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    holdesschaf Top 50 Rezensent

    Aktiv seit: 13. Juni 2021
    "Hilfreich"-Bewertungen: 13
    504 Rezensionen
    Wonder und ich. Eine Freundschaftsgeschichte (Band 1) Britta Sabbag
    Wonder und ich. Eine Freundschaftsgeschichte (Band 1) (Buch)
    27.04.2025

    Wirkt aufgesetzt und hat mich nicht überzeugen können

    Pflegekind Ole hat es schwer. Er gehört nirgendwo wirklich dazu und wird als Außenseiter gehänselt und allenfalls geduldet. Dann steht ein Wechsel in eine neue Pflegefamilie an. Die Truppe der Wild-Turkey-Farm ist alles andere als gewöhnlich. Zum ersten Mal kann auch Ole daran glauben, dass es sich irgendwo zuhause fühlt. Genauso geht es dem Pferd, das an diesem Tag Zuflucht auf dem Hof findet. Die beiden haben etwas gemeinsam und so entsteht eine tiefe Freundschaft. Als die Tiere eines benachbarten Hofes in Gefahr geraten ist es an ihnen, Mut zu zeigen und sie zu retten.

    Nach dem Klappentext und dem Pferdecover habe ich eine schöne Pferde-Abenteuer- und Freunschaftsgeschichte erwartet. Zunächst geht es aber eher um Ole, ein Pflegekind von Klein auf, das in der Schule natürlich gemobbt wird. Dem nicht genug behält ihn seine aktuelle Pflegefamilie auch nur des Geldes wegen und hat keinerlei festere Bindung zu ihm. Obwohl er seine Eltern kaum kannte, trägt der Junge den Cowboyhut seines leiblichen Vaters täglich, was seine Mitschüler dazu veranlasst, ihn zu hänseln. Die Lehrerin sagt dazu selbstverständlich nichts und dann kommt auch noch eine Dame des Jugendamtes unangemeldet mitten in den Unterricht, um Ole mitzuteilen, dass er urplötzlich die Pflegefamilie wechselt. Das war mir dann doch etwas zu viel konstruiert und meine Tochter hat mich gefragt, ob das wirklich so ist, wenn man seine Eltern verliert. Die Antwort darauf ist nicht einfach. Als Lehrerin würde ich solches Mobbing nicht unkommentiert lassen, die Pflegeeltern mal zum Gespräch einladen und die Dame vom Jugendamt hätte ich so spontan auch nicht hereingebeten. Mir schien es, als sollte hier einfach mit einer aufgesetzten Geschichte Mitgefühl bei den jungen Leser*innen erzeugt werden. Die Mittel waren mir aber zu unglaubwürdig.

    Sobald Ole auf dem Hof ist, wird die Stimmung etwas gelöster, es ist in Ordnung, dass Ole noch viele Male über seine Situation nachdenkt. Dass ausgerechnet am selben Tag auch noch ein Pferd eintrifft, dass Oles Schicksal teilt... nun gut. Die Leute auf dem Hof sind alles Marken mit eigenen Macken. Sehr lustig ist der Truthahn, der dem Cowboyhut in der Geschichte auch einen Sinn gibt. Durch ein Mädchen, das auch eine Art Zuflucht auf dem Wild-Turkey-Hof gefunden hat, wird Ole an das Reiten herangeführt. Es ist aber nicht explizit ein Buch für Pferdefans. Spannend wird es gegen Ende, als es um die Rettungsaktion geht. Der Schreibstil ist für Kinder recht einfach gehalten, die Schrift ist etwas größer und daher gut zu lesen. Schwarzweiß-Illustrationen lockern den Text auf. Insgesamt konnte mich das Buch nicht wirklich überzeugen, dafür liegen mir die Probleme und die Gefühle von Anfang an zu offen und konstruiert da. Reicht leider nur für 2,5 Sterne.
    Dark Cinderella Anya Omah
    Dark Cinderella (Buch)
    27.04.2025

    Romantic Suspense vom Feinsten

    Sofias Freundin verschwand spurlos, nachdem sie Zugang zum skønischen Königshaus hatte und dort vermutlich auch auf den Thronfolger Prinz Maximilian traf. Um unerkannt ermitteln zu können, hatte sich Sofia für einen Job dort beworben, aber eine erhalten. Als sie eine junge Frau auf der Toilette eines Clubs findet und ihr Erste Hilfe leistet ahnt sie nicht, dass das ihr Türöffner zum Palast wird, vornehmlich um zu verhindern, dass sie über den Vorfall spricht, denn die Bewusstlose ist niemand anderes als Prinzessin Linnea. Während Sofia verzweifelt versucht, Informationen über ihre Freundin zu sammeln, kommt sie dem Prinzen unweigerlich immer näher und die beiden verstehen sich bald unheimlich gut. Doch kann sie Maximilian trauen oder hat er wirklich mit dem Verschwinden einer jungen Frau zu tun? Sofia verstrickt sich immer mehr in widerstreitende Gefühle.

    Da zur Zeit viele Märchenadaptionen auf den Markt kommen, dachte ich zuerst, es handle sich bei Dark Cinderella um einen weiteren Fantasyroman aus dieser Ecke. Der Klappentext belehrte mich eines Besseren und irgendwie hat mich die Geschichte angesprochen. Sie erinnerte mich an Filme wie Plötzliche Prinzessin, Der Prinz und ich und weitere, die ich in jüngeren Jahren so gerne gesehen habe. Zu dem royalen Thema und der "Liebesgeschichte" gesellt sich hier aber noch eine ordentliche Portion Spannung hinzu. Die Suche nach der Freundin zieht sich wie ein roter Faden durch die Geschichte, das Verschwinden ist mehr als rätselhaft, da es bis auf eine Nachricht keinen Hinweise gibt, was der jungen Frau zugestoßen sein könnte. Die Polizei scheint sich für den Fall nicht genug zu interessieren und so ist es Sofia, die das Risiko eingeht und sich in die Höhle des Löwen - alias Prinz Maximilian - einschleichen will.

    Die Fassade des Königshauses und er royalen Familienmitglieder steht, doch gleich zu Beginn ist klar, dass es auch nicht mehr ist, als das, denn hinter den Kulissen tummeln sich Unmut über die aufgezwungene royale Lebensweise und Abgründe, die um jeden Preis geheimgehalten werden sollen. Sofia als Protagonistin ist sehr mutig und was ihre Mission angeht auch ehrgeizig. Sie lässt sich nicht einschüchtern. Allenfalls ihr Herz, das beim Prinzen höherschlägt, lenkt sie von ihrem Ziel ab. Maximilian ist aber auch ein toller Typ. Attraktiv, belesen, aber auch mit einer dunklen Seite, die in Stresssituationen hervorbricht. Aber reicht das, um ihn zu verdächtigen? Als Leserin hoffe ich natürlich, dass er unschuldig ist. Die Königin hingegen ist mit allen Wassern gewaschen und Prinzessin Linnea hat ihre eigenen Probleme. Diese Mischung aus Schnüffelei im Königshaus, Geheimniskrämerei und knisternder Romance hat mich das Buch wie nix durchsuchten lassen. Durch die kurzen Kapitel, die abwechselnd aus der Sicht von Sofia und Maximilian erzählt werden, fliegt man nur so durch die Seiten. Am Ende möchte man einfach nur Band zwei haben, sofort! 5 Sterne
    Leserabe 1. Lesestufe Kurz und leicht - Eine Prinzessin im Apfelbaum Iris Tritsch
    Leserabe 1. Lesestufe Kurz und leicht - Eine Prinzessin im Apfelbaum (Buch)
    14.04.2025

    Ganz ok für Erstleser*innen

    Mia beobachtet die Wolken. Plötzlich kommt Wind auf und sie sieht ein Schloss. Dann kracht auch schon etwas neben ihr in den Baum. Es ist Juno, eine echte Prinzessin. Mia nimmt sie mit nach Hause und die beiden haben viel Spaß. Leider ist das Schloss vom Wind verweht worden und Juno hat die Flöte, die es ruft verloren. Wie kommt die Prinzessin jetzt nach Hause?

    Das Titelbild hat uns gut gefallen: Eine selbstbewusste Prinzessin, die in einem Apfelbaum steht. Da haben wir angenommen es geht im Buch auch ein bisschen darum mit Klischees zu brechen. Von der Reihe Leserabe kurz + leicht haben wir schon anderer Bände gelesen und die waren trotz der Kürze des Textes recht gut und hatten etwas Tiefgang und mehr Unterhaltungswert. Beides hat uns bei dieser Geschichte etwas gefehlt. Zwar lernen Mia und Juno so ein bisschen die Gewohnheiten der jeweils anderen kennen, aber bleiben auch beide beim Gewohnten hängen. Neben den Mädchen gibt es noch ein niedliches Tierchen und ein verschwundenes Instrument, das alsbald gefunden wird. Das war es an Inhalt auch schon.

    Etwas besser gefielen uns die vielfältigen Aufgaben für Leseanfänger*innen. Am Anfang gibt es zwei, die den Inhalt etwas vorentlasten. Es geht um die Hauptpersonen und um den Anlaut W. Nach jedem der vier Kapitel folgen wieder zwei Rätsel, die z.B. genaues Lesen, Wortabgrenzung, Wort-Bildzuordnungen, Silbenordnen und Ähnliches trainieren. Die Rätsel haben Spaß gemacht. Sehr schön sind auch die Illustrationen von Carola Sturm und die Aufteilung von kurzen Textabschnitten und Bildern, durch die auch schwächere Leser*innen motiviert werden. Wörtliche Rede steht in Sprechblasen, so dass ein bisschen Comicfeeling entsteht. Das reißt die etwas maue Geschichte wieder etwas heraus, so dass wir 3,5 Sterne vergeben.
    Birds of Paris - Das magische Pendel Kathrin Tordasi
    Birds of Paris - Das magische Pendel (Buch)
    13.04.2025

    Magisch, mitreißend, spannend

    Léa ist mit ihrer Mutter, die im Museum arbeitet, gerade erst nach Paris gezogen, als sie beim Erkunden der Umgebung ein Mädchen wahrnimmt, das sich seltsam verhält. Kurzerhand folgt sie ihr und trifft zum ersten Mal auf den magischen Glanz der Schimmervögel. Doch dann muss das Mädchen, Alex, fliehen und bittet sie, ihr Notizbuch zu nehmen und in einem Pariser Buchladen ihren Freunden zu übergeben. Als sie die Bande von Straßenkindern aufsucht, erfährt sie, was es mit dem Schimmer auf sich hat. Denn auch sie hat eine besondere Gabe und muss sie nutzen, um gemeinsam mit den Federsuchern ein Artefakt zu finden. Denn die gefährlichen Vogelfänger haben Alex und lassen sie nur im Tausch gegen das magisches Pendel frei. Eine aufregende Jagd durch die Pariser Unterwelt beginnt.

