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    holdesschaf Top 50 Rezensent

    Aktiv seit: 13. Juni 2021
    "Hilfreich"-Bewertungen: 13
    517 Rezensionen
    Escape-Buch für Grundschulkinder: Escape Challenge: Jagd durchs Museum

    Christian Tielmann
    Escape-Buch für Grundschulkinder: Escape Challenge: Jagd durchs Museum (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    28.11.2022

    Wer stoppt Lola Langfinger im Museum?

    Oh wie aufregend! Milla und Lex wollen eigentlich mit ihrem Onkel Klaus, der als Nachtwächter im Museum arbeitet, eine private Führung machen, doch Lola Langfinger bricht in dieser Nacht ein und sperrt Klaus ein. Nun sind die Kinder auf sich gestellt. Können sie entkommen und sogar Lola Langfinger dingfest machen? Um das zu schaffen, müssen erst jede Menge Rätsel gelöst werden und du hilfst mit.

    In diesem Mitmach-Escape-Buch ist eine Einbrechergeschichte geschickt mit dem Schauplatz Museum und dem Trend Escape-Rätel verbunden. In der vorderen Umschlagklappe gibt es eine Raumübersicht des Museums, in die man gelöste Raumnummern eintragen kann. Es folgt eine ausführliche Anleitung, wie man mit Hilfe des Codebuchs in der hinteren Klappe herausgefundene Codes in Raumnummern verwandelt. Es gibt Rätsel, die zu solch einem Code führen und solche, die sofort zur nächsten Raumnummer führen. Auf manchen Seiten gilt es, eine Entscheidung zu treffen, welchen Raum man als nächstes aufsuchen will. Diese Wahlmöglichkeiten führen dazu, dass man mehrmal sein Köpfchen anstrengen kann.

    Die Rätsel, die gelöst werden müssen, sind abwechslungsreich. Manchmal muss man Zahlenrätel lösen, es gibt Suchbilder, Punkt-zu-Punkt-Aufgaben, Rebusrätel, Sudoku, Fehlerbilder, Schattensuche, Suchsel, Rechenaufgaben, Labyrinth und viele mehr. Manche sind meiner Tochter sehr leicht gefallen, andere waren doch relativ knifflig, so dass ich das Glück hatte, auch mal miträtseln zu dürfen. Eine Seite mit Tricks kann unter Umständen auch helfen. Toll ist, dass zum Lösen der Rätsel das Buch nicht zerschnitten oder anderweitig zerstört werden muss. So kann man versuchen, alle möglichen Enden der Geschichte zu erreichen und auch Geschwisterkinder haben später noch Freude am Buch. Das Format ist größer als erwartet, die Schriftgröße hingegen nicht allzu groß. Die Illustrationen im Museum und auch der Rätsel sind bunt und schön anzusehen. Milla und Lex hingegen bleiben leider schwarz-weiß und blass. Daher 4,5 Sterne für den großen Rätselspaß
    Detektei für magisches Unwesen - Drei Helden für ein Honigbrot

    Lotte Schweizer
    Detektei für magisches Unwesen - Drei Helden für ein Honigbrot (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    16.11.2022

    Fabelhaftes Detektivabenteuer

    Jannik möchte mit seinen beiden Freundinnen Pola und Lulu unbedingt ein Detektivteam sein und in echten Fällen ermitteln. Leider passiert in ihrem Wohnort Kiesbach so gut wie nie etwas Aufregendes. Doch dann wird plötzlich überall Honig gestohlen. Jannik merkt gleich, dass es sich hier lohnt zu ermitteln, denn zudem ist im Haus nebenan noch ein Mann mit schwarzen Handschuhen eingezogen und in der Eisdiele erspäht er auch noch ein unbekanntes Gesicht. Durch Zufall lernt er letzteres näher kennen. Es handelt sich um Peggory Jones, Agent für Magisches und streng Geheimes, der herausfinden soll, warum so viele Fabelwesen spurlos verschwinden. Da er allein nicht weiterkommt, bittet er das Detektivteam um Hilfe. Ob das gut geht?

    Wir sind durch das magisch schöne Cover mit den kleine Fabelwesen auf das Buch aufmerksam geworden. Allein die Gestaltung des Lichts darauf ist wunderschön. Der Prolog stellt dem Leser Peggorys Auftrage vor und spätestens mit dem Kennenlernen von Jannick und dem Verschwinden des ersten Honigs, auf das man nicht lange warten muss, waren wir von der Geschichte gefesselt. Die drei jungen Detektive sind so herrlich normal, drei Schüler, die Ferien haben und Probleme, die jedes Kind kennt. Dazu sind sie ziemlich pfiffig, auch wenn Pola und Lulu zunächst nicht so begeistert sind vom Ermitteln.

    Das Aufeinandertreffen von Fabel- und Menschenwelt ist wirklich zauberhaft. Hier hat die Autorin wirklich viele tolle Ideen einfließen lassen. Besonders die kleine Türwächterfee und Ratte Marianne sind supercool, aber auch der verfressene, eher untätige Dorfpolizist hat uns zum Lachen und manchmal auch zum Verzweifeln gebracht. Leider ist manchen Fabelwesen in der Geschichte bereits etwas Grauenhaftes zugestoßen, Kindern mit großer Angst würde ich das Buch also nicht unbedingt vorlesen, wobei dem Thema "Präparieren" zum Glück nicht allzu viel Raum gegeben wird. Allen anderen wird es vielleicht gar nicht so auffallen.

    Die Illustratione im Buch sind gut gelungen und untermalen die Geschichte sehr schön. Vor allem die magischen Wesen haben uns hier verzaubert. Es gibt sogar am Rand ein kleines Daumenkino, richtig kindgerecht gemacht. Die Kapitel haben eine angenehme Länge und die Sprache ist sehr kindgerecht und beinhaltet neben echten Witzen auch viel Wortwitz. Uns hat die Geschichte insgesamt super gefallen und wir freuen uns auf die nächste Ermittlung der Detektei für magisches Unwesen. 5 Sterne
    Dachs und Rakete. Ein Haus voller Freunde

    Jörg Isermeyer
    Dachs und Rakete. Ein Haus voller Freunde (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    16.11.2022

    Dachs und Rakete in Hochform

    Dachs und Rakete haben sich mittlerweile im Mietshaus in der Stadt eingelebt. Herr Dachs ist als Hausmeister sehr gefragt und hilft, wo er kann. Zum Beispiel, als durch die Wohnung der Eichhörnchen der Wind pfeift. Dabei entdeckt er, dass eine Kugelbahn durchs Haus doch ganz schön wäre. Auch als Babysitter für die 8 kleinen Meerschweinchen muss er sich beweisen. Zudem lernen die beiden Freunde immer neue Sachen in der Stadt kennen. Den Jahrmarkt, das Verschicken von Post und dann bekommen sie sogar selbst einen Brief mit einer tollen Überraschung.

    Während uns der erste Band von Dachs und Rakete ein allzu großes Loblied auf das Stadtleben war, gefiel uns dieser Band wesentlich besser. Tatsächlich passt der Untertitel "Ein Haus voller Freunde" wunderbar zu den 14 Kapiteln zum Vorlesen, in denen es vorwiegend darum geht, wie Dachs und Rakete allen Hausbewohnern helfen, beistehen und mit ihnen Spaß haben und dafür auch ganz viel zurückbekommen. Dachs und Rakete sind in Hochform und oft mussten wir über ihre Alltagsabenteuer schmunzeln. Vor allem die Episode, in der sie bei den frechen Meerschweinchen als Babysitter arbeiten war zu köstlich.

    Aber vereinzelt treffen die Geschichten auch den Nerv der Zeit, sind lehrreich ohne Zeigefinger und helfen Kindern, Dinge besser zu verstehen. Beim Kapitel mit der alten Schildkröte, die Angst davor hat, ins Heim zu müssen, musste ich erstmal schlucken. Dachs und Rakete erinnern uns aber auch hier, was alles möglich ist, wenn Freunde und Nachbarn zusammenhalten. Das hat mich als Vorleser sehr berührt und regt zu Gesprächen mit den kleinen Zuhörern an. Es ist toll, dass das Thema "Alter" hier nicht ausgeklammert wurde.

    Ein Highlight sind auch in diesem Band wieder die vielen bunten, lustigen und manchmal zuckersüßen Illustrationen, die den Text begleiten. Wir hatten das Gefühl, dass die Bilder im zweiten Band etwas mehr Anteil vom Buch eingenommen haben, so wurde das Vorleseerlebnis perfekt und daher gibt es 5 Sterne.
    Das siebte Mädchen

    Stacy Willingham
    Das siebte Mädchen (Buch)

    4 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern
    15.11.2022

    Fesselnd, aber recht vorhersehbar

    Vor 20 Jahren verschwanden in Breaux Bridge, einer Kleinstadt in Louisiana, sechs Mädchen spurlos und versetzten das ruhige Örtchen in Angst und Schrecken. Vollkommen überraschend findet Chloe im Kleiderschrank ihrer Eltern eine Schatulle mit Schmuckstücken der Opfer. Ihr bis dahin unauffälliger, liebevoller Vater gesteht, die Mädchen ermordet zu haben. Dies geht alles andere an Chloe, ihrer Mutter und ihrem Bruder Cooper vorbei.

    Nun ist Chloe Psychologin, lebt mit ihrem Partner Daniel in einem Haus und demnächst steht ihre Hochzeit an. Doch da verschwinden erneut junge Mädchen. Seltsamerweise stehen alle in Verbindung zu Chloe. Handelt es sich um einen Nachahmungstäter? Das möchte auch ein Reporter der New York Times herausfinden, der zu Chloe Kontakt aufnimmt. Die Zeit drängt, denn bald jähren sich die Verbrechen des Vaters zum 20. Mal.

