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    Büchermaulwurf

    Aktiv seit: 11. Juli 2020
    "Hilfreich"-Bewertungen: 2
    50 Rezensionen
    Das Mädchen und der Totengräber Oliver Pötzsch
    Das Mädchen und der Totengräber (Buch)
    14.06.2022

    Grandiose Fortsetzung der Totengräber-Reihe

    Wien 1894: Inspektor Leopold von Herzfeldt ermittelt diesmal in einem kuriosen Fall. In einem Sarkophag des Kunsthistorischen Museums wurde der fachgerecht mumifizierte Leichnam eines bekannten Professors der Ägyptologie gefunden. Leopold benötigt wieder die Hilfe des kauzigen Totengräbers und Todesexperten Augustin Rothmayer, um alles über die Mumifizierung im alten Ägypten zu erfahren, denn der Professor wurde ermordet. Gleichzeitig werden in mehreren Wiener Bezirken die schrecklich zugerichteten Leichen junger Männer gefunden, die ihrer Männlichkeit beraubt wurden. Und zu guter letzt wurde ein Pfleger im Tiergarten am Prater von einem Löwen zerfleischt. Leopold, Augustin und Julia haben alle Hände voll zu tun und man darf gespannt sein, wie alle diese Fälle zusammenhängen.

    Der erste Band der Totengräber-Reihe hatte mich bereits begeistert und der zweite ist eine geniale und spannende Fortsetzung, die sogar noch besser war. Das gelungene Cover knüpft in seiner Gestaltung an den ersten Band an und man erkennt sofort die Totengräber-Reihe wieder, was mir sehr gut gefällt.

    Ich habe mich sehr auf das Wiedersehen mit den Hauptfiguren gefreut und darauf wieder etwas mehr über sie zu erfahren. Das schöne an Reihen ist, dass die Personen von Band zu Band mehr Tiefe bekommen. Julia Wolf ist inzwischen Tatortfotografin und muss sich bei der Wiener Polizei in einer Männerdomäne als einzige Frau behaupten. Doch die schrecklich zugerichteten Leichen der jungen Männer machen ihr zu schaffen. Sie hat diesmal eine größere Rolle, denn sie ermittelt auf eigene Faust in dem Tiergartenfall. Dabei zeigt sie Scharfsinn, Mut und Empathie was sie mir sehr sympathisch machte. Totengräber Augustin schreibt inzwischen an seinem zweiten Buch „Totenkulte der Völker“. Passende Auszüge daraus sind wieder einigen Kapiteln voran gestellt. Außerdem sorgt er sich um die kleine Anna, die ihn an seine Tochter erinnert und die ihm die Fürsorge wegnehmen will. Leopold muss in mehreren Fällen gleichzeitig ermitteln, weswegen seine Beziehung zu Julia leidet. Bei den Ermittlungen gerät er zeitweilig an seine Grenzen und mehr als einmal in Gefahr. Mit Hilfe von Julia und Augustin gelingt es ihm aber Stück für Stück die Puzzleteile zusammenzusetzen und den/die Täter zu entlarven. Es hat mir viel Spaß gemacht den dreien bei ihren Ermittlungen über die Schulter zu schauen. Die Auflösung war eine echte Überraschung mit der ich nicht gerechnet hatte.
    Das Wienerische in den Dialogen sorgte für das richtige Flair, wichtige Begriffe werden am Ende des Buches für „Piefkes“ dabei erklärt. Eine Karte von Wien anno 1894 und ein Personenverzeichnis runden alles ab.

    Auch in diesem Band ist wieder die akribische Recherche von Pötzsch zum historischen Hintergrund zu spüren. In einem Nachwort schreibt er selbst einiges dazu. So gab es tatsächlich die entwürdigenden Völkerschauen im Tiergarten und die Mumienpartys in Adelskreisen. Auch der Blick die Wiener Kanalisation mit der Zwingburg war authentisch und beeindruckend.
    Ich mag den Erzählstil von Oliver Pötzsch sehr, denn er schafft es mich mit wenigen Zeilen ins historische Wien zurückzuversetzen. Und das so fesselnd, dass ich das Buch kaum beiseite legen konnte. Seine Idee, das erste Mordopfer als Mumie auftauchen zu lassen, fand ich grandios, da ich selbst ein Faible für die ägyptische Geschichte und Archäologie habe.

    Insgesamt war es eine grandiose, spannende Fortsetzung der Reihe, die ich wieder sehr genossen habe. Ich bin jetzt schon sehr gespannt auf den dritten Band.
    Mrs Agatha Christie Marie Benedict
    Mrs Agatha Christie (Buch)
    03.06.2022

    Agathas Geheimnis

    Im Dezember 1926 verschwand Agatha Christie spurlos. Ermittler fanden ihr leeres Auto an einem einsamen See. Niemand wußte, wo sie sich aufhält. Ihr Verschwinden löste eine beispiellose Suchaktion und Fahndung in England aus. Nach elf Tagen tauchte sie plötzlich wieder auf und behauptete an Amnesie gelitten zu haben. Bis heute weiß niemand, was damals wirklich geschah.

    In ihrem 3. Buch über starke Frauenfiguren hat sich Marie Benedict mit der Biografie von Agatha Christie beschäftigt, insbesondere ihr mysteriöses Verschwinden im Jahr 1926, dessen Hintergründe bis heute nicht bekannt sind.

    Ich wusste bisher kaum etwas über Agathas Leben und ihr mysteriöses Verschwinden war mir neu und weckte mein Interesse.
    Es war mein erstes Buch von Marie Benedict, die mich mit ihrem angenehmen Schreibstil zu meiner Überraschung schon sehr bald fesselte. In ihrem spannenden Roman thematisiert sie das mysteriöse elftägige Verschwinden der weltberühmten Krimiautorin und bietet eine äußerst realistische Erklärung dafür an, wie es wirklich gewesen sein könnte.
    In Rückblenden erfährt man aus Agathas Sicht wie sie ihren künftigen Ehemann Colonel Archibald Christie kennenlernt und wie sich ihre Beziehung und Ehe im Laufe der Jahre entwickelt. Agatha wurde so erzogen, dass sie ihren Ehemann und seine Bedürfnisse über alles stellen muss, sogar über ihre eigene Tochter. Die Zwänge der damaligen Zeit sind sehr gut aufgezeigt. Die Beziehung ist zuerst sehr glücklich, bis sich der Colonel nach seiner beendeten Karriere als Pilot verändert. Man erfährt auch einiges über die Anfänge ihrer Karriere als Krimiautorin.
    Bei eigenen Recherchen im Internet stellte ich fest, dass ihr Leben sowie ihr Verschwinden und die anschließende Suche sehr authentisch beschrieben werden.
    Der andere Erzählstrang ist in der Gegenwart und beschreibt die Zeit nach ihrem Verschwinden und wie ihr Mann Archi damit umgeht. Er gerät zusehends unter Druck und in den Verdacht seiner Frau etwas angetan zu haben.
    Beide Erzählstränge sind sehr spannend angelegt und ich wollte einfach immer weiter lesen. Für mich war es ein wahrer Pageturner, der spannend bis zur letzten Seite war. Der Reiz lag für mich darin, dass hier Realität und Fiktion perfekt miteinander verflochten wurden und Marie Benedict dem Lesenden am Ende eine sehr plausible und realistische Erklärung für Agathas Verschwinden bietet. Mich hat es begeistert und ich lege es allen Krimifans, die auch Agathas Krimis mögen, wärmstens ans Herz.
    Der Herzgräber Jen Williams
    Der Herzgräber (Buch)
    23.03.2022

    Solides Thrillerdebüt

    Mit dem „Herzgräber“ hat die preisgekrönte, englische Fantasy-Autorin Jen Williams Ihren ersten Thriller vorgelegt. Es ist eine düster atmosphärische Geschichte um die Journalistin Heather und den Serienmörder Michael Reave.

    Das ausdrucksstarke Cover war für mich der Auslöser zu diesem Buch zu greifen. Das rote Blatt auf dem Waldboden untermalt wunderbar die düstere Story um den Serienkiller Reave.

    Mit dem Erzählstil kam ich gut zurecht und war schnell in der Geschichte gefangen. Das meiste wird aus Heathers Sicht erzählt. Dazwischen sind immer wieder Kapitel mit Rückblicken in die Vergangenheit eingestreut (überschrieben mit „Früher“), in denen man mehr über Reave, seine Kindheit und Jugend und die Hippie-Kommune erfährt. Diese Einblicke verursachten mir so manche Gänsehaut. Von diesen Rückblicken hätte ich mir sogar noch mehr gewünscht. Es war spannend, die Geschichte aus wechselnden Perspektiven (Gegenwart und Vergangenheit) zu verfolgen, die Spannung war aber nicht durchgängig auf hohem Niveau. Trotzdem wollte ich das Buch nicht zur Seite legen.

    Das Setting des Thrillers hat mir wirklich gut gefallen, aber leider wurde ich mit der Protagonistin Heather nicht wirklich warm. Sie handelte für mich nicht realistisch und nachvollziehbar. So ignoriert Sie die mysteriösen Vorkommnisse im Haus ihrer Mutter, statt den Detective zu informieren. Im Alleingang versucht sie das Geheimnis um ihre Mutter zu lüften, anstelle die Polizei einzuweihen, wobei sie sich natürlich in Lebensgefahr begibt. Trotzdem habe ich mich von der Handlung und der wunderbar düsteren Atmosphäre gerne in den Bann ziehen lassen. Die schaurigen Märchen, die Reave Heather während ihrer Gespräche im Gefängnis erzählt, tragen ebenso zu der besonderen Atmosphäre bei.

