: Beim Testen hab ich bald gemerkt, dass mir die Rezepte liegen. Alles ist relativ leicht und schnell frisch zurbereitet ohne Flut von nicht auffindbaren Zutaten. Geschmacklich war's bisher eine Wucht! Dabei habe ich bis dato Suppe, Knödel und was Süßes probiert. Die Dichte an Rezepten, die ich unbedingt noch kochen will, ist hoch. Unnötigen Schnickschnack gibt es nicht. Eine ganz kurze Einleitung führt gleich hin zu den g'schmackigen Gaumenfreuden.

    Inhaltlich ist das Buch farblich übersichtlich unterteilt in sechs Kapitel: Suppen & Kleinigkeiten, Knödel, Pasta & Co., Gemüse satt, Klassiker, Süßspeisen und Meine - also Sepps - Basic-ReSEPPte. Am Ende findet sich das übliche alphabetische Register mit Rezeptnamen und Zutaten. So lassen sich leicht die passenden Rezepte zum Vorrat finden.

    Die einzelnen Gerichte sind meist auf einer Doppelseite untergebracht, manchmal sind es auch mehr, weil einzelne Schritte näher erklärt werden. Die kleinen Infos, Geschichten und Erinnerungen sind unterhaltsam und informativ und verstehen es, mich in Kochlaune zu versetzen. Noch mehr tun das aber die ganzseitigen, authentischen Fotos der Endprodukte. Genauso sieht das aus, was bei mir auf dem Teller landet und diese Ehrlichkeit findet man bei Kochbüchern selten. Mir erleichtert das die Auswahl sehr. Ein bisschen versteckt ist die Angabe der Portionen. Die steht nämlich nur am Ende der Einleitung. Alle Gerichte sind für vier Portionen ausgelegt. Die Zutatenliste erscheint übersichtlich und bei Gerichten mit mehreren Komponenten geordnet auf der linken Seite, der Zubereitungstext rechts ist schön kurz gehalten und trotzdem gut nachvollziehbar. Zubereitungs- und Garzeiten findet man darin auch.

    Mir gefällt die Mischung aus Klassikern Österreichs, Fleisch- und Gemüsegerichten, Fisch, Vor- und Nachspeisen. Ein bisschen überrascht haben mich die Pastarezepte. Die hatte ich nicht wirklich erwartet, aber so hat man eine schöne Bandbreite und viel Abwechslung. Verliebt bin ich in die Knödelrezepte. Die Spinatknödel mit Schottenkäse sind bisher unser absolutes Lieblingsgericht. Man könnt sich reinlegen, so guat sind die. Jetzt weiß ich auch, was der Sepp gemacht hat: Er hat mit Herzblut ein wunderbares Lieblingskochbuch geschrieben und ich hoffe, dass da vielleicht wie am Ende angedeutet noch eins folgt. Mein Highlight! 5 Sterne
    Skye In Our Hearts Elliot Fletcher
    Skye In Our Hearts (Buch)
    19.11.2024

    Sehr spicy Grumpy x Sunshine Romance mit Hindernissen

    Aprils Karriere als Schauspielerin läuft alles andere als gut. Nach einer Fehlentscheidung muss sie jeden Job annehmen, den sie kriegen kann. Frustriert flüchtet sie aus London zurück nach Hause auf die wunderschöne schottische Insel Skye, wo sie bei ihren Großeltern aufgewachsen ist. Doch als ihr Großvater starb, war sie nicht da. Nun will sie seine Whiskeybrennerei vor der Pleite retten. Diese ist für Malcolm sein Lebensinhalt geworden und er möchte sie gern erwerben. Mit großen Vorurteilen begegnet er deshalb der vermeintlich wenig interessierten Schauspielerin, für die er in seiner Jugend schon Gefühle hatte. Das Verhältnis ist angespannt, doch um die Destillerie zu retten, müssen die beiden enger zusammenarbeiten, als ihnen anfangs lieb ist.

    Die schottischen Inseln sind so ein bisschen meine Sehnsuchtsregion, die ich unbedingt einmal besuchen möchte. Daher hab ich mich sehr gefreut, als ich dieses Buch entdeckt habe. Von dem Prädikat "sehr spicy" habe ich mich nicht abschrecken lassen, weil die Beschreibung dennoch sehr gefühlvoll anmutet. Die Geschichte beginnt mit Aprils Rückkehr auf die Insel ihrer Kindheit, die sie wegen der Enge früh verlassen hat. Auch die Verbindung zu den Großeltern riss ab. Nun sind beide verstorben. Dass sie nicht einmal zur Beerdigung des Großvaters gekommen ist, ist ein Punkt, warum Malcolm Vorurteile gegen April hegt. Dabei kennen sich die beiden von früher. Es hat etwas gedauert, bis man hinter die Vor- und Familiengeschichte von April blickt. Dabei ist April ein echter Sonnenschein und versucht trotz aller Hoffnungslosigkeit das Beste aus den Tagen auf der Isle of Skye zu machen. Malcolm hingegen tut sich schwer mit menschlichen Kontakten und zieht sich am liebsten in sein Cottage zurück. Doch da nun April die Besitzerin der Brennerei ist, bleibt ihm nichts anderes übrig, als sich mit April abzusprechen. Nach der ersten, sehr lustigen Begegnung ist da ziemlich viel Ablehnung. Dennoch merkt man, dass da Gefühle hochköcheln.

    April ist allerdings gehemmt durch ihre Geheimnisse und Malcolm von seiner Angst, dass April die Insel sowieso wieder verlässt. Dennoch kommt es zu Herzklopfen und ziemlich deftigem Spice, den ich aufgrund der Charaktereigenschaften von Malcolm so gar nicht erwartet hatte. Ich bin mir nicht sicher, ob die manchmal sehr ins Detail gehenden Handlungen zu ihm passen. Man könnte sagen, stille Wasser sind tief. Trotz allem stehen April und Malcolm einige (teils auf falschen Annahmen basierende) Hindernisse im Weg und man fiebert mit, ob sie diese überwinden können. Super fand ich in dieser Geschichte einige der Nebencharaktere, die wirklich so herzlich und witzig sind. Gar nicht mochte ich Mals Bruder, der kam mir viel zu schleimig rüber. Es gibt viele Details, die das Buch liebenswert machen, da hätte es etwas weniger übertriebene Intimität auch getan. Wer nichts von Körperflüssigkeiten lesen will, dem rate ich eher ab. Alle anderen können hier eine gefühlvolle und heiße Grumpy x Sunshine Romance, die sehr anschaulich in ein tolles Setting geschrieben wurde, genießen. 4 Sterne
    Peggys Perioden-Projekt - Paint it red! Franziska Höllbacher
    Peggys Perioden-Projekt - Paint it red! (Buch)
    19.11.2024

    Grundidee und Aufmachung sind gut

    Wie peinlich! Peggy bekommt in der Schule zum ersten Mal ihre Periode und alle können den braunen Fleck auf ihrem Stuhl sehen. Um den Hänseleien der Mitschüler*innen zu entgehen, flüchtet sie mit ihrer besten Freundin nach Hause. Die gute Bekannte aus der Nachbarwohnung baut Peggy wieder etwas auf, ist aber entsetzt, dass die Periode immer noch solch ein Tabu-Thema ist. So wird die Idee einer Kunstausstellung geboren, die für Offenheit beim Thema Tage werben soll. Niemals kann sie so etwas auf die Beine stellen, denkt Peggy erst, doch dann machen sich die Mädchen mutig ans Werk und schaffen es, auch andere für die Sache zu begeistern. Doch dann droht wegen eines Sabotage-Akt alles ins Wasser fallen.