    Für Krimis und Thriller, in denen es um alte Fälle aus der Vergangenheit geht, bin ich immer zu haben. So war "Das siebte Mädchen" für mich eine Pflichtlektüre. Das Cover mutet wunderbar düster an und passt einigermaßen zu der von der Autorin beschriebenen Landschaft Louisianas. Oft sind es jedoch eher typische Sumpflandschaften und Louisiana-Moos, die die ländliche Szenerie in der Vergangenheit prägen. In der Gegenwart lebt Chloe in der Stadt. Der Unterschied wird gut deutlich und die Flucht aus dem Heimatstädtchen ist nur zu verständlich.

    Obwohl Chloe Psychologin ist, merkt man schon sehr bald, dass die Dämonen der Vergangenheit ihr auch nach 20 Jahren noch Probleme bereiten. Nicht selten greift sie zu Beruhigungsmitteln und Antidepressiva, um sich über Wasser zu halten, so dass man eigentlich nicht weiß, ob man ihrer Wahrnehmung überhaupt trauen kann. Sehr viel von der Handlung spielt sich in Chloes teils ausschweifenden Gedanken ab. Schnelle, oft nicht sofort erkennbare Wechsel zwischen verschiedenen Zeitebenen, geben ein gutes Bild davon ab, was früher passiert ist, aber auch die Gegenwart wird in verschiedenen Stadien beleuchtet. Das Geschehen fesselt durchaus, vor allem mit Beginn der neuen Mordserie.

    Durch ihre Einmischung in dem Fall, wird auch die Polizei auf Chloe und ihre Vergangenheit aufmerksam. Allzu oft handelt sie wider besseren Wissens auf eigene Faust und begeht so kapitale Fehler, die sie nicht sehr glaubwürdig erscheinen lassen. Ab einem gewissen Zeitpunkt, der etwa in der Mitte der Geschichte lag, war mir allerdings sonnenklar, wie hier alles zusammenhängt und ich sah meinen Anfangsverdacht bestätigt, so dass der Rest der Geschichte zwar immer noch interessant war, aber teilweise auch ein Warten auf die Auflösung. Von der Autorin ab da gestreute Finten hatten keinen Einfluss mehr. Das Ende lief eher ruhig ab. Gern hätte ich noch erfahren, wie die Familienmitglieder auf die Sache reagiert haben.

    Die angenehm tiefere Stimme der Sprecherin passte für mich perfekt zur Geschichte und vor allem zur etwas destruktiven, psychisch belasteten Protagonistin.

    Insgesamt hat Stacy Willingham einen fesselnden, gut geschriebenen Thriller vorgelegt, der gut konstruiert ist, dessen Geheimnisse jedoch für passionierte Leser des Genres allzu leicht zu durchschauen sind.

    Daher leider nur 3,5 Sterne
    Drei Tage im August

    Anne Stern
    Drei Tage im August (MP3)

    4 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern
    03.11.2022

    Ruhige Geschichte über Veränderung und Verlust

    Drei Tage im August, Berlin 1936. Während die Nationalsozialisten eine Olympiade ausrichten, wie sie die Welt noch nicht gesehen hat, lebt Elfie in ihrem ganz eigenen kleine Kosmos, dessen Mittelpunkt ihre Arbeit in der Chocolaterie Sawade unter den Linden ist. Es sind schwere Zeiten, in denen die kleinen Konfiseriekunstwerke ihr Trost spenden, wenn sie das Dunkel überkommt. Gründe dafür sind nicht nur die Veränderungen, die seit der Machtergreifung Hitlers in Berlin um sich greifen und unter denen einige Nachbarn in der Straße zu leiden haben, sondern sie sind auch in Elfie selbst zu finden. Als eine alte, gut betuchte Kundin sie zu sich bittet, deckt sie nicht nur das Geheimnis um eine große Liebe und eine besondere Schokoladespezialität auf, sie muss sich auch darüber klar werden, wie sie leben möchte.

    Die Beschreibung des Hörbuches hat in meinen Ohren sehr geheimnisvoll und eher romantisch geklungen. Auch das zarte Cover mit den Kakaobohnen deutete auf die Liebe zur Schokolade hin. Zunächst war ich allerdings über den etwas trägen Einstieg des Romans enttäuscht. Nach einem kurzen Prolog, der wieder auf ein Geheimnis weist, wird lang und breit Elfies Seelenleben, ihre Vergangenheit und ihre Aufgabe in der Chocolaterie beschrieben. Die Autorin nutzt durchweg sehr blumige Worte und sprachliche Bilder, wodurch sich die Geschichte etwas zieht. Hier heißt es dran bleiben, denn der Reiz entwickelt sich erst so nach und nach.

    Mit dem Auftreten weiterer Charaktere wie dem jüdischen Buchhändler Marcus, der zunehmend unter Druck steht, dem ägyptischen Barbesitzer Hamadi, der Gefühle für Elfie hat und der kranken alten Madame, die Elfie zu sich ruft, um ihr ihre Geschichte zu erzählen, erhält das Hörbuch seinen ganz besonderen Zauber. Große Action darf man hier nicht erwarten, es sind eher die leisen Zwischentöne, die mich gefesselt haben. Besonders das Geheimnis um eine besondere Praline und die immer greifbare Bedrohung durch die neuen Machthaber waren hier interessant. Einzig die immer wieder eingeschobenen Erzählungen der jungen Linden, die aus heutiger Sicht über ihren langen Bestand in der bekannten Straße "Unter den Linden" in Berlin sinnieren, waren mir etwas zu dick aufgetragen und leider auch etwas zu langweilig. Berliner*innen können damit vielleicht mehr anfangen.

    Die Sprecherin trägt das Buch sehr ruhig und angenehm vor. Vor allem die stimmliche Gestaltung der Besuche bei der alten Madame habe ich sehr genossen und die immer wieder vorkommende wörtliche Rede in Berliner Dialekt hat sehr dazu beigetragen, sich das Vorkriegsberlin gut vorstellen und die Einstellung der Menschen nachvollziehen zu können. So entstand ein gutes Bild von den Nachbarn in dieser Straße. Trotz einiger Längen ein schöner Roman über Verlust und Menschlichkeit, Veränderung und Neuanfang in Zeiten, in denen etwas Düsteres aufzieht.

    4 Sterne
    Wenn ich das kann, kannst du das auch!

    Linda Zervakis
    Wenn ich das kann, kannst du das auch! (Buch)

    2 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern Inaktiver Stern Inaktiver Stern
    23.10.2022

    Eher dürftig

    Linda Zervakis kocht nicht gern, doch selbst sie will nicht immer nur Lieferservices und Restaurants in Anspruch nehmen, also sammelt sie in diesem Kochbuch Rezepte von den paar Gerichten, die sie kochen kann und auch einige, die ihr Familie und Freunde weitergegeben haben. So entsteht eine recht eigenwillige, bunte Mischung. Mit dabei Currywurst, Bolognese, Omelette, aber auch ein Sternegericht, das aus Obst- und Gemüsebrei besteht oder so ähnlich. Auch enthalten sind Dutzende Schnappschüsse der Moderatorin mit den rezeptgebenden Personen, mal beim Picknick am Hafen, mal in der heimischen Küche oder auf der Kirmes, wo man sich Zuckerwatte teilt. Davon aber nicht ein Bild, sondern eine ganze Fotostrecke. Bei gerade mal 31 Rezepten bekommt man so ein Buch sonst auch nicht voll.

    Bei den Rezepten sind die verschiedensten Gerichte dabei. Am ansprechendsten auf jeden Fall die orientalischen Dips ihrer Freundinnen und natürlich Mamas Pita. Eine klare Linie ist allerdings nicht zu erkennen. Das Kochbuch richtet sich eher auch an Menschen, die noch nie gekocht haben. Bei jedem Rezept steht erstmal dabei, warum man es unbedingt probieren muss. Ebenso sind Zutaten aufgelistet, es gibt manchmal Zusatzinfos und natürlich die Zubereitungsanleitung inklusive vieler Fotos, die wohl den Kochneulingen helfen sollen. Allerdings deutet der Gesichtsausdruck von Frau Zervakis manchmal an, dass sie selbst nicht weiß, was sie da tut. Alles wirkt ziemlich gestellt. Die fotografierten Ergebnisse fallen auch sehr unterschiedlich aus. Die Fotografin und Freundin, so steht es am Ende, hat für ihre (Food)Fotografien schon Preise erhalten. Vielleicht sind deshalb so viele enthalten, vor allem bei Essen sind sie nicht wirklich ansprechend.

    Es wundert mich, dass ein renommierter Verlag wie Gräfe und Unzer dieses Buch wirklich gedruckt hat. 20 Euro für ein Fotoalbum mit 31 Rezepten ist auch eine Ansage. Den zweiten Stern bekommt das Buch nur für Mama Zervakis Pita-Rezept. Ansonsten sehr enttäuschend. 2 Sterne
    Der Junge im Fluss

    Nestor T. Kolee
    Der Junge im Fluss (Buch)

    3 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern Inaktiver Stern
    23.10.2022

    Wirkt etwas aufgebauscht

    Ein Junge begrüßt jedes Jahr den Frühling im Fluss stehend in der Annahme, dass es immer so bleiben wird...

    Ben lebt auf einer Insel im Meer. Dort haben auch schon seine Eltern gelebt und deren Vorfahren. So steht für Ben fest, dass auch er sein Leben dort verbringen wird. Doch die Insel wird immer mehr vom Meer eingenommen und ist somit dem Untergang geweiht. Wie soll Ben so die Zeit dort bewahren? Als sein Bruder, ein Abenteurer, auf die Insel zurückkehrt und ihm von einer Gegend erzählt, an der die Ewigkeit herrscht, verlässt er die Insel und bricht zu seinem eigenen Abenteuer und zu sich selbst auf.