    Insgesamt war es für mich ein solides Thrillerdebüt, welches noch Luft nach oben lässt. Leider haben mich die vielen Schreibfehler etwas gestört, da sie meinen Lesefluss immer wieder unterbrochen haben. Ich fühlte mich trotzdem gut unterhalten und vergebe dafür gerne 4 Sterne.
    Der Gräber Der Gräber (Buch)
    06.02.2022

    Verschenktes Potenzial

    Das Buchcover fand ich sehr gut gewählt. Es transportiert eine unheilvolle, düstere Stimmung und der dunkle Keller mit dem Erdhaufen unterstreicht perfekt die Handlung.

    In Göteborg fordert ein grausamer Serienmörder jedes Jahr am 6. November ein neues Opfer. Er gräbt sich durch die Erde in die Keller seiner Opfer und verschleppt sie mit sich hinab in die Tiefe. Der sogenannte „Gräber“ hinterlässt keine Spuren, die Polizei findet nur jedesmal ein Erdloch im Keller und Blutspuren der Opfer. Da die Leichen nie gefunden werden und auch sonst keine Spuren, tritt die Polizei seit Jahren auf der Stelle.
    Da findet die Lektorin Annika Granlund ein erdverkrustetes Manuskript vor der Tür ihres Verlags, dessen Inhalt sie erschauern lässt. Es ist die schauerliche Autobiographie des vermeintlichen Serienkillers, des „Gräbers“, die viele Parallelen zum wahren Täter aufweist. Sie entscheidet sich schließlich das Manuskript zu veröffentlichen, um den Verlag vor dem Konkurs zu bewahren, nicht ahnend welche düsteren Geheimnisse sie an die Oberfläche befördert.

    Ich fand das Cover und die Leseprobe sehr vielversprechend, leider wurden meine Erwartungen nicht ganz erfüllt, denn der Thriller wandelte sich im weiteren Verlauf immer mehr in einen Horrorroman mit Mysteryelementen. Über der gesamten Handlung liegt eine düstere und unheimliche Atmosphäre.
    Die Story beginnt anfangs sehr spannend direkt am letzten Tatort der Gräbers. Sie wird aus verschiedenen Sichtweisen erzählt, zum einen aus der, der leitenden Ermittlerin Cecilia Wreede und zum anderen aus Sicht der Lektorin Annika. Später kommen noch Rückblicke aus Sicht des Schriftstellers Jan Apelgren der vor 6 Jahren spurlos verschwand hinzu. Jedes Kapitel startet zudem mit einem kurzen Auszug aus dem Manuskript, womit der Gräber selbst zu Wort kommt. Dies trägt sehr zur unheimlichen und düsteren Grundstimmung bei und verursacht so manche Gänsehaut.

    Cecilia Wreede führt die Ermittlung zusammen mit ihrem Kollegen Jonas Andren und steht bereits zum 5. Mal an einem Tatort des Gräbers ohne Leiche und ohne Spuren. Doch leider fehlte mir bei diesem Strang eine richtige Ermittlertätigkeit. Außer ein paar Zeugenvernehmungen haben die beiden nicht viel ermittelt und standen dem Fall eher hilflos gegenüber. Beide Charaktere blieben mir zu blass.
    Durch Annika Granlund erhält man interessante Einblicke in das Verlagswesen, aber auch ihre familiären Probleme nehmen einigen Raum ein. Das gerät im Mittelteil etwas langatmig. Sie will das Manuskript des verschollenen Schriftstellers Jan Apelgren unbedingt veröffentlichen, um den Verlag und damit ihren Job zu retten und damit ihren Traum vom eigenen Haus. Um das zu erreichen schreckt sie nicht davor zurück, ihn für tot erklären zu lassen. Sie war für mich auch keine Sympathieträgerin.

    Der Handlungsverlauf war leider etwas vorhersehbar, aber im letzten Drittel steigerte sich die Spannung wieder bis zum Showdown. Etwas zwiespältig habe ich die eingefügten Horror- und Mysteryelemente empfunden. Sie deckten sich nicht mit meinen Erwartungen einer spannenden Jagd auf einen unheimlichen Serienkiller. Das Ende konnte mich leider nicht ganz überzeugen und für mich blieb einiges offen und auch unlogisch.

    Für mich ist es ein Buch mit einem ungewöhnlichen Genremix, den ich aufgrund der Leseprobe so nicht erwartet hatte. Die geniale Idee, eines Serienmörders, der gleich einem Phantom in den Kellern seiner Opfer erscheint und diese mit sich nimmt, hat viel Potenzial, dass hier leider verschenkt wurde. Ich empfehle es daher eingeschränkt weiter und vergebe 3 von 5 Sternen.
    Schweig! Judith Merchant
    Schweig! (Buch)
    08.12.2021

    Nicht so fesselnd wie erwartet

    Esther besucht einen Tag vor Heiligabend ihre Schwester Sue, die seit ihrer Scheidung allein in einem abgelegenen Haus im Wald lebt. Sie will ihr ein Geschenk bringen und sich überzeugen, dass es ihr gut geht und sie ihre Medikamente nimmt. Sue fühlt sich von Esther und ihrem Kontrollzwang bedrängt und will sie schnell wieder loswerden. Esther will eigentlich auch schnell wieder zu ihrer Familie zurück, aber ein Schneesturm zwingt sie zu bleiben. Bei einer Flasche Wein werden schließlich Dinge gesagt, die besser ungesagt blieben und etwas in Gang gesetzt, das nicht mehr rückgängig gemacht werden kann. Mit weitreichenden Folgen…

    Man merkt sehr schnell, dass in der Beziehung der beiden Schwestern einiges im Argen liegt. Durch die unterschiedlichen Ich-Perspektiven wird schnell deutlich, dass beide die gleiche Situation sehr unterschiedlich wahrnehmen. Als Leser wird man schnell unsicher, welcher Wahrnehmung man Glauben schenken soll. Ist Sue wirklich so labil, wie ihre Schwester glaubt und Esther tatsächlich ein dominanter Kontrollfreak? Und was hat sich tatsächlich in der Kindheit der beiden abgespielt?
    In Rückblicken erfährt man nach und nach, wie es zu der toxischen Beziehung der Schwestern kam. Dadurch werden die Handlungen und Reaktionen der beiden verständlicher. In Einschüben kommt auch der Mann von Esther zu Wort und enthüllt Details ihres Familienlebens. Leider war mir keine der handelnden Personen wirklich sympathisch. Esther ging mir mit Ihrem dauernden „Schnecke“-sagen (Spitzname von Sue als Kind) irgendwann total auf die Nerven.

    Ich hatte eigentlich ein packendes Kammerspiel mit den beiden so unterschiedlichen Schwestern erwartet, was sich zunächst leider als etwas schleppend erwies. Die Gespräche der Schwestern in der ersten Hälfte wirkten auf mich teilweise zäh, wohl auch dem Umstand geschuldet, dass durch die Perspektivwechsel vieles doppelt erzählt wurde. Im weiteren Verlauf gibt es aber unerwartete Wendungen und Enthüllungen, die auch die Spannungskurve steigen lassen. Ich musste meine Meinung über die Schwestern mehrfach korrigieren. Das Ende bietet dann noch einen unerwarteten Twist, der Gänsehaut verursacht und einen das Buch nicht so schnell vergessen lässt.

    Insgesamt ein solider psychologischer Spannungsroman, der etwas Anlauf brauchte und dessen Ende mich noch einige Zeit beschäftigten wird.
    Ausweglos Henri Faber
    Ausweglos (Buch)
    22.10.2021

    Solides Debüt

    Henri Fabers Debüt „Ausweglos“ fiel mir durch das ausgefallene Cover und die vielen positiven Rezensionen auf. Ich war tatsächlich positiv überrascht über dieses gelungene Debüt, was nur kleine Schwächen hat.

    Noah will nur die Wäsche vom Trockenboden holen, als ein Angreifer ihm ein Messer an die Kehle hält und ihn zwingt, ihn zu seiner Frau zu bringen. Noah führt ihn stattdessen mit einem Zweitschlüssel in die Nachbarwohnung, da er weiß, dass diese im Urlaub sind. Am nächsten Morgen erwacht er neben der brutal ermordeten Nachbarin. Der berüchtigte Ringfingermörder scheint zurück zu sein. Kommissar Elias Blom, der schon früher gegen den Serienmörder ermittelte, versucht alles um wieder an den Ermittlungen beteiligt zu werden. Aber kann er dem einzigen Zeugen Noah trauen?

