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    2. Alle Rezensionen von gaby2707 bei jpc.de

    gaby2707 Top 50 Reviewer

    Active since: February 20, 2021
    "Helpful" ratings: 63
    697 reviews
    Acht Wölfe

    Ulla Scheler
    Acht Wölfe (Buch)

    5 of 5 stars Active star Active star Active star Active star Active star
    Sep 27, 2023

    Einfach grandios

    Acht junge Menschen, die unterschiedlicher nicht sein könnten, haben einen Abenteuerurlaub gebucht, der sie in den Wood-Buffalo-Nationalpark in Alberta, Kanada, führt um dort die unberührte Natur zu erleben und die Nordlichter zu sehen. So treffen am Flughafen, wo sie von ihrem Guide Nick in Empfang genommen werden, die Schwestern Kristina und Valentina, Ole und Alexander, alle aus Deutschland; Tonya aus Chicago, Alice und Peter aus Vancouver und Jacob aus Boston aufeinander. Sympathisch sind sie sich anfangs noch nicht. Auf ihrem Trip lernen sie Feuer machen, sich vor Bären zu schützen und Nick bringt ihnen bei, wie man Essbares findet. Sie treffen auf Bisons und die größten Kraniche der Welt. Als sie bemerken, dass Nick absolut nicht der ist, für den er sich ausgibt, dass er sogar gefährlich ist, schweben sie in allerhöchster Gefahr. Ohne Ausrüstung, ohne Orientierung und nur auf sich allein gestellt, versuchen sie der grünen Hölle und Nick mit seinen Kumpanen zu entkommen.

    Aber es geht hier nicht primär um die Jagd auf die jungen Leute, sondern um deren Flucht, wie sie sich zusammenraufen müssen, zusammenhalten und sich gemeinsam durchschlagen. Wie aus 8 Individuen eine stabile, verlässliche Gruppe wird.
    Für mich ist es das erste Buch, das ich von Autorin Ulla Scheler gelesen habe. Aber es wird ganz sicher nicht das letzte gewesen sein. Sie hat mich mit ihren vielschichtig angelegten Figuren, die mir anfangs alle nicht sonderlich sympathisch waren, sich aber nach und nach in eine für mich sehr positive Richtung entwickeln, sofort in den Bann der Geschichte gezogen. Da die einzelnen Abschnitte immer von einem anderen der Gruppe erzählt werden, komme ich sowohl der Geschichte in ihren verschiedenen Facetten als auch den Gedanken, Empfindungen und Gefühlen der jungen Leute sehr nahe. Dadurch lerne ich sie auch immer besser kennen und finde gerade den wachsenden Zusammenhalt sehr interessant und intensiv.
    Das Setting, den Wood-Buffalo-Nationalpark in Kanada, finde ich einfach genial. Ich hatte Gänsehaut, wenn irgendwo ein Ast geknackt hat und konnte mir den Blick auf eine Bisonherde sehr gut vorstellen. Die Beschreibungen der Natur dort kommen so eindringlich und greifbar rüber, genau so wie die Angstgefühle und die Beklemmung der Gruppe. Genau so gut beschrieben finde ich auch die Zeit nach dem Dschungel, als die jungen Leute feststellen, dass sie nicht mehr in die Form ihres früheren Lebens passen. Die innere Zerrissenheit gerade von Tonya hat mir richtig weh getan.
    Ich habe mit der Gruppe gefroren und der Winterkälte getrotzt, gehungert und mich vor manchem Getier geekelt, gebangt, gelitten und die Hoffnung nie aufgegeben. Aber auch mal geschmunzelt und mich mit ihnen gefreut. Sie sind mir in diesen 410 Seiten so richtig ans Herz gewachsen.

    Eine Geschichte, die mich berührt hat, mit jungen Menschen, die eine tolle Wandlung hingelegt haben, mit einer atemberaubenden Kulisse von einer Autorin, deren Erzählstil ich einfach wunderbar finde.
    „Acht Wölfe“ ist eines meiner Lesehighlights in diesem Jahr.
    Die kleine Finca am Mittelmeer 02. Orangenduft und das große Abenteuer

    Andrea Micus
    Die kleine Finca am Mittelmeer 02. Orangenduft und das große Abenteuer (Buch)

    5 of 5 stars Active star Active star Active star Active star Active star
    Sep 25, 2023

    Es müssen nicht immer die großen Abenteuer sein

    Nachdem ihr Mann Paul sie für eine andere, jüngere Frau verlassen hat, nimmt Vera ihr Leben nach einem kurzen Tief wieder selbst in die Hand. Als sie dann auch noch ihren Job verliert, verkauft sie das gemeinsame Haus und erwirbt ein Wohnmobil. Sie hatte sich immer eine Tour im Wohnmobil gewünscht, aber der Alltag mit Pflichten statt Träumen kam immer dazwischen. Von Bamberg aus macht sie sich auf den Weg nach Andalusien – da will sie hin. Leider kommt sie vorerst nur bis Gandia Playa an der spanischen Küste zwischen Valencia und Alicante. Dort macht ihr Wohnmobil schlapp und sie ist froh, dass Ina, eine Frau in ihrem Alter, sie mit zu sich bzw. ihren Eltern in die Finca nimmt.
    Zwischen Orangen und Oliven beginnt hier für sie hier das Abenteuer Leben und Liebe ganz neu.

    „Orangenduft und das große Abenteuer“ ist der 2. Band aus der „Die kleine Finca am Mittelmeer"-Reihe. Obwohl ich Band 1 nicht kenne, hatte ich keine Probleme der Geschichte zu folgen.
    Der Schreib- und Erzählstil von Andrea Micus ist so locker-leicht und bildhaft, dass sich mein Kopfkino nach den ersten Seiten schon eingeschaltet hat. Sie beschreibt die Gefühlswelt in der sich Vera bewegt sehr anschaulich und ich kann mich gut in sie hinein versetzen. Auch die anderen Menschen, die ich hier kennenlerne sind, bis auf ganz wenige Ausnahmen, so herzlich und zugewandt, dass ich gerne mit ihnen befreundet wäre. Ich habe mich so für Vera gefreut, dass sie gerade hier, inmitten einer so bezaubernden Landschaft und solch tollen Menschen, gestrandet ist. Und vor allem auch dem Abenteuer Liebe begegnet.
    Ich hatte beim Lesen den Duft von Meersalz, Orangen, Jasmin und Bougainvillea in der Nase, den Geschmack von Paella und Rotwein auf der Zunge und das Rauschen des Meeres im Ohr. Die Umgebung in der sich Vera aufhält, beschreibt die Autorin so anschaulich, dass ich Fernweh bekomme und dort unbedingt mal hin möchte.
    Am Ende der Geschichte bekomme ich noch drei Rezepte. Die Fideua, Paellapfanne nur mit Nudeln anstatt Reis, werde ich bestimmt mal ausprobieren.

    Ein tolles Buch, das zeigt, dass man auch mit 50 noch mal neu durchstarten kann um das Leben in vollen Zügen zu genießen. Eine Wohlfühlgeschichte, die mir bezaubernde und unterhaltsame Lesestunden geschenkt hat. Ich komme bestimmt wieder zur kleinen Finca am Mittelmeer.
    Ablage Mord

    Simon Wasner
    Ablage Mord (Buch)

    5 of 5 stars Active star Active star Active star Active star Active star
    Sep 6, 2023

    Schwarzer Humor vom Feinsten

    Theo Baumgartner, 35, empfindet sich selbst als den faulsten Menschen der Welt. Und in gewisser Weise gebe ich ihm da recht. Er lebt in einem Wohnwagen im Garten seiner Eltern Ernst und Gudrun in Göbelrath im Kraichgau in der Nähe von Karlsruhe. Lässt sich von Mama mit Essen verwöhnen und zockt den ganzen Tag mit Schülern und Pubertieren im Internet. Bis zu dem Tag an dem er das Testament seiner Eltern findet und nun endlich den Hintern hoch kriegen muss, denn sonst wird er enterbt. Sein Freund Dave besorgt ihm ein Vorstellungsgespräch bei der Firma Columbus Solutions und entgegen aller Voraussicht bekommt er die Stelle und steigt nach zwei Wochen sogar weiter auf. Er hat also großes Potential, das er hier dann auch auspackt.
    Um was für einen Job es sich handelt und wie sich Theo da schlägt, das lest ihr in dem Buch von Simon Wasner „Ablage Mord“.

    Mit diesem Buch hatte ich nicht nur sehr unterhaltsame sondern auch amüsante und mitreißende Lesestunden mit schwarzem Humor vom Allerfeinsten. Das beginnt schon mit den sehr vielseitigen Zitaten und Kalendersprüchen von Theos verstorbener Großtante Marlies, von der er anscheinend seinen Hang zum Nichtstun geerbt hat. Denn auch sie scheint sich ihr Leben lang bei Theos Eltern durch schmarotzt zu haben. Dann die verschiedensten Beschreibungen von Theos neuen Arbeitskollegen wie z.B. Michel und sein haariges Büchlein oder Kappi, der mit seinen vier verbliebenen Zähnen 3 Zigaretten auf einmal rauchen kann. In diesem Stil gibt es einiges, wo mir die Bilder nicht mehr aus dem Kopf gehen. Die Typen bzw. Arbeitskollegen mit denen Theo in Trupp C zusammen arbeiten soll, Michel, Kappi, Ali und Sven haben alle ihre Eigenheiten, die sie für den Job, den sie machen, aber auch dringend brauchen. Aber Theo wäre nicht Theo, wenn er nicht auch hier von einem Fettnapf in den anderen tritt und sogar um sein Leben fürchten muss.
    Aber neben all dem „umziehen“ und „um de Ecke bringen“, geht es hier auch um Zusammenhalt und vielleicht sogar um ein Quäntchen Freundschaft.
    Richtig gut gefallen haben mir neben Mama Wu Theos stockkonservative Eltern: Vater Ernst, der Vater aller Gartenzwerge und Mutter Gudrun, die zu jeder möglichen und unmöglichen Gelegenheit einen Kuchen backt. Einfach herrlich die Beiden. Und dazu Sohnemann Theo...
    Obwohl großes Gemetzel normalerweise gar nicht mein Ding ist – hier hat es mir überhaupt nichts ausgemacht. Im Gegenteil, die Bilder habe ich zum Teil jetzt noch im Kopf. Man muss es nur so verpacken, wie es hier Autor Simon Wasner gemacht hat.

