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    N. Leh. Top 100 Rezensent

    Aktiv seit: 02. März 2020
    "Hilfreich"-Bewertungen: 437
    148 Rezensionen
    Symphonien & Klavierkonzerte

    Symphonien & Klavierkonzerte (CD)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    02.12.2025
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Eine Bereicherung

    Ursprünglich hatte ich beim Namen Tscherepnin mit Musik von Nikolai Tscherepnin gerechnet, dessen Hornquartette ich kenne, der allerdings der Vater des hier eingespielten Alexander Tscherepnins ist.
    Ich bin allerdings sehr positiv überrascht worden! Zu hören gibt es eine Musik, die ganz dem frühen bis mittleren 20. Jahrhundert gemäß sehr rhythmisch orientiert ist, Harmonik und Melodik aber nie aus dem Sichtfeld verliert und sich in allen drei Bereichen sehr eigenständig, aber gleichsam an Traditionen orientiert und auf diese Aufbauend zeigt. Insbesondere die Harmonik ist zwischenzeitlich regelrecht aufregend, da Tscherepnin im Laufe seiner Komponistenkarriere eine Neunstufigkeit entwickelte und zusätzlich Anleihen bei Musik aus orientalischen bis ostasiatischen Gegenden aufnahm. Hierzu gibt es auch Information im ausführlichen Booklet. Insgesamt sind somit verschiedene Einflüsse zu hören. Unter den Komponistenkollegen seiner Zeit wären da wohl Prokofiev und Schostakowitsch zu nennen.
    Noriko Ogawa spielt die Klavierkonzerte durchweg brillant, rhythmisch präzise und mit transparentem Klang. Das Singapore Symphony Orchestra überzeugt mit knackigem Blech und warmem Streicherklang. Eine echte Bereicherung im CD Regal.
    Fantasien über Opern von Bellini

    Fantasien über Opern von Bellini (CD)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    07.11.2025
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Erstklassig

    Nicolosi hat sich hier schon in den 90ern den Opernparaphrasen Thalbergs, hier derselben nach Opern von Bellini, angenommen. Die Aufnahmen bleiben fantastisch. Transparent auch in den sehr komplexen Passagen, gleichzeitig hochvirtuos dargeboten mit Kraft und Feuer. Nicolosi kann aber auch die Belcanto Linien im Notengewusel hörbar lassen. Eine Kunst, die Thalberg (wie auch Liszt) selbst beherrscht haben soll und die heute unter anderem noch bei Hamelin und eben Nicolosi zu finden ist. Auch wunderbar sind die feinsinnigen Anspielungen Thalbergs hörbar. So meint man etwa in den Norma Variationen Anklänge an Casta Diva zu hören, obwohl die Arie an sich gar nicht verarbeitet wurde (liegt natürlich auch an der Kunst Bellinis, Kohärenz in der Oper über wiederkehrende rhythmische Patterns zu schaffen, wurde aber eben auch von Thalberg in der Paraphrase nicht zerstört). Wunderbare Aufnahme für Liebhaber virtuoser Klaviermusik mit Köpfchen.
    Ruben Micieli - Paraphrases de Salon

    Ruben Micieli - Paraphrases de Salon (CD)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    05.11.2025
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Stark

    Ruben Micieli präsentiert hier wirklich seltenes Repertoire! Hier sind unter anderem die Paraphrasen von Leybach und Fumagalli sehr spannend, weil sie einen eigenen Ton in diesem Genre setzen, der sich auch von den Größen Liszt und Thalberg absetzt. Micieli verfügt über die notwendigen technischen Fähigkeiten, dieser Musik gerecht zu werden und zeigt darüber hinaus, dass er Belcanto Linien auch auf dem Klavier wunderbar umsetzen kann. Ich hoffe sehr, dass dieser Nachwuchs Star sich weiter dem (vermeintlichen) Randrepertoire annimmt, sich weiter musikalisch und technisch entwickelt und noch viele Entdeckungen macht!
    Andrew Wright - The Operatic Pianist II