    Die verschiedenen Perspektiven, aus denen die Handlung erzählt wird, sind gut gewählt. Dies ist zum einen der ermittelnde Kommissar Elias, sowie der Verdächtige Noah und seine Frau Linda. Eingestreut sind auch Einblicke in den Täter. Die wechselnden Perspektiven geben gute Einblicke in die Handlungen und Gefühle der einzelnen Personen, die alle mit ihren inneren Dämonen zu kämpfen haben. Leider war mir keine Figur so richtig sympathisch.
    Die hohe Spannung, mit der die Geschichte startet, kann leider nicht durchgängig gehalten werden. Dafür wurde ich auf den letzten 100 Seiten mit einigen unerwarteten Wendungen überrascht und entschädigt, wenn auch das Ende etwas konstruiert auf mich wirkte.
    Zusammenfassend ist es ein gut konstruiertes, solides Debüt, bei dem noch etwas Luft nach oben ist. Auf jeden Fall die richtige Unterhaltung für verregnete Herbsttage auf der Couch.
    Ich werde mir den Autor der Potenzial hat, auf jeden Fall merken.
    Morgen, Klufti, wird's was geben Morgen, Klufti, wird's was geben (Buch)
    19.10.2021

    Klufti im Weihnachtsstress

    „Morgen, Klufti, wird’s was geben“ ist eine äußerst vergnügliche Weihnachtsgeschichte, die in 24 Kapiteln bzw. 24 Katastrophen die letzten zwei Tage bis Heiligabend im Hause Kluftinger beschreibt. Zur Weihnachtstradition bei Kluftingers gehören nicht nur Erikas legendäre Plätzchen, sondern auch das Aufstellen und Schmücken des Tannenbaums. Doch in diesem Jahr wird alles auf den Kopf gestellt, als sich kurzfristig Besuch aus Japan ankündigt und Erika unglücklicherweise beim Schmücken von der Leiter fällt und ins Krankenhaus muss.
    Klufti ist also bei den Weihnachtsvorbereitungen ganz auf sich allein gestellt. Und damit nehmen die Katastrophen ihren Lauf…

    Kommissar Kluftinger erwartet diesmal kein kniffliger Kriminalfall, dafür muss er die Weihnachtsvorbereitungen, für die sonst Erika zuständig ist, selbst übernehmen. Ob es das Schmücken des Baums ist, der Glühweinverkauf für den Frauenbund, bei dem er einspringen muss, oder der japanische Besuch. Wer Klufti kennt, weiß dass dabei eine Menge schiefgehen kann. Und so reiht sich eine Katastrophe an die nächste. Klufti lässt kein Fettnäpfchen aus. Ich musste so manches Mal schmunzeln oder laut lachen. Besonders amüsant waren die Unterhaltungen mit seinem japanischen Gast, in einem Mischmasch aus englisch und deutsch. Der ultimative Showdown kommt dann am Heiligen Abend…

    Als Klufti-Fan der ersten Stunde war ich schon sehr gespannt auf die neue Weihnachtsgeschichte. Das nett gestaltete Büchlein mit 144 Seiten ist nicht ganz günstig aber es liest sich flott weg und kann durchaus auch als Adventskalender dienen und ist damit auch eine schöne Geschenkidee. Mir hat’s sehr gut gefallen und ich habe mich köstlich amüsiert.
    Die Verlorenen Simon Beckett
    Die Verlorenen (Buch)
    07.10.2021

    Pageturner mit starkem Protagonisten

    Als Fan der Serie um den forensischen Anthropologen David Hunter war ich schon sehr gespannt auf Simon Becketts neue Thrillerserie und meine hohen Erwartungen wurden definitiv erfüllt.
    Im Mittelpunkt steht Jonah Colley, der Mitglied einer bewaffneten Spezialeinheit der Londoner Polizei ist. Vor zehn Jahren geriet sein Leben aus den Fugen, als sein kleiner Sohn Theo spurlos verschwand. Damals brach auch der Kontakt zu seinem besten Freund Gavin ab. Doch nun meldet sich dieser überraschend und bittet Jonah um Hilfe. Als Jonah zum vereinbarten Treffpunkt kommt, einem verlassenen Lagerhaus am Slaughter Quay findet er die Leiche von Gavin und drei weitere, in Plastikplanen eingewickelte Tote. Bevor er reagieren kann, wird er angegriffen und schwer verletzt. Doch schon bald gerät er in den Fokus der Mordermittlung, denn die Polizei zweifelt an seiner Aussage.

    Der äußerst spannende Thriller hat mich bereits mit den ersten Zeilen gefesselt und begeistert:
    „Als Jonah das Blut roch, war ihm klar, dass er in Schwierigkeiten steckte.“
    Der Spannungsbogen war konstant hoch und das Buch entwickelte sich schnell zu einem wahren Pageturner den ich kaum zur Seite legen konnte. Beckett hat außerdem für einige überraschende Wendungen gesorgt, die ich nicht vorhergesehen habe. Die düstere Atmosphäre, die über der gesamten Handlung liegt, sorgt für zusätzliche Spannung.
    Jonah Colley ist wieder ein starker Protagonist, der schon einige Schicksalsschläge hinter sich hat und mir sofort sympathisch war. Seine Verletzungen, die er durch den Angriff im Lagerhaus erlitt, können ihn nicht von eigenen Ermittlungen nach dem Mörder seines Freundes abhalten, zumal es scheinbar Verknüpfungen zu dem Verschwinden seines Sohnes gibt. Er gerät immer wieder in gefährliche Situationen und dass die Polizei ihn verdächtigt, spornt ihn nur zusätzlich an. Der spannende und überraschende Showdown am Ende führt die losen Fäden zusammen und ich bin schon sehr gespannt, wie der nächste Band daran anknüpft.
    Sehr gelungen fand ich auch das Cover, das die düstere Lagerhalle zeigt und die Atmosphäre, die einen erwartet sehr gut widerspiegelt.

    Mein Fazit: Mit „Die Verlorenen“ ist Beckett ein fesselnder Auftakt seiner neuen Thrillerserie gelungen, der sich durch eine absolut spannende Handlung und einen starken Protagonisten auszeichnet. Ein echtes Lesehighlight für die kommenden Herbsttage.
    Der Sucher Der Sucher (Buch)
    27.09.2021

    Trügerische Dorfidylle

    Dies war mein erstes Buch von Tana French. Das düstere Cover und der Klappentext sowie die Ankündigung es wäre ihr bestes Buch hatten bei mir hohe Erwartungen geweckt, die letztlich leider nicht ganz erfüllt wurden.

    Cal Hooper, ein Ex-Cop aus Chicago hat sich ins ländliche Irland zur Ruhe gesetzt. Die Dorfbewohner haben ihn scheinbar freundlich aufgenommen und er genießt die Ruhe während er sein baufälliges Cottage renoviert. Diese wird jäh durch das Auftauchen eines Kindes (Trey) gestört, dass ihn zuerst beobachtet und schließlich bittet das plötzliche Verschwinden seines großen Bruders aufzuklären. Die Suche, auf die er sich begibt, führt ihn in die dunkelsten Abgründe.

    Tana Frenchs Erzählstil ist sehr atmosphärisch und ausführlich. Das führt dazu, dass man die Landschaft, die Charaktere und ihre Emotionen sehr gut vor Augen hat und fühlen kann. Allerdings hat es auch zur Folge, dass es fast 120 Seiten dauert, bis die Handlung richtig Fahrt aufnimmt, als Cal einwilligt für Trey das Verschwinden des Bruder zu untersuchen. Als Ex-Cop hat er natürlich nur eingeschränkte Ermittlungsmöglichkeiten, aber seine gezielten Nachfragen im Dorf stechen offenbar in ein Wespennest, mit weitreichenden Folgen für Cal und Trey. Er muss feststellen, dass die Dorfbewohner ihre eigenen Regeln haben, ebenso eine eigene Vorstellung von Recht und Gesetz. Die wahrhaft dunklen Abgründe, auf die er während seiner Suche stößt, lassen ihn am Ende daran zweifeln, ob das Dorf die richtige Heimat für ihn ist.
    Gut gefallen hat mir die einfühlsame Schilderung von Trey, einem Kind aus einer sozial schwachen Familie, das nicht über das Verschwinden des für ihn so wichtigen großen Bruders, zu dem er aufschaute, hinwegkommt. Auch Cals Charakter war für mich sehr real und sympathisch gezeichnet und seine inneren Zweifel und Kämpfe gut nachzuvollziehen.

    Wenn man zu diesem Buch greift, darf man keinen durchweg fesselnden und spannenden Krimi erwarten, den man kaum zur Seite legen mag. Es ist nunmal ein literarischer Krimi mit einem ausgefeilten Sprachstil, der eine gemächlichere Gangart anschlägt und der neben dem Kriminalfall auch das soziale Gefüge der Dorfgemeinschaft und ihre Regeln und Werte beleuchtet.
    Die ersten 120 Seiten waren mir zu langatmig aber mit Beginn von Cals Suche nahm die Handlung endlich Fahrt auf und die unterschwellige Spannung zog mich in den Bann und ließ mich immer weiter lesen. Ich wollte unbedingt wissen, was mit Treys Bruder passiert ist. French sorgt noch für die ein oder andere überraschende Wendung und präsentiert ein Ende, dass mich überraschte, dass aber auch realistisch und glaubwürdig war. Ein bisschen fehlte mir noch, wie es mit Cal und Trey nach allem weitergeht, ein Epilog wäre daher schön gewesen.
    Lillegraven, R: Tiefer Fjord Lillegraven, R: Tiefer Fjord (Buch)
    27.07.2021

    Tiefer Fjord - tiefe menschliche Abgründe

    „Tiefer Fjord“ ist Ruth Lillegravens erster Spannungsroman und gleichzeitig der Auftakt der Clara-Trilogie. Das Cover hat mich sofort angesprochen, die dunkle Winterlandschaft vermittelt eine düstere Stimmung, ganz im Stil skandinavischer Spannungsromane. Das zentrale Thema Kindesmisshandlung wurde sehr einfühlsam und gleichzeitig mitreißend in der Handlung verarbeitet.