    Gemeinsam mit meiner Tochter, aber auch allein, lese ich sehr gern Kinderbücher mit fantastischen Geschichten. Von den Birds of Paris hatte ich viel Gutes gehört und wollte das Buch unbedingt auch mal lesen. Schon das Cover stellt eine magische Verbindung zur Geschichte her, denn es hat diesen wunderschönen Glanz, der in etwas so ist, wie man sich das auch in der Erzählung später vorstellen kann. Denn sowohl die Federsucher-Kinder als auch Léa haben die Fähigkeit, Magie wahrzunehmen und den Glanz zu sehen, der in verschiedenen Gegenständen eingebunden ist. Die Legende der Schimmervögel, die das Schöne und Gute in die Welt brachten, bis sie sich vor den Vogelfängern verbergen mussten bildet eine tolle Grundlage für den Kampf zwischen den Kindern und ihren Jägern, der in eine großartige, lebensgefährliche uns spannende Schatzsuche in der Unterwelt von Paris führt.

    Mittendrin ist Léa, die gerade wieder umziehen musste und nirgends so recht Anschluss gefunden hat bisher. Ihre Gefühlswelt, aber auch die der anderen Kinder schildert die Autorin so glaubwürdig, dass es ein Leichtes ist, sie nachzuempfinden und mitzufühlen. Ganz viele Kinder und Jugendliche dürften sich hier angesprochen und eingebunden fühlen. Léa muss manches Mal über sich selbst hinauswachsen trotz ihrer Zweifel und sie muss lernen, Vertrauen zu haben. Zeitweise konnten wir das Buch einfach nicht weglegen und nicht nur einmal stockte uns der Atem ob der Gefahren, die die Kinder meistern müssen. Die Kapitelanfänge haben dazu wunderschöne kleine Illustrationen, die perfekt untermalen und die Vorstellungskraft anregen. Ein richtig toller, mitreißender Schmöker voller Spannung und Magie. Sehr empfehlenswert! 5 Sterne
    Make IT Real Ally Crowe
    Make IT Real (Buch)
    23.03.2025

    Tolle Rivals to Lovers Story mit Setting in der IT-Branche

    Fallon führt eine Art Doppelleben. Tagsüber ist sie bei einer IT-Firma als Programmiererin angestellt und versucht sich dort gegen ihre männlichen Kollegen zu behaupten. In ihrer Freizeit schreibt sie jedoch erfolgreich spicy Liebesromane. Diesen Teil ihres Lebens hält sie aber sorgsam verborgen. Damit die Kollegen nicht auch noch dumme Bemerkungen über ihre Romane machen, schreibt sie diese unter dem Pseudonym Rosalie Golden und verändert für ihren Instagram-Auftritt regelmäßig ihr Aussehen. Als sie jedoch ihre erste Lesung hält, steht plötzlich niemand anderer vor ihr, als Jesper, ihr verhasster Rivale aus der Firma, der ihr gerade ihre Beförderung weggeschnappt hat. In der Not gibt sie sich als ihre eigene Zwillingsschwester aus. Als sich Jesper für sie interessiert, stimmt sie einem Date zu, natürlich nur, um ihm seine Arroganz ein bisschen heimzuzahlen. Das geht natürlich gründlich schief, denn so ätzend ist der Typ gar nicht.

    Mal ganz davon abgesehen, dass das Buch ein echtes Schmuckstück in jedem Bücherregal darstellt, habe ich diese RomCom wirklich genossen. Ally Crowe verbindet hier die Tropen Rivals to Lovers und Fake Dating perfekt mit dem realen Problem, das Frauen in vermeintlichen Männerberufen täglich erfahren. Genau wie Fallon werden viele nicht ernst genommen, übergangen und für dumm verkauft. Statt hinzuschmeißen und sich eine andere Firma zu suchen, ist Fallon überzeugt, dass ihr Chef ihre Qualitäten durch mehr Fleiß und Anstrengung schon noch erkennen wird und das, obwohl er ihr die versprochene Beförderung und damit die Leitung eines großen Projekts versagt. Der Spott ihrer Kollegen ist ihr sicher. Fallon ist in ihrem Beruf top, von den Kollegen hält sie sich jedoch fern. Vor allem ihr Tischpartner Ethan ist wirklich eine einzige Red Flag. Wie das mit den anderen ist, zeigt sich nach und nach.

    Vor allem den Konkurrenten Jesper lernt sie als Rosalie nach und nach kennen und auf einmal ist es in der Firma zwischen ihnen nicht mehr ganz so unerträglich. Klar ist die Idee, sich als die eigenen Zwillingsschwester auszugeben, nicht die beste, doch irgendwie kann man Fallon auch verstehen. Leider verpasst sie den Absprung und man ahnt, worauf es hinauslaufen wird. Das Ganze beschreibt Ally Crowe jedoch so gefühlvoll und auch witzig, dass man beim Lesen mitschmachtet und einfach nur hofft, dass der große Knall und die Verletzungen nicht zu groß sein werden. Tatsächlich hat mich die Autorin dann in ihrer Herangehensweise überrascht und ich fand das sehr erfrischend, wie sie mit dem Problemen in Job und Beziehung zwischen den beiden umgegangen ist. Nur an einer Stelle, war ich mit einer Reaktion der Protagonistin so gar nicht einverstanden, aber diese Einsicht hat sie dann selber auch. Das Ende war echt schön und man ist fast ein bisschen traurig, dass das Buch zuende ist. Für mich eine überraschend witzige, erfrischende RomCom. 5 Sterne
    Wishkeeper, Band 2 - Die Reise nach Silversands Barbara Laban
    Wishkeeper, Band 2 - Die Reise nach Silversands (Buch)
    16.03.2025

    Spannende und geheimnisvolle Rückkehr nach Everwish

    Lexi, Milo und Talon möchten nach Everwish zurückkehren, um als Wishkeeper eine neue Aufgabe zu erfüllen. Sie wollen die Crimsons endlich von Silversands in ihre Heimat Flavia bringen. Doch schon im Park passieren seltsame Dinge. Alle Inklinge sind ohne Farbe. Dennoch nehmen die Kinder sie mit in die fantastische Welt von Everwish, was jedoch ungeahnte, schlimme Folgen hat. Zudem werden einige Crimsons vom bösen Horroxer Tremoris gefangen gehalten, dessen Artgenossen in Everwish eingedrungen sind und dieses bedrohen. Allen voran die Eiswelt von Eterna. Lexi, Milo und Talon bleibt nichts anderes übrig, als sich dieser Gefahr zu stellen, um die Welt der Wunschwesen zu retten.

    Meine Tochter und ich waren schon vom ersten Band der Wishkeeper begeistert. Barbara Laban schafft es immer wieder, überzeugende fantastische Welten aufzubauen, die wir schon in Die Mitternachtskatzen geliebt haben. Everwish jedoch ist einfach zum Träumen schön und die Idee, dass unsere unerfüllten Wünsche dort ein neues Zuhause bekommen einfach toll. Zudem wimmelt es in Everwish von kuschelig knuddeligen Wunschwesen, die einfach niedlich sind. Meine Tochter liebt ihre Art, mal frech, mal ernst. Wie sie langsam die Sprache der Menschen lernen ist witzig, ihre Verwandlung von Inklingen in die verschiedenen Wesen magisch. Doch diesmal läuft etwas gewaltig schief und das Böse kehr nach Everwish zurück. Milo, Lexi und Talon bekommen es erneut mit den Horroxern zu tun, die die magische Welt und damit die Heimat der Wunschwesen, wie wir sie lieben, zerstören wollen.

    Dieser zweite Band der Wishkeeper kam mir so viel düsterer und gefährlicher vor, als der erste und bietet daher noch mehr Spannung. Die Kinder und auch die süßen Wesen geraten in gefährliche, schier ausweglose Situationen, so dass man glaubt Everwish oder zumindest Teile davon gingen für immer verloren. Das nimmt einen als Leser*in ganz schön mit und man hofft so sehr, dass die Kinder das Ruder noch einmal herumreißen können, um erneut die Horroxer und auch den Anführer Tremoris in die Flucht zu schlagen. Besonders spannend fanden meine Tochter und ich, dass auch die persönlichen Schicksale der Kinder und ihrer Familien plötzlich eine besondere Rolle spielen, so dass Neid, aber auch Verständnis für den jeweils anderen Wishkeeper aufkommt.

    Barbara Laban erzählt sehr lebendig und in den schönsten, schillerndsten und dunkelsten Farben, so dass man nicht anders kann, als in das Land Everwish einzutauchen und jedes Auf und Ab mitzuerleben, als wäre man selbst dabei. Meine Tochter fand es wunderbar, dass wieder sämtliche liebgewonnenen Charaktere aus Band 1 dabei sind. Besonders Hope hat es ihr angetan, aber auch Baxter, Sirabelle, Libros und Cascadia findet sie einfach toll. Für uns hatte es den Anschein, als ob Lexi diesmal einen besondere Rolle spielt, und obwohl das aktuelle Problem zu einem Abschluss kommt, blieben bei uns noch einige Fragen offen, von denen wir hoffen, dass sie im nächsten Band "Wishkeeper - In der Eiswelt von Eterna", die im Dezember erscheint noch aufgelöst werden. Wir freuen uns jedenfalls schon darauf.

    Bis dahin trösten wir uns mit dem Hörbuch, das wieder von der gekannten Hörbuch-Sprecherin Julia Nachtmann eingelesen wurde, die jedem Wishkeeper und jedem Wunschwesen eine eigene Stimme und Charakter verleiht. Ihre Interpretation kommt sehr nah an das, was wir uns beim Lesen vorgestellt haben. Da es viel wörtliche Rede gibt, ist der Vortrag auch lebendig und spannend, fast wie ein Hörspiel und damit auch gut mehrmals hörbar. Vor allem ihre Verkörperung von Hope ist richtig gut und je nach Situation passt sich ihre Stimmlage der Stimmung in Everwish perfekt an. Besser kann man es als Hörbuch-Sprecherin gar nicht machen. Meine Tochter ist ein ganz großer Fan und hört sich beide Bände immer wieder an. Daher gibt es für Buch und Hörbuch von uns 5 Sterne.
    Fake Dates and Fireworks Kyra Groh
    Fake Dates and Fireworks (Buch)
    15.03.2025

    Situationskomik, Spice und ernste Zwischentöne

    Seit ihrer ersten Nacht an Silvester vor zehn Jahren sind Becca und Nils beste Freunde mit gewissen Vorzügen, obwohl sie sich nur einmal im Jahr zum Jahreswechsel treffen. Dieses Mal will Becca Nägel mit Köpfen machen und bucht für sie beide ein Zimmer in einem Luxushotel in den bayerischen Bergen. Sie möchte endlich eine ernste Beziehung. Doch als sie ein paar Tage vor Silvester eintrifft, begegnet sie ausgerechnet Raphael, dem arroganten Onkel eines ihrer Kita-Kinder. Und wäre das nicht schon schlimm genug, kommt Nils nicht allein, sondern mit einer Verlobten, von der Becca rein gar nichts wusste.

    Es gibt Geschichten, die fesseln Leser*innen sofort mit ihrem Charme und ihrem Witz. Mit Fake Dates and Fireworks ist Kira Groh genaus so eine Story gelungen. Allerdings überzeugt ihrer auch mit ernsteren Themen. Zunächst ist da aber mal Becca, die geborene Erzieherin, die kurz vor den 30ern steht und endlich bei ihrem Langzeitgeliebten und Freund eine echte Beziehung einfordern will. Seit ihrer ersten zufälligen Begegnung telefonieren die beiden und Becca ist die ideale Zuhörerin für sämtliche von Nils Gefühlslagen. Zwar ist abgemacht, dass beide auch andere Beziehungen haben dürfen, doch wird schnell klar, dass alles nur funktioniert, solange Nils bekommt, was er braucht und Becca ihre eigenen Bedürfnisse hintenanstellt. Im Verlauf der Geschichte erkennt man so manche Red Flag in Nils Verhalten, die ihn zu einem einzigen Unsympathen machen. Man wünschte, man könnte auch Becca davon überzeugen, damit sie nicht (weiter) verletzte wird.

