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    Tara Top 50 Rezensent

    Aktiv seit: 24. August 2019
    "Hilfreich"-Bewertungen: 34
    355 Rezensionen
    Die Teehändlerin Susanne Popp
    Die Teehändlerin (Buch)
    11.09.2021

    Historische Familiensaga über die Familie Ronnefeldt

    „Die Teehändlerin“ ist der erste Band der Ronnefeldt-Saga der in der Schweiz lebenden Autorin Susanne Popp, die mich bereits mit ihrem Debüt „Madame Clicquot und das Glück der Champagne“ begeistert hat.

    Die Handlung beginnt im Frühjahr 1938 in Frankfurt. Es geht um das Leben der Eheleute Friederike und Tobias Ronnefeldt, die im Tee- und Kolonialwarenhandel tätig sind. Bisher war hauptsächlich Tobias für das Geschäft zuständig, aber als er sich auf eine Geschäftsreise nach China begibt, merkt Friederike, dass das Unternehmen durch den Prokuristen in Gefahr ist und nimmt die Geschäfte selbst in die Hand.

    Der Schreibstil der Autorin gefällt mir gut, er ist angenehm zu lesen, unterhaltsam und atmosphärisch. Der Zeitgeist, die aufkommende Industrialisierung und das gesellschaftliche Leben werden lebendig beschrieben. Mir gefiel das Setting und konnte mir das historische Frankfurt gut vorstellen.

    Auch die Charaktere wirken authentisch und lebendig. Friederike ist eine starke Persönlichkeit, sympathisch, engagiert willensstark und klug. Ihr Mann Tobias passt perfekt in die Zeit und auch die Nebencharaktere, wie z.B. der charmante Paul Birkholz oder der windige Julius Mertens werden detailliert beschrieben.

    Vorweg gibt es ein hilfreiches Personenverzeichnis, in dem die realen und fiktiven Personen gekennzeichnet sind. Die beiden Innencover fand ich sehr gelungen, im vorderen befindet sich eine Karte des historischen Frankfurts und im hinteren Abbildungen aus den Anfängen der Tee-Marke Ronnefeldt.

    Mit ihrem Nachwort hat Susanne Popp den Roman perfekt abgerundet indem sie noch einmal deutlich macht worum es ihr beim Schreiben des Romans ging und was fiktiv und was Geschichte ist.

    Mir hat die Kombination aus emotionaler Unterhaltung und der Vermittlung von historischen Fakten sehr gut gefallen und ich bin schon sehr gespannt auf den zweiten Teil der Saga.
    Reise durch ein fremdes Land Reise durch ein fremdes Land (Buch)
    09.09.2021

    Intensiv & emotional

    „Reise durch ein fremdes Land“ ist ein sehr intensives Buch des nordirischen Autors David Park und hat mich besonders durch seine poetische Sprache sehr beeindruckt.

    Es ist kurz vor Weihnachten. Überall herrscht Schneechaos und die Bevölkerung wird aufgefordert unnötige Reisen zu vermeiden. Aber für Tom und seine Familie ist es wichtig, dass sein kranker Sohn Luke Weihnachten zu Hause ist und so macht sich Tom mit dem Auto auf den Weg in die Universitätsstadt. Während der Autofahrt durch den Schnee kommen bei Tom Erinnerungen hoch. Er hat Schuldgefühle wegen seines ersten Sohnes Daniel. Seine Gedanken werden immer wieder von Telefonaten mit seiner Frau, seiner Tochter und Luke unterbrochen, wandern aber immer wieder zurück zu seinem ältesten Sohn Daniel.

    Der Schreibstil des Autors ist poetisch und bildgewaltig. Die Schneelandschaft, die Gewalt der Natur hatte ich direkt vor Augen und konnte die Kälte regelrecht spüren. Toms innerer Zwiespalt, das Gefühl versagt zu haben, seine Schuldgefühle, die er seinem Sohn Daniel gegenüber verspürt, haben mich richtig mitgenommen. Die Handlung ist eigentlich sehr ruhig, aber so voller Emotionen, das ich durchweg gefesselt war. Im Grunde ist es eine Familientragödie, in der es darum geht, dass Tom loslassen muss, um für sich den inneren Frieden zu finden. Das Ende ist offen, da das Leben weitergeht.