    Andrew Wright - The Operatic Pianist II (CD)

    4 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern
    05.11.2025
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Tolle Repertoireerweiterung

    Wright hat sich mit dieser CD sehr um das pianistische Repertoire verdient gemacht. Besonders die Paraphrasen von Jaëll und Saint-Saëns sind wahre Entdeckungen. Wright spielt technisch sauber, für meinen Geschmack etwas zu kontrolliert und bleibt so etwas unter den Möglichkeiten dieser Musik. Opernparaphrasen waren ja nun auch da, um das Publikum zu beeindrucken. Das gelingt hier bedingt gut. Es fehlt eben am Feuer, an Brillianz und Extravaganz im Spiel, wie es beispielsweise Ciccolini und Brendel bei gleichem Repertoire hatten und Hamelin auch immer noch hat. Trotzdem: Spannend und allemal sehr respektabel!
    Symphonie Nr.3 "Makter"

    Symphonie Nr.3 "Makter" (CD)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    05.11.2025
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Spätromantik aus dem Norden

    Berg pflegte einen eigenen spätromantischen Stil, der irgendwo zwischen den sonstigen verdächtigen Kolleg:innen der Zeit anzusiedeln ist, allerdings mit einem Hang zu philosophischen Themen. Die „Mächte“ stellen den Dualismus der Welt, angefangen bei Männlichkeit und Weiblichkeit ins Zentrum der Betrachtung. Die Weitläufigen Melodien erinnern zuweilen an Mahler und Sibelius (was ja auch nicht verwunderlich ist).
    In der vorangestellten Suite erlebt man auch eine leichtere Seite von Bergs Musik. Erinnerungen an Schrekers Geburtstag der Infantin und Strausss Bürger als Edelmann werden hier bei impressionistisch und klassizistisch angehauchten Klängen wach.
    Das Norrköping Symphony Orchestra spielt gewohnt hochklassig unter der stilsicheren Leitung von Rasilainen.
    Sämtliche Lieder (Booklet in englischer Sprache)

    Sämtliche Lieder (Booklet in englischer Sprache) (CD)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    13.09.2025
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Stark

    Es gibt viel zu Entdecken im Schubert Lied Kosmos, das ist natürlich klar. Wie viel das ist, wird in dieser Box deutlich. Unglaublich spannend sind zum Beispiel die langen Balladenvertonungen (z.B. Leichenphantasie, Taucher), die schon aus Schuberts früheren Phasen stammen. Aber auch die großen Klassiker und Zyklen liegen in überzeugender, moderner Version vor (beispielsweise mit frischen Tempi im Schwanengesang und in Ellens drittem Gesang). Die Sänger:innen überzeugen insgesamt sehr. Am gewöhnungsbedürftigsten finde ich persönlich Johannes Kalpers, der zwar eine schöne Tenorstimme hat, aber für meinen Geschmack zu plakativ deklamiert. Dafür sind Lied-Größen wie Ruth Ziesak, Wolfgang Holzmair oder Michael Volle um so überzeugender. Die pianistische Leistung ist ebenfalls enorm gut (und das nicht nur bei Ulrich Eisenlohr). Natürlich habe ich bislang nur quer gehört, denke aber, dass meine Einschätzung hier zutrifft. Eisenlohr spielt übrigens unter anderem auch historisches Fortepiano, was dem Klangbild wirklich entgegenkommt.
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    Klavierkonzerte Nr.1-5

    Klavierkonzerte Nr.1-5 (CD)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    19.08.2025
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Sehr gute Gesamtaufnahme