    Raphael zeigt beim Abholen seines Neffen im Kindergarten auch keine Schokoladenseite, daher ist Becca echt genervt, als er ausgerechnet im selben Luxushotel auftaucht und ihren Beziehungsplan stört. Doch anders als Nils hört er wirklich zu und hilft ihr ungefragt aus der Patsche. Mit ihm ergeben sich für mich als Leserin herrlich zu lesende, erfrischende Dialoge und ein paar Aufeinandertreffen voller Situationskomik, die mich zum Lachen gebracht haben. Es ist schön zu sehen, wie Becca aufblüht und trotz aller Verletzungen an Selbstwertgefühl gewinnt. Zudem knistert es richtig gut und die Story ist so romantisch, dass man einfach nicht anders kann, als das Buch in einem wegzulesen. Einzig am Schluss verliert das Buch für mich etwas an Dynamik und zieht sich etwas bis zum Ende, das wie erwartet ausfällt. Insgesamt aber eine echt lesenswerte RomCom mit tollen Themen, lustigen Szenen und angenehmem Spice. 4,5 Sterne
    Meine Sticker + Karten + Box - Ostern Meine Sticker + Karten + Box - Ostern (Buch)
    09.03.2025

    Sinnvoll beschäftigt und absolut begeistert

    Meine Sticker + Karten + Box enthält 30 stabile Karten mit österlichen Motiven und für jede Karte zugehörige Sticker, die zum freien Gestalten, zum Puzzle und Rätsel lösen und zum Dekorieren nach Vorlage genutzt werden. Die Box ist ebenfalls sehr stabil und man kann nach dem Gebrauch immer wieder alles ordentlich darin verstauen. So eignet sie sich hervorragend zum Mitnehmen für Wartezeiten oder zur Beschäftigung z.B. im Wartezimmer oder im Restaurant, eben immer, wenn es Zeit zu überbrücken gilt oder den Kindern langweilig wird. Durch das handliche Format passt die Box in jeden Kinderrucksack oder die Handtasche und ist immer griffbereit.

    Wir haben die Box bisher vorwiegend zuhause genutzt, das aber sehr ausgiebig. Unsere 4-Jährige ist, wenn man die Karten auspackt, kaum noch zu stoppen und beschäftigt sich so hingebungsvoll damit, dass es eine Freude ist, ihr zuzusehen. Die Ecken der Karten sind abgerundet und damit sicher für Kinderhände. Die Motive gefallen unserer Kleinen super und auch ich finde die Hasen, Küken, Eier, Nester und Blumen total schön zur Frühlings- und Osterzeit. Die Karten halten verschiedene Aufgaben bereit. Mal kann man auf einen vorgedruckten Hintergrund einfach die zugehörigen Sticker selbst platzieren und damit ein schönes Bild gestalten, mal sind die Sticker Puzzleteile, die an der richtigen Stelle eingefügt werden müssen, es gibt Labyrinthe oder Ostereier, die nach einer Bildvorlage mit den Stickern dekoriert werden. Die passenden Aufkleber zu den Karten findet man kinderleicht über farbige Symbole. Das kann unsere Tochter mit 4 Jahren allein. Auch hat sie jetzt keine Probleme mehr, Sticker vorsichtig abzuziehen. Gerade bei den Puzzleteilen achtet sie sehr auf Genauigkeit und hat einfach Spaß am Bekleben. Die Ergebnisse bereiten ihr Freude. Wenn doch mal etwas schief ist, kann man die Sticker auch wieder abziehen und noch einmal platzieren. Total super, denn das vermeidet Frust und Unzufriedenheit. Teilweise gibt es auch Motive, die noch selbst ausgemalt werden dürfen. Die Karten machen nicht nur Spaß, sondern trainieren Motorik, Hand-Auge-Koordination und Genauigkeit.

    Der Clou und der Unterschied zu vielen anderen Stickerheften ist, dass man die Karten hinterher verschenken kann. Dafür sind auch die Rückseiten bunt gestaltet und können mit "von" und "für" beschriftet werden, so dass man Kindergartenfreund*innen, Omas, Opas, Tanten und Onkel eine Freude damit macht. Gleichzeitig sind die Kinder stolz auf ihre Werke. Da es die Box auch noch zu anderen Themen gibt, wird diese sicher nicht unsere letzte gewesen sein. Gerade für das Osternest oder auch für den Kindergeburtstag sind sie das ideale kleine Geschenk. 5 Sterne
    Alles Safe. Ein Comic-Abenteuer Rüdiger Bertram
    Alles Safe. Ein Comic-Abenteuer (Buch)
    09.03.2025

    Cooles Comic-Abenteuer

    Flos Leben läuft nach ganz klaren Regeln. Alles, was irgendwie nur ein bisschen gefährlich sein oder Verletzungsgefahren beinhalten könnte, wird kategorisch abgelehnt. Man könnte sie übervorsichtig nennen. Darum ist sie auch entsetzt, als sie mit ihrer Familie im Urlaub in die Berge fahren soll. Während die Eltern und ihr Bruder wandern gehen, bleibt sie in der Sicherheit des Hotels. Bis da dieses tolle und mutige Mädchen namens Kaja auftaucht und Flo für eine Bergtour begeistert. Ob das gut gehen kann?

    Alles safe! Da sagt das Cover-Bild aber was ganz anderes und das macht neugierig. Zudem dürfte Kids allein schon das vielverwendete "safe" aus ihrem Wortschatz ansprechen. Meine Tochter jedenfalls wollte unbedingt gleich loslesen und mochte Flo auf Anhieb. Sie wird hier ziemlich überspitzt dargestellt und ist wirklich sehr sehr vorsichtig und auch skeptisch gegenüber allem. Da wird für den Bergurlaub ein riesiger Notfallrucksack gepackt, der alles zwischen Sonnencreme und Leuchtraketen enthält, was man sich vorstellen kann. Dabei hat Flo gar nicht vor zu wandern. Viel zu risikoreich! Aber als sie Kaja kennenlernt, die so ziemlich das genaue Gegenteil von ihr ist, wird sie doch ein bisschen leichtsinnig, denn ihr Herz sagt etwas anderes als die Vernunft in ihrem Kopf und es beginnt ein schräges, lustiges und wunderbares Abenteuer, bei dem kein Auge trocken bleibt. Das Rasante wird noch durch die Lesegeschwindigkeit verstärkt, denn bei "Alles safe" handelt es sich wirklich um eine Geschichte, die ganz in Comicform geschrieben ist und pro Seite denkbar wenig Text enthält. Zudem ist dieser trotz Sprechblasen richtig schön groß gedruckt und erleichtert so noch das Lesen für weniger geübte Leser. Selbst Lesemuffel kann man mit diesem Buch sehr gut aus der Reserve locken. Trotzdem ist die Geschichte gut verständlich und mit den einmalig gezeichneten, schrägen Charakteren total cool und witzig, wobei ich auch finde, dass sie Kinder zum Nachdenken über ganz viele Kleinigkeiten wie Ängste, Erwachsenwerden, erste Liebe, Familienbande und vieles mehr anregt. Und bei so manch brenzliger Situation kann man auf Flo und ihre Entwicklung einfach nur stolz sein, weil sie - wenn es darauf ankommt - unerwartet mutig und eine tolle Freundin ist. Also: Vorsicht, lesensgefährlich! 5 Sterne
    Ever & After, Band 2: Die dunkle Hochzeit (Knisternde Märchen-Fantasy der SPIEGEL-Bestsellerautorin Stella Tack | Limitierte Auflage mit Farbschnitt) Stella Tack
    Ever & After, Band 2: Die dunkle Hochzeit (Knisternde Märchen-Fantasy der SPIEGEL-Bestsellerautorin Stella Tack | Limitierte Auflage mit Farbschnitt) (Buch)
    03.03.2025

    Wieder brutal gut

    Im Land herrscht Chaos, seit Rain den schlafenden Prinzen mit ihrem Kuss erweckt hat. Nicht mehr lang und die Welt wird untergehen, denn trotz großer Anstrengungen sind Rains Versuche ihrem Schicksal zu entgehen bisher erfolglos geblieben. Sollte es ihr nicht gelingen zu fliehen wird sie den Prinzen heiraten müssen und dann erfüllt sich die dunkle Prophezeiung. Wenn sie nur kurz an einen Spiegel käme, um sich mit dem Cole, dem Spiegelbild des Prinzen abzusprechen. Doch dafür muss Rain einen dreckigen Deal mit dem undurchschaubaren Rumpelstilzchen abschließen. Ihm kann man genauso wenig trauen wie dem Teufel. Eine Chance tut sich auf, als Rains Verbündete unverhofft im Carneval eintreffen, aber jeder Ungehorsam könnte Opfer fordern.

    Der erste Band von Ever & After war eines meiner Lieblingsbücher im letzten Jahr, ein absolutes Highlight. Ich war sehr gespannt, ob Stella Tack mit dem zweiten Band an diese Sensation anknüpfen kann. Die Triggerwarnung war jedenfalls genauso Unheil verheißend, wie beim letzten. Band zwei setzt kurz nach dem Ende des ersten Bandes an. Zunächst erfahren wir nur, wie es Rain und ihrem Cousin Avery ergangen ist und wie der Alltag in der Nähe des Prinzen sich gestaltet. Dadurch, dass es im ersten Drittel kaum große Ortswechsel gibt, zog sich dieser Teil für mich jedoch ein bisschen und wirkte sehr statisch. Zum Glück gelingt es der Autorin dann, zu der gewohnten atemlosen Spannung und zu den unvermuteten Plottwists zurückzukehren. Ab da bin ich wirklich durch die Seiten geflogen und konnte nicht mehr aufhören. Ich war fasziniert von den Personen und Märchenfiguren, die das Geschehen abwechslungsreich, brutal und gefährlich machen.

    Sehr interessant waren auch die Märchen hinter den Märchen, die wir kennen und die Tack viel gewaltiger entspinnt, als sie in den Aufzeichnungen der Gebrüder Grimm zu lesen sind. Denn die Götter mussten hier noch mit eingewoben werden und das ist wirklich gelungen. Ziemlich viele solcher Erzählungen und auch kurze Ausschnitte an jedem Kapitelanfang unterbrechen die Handlung stellenweise, aber das stört den Lesefluss keineswegs, sondern sorgt für mehr gruselige Spannung. Der Band ist wiederum nichts für Zartbesaitete, denn er ist wirklich krasse Fantasy. Ein bisschen Romance kommt natürlich auch wieder vor, aber irgendwie fühlte ich die Sache zwischen Cole und Rain diesmal nicht so stark und trauerte eher einem anderen Typen hinterher, aber das ist Geschmackssache.