    Ich war regelrecht begeistert und musste zweimal hinsehen, dass es endlich zum Thema "Periode" ein Kinderbuch gibt. Erst konnte ich es gar nicht glauben und dann war ich neugierig, wie die Autorin das wohl umgesetzt hat. Zudem habe ich mir von dem Buch versprochen, dass es meiner Tochter, die noch sehr skeptisch ist und etwas ängstlich, Mut zuspricht und ihr vielleicht, wenn es so weit ist, über die ersten Tage hinweghilft. Von der Aufmachung her ist das Buch wirklich ein Hingucker, denn neben dem blauen Grundton schreit einen von überall förmlich die Farbe Rot an, genau, wie das bei den Bildern der geplanten Ausstellung der Fall sein soll. Zudem ist der Text durch Unterstreichungen und Zeichnungen aufgelockert und das sieht modern und frisch aus. Zudem gibt es noch Textnachrichten, wenn die Beteiligten sich im Buch welche schreiben, die wie in einem Messenger aussehen. Die ganze Optik ist also perfekt gelungen.

    Ich finde es grundsätzlich gut, dass sich eine Autorin dieses Themas annimmt und somit dafür sorgen möchte, dass es kein Tabu mehr darstellt, was es leider immer noch oft ist. Nicht so gut finde ich den Grund, warum Peggy letztendlich auf die Idee mit der Ausstellung gebracht wird und die Art, wie am Anfang mit ihr umgegangen wird. Ist es realistisch, dass bei der ersten Periode bis zum Stuhl alles durchläuft und einen braunen Fleck hinterlässt? In Einzelfällen vielleicht. Es hätte auch gereicht, wenn Peggy einen Fleck auf der Hose gehabt hätte. So ist das doch sehr dramatisch und mein Kind hat sich dabei überhaupt nicht wohlgefühlt und erstmal noch mehr Angst bekommen. Dass die Mitschüler Peggy auslachen und meinen, sie hätte auf den Stuhl gekackt, macht es da nicht besser. Auch, dass ihr niemand hilft, ihr eine Sporthose oder Hygieneartikel von sich anbietet ist bitter. So kenne ich das durchaus von meinen Schülerinnen. Peggy jedoch wird nur dazu animiert, ohne sich abzumelden die weiteren Schulstunden zu schwänzen. Mal abgesehen davon, dass das Konsequenzen hat, ist das auch nicht das beste Vorbild. Und das war nun nur ein Beispiel, warum das Buch an manchen Stellen ein wenig unrealistisch erschien und eine ohnehin schon ungewohnte und aufregende Sache nicht leichter macht.

    Dass die Kinder dann zusammen eine Ausstellung vorbereiten und welche Ideen sie dabei haben, finde ich wiederum ganz großartig. Nebenbei spielen auch Freundschaften und Zusammenhalt eine große Rolle. Da ist zum Beispiel Peggys beste Freundin, die trans ist, was nicht als große Sache herausgestellt wird. Für meine Tochter war das neu, ich musste ihr einiges erklären. Zudem ist da noch eine erste Zuneigung zu einem Jungen und die Tatsache, dass Peggy und er jeweils einen Elternteil haben, der die Familie verlassen hat. Da kommt ganz schön viel zusammen, wodurch die Geschichte aber sehr vielschichtig wird. Nur das eigentliche Thema rückt dann gelegentlich in den Hintergrund. Als dann auch noch Sabotage begangen wird, ist auch eine Portion Spannung dabei, jedoch ist es wiederum unrealistisch, wie mit dem Vandalismus umgegangen wird. Insgesamt bin ich bei dem Buch etwas zwiegespalten. Statt immer wieder neue Problemherde zu eröffnen, hätte ich mir gewünscht, dass Mädchen, die noch auf die erste Periode warten, etwas ermutigt und aufgeklärt werden, stattdessen ist doch vieles etwas aufgebauscht. Als Lehrerin kann ich sagen, dass es bisher an jeder Schule, an der ich unterrichtet habe, im Sekretariat Hygieneartikel gab, mit denen den Schülerinnen ausgeholfen wurde. Auch von Schülerinnen kenne ich es nur so, dass sie jederzeit einander helfen und die erfahreneren den Neulingen Tipps geben. Schwänzen ist da eine Lösung, die gar nicht geht. Daher ein bisschen Enttäuschung und 3 Sterne.
    Jewel & Blade, Band 1: Die Wächter von Knightsbridge (Von der SPIEGEL-Bestseller-Autorin von "Silver & Poison" | Limitierte Auflage mit dreiseitigem Farbschnitt) Anne Lück
    Jewel & Blade, Band 1: Die Wächter von Knightsbridge (Von der SPIEGEL-Bestseller-Autorin von "Silver & Poison" | Limitierte Auflage mit dreiseitigem Farbschnitt) (Buch)
    19.11.2024

    Klassische Sage spannend neu geschmiedet

    Harper hat wegen des Unfalls ihrer jüngeren Schwester das Studium auf Eis gelegt und hilft seitdem in der Goldschmiede ihrer Mutter aus. Sie weiß noch nicht so recht, wie es weitergehen soll, als sich seltsame Dinge ereignen: Zuerst brennt die Bar ab, die sie noch am Abend zuvor besucht hat, dann versucht jemand in die Goldschmiede einzubrechen. Als dann auch noch Archer auftaucht und ihr einen Ring, dessen Material undefinierbar ist, zur Überprüfung bringt, schickt der ihr eine Vision vom Tod des legendären König Artus durch die Hexe Morgana. Der fremde junge Mann hat Informationen über ihren Vater, der die Familie vor Jahren verlassen hat, die Harper schockieren. Kurzentschlossen reist sie mit nach London, wo eine Geheimgesellschaft um die Nachfahren der Ritter der Tafelrunde sich auf das Erstarken des Bösen vorbereiten. Auch dort passieren seltsame Dinge und besonders ein Ritter-Nachkomme lässt ihr Herz höher schlagen.

    Ich hatte das Hörbuch als Downloadversion, aber auch so kann man sagen, dass das Cover einfach wunderschön ist und sehr gut zum Buch passt. Die Idee, die Sage um König Artus und die Ritter der Tafelrunde wieder aufleben zu lassen und weiterzuerzählen find ich genial, denn schon der Grundstoff bietet viele Möglichkeiten. Was Anne Lück daraus macht, ist frisch, kreativ und modern. Es entsteht eine Romantasy, in die man hörend versinken kann und die dennoch genug Spannung und Überraschung bietet, dass sie anders ist und neuartig. Die Protagonistin ist sehr risikobereit bei der Suche nach Antworten, gelegentlich auch zu sehr. Sie vertraut sehr schnell der Familie ihres Vaters, die sie vorher nie getroffen hat. Vor allem ihre Cousine wird sehr schnell eine gute Freundin. Aber auch der nachdenkliche und manchmal etwas abweisende Lark hat es ihr angetan. Der Kreis von Personen ist groß genug, um hinter jeder einen Bösewicht zu erahnen. Die Vergangenheit des Vaters gibt Rätsel auf, ebenso wie weitere Vorfälle mit seltsamen Flammen.