    Eine Kriminalkomödie, die mit tiefschwarzem Humor glänzt, voller Wortwitz, schräger Sprüche und grotesker Gags. Die trotzdem spannend ist und voller Mord steckt. Wenn ich demnächst bei meinem Lieblings-Chinesen meine Frühlingsrollen esse, werde ich ganz bestimmt an Theo denken müssen.
    Mord am Saar-Hunsrück-Steig

    Marion Demme-Zech
    Mord am Saar-Hunsrück-Steig (Buch)

    5 of 5 stars Active star Active star Active star Active star Active star
    Sep 2, 2023

    Toni und Güntherlein ermitteln auch im Urlaub

    Antonia „Toni“ Kuppertz hat Geburtstag, den 35 und sie begeht ihr 15jähriges Dienstjubiläum. Klar, dass sich die lieben Kollegen da ein ganz besonderes Geschenk ausgedacht haben. Sie schicken Toni zusammen mit dem Polizeihund in Ausbildung, Dackel Günther, der unbedingt abspecken muss, auf eine Wandertour auf den Saar-Hunsrück-Steig. Güntherlein ist von der Idee, dass er Toni begleiten darf, genau so wenig begeistert wie sie selbst. Hundetrainerin Lodi van der Pütten, die in finanziellen Schwierigkeiten steckt, hat für diese Tour als Wanderguide angeheuert. Zusammen mit Grundschullehrerin Conny, den Öko-Reisebloggern Kola und Anja, Survivaltrainer und Wildniscoach Walli, Witwe Regine, Felix Brecht vom Adrenalin Innovationsmanagement in Köln, der au der Tour den Fotografen spielt und Jungwinzer Myong Hoseok Schmitt, geht es von Perl in 8 Etappen über den Saar-Hunsrück-Steig bis nach Trier.
    Was die Gruppe da alles sieht und vor allem erlebt, und wie Güntherlein sich todesmutig in die Ermittlungen und eine Rettung stürzt, das lest ihr in dem neuen Wanderkrimi von Marion Demme-Zech „Mord am Saar-Hunsrück-Steig“.

    Ich bin nun schon einige Jahre mit der Autorin im Saarland auf krimineller Mission unterwegs. Und auch diesmal hat es mir in der Gegend, die sie mir hier auf einer Wanderung vorstellt, sehr gut gefallen. Durch Kola, der sich anscheinend hervorragend auf die Tour vorbereitet und eingelesen hat, erfahre ich einige interessante Begebenheiten und Legenden aus der Gegend, die die Gruppe hier durchwandert. Aber es ist diesmal nicht nur die Gegend, die fasziniert. Es gibt auch einige unschöne Begebenheiten in die die Wandertruppe da hinein gerät, und die diese auf dramatische Weise verkleinert.
    Zu jeder Etappe der Wanderung gibt es einen Kartenausschnitt, wo ich den Verlauf und die Länge der Strecke mit den Sehenswürdigkeiten, die voraussichtliche Dauer und die Höhenmeter angezeigt bekomme.
    Die Teilnehmer der Wanderung sind lebensecht und farbig gezeichnet, so dass ich sie mir bald gut vorstellen kann. In den einzelnen Kapiteln kommt auch jeder von ihnen mal zu Wort, was die Story mit der Ich-Form-Erzählung noch lebendiger macht und die Vorkommnisse aus den verschiedenen Blickwinkeln zeigt. Ein älteres Ehepaar, das in saarländischer Mundart darauf pocht, als erstes ins Kneippbecken zu dürfen, trägt zum typisches Flair des Saarlandes genau so bei wie die verschiedenen Spezialitäten, die hier richtig Appetit machen.
    Bei dem, was hier alles so passiert, hatte ich schon mal den ein oder anderen in Verdacht. Der Täter allerdings wird von der Autorin so gut getarnt, dass ich auf den nie gekommen wäre. Für mich auch immer sehr wichtig, dass alles so aufgeklärt wird, dass ich es gut nachvollziehen kann. Und genau so ist es hier. Ich bin mit der Aufklärung und auch dem Ende rundum zufrieden.

    Ein spannender Regionalkrimi in einer Landschaft, bei der es sich lohnt, sie mal zu besuchen, mit einem Schuss Humor und sehr interessanten Menschen. Mir hat der Besuch im Saarland großen Spaß und gute Unterhaltung gebracht.
    Die Reporterin - Worte der Wahrheit

    Teresa Simon
    Die Reporterin - Worte der Wahrheit (Buch)

    5 of 5 stars Active star Active star Active star Active star Active star
    Aug 28, 2023

    Malous Geschichte geht weiter

    Den ersten Band der Reihe um die Reporterin Malou Graf „Zwischen den Zeilen“ habe ich mit Leidenschaft verschlungen und mich sehr auf den zweiten Teil der Geschichte gefreut. Der hört ja mit einem gigantischen Cliffhanger auf und setzt nun hier genau dort wieder an.

    Marie-Louise, die alle nur Malou nennen, arbeitet weiterhin als geschätzte Gesellschaftskolumnistin bei der Zeitung „Der Tag“ den Promi-Klatsch auf. Sie hat ein so seltenes Gespür für Menschen, entlockt ihnen einiges, was die nie an andere Journalisten weitergeben würden. So zählen Romy Schneider, Roy Black, Heintje (wie habe ich ihn angehimmelt) die Rolling Stones, Udo Jürgens, Zarah Leander, Jimmi Hendrix, Esther und Abi Ofarim, die Beatles und viele andere zu den Interviewpartnern der Gräfin, wie sie von vielen liebevoll genannt wird.
    Aber sie hat neben einigen persönliche Schicksalsschläge auch den Neid, die Frotzeleien und die Missgunst dreier Kollegen wegzustecken. Ich bewundere die junge Frau, wie sie ihren Weg als berufstätige Mutter meistert und sich nie unterkriegen lässt. Wie sie mit der Zeit lernt auch mal Hilfe anzunehmen. Die Liebe allerdings steht erst mal hinten an.
    Das Jahr 1969 beschließt die Geschichte auf eine so wunderschöne Weise...

    Ich habe mich in die zweite Hälfte der 1960er Jahre hinein fallen lassen, was mir bei dem lebendigen und gefühlvollen Erzählstil von Teresa Simon ganz leicht gefallen ist. Habe mir eine Leseauszeit genommen um die politischen und sozialen Recherchen der Autorin und ihre Geschichte um Malou richtig genießen zu können. Dabei habe ich sehr viele Bilder von damals im Kopf gehabt. Seien es die Studentenunruhen, die Mondlandung, der Prager Frühling in der ČSSR oder der Sechs-Tage-Krieg in Israel. Alles wird wie nebenbei in die Geschichte eingeflochten und macht sie rund und lesenswert.
    Da ich in München lebe, ziehen die Beschreibungen der Orten, die hier vorkommen, an meinen inneren Augen vorbei. Genau so habe ich von Iffeldorf, wohin sich Malou eine Zeit lang zurückzieht, und den Osterseen Bilder im Kopf.
    Die meisten Menschen, denen ich hier begegne kenne ich ja schon aus Bd. 1, weswegen ich auch anregen möchte, diesen zuerst zu lesen. Es wird doch immer wieder auf Geschehnisse zurück gegriffen, die man sonst hier nicht richtig einzureihen weiß. Die wenigen neuen Protagonisten sind genauso lebensecht und farbig gezeichnet, dass es auch bei ihnen sehr einfach war, sie mir vorzustellen. Neben Malou, die ich auch weiterhin absolut ins Herz geschlossen habe, habe ich mich gefreut ihre Freundin Roxy wiederzulesen. Auch Onkel Julius ist weiterhin ein Platz in meinem Herzen sicher. Und natürlich die kleine Leonie, die die Welt von Malou ganz schön durcheinander wirbelt.
    Die Lieder der Playlist am Anfang der Geschichte kenne ich zum großen Teil noch aus meiner Kindheit und Jugend. Die beiden Zitate von Frida Kahlo und Mascha Kaléko haben mich sehr berührt.

    Ich habe mich mit Malou über ihren Erfolg und später über ihr Glück gefreut. Ich habe mit ihr getrauert und hatte dabei ein paar Tränen in den Augen. Es war spannend diesen Weg mit ihr gemeinsam zu gehen und es tut mir leid, dass ich diese bezaubernde junge Frau nun gehen lassen muss.
    Sie hat mich mit ihrer Geschichte bestens unterhalten und mir wundervolle Lesestunden geschenkt.
    Borkumer Rache

    Peter Gerdes
    Borkumer Rache (Buch)

    5 of 5 stars Active star Active star Active star Active star Active star
    Aug 24, 2023

    Spannung bis zur letzten Seite

    Vor vielen Jahren hat Steffen Baalmann, 65, seine Heimatinsel Borkum verlassen. Nun hängt er hier an einer Litfaßsäule vor dem Haus in dem er aufgewachsen ist. Was zuerst nach einem Suizid aussieht, entpuppt sich schnell als Mord. Sein drei Jahre jüngerer Bruder Klaas starb vor einem halben Jahr abgefüllt mit teurem Whisky in einem Bushäuschen in Oldenburg. Hängen die beiden Todesfälle zusammen? Und wenn ja, wer hatte solch einen Hass auf die beiden Brüder?
    Hauptkommissar Stahnke mit seinem Oldenburger Team bekommt Verstärkung aus Leer/Emden und von Borkum und tut sich bei den vielen Verdächtigen nicht leicht, die Spreu vom Weizen zu trennen.