    Ein Highlight sind in Band zwei die Machenschaften der Vasallen und ihre Hintergründe. Die fand ich wirklich super spannend und manchmal konnte man fast Mitleid mit ihnen bekommen. Nee, doch nicht... Das Ende ist sehr überraschend und hat mich richtiggehend geflasht. Ich dachte nur WTF, ohne Witz. Was für eine abgef... Idee! Brillant! Jetzt muss Band 3 her, am besten sofort. 4,5 Sterne

    Mittlerweile habe ich das Buch auch in der Hörversion durch und diese hat mir auch gefallen, allerdings im Vergleich zum Buch etwas weniger. Die Stimme von Pia-Rhona Saxe, die auch schon den ersten Teil gelesen hat, war gewohnt jugendlich und passend für die Protagonistin. Teilweise wirkte mir Rain aber etwas zu verzweifelt oder ängstlich. Vor allem zu Beginn zog sich das Hörbuch - wie das Buch - doch ziemlich in die Länge. Beim Hörbuch gab es noch ein paar längere Kapitel, die in mir dieses Gefühl hervorriefen. In meinem Kopf beim Lesen war alles auch etwas düsterer, als im Vortrag der Sprecherin. Trotzdem ist es noch ein sehr gutes Hörvergnügen, vor allem durch die Parts der Vasallen. Das macht Lust auf den letzten Band. 4 Sterne für die Hörversion.
    Wishkeeper 01. Das Land der verborgenen Wünsche Barbara Laban
    Wishkeeper 01. Das Land der verborgenen Wünsche (MP3)
    03.03.2025

    Wunderschöne, fantastische Geschichte zum Abtauchen in eine andere Welt

    Lexi ist ein ganz normales Mädchen. Sie lebt in London und kümmert sich um ihre oft traurige Mutter, während ihr Vater arbeiten muss. Doch Lexi hat ein Geheimnis. Manchmal sieht sie schimmernde Schmetterlinge auffliegen. Durch einen geheimnisvollen Brief trifft sie auf Milo, der diese Fähigkeit auch besitzt. Sie scheint mit den Wünschen der Menschen zusammenzuhängen. Denn unerfüllte Wünsche lösen sich nicht in Luft auf, sie müssen von Wishkeepern in die geheimnisvolle Welt von Everwish gebracht werden, wo sie sich in fantastische Wesen verwandeln. Ausgerechnet Lexi und Milo werden erwählt, die nächsten Wishkeeper zu sein und so beginnt ein großes Abenteuer. Die beiden müssen sich beeilen, denn etwas geht nicht mit rechten Dingen zu. Everwish ist in Gefahr!

    Endlich eine neue Reihe von einer unserer Lieblings-Kinderbuchautorinnen Barbara Laban, die uns schon mit den Mitternachtskatzen begeistern konnte. Allein das wunderschöne Cover erfüllt in diesem Fall alle unsere Wünsche und lässt uns von Everwish träumen. Meine Tochter hat sch gleich in das Buch verliebt. Und auch, wenn es bei uns nicht immer ein Farbschnitt sein muss, hier solltet ihr zusehen, dass ihr noch eine Erstauflage bekommt. Damit sieht das Buch einfach magisch aus. Wie schon bei den Mitternachtskatzen spielt die Geschichte wieder teilweise in London, wo die Autorin lebt. So kommt dieses Setting immer sehr authentisch bei uns an. Lexi mochten wir gleich, sie ist ein bodenständiges Mädchen und hat es nicht immer leicht, weil ihre Mutter sehr oft einfach traurig ist. Die Handlung beginnt alltäglich, aber schon bald tauchen erste fantastische Wesen in Form von geheimnisvollen Schmetterlingen auf, die zunächst nur Lexi sehen kann. Dann erhält Lexi diesen geheimnisvollen Brief und begegnet dadurch ihrem Gefährten bei diesem Abenteuer. Milo ist auch ein richtig toller Junge und schnell werden die beiden ein Team. Das müssen sie auch, denn auf sie warten eine unglaubliche Welt und wichtige Aufgaben. Sie müssen die unerfüllten Wünsche nach Everwish bringen, damit diese dort leben können.

    Die magischen Elemente in diesem Buch sind einfach toll! Schon beim Betreten von Everwish bekommen die Kinder Hilfe von einem Baum, es gibt ein grummeliges Buch, das auf seinen Seiten gerne nützliche Tipps gibt und am allerschönsten, neben der Landschaft, sind die Wesen, in die sich die kleinen Schmetterlinge verwandeln. Doch es gibt auch einen Wishkeeper, der verschwunden ist und weitere seltsame Vorkommnisse, die Fragen aufwerfen und den Plot sehr spannend machen. Wir wollten unbedingt wissen, was in Everwish los ist. Dabei haben wir uns vor allem in eines der kleinen Wesen verliebt, wobei jede Art, ob Lumix, Fireflashs, Neverlinge oder Crimsons für sich genommen wundervoll sind. Dazu kommt noch, dass die Zeit drängt und die Handlung unaufhaltsam vorwärtsgetrieben wird. Barbara Laban lässt hier ihre ganze Fantasie spielen und wir als Leser können uns nur wünschen, auch mal Wishkeeper zu sein. Meine Tochter liebt die Reihe jetzt schon und hofft auf ganz viele weitere Bände. Die Innengestaltung mit vielen Schnörkeln und einer leicht zu lesenden Schrift, sorgt dabei zusätzlich für Spaß und Motivation. Durch die Illustrationen konnten wir uns die Wesen noch besser vorstellen und hätten am liebsten eines adoptiert. Unbedingt lesen!

    Mittlerweile haben wir das Buch auch als Hörbuch und sind sehr begeistert von der fantastischen Stimmung, die hier transportiert wird. Jede Figur erhält von der bekannten und routinierten Sprecherin Julia Nachtmann eine eigene Stimme. Sowohl für männliche als auch für weibliche oder fantastische Figuren trifft sie den perfekten Ton. Gefühle werden durch sie sehr gut wiedergegeben und beim Zuhören wirkt alles noch lebendiger, als beim Lesen. Wir haben allerdings mit einer leicht erhöhten Geschwindigkeit gehört, was wir meistens so machen. Die ohnehin sogartige Handlung kann man beim Hörbuch kaum unterbrechen. Die Geschichte lässt sich problemlos mehrmals hören und wird nicht langweilig. Wir freuen uns bereits auf den zweiten Teil!
    9 kleine Menschen Regina Feldmann
    9 kleine Menschen (Buch)
    02.03.2025

    Unterschiede und Gemeinsamkeiten machen die Welt und Freundschaften bunt

    Der Titel sagt schon sehr viel über das Buch aus. Es geht um 9 kleine Menschen, die zur selben Zeit geboren werden und in derselben Stadt aufwachsen. Viel haben sie gemeinsam, in manchen Dingen unterscheiden sie sich. Dennoch sind sie Freunde fürs Leben und machen die Welt bunt und lebenswert. Die Geschichte wird in kurzen Reimen in immer gleicher Form erzählt. 9 kleine Menschen stehen auch im Mittelpunkt eines jeden Verses. Interessant ist die Erklärung der Autorin, dass sie diese Form an ein menschenverachtendes Kinderlied angelehnt hat. das früher wie selbstverständlich gesungen wurde. Zum Glück entwickeln sich die meisten Menschen weiter, so dass es heute untragbar wäre. Die Anlehnung ist ein deutlicher Hinweis darauf, dass 9 kleine Menschen heute anders sind. Sie haben denselben Geburtstag, eine liebende Familie (auch wenn das leider nicht unbedingt für alle Kinder in der Realität so ist), sie mögen ähnliche Dinge gern, spielen und mögen es bunt. Doch es gibt auch Unterschiede in den Familienkonstellationen oder in der finanziellen Situation. Das Aussehen oder die "Herkunft" hingegen spielen keine Rolle im Buch, auch nicht die körperlichen Merkmale. Die Kinder sind einfach Freunde und haben Spaß zusammen. Daran ändert sich auch nichts, wenn sie älter werden. Das Buch lässt mich hoffnungsvoll in die Zukunft blicken und lässt auch Kinder von einer Welt ohne Konflikte träumen. Einer Welt, die unsere Kinder schaffen können, wenn man ihnen die richtigen Werte mitgibt. Für (Vor-)lesende gibt es noch ergänzende Hinweise der Autorin Regina Feldmann.

    Die Illustrationen von Martina Stuhlberger gefallen mir gut, sie zeigen eine bunte Welt, in die die Kinder hineingeboren werden und in der sie sich wohlfühlen. Die Farben sind jedoch nicht grell, sondern angenehm und vor allem die Umgebung, die Umwelt ist fantasievoll gestaltet und lässt Kinder Geborgenheit spüren und Neues entdecken. Wirklich eine bestärkende Geschichte, die Lebensfreude und Zuversicht widerspiegelt. 5 Sterne
    Die Ponys von Lillasund 1. Ida und das Ponyglück Kathrin Lena Orso
    Die Ponys von Lillasund 1. Ida und das Ponyglück (Buch)
    26.01.2025

    Schönes Ferienabenteuer in Schweden

    Ida und ihre Mutter leben in Deutschland, wollen die Osterferien aber bei Bekannten auf der schwedischen Insel Lillasund verbringen. Ida ist zunächst skeptisch, da sie die Tochter der Familie in schlechter Erinnerung hat, doch bald schon ist das vergessen. Gemeinsam erleben die beiden wunderschöne Frühlingstage zusammen mit ihren Ponys. Doch da sind auch noch die sehr von sich überzeugten Jungs vom benachbarten Reitstall, mit denen ein Wettstreit um den besten Platz im Festzug beim traditionellen Inselfest entsteht. Zudem umgibt einen Fremden auf der Insel ein Geheimnis, das sie unbedingt lösen wollen.

    Ida und das Ponyglück ist der perfekte Titel für den ersten Band der neuen "Die Ponys von Lillasund" Reihe von Kathrin Lena Orso. Die Autorin konnte uns schon mit ihren tollen Seelilly-Büchern bestens unterhalten. Die Ponys von Lillasund bietet nicht nur Pferde- und Ponyfans bestes Lesefutter voll schöner Abenteuer. Auch wer gerne Ferien- und Freundschaftsgeschichten mag, wird hier voll auf seine Kosten kommen. Protagonistin ist Ida, ein junges Mädchen, das mit ihrer Mutter in Hamburg lebt und nun die Ferien auf der schwedischen Insel Lillasund verbringt. Ida ist manchmal etwas nachdenklich und eher vorsichtig, sorgt sich auch manchmal, doch im Grunde ist sie fröhlich und mag Ponys und Pferde. So ist es kein Wunder, dass in diesem Buch viel geritten wird und auch einiges an Pferdewissen nebenbei einfließt. Uns gefiel es sehr, wie sie relativ schnell in Elsa einen Freundin findet, jedoch mit den Jungs vom benachbarten Hof nicht so harmoniert. Ein bisschen Reibung darf in keiner Geschichte fehlen und hier geht es um nicht weniger als darum, beim Insel-Festzug mit dem Lieblingspony vorwegzureiten. Zudem beobachten die Mädchen einen Cafébesucher, der sich reichlich seltsam verhält.