    Abschießend findet man einen Link zu einer Playlist mit Songs, die Tom auf seiner Fahrt gehört hat. Ich hätte mir diese zu Beginn des Buches gewünscht, um mich von Toms Musik während des Lesens begleite zu lassen. Außerdem gibt es einen Hinweis zu der Seite auf der Bilder der Fotografin Sonya Whitefield zu finden sind, auf denen sie ihre persönlichen Eindrücke zu dem Buch sichtbar gemacht hat.
    Die andere Tochter Die andere Tochter (Buch)
    09.09.2021

    Komplex & spannend

    In „Die andere Tochter“ beschäftigt sich die in Berlin lebende Autorin Dinah Marte Golch mit mehrern interessanten Themen: Organtransplantation, Traumata und Kunstraub im Nationalsozialismus.

    Durch einen Unfall mit ätzender Flüssigkeit ist Toni fast erblindet. Dank einer Hornhauttransplantation kann sie wieder sehen. Von wem das Organ kam, unterliegt absoluter Anonymität, aber Toni hat die Möglichkeit den Angehörigen über das Deutsche Organsendezentrum einen Brief zukommen zu lassen. Obwohl es strenge Vorschriften gibt, meldet sich die Mutter der Verstorbenen bei ihr und es kommt zu einem Treffen. Toni möchte so viel wie möglich über ihre Spenderin erfahren, erhält nach und nach immer mehr Einblicke in deren Leben und hat gleichzeitig immer mehr Flashbacks. Bis sie erkennt das hier etwas nicht stimmt und es auch in ihrer eigenen Familie Geheimnisse gibt, steckt sie schon mitten in einem gefährlichen Spiel.

    Die Geschichte wird nicht chronologisch erzählt, sondern beginnt im Oktober 2019, springt zurück in den April des Jahres und bewegt sich durchgehend zwischen diesen beiden Zeitebenen. Im Verlauf der Handlung nähern sich die Handlungsstränge an, bis zu schließlich komplett zusammenlaufen. Durch diesen Wechsel und die kurzen Kapitel wird eine enorme Spannung aufgebaut. Der Schreibstil ist flüssig, wendungsreich und leicht zu lesen.

    Tonis Gefühle, ihre Probleme und die psychologischen Auswirkungen nach der Cornea-Transplantation sind nachvollziehbar und werden gut erklärt. Zusätzlich fließen dann noch die Vergangenheit von Tonis Familie und - ein weiteres interessantes Thema - der Kunstraub im Nationalsozialismus in die Handlung ein. Es dauert eine ganze Weile bis sich die verschiedenen Handlungsstränge Puzzleteil für Puzzleteil zusammenfügt, wodurch die Handlung sehr komplex und dicht wird.

    Ich fand das Buch großartig, da hier mehrere interessante Themen geschickt vereint wurden und freue mich auf weitere Bücher der Autorin.
    Das Kreuz des Pilgers Petra Schier
    Das Kreuz des Pilgers (Buch)
    04.09.2021

    Gelungener Trilogieauftakt

    Gelungener Trilogieauftakt

    „Das Kreuz des Pilgers“ ist der erste Band der Pilger-Reihe der Autorin Petra Schier.

    Die Handlung beginnt im Juni im Jahre 1379 und Reinhild von Winneburg-Manten möchte mit ihrem Mann Gottfried gemeinsam mit einer Gruppe aus Pilgern und Kaufleuten aus der Schweiz in ihre Heimatstadt Koblenz zurückkehren. Mit dabei sind auch ihre beiden Freunde Palmiro und Conlin, die sie seit Kindertagen kennt. Während ihrer Reise sind sie an ein silbernes Kreuz gelangt, das den Menschen in die Seele blicken und Gutes und Böses unterscheiden kann. Bei einem Überfall auf die Reisegruppe kommt Gottfried ums Leben und nun muss Reinhild allein für ihren fünfjährigen Sohn Hannes und sich sorgen.

    Der Einstieg in die Geschichte war sehr angenehm. Bereits nach wenigen Seiten habe ich mich zeitlich zurückversetzt gefühlt und konnte mir das Leben der Menschen gut vorstellen. Der Schreibstil von Petra Schier ist unkompliziert und flüssig zu lesen. Die Dialoge machen alles sehr lebendig und auch authentisch. Der Zeitgeist wird hier gut eingefangen und ich konnte durch die detaillierten Beschreibungen der Schauplätze direkt in die Örtlichkeiten des 14. Jahrhunderts eintauchen.

    In der Geschichte findet man immer wieder Querverweise zu anderen Romanen der Autorin und mir hat es gut gefallen diese hier, wenn auch nur als Nebencharaktere, anzutreffen.

    Zu Beginn des Buches findet man eine Karte der Umgebung, durch die man sich sehr gut orientieren kann und so weiß man, wo sich alles abspielt.