    Im Mittelpunkt stehen das Ehepaar Clara und Haavard. Clara arbeitet als Juristin im Justizministerium und Haavard ist Kinderarzt in einer Osloer Klinik. Als ein kleiner Junge von seinen Eltern in die Klinik gebracht wird, angeblich vom Baum gefallen, stellt Haavard neben alten Brüchen noch frische Hämatome fest, alles Anzeichen von Misshandlungen und familiärer Gewalt. Der Junge kann nicht gerettet werden, doch bevor der Fall weitergemeldet werden kann, wird der pakistanische Vater erschossen im Gebetsraum der Klinik aufgefunden. Die Polizei vermutet ein Verbrechen aus Fremdenhass.
    Clara ist geschockt, als sie davon erfährt. Sie arbeitet schon lange an einem Gesetzesentwurf, der misshandelten Kindern durch eine Meldepflicht früher helfen soll, bisher jedoch ohne Mehrheit. Auch Haavard ist erschüttert und beginnt eine Liste mit weiteren Misshandlungsfällen aufzustellen. Als eine weitere Einwanderin erschossen wird, deren Name auf Haavards Liste stand, gerät er ins Visier der Ermittler.

    Die einzelnen Kapitel werden jeweils in der Ich-Perspektive von unterschiedlichen Personen erzählt. So kommen neben Clara und Haavard noch Claras Vater Leif sowie Sabiya, eine Kollegin von Haavard und der Pfleger Roger zu Wort. Durch die Ich-Perspektive wird eine große Nähe zu den einzelnen Personen erzeugt. Man erhält einen tiefen Einblick in die Gedanken und Gefühle der sehr gut ausgearbeiteten Charaktere. Ich kann da Maja Lunde nur zustimmen. Ich war gefesselt von der Geschichte und von den einzelnen Figuren und ebenso von der norwegischen Landschaft, besonders dem Fjord, der eine wichtige Rolle in der Handlung spielt. Rückblicke in die Vergangenheit zeigen auf, welche Auswirkungen sie auf die Handlungen des Täters in der Gegenwart hat, dessen Identität sehr früh enthüllt wird, was der Spannung aber keinen Abbruch tut, weil man unbedingt wissen will, ob er damit durchkommt. Clara und Haavard fand ich zwar nicht unbedingt sympathisch, es waren aber trotzdem zwei sehr spannende Charaktere. Clara hat eine dunkle Vergangenheit von der Haavard nichts ahnt, und ihr Mann hat auch Geheimnisse vor ihr.
    Die Geschichte punktet also mit ihren Figuren, die eine große Tiefe besitzen und so einige Geheimnisse und Abgründe verbergen, neben der beeindruckenden Landschaft. Die Ermittlungen der Polizei spielen hier eher eine Nebenrolle.

    Mich hat der Auftakt dieser neuen Reihe absolut gefesselt und nachhaltig beeindruckt. Das Ende hat mich sprachlos zurückgelassen, daher bin ich schon sehr gespannt auf die Fortsetzung.
    Der Blutkünstler Chris Meyer
    Der Blutkünstler (Buch)
    22.07.2021

    Solides Debüt mit Luft nach oben

    Für sein Debüt hat sich Chris Meyer einen wirklich perfiden Serienmörder erdacht und führt den Leser in seine dunkelsten Abgründe. Der „Blutkünstler“ foltert seine Opfer lange und grausam ehe er mit ihrem Blut und ihren Körpern Kunstwerke erschafft. Das BKA überträgt den Fall Tom Bachmann, der als einer der besten Profiler gilt und auch der „Seelenleser“ genannt wird. Zusammen mit seinem neuen Team soll er den Blutkünstler stellen.
    Dies ist der Auftakt zu einer neuen Reihe rund um den Profiler Tom Bachmann. Wie der Titel und das Cover schon suggerieren, fließt sehr viel Blut und die grausigen Taten werden sehr detailliert und bildhaft beschrieben, also nichts für schwache Nerven!

    Die Handlung wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt, was die Spannung ankurbelt. Man folgt Tom bei den Ermittlungen, erhält aber auch verstörende Einblicke in den Kopf des Täters und seines Opfers. Außerdem erfährt man in Rückblicken mehr über die Vergangenheit von Tom und sein Trauma, was sehr erschütternd war. Und in einem weiteren Erzählstrang folgt man einem Mörder, der es auf Pädophile abgesehen hat. Das sind sehr viele Themen für nur 360 Seiten. Vieles blieb mir hier zu sehr an der Oberfläche und ich hätte mir mehr Tiefgang gewünscht.

    Tom ist zwar ein Ermittler mit Ecken und Kanten und einer traumatischen Kindheit, aber sympathisch war er mir nicht. Er wirkte kühl und distanziert , oftmals ungeduldig. Vielleicht ändert sich mein Eindruck ja mit dem nächsten Band. Die Charaktere seines Teams blieben bisher noch etwas blass. Ich hoffe auch das ändert sich mit weiteren Bänden.

    Der Plot hat mir gut gefallen, auch wenn viel Blut floss und das Ende etwas überstürzt daherkam. Nicht alles wurde aufgeklärt, so dass man auf weitere Bände hoffen muss. Es war spannend von der ersten Seite an, und lies sich flüssig lesen.

    Insgesamt ist Chris Meyer mit dem ersten Band der Tom Bachmann-Reihe ein solides Debüt gelungen, welches mir spannende Unterhaltung bot, aber noch Luft nach oben hat. Ich werde die Reihe auf jeden Fall weiter verfolgen, um zu sehen, wie sich die Charaktere weiterentwickeln (und hoffentlich mehr Tiefe erhalten) und was aus Aaron wird.
    Fans von blutigen Serienmörder-Thrillern können mit dem „Blutkünstler“ nichts falsch machen.
    Nordwestzorn Svea Jensen
    Nordwestzorn (Buch)
    23.06.2021

    Zweiter Fall für Anna und Hendrik

    Anna Wagner ist als Leiterin der neu gegründeten Vermisstenstelle zurück in St. Peter-Ording. Sie darf diese von dort aus leiten, zusammen mit dem jungen Kollegen Nils Scheffler und unterstützt von Hendrik Norberg, dem Dienststellenleiter. Bereits im Auftaktband bildeten die drei schon ein gutes Team und dürfen auch hier wieder gemeinsam ermitteln. Anna hat sich diesmal einen Cold Case vorgenommen. Vor 15 Jahren verschwand ein Junge während einer Klassenfahrt in dem Küstenort, eine Leiche wurde nie gefunden. Drei Verdächtige standen damals im Fokus der Ermittlungen. Einer davon, der damalige Heimleiter, wurde sogar angeklagt aber mangels ausreichender Beweise freigesprochen. Die drei machen sich daran, den alten Fall neu aufzurollen und stoßen dabei auf so manche Ungereimtheit bei den damaligen Ermittlungen. Außerdem scheinen die ehemaligen Ermittler etwas zu verbergen. Als der Heimleiter auch noch spurlos verschwindet, müssen Anna und Hendrik unter Hochdruck den alten Fall lösen, um den Mann noch zu retten.

    Den Auftaktband der Reihe „Nordwesttod“ fand ich bereits sehr gelungen und freute mich, bereits nach drei Monaten den Folgeband „Nordwestzorn“ lesen zu können und so Anna und Hendrik wieder zu treffen.

    Der neue Fall hat mich von den ersten Seiten in seinen Bann gezogen. Es ist immer schlimm, wenn es um Verbrechen an Kindern geht und entsprechend habe ich mitgefiebert, was damals wirklich dem Jungen zugestoßen ist. Ich fand den Fall sehr spannend und gut konzipiert. Die Ermittler rollen den alten Fall neu auf, indem sie alle damals Beteiligten oder Verdächtigen neu befragen und damit kommen so einige Ungereimtheiten ans Licht. Es gibt einige Wendungen und es war nicht vorherzusehen, wie es endet. Daneben spielt das Privatleben der sympathischen Ermittler auch wieder in den Fall hinein, so dass man sie wieder etwas besser kennenlernt. Dies rundet den Fall für mich in besonderer Weise ab.
    Der flüssige und eingängige Schreibstil ließ mich wieder durch die Seiten fliegen und komplett in die spannende Handlung eintauchen. Ich hatte die beeindruckende Küstenlandschaft und die Personen sehr gut vor Augen und fand die Handlung noch spannender als im Auftaktband.