    So kommt natürlich keine Langeweile auf, denn neben dem Wettstreit mit den Jungs und der Pferdepflege, gibt es auch noch eine Rätsel zu lösen. Eigebettet ist die Geschichte in ein wunderbares schwedisches Setting, das richtig tolles Bullerbü-Feeling aufkommen und uns herrlich dem Alltag entfliehen lässt. Man träumt sich direkt auf diese schöne Insel, die sich trotz aller Konflikte nach Leichtigkeit anfühlt. Das unterstreichen auch die wunderschönen, sanften Illustrationen von Tobias Goldschalt, die Szenen aus dem Text darstellen. Für einigermaßen geübte Leser*innen ist das Buch ab sieben Jahren geeignet. Jedes Kapitel umfasst ca. 10 - 12 Seiten, die gut zu schaffen sind und anschließend eine Lesepause ermöglichen. Doch wir waren oft zu neugierig, wie es weitergeht, um sie zu nutzen. Daher empfehlen wir das Buch sehr gern und wenn es gefällt, ist Nachschub schon in Form eines zweiten Bandes in Sicht (erscheint Mai 2025). 5 Sterne
    Wiener Zuckerbäckerei Bernadette Wörndl
    Wiener Zuckerbäckerei (Buch)
    26.01.2025

    Ein Schmuckstück für die Liebhaber Wiener Klassiker

    Wiener Zuckerbäckerei ist schon optisch ein Schmuckstück, das mich sofort an das gediegene Ambiente Wiener Kaffeehäuser erinnert. Als begeisterte Wien-Reisende und Liebhaberin der köstlichen Mehlspeisen, die es dort zu verköstigen gibt, war ich hellauf begeistert und musste einfach zuschlagen. Die Erwartungen wurden mehr als übertroffen und ich möchte diese grundlegende, klassische aber gleichzeitig moderne Rezeptsammlung nicht mehr missen.

    Die einleitenden Sätze versetzten mich in nostalgische Stimmung und zurück in die Welt von Therese Schulz, auf deren Originalaufzeichnungen die Rezepte in diesem Buch basieren. Das macht Lust, in dem Buch zu blättern und noch vielmehr, die leckeren Kuchen, Torten und Gebäckstücke zu probieren. Einige sind echte Klassiker, die ich in Wien immer wieder genieße. Mit den Rezepten, die Bernadette Wörndl hier in die heutige Zeit übertragen hat, bekommt man sie zu Hause ebenso köstlich hin.

    Der Rezeptteil ist sinnvoll in die Kapitel Kuchen & Tartes, Torten, Schnitten & Rouladen, Teegebäck, Mehlspeisen, Weihnachtsgebäck und Puddings, Cremes & Eingekochtes gegliedert. Eine Kaptitelübersicht führt schnell in die gewünschte Kategorie. Jedes Rezept wird durch eine kurze Einleitung in den richtigen Kontext gesetzt und man fühlt direkt die Besonderheit des jeweiligen Gebäcks. Neben der Portionsgröße wird in der linken Spalte die Liste der Zutaten übersichtlich aufgeführt. Rechts finden sich Backtemperatur und Backanweisungen sowie die gut gegliederte und verständliche Zubereitungsanleitung. Hier kann eigentlich gar nichts schiefgehen. Oft gibt es noch Tipps, wie das Gebäck noch feiner wird oder abgewandelt werden kann. Die ganzseitigen Fotos sind so ansprechend und geschmackvoll präsentiert, dass man am liebsten gleich am Tisch Platz nehmen möchte. Alles wirkt ausgesprochen edel und sehr ästhetisch. Zwischendrin finden sich ab und an Fotos und/oder Erklärungen zu Zutaten und verschiedenen Teigsorten. Wer Wien so gern besucht wie ich, der wird die ganze Atmosphäre des Buches lieben und sich beim Genießen dorhin versetzt fühlen. Punschkrapferl, Esterházyschnitte oder Mohntorte, es schmeckt einfach alles, was man mit dem Buch zubereitet. Ein Highlight sind für mich auch die von meiner Familie sehr geliebten Mehlspeisen wie Palatschinken, Kaiserschmarrn, Apfelradeln, Marillenknödel und viele mehr. Am liebsten sollte ich jeden Tag eines dieser Gerichte zaubern. Mein Tipp: Probiert die Marillenschaumtarte! Die Kombination aus knusprigem Mürbteig, säuerlich-fruchtiger Marille und süßem Baiser, das auf der Zunge zergeht ist einfach göttlich.

    Ein Highlight in meinem Kochbuchregal und daher eigentlich mehr als 5 Sterne wert.
    Akademie Splitterstern 1: Akademie Splitterstern Falk Holzapfel
    Akademie Splitterstern 1: Akademie Splitterstern (Buch)
    23.01.2025

    Grandioses Abenteuer mit richtig coolen Ideen und Illustrationen

    Sie treffen sich zum ersten Mal im Büro des Schulleiters der Splitterstern Akademie: Zauberlehrling Ribisel, Barbarin Erika, Wächter Garek und Schurkin Fenja. Alle vier scheinen so gar nicht zu Ihresgleichen zu passen und sollen nun gemeinsam im Keller unterrichtet werden. Doch vor lauter Aufregung verwandelt Ribisel, dessen Zauberkünst wirklich unterirdisch sind, den Schulleiter in eine Kröte. Zum Glück entdecken die Adepten Schädel Denny, der weiß, wie man die Kröte wieder zurückverwandeln kann. Doch dazu müssen die vier Schüler eine gefährliche Quest meistern und ihr Level steigern.

    Die Beschreibung klingt recht abenteuerlich und das Cover wirkt ziemlich düster. Das passt hervorragend zu diesem fantastischen Abenteuer aus der Feder von Falk Holzapfel, der uns wegen seiner Trilogie Millenia Magika ein Begriff war. Bevor man hier in die Geschichte eintaucht, erhält man noch ein paar wichtige Informationen und lernt kurz die Entstehung der Akademie und deren Aufbau kennen. Welche Schülergruppen gibt es? Wo werden sie unterrichtet? Das zeigt ein farbiger Plan der Akademie. Vorgestellt werden auch die vier Hauptcharaktere, außergewöhliche Adepten, die nicht so ganz ins System passen. Sei es, weil sie unbelehrbar sind oder weil sie sich nicht sehr geschickt anstellen. Das ist jedenfalls der Grund, warum sie sich im Schulleiterbüro wiederfinden, wo ein Zwischenfall dafür sorgt, dass die Adepten erst einbrechen, dann fliehen und schließlich eine gefährliche Quest annehmen müssen, um ein höheres Level zu erreichen.

    Vorstellen kann man sich das wie bei einem Rollenspiel, wo die Spieler durch verschiedene Aktionen Erfahrungspunkte sammeln oder auch wieder verlieren. Hier funktioniert das über Sternenstaub, der nach Zimt riecht. Nach jedem Kapitel waren wir sehr gespannt, wie sich die Taten auf das Sternenstaubkonto der einzelnen Charaktere auswirken. Das Setting, in dem die vier (Anti-)Helden sich hier durchschlagen müssen ist fantasievoll und wunderbar düster. Es wimmelt von seltsamen, oft gefährlichen Kreaturen, die den Weg zu einem geheimnisvollen Tempel säumen, wo das Finden eines mysteriösen Artefakts die nötigen Levelpunkte bringen soll. Witzig ist die Truppe außdem, denn Barbarin, Wächter, Zauberlehrling und Schurkin haben bestimmte Eigenheiten, die zu der ein oder andern Meinungsverschiedenheit führen. Im Grunde geht es aber um Freundschaft und darum, sich auf jemanden verlassen zu können und zu vertrauen.

    Bei mir kam in bestimmten Momenten so ein Feeling a la Indiana Jones und Tomb Raider auf. Tempelanlagen, Statuen, Fallen... das alles erzeugt so eine richtig tolle Abenteuer-Atmospäre, die von den detaillierten Zeichnungen des Autors noch verstärkt wird. Die Entwicklung der Protagonist*innen, die Suche nach dem Artefakt und die witzigen Dialoge sorgen für unterhaltsamen Lesespaß und spannende Momente. Absolute Leseempfehlung! 5 Sterne
    Kingdom of Lies Stacia Stark
    Kingdom of Lies (Buch)
    19.01.2025

    Knisternde und grausame Slow Burn Romantasy vom Feinsten

    In dem Königreich, in dem Prisca lebt, werden den neugeborenen Kindern ihre magischen Fähigkeiten genommen, damit die Götter dafür das Land vor den Fae schützen, die bereits einmal Krieg gegen sie führten. Erst mit 25 erhält man einen Teil der Magie zurück. Wer vorher mit magischen Fähigkeiten erwischt wird, hat sich dem Gesetz widersetzt und wird in die Stadt verschleppt, um auf dem Scheiterhaufen zu brennen. Als herauskommt, dass Prisca noch Magie besitzt, muss sie aus ihrem Dorf flüchten und erfährt, dass sie jahrelang von ihrer Mutter belogen wurde, was ihre Herkunft angeht. Sie wird von einem Söldner halbtot aus dem Fluss gezogen und weil der Anführer der Gruppe sie zum Sterben zurücklässt, schwört sie dem Fremden, dem sie in ihren Träumen begegnet ist Rache. Doch das Schicksal will es, dass sie gemeinsame Sache machen und sich in große Gefahr begeben müssen, um ihre Ziele zu erreichen.

    Die Gestaltung von Kingdom of Lies hat mir sofort gefallen und sieht in etwa so prunkvoll aus, wie ich mir das Königsschloss in der Geschichte vorstelle. Einfach richtig edel und damit ein Schmuckstück in meinem Bücherregal. Weniger edel geht es zu Beginn des Buches zu. Eine Triggerwarnung ist hier vor allem wegen der Grausamkeiten und der Gewalttätigkeit eine gute Sache. Zu zartbesaitet sollte man nicht sein, was blutige Szenen angeht. Die Assessoren des Königs setzen hier die Gesetze mit eiserner Härte durch. Ein schlimmes Schicksal könnte auch die Protagonistin ereilen, die mit Bruder und Mutter in einem kleinen Dorf lebt, denn sie besitzt noch Magie, was streng verboten ist und mit dem Tode durch Feuer bestraft wird. Schließlich wird Prisca verraten und muss fliehen, kommt fast ums Leben und muss sich notgedrungen mit zwielichtigen Gestalten einlassen. Ständig lauern Gefahren solange sie allein ist. Trotzdem versucht sie die Situation so gut es geht zu meistern und schlägt sich immer besser. Überhaupt finde ich ihre Charakterentwicklung richtig gut, vor allem wie viel Willensstärke sie nach und nach aufbaut.