    Es dauert etwas, bis es so richtig spannend wird und man so langsam ein Gefühl dafür bekommt, worauf die Geschichte hinausläuft bzw. wie sie mit der Artussage zusammenhängt und was auf dem Spiel steht. Das Ende hat mich dann etwas kalt erwischt, obwohl klar war, dass noch etwas im Busch ist. Dazu liest Pia-Rhona Saxe wieder fesselnd vor, so dass man sich ganz in die Geschichte fallen lassen kann. Ich kenne sie bereits von anderen Hörbüchern und sie ist wirklich die passende Besetzung für junge, schlagfertige Frauen, die ihren Weg gehen. So wirkt der Text noch moderner und frischer und des macht Spaß, mit Harper Geheimisse zu lüften. Hätte es sich nicht anfangs so gezogen und wären die Gefühle zu Lark noch besser spürbar gewesen, hätte es 5 Sterne gegeben. So bleiben aber auf jeden Fall 4 sehr gute.
    Alles, was ich geben kann - The Last Letter Rebecca Yarros
    Alles, was ich geben kann - The Last Letter (Buch)
    14.11.2024

    Traurig, hoffnungsvoll, aber auch etwas zu dick aufgetragen

    Ella ist eine starke Frau, die zwei Kinder und eine Ferienanlage allein managen muss. Ihr Bruder ist Teil eines Spezialteams bei der Army und vermittelt ihr einen Teamkollegen als Brieffreund. Obwohl sich die beiden nie getroffen haben, entsteht zwischen ihnen eine Freundschaftsbeziehung voller Vertrauen. Doch als die Briefe ausbleiben und ihr Bruder bei einem Einsatz ums Leben kommt, nimmt Ella an, dass auch "Chaos" tot sein muss. Sie ist wieder allein.

    Für den Falle seines Todes hinterließ Ellas Bruder "Chaos" alias Beckett den Auftrag, sich um seine Schwester und deren Kinder zu kümmern. Doch weil er ihr nicht die Wahrheit sagen kann, verschweigt Beckett Ella, dass er "Chaos" ist. Viel zu groß ist die Schuld, die er auf sich geladen hat und außerdem hegt er Gefühle für diese Frau. Doch die lässt sich in ihrem Schmerz nur widerwillig auf Becketts Hilfe ein und hasst nichts mehr als Lügen.

    Den ersten romantischen Roman von Rebecca Yarros "Weil ich an dich glaube" habe ich vor nicht allzu langer Zeit gelesen und fand ihn sehr schön erzählt. Auch hier punktet Yarros wieder mit einem eingängigen Schreibstil und Charakteren, die lebensecht wirken, deren Schicksale mich berühren können, oft lernt man sie am besten durch die immer wieder eingestreuten Briefe ihrer Korrespondenz kennen. Sowohl Ella als auch Beckett machen in ihrem Leben schwere Zeiten durch und man merkt, wie sehr vor allem Ella daraunter leidet, dass sie nach dem Tod ihres Bruders als einzige noch übrig ist von er Familie. Als Mutter ist sie großartig und auch ihre Ferienanlage hat sie im Griff. Trotzdem ist sie einsam und Beckett merkt das auch. Daher konnte ich seine Entscheidung, Ella nicht die Wahrheit zu sagen, nicht ganz nachvollziehen, denn ein Treffen war ohnehin geplant. Stattdessen lässt er sie in dem Glauben, er sei tot. Dass das noch zu Konlikten führen kann, war mir sofort klar. Nach anfänglicher Zurückhaltung wird Beckett für Ella schon bald zu einer wichtigen Stütze und Gefühle entstehen.

    Ein Aspekt der Geschichte, die sehr viel Raum einnimmt, ist die Krankheit von Ellas Tochter, die so viel durchmacht. Für mich war das teilweise schwer zu ertragen, dass Ella zwischen Hoffen und Bangen leben muss. Gerade wenn man selbst Kinder hat, geht das an die Nieren. Das Buch ist ein einziges Auf und Ab von Gefühlen, stellenweise aber auch sehr in die Länge gezogen und ich fühlte mich dadurch regelrecht unnötig lang gequält. Auch konnte ich einige Entscheidungen der Protagonist*innen nicht nachvollziehen. Sie sollten meines Erachtens nur dazu führen, dass wieder Probleme auftauchen. Zwischendurch knistert es natürlich auch mal, das ist in Yarros' Büchern nichts Neues. Das Ende allerdings erwartet man so sicher nicht und ich war regelrecht schockiert von der Grausamkeit, die die Autoren ihren Figuren gegenüber ausspielt, um noch ein paar Tränen aus den Leser*innen zu bekommen. Hat funktioniert, aber hat mich auch wütend gemacht, dass nach all den Strapazen das größte Unglück noch folgt. Gefühlsmäßig war mir das dann zu viel des Ganzen. Wirklich aufgearbeitet wird die Sache dann auch nicht mehr. Da hätte man gern den ersten Teil kürzer machen und dafür am Ende ein paar mehr Seiten erübrigen können. Ein Epilog, der Jahre später spielt, soll mich dann doch noch mit einem guten Gefühl zurücklassen, aber das hat nicht wirklich geklappt. Daher gibt es 3 Sterne.
    Pi mal Daumen Alina Bronsky
    Pi mal Daumen (Buch)
    14.11.2024

    Nicht so unterhaltsam wie erwartet

    Als er die Mittfünfzigerin Moni zum ersten Mal in der Vorlesung sieht, ist der hochbegabte Oscar sich sofort sicher, dass sie nicht mal das erste Semester überstehen wird. Ihre Erscheinung ist auffällig in keinem guten Sinn und sofort sortiert er die Oma von drei Enkeln mit den vielen Jobs in die Kategorie "nicht sehr schlau" ein. Dabei ist Moni eine herzensgute Seele, die sich um alle kümmert und sich nun endlich den Traum vom Mathematikstudium erfüllen will. Irgendwie ergeben die beiden Außenseiter ein besseres Team als gedacht. Trotz rotznasiger Enkel auf der einen und jede Menge Macken auf der anderen Seite wird den beiden sehr schnell klar, dass sie nur gemeinsam vorwärtskommen können.

    Weil mir "Barbara stirbt nicht" von Alina Bronsky so gut gefallen hat, hab ich mich gefreut, als sie mit "Pi mal Daumen" nachlegte. Die Beschreibung allein klingt schon sehr speziell und ich hoffte auf einen witzigen Roman, in dem sich zwei völlig unterschiedliche Personen aus verschiedenen Generationen zusammentun und eine besondere Freundschaft zueinander entwickeln. Teilweise wurden die Erwartungen erfüllt. Der hochbegabte Oscar ist das, was man der Einfachheit halber als Nerd bezeichnen würde, tatsächlich steckt da einiges dahinter. War er mir anfangs wegen seiner hochnäsigen Art nicht sehr sympathisch, hatte ich im Laufe der Zeit mehr Verständnis für ihn, denn eine Kindheit als Mathegenie ist nicht unbedingt leicht. Allerdings war er nahezu bis zum Ende immer wieder irgendwie gemein oder unfair zu Moni. So manchen Kommentar hätte ich nicht so einfach weggesteckt. Bei Moni hingegen meint man, sie höre solch kritischen Sätze gar nicht. Obwohl sie sich für ihre Familie fast zerteilt und drei Jobs bewältigt, scheint sie nichts so schnell aus der Bahn zu werfen und tatsächlich wendet sie auch in der Mathematik manchmal unkonventionelle Methoden an. Ich mochte ihre mütterliche Art und ihre Unabhängigkeit von äußeren Umständen irgendwie. Hinzu kommen noch die ganzen anderen skurrilen Figuren vor allem aus ihrer Familie.