    Ashkenazy ist immer eine Bank. Sein zupackender, rhythmischer und energiereicher Stil ist für die Werke Prokofievs absolut geeignet. Obwohl die Aufnahme schon recht alt ist, wirkt sie zeitlos und für meinen Geschmack mustergültig. Der typische Prokofiev Mix aus prägnanter Rhythmik und fantasievoller Melodik und Harmonik ist in guten Händen. Besonders das erste, vierte und fünfte Konzert haben es mir hier angetan. Ashkenazy harmoniert wunderbar mit seinen englischen Partnern.
    Klavierkonzerte Nr.1-5

    Klavierkonzerte Nr.1-5 (CD)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    17.08.2025
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Aktuell beste Gesamteinspielung

    Obwohl Saint-Saëns an und für sich kein Geheimtipp ist, so gibt es doch gewaltige Lücken in puncto Aufnahme und Aufführung. Das betrifft neben seinem Opernschaffen auch sein Werk für Klavier und Orchester. Das beliebte zweite Konzert steht natürlich immer wieder mal im Rampenlicht und ebenso das vierte Konzert. Drum herum wird es aber dünn. Stephen Hough ist der richtige Pianist, um diesem Zustand Abhilfe zu schaffen. Die Gesamtaufnahme zeigt wunderbar die kompositorische Entwicklung vom virtuos romantischen Ton des ersten Konzerts, bis hin zur exotischen Anmutung des fünften Konzerts. Dort reihen sich auch die kürzeren Konzertstücke ein. Der gewitzt romantische Wedding Cake, oder das - ebenfalls exotische - Africa. Hough zeigt überlegene Technik und Klangkultur. Das CBSO ist, wie immer, ein unfassbar gutes Ensemble, das sowohl feinfühlig begleiten, als auch klanggewaltig auftrumpfen kann. Beides ist bei dieser Musik notwendig.
    Sämtliche Klavierwerke

    Sämtliche Klavierwerke (CD)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    11.12.2024
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Wunderschön

    Wirklich beeindruckend stellt Susanne Grützmann das Klavierwerk Clara Schumanns dar. Die kompositorische Qualität ist ja sowieso unbestritten. Hier tritt auch noch eine besondere interpretatorische Qualität hinzu. Mit ungeheurer Virtuosität geht Grützmann die Show-Off Pieces (Bellini Variationen, Souvenir de Vienne und Pièces Characteriatique) an und zeigt, dass Clara Schumann auf jedem Fall einem Franz Liszt gewachsen war (der diesen Stil natürlich auch sehr weit getrieben hat). Mit gefühlvollem Anschlag und eleganter Linienführung spielt Grützmann die Romanzen, die Sonate und Pièces Fugitives. Auch die ausgesprochenen Frühwerke (Polonaisen, Walzer etc.) geht sie mit Ernsthaftigkeit an und zeigt, dass auch die kleine Clara schon eine ausgereifte Musikerin war.
    Sämtliche Klavierwerke (Florian Uhlig)

    Sämtliche Klavierwerke (Florian Uhlig) (CD)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    08.12.2024
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    So nur einmal auf dem Markt

    Florian Uhlig gelingt ein umfassender und extrem hochwertiger Überblick über Robert Schumanns Klavierschaffen. Gerade die selten (oder nie!) zu hörenden kleineren Stücke (einzelne Papillons und Variationssätze beispielsweise), frühe Werke (Allegro op. 8) oder Erstfassungen im Vergleich mit Zweitfassungen (Carnaval, Kreisleriana…) bieten einen spannen Blick in die Werkstatt Schumanns und sein tragisch/leidenschaftliches Leben (häufig wurden im letzten Jahrhundert Letztfassungen eingespielt, da man entgegen musikhistorischer Tatsachen an die Unfehlbarkeit der Entwicklung eines Genius glaubte - siehe auch Wagner und Co). Uhlig spielt unglaublich Vielseitig, von rasend virtuos (Paganini Capricen) bis zart und durchscheinend (Romanzen und Impromptus, Paillons) und verbindet Genauigkeit der Lesart mit künstlerischer Interpretationsfreiheit, die das Werk nicht auf einen zu hohen Sockel stellt. Er entspricht damit viel eher der musikalischen Vorstellung des 19. Jahrhunderts als viele (fraglos auch berechtigterweise großartige!) Pianist:innen des letzten Jahrhunderts. Empfehlung: Die Hänssler Box mit Clara Schumanns Klavierwerken. Erst so wird das Schaffen beider wirklich greifbar!
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    Lieder ohne Worte (Ges.-Aufn.)