    Ausgerechnet der Mann, der sie zum Sterben zurückgelassen hat, scheint ihr Herz schneller schlagen zu lassen. Ihn kann man nicht so leicht einschätzen, wobei man ahnt, dass hier noch Überraschungen bereit stehen, die aufgedeckt werden wollen. Doch die Entwicklung vom Enemy zum Lover ist hier wirklich schleichend, Slow burn wie ich es nur selten gelesen habe, aber dann auch knisternd, spicy. Zunächst dachte ich, es ist etwas übertrieben, aber dafür gibt es gute Gründe, die ihr aber selbst herausfinden müsst. Prisca und ihre Hassliebe Lorian begeben sich jeder für sein eigenes Ziel in große Gefahr, beide mit einer gewissen Listigkeit. Die verbotene Magie spielt hier eine große Rolle und es faszinierte mich immer wieder, wenn neue Elemente, wie Tränke und dergleichen hinzukamen. Vor allem in der zweiten Hälfte wird es spannend und brenzlig, aber man darf nur immer wieder fasziniert sein, wie gut hier alle zusammen arbeiten und für ihre Sache mit Herzblut kämpfen. Erstaunlich sind auch die vielen Lügen, die aufgedeckt werden und alles in ein anderes Licht rücken. Die Schreibweise der Autorin ist dabei bildhaft und die Emotionen kommen gut durch, so dass das Mitfiebern leicht fällt und man alles gut vor Augen hat. Sie macht es ihrer Protagonistin nur selten leicht, bringt sie hingegen oft in schier ausweglose Bedrängnis. Brutal gut und fesselnd erzählt. 5 Sterne
    Creeper - bis es knallt! Für Fans von Minecraft Heiko Wolz
    Creeper - bis es knallt! Für Fans von Minecraft (Buch)
    19.01.2025

    Auch als Comic bombig!

    In Eindorf steht ein großes Fest an, mit Feuerwerk, Kuchen und jede Menge Spaß. Doch dann droht die Knallerei ins Wasser zu fallen, denn das Schwarzpulver-Lager ist komplett leer. Kein Problem, denn Stefan hat schon eine Idee, wie er noch rechtzeitig welches für die Feier besorgen kann. Zusammen mit Anna und Zombie Brokkoli macht er sich auf die Suche und nach einer ersten Enttäuschung bleibt nur noch eine Möglichkeit. Sie müssen ins Tag der Creeper und hoffen, dass die Mobs im Kampf Schwarzpulver droppen, bevor sie explodieren. Doch die drei sind nicht allein unterwegs...

    Die Freude war vor allem bei meiner minecraftbegeisterten Tochter riesig, als eine ihrer liebsten Erstlesereihen als Comic-Format angekündigt wurde. Auch hier spielen ihre Lieblingshelden Stefan, Anna und Zombie Brokkoli die Hauptrollen. Stefan ist immer etwas risikofreudig und sorgt so dafür, dass es nie langweilig wird. Anna ist ein taffes Mädchen, das Stefan stets mit ihren Bogenschießkünsten den Rücken freihält und Zombie Brokkoli mag Kuchen. Gemeinsam sind sie ein richtiges Dreamteam und können sich aufeinander verlassen. Oft ist es sehr lustig, wie vor allem Zombie Brokkoli jede noch so brenzlige Situation mit seinen Vorlieben fürs Essen auflockert. Hier spricht er sogar etwas mehr, als in den Erstlesebüchern, das finden wir toll.

    Insgesamt ist der Textanteil - wie in Comics üblich - geringer, was vor allem Lesemuffeln entgegenkommen dürfte und natürlich Kindern, die der hohe Bildanteil motiviert. Außerdem kann durch die typischen Comicmerkmale auch etwas mehr Action in die Story gezaubert werden, allein schon durch die Geräuschwörter (z.B. BOOM und ZISSSCH). Auf jeder Seite gibt es ein bis drei Szenen, die die Handlung gekonnt untermalen und die Leser*innen in die Welt von Minecraft hineinsaugen. Tolle Ort, fiese Monster und unsere drei lustigen Helden sorgen für ordentlich Stimmung. Die Einteilung in kurze Kapitel sorgt für mehr Übersicht. Meine kleine Minecraft-Expertin bestätigt, dass wirklich alles so funktioniert, wie im echten Spiel, vom Craften bis hin zum Droppen der Gegenstände. Das finde ich sehr wichtig, damit der Comic eine richtige Alternative zum Zocken wird und nicht für Unmut sorgt. Die Autoren kennen sich also in der Minecraft-Welt aus. Für Kinder, die das Spiel nicht kennen ist der der Comic aber genauso geeignet. Dafür sorgt das kleine Mine-Wörterbuch am Ende, in dem Dinge, Monster und Begriffe kurz erklärt werden, z.B. was eine Diamantrüstung ist. Mine-Comic ist somit nicht nur genau das richtige Buch für uns, sondern auch für Kinder, die sich mit Lesen schwer tun oder es gar für langweilig halten. Hier gab es am Ende Freudenrufe, denn der nächste Band kommt bestimmt. 5 Sterne
    Das Vampirtier und die Sache mit dem Grusel Lotte Schweizer
    Das Vampirtier und die Sache mit dem Grusel (Buch)
    16.01.2025

    Lustig-gruselige Geschichte zum Vorlesen

    Emma, Lenny und Paul wohnen mittlerweile in der großen Villa zusammen mit Fludel Brutus und Graf Dracula. Vor allem das kleine Vampirtier hat Emma sehr ins Herz geschlossen. Daher ist sie entsetzt, als Dracula eine Art Abmahnung bekommt, weil er keine Gruselabzeichen hat. Es ist die Zeit zwischen den Jahren, die sogenannten Rauhnächte nutzt die Wilde Jagd, um neue Leute zu rekrutieren. Auch Dracula und Brutus müssen sich anschließen, wenn sie nicht bis Silvester mindestens drei Gruselabzeichen bekommen und die Gruselprüfung bestehen. Doch wie soll er das nur schaffen. Bisher weiß niemand, dass er seinen Grusel verloren hat. Zum Glück taucht ein williger Helfer ein, der Dracula unter die Arme greifen will.

    Wir waren schon gespannt, wie es mit Emma, Lenny und Paul, deren Eltern und dem Dracula-Team aus Graf und Fludel weitergehen wird. Der letzte Band endete mit dem Einzug in die neue, große Villa. Im zweiten Band geht es um die Rauhnächte zwischen Weihnachten und Neujahr. Zwischen den Jahren soll man z.B. nicht Wäsche waschen. Diese Regeln lernt man in dem Buch richtig gut kennen und auch, ob was dran ist. Mit Emma konnten wir sehr gut mitfühlen. Sie ist sehr traurig, da sie ihren neuen Fludel nicht hergeben möchte. Doch wie soll Dracula es nur schaffen gleich drei Abzeichen zu sammeln, wenn er doch seinen Grusel verloren hat. Alle sammeln fleißig Ideen. Frischen Wind ins Geschehen bringt ein Flaschengeist, der helfen möchte. Aber kann man ihm trauen?

    Die Kinder und Dracula geben ihr Bestes, um die beiden Gruselgefährten vor dem Eintritt bei der Wilden Jagd zu schützen. Da hatte die Autorin ein paar ganz witzige Ideen, manchmal fehlte es uns dennoch an etwas Spritzigkeit, da wäre mehr drin gewesen. So plätschert die Geschichte manchmal etwas vor sich hin. Natürlich wollten wir wissen, ob Dracu es schafft, seine Abzeichen zu sammeln und haben mit Emma und den Jungs mitgefiebert, denn viel Zeit bleibt ihnen nicht, um die Voraussetzungen fürs Dableiben zu schaffen.

    Aufgepeppt wird "Das Vampirtier und die Sache mit dem Grusel" durch lustige Gruselversuche und vor allem tolle, farbige Illustrationen, die denen aus Band eins in nichts nachstehen und dafür sorgen, dass man sich alles besser vorstellen kann. Wir haben die Geschichte vorgelesen, für Größere funktioniert sie auch mit Selberlesen. Das Ende hat eine echt coole Wendung genommen. Bin gespannt, ob Das Vampirtier noch einen Band drei bekommt. 4 Sterne
    The Games Gods Play - Schattenverführt Abigail Owen
    The Games Gods Play - Schattenverführt (Buch)
    09.01.2025

    Verflucht spannend und göttlich unterhaltsam

    Lyra ist eine Diebin im San Francisco der Neuzeit, wo bis heute die griechischen Götter in ihren Tempeln verehrt werden und unter den Menschen weilen. Zeus selbst verfluchte Lyra, weshalb ihre einzige Familie jetzt eine Bande von Kriminellen ist. Aus einer Laune heraus marschiert sie zu Zeus Tempel, um ihn zu bewerfen, wird dabei jedoch von einem geheimnisvollen Fremden aufgehalten. Prompt findet sie sich als Kandidatin bei den Crucibles wieder, tödlichen Wettkämpfen durch die die Götter ihr neues Oberhaupt für die nächsten hundert Jahre küren. Die Sterblichen sind dabei die Spieler*innen, die nicht nur um den Sieg sondern auch um ihr Leben kämpfen. Und ausgerechnet in diesem Jahr beschließt Hades, mal nicht nur zuzusehen. Er wählt Lyra als seine Spielerin. Und für den Gott der Toten zu kämpfen, ist schon mal kein gutes Omen, auch wenn er charmanter ist, als man es einem attraktiven Typen aus der Unterwelt zutraut.

    Fantasy lese ich grundsätzlich eher selten, aber ab und an spricht mich dann doch ein Buch an. Diesmal war es The Games Gods Play - Schattenverführt. Zum einen fand ich die Idee der Crucibles cool, zum anderen gefiel mir die Protagonistin Lyra Keres schon in der Leseprobe richtig gut. Im Prinzip ist sie eine einsame junge Frau, die sich nach Liebe sehnt, doch durch einen Fluch von Zeus selbst gesprochen, ist es niemandem möglich Lyra zu lieben, so sehr sie sich auch anstrengt. Daher versucht sie sich in der Diebesbande, der sie angehört, hochzuarbeiten, auch wenn es ihren Schwarm Boone auch nicht von ihren Qualitäten überzeugen würde. Durch ihre große Klappe - und die hat sie definitiv - landet sie jedoch ohne es zu wollen als Championesse von Totengott Hades in den gefährlichen Crucibles. Diese Spiele haben es wirklich in sich. Ich finde, da war die Autorin richtig kreativ und erfindungsreich. Beim Lesen habe ich schon immer darauf gewartet zu erfahren, was sich der nächste selbstzufriedene Gott oder die nächste arrogante Göttin für die armen Sterblichen ausgedacht hat. Es gab so viele Unwägbarkeiten, dass ich immer weiter und weiter lesen musste. Denn zu den unvorhersehbaren Wettkämpfen kommen noch die anderen Teilnehmer, die sich ebenfalls schwer einschätzen lassen. Nie ist klar, wem man trauen kann. Ist ein Bündnis mit dem Gegner besser oder kämpft sich Lyra allein besser durch? Und dann ist da noch Hades, der Geheimnisse hat und bei dem man sich die Frage stellt, warum er ausgerechnet dieses Mal auch bei den Spielen mitmischen muss.