    Tatsächlich habe ich in einer Selbstverständlichkeit den Klappentext zu Ernst genommen und eine realistische Geschichte eines Jungen erwartet, der ein Abenteuer erlebt und so zu sich selbst findet. Ganz so einfach war es dann aber doch nicht und das finde ich sehr schade. Der ganze Themenkomplex der Zeit, des Lebens und wie wir es verbringen, der Suche nach der Möglichkeit die Zeit zu Bewahren, wird hier in einer zwar philosophischen, aber auch eigenwilligen und esoterisch angehauchten Fantasiegeschichte zerrieben. Mir war es einfach zu viel gewollt kryptisch Ausgedrücktes, was auch in einfacheren Worten hätte gesagt werden können. Auch passten für mich einige Dinge nicht wirklich gut zusammen. Da ist Ben auf der Insel (in meinem Kopf war dies automatisch irgendwo bei uns an der See), der die Insel verlässt. Er landet dann aber in einer Stadt, die von brahmanischen Mönchen besucht wird. Zeitlich lässt sich die Geschichte nicht verorten.

    Der Schreibstil lässt sich ganz gut lesen, nur die Geschichte machte für mich nicht so recht Sinn und wirkte konstruiert und etwas zu sehr aufgebauscht. Wichtige Kernaussagen waren im Text kenntlich gemacht. Den Rest hätte ich eigentlich nicht gebraucht. Das Buch kann ich Menschen empfehlen, die auf der Suche nach Sinn sind und diesen in einer Geschichte mit verwirrendem Zeitfluss, esoterischen Ritualen und Rätseln eher finden können, als in klaren Worten.

    3 Sterne
    Yokomizo, S: rätselhaften Honjin-Morde

    Yokomizo, S: rätselhaften Honjin-Morde (Buch)

    2 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern Inaktiver Stern Inaktiver Stern
    23.10.2022

    Macht Unmögliches einfach möglich

    In einem japanischen Dorf werden Keto, der Erbe der angesehenen Ichiyanagi-Familie und seine frisch angetraute Braut in der Hochzeitsnacht durch ein Schwert gerichtet. Durch Schreie aufmerksam gemacht, eilen einige Verwandte und Hochzeitsgäste zum Tatort, der jedoch von innen verschlossen ist. Die Waffe, sowie andere Beweise werden draußen im unberührten Schnell aufgefunden. So beginnt ein unmöglicher Fall, der das Auftreten eines jungen Detektivs erforderlich macht, denn die Polizei steht vor einem Rätsel.

    Da es doch einiges Lob für dieses Buch im Stil der klassischen britischen Kriminalautoren gab, wollte ich mich selbst überzeugen und habe mich auf das gut 200 Seiten starke "Lesevernügen" begeben. Die asiatische Literatur liegt gerade im Trend, doch hier wimmelte es von Anfang an von vielen verschiedenen japanischen Namen, die für mich wenig einprägsam waren, so dass ich zunächst ein kleines Gedankengerüst erstellt habe. Damit ging es dann etwas besser. Zunächst wird die Geschichte von einem "Journalisten" nacherzählt, der immer wieder aus Aussagen und Polizeiakten wichtige Eckdaten nennt und berichtet, wo, wann, was, wer getan hat. Dabei kommen sowohl Dorfbewohner, als auch Familienmitglieder und Angestellte zu Wort. Bis zur Hälfte etwa, sind es aber vorwiegend Beschreibungen des Anwesens, der Personen und der Auffindesituation. Hier wechselt der Autor manchmal in eine normale Erzählperspektive in der dritten Person. Lange Zeit fragte ich mich, wann denn nun mit der Lösung des recht komplizierten, ja eigentlich unmöglichen Locked-Room-Falles begonnen wird.

    Dies passiert mit Auftauchen eines jungen Detektivs, den der Onkel der Getöteten zu Hilfe ruft. Dieser findet auf Anhieb und ohne große Erklärungen Dinge heraus, die der Polizei entgangen sind. Der lange Zeit verdächtige Mann mit den drei Fingern, das Instrument, das während des Todeskampfs gespielt wurde, die Tagebücher des Mordopfers. All das fügt der junge Mann zusammen, ohne dass man als "Zuschauer" dem ganzen gedanklich folgen oder vielleicht sogar mitraten könnte. Und so wird uns a la Sherlock Holmes die fertig kombinierte, vom Autor übertrieben konstruierte Vorrichtung als Lösung präsentiert, man denkt sich "Ach so" und dann ist die Geschichte auch schon rum. Vorstellen konnte ich mir das Ganze jedenfalls nicht. Äh ja, für mich leider etwas verschenkte Lesezeit.

    2 Sterne
    Stille blutet

    Ursula Poznanski
    Stille blutet (Buch)

    3 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern Inaktiver Stern
    23.10.2022

    Mit zu viel Belanglosem angefüllt

    Die Ex-Freundin von Tibor Glaser ist Nachrichtensprecherin im Regional-TV. In der Abendsendung kündigt sie plötzlich ihre eigene Ermordung an. Sorgenvoll eilt Tibor zum Sender, wo Nadine Just dann auch in ihrem eigenen Blut aufgefunden wird. Die junge Polizistin Fina Plank, neu bei der Mordgruppe, ist zusammen mit ihren Kollegen für den Fall zuständig, wird aber als Frau von ihrem Partner Oliver ausgebremst. Eigentlich ist klar, dass Tibor Glaser es nicht gewesen sein kann, doch dann häufen sich die Hashtags #inkürzetod und tatsächlich taucht eine weitere Leiche auf. Und Spuren, die auf Glaser weisen. Doch Finas Bauchgefühl sagt etwas Anderes.

    Stille blutet war mein erstes Buch der bekannten Autorin Ursula Poznanski, die sich vor allem mit ihren Jugendthrillern einen Namen gemacht hat. Auch hier werden sehr moderne Themen aufgegriffen, weshalb ich das Buch gern lesen wollte. Der Plot klingt an sich ja schon sehr spannend. Poznanski schreibt solide und routiniert, beschreibt polizeiliche Abläufe und Gedanken aller Personen gut verständlich. Die Charaktere kann man sich gut vorstellen. Sie bringt vielfältige Themen in den Krimi ein, wie zum Beispiel das Viralgehen von Nachrichten, das Mitreden aller, als wüssten sie Bescheid, die offene Kritik, die im Internet schamlos geübt wird. Das ist nun aber auch in Büchern nichts Neues mehr.

    Dazu kommt, dass die junge Polizistin Fina sich in einer Männerwelt durchzusetzen versucht, in der ihr vor allem ein Kollege mit unangebrachten "Witzen" und Kommentaren, ja Vorurteilen, das Leben schwer macht und stark an ihrem ohnehin geringen Selbstwertgefühl kratzt. Vor allem, was ihre Figur betrifft, ist Fina unzufrieden. So landen wir beim Thema Bodyshaming, welches wohl auch gerade etwas trendet. Leider ist Fina aber in dieser Hinsicht für mich nicht glaubwürdig genug. Mit der Unsicherheit, die sie teilweise an den Tag legt, wäre sie meiner Meinung nach nur schwerlich an eine Stelle in der Mordgruppe gekommen. Ihr Kollege hätte wohl auch in der Realität sehr schnell Probleme bekommen.

    Diese Schwäche könnte ich allerdings noch verschmerzen, wären da nicht die dauernden Wiederholungen der Zusammenhänge. Ich weiß nicht, wie oft die Mordgruppe darüber redet, dass Glaser seine Ex-Freundin nicht umgebracht haben kann und warum. Jedesmal werden wieder irgendwelche Möglichkeiten angeführt, wie er es vielleicht doch gewesen sein könnte, um dann festzustellen, dass das unrealistische Vorstellungen sind. Demgegenüber steht Glaser, der sich immer mehr bedrängt fühlt von der Polizei, jedoch munter weiter in jedes Fettnäpfchen tritt, welche reihenweise um ihn herum auftauchen und deren Ursprung er aber nicht rational zu ergründen sucht. Zeitweise war ich von beiden Seiten ziemlich genervt, weil es einfach kaum vorwärts ging.

    Von Zeit zu Zeit sind dann auch noch Gedanken des Mörders eingeflochten, die düster, aber wenig spannend sind und auch sonst kaum etwas zur Geschichte beitragen, außer sie mit Seiten zu füllen und am Ende keine Rolle zu spielen. Dafür geht durch sie jedoch noch etwas an Geschwindigkeit verloren und plötzlich ist dann einfach der Hauptfall gelöst. Wenigstens die Auflösung bringt etwas Perfidität mit sich. Trotzdem habe ich mir hier viel mehr erwartet als nur Kritik an der Social Media Gesellschaft und trendigen Themen. Vor allem Spannung lässt das Buch wirklich vermissen, daher gibt es für die sympathische, aber schwache Fina nur 3 Sterne.
    Ng, C: Unsere verschwundenen Herzen

    Ng, C: Unsere verschwundenen Herzen (Buch)

    4 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern
    23.10.2022

    Märchenhaft ruhig erzählte Dystopie

    Bird ist 9 Jahre alt, als seine Mutter, die asiatische Wurzeln hat, plötzlich verschwindet und fortan keine Rolle mehr in seinem Leben spielt. Mit seinem Vater lebt er ein bescheidenes Leben auf dem Uni-Campus. Freunde hat er nicht, wird eher gehänselt. Eines Tages, Bird ist mittlerweile 12, trifft ein seltsamer Brief ein, der nur von seiner Mutter stammen kann. Er macht sich auf die Suche nach ihr, nimmt seine Umwelt wahr und erfährt Dinge über die Vergangenheit, die ihn bisher nicht wirklich interessiert haben, die er nicht verstanden hat und die alle mit einem 10 Jahre alten Gesetz zur Erhaltung amerikanischer Kultur und Traditionen zusammenhängen.