    In Rückblicken ab November 1964 lerne ich die beiden Brüder Steffen und Klaas Baalmann beim beruflichen Pläne schmieden und ihrem privaten Leben kennen. Da es auf der Insel nicht so viele Möglichkeiten gibt um Geld zu verdienen, wollen sie Musik machen, vielleicht als Wattführer arbeiten. Besonders Steffen geht seinen Traum von einer großen Musiker-Karriere gezielt an, lernt Gitarre spielen und singen. Und auch Klaas schafft es mit seinem sonnigen Gemüt ihr Publikum, vor allem die Frauen, zu begeistern. Um seine Freundin Silke, die noch verheiratet ist und ein abgesichertes Leben anstrebt, endgültig an sich zu binden, studiert Klaas auf Lehramt, was für die gemeinsamen Auftritte der Brüder immer wieder und immer mehr Probleme mit sich bringt. Als sich Silke schließlich dem erfolgreicheren Steffen zuwendet, zerbricht die Band und Feindschaft trennt die beiden Brüder.

    Dies ist nun schon der 19. Fall für den Oldenburger Kommissar Stahnke, dessen Vornamen ich bis zum Schluss nicht heraus gefunden habe. Und auch diesen Fall schließt er ab, ohne dass ich Vorkenntnisse zu den anderen Fällen gebraucht hätte.
    Autor Peter Gerdes habe ich erst mit diesem Buch kennengelernt, werde ihn aber sofort auf meine Lieblingsautoren-Liste setzen, da mir sein Erzählstil hier sehr gut gefallen hat. Bestimmt werde ich auch noch den ein oder anderen vergangenen Fall mit HK Stahnke zusammen lösen.
    Ich lerne die Ermittler neben ihren Fällen auch sehr gerne privat etwas näher kennen. Wie hier OK Nidal Ekinci vom Fachkommissariat 1 der Polizeiinspektion Leer/Emden für den bei seinen beiden dauerbrüllenden Kleinkindern seine Übermüdung schon zum Normalzustand geworden ist. Auch OK Johann „Joke“ Reents von der Polizeistation Borkum hat sich meine Sympathie schnell gesichert. Aber auch die anderen Ermittler in diesem doch relativ großen Team mag ich gerne.
    Etwas anders sieht es bei den beiden Toten und deren Umfeld aus. Da gibt es fast niemanden, mit dem ich unbedingt befreundet sein möchte.
    Die Handlung, die zwischen den Ermittlungen und den Rückblicken in die Vergangenheit abwechselt, fand ich sehr interessant. Vor allem die Ermittlungen zum Tod der beiden Brüder, die dann ja immer weiter in die Vergangenheit gehen und sich dort der Grund für die beiden Morde findet.
    Sehr gut gefallen haben mir auch die Dialoge, die nicht direkt mit dem Fall zu tun hatten; bei denen immer wieder mal Fakten aus der Kategorie unnützes Wissen auftauchen, die ich sehr interessant fand. Und natürlich viele Fakten zu den 1970er Jahren wie Lehrerüberschuss, Berufsverbote und Radikalenerlass. Das alles zusammen macht für mich einen Fall erst richtig authentisch und rund. Und vor allem lerne ich auch noch was.

    Ein spannender Kriminalfall mit einigen Wendungen, bei dem ich gut mit ermitteln konnte und einem Täter, dem ich die Morde bis kurz vor Schluss nicht zugetraut habe, hat mich richtig gut unterhalten.
    Lyoner-Komplott

    Greta R. Kuhn
    Lyoner-Komplott (Buch)

    5 of 5 stars Active star Active star Active star Active star Active star
    Aug 20, 2023

    Es geht hart zu in der Sterne-Gastronomie

    Der bekannte Saarbrücker Sternekoch Markus Wendemann ist verschwunden. Seine Schwester Mareike meldet ihn als vermisst. Und tatsächlich findet Hauptkommissarin Veronika Hart in seinem Restaurant „Le Table“, wo man wochenlang auf einen Tisch warten muss, Spuren einer Entführung. Das GHB, das in der Lyoner gefunden wird, die noch angebissen auf dem Frühstückstisch liegt und Blutspuren, verstärken diesen Eindruck auch noch. Erpresserschreiben gibt es keines. Aber die Wurstfabrik aus der die Lyoner stammt, bekommt verschiedene Drohbriefe und auf einen Tiertransporter wird ein Anschlag verübt. Hängt das alles zusammen? Und wenn ja, wie? Geht es vielleicht um Schutzgeld, Geldwäsche oder organisiertes Verbrechen?
    HK Veronika Hart, im Moment selbst mit privaten Problemen stark behaftet, tut sich bei ihren Ermittlungen nicht leicht. Gut, dass sie da ihre Kollegen Sven Becker und Max Langner an ihrer Seite hat.

    Dies ist zwar schon Band 4 der Saarland-Krimireihe um die taffe HK Veronika Hart und ihr Team, den ich aber auch sehr gut ohne Vorkenntnisse lesen konnte. Da mich dieses Ermittlerteam aber stark für sich eingenommen hat, werde ich demnächst auch die ersten drei Fälle mit ihnen noch gemeinsam lösen.
    Wie das Cover schon andeutet, geht es hier um die Wurst, von der ich im Laufe der Geschichte einiges erfahre. Vor allem von der Zubereitung und von den Arbeitsbedingungen in einer Wurstfabrik, die alles andere als angenehm sind. Da kann man leicht zum Vegetarier werden. Aber auch in der Sterne-Gastronomie geht man nicht zimperlich mit den Angestellten um. Hier wird mit harten Mitteln, sehr viel Druck, Disziplin und Engagement um jeden einzelnen Kunden gekämpft. Ich bin mir jetzt gar nicht mehr so sicher, ob ich mich in einem solchen Gourmet-Tempel auch mal verwöhnen lassen möchte.
    Greta R. Kuhn habe ich mit diesem Buch erst kennengelernt. Ihr sehr bildhafter, eingängiger und emotionaler Erzählstil hat mich sehr schnell in die Story hinein gezogen. Die kurzen Kapitel lassen die Geschichte sehr rasant erscheinen.
    Mich haben auch die sehr gut ausgearbeiteten Protagonisten, einige sympathisch, andere weniger, gleich in Beschlag genommen. Der entführte Sterne-Gastronom und auch der Entführer kommen immer wieder mal zu Wort. Das heizt die Spannung, die sich von Anfang an stetig aufbaut, noch weiter an. Ich konnte die Handlungen und die Gedankengänge hier sehr gut nachvollziehen und der Fall bzw. die Fälle lösen sich für mich nachvollziehbar auf.
    Aber nicht nur der Kriminalfall hat mich gefesselt. Auch zu Veronika mit ihrem derzeitigen Gefühlschaos habe ich mich schnell hingezogen gefühlt.

    Ein spannender Regionalkrimi mit einem Schuss Humor und einer Portion Lokalkolorit, der mich gepackt, gefesselt und vor allem sehr gut unterhalten hat. Sehr gerne würde ich Veronika Hart bei weiteren Fällen begleiten.
    Koffer voller Briefe

    Stefanie Gregg
    Koffer voller Briefe (Buch)

    5 of 5 stars Active star Active star Active star Active star Active star
    Aug 13, 2023

    Vergangenheitsbewältigung

    Elias Brand, 48, weiß zuerst gar nicht, was die Polizisten vom ihm wollen, die ihn nach Isabella Faber fragen, die eines unnatürlichen Todes gestorben ist. Bis er sie auf einem Foto als die 18-jährige Isi erkennt, mit der er damals für kurze Zeit zusammen war. Man hat Briefe gefunden, Briefe an ihn, nicht nur die drei oder vier, die er hat ungeöffnet zurück gehen lassen. Viele, sehr viele. Isi hat ihm 30 Jahre lang jeden Tag einen Brief geschrieben. Koffer voll. Elias ist erschüttert und fühlt sich erbärmlich. Ist er unbewusst mit Schuld an Isabellas Tod?

    Was für eine emotionale, wunderschöne aber auch tragisch-traurige Geschichte. Ich bewundere Elias, wie er sein Leben als alleinerziehender Vater mit seinem elfjährigen Sohn Leo und seiner 15-jährigen Tochter Anne, die ihm eine große Hilfe ist und darüber sich selbst vergisst, meistert. Sie habe ich besonders ins Herz geschlossen. Seine Frau Sabrina ist vor ein paar Jahren an einer schweren Krankheit gestorben. Seitdem bewältigt Elias sein Leben so gut es geht, bis er von den Briefen aufgeweckt wird.
    Die Briefe von Isi, manche sehr kurz, andere länger, die hier abgedruckt sind, haben mich richtig erschüttert. Wie einsam muss diese Frau gewesen sein, wie versessen auf ein Leben an Elias Seite. Wenn ich mir überlege, dass diese Geschichte eine wahre ist, trifft mich das noch mehr.
    Ich mag den Erzählstil von Stefanie Gregg sehr und auch hier zieht sie mich sofort in die Geschichte hinein. Ich lerne nach und nach einige Menschen aus Elias Umfeld kennen. Tauche in seine Lebensgeschichte ein. Er scheint in seiner Jugend ein ganz schöner Schlawiner gewesen zu sein. Auch das gefällt mir hier sehr gut: Stefanie Gregg wertet nicht, sie lässt mir die Wahl zu entscheiden, ob und wen ich mag und wen nicht.

    Dies ist mal wieder ein Buch, das ich nicht aus der Hand legen konnte. Das die Gegenwart mit der Vergangenheit vereint und zeigt, was unwissentlich alles schief laufen kann. Die Entwicklung, die Elias hier durchmacht, wie er seine neuen Erkenntnisse in etwas Gutes wandelt, hat mir sehr gut gefallen.