    Die Schreibweise war ziemlich locker, salopp, wie man es von Alina Bronsky gewohnt ist. Allerdings war es eben auch sehr mathelastig. Obwohl ich selbst Mathe eigentlich gern mag, verschwand die Handlung manchmal zu sehr in dieser Welt. Die Erwähnung gängiger Schwerpunkte der Mathematik in verbindung mit sprachlichen Bildern war nicht meins, wobei die ganze Uni-Sache schon sehr lebensecht dargestellt war, nur der Kern der Geschichte wurde mir zu sehr davon verdeckt, so dass ich mir nicht mal sicher bin, ob ich ihn ausgemacht habe. Klar ist es schön, wie Moni und Oscar nach und nach zusammenwachsen und miteinander wachsen, aber es kam mir doch manches sehr konstruiert vor. Auch manche Entscheidungen z.B. die eines berühmten Profs habe ich nicht nachvollziehen können, weil ich den Zweck nicht gesehen habe. Hinzu kam eine Figur, ein imaginärer Freund Oscars, der sich am Ende ganz anders darstellt. Das war mir ein bisschen too much.

    Das Buch lässt sich ganz gut lesen, ist stellenweise auch unterhaltsam, aber ich hatte mir noch etwas mehr Gefühl und weniger mathematische Berechnung erwartet. Allgemein fehlte mir etwas, das mich zum Weiterlesen verpflichtet. Daher gibts es 3 Sterne.
    Diviners - Aller Anfang ist böse Libba Bray
    Diviners - Aller Anfang ist böse (Buch)
    04.11.2024

    Fesselnde Geschichte mit Gruseleffekten und Gänsehautgarantie

    Die siebzehnjährige Evie, Tochter aus gutem Hause, fällt dort in Ungnade und wir von Ohio in das faszinierende New York zu ihrem etwas schrulligen Onkel geschickt. Dieser leitet das Museum für Amerikanisches Volkstum, Aberglauben und Okkultes. Evie fühlt sich frei in New York und genießt das Nachtleben. Hier weiß niemand, welche Fähigkeiten sie besitzt. Dann erschüttert ein grausamer Mord die Stadt und Evies Onkel wird von der Polizei als Berater hinzugezogen. Evie will behilflich sein und kommt dem Täter, der übernatürliche Kräfte zu haben scheint, gefährlich nahe. Zusammen mit dem Gauner Sam und dem Jericho, dem Gehilfen ihres Onkels, gilt es, das Böse auzuhalten, bevor es zu spät ist. Unterdessen kommen in New York noch weitere Personen mit besonderen Fähigkeiten zusammen.

    Diviners - Aller Anfang ist Böse ist die Neuauflage und der erste Band einer Reihe, die bereits vor ca. 10 Jahren schon einmal von dtv verlegt wurde. Allerdings zeigt sich das Buch jetzt in neuem Gewand mit einem Cover, dass ich wunderschön finde, weil der Blick der jungen Frau einen schon gefangen nimmt. Die goldenen Buchstaben passen wunderbar zum Glamour der Zwanzigerjahre, in denen die Geschichte spielt. Allen, die bei dem Buch - wie in jedem Onlinebuchshop angepriesen - eine Romantasy erwarten, sei gleich gesagt, dass dem absolut nicht so ist. Die paar Szenen, die zu so einer Einschätzung führen könnten, gibt es allenfalls am Anfang und nahezu am Ende der Geschichte. Wider erwarten handelt es sich bei Diviners - Aller Anfang ist böse eher um eine Grusel- oder Horrorgeschichte mit vielen übernatürlichen Begebenheiten, brutalen Morden, Sekten, Geistern und abgrundtief Bösem. Das hat mich überrascht, aber nach einem etwas holprigen Start, war ich vom Buch gefesselt. Zahlreiche Gänsehautmomente sorgen für ordentlich Grusel und die ganze Zeit will man wissen, was nun hinter all den Ereignissen um die Protagonist*innen steckt.

    Die Autorin hat zahlreiche Charaktere in den Plot eingebaut, dessen Haupthandlung Evie und ihre Helfer während der Mordermittlung sind. Daneben gibt es einige sehr interessante, nicht leicht einschätzbare Zeitgenoss*innen, die zahlreiche Nebenschauplätze bevölkern. Da wäre zum Beispiel ein Revuemädchen, das mit ihrem "Bruder" in demselben Haus wohnt, wie Evies Onkel. Hinzu kommt Evies Freundin Mabel, ein junger Mann, der für zwielichtige Typen arbeitet, dessen Bruder, eine geheimnisvolle Nachhilfelehrerin, zwei alte Schwestern usw. Auch die angesprochenen Themen sind zahlreich. Was diese betrifft, wirft die Autorin jede Menge Fragen auf, die in diesem Band nur teilweise beantwortet werden. Ich fand jedoch jede Person und ihren Hintergrund und auch die Themen sehr interessant und rätselhaft dargestellt. Leider spielen nur wenige von ihnen am Ende dieses ersten Bandes eine größere Rolle. Da hoffe ich dann auf die Fortsetzung. Meiner Meinung nach ist der Schreibstil der Autorin aber so gut, dass kaum langweilige Momente aufkommen. Dafür sorgen auch ihre Beschreibungen von New York City zur Zeit der Goldenen Zwanziger, von den Lebensbedingungen der Menschen über die Prohibition bis hin zum Jazz, Theatern und geheimen Kneipen. Man fühlt richtig den Glamour und die Schattenseiten dieses Jahrzehnts. Natürlich hätte man einiges als Unnötig streichen können, aber ich finde, so kam eine ganz besondere Atmosphäre auf, die das Buch ausmacht.

    Vorsicht! Am Ende bleiben viele Handlungsstränge und Schicksale der Protagonist*innen offen. Der Fall der Morde wird jedoch erstmal abgeschlossen. Ich werde auf jeden Fall den zweiten Band lesen. Den gibt es noch von der älteren Ausgabe, ich hoffe aber, dass auch von diesem bald eine Neuausgabe erscheinen wird. 4,5 Sterne

    PS: Das Buch hat die Altersempfehlung ab 14, einiges ist aber doch recht brutal und horrormäßig beschrieben, so dass man da durchaus ein ab 16 daraus machen kann.
    Royal Institute of Magic, Band 1: Die Hüter der verborgenen Königreiche (spannendes Fantasy-Abenteuer ab 10 Jahre) Victor Kloss
    Royal Institute of Magic, Band 1: Die Hüter der verborgenen Königreiche (spannendes Fantasy-Abenteuer ab 10 Jahre) (Buch)
    31.10.2024

    Fantastische Hörbuchreise

    Bens Eltern verschwanden vor zwei Jahren und niemanden kümmert es groß. Durch einen Brief bekommen er und sein Freund Charlie neue Hinweise und voller Hoffnung machen sich beide auf den Weg. Dabei stoßen sie auf eine ihnen unbekannte, fantastische Welt: die verborgenen Königreiche. Am Institute of Royal Magic hoffen sie auf Antworten, doch was sie erfahren, können sie kaum glauben. Mit etwas Magie in der Tasche und einer neuen Helferin versuchen sie die Waldelfen zu erreichen, ein Volk, zu dem die Eltern zuletzt reisen wollten und erfahren bald, dass die verborgenen Königreiche und sie selbst in größter Gefahr sind.