    Das eher unscheinbare Cover und der "herzige" Titel lassen bei diesem Buch kaum auf den doch anspruchsvollen und teilweise bedrückenden Inhalt schließen. Auffällig ist zunächst einmal die Erzählweise. In der Gegenwart begleiten wir Bird anfangs bei seiner Suche, immer wieder unterbrochen von Rückblicken und Erinnerungen an seine Mutter, daran wie sich sein Leben nach ihrem Verschwinden veränderte, an seine Freundin Sadie, die - ihrer Familie entrissen - in einer Pflegefamilie aufwächst und dann ebenfalls verschwindet. Der Ton ist sehr ruhig, fast schon zu ruhig, wenn man bedenkt, was vor sich geht. Das erzeugte bei mir vor allem im ersten Teil eine bedrohliche Stimmung.

    Manche Sachverhalte, die wie ein nettes Märchen geschildert werden, in dem das Böse eben auch mal zuschlägt, haben mir tatsächlich sehr bedrückt, vor allem der Umgang mit den Kindern. Assoziationen zu verschiedenen Regimen kamen mir wie automatisch in den Sinn und oft auch die Frage, wie es so weit kommen kann. Immer wieder. Tatsächlich war es wie immer eine Krise, die einem falsch motivierten Gesetz Tür und Tor öffnete. Diese Krise wird zwar im weiteren Verlauf etwas beleuchtet, allerdings war die Entwicklung zum Gesetzt PACT hier für mich nicht so glaubwürdig oder auch lückenhaft und somit nicht ganz nachzuvollziehen.

    Die Beziehung zwischen Mutter und Sohn ist nahezu ohne Reibungspunkte, Bird sehr verständig für sein Alter. Doch die vielen Einzelschicksale von Familien, die unter PACT zu leiden haben sind, obwohl eben auch wie beiläufig erzählt, dennoch schockierend und tun weh, wie immer, wenn unbeholfen verdeckter Rassismus oder auch ganz offener Fremdenhass und Angst die Berater von Regierungen und Gruppierungen sind. Als Leser habe ich gehofft, dass sich etwas ändert, dass Unrecht wieder gut gemacht wird, doch das ist, wie das Buch zeigt, leider alles andere als einfach und dauert wesentlich länger, als es zu begehen. Eine eindrückliche Lektüre, die mich in weiten Teilen fasziniert hat, jedoch wegen einiger Längen nur 4 Sterne erhält.
    Jager, J: Emily Seymour, Band 1: Totenbeschwörung für Anfäng

    Jager, J: Emily Seymour, Band 1: Totenbeschwörung für Anfäng (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    23.10.2022

    Highlightverdächtig

    Emily Seymour lebt in einer Familie von bekannten Totenbeschwörern, in der sie wenig beachtet wird, da ihr selbst jegliche magische Fähigkeiten fehlen. Trotzdem weiß sie einiges über die Zwischenwelt, die neben der normalen Welt existiert. Ihre beste Freundin Santana ist eine Hexe, genau wie ihre Tante. Als ein Mitglied der verfeindeten Familie Goodwin eintrifft, um nach Jahren des Konflikts einen Vertrag auszuhandeln soll Emily ihn ablenken. Das sollte ihr nicht schwer fallen, ist er doch ein gutaussehender junger Typ, doch sein Benehmen geht für sie gar nicht. Trotzdem kann sie nicht leugnen, dass sie schnell in ihn verschossen ist. Doch dann geschieht ihr ein Missgeschick, das tödlich endet. Um den nun toten Ashton Goodwin widerzubeleben muss Emily gegen die Gesetze der Zwischenwelt verstoßen. Doch damit nicht genug steckt hinter dem ganzen Vorfall eine üble Verschwörung, die die beiden aufdecken müssen.

    Zunächst einmal war ich begeistert vom Cover, auf dem Emily zu sehen ist und in dem Bild von ihr eine Fluchtszene. Die Farben und silbernen Elemente lassen sofort auf ein fantastisches Abenteuer hoffen. Der Farbschnitt der Erstauflage ist einfach traumhaft schön. Aber nicht nur optisch hat das Buch etwas zu bieten.

    Sofort hegt man Sympathien für Emily, die etwas clumsy daherkommt. Dass sie neben ihrem Vater die einzige in der Familie ist, die keine Nekromantin ist, setzt ihr ziemlich zu. Ständig wird sie außen vor gelassen und bekommt so wenig von den magischen Tätigkeiten ihrer Familienmitglieder mit. Sogar den Spott ihrer Cousine muss sie ertragen. Nur Freundin und Hexe Santana versteht sie. Kaum begegnet sie Ashton Goodwin aus der Familie der Erzfeinde ist sie ziemlich hingerissen von ihm. Es ist wirklich witzig, wie die beiden sich Schlagfertige Duelle liefern und Emily dann wieder irgendetwas Peinliches passiert.

    Doch dann nimmt die Geschichte an Dramatik und Geheimnissen zu, denn Ashton stirbt bei einem Auftrag der Seymours und Emily trägt Schuld daran. Sie setzt alles daran, ihn zurückzuholen. Allerdings ohne die Hilfe ihrer verschlagenen Familie. Die Suche nach einer Lösung und auch der weitere Verlauf bergen tolle Rätsel, Wesen und Abenteuer in der fantastischen Zwischenwelt. Es gibt verbotene Rituale, magische Siegel, Schnellreisen über Raumfalten und viele weiter Ideen, die faszinieren und das Lesevergnügen hoch halten. Dabei sind die Dialoge jugendlich frisch gehalten, mal witzig, mal ernst, aber immer unterhaltsam. Auch wenn Ashton manchmal etwas schlecht gelaunt wirkt, passt das für mich sehr gut zur Situation, in der er sich befindet.

    Auch die Vielfalt der Zeiten und Orte, die gut beschrieben sind und sich manchmal in unserer Welt und manchmal in der Zwischenwelt befinden, sorgt für Abwechslung. Zudem weiß man nie, welchen Personen man trauen kann, denn es geht nicht nur um eine Verschwörung, sondern zudem um Mord und beide Protagonisten schweben in Lebensgefahr. Am Ende wartet - Überraschung! - eine nahezu unerwartete Wendung und damit ein bös-genialer Cliffhanger. Hätte ich den zweiten Band nicht ohnehin schon lesen wollen, müsste ich ihn jetzt auf jeden Fall haben. Für mich in diesem Jahr ein kleines Highlight bei den fantastischen Jugendbüchern. 5 Sterne
    Als wir einen Panther fangen wollten und dabei etwas viel Größeres fanden

    Tino Schrödl
    Als wir einen Panther fangen wollten und dabei etwas viel Größeres fanden (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    23.10.2022

    Fesselndes Ferienabenteuer

    Nico verbringt die Ferien bei seinen Großeltern auf dem Land. Dort warten schon seine beiden Freunde Poldi und Gonzo auf sein Eintreffen. Die drei verbringen jeden Tag zusammen. Als Nico nach einem Abenteuer am See einen geheimnisvollen Schatten sieht, berichten ihm die beiden von einem Panther, der aus dem nahe gelegenen Wildpark ausbrach, aber nie gefunden wurde. Könnte er tatsächlich diesem wilden und gefährlichen Tier begegnet sein? Die Jungen beschließen, dem Panther eine Falls zu stellen. Dabei kommen ihnen aber immer wieder der fiese Bastian und seine Bande in die Quere, die glauben, sie wären einem Schatz auf der Spur. Und dann wird es nicht nur wegen der anhaltenden Hitze brenzlig.

    Tino Schrödl hat mit diesem Buch ein atmospärisch dichtes Ferienabenteuer geschrieben, in dem drei sehr unterschiedliche Jungen die Hauptrolle spielen. Vor allem Nico, der nur Gast im Dorf ist, ist ein sehr vielschichtiger und interessanter Charakter, dessen Leben außerhalb der Ferien nur nach und nach preisgegeben wird. Zunächst schein er ein eher ruhiger in sich gekehrter Junge zu sein, weniger mutig und abenteuerlustig als ihm selbst lieb ist. Doch seine beiden Ferien-Freunde Poldi und Gonzo reißen ihn mit und mögen ihn, wie er ist. Innerhalb der Geschichte vollziehen alle drei eine tolle Entwicklung, obwohl oder gerade weil sie in ständigem Konflikt mit Bastians Bande stehen. Diese Störenfriede versuchen alles, um das Geheimnis der drei herauszufinden.

    Besonders toll und fast schon magisch beschreibt der Autor die "Beziehung" zwischen Nico und der Natur, die er mehr schätzt, als das Stadtleben, das er den Rest des Jahres lebt. Spannung kommt allein schon auf, weil wegen der Hitze Waldbrandgefahr herrscht, weil Bastian den Jungs auf den Fersen ist und natürlich weil, glaubt man Nicos Beobachtung, ein Panther in der Gegend umherstreifen soll. Der Sommer und das Dorf werden so unglaublich gut beschrieben, dass man sich unwillkürlich in seine eigene Kindheit zurückversetzt fühlt und fast glaubt man, so ein Abenteuer nochmal miterleben zu können. Für Kinder ist das Buch ebenfalls toll, weil es um Abenteuer im Freien geht, nahezu ohne Technik und ich würde mir wünschen, dass viele Lust bekommen, ebenfalls Großes zu erleben.

    Fazit: Ein wunderbares Freundschafts- und Ferienabenteuer mit Spannung und Tiefgang. Lesen!
    Shape of Love - Mit jeder meiner Fasern (Love-Trilogie, Band 1)

    Marina Neumeier
    Shape of Love - Mit jeder meiner Fasern (Love-Trilogie, Band 1) (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    23.10.2022

    Gelungene Mischung!

    Cleos größter Traum wird wahr. Sie darf das Praktikum für ihr Mode-Studium bei der erfolgreichen Designerin Ornella Russo in Venedig ableisten. Für die sechs Monate hat sie sich bei der alten Frau Sartori einquartiert, wo sie auch von deren Enkelin herzlich aufgenommen wird. Leider läuft das Praktikum für Cleo nicht wie geplant und das nicht nur, weil sie aufgrund ihrer Körperfülle von den Mitarbeitern belächelt wird. Sehr enttäuscht, aber immer noch gewillt, sich bei Ornella durch harte Arbeit durchzusetzen, trifft sie auf Alessandro, der ebenfalls ein Sartori ist. Sie erkennt ihn allerdings nicht als das Supermodel aus der Parfumwerbung. Beide fühlen sich sofort zum anderen hingezogen. Doch kann das zwischen ihnen gut gehen, wenn Alessandro immer in der Öffentlichkeit steht?