    Insgesamt war es eine äußerst gelungene Fortsetzung der Reihe, wobei mir dieser Fall sogar noch besser gefiel als der erste. Ich freue mich schon auf weitere spannende Fälle für die Soko St. Peter-Ording.
    Fertig ist die Laube Renate Bergmann
    Fertig ist die Laube (Buch)
    10.05.2021

    Renates Abenteuer in der Kleingärtnerkolonie

    Das farbenfrohe Cover stimmt schon bestens auf die neuen Abenteuer der Online-Omi Renate Bergmann in der Kleingartenkolonie „Abendfrieden“ ein.
    Diesmal muss sie ihrer Freundin Gertrud zu Hilfe eilen. Deren Lebensgefährte Gunter Herbst muss nämlich wegen einer Bandscheiben-OP unters Messer und anschließend zur Reha. Gertrud soll sich inzwischen mit Hilfe von Renate um seinen Schrebergarten, der sein Ein und Alles ist, kümmern. Auf die beiden alten Damen kommt allerdings einiges an Arbeit zu, denn der Garten ist ziemlich vernachlässigt und mit Gerümpelbergen vermüllt. Mit einiger Unterstützung gelingt es den beiden schon bald den Garten altersgerecht umzugestalten z.B. durch Hochbeete und so ein wahres Kleinod mit Gemüsebeeten und blühenden Blumen zu schaffen, das am Ende sogar noch einen Preis gewinnt.

    Sehr unterhaltsam und amüsant berichtet Renate von ihren Erlebnissen bei der Umgestaltung und Pflege von Gunters Garten in der ihr eigenen manchmal ausufernden Art, bei der sie gerne vom Hundertsten ins Tausendste kommt (oder wie sie selbst sagt: „vom Höckchen aufs Stöckchen“). Aber so ist das eben bei älteren Leuten, wenn sie ins Erzählen kommen. So lässt sie in flottem Plauderton Anekdoten aus ihrer Kindheit ebenso einfließen, wie Exkurse zu Hubschraubermuttis und Kindererziehung. Nebenbei erhält man noch Tipps zum Gemüseanbau und wie ein Komposthaufen angelegt wird. An machen Stellen war es mir aber doch zu ausufernd.
    Schmunzeln musste ich auch über den Aufpasser der Kolonie Gunter Habicht, der mit einer Drohne die Einhaltung der Regeln überwacht und die Heckenhöhe mit der Messlatte kontrolliert. Aber auch über so manch anderen witzigen Charakter unter den anderen Gartenbesitzern amüsierte ich mich köstlich.

    Mit „Fertig ist die Laube“ fügt der Autor Torsten Rohde der Online-Omi Renate eine neue Facette, nämlich das Gärtnern hinzu. Bemerkenswert, wie er sich so gut in die Gefühlswelt einer 82 jährigen hineinversetzen kann und sie gleichzeitig auf die Schippe nimmt. Das neueste Abenteuer bietet wieder leichte Unterhaltung und ist bestens geeignet als Lektüre für die ersten warmen Tage auf der Terrasse. Ich hätte mir allerdings doch noch mehr witzige Momente gewünscht.
    Blütengrab Ada Fink
    Blütengrab (Buch)
    02.05.2021

    Spannender Nachwendekrimi

    1993 wird in der mecklenburgischen Provinz eine schwer misshandelte, mit Runen bedeckte Mädchenleiche in einem abgelegenen Waldstück gefunden, aufgebahrt auf einem Bett aus weißen Blütenzweigen. Die leitende Ermittlerin Ulrike Bandow muss in diesem Fall gegen ihren Willen mit dem neuen westdeutschen Kollegen Ingo Larssen aus Kiel zusammen arbeiten. Der Fund einer Halskette lässt Ulrike erkennen, dass ihre eigene Vergangenheit eine entscheidende Rolle für die Lösung des Falls spielt. Die Spuren führen zurück in die deutsch-deutsche Vergangenheit zu einer bisher unentdeckten, bizarren Mordserie und weiteren nicht minder grausamen Verbrechen.

    Der leicht zu lesende, spannende und teilweise humorvolle Schreibstil von Ada Fink hat mir gut gefallen. Die Handlung ist vielschichtig und gut durchdacht und die beiden Ermittler sind völlig gegensätzliche Charaktere. Mit beiden musste ich erst warm werden, doch je mehr ich nach und nach über die Vergangenheit der beiden erfuhr, um so sympathischer wurden sie mir. Ulrike ist impulsiv und eigenbrötlerisch und ermittelt lieber alleine, Larssen ist als erfahrener Ermittler eher der ruhende Pol in der Ermittlung. Beide tragen private Probleme mit sich herum, die aber nicht über Gebühr im Mittelpunkt stehen. Nach anfänglichen Schwierigkeiten werden sie aber immer mehr zu einem guten Team, das sich auch ohne Worte versteht.
    Die Probleme der Nachwendezeit in der ostdeutschen Provinz mit Arbeitslosigkeit, maroder Bausubstanz, Tristesse und der Ausbreitung von rechtsextremen Tendenzen wurden sehr gut aufgegriffen und bildeten eine beklemmende Kulisse für den Fall.
    Das stimmige Cover mit den hervorgehobene Zweigen, welches den Inhalt sehr gelungen unterstreicht, rundete alles noch ab.

    Insgesamt ein spannender Krimi mit gut durchdachtem Plot, der einige Wendungen und ein furioses Ende aufweist. Die beiden Ermittler machen auf jeden Fall Lust auf eine Fortsetzung. Für diesen gelungenen Nachwendekrimi gibts von mir eine klare Leseempfehlung.
    Nordwesttod Svea Jensen
    Nordwesttod (Buch)
    12.04.2021

    Gelungener Auftakt für die Soko SPO

    Mit „Nordwesttod“ startet eine neue Krimireihe mit viel Lokalkolorit, deren Handlungsort St. Peter-Ording ist.

    Kommissarin Anna Wagner hat ihrer Heimat München den Rücken gekehrt und soll beim LKA in Kiel eine neue Stelle für Vermisstenfälle aufbauen. Ihr erster Fall führt sie nach St. Peter-Ording, wo die Hotelierstochter und Umweltaktivistin Nina Brechtmann vermisst wird. Zusammen mit dem örtlichen Dienststellenleiter Hendrik Norberg beginnt sie ihre Ermittlungen. Wurde die Tochter der einflussreichen Hoteliersfamilie entführt oder gar ermordet?

    Die Autorin hat sich in ihrem Auftaktband viel Zeit genommen, um die Hauptpersonen einzuführen, was für den Beginn einer Reihe auch gut und richtig ist. Ich fand die Charaktere der beiden Ermittler Hendrik Norberg und Anna Wagner sehr sympathisch. Beide haben es in der Vergangenheit nicht leicht gehabt und suchen einen Neuanfang. Das Privatleben nimmt jedoch nicht mehr Raum als nötig ein, um die Charaktere mit der nötigen Tiefe zu versehen.
    Hendrik hat sich nach dem Tod seiner Frau zur Schutzpolizei zurückversetzen lassen, um mehr Zeit für seine Söhne zu haben, und ist neuer Dienststellenleiter der Polizeistation. Als erfolgreicher Mordermittler ist dies ein herber Rückschritt für ihn, der ihm sehr zu schaffen macht.
    Sein Verhalten gegenüber Anna ist zunächst sehr distanziert, als er jedoch erkennt, dass sie eine fähige Ermittlerin ist, taut er zusehends auf. Anna hat es nach einer unschönen Scheidung in den Norden verschlagen. Als sie Hendrik um Hilfe bei ihren Ermittlungen bittet, lässt ihn das wieder zu seiner alten Form auflaufen.
    Der erste Fall für die beiden Ermittler gestaltet sich spannend und mit vielen Spuren und Verdächtigen. Annas Ermittlungen im privaten Umfeld fördern immer mehr Details aus Ninas Leben zu Tage. So ist ihr Verhältnis zu ihrer Familie kompliziert, ebenso wie ihr Privatleben, in dem es nicht nur einen Mann gibt.

    Der eingängige Schreibstil hat mir sehr gut gefallen. Der Fokus lag auf den Ermittlungen, die sehr realistisch mit allen Höhen und Tiefen geschildert wurden. Der Fall war für mich realistisch und glaubwürdig, ebenso wie die Auflösung.

    Ich habe die Lektüre auf jeden Fall sehr genossen. Für mich als Nordsee-Fan war es wie ein kleiner Urlaub an der Küste. Es war ein gelungener Mix aus sympathischen Ermittlern, einem spannenden, glaubhaften Fall und der beeindruckenden Küstenlandschaft von St. Peter-Ording.

    Insgesamt war dies ein sehr gelungener Reihenauftakt mit viel Potential, der definitiv Lust auf weitere Fälle mit den Beiden macht.
    Die Stimme S. K. Tremayne
    Die Stimme (Buch)
    30.12.2020

    Raffiniert-gruseliger Psychothriller mit aktueller Thematik

    Jo Ferguson ist gerade geschieden und aufgrund finanzieller Probleme froh bei ihrer besten Freundin Tabitha untergekommen zu sein, die selbst selten zu Hause ist. Ihre Luxuswohnung in einem noblen Stadtteil von London ist mit einem umfassenden Smart Home System ausgestattet, dass von der digitalen Sprachassistentin Electra gesteuert wird. Doch schon bald nach ihrem Einzug häufen sich unerklärliche Vorkommnisse, die im Verlauf der Handlung immer weiter eskalieren und Jo an den Rand der Verzweiflung bringen. Sie muss immer wieder an ihren Vater denken, der unter Schizophrenie litt und sich das Leben nahm. Bildet sie sich alles nur ein und wird wie er oder trachtet ihr jemand nach dem Leben?

    Ich hatte vorher bereits zwei Bücher von S.K.Tremayne gelesen, die schon ziemlich gut waren, aber meiner Meinung nach ist dieses hier sein Bestes. Es war für mich ein Highlight am Ende des Jahres.