    Ein wundervolles Buch einer wahren Lebensgeschichte, das mir einige spannende und unterhaltsame Lesestunden geschenkt hat. Das aber auch nachdenklich macht und das ich sehr gerne weiter empfehle. Ein Buch, das meine 5 goldenen Sterne absolut verdient hat.
    Gauner, Gangster, schräge Vögel

    Ute Wehrle
    Gauner, Gangster, schräge Vögel (Buch)

    3 of 5 stars Active star Active star Active star Inactive star Inactive star
    Aug 7, 2023

    Witziges aus dem Polizeialltag

    Unterteilt in 10 Kategorien, wie z.B. Streithähne, Katerstimmung, Viechereien, irren ist menschlich oder Retter in der Not, haben Ute Wehrle und Hans Jürgen Kugler 355 ungewöhnliche polizeiliche Fälle gesammelt und für dieses Buch aufgearbeitet.
    Ob die Auswahl einer Wurstsorte zum tätlichen Angriff führt, eine Katze als Einbrecher verdächtigt wird, ein 5-jähriger von seinen Fußfesseln befreit wird; eine Kuh vom Gerüst geholt werden muss, ein Waschbär eine neue Bleibe sucht, ein Kioskräuber noch schnell einen Kunden bedient, Kommissar Zufall einen Drogenhandel aufdeckt, ein PKW zum Frühstück in eine Küche kracht oder eine Plastiktüte für eine Taube gehalten wird u.v.a.
    Alle Geschichten sind sehr kurz gehalten; manche entlocken mir ein Schmunzeln, andere ein Kopfschütteln. Es ist schon kurios, zu welchen Einsätzen Polizei und Feuerwehr z.T. gerufen werden, wie Täter sich durch ihre eigene Dummheit selbst überführen oder welche Missverständnisse es manchmal gibt.

    „Gauner, Gangster, schräge Vögel“ ist zwar keine tiefgreifende Lektüre, bietet aber für ein paar Stunden gute Unterhaltung aus dem True Crime Sektor.
    Meine Auszeiten - Westerwald

    Nicole Steffens
    Meine Auszeiten - Westerwald (Buch)

    5 of 5 stars Active star Active star Active star Active star Active star
    Aug 5, 2023

    Hier ist für Jeden etwas dabei

    In „Meine Auszeiten – Westerwald – durchatmen & Kraft schöpfen“ stellt mir Autorin Nicole Steffens 70 Möglichkeiten vor um abzuschalten und aufzutanken. Nordwestlich davon, im südlichen Siegerland, bin ich aufgewachsen und kenne daher schon einige Ecken dieses Mittelgebirges, das sich über die Bundesländer Rheinland-Pfalz, Hessen und Nordrhein-Westfalen erstreckt. Trotzdem habe ich hier viele neue Anregungen bekommen.
    Unterteilt in 4 große Kapitel – Meine Atempause, Meine Kraftquelle, Mein Tag Urlaub, Meine Frei-Zeit – kann ich auf 168 Seiten mit 70 Bildern unter den verschiedensten Aktivitäten wählen. Allein mir diese Vorschläge anzuschauen und durchzulesen macht schon großen Spaß und bringt mich irgendwie zur Ruhe.
    Ich bin gleich beim ersten Vorschlag hängen geblieben, der Zisterzienserabtei Marienstatt. Hier befinden sich in der zweigeschossigen Bibliothek mehr als 110.000 Bücher und Schriften. Auch das kleinste Buch der Welt mit 5 x 5mm, das 7 verschiedene Fassungen des Vaterunser enthält. In Rotenhain kann ich das Bauerndiplom machen; wenn ich den Eisvogelweg ab wandere, komme ich zum Café Elsternest, wo ich mit englischen Spezialitäten verwöhnt werde. Wandern kann ich auch entlang der Schwarzen Nister ab Bad Marienberg; zur Waldkapelle Schloss Molsberg; um den Dreifelder-Weiher in Steinebach an der Wied oder ich wandere in Puderbach mit den Alpakas. In Koblenz, der größten Stadt im Westerwald gibt es gleich mehr Sehenswerte, wie die Altstadt mit dem Florinsgarten, die Buchhandlung Reuffel mit über 25.000 Büchern in ihrem Sortiment und den kleinen Ort und die Festung Ehrenbreitstein. Bei Sabine Hirnich kann ich die Kunst des Blumenbindens erlernen und bei Barbara Gröbl kann ich einen Malkurs besuchen. Witzig und spannend finde ich auch die Beschreibung eines Dunkelkaufhauses in Wetzlar und das Forschungsmuseum MONREPOS in Neuwied.
    Ich kann Rad fahren, wandern, Kanu oder mit dem Hausboot fahren, mich mit Blumen und Pflanzen umgeben, Waldbaden, kneippen, malen, töpfern, gut und lecker essen und Vieles mehr. Hier ist wirklich von Allem und für Jeden etwas dabei.

    Ein toller Ratgeber für kleine Kurzurlaube oder tageweise Auszeiten für die Seele. Für mich habe ich schon einige Sticker platziert. Es kann also losgehen.
    Spargel-Geheimnis im Allertal

    Bettina Reimann
    Spargel-Geheimnis im Allertal (Buch)

    5 of 5 stars Active star Active star Active star Active star Active star
    Aug 4, 2023

    Die Vergangenheit drängt ans Licht

    Während Corona in Deutschland Einzug hält, wandelt der pensionierte Bibliothekar Henry Baumert, 68, aus Amerika nach 60 Jahren in seiner alten Heimat auf touristischen Pfaden auf der Suche nach seiner Vergangenheit. Seine Mutter Clara, seine Zwillingsschwester Christine und er stammen vom Booms-Hof in Eikeloh. 1960 wurden sie nach Amerika umgesiedelt. Als Baumert schwer verletzt am Rand eines Spargelfeldes gefunden wird, ist die Familie Blume, in deren Gasthof der Amerikaner bis zu seinem Auszug einige Wochen gewohnt hatte, sofort alarmiert und wittert hier einen neuen Fall. Ob sie das Geheimnis, das Henry Baumert aufdecken wollte, aufklären können?

    Ich habe schon den ersten Fall der „Cold Case Unit“ bestehend aus der Bloggerin Flora Kamphusen, ihrer Mutter Anna Blume-Kamphusen und ihrem Opa Hauptkommissar i.R. Carsten Blume gelöst. Nun war ich sehr gespannt, zu welchem Fall im Aller-Leine-Tal mich Autorin Bettina Reiman in ihrem neuen Krimi mitnimmt.
    Neben dem Kriminalfall, den ich mega spannend und sehr gut ausgearbeitet finde, werde ich hier in eine Zeit zurück versetzt, an die ich mich gar nicht so gerne erinnere: Corona. Ziemlich realitätsnah und sehr ausführlich wird hier immer wieder auf die damit verbundenen Regeln mit Maske tragen usw. eingegangen. Natürlich darf auch ein Corona-Leugner, hier in Person des Vaters Michael Kamphusen, nicht fehlen. Das war mir ein bisserl zu viel.
    Ansonsten fand ich den Krimi, der immer wieder zwischen dem 1. März und dem 1. Juni 2020 hin und her springt und auch das Jahr 1960 nicht ausspart, super spannend, sehr interessant und abwechslungsreich.
    Natürlich ist auch HK Hartmut Ziegler vom LKA Hannover wieder mit von der Partie. Mir persönlich ist Kommissarin Grit Heinecke, die diese Fall übernimmt, ein bisserl sympathischer. Mit ihr würde ich auch in Zukunft gerne ermitteln.
    Gut gefällt mir auch die Skizze vor Beginn der Geschichte auf der die drei wichtigsten Bauernhöfe der Gegend, die hier eine Rolle spielen, aufgezeichnet sind. Da habe ich immer mal wieder rein gespickert, wenn ich wissen wollte, wo ich denn gerade bin.
    Der Titel das „Spargelgeheimnis im Allertal“ hat mich etwas irritiert, spielt der Spargel hier doch nur eine untergeordnete Rolle, weil der Amerikaner blutend im Spargelfeld gefunden wurde. Das Geheimnis selbst ist so viel undurchsichtiger und kommt ganz langsam an die Oberfläche. Ich war mal wieder schockiert, was ein Mensch alles für Geld und vor allem sein Ansehen tut.
    Auch wenn die Täter hier ungeschoren davon kommen, hat die Cold Case Unit zusammen mit der Polizei wieder ausgesprochen gute Arbeit geleistet und Flora eine tolle Art der „Strafe“ gefunden.

    Ein spannender Fall, sympathische und auch eigenwillige Personen in einer idyllischen Landschaft, die Lust macht, sie einmal zu besuchen. Vor allem aber erstklassige Unterhaltung. Ich freue mich heute schon auf den nächsten Fall im Aller-Leine-Tal.
    Dirndltod

    Mia C. Brunner
    Dirndltod (Buch)

    5 of 5 stars Active star Active star Active star Active star Active star
    Jul 31, 2023

    Allgäuer Verstrickungen

    Hauptkommissar Florian Forster ist mit seiner Frau Jessica und den Kindern Svenja, Tobias, Elias, Lukas und Johanna von einer Silberhochzeitsfeier auf dem Weg nachhause, als ihr Familienbus auf der Straße gerammt wird. Daraufhin stürzt er einen Abhang hinab und bleibt auf der Fahrerseite liegen. Jessica, die gefahren ist, wird dabei schwer verletzt. Hier ermittelt HK Daniel Graf, Kripo Kempten, wegen Fahrerflucht.
    Ein paar Wochen vorher verschwand aus einem Bus, der Richtung Oberstdorf einen Unfall hatte, die 15-jährige Lina Bergmair. Ihre Eltern sind sich sicher, dass Florian ihre Tochter finden wird.
    HK Forster muss erst mal für einige Wochen auf seinen Kollegen Berthold Willig verzichten. Dafür kommt Kommissarin Sabine Strodl, die nach ihrer Erziehungspause wieder eingegliedert wird, in sein Team zur Kripo Kempten. Zusammen machen sie sich auf die Suche nach dem verschwundenen Mädl und treffen bei ihren Recherchen immer wieder auf Mitglieder des alteingesessenen Trachtenhauses Laubenberger in Oberstdorf. Als sie einem alten Vermisstenfall aus den 1950er Jahren wieder aufrollen, stoßen sie auf ungeheuerliche Fakten. Wird es ihnen gelingen, die verschwundene Lina noch lebend zu finden?