    Der lebhafte Schreibstil und die gelegentlichen Gemeinheiten der Autorin gegenüber den Wettkampfteilnehmer*innen sorgten bei mir für atemlose Spannung, aber oft musste ich auch über die Schlagfertigkeit von Lyra schmunzeln. Jeder versucht, Lücken in den Regeln für sich zu nutzen und einige Kontrahenten haben es nur zu gern auf Lyra abgesehen. Die Dialoge sind echt erfrischend. Überhaupt ist das ganze Buch eine gelungene Mischung aus modernen Elementen und der griechischen Mythologie, die einfach Spaß macht und, obwohl es schon viele Göttergeschichten gibt, erfrischend neu und unverbraucht wirkt. Von der halbseitigen Warnung am Anfang des Buches darf man sich allerdings nicht schrecken lassen. Tatsächlich kommen alles diese Dinge wie Tod, Krankenhausaufenthalt, Trauer, Alkoholkonsum und viele viele mehr in dem Buch vor, allerdings habe ich sie als nicht zu schlimm empfunden. Leser*innen, die damit und mit einer etwas unflätigen Sprechweise Probleme haben, sollten sich dieser Elemente bewusst sein. Für mich war Schattenverführt einfach ein verflucht gutes Fantasyabenteuer und göttlich unterhaltsam, was auch daran liegt, dass man dem Buch nicht anmerkt, dass es ein erster Band ist. Keine ellenlangen Erklärungen, kein langweiliges Worldbuilding, es geht ziemlich schnell actionreich los. So mag ich das. Ein Cliffhanger bleibt uns aber auch hier nicht erspart, aber warum sollten die Götter uns verschonen? Wobei, einmal waren sie auch mit der Protagonistin sehr gnädig... 5 Sterne
    Villa Obscura Melissa C. Hill
    Villa Obscura (Buch)
    09.01.2025

    Diesmal leicht mystisch, aber leider arg konstruiert

    Eine Villa im Harz mit einer legendären Vorgeschichte irgendwo in der Nähe des Brockens. Eine angesehene Fotografin lädt zur Halloweenparty und viele folgen ihrer Einladung. Darunter auch zwei, die sich auf ein Date verabredet haben, ein DJ und ein Mitarbeiter der Fotografin. Doch als plötzlich das Ende der Party eingeläutet wird, bleiben nur fünf von ihnen zurück, eine sechste Person schafft den Absprung nicht. Sie alle werden nun von zwei Maskierten auf dem Dachboden der Villa festgehalten. Immer wieder muss eine der Geiseln gefährliche Aufträge in der Nähe erledigen. Doch dann machen sich die Gefangenen daran, der Sache auf den Grund zu gehen und unvermittelt läuft die Sache völlig aus dem Ruder.

    Die beiden Vorgänger des jungen Autorinnen-Duos Melissa C. Hill und Anja Stapor fand ich sehr spannend. Die beiden verstehen es, die Leser*innen auf die Folter zu spannen. Dafür suchen sie sich immer wieder ganz besondere Orte in Deutschland aus, die bekannt sind und/oder eine Vorgeschichte haben. Diesmal also den berühmten Brocken im Harz und seine sagenumwobene Vergangenheit, die ich sehr spannend und mysteriös fand. Genau der richtige Rahmen für eine spannende Geschichte. Der Einstieg allerdings fiel mir nicht so leicht. Irgendwie konnte ich so überhaupt keine Verbindung zu den Partygästen aufnehmen, die ich sehr speziell fand und bei denen mir die Anknüpfungspunkte fehlen. Zwar ist in der Beschreibung von Jugendlichen die Rede, allerdings kamen mir die sechs späteren Geiseln überhaupt nicht mehr so jung vor. Auch die Gründe, warum ausgerechnet diese sechs Personen miteinander auf gerade dieser Party landen sollten, fand ich etwas dürftig.

    Leider muss ich auch sagen, dass für mich die Handlung dieses Mal zwar spannend aber doch zu konstruiert war und als es dann zum ersten Mal richtig bedrohlich wird, war mir gleich klar, dass nichts so ist, wie es scheint. Ich wusste auch genau, was nicht passt. Zum Glück nahm die Handlung da nochmal etwas Fahrt auf und das Ende bot wirklich Nervenkitzel, aber auch wieder einen unglaubwürdigen Zufall. Insgesamt war ich hin- und hergerissen, ob ich das Buch jetzt gut finden soll oder ob es mich genervt hat. Vermutlich mal so, mal so. Am Schreibstil lag es jedenfalls nicht, der war gewohnt gut mit der richtigen Portion an Ausschmückung des speziellen Settings. Es reicht insgesamt für gute 3 Sterne.
    Everything We Never Said - Liebe lässt uns böse Dinge tun Sloan Harlow
    Everything We Never Said - Liebe lässt uns böse Dinge tun (Buch)
    08.01.2025

    Guter Plot, vielleicht zu vorhersehbar für einige

    Ella macht sich schreckliche Vorwürfe. Ihre Freundin starb bei einem Unfall und sie saß am Steuer. Nichts ist mehr so wie es war ohne Hailey. Von den Eltern wird sie behandelt wie ein rohes Ei, von den Mitschüler*innen eher gemieden, denn sie selbst hat schwerverletzt und ohne Erinnerung an den Unfall überlebt. Vor allem Haileys Freund Sawyer muss wütend auf sie sein, doch er ist auch der einzige, der Hailey genauso gut kannte wie sie. Obwohl sie es nicht wollen, kommen sich die beiden näher. Alles könnte perfekt sein, doch dann findet Ella das Tagebuch ihrer Freundin und plötzlich erscheint alles in einem anderen Licht.

    Ich mag diese Art Jugendthriller und dieser fällt durch das Cover und den Farbschnitt besonders auf. Mir war sofort klar, dass ich das Buch lesen muss. Ziemlich schnell bin ich in Ellas Welt zwischen Abschlussjahr und Unfalltrauma eingetaucht. Der Schreibstil hat mir dabei richtig gut gefallen, weil man mühelos durch die Seiten fliegt, was natürlich daran liegt, dass man wissen möchte, was passiert ist und wie die Beziehung mit dem attraktiven, aber auch düsteren Sawyer läuft. Das Buch hätte ein Highlight sein können, die Autorin gibt sich auch redlich Mühe, hier unerwartete Twist einzubauen. Leider war mir in einem Punkt sofort klar, was Sache ist. Das mag daran liegen, dass ich schon so viele Filme, Serien und Bücher dieser Art konsumiert habe. Ein paar kleinere Überraschungen gab es aber auch für mich noch und das Grundthema finde ich immer wieder schockierend. Auch Ellas Gefühlswelt fand ich sehr faszinierend, denn sie ist hin- und hergerissen zwischen Vermeiden und Zulassen von neuen Dingen. Das konnte man auch sehr gut nachvollziehen. Fazit: Jugendliche werden das Buch sicher lieben und vermutlich auch verschlingen, erfahrene Thrillerleser könnten zu früh hinter die Fassade blicken. Daher gibt es von mir gute 4 Sterne.
    Lückenbüßer Volker Klüpfel
    Lückenbüßer (Buch)
    25.12.2024

    Sehr unterhaltsame Allgäuer Cosy Crime zum Schmunzeln und mit ernsten Zwischentönen

    Kluftinger, immer noch Interims-Polizeipräsident, kandidiert als Lückenfüller für die Liste seiner Partei im Gemeinderat von Altusried. Da trifft es sich halt grad schlecht, dass bei der Großübung "Alpenglühen", die unter seiner Leitung steht, ein toter Kollege am Ofterschwanger Horn gefunden wird. Was zunächst als Unfall eingestuft wird, mausert sich zu einem echten Verbrechen und Kluftingers Ausflug in die Politik wird zu einer ernsten Angelegenheit, als er erfährt, dass sein "Freund" Dr. Langhammer für die gegnerische Partei ebenfalls in den Gemeinderat gewählt werden will. Langhammers großspuriger Stimmenfang ist Klufti ein Dorn im Auge und so kämpft er gleich an zwei Fronten.

    Das Allgäu ist schon eine wunderschöne Gegend, was uns vermutlich das Cover vermitteln soll. Der Klappentext hat mich erahnen lassen, dass es auch im dreizehnten Band der Reihe um den Allgäuer Kommissar Kluftinger wieder hoch her geht. Ein toter Polizist und Kluftinger als Kanditat für ein politischen Amt. Zefix, das kann nur Chaos, Spannung und einen Angriff auf die Bauchmuskeln ergeben. Tatsächlich war dieser Band für mich der, bei dem ich mich sofort in die Allgäuer Umgebung einfühlen konnte, da ich genau dort schon mehrfach Urlaub gemacht habe. Es war total super die im Buch erwähnten Orte vor dem geistigen Auge zu sehen und sich dann vorzustellen, wie Kluftinger dort mit seinem Team ermittelt. Sogar mein Urlaubsdomizil wird erwähnt. Das machte das Buch schon zu einem besonderen Erlebnis. Richtig spannend wurde es, als auch ein Phänomen, das mir dort in der Natur schon öfter aufgefallen ist, zum Thema bei der Ermittlung wird. Denn diese Urban Legend ist wirklich interessant, auch wenn anfangs nicht klar ist, ob da was dran ist. Das klärt sich aber, genau wie der Fall.

    Jede Menge Raum, fast mehr als der Fall, nehmen auch Kluftingers lustige Versuche ein, sich als politisch gebildete Person zu geben, als es darum geht, seine Position in einem Wahlkampfflyer abzudrucken. Herrlich! Ich musste immer wieder laut lachen. Ebenso als ein Fotograf Fotos für Wahlplakate macht. Die junge Generation könnte Klufti als einen alten weißen Mann sehen, für mich ist er ein Original, und ich finde es gut, dass er nicht alles weiß, in viele Fettnäpfchen tritt und manchmal auch politisch nicht hyperkorrekt daherkommt. Denn man merkt, dass er sich bemüht. Richtig aktiv im Wahlkampf wird er erst, als er sieht, wie Konkurrent Dr. Langhammer auf Stimmenfang geht und laut Klufti Wählerstimmen kauft. Dabei belächelt er auch noch ihn als Lückenbüßer. Da kommt es nicht nur einmal zu "Gerangel" unter den beiden. Und wie soll es im Wahlkampf anders sein, kommen die Themen auf die Tapete, die die Menschen umtreiben, z. B. Überfremdung und Asylpolitik.

    So kommt es - auch aufgrund der Ermittlungen - zu ernsteren Tönen und tiefergehenden Gesprächen über die wunden Punkte unserer heutigen Gesellschaft. Da waren die beiden Autoren Klüpfel und Kobr schon während des Schreibens am Puls der aktuellen Zeit und auch die jüngste Vergangenheit wird etwas aufgearbeitet. Mir gefiel diese Mischung richtig gut, weil ich vieles eben auch so oder ähnlich seh wie der Klufti. Ich hab das Buch echt gern gelesen und war fast traurig, dass es so schnell durch war. Der Schreibstil war halt wieder echt urig, das Lokalkolorit diesmal besonders gut eingebunden und das Ermittlerteam hat zwar seine Macken, ist aber aus keinem Klufti-Buch mehr wegzudenken. Die Auflösung des Falls war plausibel, aber gar nicht mehr so wichtig. Ich finde der Protagonist macht eine tolle Entwicklung durch, angeleitet von einem alternden Ex-Bundesminister, der ein Faible für Sperrmüll hat. Am Ende musste ich mir bei Kluftingers Rede vor den wahlberechtigten Bürgern von Altusried echt ein Tränchen verdrücken, denn da zeigt er seine wahre Größe. Dafür also meinen Applaus und 5 Sterne. Natürlich dürfen das andere Leser*innen das gern als Klamauk abtun, für mich war es jedoch ganz große Unterhaltung.
    Hornbert ist süß Robert Scheffner
    Hornbert ist süß (Buch)
    17.12.2024

    Süß-schaurige Halloweengeschichte aus dem Gruselland

    Der schaurigste Tag im Jahr ist noch fern, als Rufus von einem süßen Stupser geweckt wird und schauerliches Glitzern im Gruselgarten wahrnimmt. Ein niedliches Einhorn hat sich einen Schluckauf eingefangen und mit jedem Hicks sorgt es für mehr süße Verwandlungen. Nicht einmal Graf Vurm ist davor sicher. Rufus versucht alles, um dem Wesen, das er Hornbert nennt, zu helfen. Doch weder Erschrecken noch Luftanhalten helfen. Wird das nahende Halloween-Fest diesmal glitzrig-süß? Für Rufus gäbe es nichts Schrecklicheres.