    Lieder ohne Worte (Ges.-Aufn.) (CD)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    29.10.2024
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Echte Lieder

    In der Zusammenstellung mit Fanny Hensels Pendants wird der Liedkosmos der beiden Geschwister deutlich. Beide hatten unglaubliche lyrische Qualitäten und ein besonders Händchen für stimmungsvolle Harmonik. Die geniale Virtuosität hört man auch bei beiden. Kirschnereit betont durchweg den Liedcharakter der kleinen Perlen und genießt lyrische Bögen, spannende Harmonien und virtuose Leichtigkeit der Musik hörbar.
    Apropos: Das Genre des Lieds ohne Worte wurde auch von anderen Komponist:innen aufgegriffen, u.a. Charles Valentin Alkan! Ebenfalls lohnend
    Klavierkonzerte Nr.1 & 2

    Klavierkonzerte Nr.1 & 2 (CD)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    01.06.2024
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    3 von 5

    Guter Brahms

    Ich schiebe gleich vorweg: Eigentlich bin ich kein besonders großer Brahms-Fan (mit Ausnahmen). Daran ändert auch diese Aufnahme nichts. Grundprobleme meinerseits: Zu verkopft, zu langatmig.
    Die Klavierkonzerte treffen bei mir daher voll in meine Vorurteile (ewig lang, zwar sehr virtuos, allerdings sehr versteckt). Barenboims Version kann ich aber auch gute Seiten abgewinnen. Die Schlusssätze sind regelrecht mitreißend musiziert (was auch an der Klangkultur und Spielfreude des New Philharmonia Orchestra liegt). Barenboim gerät glücklicherweise auch nie in die Gefahr oder Nähe einer übermäßig intellektuellen Lesart in den Kopfsätzen, verliert aber gleichzeitig nicht an Poetik.
    Die Ergänzung der Platten mit den Haydn-Variationen (finde ich persönlich schön, aber waren noch nie so spannend, dass ich sie oft hören musste) und die beiden Ouvertüren ist erfreulich. Insbesondere die Ouvertüren zeigen dann noch denn kurzweiligeren und trotzdem beeindruckendend vielsagenden Brahms. Liegt in diesem Fall daran, dass hier die wunderbare Brahms Melodik nicht hinter Kontrapunkt und dichter Durchführung verschwindet.
    Insgesamt also: Versöhnlich und schön.
    Dejanire (Deluxe-Ausgabe im Buch)

    Dejanire (Deluxe-Ausgabe im Buch) (CD)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    31.05.2024
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Erneut eine Rarität

    Auch Déjanire ist eine wirklich fantastische Saint-Saëns Oper, die eine Wiederentdeckung verdient hat. Hier bediente sich Saint-Saëns einer mythologischen Handlung (wie etwa auch bei Samson et Dalida), aus deren Quellenumfeld bereits Händel Opernstoff gewann (Hercules). Stilistisch war das durchaus berechtigt, zumal zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts einige Neoklassizisten auf den Plan traten, die ebenfalls antike Stoffe und Grundlagen bemühten. Musikalisch blieb sich Saint-Saëns mit seiner Déjanire allerdings treu.
    Wir hören großartige Orchestersounds, ganz im Sinne französisch-deutscher Spätromantik, ausgeführt vom Bestens aufgelegten Orchestre Philharmonique de Monte Carlo (in Monte Carlo fand, wie das wie immer fantastische Booklet erklärt, auch die Uraufführung der Opernfassung des Stoffes statt), unterstützt vom ebenfalls hervorragend abgestimmten und stimmgewaltigen Opernchor Monte Carlos unter der umsichtigen, geschmackvoll interpretierenden Leitung Kazuki Yamadas. Das Solistenensemble vereint mit Kate Aldrich und Julien Dran, Jerome Boutillier, Expert:innen für französische Spätromantische Oper, die schon häufiger für das verdienstvolle Label Bru Zane vergessene Werke neu entdeckt haben. Allen Solist:innen gelingt es, trotz großer notwendiger Kraftreserven (gegen das große Orchester), weitgehend leicht in der Stimme und immer am musikalischen Fluss zu bleiben. Allein das verdient für dieses Repertoire großes Lob.
    Wie immer: Bru Zane findet Schätze und birgt sie gekonnt!
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    Lied-Edition (Matthias Goerne)