    Ich sag´s ja immer wieder: reden hilft. Aber Florian Forster will mit seiner Frau Jessica nicht über etwas reden, was er zufällig entdeckt hat und was ihn aus der Bahn geworfen hat. Ich hatte schon große Sorge, dass diese Sprachlosigkeit zur Trennung führen könnte. Gut, dass Jessica ihre beste Freundin Paula hat, die immer wieder vermittelnd eingreift. Ich mag es, wenn ich auch bei den privaten Problemen der Ermittler dabei sein kann. Für mich macht sie das immer noch ein bisserl menschlicher und nahbarer.
    Dann begegne ich in kursiven Abschnitten immer wieder einer jungen Frau, die in einem dunklen, kalten Raum gefangen gehalten wird. Sie scheint ihr Gedächtnis verloren zu haben. Bei mir erzeugen diese Abschnitte Gänsehaut und ich habe lange keine Ahnung, wie diese Geschichte mit dem Fall, den HK Forster lösen muss, zusammenhängen könnte. Als sich das dann aufklärt, bin ich zutiefst schockiert.
    Ich liebe den packenden, spannenden und bildhaften Erzählstil von Mia C. Brunner, die mich damit ganz schnell in die Geschichte hinein zieht. Und der Fall bzw. die Fälle lassen mich nicht mehr los. Es ist mir wieder sehr schwer gefallen, das Buch mal aus der Hand zu legen. Ich wollte einfach ganz schnell wissen, ob sich eine Ahnung, die ich bei meinen eigenen Recherchen hatte, bewahrheitet. Aber klar, ich habe mich mal wieder auf die falsche Spur eingelassen.

    Ein spannender Kriminalfall, der bei mir immer wieder Gänsehaut erzeugt hat und bei dem ich nach der Auflösung fast nicht fassen kann, wie hinterhältig, egoistisch und hinterlistig ein Mensch sein kann. Da bin ich immer froh, wenn ich mir klarmache, dass dies nur der Unterhaltung dient. Und die ist der Autorin auch diesmal wieder absolut gelungen.
    Erst ich ein Stück, dann du - Camillo - ein Hund macht Ferien

    Patricia Schröder
    Erst ich ein Stück, dann du - Camillo - ein Hund macht Ferien (Buch)

    5 of 5 stars Active star Active star Active star Active star Active star
    Jul 31, 2023

    Mit Familienhund Camillo im Urlaub

    Familienhund Camillo ist ganz aufgeregt. Warum hat Frauchen seinen Futter- und den Trinknapf eingepackt? Auch seine Leckerlis sind schon im Auto. Hat er etwas falsch gemacht? Wollen sie ihn loswerden? Ins Tierheim bringen? Als er sich im offenen Kofferraum versteckt, hört er, dass es in die Ferien gehen soll und daher alle so aufgeregt durcheinander rennen.
    Was er dort am Meer mit seinen liebsten Spielkameraden Joschi und Jule alles erlebt, das lest ihr in dem von der Stiftung Lesen empfohlen Buch „Camillo, ein Hund macht Ferien“ aus der Reihe „Erst ich ein Stück, dann du“ von Patricia Schröder.

    Bisher kannte ich die Reihe „Erst ich ein Stück, dann du“ nicht und bin nun ganz begeistert von der Möglichkeit, ein Buch gemeinsam mit einem Leseanfänger zu lesen.
    Die Abschnitte für die Erstleser mit den extra großen Buchstaben haben, wie ich finde, genau die richtige Lange um nicht zu überfordern. Die Geschichte ist kindgerecht mit tollen Dialogen, dazu noch richtig spannend aufgebaut und hat auch mir, der Vorleseoma, viel Spaß gebracht. Die ausdrucksstarken, liebevoll gezeichneten und in den Text eingepassten Bilder von Marina Rachner ergänzen die Geschichte auf wunderbare Weise.
    Das dicke Hardcover mit einer stabilen Bindung und leicht verstärkten Seiten ist bestens für Kinderhände geeignet und lässt sich im Bedarfsfall sogar abwaschen.
    Bald haben ja die Schulanfänger ihren ersten Schultag. Da eignet sich dieses Buch ganz wunderbar als kleines Geschenk.
    Vielleicht begegnen wir Camillo ja auch einmal auf einem Bauernhof oder in den Allgäuer Bergen?

    Ein tolles Buch aus einer Reihe, die ich mir merken werde. So macht lesen lernen richtig Spaß.
    Föhr in Flammen

    Eva-Maria Silber
    Föhr in Flammen (Buch)

    5 of 5 stars Active star Active star Active star Active star Active star
    Jul 30, 2023

    Davon hätte ich gerne mehr

    Christina Gösling wollte sich mit ihren Eltern Martin und Ingrid im Ferienhaus in der Nähe von Witsum auf Föhr treffen. Sie trifft sie aber nicht an. Stattdessen entdeckt sie Blutspuren und alarmiert die Polizei in Wyk auf der Nordseeinsel. Polizeiobermeisterin Maja Storm und ihr Kollege Thorsten finden aber nicht nur Blutspuren. 5 Personen wurden in der Holzhütte brutal ermordet.
    Kriminalhauptkommissar Jan Andretta wollte eigentlich die jetzt beginnenden Sommerferien mit seiner 10-jährigen Nichte Lisa, die seit dem Tod ihrer Mutter bei ihm lebt, zusammen verbringen. Jetzt hat er einen 5-fach Mord an den Hacken und die Gewissensbisse Lisa gegenüber werden immer größer. Außerdem nervt sein Kollege Wolfgang Hartmann, der sich genau wie Jan auf die Position des Leiters des Zentralen Kriminaldienstes der Polizeidirektion Flensburg beworben hat, die es demnächst zu besetzen gilt. Von Majas Beobachtungsgabe und ihren Analysen angetan holt sie Jan in sein Team. Und gemeinsam mit den Kollegen Tine und Julian machen sie sich auf die Suche nach dem 5-fach Mörder. Erst als es bei einem Brand einen weiteren Toten gibt, fügen sich die Puzzlesteine ganz allmählich zu einem großen Ganzen zusammen.

    Ich habe schon einige Bücher von Eva-Maria Silber gelesen und auch mit ihrem neuen Fall für die Kripo Flensburg hat sie mich nicht enttäuscht. Ganz im Gegenteil. Ab der ersten Seite werde ich in einen grausamen Fall hineingezogen, die Spannung steigt kontinuierlich an und hält sich bis zu dem für mich erschreckenden Schluss ganz weit oben. Andererseits lässt mich dieser Schluss hoffen, dass es weitere Fälle geben wird.
    Die meisten Menschen, die ich hier kennenlerne, kommen mit den ihnen eigenen, sehr gut ausgearbeiteten Charaktereigenschaften recht sympathisch rüber. Aber es gibt auch einige, die ich von Anfang an nicht mag, was sich gegen Schuss hin bei einer Person doch etwas geändert hat. Ich mag es, wenn ich die Ermittler auch in ihrem privaten Leben begleiten kann. Hier hat es Jan Andretta mit seiner Nichte Lisa nicht immer leicht. Ich finde es toll, wie er sich seiner Verantwortung stellt und Lisa ganz langsam nicht nur bei Vermieterin Meike und bei Maja Storm ein bisserl auftaut. Was sie Jan dann ganz zum Schluss anvertraut, das hat mich total schockiert zurück gelassen.

    Ein richtig spannender Fall bei dem ich sehr gut mit ermitteln konnte und mit gebangt habe. Mit Menschen, in die ich mich gut hinein versetzen kann. Mit einem Täter bei dem die Gier und der Hass sein ganzes Denken vernebelt. Und mit einem neuen Ermittlerpaar mit dem ich sehr gerne noch weitere Fälle bearbeiten und sie im Privaten begleiten würde.
    Sehr gute Unterhaltung, die meine 5 goldenen Sterne absolut verdient hat.
    Im Kopf des Bösen - Der Sandmann

    Axel Petermann
    Im Kopf des Bösen - Der Sandmann (Buch)

    5 of 5 stars Active star Active star Active star Active star Active star
    Jul 23, 2023

    Einblicke in die Psyche von Täter und Ermittlerin

    Aufgeschreckt durch das Bellen seiner Golden-Retriever-Hündin Laika bemerkt ein Landwirt in der Hildesheimer Börde ein Auto auf dem Weg neben seinem Winterweizenfeld. Die Hündin lässt sich von nichts abbringen und zieht den Bauern bis ins Feld hinein. Hier liegt ein kleiner Junge mit einem Teddy im Arm. Es ist insgesamt der siebte Junge, der auf diese Weise gefunden wird. Aber dieser kleine Mann hier lebt noch.
    Die ambitionierte Fallanalytikerin Sophie Kaiser von der Kripo Hannover, die durch ihr Asperger-Syndrom eine ganz eigene Sichtweise auf z.B. Zusammenhänge hat, hofft das erste mal auf eine heiße Spur zum „Sandmann“, wie die Presse den Täter nennt. Und sie entdeckt einen Zusammenhang mit einer Reihe von Fällen, die schon viele Jahre zurück liegen.