    Hornbert ist süß ist das zweite gruselig-schaurige, aber auch recht süße Halloweenbilderbuch von Robert Scheffner nach Rufus ist sauer. Das Buch sieht ähnlich aus, schwarz mit knallligen Farben auf dem Cover, statt Kürbis nun ein Einhorn. Silberne Buchstaben und Details setzen Akzente. Der Inhalt der Geschichte ist recht einfach: Hornbert hat Schluckauf und verwandelt nach und nach das schaurige Gruselland in ein glitzerndes Bling-Ding. Unabsichtlich und das macht das Einhorn traurig. Rufus muss ihm einfach beistehen und gibt sein Bestes, den Schluckauf zu stoppen. Durch die Verwandlungen wird aus dem tollen, schaurig illustrierten und schwarz grundierten Gruselsetting ein von süßen Bewohnern und Gegenständen bevölkertes Glitzerland. Rufus muss mehrere Lösungsansätze versuchen. Die Ergebnisse bringen Kinder zum Schmunzeln.

    Beim Vorlesen musste ich immer wieder innehalten, weil meine Tochter etwas entdeckt hat, was sie mir zeigen wollte und über das wir sprechen mussten. Dabei haben wir viel gelacht. Der Text selbst ist für Kinder größtenteils gut verständlich formuliert. Rufus spricht in Reimform, wobei diese wirklich einfach gehalten sind. An einer Stelle erinnerte mich der Reim an das berühmte "Grüffelo" und eins der Monster kam sehr nah an die "Wilden Kerle" aus "Wo die Wilden Kerle wohnen". Meinen Kindern ist das aber nicht aufgefallen.

    Sie fanden vor allem Graf Vurm und seine Verwandlung sehr witzig. Auch die Auflösung am Ende war originell. Da es immer einen Bezug zu Halloween gibt, ist das Buch schon eher zum Vorlesen um dieses "Fest" herum geeignet. Kinder werden aber auch sonst gern danach greifen, zumindest kommt die Geschichte auch jetzt im Dezember bei unseren beiden gut an. 4 Sterne
    Starling House Alix E. Harrow
    Starling House (Buch)
    17.12.2024

    Etwas verwirrendes Schauermärchen

    Opal lebt mit ihrem Bruder Jasper nahezu mittellos in einem Motel in der Kleinstadt Eden, Kentucky, von der sich die Bewohner erzählen, dass sie seit langem verflucht ist. Seit die Mutter von Opal starb, kümmert sie sich um ihren jüngeren Bruder, möchte diesen unbedingt aus der unwirtlichen Gegend fortbringen. Immer wieder träumt sie von dem Unglück, bei dem sie ihre Mutter im Stich gelassen hat und von einem alten Herrenhaus, über das man sich Legenden erzählt. Die Einwohner meiden es und selten sieht man in Starling House Anzeichen dafür, dass es überhaupt noch bewohnt ist. Opal zieht es magisch dorthin. Sie trifft auf den wortkargen Erben, der ihr, obwohl er es nicht will, einen Job als Haushaltshilfe anbietet. Das Haus scheint zu leben. Doch tief darin lauern die Dämonen der Vergangenheit.

    Optisch ist Starling House ein echtes Schmuckstück, das mir sofort aufgefallen ist. Mit Farbschnitt ist es noch edler. Vielleicht habe ich mich etwas davon blenden lassen oder aber ich hatte die Beschreibung anders interpretiert. Jedenfalls war ich etwas irritiert, als ich angefangen habe zu lesen. Der Schreibstil wirkt sehr ausgefeilt, mit vielen sprachlichen Bildern und Vergleichen, manchmal etwas hochtrabend und aus einer anderen Zeit, dann wieder derb, weil Opal, die Protagonistin, eben redet, wie ihr der Schnabel gewachsen ist. Ich habe lange gebraucht, um in ihre Gedankenwelt und damit in die Welt von Starling House einzutauchen. Teilweise waren mir die Dinge zu langgezogen geschildert und zu komplex erzählt. Als wollte die Autorin absichtlich die Hintergründe möglichst lange verschleiern. Durch die ersten 100 Seiten habe ich mich wirklich durchbeißen müssen und kam nicht recht vorwärts. Ich konnte mir keinen Reim auf das Haus machen und Opal wirkt, obwohl sie sich um ihren Bruder kümmert und das Beste für ihn will, in meinen Augen nicht gerade sympathisch. Oft macht sie sich das Leben selbst noch zusätzlich schwer, mit der Ehrlichkeit nimmt sie es alles andere als genau und macht eigenwillig immer das, wovon man ihr abrät. Aber sie ist tough und selbstständig. Ihre Verbindung zum Haus bleibt lange Zeit ein Rätsel. Überhaupt ist es schwierig, dieses Buch einem Genre zuzuordnen. Schauermärchen, Fantasy-Traumwelt, Gesellschaftskritik. Passt alles irgendwie.

    Was da unter Starling House lauert und warum, das will ich hier gar nicht verraten, denn das war der Punkt, der mich dazu gebracht hat, weiterzulesen. Allerdings hätte das Ganze meiner Meinung nach eine gehörige Portion mehr Spannung vertragen können, stattdessen gab es viele Wiederholungen. Geschickt wird die Geschichte des Hauses immer wieder von "Zeugen" anders geschildert. Das Körnchen Wahrheit in jeder zu finden, ist wohl Opals Aufgabe. Ein bisschen Romantik gibt es auch, aber wegen der sollte man das Buch nicht lesen. Es geht eher um Träume und Albträume, die Einfluss nehmen auf das eigene Leben, aber auch auf die, die nach uns kommen. Um Schuld und Rache, aber auch darum, über diese hinwegzukommen. Zudem werden ganz nebenbei die Missetaten alter weißer Männer von damals bis heute verteufelt, wie zum Beispiel die Profitgier beim Kohleabbau in Eden. Das Ende war wie der Rest des Buches für mich etwas verwirrend, nicht real, aber auch nicht wirklich Fantasy. Insgesamt war die Geschichte und ihr Aufbau für mich ein schwieriges, etwas abgehobenes Konstrukt und weniger fesselnd, als ich gehofft hatte. Daher leider nur 3 Sterne
    Wächter der Magie - Aufbruch nach Artimé (Wächter der Magie 1) Lisa McMann
    Wächter der Magie - Aufbruch nach Artimé (Wächter der Magie 1) (Buch)
    15.12.2024

    Fantastisches Kinderbuch mit Tiefgang in einer besonderen Welt

    Das Leben in Quill ist streng reguliert. Alle Dreizehnjährigen werden in einem schrecklichen Ritual in Gruppen eingeteilt. "Gewollte" sind solche, die Quill voranbringen und im System nicht auffällig waren. "Ungewollte" hingegen sind alle, die kreativ veranlagt sind, Freigeister, die dem gleichgeschalteten Bezirk Schaden zufügen würden. Sie sollen der Liquidation zugeführt werden, was bedeutet, dass sie in einem See aus Öl sterben sollen. In diesem Jahr trifft es die Zwillingsbrüder Alex und Aaron. Letzterer darf als Gewollter in Quill verantwortungsvolle Aufgaben übernehmen, doch Alex ist dem Tode geweiht. Hoffnungslos steigt Alex in den Bus zur Liquidation, doch dann erlebt er eine Überraschung. Statt dem Tod erwartet ihn Artimé, ein geheimer Ort, an dem die Ungewollten ihrer Kreativität und ihrer Magie nachspüren dürfen und sollen. Nie darf er von der Hohepriesterin in Quill entdeckt werden. Doch Alex würde gerne seinen Bruder in Sicherheit wissen, obwohl dieser nun auf der gegnerischen Seite steht. Ein Kampf entbrennt...

    Der erste Band der "Wächter der Magie" hat ein für mich recht ansprechendes Cover und wird mit dem Attribut "Preisgekrönt" beworben. Das hat mich neugierig gemacht und tatsächlich hatte das Buch durchaus seinen Reiz. Es spielt in einer dystopischen Stadt, die abgeschottet ist von anderen Regionen und in der die Herrscherin, eine Hohepriesterin, die Menschen mit Angst vor Angreifern unter Kontrolle hält. Angst, ein Instrument, das auch heute immer wieder gern genutzt wird, um Macht zu erhalten und Menschen gefügig zu machen. Daher finde ich das Grundthema sehr spannend. Auch die Ausgrenzung von Menschen, die kreativ und fantasievoll sind oder Magie in sich tragen, ist kein neues Motiv, aber hier sehr gut genutzt, da es die Leser*innen emotional berührt und sie zum Nachdenken anregt.

    Der Beginn des Buches, als die Kinder zur Liquidation aufbrechen, war selbst für mich als Erwachsene ziemlich schockierend und ich konnte nicht verstehen, wie die Eltern, Geschwister und Bürger*innen von Quill dieses brutale Ritual mitmachen können, ohne aufzubegehren. Das wird erst nach und nach deutlicher. Dagegen ist mir dann Artimé wie das Paradies erschienen und sein Erschaffer wie ein Quell der Inspiration und Vernunft. Natürlich gibt es auch unter den Kindern in Artimé Konflikte und individuelles Verhalten, doch die werden ganz anders gewertet, ja letzteres sogar begrüßt, weil es das ist, was die Gemeinschaft von der in Quill abhebt. Es gibt magische Wesen und sehr kreative Zauber, die wie in einer Schule erlernt und verbessert werden. Denn allen ist klar, dass es irgendwann zum Kampf mit Quill kommen wird.

    Spannend wird das Buch besonders, weil Alex sich nicht damit abfinden kann, dass sein Bruder allein in Quill zurückbleibt. So läuft er Gefahr, Artimé zu verraten. "Wächter der Magie - Aufbruch nach Artimé" ist wirklich ein außergewöhnliches Buch, das in Teilen philosophisch und vor allem gesellschaftskritisch ist. Es regt zum Nachdenken an über die Welt und das eigenen Verhalten. Ich würde sagen, es ist kein typisches Fantasybuch, man muss sich als Leser*in schon für solche Themen interessieren. Dass es jetzt speziell für Harry Potter oder Kotlc Fans sein soll, würde ich nicht sagen. Mir hat es jedenfalls gefallen und ich würde es eher älteren Kindern ab 11 empfehlen. 5 Sterne bekommt es dennoch, weil der Plot interessant, anregend, lehrreich und stimmig ist. Insgesamt sind schon 4 Bände der Reihe erschienen oder angekündigt. Weiter sollen folgen. Wenn es also gefällt, ist der Nachschub gesichert.
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