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    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    29.05.2024
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Gelungene Alben in der Version für tiefe Stimme

    Das Gesamtpaket der Goerne Alben mit Schubert Liedern überzeugt. Ich persönlich finde die Fragen bezüglich geeigneter Stimmlage bei Schubert Liedern meist überflüssig. Jede Version von Sopran bis Bass hat ihre Berechtigung. Goerne findet große lyrische Linien (z.B. Auf dem Wasser zu singen) und Beweglichkeit (z.B. Ungeduld) gleichermaßen stilsicher. Dabei ist der Text stets präsent und nie nur Träger eben dieser Melodien. Die vielseitige stimmliche Gestaltung wird durch großartige Begleiter:innen unterstrichen, die allesamt zu den Top-Adressen ihres Faches gehören. Transparenz und Virtuosität in der pianistischen Begleitung wohin man auch hört.
    Da es nun wirklich viele Schubert-Lied Aufnahmen gibt, finde ich den Repertoirewert an sich eher mäßig, insgesamt dennoch lohnend aufgrund der Qualität.
    Tafelmusik (Gesamtaufnahme)

    Tafelmusik (Gesamtaufnahme) (CD)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    27.03.2024
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Referenzqualität

    Die niederländische Szene der sogenannten Alten Musik beweist aufs Neue ihre ungeheure Qualität. Zahlreiche Musiker:innen der vorliegenden Aufnahmen sind auch solistisch (nicht nur hier) im Bereich Alte Musik sehr gefragt. Gleichzeitig ist hier ein wunderbares, lebendiges Ensemblespiel zu erleben, das solistische Qualitäten auch in der Gruppe durchhören lässt. So wünsche ich mir Telemann Aufnahmen!
    Besonders schön ist neben der Ouvertüre der ersten Tafelmusik auch das Concerto für zwei Hörner in der dritten Tafelmusik.
    Compositrices - New Light on French Romantic Women Composers

    Compositrices - New Light on French Romantic Women Composers (CD)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    08.02.2024
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Schließt Lücken

    Der Anspruch von Bru Zane ist gewaltig. Der Erfolg ebenso. Der Querschnitt durch das Schaffen französischer Komponistinnen im 19. Jahrhundert gelingt wunderbar. Schwerpunkte im Klavierwerk, dem Lied und dem symphonischen Werk bilden ein faszinierendes Kaleidoskop der Stile dieses spannenden Jahrhunderts. Highlights sind die Liedinterpretationen von Cyrille Dubois. Darunter Vertonungen berühmter Textvorlagen (u.a. Verlaine). Hier lohnt sich ein Vergleich mit männlichen Kollegen (u.a. auf dem Album „Green“ von Jaroussky zu finden). Ebenfalls faszinierend: Orchesterwerke von Sohy, Holmès und Jaël in klangvollen Interpretationen großer französischer Orchester, häufig unter Leitung von Leo Hussain und David Reiland die sich hier sehr um die Repertoireerweiterung verdient machen. Farrencs dritte Sinfonie liegt inzwischen mehrfach eingespielt vor, ist aber hier ebenfalls genau richtig und in einer super Version enthalten.
    Einen kleinen Haken gibt es: Schon häufiger gab es Produktionsfehler bei Bru Zane. So gibt es auch hier unschöne Knackgeräusche in den letzten 10 Minuten mehrerer CDs. Ähnliches habe ich auch bei Opernproduktionen des Labels erlebt. Da es immer die letzten Minuten sind, habe ich verschiedene Laufwerke zur Digitalisierung und Anlagen zum Abspielen ohne Erfolg getestet. Der Fehler liegt wohl bei Bru Zane. Daher hier nur vier Sterne beim Klang.
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    Sämtliche Klavierkonzerte