    Von Petra Mattfeldt habe ich schon einige Bücher gelesen, die mir sehr gut gefallen haben. Axel Petermann kenne ich als Profiler aus dem TV. Da diese beiden sich nun zusammengetan und ein Buch geschrieben haben – das musste ich einfach lesen. Dass diesem Fall bzw. den Fällen eine True-Crime-Story zugrunde liegt, macht das ganze für mich noch interessanter.
    Schon im Prolog wird meine Neugier geweckt und ich bin ganz schnell mitten drin in den Ermittlungen.
    An Fallanalytikerin Sophie Kaiser mit ihrem Asperger-Syndrom musste ich mich erst gewöhnen. Ich habe mich mit ihrer manchmal sehr dominanten, herrischen und fordernden Art anfangs schwer getan. Dabei ist sie eigentlich eine sympathische junge Frau. Nur wenn es um einen Fall geht, muss sich alles nach ihr richten. Und das nervt hier und da. Andererseits war es für mich sehr interessant zu lesen, wie sie an die Fälle heran geht, welche Schlüsse sie aus dem was sie sieht zieht. Oft fallen ihr Kleinigkeiten auf, die andere gar nicht bemerken oder beachten.
    KOK Leonhard Michels von der Mordkommission Lübeck, mit dem sie an dem zweiten Fall zusammenarbeitet, hat ebenfalls ein Auge für Details. Vor allem lässt er sich durch Sophie nicht aus der Ruhe bringen, lässt sie machen und zieht dann ebenfalls seine Schlüsse. Zwei sehr unterschiedliches Charaktere, die aber beim ermitteln sehr gut zusammen passen. In der hinteren Buchklappe werden die Beiden kurz vorgestellt, was mir sehr gut gefällt. Ich bekomme dort schon einen kleinen Einblick in ihre Persönlichkeiten.

    Der Fall der verschwundenen Jungs hat mich emotional sehr mitgenommen, da ich immer daran denken musste, dass er an einen wahren Kriminalfall angelehnt ist. Aber auch der Mord in Hannover, wo ein Mann seine Frau, die beiden Kinder, seine Schwiegereltern und dann noch sich selbst erschießt, hat mich stark mitgenommen. Ich hatte zwar bald den Verdacht, dass die beiden Fälle irgendwie zusammenhängen könnten. Habe aber noch nicht absehen können, in welche Richtung sich das entwickelt.

    Dieser erste Fall des Autorenduos Mattfeldt/Petermann bietet zwei interessante Fälle; der Spannungsbogen hält sich durchgängig sehr hoch; die neuen Ermittler haben ihre Ecken und Kanten und auch mehr oder weniger ein Privatleben; die Ermittlungen leben, was ich richtig gut finde, in der Hauptsache von der operativen Fallanalyse; und ich bekomme immer wieder eindringliche Einblicke in die Psyche des Täters. Beide Fälle konnten schlussendlich aufgeklärt werden und ich habe mich sehr gut unterhalten gefühlt.

    Ich habe mit gelitten, mit gefiebert, mit ermittelt und kann immer noch nicht glauben, zu was ein Mensch alles fähig ist. Wie er aber auch weiter leidet, wenn er dieser psychischen Gewalt einmal ausgesetzt war.
    Ich hoffe sehr, dass es bald einen nächsten Fall gibt, wo es wieder um das Böse im Kopf geht.
    Petters, V: Fabian und der Gnom

    Petters, V: Fabian und der Gnom (Buch)

    5 of 5 stars Active star Active star Active star Active star Active star
    Jul 22, 2023

    Du bist nicht allein

    Das merkt der 11-jährige Fabian erst, als er sich traut, seine Erlebnisse mit seiner Lehrerin und seiner Mutter zu besprechen.
    Aber fangen wir vorne an:
    Fabian ist ein ruhiger, sympathischer Junge, der die Natur, die Tiere und Fantasy-Computerspiele liebt. In der Schule hat er nicht so viel Glück. Da wird er fast täglich von drei älteren Jungs geärgert. Er träumt sogar schon von Alex, Marco und Tim, die sich im Traum in grässliche Monster verwandeln und ihn attackieren. Dann trifft er auf den kleinen Gnom Pamboo und - nein, was es mit ihm auf sich hat, das werdet ihr beim Lesen selbst heraus finden.

    In seinem Buch hat Autor Volker Petters Themen angesprochen, die schon immer aktuell waren: Außenseiter sein, Angst vor Mitschülern, Mobbing, wenig Selbstwertgefühl, echte Freundschaft, Träume, in denen das alles aufgearbeitet wird und Vertrauen in Menschen, die einem helfen können.

    Mir hat diese Traumgeschichte, die manchmal sehr nahe an die Realität grenzt, sehr gut gefallen. Gerade der Wechsel zwischen der Realität und den Träume macht die Geschichte so richtig spannend und ich habe mit Fabian mit gelitten und mit gefiebert. In die sehr facettenreich ausgearbeiteten Charaktere kann ich mich gut hinein versetzen.
    Dazu trägt auch der bildhafte Erzählstil bei. Und natürlich die in den Text integrierten und zweimal sogar doppelseitigen Bilder von Simon Sieber, die mich noch mehr in die Geschichte eintauchen lassen und die die Gefühle und Emotionen sowohl von Fabian als auch der Monster deutlich machen.
    Die etwas größere Schrift finde ich für die Altersgruppe der 8 – 11-jährigen sehr gut gewählt. Auch meinen Augen tut sie beim vorlesen gut.

    Eine fantasievolle Geschichte, mit Denkanstößen, einer guten Portion Humor und Spannung. Wobei mir Fabians Entwicklung sehr gut gefallen hat.
    Eine tolle Geschichte, die nicht nur Jungs Mut machen kann.
    Lenas Kieselsteine

    Wilma Borghoff
    Lenas Kieselsteine (Buch)

    5 of 5 stars Active star Active star Active star Active star Active star
    Jul 9, 2023

    Am Ende wird doch alles gut

    Lena Obermeier ist 14 Jahre alt und hat die Nase gestrichen voll. Von ihrer Mutter Clara, die sie vernachlässigt, von deren Lebensgefährten Lennart, der sie ablehnt. Sie erinnert sich an wunderschöne Urlaube, die sie in Bayern bei Tante Jasmin, der Schwester ihrer Mutter, verbracht hat und die plötzlich abgerissen sind. Ohne Fahrkarte macht sie sich auf den Weg von Köln nach München, strandet aus dem Zug geworfen in Frankfurt/Main. Hier macht sie Bekanntschaft mit Marvin, der sie zu einer dubiosen Party mitnimmt. Als sie dort türmen will, kommt ihr eine kleine schwarze Katze zu Hilfe. Sie versucht sich am Trampen und eine Familie nimmt sie mit bis nach München, von wo sie ungehindert bis nach Wolfratshausen kommt. Hier hat sie wieder eine Begegnung mit einer kleinen schwarzen Katze, die sie überraschenderweise zu ihrem Opa Wolfgang führt. Tante Jasmin hat zwar einige Vorbehalte, aber wenn sich Lena an die aufgestellten Regeln hält, darf sie erst mal bleiben.

    Durch ihren leichten, einfühlsamen Schreibstil hat Autorin Wilma Borghoff mich schnell in die Geschichte hinein gezogen. Ich habe richtig mit Lena gelitten und gebangt bis sie endlich bei ihrer Verwandtschaft am Starnberger See ankommt um dort, wie es der Titel verrät, einen fabelhaften Sommer zu erleben.
    Die kurzen Kapitel haben es mir leicht gemacht immer noch eins und noch eins zu lesen, bis die Geschichte dann leider aus erzählt war.
    Es hat Spaß gemacht, Lena in ihrem für sie so neuen Familienleben mit Oma Vera und deren Lebensgefährten Urs, Tante Jasmin, Onkel Patric und ihren Cousinen Mia und Sophie zu begleiten und das Familiengeheimnis schrittweise aufzudecken. Ich fand es schön mitzuerleben, wie sie Noah trifft, der mit seinen Eltern auf einem Bauernhof in der Nähe lebt, und der ebenfalls ein Geheimnis mit sich herum schleppt. Wie Lena langsam zu sich selbst findet und immer selbstbewusster wird. Und wie sie die Familie dazu bringt, sich miteinander auseinanderzusetzen um die Geschehnisse ein für alle mal aus dem Weg zu räumen.
    Und immer wieder trifft sie auf kleine schwarze Katzen (oder ist es immer die selbe), die sie vor brenzligen Situationen schützen oder sie auf etwas aufmerksam machen.

    Eine wunderschöne, lebendige und auch spannende Familiengeschichte voller Emotionen, die mich gepackt und sehr gut unterhalten hat.
    Die kleine Schnecke Monika Häuschen 3: Warum blinken Glühwürmchen?

    Kati Naumann
    Die kleine Schnecke Monika Häuschen 3: Warum blinken Glühwürmchen? (Buch)

    5 of 5 stars Active star Active star Active star Active star Active star
    Jul 4, 2023

    Lehrreich mit ganz viel Lesespaß

    Ich habe Monika Häuschen erst mit diesem 3. Band kennengelernt und bin mir sicher: auch die ersten beiden Bücher werden noch bei uns einziehen.

    Zusammen mit dem launischen Regenwurm Schorsch und dem klugen Gänserich Herr Günter lernt Schnirkelschnecke Monika hier wieder viele neue Gartenbewohner kennen. Hier geht es um Vögel, Haustiere und hier im speziellen um Meerschweinchen, um Bienen, um Grillen, Frösche und Glühwürmchen. Jedem der vier Spezies ist ein eigenes Kapitel gewidmet. Besonders sticht hier die Vogeluhr heraus, auf der genau erklärt wird, wann welcher Vogel in der Früh sein erstes Lied anstimmt.

    Schon das Cover mit dem Regenwurm, dem Gänserich und der kleinen Schnecke ist ein echter Hingucker und macht richtig Lust auf die vier Sachgeschichten zum Staunen und Lachen. Dazu gibt es auf der Innenseite, sowohl vorne als auch hinten, die Schlaubergervorträge von Herrn Günter. Hier erfahre ich einiges Wissenswertes über einige der Tiere, die ich hier vorkommen. Genau so wie in den hellgrün unterlegten Kästchen, die hier und da im Text erscheinen. Eine ganze Seite beschäftigt sich mit den verschiedenen Vogelzungen, mit der Meerschweinchen- und Raupensprache, mit den Blättern im Garten, den Berufen der Bienen, mit der Lautstärke verschiedener Tiere und vieles mehr. Besonders gut gefällt mir die Doppelseite mit den Haustieren. Hier erkennt man sehr gut, dass die Tiere, wenn überhaupt, nicht nur zum Kuscheln da sind, sondern auch richtig viel Arbeit machen.
    Im Vordergrund stehen natürlich die Geschichten über die Alltäglichkeiten und auch über die Abenteuer, die Monika, Schorsch und Herr Günter im Garten erleben.