    Der Autor hat ein sehr aktuelles Thema in seinem Psychothriller aufgegriffen und dabei mögliche Gefahren der digitalen Technisierung glaubhaft aufgezeigt. Die Spannung stellte sich bei mir schon auf den ersten Seiten ein, blieb konstant hoch und stieg nochmals an zum nervenzerfetzenden Showdown. Es gab einige Verdächtige, aber bis zum Schluss blieb für mich unklar, wer hinter allem steckte, so dass die Auflösung wirklich überraschend war. Ich konnte mich sehr gut in Jo hineinversetzen und habe regelrecht mit ihr mitgelitten. Wie Jo war ich hin- und hergerissen, ob alles real ist oder sie sich alles nur einbildet, weil sie die Krankheit ihres Vaters geerbt hat. Auch die Schilderungen des eisigen Londoner Winters mit Schneesturm trugen für mich zur düsteren und beklemmenden Grundstimmung bei. Auf jeden Fall gab es einige Gänsehaut- und Gruselmomente.

    Von mir gibt es für diesen aktuellen, sehr spannenden und beklemmenden Psychothriller eine absolute Leseempfehlung und verdiente 5 Sterne!
    QualityLand 2.0 Marc-Uwe Kling
    QualityLand 2.0 (Buch)
    20.12.2020

    Gelungene Fortsetzung

    Drei Jahre nach dem Erscheinen von QualityLand gibt es endlich eine Fortsetzung, die nahtlos an die Geschehnisse im ersten Band anschließt. Zum besseren Verständnis der Personen und der komplexen Handlung ist es ist allerdings ratsam den ersten Teil vorher zu lesen.

    Marc-Uwe Kling führt uns mit seiner dystopischen Erzählung wieder zurück in die Zukunft, ins beste aller möglichen Länder, in dem wieder einiges los ist.
    Kiki Unbekannt steht diesmal im Mittelpunkt. Sie ist auf der Suche nach ihren Eltern, wobei ihr jedoch ein mysteriöser Killer-Androide auf den Fersen ist. Peter Arbeitsloser darf endlich als Maschinentherapeut arbeiten und schlägt sich jetzt mit den Beziehungsproblemen von Haushaltsgeräten herum. Außerdem sucht ausgerechnet Henryk Ingenieur seine Freundschaft. Dieser will als reichster Mann der Welt (Billionär) nun auch noch Präsident werden, mit Peter als Berater an seiner Seite. Martin Vorstand erlebt seinen beispiellosen sozialen Abstieg. Und Aisha Ärztin versucht herauszufinden, warum die Verteidigungsalgorithmen den Dritten Weltkrieg ausgelöst haben und was eigentlich aus John of Us wurde.

    Damit gibt es viele parallele Handlungsstränge, die Kling jedoch mit fortschreitender Handlung geschickt zu verweben versteht. Manches Mal verzettelt er sich allerdings zu sehr in Nebenhandlungen. Ich mag Klings Humor und so hat mich auch die Fortsetzung immer wieder zum Lachen gebracht. Auch diesmal gibt es wieder witzige „Werbeunterbrechungen“ zwischen den Kapiteln und Pink, Mickey, Carrie, Romeo und die E-Poetin Kalliope 7.3 sind wieder mit von der Partie. Ich werde mir auf jeden Fall noch das Hörbuch zulegen, da hier der Humor noch besser rüberkommt.

    QualityLand 2.0 ist eine gelungene Fortsetzung mit einigen Wendungen und einer Überraschung am Ende. Ich fühlte mich wieder bestens unterhalten. Allerdings fand ich es etwas schwächer als der erste Teil, da ich die Handlung an manchen Stellen etwas zäh empfand. Wer Marc-Uwe Klings Humor mag, wird auch die Fortsetzung lieben. So wie es aussieht wird es auch noch einen 3. Teil geben, auf den ich schon sehr gespannt bin. Von mir gibt es daher 4 Sterne.
    Wer auf dich wartet Wer auf dich wartet (Buch)
    17.11.2020

    Eine verhängnisvolle Affäre

    „Wer auf dich wartet“ ist der zweite spannende Fall für DCI Jonah Sheens und sein bewährtes Team von der Kriminalpolizei Southampton. Für das Verständnis der Handlung ist die Kenntnis des ersten Bandes keine Voraussetzung, da das Privatleben der Ermittler nur eine untergeordnete Rolle spielt.

    Unidozent Aidan will spätabends mit seiner Freundin skypen, doch anstelle von Zoe sieht er nur einen unheimlichen Schatten und hört Kampfgeräusche. Er ringt lange mit sich, bis er schließlich anonym die Polizei informiert. Sheens und sein Team finden in der Wohnung nur noch die Leiche der jungen Künstlerin. Warum hat Aidan so lange gezögert und seinen Namen verschwiegen? Was hat er zu verbergen?

    Der erste Fall von DCI Sheens hatte mir bereits gut gefallen und ich freute mich auf den neuen Fall des Teams, der sich auch diesmal wieder flüssig lesen lies. Bereits mit dem Prolog, der den Mord vor laufender Kamera beschreibt, wurde Spannung aufgebaut. Gytha Lodge hat wieder einen eher ruhigeren britischen Krimi vorgelegt, in dem sie abermals tief in die Hintergründe der einzelnen Verdächtigen aus dem Umkreis des Opfers eintaucht und dabei so manches Geheimnis zutage fördert. Dabei stellt sie das Opfer, die junge Künstlerin Zoe in den Mittelpunkt, die eine verhängnisvolle Affäre mit dem verheirateten Unidozenten Aidan hatte. In Rückblicken, die zwanzig Monate vor dem Mord einsetzen, taucht man tief in Zoes Leben ein und erfährt, wie sie den charismatischen Aidan kennenlernt und welche verhängnisvolle Wendung ihr Leben damit nimmt. Ich fand es gut, dass diesmal das Opfer im Mittelpunkt stand und erst an zweiter Stelle die Ermittlungen. Die Mischung aus der laufenden Polizeiermittlung und den Rückblicken in Zoes Vergangenheit und die ihrer Freunde fand ich sehr spannend und gut gelungen. Die Autorin präsentiert im Handlungsverlauf zahlreiche Verdächtige aus dem Umfeld des Opfers, die durch die Ermittlungen von Sheens Team in den Fokus gelangen und einige dunkle Geheimnisse und Abhängigkeiten zu Tage fördern. Es gibt jedoch einige überraschende Wendungen, so dass ich bis kurz vor dem Ende nicht sicher war, wer nun der Täter ist. Auf den letzten Seiten wird es dann nochmal sehr spannend, die Auflösung war für mich schlüssig und glaubhaft.

    „Wer auf dich wartet“ ist ein eher ruhiger, unblutiger aber dennoch spannender Krimi, der zwei Menschen, die eine letztendlich verhängnisvolle Beziehung miteinander eingehen in den Mittelpunkt rückt. Gytha Lodge punktet auch diesmal wieder mit tiefgründigen Figuren, deren dunkelste Abgründe sie beleuchtet. Ich freue mich bereits auf den nächsten Fall von DCI Sheens und seinem Team.
    Rache, auf ewig Rache, auf ewig (Buch)
    18.10.2020

    Verstörende Rachemorde

    Lars Schütz lässt in „Rache, auf ewig“ seine Profiler Jan Grall und Rabea Wyler bereits zum dritten Mal gemeinsam ermitteln. Der Fall schließt direkt an den zweiten Band „Rapunzel mein“ an, kann meines Erachtens aber auch unabhängig von der Reihe gelesen werden.
    Jan und Rabea haben sich nach ihrer Suspendierung vom LKA gerade mit einem Büro für unabhängige psychologische Fallanalyse selbständig gemacht.
    Dieses läuft jedoch noch nicht so recht, so dass sie froh sind, als das BKA sie als externe Ermittler zu einem äußerst grausamen und verstörenden Fall hinzuzieht.
    Einer der reichsten Männer Deutschlands wurde auf unvorstellbar grausame Weise ermordet in einem Gewächshaus auf Sylt aufgefunden. An einen Bettrahmen gefesselt wurde er durch spitze Bambussprossen, die durch ihn hindurch wuchsen, qualvoll getötet.
    Als Anita Ichigawa, eine Kollegin vom BKA und Freundin von Jan entführt wird, beginnt ein Spiel gegen die Zeit, denn der „Erlöser“ wie der Täter sich nennt, ruht nicht, bis seine Rache vollendet ist. Bald geschehen noch weitere verstörende Morde und Jan und Rabea müssen bis an ihre Grenzen gehen, um den Mörder zu stellen.