    Sämtliche Klavierkonzerte (CD)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    03.02.2024
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Entdeckt

    In der Tat stellt sich die Frage, warum Hyperion die Konzerte von Ries in der Serie des romantischen Klavierkonzerts bislang so vernachlässigte. Ries führt klar hörbar die Tradition des 18. Jahrhunderts weiter und entwickelt eine romantische Tonsprache, die seinen Zeitgenossen nicht nachsteht, vielleicht sogar eher Bindeglied zu Chopin, Kalkbrenner, Liszt, Thalberg ist. Der virtuose Klaviersatz lässt dies jedenfalls vermuten. Hörbar sind, insbesondere in den früheren Konzerten, Anklänge an Beethoven, jedoch in der Entwicklung zunehmend romantische Klangmalerei mit viel Chromatik (z.B. Gruß an den Rhein im Kopfsatz). Ebenfalls greift Ries die Form romantischer Paradestücke, insbesondere Polonaise und virtuose Variationssätze über nationale Themen, auf und steht damit neben Chopin, Herz, Kalkbrenner etc..
    Christopher Hinterhuber spielt beeindruckend locker durch dieses anspruchsvolle Repertoire und entdeckt an vielen Stellen neben den extrem schweren Passagen auch viel Lyrik und Farbenreichtum (gerade in den langsamen Sätzen). Ein überlegener Interpret frühromantische Klavierliteratur. Uwe Grodd hat sich ja auch in anderen Gattungen als Ries Experte verdient gemacht und wird seinem Ruf auch hier gerecht. Die Orchester aus Gävle, Liverpool, Bournemouth und Neuseeland spielen allesamt fein begleitend, wobei die Europäer einen hörbaren Qualitäts- und Erfahrungsvorsprung haben. Insbesondere in den eher kammermusikalischen Passagen wird dies deutlich. Hier kann man gerade in den Bläsern des Bournemouth und Liverpool Orchesters wunderbare Soli finden.
    Insgesamt: Klare Empfehlung!
    Klavierkonzerte Nr.1 & 2

    Klavierkonzerte Nr.1 & 2 (CD)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    31.01.2024
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Wieder einmal gut

    Auch diese Folge der Hyperion Serie zum romantischen Klavierkonzert überzeugt. Kalkbrenner ist ja inzwischen unter Kennern ein Begriff. Im Gegensatz zu den Konzerten, die bei Kalkbrenner streckenweise etwas arg mechanisch und rechtshandlastig ausfallen, gefallen mir persönlich seine programmatischen Paradestücke (z.B. Le Rêve) besser. So reiht sich auch Grande Marche, Orage et Polonaise ein und bietet brillante Effekte und wunderbare Klangmalerei. Tellefsen dagegen wirkt auch in den Konzerten schon sehr an der virtuosen Qualität von Thalberg und Liszt orientiert, findet aber eine eigene Tonsprache innerhalb der Konvention. Das Team von Shelley und Nürnberger Sinfoniker harmoniert ganz wunderbar. Die Nürnberger lassen auch diese teils undankbaren Orchesterparts atmen und verleihen dieser Musik einen besonderen Charme. Shelley spielt wie immer mühelos virtuos und sehr geschmackvoll durch die hochvirtuosen Frühromantiker.
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    Symphonien Nr.1-7

    Symphonien Nr.1-7 (CD)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    20.01.2024
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Große Sinfonik