    Fantastische Kindergeschichten lese und höre ich sehr gern. Hier hat mich das Cover sehr angesprochen. Eine Welt mit Fabeltieren und normalen Gegenständen schien mir interessant zu sein. Der Beginn hatte ein bisschen was von Harry Potter, nur dass nicht klar ist, ob Bens Eltern noch leben. Er geht jedenfalls fest davon aus und versucht sie zu finden. Mit einer magischen Drachenbahn fahren die Freunde vollkommen unvorbereitet in eine neue, ihnen unbekannte Welt. Hier gab es dann doch für mich als Hörer einiges zu bestaunen. Die Idee, dass die Queen vor ewigen Zeiten schon die verborgenen Königreiche entdeckte und das Royal Institute of Magic gründete zeugt von der großen Erzählkunst des Autors. Auch das Magiesystem ist interessant. Menschen als nicht magiebegabte Wesen nutzen Kugeln in einer Art Pistole, um Magie zu verschießen. Am Institut, das sich mit magischen Belangen aller Art beschäftigt und die Beziehungen der Menschenwelt zu den verborgenen Königreichen pflegt, kommt einem als Hörer sofort der Gedanke, dass hier einige ein falsches Spiel treiben könnten. Man ahnt auch, wer. Nicht alles ist vorhersehbar, aber manche Charaktere wirken einfach zwielichtig.

    Was man über die Eltern erfährt, mag man nicht glauben. Die Reise in andere Gebiete der Königreiche ist ganz nett erzählt, mir fehlte manchmal eine Prise Spannung oder etwas zündend Neues. Trotzdem gelangt man in einen Strudel aus Verrat und falschem Spiel. Die magischen Wesen und die Umgebung sorgen dafür, dass man in die Welt des Buches eintauchen kann. Sehr gut gefiel mir die Entwicklung der Freundschaft zwischen den Kindern, die sich zusammentun und sich dazu berufen fühlen, nicht nur das Rätsel um Bens Eltern zu lösen, sondern auch standhaft gegen die Feine des Reiches zu bleiben.

    Nico-Alexander Wilhelm liest dieses Abenteuer fesselnd und in verschiedenen Stimmlagen ansprechend vor und holt somit aus der Textvorlage das Beste heraus. Kinder ab etwa 9 Jahren werden sich für die Hörversion sicher begeistern lassen.

    Hör- (oder auch Lese-) Futter für alle, die gerne magische Abenteuer und Freundschaftsgeschichten mögen. 4 Sterne
    Baby Nelson (unkaputtbar) 1: Hallo, hier ist Peppa! Baby Nelson (unkaputtbar) 1: Hallo, hier ist Peppa! (Buch)
    28.10.2024

    Erstes Kennenlernen von Peppa ohne richtige Geschichte

    Mit Baby Nelson bringt nun auch Nelson, ein Verlag von Carlsen, kleine Büchlein heraus, die man gern mal als Kleinigkeit verschenkt oder auch spontan für unterwegs kauft. Sie sind den Pixi-Büchern ähnlich, haben ein etwas größeres Format und sind laut Herstellerangabe unkaputtbar. Das stimmt fast, denn tatsächlich kann man sie tatsächlich nicht zerreißen. Auch die Bindung ist sehr stabil. Das Material ist laut Aufdruck von unabhängigen Labors geprüft. Die Seiten fühlen sich weich und geschmeidig an, die Ecken sind auf der Blätterseite abgerundet. Was die neuen Baby Nelsons allerdings nicht gut vertragen ist Knicken und Knüllen, denn das macht sie mit der Zeit doch etwas unansehnlich und es ist schwierig, sie wieder zu glätten. Natürlich kann man die Bücher/Hefte noch ansehen, wenn sie nicht mehr so perfekt sind. Wasser kann ihnen hingegen nichts anhaben, es perlt ab, was vor allem bei den Jüngsten wichtig ist, die noch gern Dinge in den Mund nehmen. Empfohlen sind Baby Nelsons ab 12 Monaten. Wir finden sie vor allem für unterwegs ganz praktisch, sie nehmen kaum Platz weg und sind leicht.

    Hallo, hier ist Peppa! zeigt eine typische Szene auf dem Cover. Kleinkinder, die schon die Serie kennen, werden sofort das kleine Schweinchen erkennen. Das Buch stellt zunächst die Charaktere vor, wie das auch bei jeder Serienfolge der Fall ist. Dann zeigt es kurz Peppas Welt, ihr Haus, ihr Wohnzimmer und was sie gern mag. Ab der Hälfte etwa, werden nacheinander Peppas Freunde aus dem Kindergarten dargestellt und benannt, was für Kenner dann nicht mehr so wirklich interessant ist. Von einer Geschichte kann man hier also nicht sprechen, eher von einem Kennenlernen. Zwischendurch werden aber immer mal wieder Fragen an die Leser*innen gestellt wie z.B. Was ist dein liebstes Kuscheltier? Etwas größere Kinder bekommen so den Anreiz, von sich zu erzählen. In diesem Band sind die Farben nicht ganz so satt, vor allem, wenn der Hintergrund weiß ist. Zudem fehlt uns ein bisschen die Handlung. 3,5 Sterne
    Baby Nelson (unkaputtbar) 2: Hallo, PAW Patrol! Baby Nelson (unkaputtbar) 2: Hallo, PAW Patrol! (Buch)
    28.10.2024

    Erstes Kennenlernen der Fellfreunde und ihrer Fähigkeiten

    Mit Baby Nelson bringt nun auch Nelson, ein Verlag von Carlsen, kleine Büchlein heraus, die man gern mal als Kleinigkeit verschenkt oder auch spontan für unterwegs kauft. Sie sind den Pixi-Büchern ähnlich, haben ein etwas größeres Format und sind laut Herstellerangabe unkaputtbar. Das stimmt fast, denn tatsächlich kann man sie tatsächlich nicht zerreißen. Auch die Bindung ist sehr stabil. Das Material ist laut Aufdruck von unabhängigen Labors geprüft. Die Seiten fühlen sich weich und geschmeidig an, die Ecken sind auf der Blätterseite abgerundet. Was die neuen Baby Nelsons allerdings nicht gut vertragen ist Knicken und Knüllen, denn das macht sie mit der Zeit doch etwas unansehnlich und es ist schwierig, sie wieder zu glätten. Natürlich kann man die Bücher/Hefte noch ansehen, wenn sie nicht mehr so perfekt sind. Wasser kann ihnen hingegen nichts anhaben, es perlt ab, was vor allem bei den Jüngsten wichtig ist, die noch gern Dinge in den Mund nehmen. Empfohlen sind Baby Nelsons ab 12 Monaten. Wir finden sie vor allem für unterwegs ganz praktisch, sie nehmen kaum Platz weg und sind leicht.