    Auch dieser Thriller von Lars Schütz war wieder spannend von der ersten Seite des Prologs bis zum dramatischen Ende. Bereits nach dem Prolog auf Sylt mochte ich das Buch kaum zur Seite legen. Die kurzen Kapitel taten ihr übriges um das Lesetempo zu steigern, denn mit jedem Kapitel wechselt der Ort oder die Perspektive. Die beiden Ermittler kannte ich ja bereits aus den vorherigen Bänden. Sie sind beide vielschichtige Charaktere, die aber auch mit den Dämonen ihrer Vergangenheit kämpfen. Ihr Privatleben spielt natürlich eine Rolle, im Mittelpunkt bleibt jedoch die Mordermittlung. Es war sehr spannend den Ermittlungen zu folgen, bei denen die beiden Profiler sich wieder einmal in für sie brenzlige Situationen begeben. Der Showdown brachte noch eine Steigerung und überraschte mich mit der Entlarvung des Täters. Die Auflösung ging mir allerdings zu schnell und überstürzt, hier hätte ich mir mehr Zeit und Erklärungen gewünscht. Das Motiv war für mich auch nicht ganz logisch und etwas konstruiert. Deswegen hätte ich mir ein paar Kapitel mehr aus Tätersicht gewünscht um ihn noch besser verstehen zu können.

    Trotzdem ist es ein spannender Thriller, den ich geradezu verschlungen habe, auch wenn das Ende etwas überstürzt erzählt wurde. Die äußerst phantasievollen, verstörenden Mordmethoden, die auch detailliert und blutig beschrieben werden, setzen allerdings starke Nerven voraus. Allen, die blutige, spannende und temporeiche Thriller lieben, kann ich „Rache auf ewig“ nur wärmsten empfehlen. Ich hoffe, es gibt eine Fortsetzung...
    Der falsche Preuße Der falsche Preuße (Buch)
    12.10.2020

    Großartiger historischer Kriminalroman

    Mit „Der falsche Preuße“ ist Uta Seeburg ein großartiges Debüt und gleichzeitig ein grandioser Auftakt zu einer neuen Krimireihe um den preußischen Hauptmann Wilhelm Freiherr von Gryszinski, als Sonderermittler der Königlich Bayrische Polizeidirektion gelungen.
    Die Autorin entführt uns ins München zur Zeit der Jahrhundertwende, in das die Elektrizität gerade Einzug hält und die ersten Automobile durch die Stadt fahren.
    Gryszinski ist mit seiner Familie nach München gezogen, um den dortigen Beamten die neuesten kriminalistischen Errungenschaften näherzubringen, die er bei Hans Groß, dem ersten richtigen Kriminalisten kennengelernt hat. Als ein Bierbeschauer tot in einer Parkanlage aufgefunden wird, gehüllt in einen kostbaren Federumhang und daneben der Abdruck eines Elefantenfußes ist sein ganzes kriminalistisches Wissen gefragt und sein Tatortkoffer kommt endlich zum ersten Einsatz. Er muss jedoch nicht nur einen Mörder finden, sondern bekommt es auch noch mit Hochverrat zu tun, was ihn vor die unangenehme Wahl stellt, entweder seine Ehre als bayrischer Beamter oder die als preußischer Offizier zu verletzen.

    Der Erzählstil von Uta Seeburg hat mir sehr gut gefallen, da sie die Sprache der damaligen Zeit angepasst hat, es sich aber trotzdem angenehm und flüssig lesen lässt. Die Beschreibungen der damaligen Zeit ist sehr bilderreich und detailliert, so dass man alles sehr gut vor Augen hat. Ebenso erhält man einen Einblick in die gesellschaftlichen Unterschiede zwischen Bayern und Preußen. Die Mordermittlung von Gryszinski fand ich spannend und interessant zu verfolgen, da hier die Anfänge der Kriminalistik beleuchtet werden. Jedem Kapitel war ein Auszug aus Hans Groß Handbuch für Untersuchungsrichter, Polizeibeamte und Gendarmen vorangestellt, der immer einen Bezug zur Handlung hatte. Der Mordfall konnte mich von der ersten Seite an fesseln, bot einige Wendungen und ein überraschendes Ende.

    Die Hauptcharaktere fand ich ausnahmslos sympathisch. Gryszinski ist ein guter Ermittler und Familienmensch, der das Herz am richtigen Fleck hat und gutem Essen nicht abgeneigt ist. Seine Frau Sophie, die sehr belesen ist, hat selbst beim Kochen noch ein Buch in der Hand. Seine beiden Kollegen Voglmaier genannt Spatzl und der Schwabe Eberle, sowie die Haushälterin Frau Brunner, die sich so herrlich anschleichen kann, brachten mich oft zum schmunzeln. Alles sehr liebenswerte Charaktere, die die Handlung abrunden und bereichern.

    Hervorzuheben ist noch das außergewöhnliche schöne Cover, dass ein männliches Profil als Scherenschnitt zeigt, in das eine historische Ansicht von München eingebettet ist.

    Uta Seeburg hat einen rundum gelungenen historischen Krimi vorgelegt. Äußerst spannend und mit einer Prise Humor, spiegelt er die damalige Zeit lebendig wieder und sorgt so für beste Unterhaltung. Ich freue mich jetzt schon auf eine Fortsetzung.
    Einstein Torben Kuhlmann
    Einstein (Buch)
    07.09.2020

    Neues Mäuseabenteuer mit liebevollen Illustrationen

    In seinem vierten Mäuseabenteuer zeigt Torben Kuhlmann wieder einmal, dass für Mäuse nichts unmöglich ist. Nachdem bereits eine Maus das Fliegen lernte (Lindbergh), eine andere als erste Maus den Mond betrat (Armstrong) und die dritte den Meeresgrund erreichte (Edison), wendet er sich nun dem Science Fiction Genre zu, indem er seine Maus im neuesten Abenteuer auf eine Reise schickt, wie sie nie zuvor eine Maus und erst recht kein Mensch unternommen hat. Nämlich eine Reise durch Raum und Zeit...

    Die kleine Maus hat nämlich das große Käsefest in Bern verpasst. Obwohl sie jeden Tag ein Kalenderblatt abgerissen hat, ist sie genau einen Tag zu spät gekommen. Die Maus beginnt sich mit dem Thema Zeit zu beschäftigen und versucht zunächst durch Umstellung der Uhren die Zeit zurückzudrehen, was natürlich nicht gelingt. Ein alter Mäuseuhrmacher bringt sie auf den Wissenschaftler Albert Einstein. In seinen Büchern findet sie Theorien und Berechnungen, nach denen sie mit viel Erfindungsgeist eine Zeitmaschine baut und sich damit auf eine spannende Reise begibt.

    Dies ist nun schon der vierte Band einer ganz außergewöhnlichen Bilderbuchreihe für Kinder ab 5 Jahren, die sich durch ihre komplexe Erzählstruktur und die liebevoll gezeichneten und äußerst detailreichen Illustrationen auszeichnet, die auch Erwachsene noch begeistern. Die bezaubernden Illustrationen untermalen die Geschichte perfekt und verleihen ihr Tiefe. Die Geschichte wird kindgerecht erzählt und vermittelt dabei noch spielerisch Wissen. Abgerundet wird das Bilderbuch durch Wissensseiten am Ende, die Albert Einstein und seine Relativitätstheorie auf einfache und verständliche Weise erklären. „Einstein“ ist damit ein ganz besonderes Bilderbuch.

    Als Kenner und Liebhaber der Reihe hat mich auch dieses Abenteuer wieder absolut begeistert. Ich kann es allen Eltern als wunderschönes Vorlesebuch, das auch den Erwachsenen Spaß macht, nur wärmsten empfehlen und vergebe gerne 5 Sterne dafür.
    Bluthölle Chris Carter
    Bluthölle (Buch)
    23.08.2020

    Soldat des Todes

    Die Detectives Hunter und Garcia ermitteln in „Bluthölle“ bereits in ihrem 11. Fall. Da die Jagd nach dem Serienkiller im Mittelpunkt steht und das Privatleben der Ermittler kaum eine Rolle spielt, konnte ich es sehr gut ohne Vorwissen lesen.

    Es beginnt damit, dass die Taschendiebin Angela einem fiesen Typ die teure Ledertasche klaut, um ihm eine Lektion zu erteilen. Sie bereut dies schon bald, denn in der Tasche befindet sich nicht wie erwartet ein Laptop sondern ein entsetzliches Notizbuch mit Skizzen und Fotos von 16 äußerst grausamen Foltermorden. Geschockt spielt sie das Buch dem LAPD zu und damit haben Hunter und Garcia einen neuen Fall. Ihre Ermittlungen führen sie sehr bald zu Angela, aber auch der Killer ist ihr auf der Spur, denn er sinnt auf Rache. Er will um jeden Preis sein Buch zurück und stellt Hunter schließlich ein Ultimatum.