    Klar, Sibelius ist heute sehr bekannt und das ist auch gut so. Paavo Berglund zeigt in dieser Aufnahme mit dem Helsinki Philharmonic mustergültig seine Qualität in diesem Repertoire. Das finnische Orchester lässt hervorragend die oft schroffe Harmonik und eigenwillige Motivik dieser Musik zur Geltung kommen, brilliert aber auch in den pathetischen Passagen (insbesondere der frühen Werke, 1. Sinfonie, Finlandia, sinfonische Dichtungen) durch sattes Blech und klare Streicher. Definitiv eine authentische Aufnahme und bessere Alternative zu den ausschließlich auf Sound getrimmten Versionen eines Karajan etc..
    Etwas seltsam ist, das nirgends der gemischte Chor in der Kantate Oma Maa erwähnt wird und stattdessen lediglich auf die beiden Männerchöre verwiesen wird. Das Booklet nimmt eine kurze Einordnung der Werke vor; nicht aufregend, aber okay.
    Klavierkonzerte Nr.1 & 2

    Klavierkonzerte Nr.1 & 2 (CD)

    4 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern
    14.01.2024
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    3 von 5

    Gute (ältere) Version

    Ich bin zugegeben kein großer Brahms Fan. Oft zu verkopft, überlang und nichts geht voran. Das sind so meine hauptsächlichen Gefühle beim spielen und hören. Gleichwohl hat Brahms, gerade für das Horn (mein Instrument) wunderbare Passagen und sogar das wirklich schöne Trio geschrieben.
    Die Klavierkonzerte wirken monolithish, gewaltig und passen ein bisschen auch in das oben beschriebene Bild. Barenboim ist natürlich ein technisch und musikalisch überlegener Interpret, zumal in jungen Jahren und zeigt dies auch hier. Barbirolli begleitet und gestaltet mit dem New Philharmonia ganz wunderbar und auch trotz alter Aufnahmetechnik immer noch gut durchhörbar den Orchesterpart.
    Die Haydn Variationen und die beiden Ouvertüren zeigen denn auch den leichteren Brahms. Barbirolli leitet hier die Wiener Philharmoniker, die in dieser Zeit oft noch etwas quäkig aufgenommen wurden. Lässt sich aber verschmerzen.
    Violinkonzert Nr.1

    Violinkonzert Nr.1 (CD)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    13.01.2024
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    3 von 5

    Klassiker in guter Qualität

    Bruch bietet zwar viel zu Entdecken, aber auch drei große Klassiker. Zwei davon sind hier zu hören. Diesen Umstand verschweigt übrigens auch das Booklet nicht. Wer große Überraschungen erwartet, wird diese auch hier nicht finden, jedoch herzzerreißend schön musizierte Musik, die es verdient gehört zu werden. Bell spielt technisch und musikalisch fein und lotet aus was geht. Natürlich keine leichte Aufgabe bei einem dermaßen übermäßig oft interpretierten Programm ist. Und natürlich hat auch Bell keine grundlegend neuen Erkenntnisse (genausowenig wie es neue grundlegende Entdeckungen bei der hundertsten Einspielung von Klavierwerken Mozarts, Beethovens und Bachs gibt übrigens!) jedoch Herz und Musikantentum. Und das reicht für eine schöne Version, die für mich keine Wünsche offen lässt,
    Eine Lebensmesse (Oratorium nach Richard Dehmel)

    Eine Lebensmesse (Oratorium nach Richard Dehmel) (CD)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    13.01.2024
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Beeindruckend