    Das Cover ist wunderschön und stimmt auf eine romantische Liebesgeschichte ein. Die bildhafte Beschreibung Venedigs und dessen unnachahmlichen Flairs sorgt dafür, dass man sich sofort dorthin wegträumt und mit Cleo in den kleinen Gassen wandelt und die Kanäle entlang schippert. Sogar das salzige, etwas modrige Wasser scheint man riechen zu können. Das ganze wird noch verstärkt durch Margherita, ihre Gastgeberin, die sie ganz typisch für eine Großmutter umsorgt und typische italienische Gerichte zubereitet.

    Cleo ist erstaunlich abgehärtet und selbstbewusst für eine junge Frau mit Gewichtsproblemen, was wohl auch an ihrem Elternhaus liegt, wo sie früh abgestumpft wurde. Dennoch plagen sie manchmal Selbstzweifel. Gerade in der Modebranche ist es für sie schwer, daher hat sie auch Ziele, die sie unnachgiebig verfolgt, obwohl ihr so mancher Stolperstein in den Weg gelegt wird. Vor allem die Designerin Ornella ist ihr gar nicht zugetan, doch Cleo möchte sich beweisen. Auf der anderen Seite ist Cleo aber auch verletzlich und schämt sich in bestimmten Situatioen.

    Alessandro meint man zunächst ist der Gegenpart, der ihr Bestätigung gibt, der sie so nimmt, wie sie ist. Doch schnell merkt man, dass mit ihm etwas nicht stimmt. Als Supermodel muss er für seine Fans, für Instagram, für Kunden immer topfit sein, was viel Verzicht und hartes Training bedeutet. Der Druck lastet schwer auf ihm und Cleo ist ein Lichtblick.

    Die Mischung, die die Autorin hier zu einem romantischen, knisternden, aber auch gesellschaftskritischen Roman zusammenfügt ist schon sehr einzigartig, aber sehr glaubwürdig. Es geht um das Akzeptieren aller Arten von Menschen, um die Kritik am Aussehen des Gegenübers, um Hatespeech auf Social Media Plattformen, um Bodyshaming und gestörtes Essverhalten und um die Modebranche an sich, die ein Idealbild vermittelt, das den Models alles abverlangt und für das junge Menschen sogar ihre Gesundheit aufs Spiel setzen, um es zu erreichen, obwohl es für die meisten einfach utopisch ist. Das sorgt dafür, dass sich in diesem Buch jeder irgendwie wiederfinden und mit den Protagonisten mitfühlen kann. Ein sehr emotionales Buch, dessen Botschaft für mich sinnvoll und sympathisch ist. 5 Sterne
    Witches of Brooklyn - Total verhexte Tanten

    Sophie Escabasse
    Witches of Brooklyn - Total verhexte Tanten (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    23.10.2022

    Tolles und witziges Erstlingswerk

    Mitten in der Nacht klingelt es an einer Tür in Brooklyn. Hier wohnen Selimene und Carlotta, zwei ältere Damen. Der Besucher übergibt Selimene ihre Nichte Effie, zu deren Vormund ihre Stiefschwester sie ernannt hat. Weil sie keine andere Wahl haben, nehmen sie das Mädchen bei sich auf. Nach Startschwierigkeiten raufen die drei sich zusammen, Effie geht zur Schule und die Tanten betreiben im Haus weiter ihre Kräuterkunde- und Akkupunktur-Praxis. Da steht plötzlich ein verfluchter Popstar vor der Tür und hofft auf Hilfe. Und gleichzeitig merkt Effie, dass magische Kräfte in ihr schlummern, die sie kaum beherrschen kann.

    Wir fanden das Cover so schön, dass wir bei diesem Comic zugegriffen haben. Er ist das Erstlingswerk der französichen Illustratorin Sophie Escabasse. Doch wie wir schnell feststellen konnten, merkt man davon nicht viel. Im Gegenteil: Escabasse schafft es durch ihre lebhaften Illustrationen Effies neue Welt vor unseren Augen entstehen zu lassen. Jeder Charakter hat seine eigenen typischen Merkmale und Gesichtszüge und Escabasse versteht sich hervorragend darauf, dass die Emotionen den Leser förmlich anspringen. Und Emotionen gibt es hier genug. Vor allem Effie, die natürlich anfangs recht überfordert mit der neuen Situation ist, gefällt uns megagut.

    Auch die Story ist soweit ganz gut gelungen. Effie landet bei den Tanten, die sie widerwillig, aber sehr herzlich aufnehmen und sich sehr schnell an ihre neue Mitbewohnerin gewöhnen. Vor allem Selimene ist sehr temperamentvoll. Man ahnt natürlich sofort, dass sie sich nicht nur mit Heilkräutern beschäftigen. Als dann gleichzeitig der Popstar und Effies Kräfte auftauchen, kommt die Geschichte so richtig in Fahrt. Am Ende bleiben allerdings jede Menge Fragen offen, so dass wir gestehen, dass wir schon auf den nächsten Band hinfiebern, um mehr über Effies Träume, ihre Mutter und ihren Werdegang zu einer richtigen Hexe zu erfahren.

    Fazit: Ein witziger, künstlerisch toll gelungener Comic, der uns gut unterhalten hat. 4,5 Sterne
    Die Vergessene

    Karin Slaughter
    Die Vergessene (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    22.10.2022

    Ein spannender alter Fall für Andrea Oliver

    Andrea Oliver, Tochter eines berüchtigten Kriminellen und selbst im Zeugenschutzprogramm, hat gerade erst die anspruchsvolle Prüfung zum US-Marshal abgeschlossen, als sie beauftragt wird, den Schutz einer Richterin in Longbill Beach zu übernehmen. Doch das ist nur ein Vorwand, um nebenbei im Mordfall an der Tochter der Richterin zu ermitteln, der seit 40 Jahren ungelöst ist. Das schwangere Mädchen wurde nach seinem Abschlussball brutal erschlagen und einer der Verdächtigen hat zufällig eine persönliche Verbindung zu Andrea. Doch auch die anderen Jungs der Clique und ein Lehrer waren verdächtig und leben teilweise immer noch im Ort. Findet Andrea nach so vielen Jahren etwas heraus?

    Ich habe den ersten Band, in dem Andrea Oliver zum ersten Mal auftritt, "Ein Teil von ihr" leider noch nicht gelesen, habe die relativ zerrissene Persönlichkeit jedoch sofort gemocht. Ihre Marshal-Ausbildung hat Andrea eher dem Umstand zu verdanken, dass sie keine Alternative hatte und das Gelernte nützlich erscheint, wenn man einen kriminellen Vater hat. Vorkenntnisse aus dem ersten Band sind nicht nötig gewesen, man versteht die Zusammenhänge auch so. Andrea ist sehr streng mit sich und das Verhältnis zu ihrer Mutter, die sie lange angelogen hat, ist nicht das Beste. Im Team der Marshals kommt sie relativ schnell an und ihr erfahrener Partner trägt viel zur Geschichte bei.

    Der Schreibstil ist wie von Karin Slaughter nicht anders gewohnt sogartig, manchmal brutal, hier auch an wenigen Stellen etwas ausschweifend, aber wie immer spannend. Das liegt in diesem Fall auch am Aufbau der Geschichte. Im Prolog, der in der Vergangenheit spielt, lernt man kurz das Opfer Emily kennen und die Tat passiert. Dann wechseln sich Andreas gegenwärtige Ermittlung und Rückblicke zu den Tagen und Wochen vor der Tat ab, was dazu führt, dass man unbedingt dranbleiben und mehr erfahren möchte. Auch das Kleinstadtflair eines Touristennestes und das Highschoolfeeling bringt Slaughter sehr gut rüber. Sie entwirft Charaktere, denen man einfach nicht trauen kann und eine Clique, in der man keine Freunde findet. Das Böse zieht sich bis in die Gegenwart. Nicht nur in den 80ern, sondern auch noch im Jetzt kommen die Männer im Umgang mit den Frauen teilweise sehr schlecht weg. Andrea muss anfangs ganz schön kämpfen, ist aber sehr schlau und lässt sich nicht aufhalten.

    Insgesamt hat mich das Buch doch sehr gefesselt, auch wenn es ganz vereinzelt auch mal Längen gab. Ich wollte unbedingt wissen, was dem Opfer damals zugestoßen ist und vor allem, wer ihr das angetan hat. Und ich wollte auch in der Gegenwart einige Charaktere bestraft wissen. Das Buch endet in einer Art Cliffhanger ausgelöst durch ihren Vater, so dass ich fast sicher bin, dass sich das Hoffen auf einen weiteren Band lohnt. Und ich werde mit Sicherheit wieder dabei sein.

    4,5 Sterne
    Tagebuch eines Noobs Kriegers - Der Comic 2 - Chaos im Nether

    Kid Cube
    Tagebuch eines Noobs Kriegers - Der Comic 2 - Chaos im Nether (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    22.10.2022

    Witziges und heldenhaftes Comicabenteuer

    Nachdem sich der junge Dorfbewohner Minus und Zombie Blurp im ersten Band kennenlernten, wollen sie nun am liebsten gleich gemeinsam ans Ende, um den Enderdrachen zu besiegen. Doch dummerweise ist ihr Wolf Monsterzahn verschwunden und so suchen sie, bis die Nacht hereinbricht. Notgedrungen kommen sie bei Blurps Eltern unter, doch die anderen Zombies sind nicht gerade erfreut einen Dorfbewohner unter sich zu haben. Als die Jungs dann auch noch eine verwirrte Kriegerin treffen, die ihnen ein Portal ins Nether weist, ist das Chaos nahezu perfekt.