    Hallo, Paw Patrol! ist ein süßes Büchlein über die bekannten Welpen aus der gleichnamigen Serie, an der man kaum vorbeikommt. Ähnlich wie beim Peppa-Band werden hier zunächst die Charaktere vorgestellt, auf jeder Seite einer. Hier wurde das aber etwas besser gemacht, denn der Text nennt nicht nur Namen, sondern erzählt auch, welche Aufgabe der jeweilige Welpe im Team der Paw Patrol hat. Noch dazu sind die Hunde in Bewegung dargestellt, was etwas lebendiger wirkt. Und dann werden sie von Ryder auch schon zum Einsatz gerufen. Man sieht die Zentrale und die Fahrzeuge von Skye, Chase und Rubble. Am Ende haben sie Kaninchen gerettet. Ein bisschen schade nur, dass man die Rettung selbst nicht sieht. So hätte uns das Buch noch besser gefallen. Die Illustrationen sind satt bunt und Fans werden sofort ihre Lieblingshelden erkennen. 4 Sterne
    Baby Nelson (unkaputtbar) 3: Disney: Dschungelbuch: Balu liebt Bäume Baby Nelson (unkaputtbar) 3: Disney: Dschungelbuch: Balu liebt Bäume (Buch)
    28.10.2024

    Eine schöne, kurze Geschichte über den Wert der Pflanzen

    Mit Nelson Baby bringt nun auch Nelson, ein Verlag von Carlsen, kleine Büchlein heraus, die man gern mal als Kleinigkeit verschenkt oder auch spontan für unterwegs kauft. Sie sind den Pixi-Büchern ähnlich, haben ein etwas größeres Format und sind laut Herstellerangabe unkaputtbar. Das stimmt fast, denn tatsächlich kann man sie tatsächlich nicht zerreißen. Auch die Bindung ist sehr stabil. Das Material ist laut Aufdruck von unabhängigen Labors geprüft. Die Seiten fühlen sich weich und geschmeidig an, die Ecken sind auf der Blätterseite abgerundet. Was die neuen Baby Nelsons allerdings nicht gut vertragen ist Knicken und Knüllen, denn das macht sie mit der Zeit doch etwas unansehnlich und es ist schwierig, sie wieder zu glätten. Natürlich kann man die Bücher/Hefte noch ansehen, wenn sie nicht mehr so perfekt sind. Wasser kann ihnen hingegen nichts anhaben, es perlt ab, was vor allem bei den Jüngsten wichtig ist, die noch gern Dinge in den Mund nehmen. Empfohlen sind Baby Nelsons ab 12 Monaten. Wir finden sie vor allem für unterwegs ganz praktisch, sie nehmen kaum Platz weg und sind leicht.

    Das Dschungelbuch – Balu liebt Bäume wäre von den Charakteren her gar nicht unbedingt mein Fall gewesen, weil der Film nicht mein Favorit von Disney ist. Doch bietet gerade dieser Band aus der Nelson Baby Reihe wunderschöne Dschungelbilder, wilde Tiere und eine schöne Geschichte mit etwas mehr Gehalt. Hier lernen Kinder, Bäume zu schätzen und erfahren grundlegend, warum sie wichtig sind. Sei es als Lebensraum für die Affen oder um Früchte zu ernten. Auch wie sie wachsen wird ganz einfach erklärt. So bekommen schon die Kleinen mit, dass sie achtsam mit der Natur umgehen sollten. Einfach ein niedliches Büchlein! 5 Sterne
    Baby Nelson (unkaputtbar) 4: Disney: Winnie Puuh: Ein Tag im Garten Baby Nelson (unkaputtbar) 4: Disney: Winnie Puuh: Ein Tag im Garten (Buch)
    28.10.2024

    Nahezu unkaputtbar und sehr niedlich

    Mit Nelson Baby bringt nun auch Nelson, ein Verlag von Carlsen, kleine Büchlein heraus, die man gern mal als Kleinigkeit verschenkt oder auch spontan für unterwegs kauft. Sie sind den Pixi-Büchern ähnlich, haben ein etwas größeres Format und sind laut Herstellerangabe unkaputtbar. Das stimmt fast, denn tatsächlich kann man sie tatsächlich nicht zerreißen. Auch die Bindung ist sehr stabil. Das Material ist laut Aufdruck von unabhängigen Labors geprüft. Die Seiten fühlen sich weich und geschmeidig an, die Ecken sind auf der Blätterseite abgerundet. Was die neuen Baby Nelsons allerdings nicht gut vertragen ist Knicken und Knüllen, denn das macht sie mit der Zeit doch etwas unansehnlich und es ist schwierig, sie wieder zu glätten. Natürlich kann man die Bücher/Hefte noch ansehen, wenn sie nicht mehr so perfekt sind. Wasser kann ihnen hingegen nichts anhaben, es perlt ab, was vor allem bei den Jüngsten wichtig ist, die noch gern Dinge in den Mund nehmen. Empfohlen sind Baby Nelsons ab 12 Monaten. Wir finden sie vor allem für unterwegs ganz praktisch, sie nehmen kaum Platz weg und sind leicht.

    Winnie Puh – Ein Tag im Garten erzählt in kurzen Sätzen vom bekannten Disneybären und seinen Freunden. Allen voran natürlich Tigger und I-Aah. Die Geschichte spielt im Freien und zeigt sehr schöne Szenen in satten Farben. Hier können die Kleinen einiges über den Garten erfahren, z.B. wie man Pflanzen sät, und sehen, was dort alles wächst. Wir finden das Büchlein ist ganz niedlich gemacht, vor allem Fans von Winnie Puh werden begeistert sein. Allerdings hält sich der bei der Erzählung eher im Hintergrund. Auch reifen hier alle Pflanzen gleichzeitig. Trotzdem wird hier fröhlich gewerkelt und alle sind gut drauf. 4 Sterne
    Uppppps! Entschuldigung! David Larochelle
    Uppppps! Entschuldigung! (Buch)
    23.10.2024

    Lustig illustrierte Entschuldigungsanleitung

    Uppppps! Entschuldigung! beginnt mit etwas, das uns allen schon einmal unterlaufen ist: einem Fehler. Dummerweise ist ein Pinguin mit dem Fallschirm ins Hausdach des Krokodils gekracht. Hm, blöd gelaufen. Doch egal, wie groß oder klein der Fehler und sein Verursacher sind, nun ist es wichtig sich richtig zu entschuldigen. Mit einem Augenzwinkern gibt dieses Bilderbuch eine Anleitung und gibt dabei wertvolle Tipps, die Kindern dabei helfen sollen. Was ist zum Beispiel, wenn die Person, die durch unseren Fehler einen Schaden hat, sauer ist oder man sie nicht mag? Oder wenn die vielleicht sogar angefangen hat? Mit tierisch lustigen und manchmal schrägen Situationen, geht das Buch auf solche Vorraussetzungen ein und bringt sie durch meist große ausdrucksstarke Illustrationen auf die Seiten. Die tierischen Vertreter sind wirklich cool gezeichnet und über viele Szenen konnten wir schmunzeln, was den Ernst des Themas etwas abmildert. Sehr schön finde ich auch, dass das Buch sowohl auf die Gefühle des Verursachers, als auch auf die des Geschädigten eingeht und aufzeigt, wie eine Entschuldigung dafür sorgt, dass beide sich wieder wohler fühlen. Durch ein aufrichtiges, klares "Es tut mir leid" und vielleicht sogar eine Wiedergutmachung des Schadens. Eine richtige Geschichte gibt es zwar nicht, aber Text und Bild spannen einen sehr schönen Bogen vom Missgeschick am Anfang bis zum Ausbügeln des Fehlers kurz vor Ende. Die Mimik der Tiere sorgt dafür, dass die Kinder sich gut in die Figuren und Situationen hineinversetzen können. Manchmal war es allerdings doch an der Grenze zum erhobenen Zeigefinger, weil es eben eher eine Anleitung ist, doch finde ich es ganz wichtig für das Zusammenleben der Kleinen, dass sie sich mit Fehlern auseinandersetzen, Verantwortung übernehmen und durch das richtige Entschuldigen größere Konflikte vermeiden. Und das macht dieses Buch mit Sicherheit für viele leichter. 4 Sterne
    Letzte Lügen Karin Slaughter
    Letzte Lügen (Buch)
    22.10.2024

    Eher klassischer Whodunnit Thriller mit gewaltigen Themen

    Sara und Will sind frisch vermählt und wollen ihre Flitterwochen ungestört in einer luxuriösen Lodge inmitten von Bergen und Natur verbringen, fernab jeder Hektik, ohne WLan und ungestört jeglicher beruflicher Verpflichtung. Obwohl Will gleich auf einen alten Bekannten aus Kindertagen trifft und auch die Besitzerfamilie Äger zu haben scheint, lassen er und Sara es sich nicht nehmen, den Abend zu genießen. Doch mehrer Schreie schrecken die beiden auf und sie finden eine Frau, auf die in brutaler Weise eingestochen wurde. Kurz darauf ist sie tot und pflichtbewusst nehmen sich die beiden zusammen mit dem GBI des Falles an. Doch schnell steht fest, dass es jeder auf dem Anwesen gewesen sein könnte. Als der Sohn des Opfers verschwindet, geraten die Ermittler*innen unter Druck.