    Durch die liebevoll und detailreich gestalteten Illustrationen von Barbara Fisinger kommt die Atmosphäre und die Stimmung im Garten sehr gut heraus. Allein vom Anschauen dieser farbenfrohen Bilder bekomme ich nicht genug. Einfach toll.

    Was für ein wundervolles Kindersachbuch mit dem Thema „Wie verständigen sich eigentlich Tiere miteinander“ hat Autorin Kati Neumann hier zusammengestellt. Ein tolles und spannendes Buch für alle, die Spaß mit den Geschichten haben und auch noch einiges über unsere Natur lernen wollen.
    Wir werden uns dieses Buch immer wieder anschauen.
    Wiles, S: SexHaus der Wollust | Erotische Geschichten

    Wiles, S: SexHaus der Wollust | Erotische Geschichten (Buch)

    5 of 5 stars Active star Active star Active star Active star Active star
    Jun 20, 2023

    In der Schanzstraße geht’s heiß her

    In diesen elf erotischen Geschichten erlebe ich Frauen, die nur auf das eine aus sind: die körperbetonte Hilfe ihrer männlichen Kollegen in einem ganz speziellen Bereich.
    Hier macht Fliesenleger Adrian in der Schanzstraße die Ritzprobe; Immobilienmakler Benjamin lässt sich von Ute für eine Wohnung verwöhnen; ich erlebe Hausmeister Siegfried, der sich bei Eli und Daria nicht nur um die Dusche kümmert und Postbote Ingbert, der nicht nur Briefe und Pakete ausliefert.

    Mir gefällt der leichte, lockere, sehr freizügige Erzählstil von Simona Wiles sehr gut. Ohne anstößig zu sein oder derb unter die Gürtellinie zu gehen nimmt sie mich mit in die verschiedenen Wohnungen in der Schanzstraße 6 zu den verschiedensten Menschen. Meinen Geschmack hat sie mit ihren Geschichten wieder absolut getroffen.

    Zum Abschluss bekomme ich als kleines Goodie noch einen Gutschein-Code, mit dem ich mir eine weitere heiße exklusive Geschichte von Simona Wiles als E-Book aus dem Internet herunter laden kann. Und wie üblich ist auch hier ein Lesezeichen passend zum Buch mit dabei.
    Heimwärts

    Kate Morton
    Heimwärts (Buch)

    4 of 5 stars Active star Active star Active star Active star Inactive star
    Jun 20, 2023

    Eine Familiengeschichte, die zum Nachdenken anregt

    In den Adelaide Hills in South Australia löscht eine Tragödie am Heiligabend 1959 fast eine ganze Familie aus. Fast – bis auf ein Baby, das verschwunden bleibt. Die Polizei ermittelt zwar, aber der Fall insgesamt bleibt ungelöst.
    Im Dezember 2018, fast 60 Jahre später, stößt die Journalistin Jess schon fast zufällig auf dieses Geschehnis, als sie ihrer Großmutter Nora bei der sie aufgewachsen ist, nach einem Unfall in Sydney beistehen will. Ihre Nachforschungen bringen sie auch ihrer eigenen Familiengeschichte immer näher.

    Es hat etwas gedauert, bis ich in dieser Geschichte angekommen bin. Aber dann hat sie mich gepackt und bis zum Schluss nicht mehr losgelassen. Es ist eine sehr leise Geschichte in die ich langsam immer tiefer eintauche. Alles wird sehr ausführlich erzählt und ich versuche zu erkennen, was wichtig ist und was es für die Auflösung des Rätsels nicht braucht.
    Kate Morton hat einen sehr bildhaften und eingängigen Erzählstil, der mir schnell wunderschöne, aber auch zutiefst traurige Bilder in meinen Kopf zaubert. Es ist ganz gewiss keine heile Welt Geschichte, in die sie mich hinein zieht. Sie regt mich eher zum Nachdenken an; über Familie, was bedeutet Heimat, über die Suche nach der eigenen Identität. Seite für Seite tauche ich tiefer ein und es tritt ein Geheimnis zutage, das unglaublich scheint.
    Die vielen Menschen, die ich hier kennenlerne, erzählen das, was sich damals zugetragen hat, aus ihrer eigenen Sicht. So entstehen immer neue Bilder, die ich abspeichere und damit versuche mein eigenes Bild der Geschehnisse Stück für Stück zu vervollständigen. Schnell war mir zwar klar, in welche Richtung die Geschichte gehen könnte. Es aber dann schwarz auf weiß zu lesen war für mich nochmal richtig erschütternd.

    Kate Morton hat mir mit „Heimwärts“ einige unterhaltsame, aber auch aufwühlende Lesestunden geschenkt, mich bewegt und an ihr Buch gefesselt. Wer gerne Romane liest, die zum Nachdenken anregen und Familiengeschichte, ein bisserl historisches und einen Hauch von Spannung vereinen, der ist hier genau richtig.
    Nicht unerwähnt bleiben sollen auch die beiden Übersetzerinnen Stefanie Fahrner und Judith Schwaab, die die Geschichte ins Deutsche übersetzt und dadurch für mich lesbar gemacht haben.
    Meine Reise nach Sydney wird mich wohl noch eine Zeit lang beschäftigen.
    Die Steine der Zwillinge

    Wilma Borghoff
    Die Steine der Zwillinge (Buch)

    4 of 5 stars Active star Active star Active star Active star Inactive star
    Jun 18, 2023

    Spannend, mystisch, richtig gut

    Die Zwillingsschwestern Nora und Helene haben seit Kindesbeinen einen ganz außergewöhnlichen Draht zueinander. Sie spüren schnell, wenn es der anderen nicht gut geht.
    Nur um ihrem Mann Niklas einen Gefallen zu tun begibt sich Nora Linde mit ihm zusammen auf einen Wanderurlaub in Kanada. Leichtsinnig machen sie auch bei schlechtem Wetter nicht halt, ignorieren alle Warnzeichen. Bis Niklas abstürzt und Nora sich auf den Weg macht um Hilfe zu holen. Ein fataler Fehler, der sie in höchste Lebensgefahr bringt. Zuhause macht sich Helene auf den Weg ihre Zwillingsschwester zu suchen. Daheim muss sich die Familie mit Reportern herumschlagen und bekommt Besuch von einer Person, von der bisher niemand etwas wusste...

    Wow, was für eine ungewöhnliche und tolle Geschichte.
    Ich gebe zu, es hat etwas gedauert bis ich in Noras und Helenes Familien, die ich sehr intensiv kennenlerne, und dann in Kanada angekommen bin. Aber ab ca. der Hälfte des Buches war es dann so spannend und nervenaufreibend, dass ich es nicht mehr aus der Hand gelegt habe.
    Ich lerne die Zwillingsschwestern Nora und Helene als Kinder kennen, wo sie schon eine sehr enge und telepathische Verbindung zueinander haben. Sie verstehen sich ohne Worte auch über größere Entfernungen hinweg, leben später jede ihr eigenes Leben mit ihren jeweiligen Partnern bzw. Familien. Ihre ganz besondere Verbindung reißt nie ab und so merkt Helene sofort, als Nora in Kanada in Gefahr ist.
    Eine große Rolle spielen hier zwei Steine, die die Zwillinge auf ihrem gemeinsamen Jakobsweg gefunden haben und die die Telepathie noch zu verstärken scheinen. Gut, dass Nora ihren Stein mit nach Kanada genommen hat.

    Mir hat diese Geschichte sowohl durch die vielen verschiedenen Menschen, die ich hier kennenlerne und die mir bis auf wenige Ausnahmen alle sehr sympathisch sind, als auch durch die Geschehnisse in Kanada sehr gut gefallen. Autorin Wilma Borghoff versteht es gekonnt meine Gefühle heraus zu kitzeln und ich hatte manchmal das Bedürfnis Nora zu schütteln und ihr zuzurufen „lass das bitte sein“. Aber hätte sie auf mich gehört, wäre daraus keine so emotionsgeladene Geschichte entstanden, die mich bis zum Schluss richtig gefesselt hat.

    Ich habe diese Reise in die kanadische Wildnis trotz oder gerade wegen der folgenschweren Geschehnisse sehr genossen. Die Beschreibungen von @borghoffwilma haben mich berührt, fasziniert und mir wundervolle Bilder in den Kopf gepflanzt. Ein Buch mit einer ungewöhnlichen Geschichte, das ich sehr gerne gelesen habe und es gerne weiter empfehle.
    Ritchey, P: Ich bin willig! Erotische Geschichten

    Ritchey, P: Ich bin willig! Erotische Geschichten (Buch)

    5 of 5 stars Active star Active star Active star Active star Active star
    Jun 17, 2023

    Phantasievoll und richtig gut

    Ich lerne Vanessa kennen, die durch Axel an die gemeinsame Vergangenheit erinnert wird; Lehrerin Pia ist es egal, ob Mats ihr Schüler ist; Jakob, der zu seinen Nachbarn fast keinen Kontakt hat, lernt Josefine und Philipp bei einem Dreier besser kennen; bei Tennisspielerin Mara merkt Platzwart Stefan, dass sie mehr als Tennis kann und Annabell, deren Träume, die sich um Ben drehen, endlich erfüllen.

    Allein, wenn ich mir das Cover und den Titel anschaue, weiß ich, worum es in diesen 10 Kurzgeschichten geht. Eingebettet in kleine Geschichten geht es heiß, wild, leidenschaftlich und ohne Tabus zur Sache. Mir gefällt der Erzählstil von Pamela Ritchey sehr gut. Leicht, locker, sehr freizügig, aber ohne anstößig zu sein oder derb unter die Gürtellinie zu gehen hat sie hier meinen Geschmack mit ihren fantasievollen Geschichten an den unterschiedlichsten Orten mit den verschiedensten Menschen absolut getroffen. Ich habe jede einzelne Geschichte genossen.