    Wer Minecraft kennt, der weiß, wie absurd eigentlich die Freundschaft zwischen einem Dorfbewohner und einem Zombie ist. Doch unsere beiden Helden in diesem Comic ergänzen sich tatsächlich perfekt. Ob es nun um einen Plan geht, wie man Wölfen entkommt oder darum eine Tarnung für Minus zu finden, um sich unter Zombies zu verstecken, meist sind sich die beiden zunächst so gar nicht einig. Doch dann klappt es doch immer, weil sie sich zu helfen wissen. Ihre neueste Idee den Enderdrachen zu besiegen ist jedoch sehr gewagt für die wenig kampferfahrenen Jungs. Noch dazu fehlt ihnen ein Enderauge, um ans Ende zu gelangen. Hier kommt die tollpatischige Kriegerin Malvine ins Spiel und es ist einfach witzig dieses Abenteuer zu lesen.

    Die Comic-Zeichnungen sind richtig toll, weil sie die Minecraft-Welt sehr lebendig darstellen. Auch die Gesichtsausdrücke der Figuren sind wahnsinnig gut gelungen. Ein echtes Highlight sind die actionreichen Szenen z. B. im Nether. Auch die Farben passen einfach. Meine Tochter ist ein Minecraft-Fan, aber noch nicht geübt genug, um die umfangreicheren Minecraft-Romane zu lesen. Mit dem Comic hat sie die Möglichkeit, ein tolles Abenteuer zu erleben und dabei motiviert zu bleiben. Zudem ist der Comic bei Antolin gelistet, so dass man sogar noch Punkte verdienen kann. Das Ende ist zur Fortsetzung gedacht, also nicht wundern, wenn noch nicht alle Pläne von Minus und Blurp in die Tat umgesetzt werden. Dafür ist die Vorfreude auf Band 3 groß.

    Fazit: Ein Comic voller Gags und Action nicht nur für Minecraft-Fans zum immer wieder Lesen. 5 Sterne
    Schau durchs Fenster!

    Katerina Gorelik
    Schau durchs Fenster! (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    22.10.2022

    Nichts ist, wie es scheint!

    Durch ein Fenster sieht man im Haus den Wolf sitzen, aus seinem geöffneten Mund blitzen spitze Zähne und er leckt sich schon die Lippen, während er gierig auf sein Opfer hinunterschaut, das er gleich verspeisen wird. Schon das Titelbild von "Schau durchs Fenster" ist eindrucksvoll und ausdrucksstark gestaltet und wirkt durch das gestanzte Fenster beinahe plastisch. Die Szene im Fenster wirkt mehr als bedrohlich und ganz selbstverständlich reimen wir uns durch den Ausschnitt zusammen, dass gleich etwas Schlimmes passieren wird. Und genau mit diesen Erwartungen spielt die Autorin Katerina Gorelik in diesem Bilderbuch, das uns sofort magisch angezogen hat.

    Auf jeweils einer Doppelseite sieht man einen neuen Fensterausschnitt und die Erwartungen werden durch den Text in eine bestimmte Richtung geleitet. Wir kombinieren je nach Bildausschnitt, dass hinter dem Fenster etwas Schreckliches oder etwas besonders Schönes vor sich geht, doch beim Umblättern auf die nächste Doppelseite müssen wir unsere vorgefertigte Meinung doch revidieren, denn der Wolf ist gar nicht böse, sondern sitzt gemütlich in seinem Sessel und liest ein Märchenbuch. Plötzlich wirkt die Szene ganz anders: freundlich und gemütlich. Und der Wolf gar nicht böse.

    Vor allem beim ersten Ansehen ist das Buch richtig spannend und man ist doch überrascht, wie leicht man sich beeinflussen lässt, ohne die ganze Wahrheit zu kennen und das ganz einfach durch Erkennen und ohne erhobenen Zeigefinger. Mit den Kindern lässt sich dabei ganz vortrefflich über Erwartungen und Vorurteile reden und sie erfahren, wie wichtig es ist, Dinge oder Personen kennnenzulernen, bevor man über sie urteilt. Die Illustrationen dazu sind so ganz anders, in wenigen Farben wie warmen Rot- und Brauntönen und kalten Grüntönen sowie Schwarz gehalten und sehr ausdrucksstark, so dass sie die positiven und negativen Gefühle beim Lesen noch weiter auf die Spitze treiben.

    Durch die gestanzten Fenster wirken die Illustrationen schon ziemlich plastisch und auch die Perspektive trägt dazu bei, dass man wirklich denkt, man sieht von außen in die Räume hinein. In den Häusern finden sich viele kleine Details, so dass man jedes Mal, wenn man das Buch anschaut und vorliest Dinge entdecken kann, die einem vorher entgangen sind. Die Atmosphäre des Buches insgesamt finde ich richtig toll gelungen. Es hält uns den Spiegel vor und lässt uns über unser Verhalten nachdenken. Wirklich großartig!

    Fazit: Ein richtig spannendes Bilderbuch darüber, wie wichtig es ist, das große Ganze zu betrachten, bevor man Schlüsse zieht.

    5 Sterne
    ministeps: Wie klingt deine Welt?

    ministeps: Wie klingt deine Welt? (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    22.10.2022

    Spielerisch sprechen lernen

    In diesem für Kleinkinder handlichen Pappbilderbuch aus der Reihe ministeps von Ravensburger können schon die Allerkleinsten ab 9 Monaten spielerisch erste Laute und Geräusche kennenlernen und durch Imitieren ihr Sprachvermögen trainieren. Dabei kommt das Buch ohne Technik aus, was ich sehr gut finde, da das Kind weder das Drücken von Knöpfen beherrschen muss, noch ein Batteriewechsel notwendig wird. Optisch kommt das Büchlein, in dem Fahrzeuge, Tiere und Gegenstände mit ihren Geräuschen dargestellt sind, wunderbar fröhlich und bunt daher. Es wurde mir von meiner Einjährigen förmlich aus der Hand gerissen und ist immer noch hoch im Kurs. Es macht ihr einfach Spaß, die tollen Bilder, die auch Emotionen sehr gut rüberbringen, zu betrachten und mit mir die Geräusche zu entdecken und zu wiederholen

    Dadurch, dass die Geräusche von z.B. Feuerwehrauto, Katze, Kuss und der schlafenden Oma nur schriftlich vorgegeben sind, ist es auch möglich, diese abzuändern, wenn das Kind sie etwas anders ausdrückt. Wichtig ist, dass die Kleinen sich ausprobieren können und mit viel Spaß eine Welt im Buch entdecken und mit der Umwelt verbinden können. Das Bedürfnis es immer wieder anzuschauen und die Geräusche zu hören ist bei uns sehr hoch und somit ist das Preis-Leistungsverhältnis super. Große Empfehlung!

    5 Sterne
    LEGO® Jurassic World(TM) - Gefährliche Verfolgungsjagd

    LEGO® Jurassic World(TM) - Gefährliche Verfolgungsjagd (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    22.10.2022

    Rasante Dino-Verfolgungsjagd

    Tierverhaltensforscher Owen Grady und sein Hund Red haben ihren ersten Arbeitstag. Sie sollen drei Dinosaurier und vier Velociraptor-Eier auf ihrem Weg zur Isla Nublar begleiten. Doch dann sorgt ein Stromausfall dafür, dass einer der Dinos entkommen kann. Ohne zu zögern springt Draufgänger Owen in einen Geländewagen und nimmt die Verfolgung auf, mit dabei die vier Eier. Was er leider nicht weiß ist, dass noch weitere gefährliche Dinos ausgebrochen sind und die wollen unbedingt die Jungen in den Eiern verteidigen.

    Als alte Lego Jurassic World Fans wollten wir unbedingt erfahren, was Owen Grady an seinem ersten Arbeitstage erlebt. In diesem Band der Jurassic Stories lernt man ihn und seine Geschichte von Anfang an kennen. Wir mögen Owen sehr, er ist mutig, hat immer einen lockeren Spruch auf den Lippen und ist manchmal auch etwas zu sehr von sich überzeugt. Trotzdem schafft er es immer, sich aus den brenzligsten Situationen herauszuwinden und das mit viel Ideenreichtum und Witz. Diesmal nimmt er spontan die Verfolgung eines Pflanzenfressers auf, ohne zu wissen, dass gefährliche Velociraptoren hinter ihm her sind um ihre Eier zu schützen. Das allein wäre schon ein großes Problem, doch diese kleineren Fleischfresser bleiben nicht sein einziges. Da wartet noch eine bösere Überaschung.

    Uns gefällt die Story, die sehr lebendig und rasant erzählt ist, super gut. Grady behält selbst in größter Gefahr seinen Witz und auch sein Hund Red ist immer zur Stelle, wenn er gebraucht wird. Viel wörtliche Rede und flotte Schauplatz- und Situationswechsel sorgen dafür, dass garantiert keine Langeweile aufkommt. Es gilt so manche Gefahren zu meistern. Das ist spannend und macht Spaß.

    Für alle, die Lego Jurassic World noch nicht gut oder gar nicht kennen, findet man zu Beginn eine Übersicht der wichtigsten Personen mit Bildern. Die Geschichte selbst ist in 10 kürzere Kapitel unterteilt, die man leicht durch das Inhaltsverzeichnis wiederfindet. So kann man problemlos Lesepausen einlegen, wenn man das denn bei der Spannung aushält. Die Schriftgröße liegt zwischen Erstleseschrift und der von Kinderbüchern für ältere und daher super für den Übergang geeignet. Besonders toll sind die lebendigen Illustrationen, die besonders schön die Jagd über die ganze Insel und die Gefahr durch die ausgebüchsten Dinos darstellen. Der Text wird dadurch super aufgelockert. Die Dinosaurier werden nicht nur eingefleischten Fans gefallen. Wir hatten viel Freude mit dem Buch, daher empfehlen wir es gern weiter.