    Obwohl ich ein großer Fan der Reihe bin, hab ich einige Titel der Reihe aus Zeitgründen ausgelassen. Trotzdem hatte ich keinerlei Probleme bei "Letzte Lügen" wieder einzusteigen. Der Band ist sehr gut unabhängig lesbar, vor allem weil man hier noch einmal alles Nötige über Will und Sara erfährt, um sie ausreichend kennenzulernen. So war ich hocherfreut, dass die beiden geheiratet haben und ihre Flitterwochen genießen. Damit beginnt das Buch jedoch nicht, sondern mit einem kurzen Kapitel über eine Frau, die im Leben nicht das erreicht hat, was sie erreichen wollte. Danach beginnt eine Rückblende, in der die Leser*innen erfahren, was bis zu diesem Moment passiert ist. Wir lesen von den Gästen, die eintreffen und von Familienzwistigkeiten. Will begegnet einer Person aus seiner Kindheit, da sind aber durchaus noch mehr verdächtige Menschen in dem Urlaubsparadies unterwegs. Alle lernt man kennen und es könnte ein toller Urlaub werden, da werden Will und Sara durch Schreie jäh aus der idyllischen Zweisamkeit gerissen. Bis hierhin - etwa 150 Seiten - zog es sich für mich schon ziemlich, doch im weiteren Verlauf wird klar, dass uns die Autorin auf diese Weise alle Beteiligten Personen näher bringt. Trotzdem hätte ich mir gewünscht, es wäre etwas flotter vorangegangen.

    Der Mord an sich ist brutal und auch die Themen, die immer wieder einfließen sind von Gewalttätigkeit, Missbrauch, Vergewaltigung und wieder Gewalt geprägt. Manches Detail ist nicht leicht zu ertragen, vor allem die Zustände in der Besitzerfamilie und als behütet aufgewachsene Person fragt man sich wirklich, ob es solche Gewaltspiralen tatsächlich in einer solchen Ausprägung gibt. Hinzu kommt das etwas bedrückende, abgeschiedene Setting in der Natur, praktisch abgeschnitten von der nächsten Ortschaft mit Kaff-Feeling und viel Getratsche. Man könnte das Areal im weitesten Sinne als "closed room" sehen, so dass der oder die Verdächtige auf jeden Fall unter den anwesenden Personen zu finden sein muss. Davon gibt es allerdings reichlich. Dem nicht genug hat auch noch jede von ihnen ein mehr oder weniger schweres Motiv für den Mord. Hier wurde es dann interessant, man kann hervorragend mitermitteln. Will ist diesmal nicht ganz so souverän in seinem Job, aber irgendwie sind er und Sara ganz süß als Eheleute. Und natürlich zusammen mit Wills Partnerin ein tolles Team.

    Es gibt einige spannende Stellen, jedoch ist mir stellenweise das Erzähltempo zu gering und der Spannungsbogen hängt auch manchmal durch. Ansonsten ist der Schreibstil von Slaughter gewohnt gut und authentisch. Sie versteht es meisterlich uns im Dunkeln tappen zu lassen und dann noch eine Überraschung aus dem Hut zu zaubern. Die Grundlage der Geschichte ist ein Teufelskreis aus dem es kein Entrinnen zu geben scheint. Mit Beweisen und Zeugenbefragungen kommen Sara und Will dem Täter jedoch immer näher und am Ende gefiel mir das Buch richtig gut. Empfindsamere Leser*innen sollten vielleicht noch wissen, dass mit Schimpfworten und derben Begriffen bei Karin Slaughter nicht gegeizt wird. Insgesamt gibt es 4 Sterne von mir.
    Unser größter Schatz: Der Boden Karolin Küntzel
    Unser größter Schatz: Der Boden (Buch)
    16.10.2024

    Vielschichtige Informationen zum Thema Boden

    Oft denken wir gar nicht darüber nach, dass wir tagtäglich die meiste Zeit am Boden verbringen. Wir stehen darauf, bauen darauf, pflanzen Gemüse an und manchmal graben wir auch tiefe Löcher. "Unser größter Schatz: Der Boden" zeigt auf eine richtig gute Art und Weise, dass der Boden wirklich unsere Grundlage für das Leben ist, die Basis, die wir brauchen, um Essen zu bekommen, Kleidung, Holz, Informationen über die Vergangenheit, Bodenschätze usw. Der Boden ist ein vielschichtiges Thema. Toll finden wir, dass das schon das Cover ausdrückt durch die vielen verschiedenen Bereiche, die dort schon angedeutet sind.

    Das Buch aus dem Beltz & Gelberg Verlag ist genauso sorgfältig und hochwertig konzipiert, wie ich das von anderen Sachbüchern aus dem Verlag gewohnt bin. Hier wird noch alles illustriert und in einem zusammenhängenden, verständlichen Text Wissen vermittelt. Fotos und kleine Wissenshäppchen gibt es hier eher nicht, dafür eine tolle Optik durch die vielen hochwertig illustrierten Seiten. Oft sind es Bilder vom Boden oder der Landschaft, auch mal Grafiken oder Karten. Vom Inhalt hebt sich das Buch ebenso von der Masse ab. Zu den üblichen Themen wie Entstehung des Boden, landwirtschaftliche Nutzung, Bodenschätze kommen zum Beispiel rechtliche Grundlagen hinzu. Wem gehört z.B. der Meeresboden? Warum muss man Grundsteuer zahlen? Wie wirkt sich der Klimawandel auf den Boden aus? Diesen und weiteren spannenden Themen geht das Buch auf den Grund. Zwar gibt einige Fachbegriffe in den Texten und diese sind nicht wirklich groß gedruckt, dafür sind die Textlängen absolut machbar und häufig erschließen sich fremde Begriffe aus dem Kontext. Das handliche Format gefällt uns auch sehr gut. Wer auf der Suche nach einem besonderen Bodenbuch ist, dem sei das Buch für Kinder ab 7 bis 8 Jahren gern empfohlen. 5 Sterne
    Lua Luftwurzel - Silberelfen fängt man nicht Christoph Minnameier
    Lua Luftwurzel - Silberelfen fängt man nicht (Buch)
    16.10.2024

    Märchenhafte Geschichte

    Lua Luftwurzel ist eine kleine Waldfee. Ihre Aufgabe ist es, den Tieren im Wald zu helfen. Als eines Tages ein Vogel in einem Käfig um Hilfe ruft, fackelt sie nicht lange und fliegt zu ihm in den Käfig. Doch die Tür fällt zu und Lua ist gefangen. Das freut die Hexe Malicia Warzenbuckel, denn mit dem Verkauf von Fabelwesen verdiente sie bislang ihr Geld. Vorher will sie Lua jedoch das Putzen beibringen. Spätestens als ein zwielichtiger Zauberer bei Malicia auftaucht ist Lua klar, dass sie unbedingt fliehen muss. Gemeinsam mit Gnom Fobu schmiedet sie einen Plan.