    Zum Abschluss bekomme ich als kleines Goodie noch einen Gutschein-Code, mit dem ich mir eine weitere heiße exklusive Geschichte von Pamela Ritchey als E-Book aus dem Internet herunter laden kann. Und wie üblich ist auch hier ein Lesezeichen passend zum Buch mit dabei.
    Sternenreiter - Wie ein Licht in dunkler Nacht (Band 2)

    Jando
    Sternenreiter - Wie ein Licht in dunkler Nacht (Band 2) (Buch)

    5 of 5 stars Active star Active star Active star Active star Active star
    Jun 16, 2023

    „Wir dürfen niemals aufgeben an das Gute zu glauben“

    Das ist einer der wunderbaren Sätze, die der kleine Junge in dieser Geschichte von sich gibt.

    Nach 10 Jahren hat der kleine, außergewöhnliche Junge in seinem braunen Mantel aus Jute den norddeutschen Schriftsteller Jens Koch alias Jando dazu gebracht, eine weitere Geschichte mit ihm aufzuschreiben. Und ich habe mich riesig gefreut, dass es mit dem Sternenreiter weiter geht.
    Gerade in der heutigen Zeit, wo jeden Tag neue Scheußlichkeiten durch die Nachrichten gehen, tut es so gut, diese Geschichte voller Liebe, Glück und Hoffnung zu lesen.

    Der Erzähler Janosch berichtet, wie er auf der Suche nach dem Mädchen Sara, die aus dem Kinderheim in dem er zusammen mit seiner Freundin Jelena arbeitet ausgebüxt ist, dem kleinen Jungen mit seinem Löwenhund und der Taube begegnet. Er nimmt ihn mit ins Heim und ist immer wieder erstaunt, wie viel Lebensklugheit der kleinen Jungen in sich trägt. Ich habe beim Lesen immer wieder mal an die Geschichte des Kleinen Prinzen denken müssen, die auch so voller Weisheit steckt.

    Mir gefällt die wunderschöne Gestaltung des Buches mit der Goldschrift auf blauem Grund sehr gut. Und auch die hinreißenden Illustrationen von Antje Arning passen wunderbar zu der Geschichte, die der Autor hier erzählt.

    Ein berührendes Märchen für Erwachsene, das zum Nachdenken anregt und das zeigt, dass auch in den dunkelsten Momenten immer noch ein kleiner Stern am Himmel leuchtet, der Hoffnung gibt. Eines der ergreifendsten Bücher, die ich in diesem Jahr bisher gelesen habe.
    Wunder gibt es immer wieder

    Beate Sauer
    Wunder gibt es immer wieder (Buch)

    5 of 5 stars Active star Active star Active star Active star Active star
    Jun 14, 2023

    Gib deine Träume niemals auf

    Der Traum der 17-jährigen Eva Vordemfelde ist es Kostümbildnerin zu werden. Bei einem Besuch am Fuschlsee im Salzkammergut, wo ihre Cousine Margit als Hauswirtschafterin in einem renommierten Hotel arbeitet, lernt sie zufällig die bekannte Kostümbildnerin Gerdago kennen. Die schaut sich sogar Evas Entwürfe an, erkennt das Potential und Talent, das in Eva steckt und empfiehlt sie an ihren Kollegen Heiner Palzer in München. Ihr stockkonservativer, karrierebezogener Vater Axel, der von dieser „Spinnerei“ absolut nichts wissen will, vermittelt seiner Tochter nach dem plötzlichen Umzug nach Bonn einen Arbeitsplatz beim WDR als Sekretärin und tut alles, dass Eva fast den Glauben an sich selbst verliert. Eva lernt den Journalisten Paul Voss kennen und bald auch lieben, der sie in ihrem Vorhaben tatkräftig unterstützt.
    Wird es Eva gelingen ihren Traum doch noch leben zu können? Das müsst ihr in diesem tollen Buch schon selbst lesen.

    Mit ihrem offenen, leichten und fesselnden Erzählstil hat mich Autorin Beate Sauer ganz schnell in die Geschichte hineingezogen. Eva habe ich vom ersten Kennenlernen an sehr gemocht. Sie ist eine pflichtbewusste, eigenständige junge Frau, die sich ihren Traum auch durch Lügen und Intrigen nicht ausreden lässt. Mir hat es sehr imponiert, wie sie sich gerade ihrem Vater entgegen stellt und sogar er sie nicht von ihrem Vorhaben abbringen kann. Eva ist ganz auf sich allein gestellt, denn von ihrer Mutter Annemie bekommt sie anfangs keine Rückendeckung. Nur Paul, den sie zuerst gar nicht mag, was sich aber schnell ändert, steht ihr in allem, was sie tut fest zur Seite und hält zu ihr.

    Die 544 Seiten des Romans sind in 3 Teile mit insgesamt 21 Kapitel gegliedert. Ich streife mit Eva durch München, wo sie im Stadtteil Pasing mit ihrem Vater Alex, Mutter Annemie und den Zwillingen Franzi und Lilly wohnt. Ich bin bei ihrem ungewollten Umzug nach Bonn dabei, besuche mit ihr den Bundespresseball und bekomme durch sie und ihren Vater einen guten Einblick in die politischen und sozialen Verhältnisse der 1950er Jahre in Westdeutschland. Zu einer Zeit, wo das Fernsehen in die deutschen Wohnzimmer Einzug gehalten hat und sich die Medienlandschaft dadurch verändert.
    Wenn die Rede von den Kostümen ist, die Eva entwirft, schaltet sich mein Kopfkino an und ich sehe sie direkt vor mir. Überhaupt schickt mir die Geschichte so viele wundervolle Bilder, die ich versuche alle in meinem Kopf abzuspeichern.
    Sehr gut gefällt mir die Rolle der Mutter Annemie. Steht sie in der ersten Zeit wie ein wertvolles Anhängsel voll hinter ihrem Mann, wird sie im Laufe der Geschichte immer mutiger und widersetzt sich auch mal. Ihre Veränderung hin zu einer eigenständigen Frau, die keine Erwartungen mehr erfüllen will und die sie während des Krieges und in den ersten Nachkriegsjahre war, fand ich richtig klasse.
    Ich hätte noch stundenlang weiter lesen können.

    Mir hat der Auftakt zu dieser neuen Romanreihe „Die Fernsehschwestern“-Saga sehr gut gefallen. Nun bin ich gespannt, wie es auf dem Lebensweg von Eva Vordemfelde weiter geht.
    Die Farben unserer Träume

    Lilli Beck
    Die Farben unserer Träume (Buch)

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    Jun 9, 2023

    Das Leben geht manchmal seltsame Wege

    Ich habe schon einige Bücher von Lilli Beck gelesen und auch diesmal hat sie mich von Beginn an abgeholt, in die Geschichte hinein gezogen und vollkommen überzeugt.

    Mitte Dezember 1948 legt eine junge Frau ein Baby in eine Decke gewickelt in einem Weidenkorb auf die Stufen des Frisiersalon Sonnlechner in der Münchner Amalienstraße. Dazu ein Brief, er einiges erklären soll.
    1965 ist dieses Baby fast erwachsen. Anna Sonnlechner ist 17 Jahre alt und lebt mit ihrem Vater Xaver, Mutter Traudl und der um ein Jahr jüngeren Schwester Elsie in der Amalienstraße, wo die Familie schon in der 5. Generation einen Frisiersalon betreibt. Und den sollen Anna und Elsie in der Zukunft weiterführen. Nur fühlt sich Anna irgendwie nicht richtig zugehörig zu dieser Familie. Schon gar nicht mag sie die Arbeit im Frisiersalon, fällt sogar bei der Friseurprüfung durch. Und dieser Verdacht der Andersartigkeit verstärkt sich, als sie auf dem Dachboden einen Brief findet, der sie als ein Findelkind ausweist.
    Anna macht sich auf die Suche nach ihren Wurzeln, ihrer großen Liebe und nach ihrer eigenen Zukunft, die sie in der Malerei sieht.

    In diesem Roman erzählt Autorin Lilli Beck die Geschichte von Anna, die in der bürgerlichen Welt, in der sie aufwächst nicht glücklich scheint. Beim Lesen spüre ich regelrecht, dass Anna nicht in diese Friseurfamilie passt. Sie findet dann ja auch heraus, dass sie keine leibliche Tochter der Sonnlechners ist und macht sich auf den Weg ihr eigenes Leben zu leben. Zusammen mit dem armen (reichen) Künstler Clemens Altmann, der an der Leopoldstraße seine Bilder verkauft. Ich finde es toll, wie die Beiden jede Hürde ihres gemeinsamen Lebens meistern. Ich habe mich mit ihnen im Dachgeschoss der Schwabinger Wohnung richtig wohl gefühlt. Da ich in München lebe, hatte ich viele der Orte, die hier eine Rolle spielen und die alle sehr bildhaft beschrieben sind, direkt vor Augen. Genau so wie die Menschen, mit denen ich es hier zu tun bekomme. Alle haben ihre kleinen oder größeren Eigenheiten, sind fast alle sehr liebenswert und passen sehr gut in diese Nachkriegszeit.

    Für mich hat dieses Buch alles, was ich mir von einer guten Geschichte wünsche. Eine interessante nachvollziehbare Story; Menschen, mit denen ich auf einer Wellenlänge bin und eine gute Portion Spannung, die ich hier auch gefunden habe.
    Ein wunderbarer Familienroman mit einer Hauptdarstellerin, die ich schnell ins Herz geschlossen habe und die ihr Herz am rechten Fleck hat. Mit ihr hätte ich noch ewig durch die Stadt streifen können. Sie, ihre Familie und ihre Freunde haben mich für einige Stunden sehr gut unterhalten.
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