    Van Gilses Sinfonien (ebenfalls von cpo) zeigen ja bereits: Hier war ein großer Spätromantiker am Werk. Dieser Eindruck setzt sich in der Lebensmesse weiter fort. Schwelgende Melodik und schillernde Harmonik, ganz im Stil der Zeit, beeindruckend gewaltig instrumentiert und durch niederländische Orchester und Chöre super dargeboten. Die Solisten singen souverän und Markus Stenz leitet gekonnt und überlegt durch dieses gewaltige Werk, ohne den Überblick über die großen Bögen zu verlieren. Die Lebensmesse reiht sich so neben andere spätromantische Chor- und Oratorienwerke der Zeit (Schönbergs Gurrelieder, Mahler 8. Sinfonie, Regers Nonnen usw.) als unbekannte Vertreterin ihrer Art ein. Dabei muss Sie sich auch nicht verstecken. Einziger kleiner Haken: etwas mehr Tracks zur besseren Orientierung im Werk hätten nicht geschadet.
    Meine Produktempfehlungen
    • Symphonie Nr.4 Symphonie Nr.4 (CD)
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    Orchestral Edition

    Orchestral Edition (CD)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    30.12.2023
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Gut!

    Wer Reger nur als verkopften (und versoffenen) überintellektuellen Komponisten, vorzugsweise für die Orgel, kannte, wird hier Entdeckungen machen. Die Bandbreite des Orchesterschaffens lässt sich kaum in wenige Worte fassen. Von spätromantisch philosophisch (Die Nonnen) bis heiter ironisch (Scherzino für Horn) ist alles dabei. Die verschiedenen Orchester, insbesondere die Bamberger Symphoniker, spielen insgesamt souverän bis großartig. Wer tiefer in Regers Welt eintauchen mag, ist hier gut beraten.
    Klavierkonzerte Nr.3 & 5

    Klavierkonzerte Nr.3 & 5 (CD)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    02.11.2023
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Beeindruckend

    Anna Shelest und Neeme Järvi präsentieren sich gemeinsam mit dem estnischen Nationalorchester erneut als ideale Interpreten der Musik Rubinsteins. Packend virtuos, nie schwerfällig und dennoch mit Pathos und Größe. Man kann die Tradition der romantischen Klaviermusik seit Schumann, Mendelssohn, Kalkbrenner, Liszt usw. hören und gleichzeitig feststellen, dass Rubinstein das fehlende Bindeglied (oder mindestens eines der fehlenden) zur virtuosen spätromantischen Klaviermusik in Russland darstellt, wie sie durch Tschaikowski, Rachmaninow usw. geprägt wird. Das Booklet ist sehr interessant, enthält aber erneut keine näheren Infos zu den Werken.
    Meine Produktempfehlungen
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    Klavierkonzerte Nr.1 & 2

    Klavierkonzerte Nr.1 & 2 (CD)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    01.11.2023
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Spannend

    Rubinstein gehört in den Konzertsaal. Anna Shelest und Neeme Järvi gelingt ein großer Wurf. Bereits in den ersten beiden Konzerten ist die pianistische und kompositorische Klasse Rubinsteins greifbar. Stilistisch teilweise noch eng an anderen romantischen Vorbildern, z.B. Schumann, Kalkbrenner und Chopin orientiert, ist dennoch eine eigene, dramatisch virtuose Tonsprache deutlich hörbar. Tolle Einfälle, wie das falsche Ende des Kopfsatzes im ersten Konzert, gefolgt von einer sanft plätschernden Wiederholung verschiedener Themen, hin zum unvermittelt wuchtigen Schlussakkord, oder das lange Hornsolo zu Beginn des zweiten Satzes verraten die Meisterschaft. Anna Shelest spielt hochvirtuos, und trotz halsbrecherischer Passagen und Tempi niemals gehetzt. Das estnische Nationalorchester begleitet hoch differenziert unter der souveränen Leitung Järvis. Rubinstein steht seinen Heute bekannteren Kollegen in nichts nach. Einziges Manko: Das Booklet ist zwar sehr interessant in Bezug auf Rubinstein, enthält aber wenige Infos zu den Werken.
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    • Klavierkonzert Nr.1 op.32 Klavierkonzert Nr.1 op.32 (CD)
    1 bis 25 von 148 Rezensionen
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