    Das Cover von Lua Luftwurzel hat mich sofort angesprochen, weil es diesen Märchencharakter hat und sich gestalterisch von der Masse abhebt. Auch die Leseprobe war vielversprechend, so dass wir das Buch zum Vorlesen besorgt haben. Märchen mit Hexen und Feen kommen bei den Kindern immer ganz gut an und die kleine Lua, die eine ganz besondere Waldhexe ist, muss man einfach mögen. Sie ist für alle Tiere des Waldes da. Malicia ist eigentlich auch nicht grundsätzlich böse, jedoch ist sie mit der Pacht für ihr Waldhäuschen im Rückstand. Sie hofft, durch den Verkauf eines so besonderen Fabelwesens ihre Schulden begleichen zu können. Kleine Kinder verstehen das eventuell noch nicht, hier gab es allerdings keine Probleme. Es ist wirklich nicht schön, dass Malicia Fabelwesen für dumm hält, da können die Kinder richtig sauer werden und mitfühlen. Die ganze Hexerei und die sich reimenden Sprüche dazu, aber auch die Namen der Figuren finden wir super, vor allem die typischen ekligen Zaubertrankzutaten und die verschiedenen Wirkungen. Die Kinder hatten ihren Spaß.

    Es ist bald klar, worauf die Geschichte hinauslaufen wird, zumindest für die erwachsenen Vorleser*innen. Denn schon bald taucht ein zwielichtiger Zauberer auf, der Lua entdeckt und sie unbedingt haben will. Dabei spielt er falsch und versucht Malicia zu täuschen. Zum Glück sind Lua und Fobu nicht nachtragend. Am Ende kommt die vermeintlich böse Hexe zu einer wichtigen Erkenntnis, die dann auch kurz im Text genannt wird. Ich denke, das spüren die Kinder aber auch von sich aus. Ein bisschen schade ist es, dass zum Beispiel der Teil mit der fehlenden Pacht und der Androhung des Rauswurfs nicht fertig erzählt wird. Da hatten wir uns noch eine Lösung erhofft, die es aber nicht gibt. Auch hat es uns verwundert, dass am Ende nur einer lernt, um sich mit der Hexe zu verständigen (weil sie unterschiedliche Sprachen sprechen). Eine Annäherung von beiden Seiten wäre besser gewesen. Trotzdem hat uns das Buch viel Spaß gemacht. Ein Highlight waren für uns auf jeden Fall die ausdrucksstarken Illustrationen aus der Feder von Daniel Napp. Dieser ist bei uns bereits bekannt, weil er auch viele Bilderbücher illustriert hat. Die Bilder machen das Buch einfach märchenhaft schön. Vielleicht wird die Geschichte bald fortgesetzt. Dann wären wir auf jeden Fall wieder dabei. 4 Sterne
    Der Bademeister ohne Himmel Petra Pellini
    Der Bademeister ohne Himmel (Buch)
    15.10.2024

    Unaufgeregte, wunderschöne Geschichte über das Leben, den Tod und das Dazwischen

    Linda will nicht mehr leben, warum auch. Ist es nicht so, dass man eher vor dem Leben Angst haben sollte als vor dem Tod. Was man da alles mitmacht ... Bevor sie sich davonstiehlt, will sie aber noch für Hubert da sein, ihren 86-jährigen Nachbarn, der einst als Bademeister immer draußen in der Sonne war und nun den Himmel nicht mehr sieht, weil er nicht raus kommt. An drei Nachmittagen entlastet Linda also die polnische Pflegekraft Ewa, mit der sie selten einer Meinung ist, was Huberts Pflege angeht. Auch Kevin, ihren einzigen Freund, der zu lange zockt und zu viel über die miese Lage der Welt nachdenkt will Linda noch auf ihren Abgang vorbereiten. Doch Hubert vergisst immer mehr, auch sie, dabei tut sie alles, um ihn in diesem Leben zu halten. Bis das Schicksal ganz andere Pläne durchsetzt.

    Das Buch hat mich angesprochen, weil ich ganz gerne mal Bücher lese, in denen Personen unterschiedlicher Generationen aufeinandertreffen. Ich finde es spannend, was dabei herauskommt. Mit Linda lernen die Leser*innen eine etwas störrische, desillustionierte junge Frau von 15 Jahren kennen, die nicht einsieht, warum sie diese ganzen Strapazen im Leben und dieses Springen von einem Ereignis zum nächsten ertragen soll, obwohl das alles überhaupt nichts ändert, sondern immer gleich ab- und auf das Gleiche hinausläuft. Aus ihrer Sicht erzählt sie ihre Begegnungen mit dem dementen Hubert, der ihr irgendwie ans Herz gewachsen ist. Gerade sie hat einen einzigartigen Draht zu ihm und kann ihn gelegentlich noch aus der Reserve locken. Sie setzt auch vehement Dinge durch, von denen sie weiß, dass sie dem alten Mann gut tun, der seine Wohnung nicht erkennt und auf seine Frau wartet, die vor Jahren gestorben ist. Zunächst dache ich, es passiert gar nicht viel, doch da sind so viele kleine Weisheiten, schöne Momente und hoffnungsvolle Zwischentöne, die auch nach dem Lesen noch in mir nachhallen und mich nachdenklich stimmen. Über Selbstbestimmung im Alter, über Menschen, deren hauptsächlicher Lebensinhalt es ist, unsere Alten zu pflegen und über die junge Generation, die ohne ihr Zutun auf eine ungewisse, vielleicht sogar vermurkste Zukunft zusteuert. Und das sind nur einige Themen, die bewegen.

    Die Autorin lässt Linda ihre Erlebnisse und Gedanken über die Schule (insbesondere Mathe), über ihre Kindheit mit einem gewaltbereiten Vater, über die nervöse Tochter von Hubert und Weiteres in einem schnoddrigen, ironisch-sarkastischen Ton erzählen, der vor allem in Gesprächen unter den Personen oft patzig, unfreundlich und abwehrend wirkt, obwohl man merkt, dass Linda alles diese Menschen mag, vielleicht sogar braucht. Kevin zum Beispiel, ihren besten Freund. Da fehlen manchmal überhaupt die Worte. Wie soll man so jemandem auch beibringen, dass man bald nicht mehr da sein wird? Die sprachlichen Bilder, die Linda nutzt, haben mir gefallen. Auch ihre unkonventionelle Art, mit Hubert umzugehen und sich in ihn hineinzuversetzen war einfach großartig, es wäre schade, um sie als Person. Zwar ahnte ich ab einem gewissen Punkt, worauf es in der Erzählung hinauslaufen wird, aber als das dann wirklich eintraf, war ich zunächst traurig, dann froh die Menschen in diesem Buch kennengelernt zu haben und auch voller Hoffnung, dass es die Menschen vielleicht doch noch hinbekommen werden. Ein Buch, dass ich so schnell nicht vergessen werde. 5 Sterne
    26 bis 50 von 504 Rezensionen
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