    5 Sterne
    Der Regenbogenfisch glaubt nicht alles

    Marcus Pfister
    Der Regenbogenfisch glaubt nicht alles (Buch)

    3 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern Inaktiver Stern
    22.10.2022

    Achtung, Fake-News im Meer

    Unsanft wird der Regenbogenfisch geweckt. Ein großer Fisch namens Humbrecht erzählt ihm aufgeregt von jemandem, der durch das Ziehen eines Stöpsels das Wasser aus dem Meer lassen will. Ungläubig berichtet der Regenbogenfisch seinen Freunden von der Sache. Doch als sie Humbrecht darauf ansprechen, weiß der gar nicht, wovon sie reden und hat schon eine weitere bedrohliche Geschichte auf Lager. Als er dann auch noch Unwahrheiten über ihren Freund Wal erzählt, wird es den Fischen zu bunt.

    Der Regenbogenfisch war vor 30 Jahren wegen seiner glitzernden Schuppen das Bilderbuch einer ganzen Generation. Dieses Jahr feiert er Jubiläum, da muss natürlich ein neues Abenteuer her. Der Autor hat sich ein Thema herausgegriffen, das im Hinblick auf diverse Verschwörungstheorien sehr aktuell ist. Leider schwächelt das Buch dann bei der Umsetzung. Irgendwie will für mich die Geschichte um Humbrechts Fake-News nicht so recht zum Regenbogenfisch passen.

    Die Geschichten sind natürlich alle an den Haaren herbeigezogen, lassen aber doch Parallelen zur Realität erkennen, wo das bei Neuigkeiten eben auch oft so ist. Eine Mauer aus Pflanzen soll feindliche Fische fernhalten? Das erinnert an die Grenze zwischen den USA und Mexiko oder diverse andere Grenzen, die Flüchtlinge aus Europa fernhalten sollen. Doch wie sollte man so eine Mauer bitte im Meer umsetzen? So richtig durchdacht erscheint mir das alles nicht. Zudem hat Humbrecht bis zum nächsten Tag seine Geschichten schon wieder vergessen und erzählt munter andere. Nach dem Motto: Was interessiert mich mein Geschwätz von gestern. Witzig ist, dass Humboldt orange Flossen hat, die mich doch sehr an Trumps Frisur erinnern.

    Der Regenbogenfisch kommt in der ganzen Erzählung etwas zu kurz, denn oft ist es Rotflosse, die Worte an die anderen richtet und Humbrechts Geschichten bezweifelt. Später wird Humbrecht dann nur noch ausgelacht, bis man Mitleid hat und ihm einen Posten als Märchenerzähler anbietet. Er darf also etwas erfinden, solange er niemandem damit Angst macht. Das Ganze wirkt für mich sehr konstruiert und aufgesetzt und kann daher nicht die gleiche Begeisterung wie früher hervorrufen, auch wenn die Illustrationen sich kaum verändert haben.

    Den Aha-Effekt der Glitzerschuppen gibt es heute so gut wie nicht mehr. Meine Tochter fand sie zwar schön, aber mehr auch nicht. Der Wiederlesewert ist auch nicht so hoch, daher ist der hohe Preis von 18 Euro für dieses Bilderbuch nicht gerechtfertigt. Da gibt es wesentlich bessere Bücher. Eher aus nostalgischen Gründen von uns 3 Sterne.
    SAMi - Wie pflanze ich ein Einhorn?

    Rachel Morrisroe
    SAMi - Wie pflanze ich ein Einhorn? (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    22.10.2022

    Aus Fehlern kann man lernen

    Die kleine Sally ist oft bei ihrer Oma und hilft ihr gern im Garten. Auf der Suche nach einem passenden Geburtstagsgeschenk für sie landet Sally in Mister Pottifers Laden für magische Pflanzen, wo sie die tollsten Pflanzen bestaunt. Dann entdeckt sie an einem Ständer Samen für Einhörner und greift zu. Leider hält sie sich beim Pflanzen nicht an die Anleitung und so gibt es zunächst ein riesiges Durcheinander. Mit etwas Hilfe entsteht aus Sally kleinem Fehler aber noch etwas richtig Gutes.

    Diese niedliche Einhorngeschichte gehört zur Reihe "SAMi - Dein Lesebär" und kann durch Anstecken an SAMis Eisscholle abgespielt werden. Da der Text auch abgedruckt ist, lässt sich das Buch aber auch klassisch vorlesen. Die Geschichte erzählt von einem kleinen Fehler, denn Sally hält sich beim Pflanzen der Einhornsamen nicht an die Anleitung. Sie möchte eben ihrer geliebten Oma etwas ganz Besonderes schenken. Doch dann läuft die Sache aus dem Ruder. Mit etwas Glück und Zuversicht, führt das ganze Chaos jedoch zu einem lustigen und schönen Happy End. Kinder lernen so im wahrsten Sinne durch die Blume, dass man sich an Regeln halten sollte und dass man selbst aus Fehlern noch etwas Positives ziehen kann.

    Die Illustrationen sind wunderbar anzusehen und wirklich süß gemacht. Da schlägt das Herz eines jeden Blumen- und Einhornfreundes höher. Auch wenn man meint, Jungs interessieren sich nicht dafür, ist die Geschichte für sie ebenso unterhaltsam. Meine Tochter ist auch nach mehrmaligem Anschauen ganz fasziniert von den tollen Blumen, die mit viel Liebe und Kreativität erdacht und gestaltet sind. Die Farben passen unheimlich gut zur magischen Welt der Pflanzen und Einhörner. Die Bilder sind zart und filigran, aber trotzdem bunt und lebendig.

    Der Vorteil des SAMi-Bären liegt darin, dass er die Geschichten nicht nur vorliest, sondern dass diese auch mit musikalischer Untermalung ausgestattet sind und ebenso Geräusche enthält. Beides ist hier sehr gut umgesetzt. Auch die Sprecherin versteht es, ihre Stimme der jeweiligen Person und Szene anzupassen. Anfangs hatten wir ein bisschen Probleme, weil wir den Eindruck hatten, dass irgendetwas an Aussprache nicht passt, doch später war das nicht mehr der Fall. Im Gegenteil, ich musste unbedingt mitlauschen, um auch das Ende zu erfahren. Die Geschichte ist wirklich süß und deswegen bekommt sie 5 Sterne von uns.
    Storm, A: Das neunte Gemälde

    Storm, A: Das neunte Gemälde (Buch)

    4 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern
    22.10.2022

    Anspruchsvoller, facettenreicher Krimi

    Der Kunstexperte Lennard Lomberg erhält einen rätselhaften Anruf. Gilles Dupret geht es um ein verschollenes Gemälde, das möglichst an die rechtmäßigen Besitzer zurückgegeben werden soll. Lomberg soll dies ermöglichen. Anspielungen Duprets lassen darauf schließen, dass Lomberg an dieser Sache ein persönliches Interesse haben sollte. Noch bevor ein Treffen stattfinden kann, bekommt Lomberg Besuch von einer Ermittlerin des BKA. Dupret wurde ermordet in einem Hotelzimmer aufgefunden, doch es gibt keine Spur von einem Gemälde. Lomberg steht unter Verdacht. Sein verstorbener Vater, der ehemalige Generalbundesanwalt, scheint in die Sache verwickelt gewesen zu sein und so begibt sich Lomberg auf eine Zeitreise, die eine künstlerische Sensation bedeuten könnte. Doch auch andere haben Interesse daran, mit dem Gemälde Schlagzeilen zu machen.

    Obwohl mich das Titelbild so überhaupt nicht angesprochen hat, war der Klappentext Ausschlag genug, um diesen Krimi zu beginnen, was gar nicht so einfach war. Die sehr förmliche, gebildete und ausgefeilte Schreibweise des Autors ist recht komplex und ließ erstmal keinen guten Lesefluss aufkommen. Hier kann ich nur raten nicht aufzugeben und sich durchzubeißen, denn man gewöhnt sich mit der Zeit an den Stil und hat dann viele spannende Details vor sich. Immer wieder greift der Autor neue Fäden auf und lässt sie fallen, wenn man gerade meint, etwas in Erfahrung zu bringen. Später greift er die losen Enden dann immer wieder auf und verknüpft sie zu einem Netz aus genial konstruierten Zusammenhängen.

    Der Autor wechselt sehr häufig die Zeitebene und auch die Orte, was jedoch immer durch eine genaue Orts- und Zeitangabe über jedem Kapitel angezeigt wird. So behält man den Überblick. Thematisch spielt nicht nur die Beutekunst des Zweiten Weltkriegs eine Rolle, sondern auch das Kunstmilieu, die Sammelleidenschaft in diesem, politische und historische Ereignisse in Deutschland und Europa und die Familienverhältnisse der Lombergs und anderer eine Rolle. So taucht eine Vielzahl von Akteuren und Details auf, so dass man leicht den Überblick verlieren könnte. Doch einiges davon dient auch nur der Ausschmückung. Ein Personenverzeichnis wäre hier ganz nützlich gewesen.

    Trotz oder gerade wegen des großen Facettenreichtums und wegend er vielen losen Enden, möchte man sich am liebsten ohne Pause durch die Geschichte schmökern. Lomberg habe ich zwar anders, als auf dem Cover angegeben, nicht als wirklichen Ermittler empfunden, aber er ist der Dreh- und Angelpunkt, an dem die Informationen zusammenlaufen. Er ist ein interessanter, kultivierter, wenn auch etwas unnahbarer Charakter, mit dem man nicht so leicht warm wird. Dennoch hat er eine Aura, die sehr gut zur Handlung passt.