    Schon die ersten Zeilen haben mich in die Geschichte hineingesogen und ich konnte das Buch kaum zur Seite legen. Ich mochte das Ermittlerduo Hunter und Garcia und besonders Angela, die sich sofort in mein Herz schlich. Sie alle bekommen es mit einem Serienkiller zu tun, der ihnen immer einen Schritt voraus ist und keine Angst zu kennen scheint.
    Carter gelingt es die Spannung durchgängig auf einem sehr hohen Niveau zu halten und überrascht am Ende noch mit einem grandiosen Finale. Dabei lässt er seine Leser tief in die dunklen Abgründe seines Killers blicken und sorgte bei mir immer wieder für Gänsehaut. Die kurzen Kapitel enden meistens mit Kliffhängern, so dass man am liebsten immer weiter lesen möchte. Wie der Titel schon andeutet, ist die Story jedoch nichts für schwache Nerven, Thrillerfans kommen jedoch voll auf Ihre Kosten. Ein atemloser Thriller, den ich nur weiterempfehlen kann!
    Halligmord Greta Henning
    Halligmord (Buch)
    10.08.2020

    Atmosphärischer Nordseekrimi

    „Halligmord“ ist der erste Fall für die Hallig-Ermittlerin Minke van Horn. Greta Henning entführt uns in ihrem ersten Krimi auf die fiktiven Halligen Nekpen und Midsand vor der friesischen Küste.
    Die junge Kommissarin Minke van Horn tritt gerade ihre erste Stelle in ihrer friesischen Heimat an. An ihrem ersten Tag findet der Halligpostbote einen vom Sturm freigespülten Schädel auf der Halligwiese. Die menschlichen Knochen liegen dort schon seit über 30 Jahren und die beiden alteingesessenen Familien wollen von dem Toten unter der Halligwiese nichts gewusst haben. Minke rollt den alten Fall neu auf und stößt dabei immer wieder auf Widerstände und Ungereimtheiten bei den verschlossenen Halligbewohnern. Als auch noch der Sohn des Deichgrafen entführt wird, bleibt ihr nicht mehr viel Zeit, denn der nächste Herbststurm zieht bereits auf.

    Die Geschichte liest sich leicht und flüssig und ist die perfekte Urlaubslektüre. Ich habe das Buch in kurzer Zeit während meines Nordseeurlaubs im Strandkorb verschlungen. Der Autorin ist es gelungen die Atmosphäre der Nordseeküste, insbesondere der Halligen und ihre Bewohner sehr lebendig und authentisch einzufangen und so dem Krimi einen gelungenen Hintergrund zu geben. Ich mochte Minke, die eine sehr sympathische Ermittlerin ist. Nach dem Tod ihres Vaters, wird sie Kommissarin, um in seine Fußstapfen zu treten. Die Spannung ist zwar nicht immer am Limit und die Ermittlungen treten auch mal auf der Stelle. Dafür sorgt ihr Kollege Klaus, der kurz vor dem Ruhestand steht und nur noch mit der Planung seiner Abschiedsfeier beschäftigt ist, für so manchen Schmunzelmoment. Für zusätzliche Spannung sorgen Rückblicke der einzelnen Bewohner auf den Mordabend, die häppchenweise enthüllen, was damals wirklich passierte. Am Ende fügt sich alles zusammen und die Entlarvung des Täters geschieht erst auf den letzten Seiten.

    Besonders gelungen finde ich auch das Buchcover, dass ein einsames Friesenhaus zeigt, über dem bereits die dunklen Sturmwolken aufziehen. Es unterstreicht die Atmosphäre des Buches sehr gut.

    Mein Fazit: Ein gelungener und gut konstruierter Nordseekrimi, der die Atmosphäre der Halligen sehr gekonnt einfängt und damit eine perfekte Urlaubslektüre ist. Minkes nächsten Fall werde ich mir nicht entgehen lassen.
    Die Rückkehr des Würfelmörders Stefan Ahnhem
    Die Rückkehr des Würfelmörders (Buch)
    04.08.2020

    Packendes Finale

    Den 2. Band der Würfelmörder Dilogie (und gleichzeitig 5. Band der Fabian Risk Reihe) sollte man nur in Kombination mit dem 1. Band „Der Würfelmörder“ lesen. Bei dieser Reihe ist es empfehlenswert mit dem ersten Band („Und morgen du“) zu beginnen, da vieles aufeinander aufbaut und auch in diesem Teil wieder Bezug auf vorherige Bände genommen wird.

    Der 2. Band startet mit dem letzten Kapitel aus dem „Würfelmörder“ und schafft so einen fließenden Übergang und es geht rasant weiter. Der Würfelmörder setzt seine brutale Mordserie fort und tötet völlig willkürlich, in immer kürzeren Abständen. Fabian Risk und sein Team suchen verzweifelt nach Parallelen und einem Motiv. Bis Risk erkennt, dass es scheinbar kein Motiv gibt und die Gemeinsamkeit der einzelnen Morde ihre Unterschiedlichkeit ist. Als er einen Würfel an einem der Tatorte findet, erkennt er, dass der Mörder ein perfides Spiel mit ihnen spielt. Doch wie kann man einen Mörder stoppen, der den Zufall über sein nächstes Opfer entscheiden lässt?

    Der Fall ist jedoch nicht sein einziges Problem. Sein Sohn sitzt in Dänemark im Untersuchungsgefängnis, weil er scheinbar in einen Mord verwickelt ist und die heimlichen Ermittlungen gegen seinen Kollegen, den er verdächtigt, mehrere Morde begangen zu haben, werden immer gefährlicher für ihn. Denn der Kollege schöpft Verdacht und ist ihm scheinbar einen Schritt voraus...

    Dieses Buch entwickelte sich für mich sehr schnell zu einem wahren Pageturner, den ich kaum zur Seite legen konnte. Ahnhem wechselt virtuos zwischen den verschiedenen Handlungssträngen und treibt damit die Spannung immer höher. Das Finale ist der krönende Abschluss der Dilogie, die in einer äußerst spannenden Verfolgungsjagd endet. Im Vergleich hat mir der 2. Teil sogar noch besser als der 1. gefallen. Ein paar Kleinigkeiten blieben offen, so dass die Hoffnung auf eine Fortsetzung der Reihe bleibt.
    Kennern der Reihe und vor allem des 1. Teils ist diese Fortsetzung unbedingt zu empfehlen.
    Fräulein Gold. Schatten und Licht Anne Stern
    Fräulein Gold. Schatten und Licht (Buch)
    11.07.2020

    Gelungener Auftakt einer Hebammen-Saga im Berlin der frühen Zwanziger

    Dieser Roman hat mich durch den sehr gelungene Mix aus historischem Roman, Krimi und einer zarten Liebesgeschichte wirklich positiv überrascht und begeistert.

    Im Mittelpunkt steht die gewitzte und unerschrockene Hebamme Hulda Gold, die sich mit viel Hingabe um die zumeist armen Schwangeren und Wöchnerinnen im Elendsviertel Bülowbogen kümmert. Bei einem Hausbesuch einer ihrer Schwangeren, hört sie von deren Nachbarin Rita, die tot im Landwehrkanal gefunden wurde. Ihre Schwangere glaubt nicht an einen Unfall oder Selbstmord der Nachbarin und Hulda versucht für sie mehr herauszufinden. Bei ihren Nachforschungen stößt sie auf den undurchsichtigen Kommissar Karl North, der scheinbar kaum Interesse an einer Aufklärung des Falls hat. Rita lässt das Schicksal der armen Rita keine Ruhe und sie bringt sich durch ihre Nachforschungen selbst mehr als einmal in große Gefahr.

    Anne Stern hat die Atmosphäre der frühen zwanziger Jahre in Berlin sehr gut eingefangen. Die Auswirkungen des ersten Weltkriegs sind noch immer spürbar. Es herrscht Armut und Prostitution und viele Waisenkinder hungern und führen ein trostloses Leben auf der Straße. Die Unterschiede zwischen Arm und Reich treten offen zu Tage. Politische Unruhen zeichnen sich bereits ab und das Geld verliert zusehends an Wert. Die damalige Zeit wird für den Leser sehr lebendig beschrieben und bildete einen authentischen Hintergrund für die Handlung.

    Die lebendige Erzählweise gefiel mir sehr gut und lies mich an Huldas Seite durch den Bülowbogen radeln, in dem Licht und Schatten oft dicht beieinander lagen.
    Huldas Charakter fand ich sehr authentisch und mit vielen Facetten. Sie ist eine unabhängige Frau, die ihre Arbeit als Hebamme mit viel Herzblut verrichtet. Das Schicksal ihrer Schwangeren liegt ihr sehr am Herzen. Durch ihre Hilfsbereitschaft gerät sie aber auch oft in Schwierigkeiten. Sie hat schon einiges hinter sich und stürzt sich auch mal heimlich und unerkannt ins Nachtleben. Kommissar North ist ebenfalls ein interessanter Charakter, der ein Geheimnis aus seiner Vergangenheit mit sich herumträgt. Aber auch viele Nebencharaktere hauchen der Geschichte Leben und Authentizität ein wie z.B. Bert der Kioskbetreiber, die Hausmeisterin Koslowski oder der Zuhälter Pedro.
    Besonders tragisch ist das Schicksal von Rita. Ihre Geschichte wird mit ihrem Tagebuch eingeflochten und zeigt ihren bewegenden sozialen Abstieg. Über sie erhält man auch Einblicke in die damaligen Irrenanstalten und Nervenlazarette mit sehr fragwürdigen, erschreckenden Behandlungsmethoden.

    Hulda Gold war für mich ein sehr sympathischer und lebendiger Charakter, der mich in das Berlin der 20er Jahre entführte und mir die damalige Zeit sowie die schwierige Arbeit einer Hebamme nahebrachte. Nebenbei ist sie noch federführend an der Aufklärung von Ritas Tod beteiligt. Der Kriminalfall fand eine überraschende und glaubwürdige Auflösung.

    Insgesamt ist der Auftakt zur Hulda Gold-Trilogie sehr gelungen in seiner Kombination aus historischem Roman, Krimi und zarter Liebesgeschichte und auf jeden Fall lesenswert. Ich freue mich schon auf die Fortsetzung im November um zu erfahren, wie es mit Hulda weitergeht.
    26 bis 50 von 50 Rezensionen
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