    Natürlich gilt das Hauptinteresse beim Lesen dem geheimnisvollen Gemälde. Daher habe ich nach einem spannenden Mittelteil auf ein fulminantes Ende gehofft. Tatsächlich werden alle losen Fäden logisch miteinander verknüpft, was für mich allerdings in einer ziemlich unaufgeregten Art und Weise passiert. Für mich kam dies eher einer Aufzählung der letzten Schritte gleich, weshalb ich nach dem hervorragenden Hauptteil doch etwas enttäuscht war. Jedoch lässt der Schluss auch auf einen weiteren Kriminalfall im Kunstmilieu schließen, den ich mit Sicherheit auch lesen werde. 4 Sterne
    Pinienduft im Hotel Toscana Mare (Verliebt in Italien)

    Hanna Holmgren
    Pinienduft im Hotel Toscana Mare (Verliebt in Italien) (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    04.10.2022

    Schöner Wohlfühlroman

    Emilia ist 30 und in ihrem Job bei einer Hotelkette sehr engagiert. Doch dann schnappt ihr ausgerechnet der eigene Lebensgefährte die Beförderung weg und auch ihre Vater, der Anteile an der Firma hält, zeigt ihr wieder deutlich, dass sie nicht gut genug ist. Kurzentschlossen lässt sie sich versetzen und landet in der Toskana. Das Hotelprojekt dort entpuppt sich allerdings als baufälliges, altes Gebäude. Während Emilia schnell mit einigen Dorfbewohnern Freundschaft schließt und das Projekt unbedingt meistern will, kommt ihr der 80-jährige Giampaolo, der auf dem Nebengrundstück wohnt, immer wieder in die Quere. Und auch der Aussteiger Aurelio sorgt für zusätzliches Gefühlschaos. Wenn Emilia nur selbst wüsste, was sie eigentlich will...

    Die Wohlfühlromane von Hanna Holmgren sind einfach immer wieder schön zu lesen. Mit ihnen war ich bereits in Schottland und an der Ostsee. Diesmal entführt sie die Leser in die wunderschöne Landschaft der Toskana. Meisterlich beschreibt sie die Landschaft, die Leute, das typische Essen und den Lebensstil dort und dieses Flair überträgt sich sofort und sorgt für Urlaubsstimmung. In Emilias Hotel, wenn es denn fertig wird, würde ich sofort einchecken.

    Auch ihre Charaktere wirken sehr authentisch. Emilia ist dabei eher das "Problemkind". Sie wurde lange vom Vater kontrolliert und möchte unbedingt beweisen, was sie kann. Dabei ist sie manchmal fast schon zu verbissen und ihre Zweifel werden mir ein klein wenig zu oft in den Vordergrund gerückt (daher ein halber Stern weniger). Durch sie erfährt man einiges aus der Hotelbranche, was hier aber natürlich vereinfacht dargestellt wird. Ihre Freundin, die Restaurantbesitzerin ist einfach ein Traum, bei Aurelio blickt nicht nur Emilia nicht so recht durch, doch der interessanteste Charakter war für mich der alte Giampaolo, hinter dessen grummeliger Fassade aber mehr steckt, als man erwartet hätte.

    Der Plot ist interessant und oft fesselnd, da man natürlich wissen möchte, ob Emilia Erfolg hat und findet, was sie sucht. Der nahezu perfekte Urlaubs- und Wohlfühlroman. Leicht zu lesen und mit vielen schönen italienischen Zitaten oder Sprichtwörtern nicht nur am Kapitelanfang und tollem toskanischem Lokalkolorit. Für ein paar schöne, gemütliche Lesestunden und alle, die gern mal nach "bella Italia" entfliehen wollen. 4,5 Sterne
    Das Geheimnis der Flüstermagie (Band 1)

    Marliese Arold
    Das Geheimnis der Flüstermagie (Band 1) (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    04.10.2022

    Süße und magische Geschichte

    Sophie hat wirklich Pech. Anstatt wie geplant die Ferien mit ihrer Freundin in einem Naturcamp zu verbringen, muss sie nun mehrere Wochen auf dem Gnadenhof ihrer esoterisch angehauchten Tante verbringen, denn ihre Eltern machen eine Kreuzfahrt. Zum Glück gibt es auf dem Hof jede Menge Tiere, die versorgt werden müssen. Von den anderen Mädchen, die dort arbeiten, wird Sophie leider nicht mit offenen Armen empfangen. Da bemerkt sie, dass sie anscheinend die Gabe hat, telepathisch mit den Tieren zu sprechen pflegt. Auch ihre Tante hat Geheimnisse. Sie nimmt sie mit in den Zauberwald, wo sie den jungen Hüter Severin kennenlernt, der sie sofort fasziniert.

    Der erste Band der Flüstermagie-Reihe hat ein wunderschönes Cover, das mit seinen magischen Tieren und Pflanzen und der goldenen Schrift die Herzen junger Fantasy-Liebhaber höher schlagen lässt. Für ein Buch ab 10 Jahren hat es relativ wenige Seiten, was mir grundsätzlich gut gefällt, da die Bücher für diese Altersklasse normalerweise schon ziemlich seitenstark sind, was nicht jedes Kind bewältigen kann. Hier ist auch der Schreibstil angenehm und wenig komplex gehalten. Das geht ein ganz klein wenig zu Lasten der Geschichte.

    Die Protagonistin Sophie ist ein nettes Mädchen und man kann sich sehr gut in sie hineinversetzten. Sie wird von ihren Eltern leider nicht so ernst genommen, aber zum Glück hat sie eine beste Freundin, die sie umso mehr versteht. Uns gefielen die vielen unterschiedlich charakterisierten Personen. Nicht jede davon ist allerdings ein Sympathieträger. Die Beschreibung des etwas chaotischen Gnadenhofs und der vielen Tiere ist total schön. Man möchte am liebsten selbst dort mithelfen. Hier hat sich die Autorin auch einiges überlegt. Richtig lustig sind die unterschiedlichen Tierstimmen, die Sophie hört. Manchmal könnte Sophie etwas aktiver und neugieriger sein. Sie fügt sich doch sehr schnell in ihre Gabe. Eigentlich hat sie sogar mehrere und die sind richtig toll. Sophie hat zwar Fragen dazu, stellt ihrer Tante jedoch nur wenige.

    Die Szenen im Wald und mit Severin sind manchmal süß und machmal geheimnisvoll und sorgen für Fantasy-Stimmung und einen Hauch erste Liebe. Aber auch im normalen Leben muss sich Sophie einigen Problemen stellen. Die einzige wirkliche Kritik, die wir anmerken müssen, ist, dass das Ende viel zu schnell kommt und uns ein bisschen zu harmonisch ist. Einige Fäden aus dem Buch werden gar nicht mehr aufgegriffen und wir hoffen jetzt natürlich, dass sich unsere Fragen in einem weiteren Band klären.

    Daher 4, 5 von 5 Sternen.
    Stella rollt an

    Angelika Hesse
    Stella rollt an (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    04.10.2022

    Let the good times roll!

    Stella ist elf Jahre alt und Rollschuhlaufen ist ihre Leidenschaft. Zusammen mit ihren beiden Freundinnen übt sie fast täglich auf der Rollschuhbahn der Bezirkssportanlagen. Oft bekommen die Mädchen, die sich "Rolling Angels" nennen dabei Konkurrenz, von ihren Klassenkameraden den "Skating Devils", die dort auf Inlinern Hockey spielen wollen. Die beiden Banden können sich nicht ausstehen. Doch genau an Stellas Geburtstag erfahren sie, dass die Rollschuhbahn abgerissen werden soll. Nun ist guter Rat teuer. Ist die Rettung der Bahn Grund genug, um das Kriegsbeil zu begraben?

    Dieses Buch für Kinder ab 9 Jahren kommt einem zunächst mit etwas mehr als 300 Seiten sehr umfangreich für die Altersklasse vor. Die Schrift ist jedoch relativ groß und es gibt zahlreiche Illustrationen, die den Text auflockern. Zudem ist der Schreibstil locker leicht, so dass gut geübte Leser die Geschichte durchaus meistern können. Das Cover finden wir richtig klasse und einladend und zeigt die Rolling Angels.

    Die drei Mädchen sind uns sofort ans Herz gewachsen. Jedes von ihnen hat besondere Eigenschaften, die sehr gut beschrieben werden. Auch Stellas Familie finden wir sehr witzig und lebensecht. Es ist toll, wie mit dem Familiennamen gespielt wird. Man kann sich als junger Leser sehr gut in die verschiedenen Situationen hineinversetzen. Auch spürt man durch das gesamte Buch hinweg die Begeisterung für den Rollsport. Man möchte das Rollschuhlaufen eigentlich sofort selbst ausprobieren.

    Immer wieder taucht im Buch der Konflikt mit den Skating Devils auf, wobei vor allem der Anführer dieser Gruppe eigentlich ganz nett ist und vor allem Stella gegenüber manchmal richtig süß. Das passt einfach auch unheimlich gut zur gesamten Geschichte. Besonders witzig beschreibt die Autorin eine Szene in der Schule. Überhaupt bringt Angelika Hesse hier viele sehr gute Ideen in die Geschichte ein, die uns immer wieder überraschen konnten und "Stella rollt an" zu einem total unterhaltsamen Buch machen. Positiv sind auch die vielen Zeichnungen von Edda Skibbe hervorzuheben, die richtig lebendig wirken und ganz toll zur Geschichte passen.

    Natürlich geht es nicht nur um den Rollsport, sondern auch um Freundschaft, Ehrlichkeit, Zusammenhalt, Teamgeist und Träume. Richtig gut gefallen hat uns auch, dass das Thema Bürgerbeteiligung in der Politik aufgegriffen wird und dass die Rolling Angels Verantwortung für jüngere Rollsport-Fans übernehmen. Einen halben Stern ziehen wir ab, da der Zielgruppe (Tochter) manche Lieder und Stars, auf die sich bezogen wird, wegen Alters gar nicht mehr bekannt waren und somit der Bezug auch nicht hergestellt werden kann. Das ist aber nur eine Kleinigkeit in dieser wirklich tollen Geschichte, deren Fortsetzung heiß ersehnt wird.

    4,5 Sterne
    301 bis 325 von 517 Rezensionen
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