    Auch das vorgestellte Personenverzeichnis fand ich sehr hilfreich, da man sich so einen guten Überblick über die zahlreichen Charaktere verschaffen kann und den Überblick behält wer zu wem in welchem Verhältnis steht. Durch die detaillierten Beschreibungen, konnte ich mir von jeder Person ein gutes Bild machen.

    Von mir gibt es eine uneingeschränkte Leseempfehlung für Leser, die gut recherchierte Romane mit Spannung und interessanten historischen Hintergründen mögen.
    Was bleibt, wenn wir sterben Louise Brown
    Was bleibt, wenn wir sterben (Buch)
    04.09.2021

    Sehr persönlich - Teil des Lebens

    „Was bleibt wenn wir sterben“ ist ein sehr persönliches Buch der Journalistin und Trauerrednerin Louise Brown. Sie befasst sich hier mit einem Thema, dass wir im Leben nur zu gerne außen vorlassen, dabei ist es ein Teil des Lebens und gehört dazu: der Tod.

    Nachdem Louise Brown in kurzer Zeit beide Elternteile verloren hat und sich zwangsläufig mit dem Thema Tod und Trauer auseinandersetzen muss, möchte sie etwas Sinnvolles mit ihren Erfahrungen machen. Hier hat die Autorin ihre Erfahrungen und Eindrücke als Trauerrednerin zusammengefasst. Es ist keine Anleitung für Verbliebene wie man mit dem Thema umgehen muss/kann, es sind lediglich ihre persönlichen und beruflichen Erlebnisse. Mir hat es sehr gut gefallen wie offen Louise Brown mit dem Thema umgeht, da ich selbst das Thema schwierig finde und mir oft die richtigen Worte fehlen.

    Wenn man einen geliebten Menschen verliert, sind es die Erinnerungen, die uns Trost spenden und die dabei helfen, die Trauer zu verarbeiten. Ich finde das Buch sehr tröstlich zu lesen und wenn man das Thema Tod, so wie die Autorin dies tut, in sein Leben lässt, ist es auch gar nicht mehr so beängstigend. Wenn wir den Tod als Teil des Lebens akzeptieren, wird der Umgang sowohl für die nächsten Trauernden als auch für die, die ein wenig weiter weg stehen, einfacher.

    Ich finde das Buch mutig und mir gefällt der einfühlsame Schreibstil der Autorin sehr gut. Deswegen möchte ich es nicht nur Menschen empfehlen, die sich gerade in der Situation des Trauerns befinden, sondern allen, da das Thema auch alle betrifft.
    Kasi Kauz und die komische Krähe (Kasi Kauz 1) Kasi Kauz und die komische Krähe (Kasi Kauz 1) (Buch)
    03.09.2021

    Wichtige Themen wunderschön umgesetzt

    „Kasi Kauz und die komische Krähe“ ist ein schönes Kinderbuch über wichtige Themen des Schauspielers und Autors Oliver Wnuk.

    Als im Wald ein fremder Vogel mit buntem Gefieder auftaucht, sind die einheimischen Waldtiere äußerst misstrauisch. Jedes der Tiere hat andere Bedenken und Vorurteile gegenüber dem Neuankömmling. Lediglich Kasi Kauz steht dem Neuankömmling offen gegenüber und versucht Freundschaft zu schließen. Aber er nimmt auch die Ängste und Sorgen der anderen Tieren ernst und hört ihnen zu.

    Die kurzen einfachen Sätze sind genau richtig für kleine Zuhörer ab fünf Jahren. Die Tiere haben eingängige Namen und ihre Vorbehalte werden anschaulich und altersgemäß erklärt. Es ist total schön zu erfahren wie Kasi Kauz ihnen ihre Ängste nimmt, die Vorurteile abbaut und so für Toleranz und Akzeptanz sorgt.

    In dem Buch gibt es zahlreiche, liebevoll gestaltete Zeichnungen des Illustrators Matthias Derenbach, die die Handlung perfekt abrunden.

    Ich kann das Buch nur empfehlen. Es eignet sich wunderbar, um schon mit den Kleinsten offen über das Anderssein, Toleranz und Akzeptanz zu sprechen.
    Der Sucher Der Sucher (Buch)
    01.09.2021

    Spannend und atmosphärisch

    „Der Sucher“ ist ein atmosphärischer und spannender Roman der in Dublin lebenden Autorin Tana French.

    Den Ex-Cop Cal Hooper hat es nach seiner Scheidung aus Chicago in den Westen von Irland gezogen. Dort hat er sich ein Haus mit einem großen Grundstück gekauft und möchte die Ruhe und das Leben genießen. Ihm gefällt die Natur und das ruhige Dorfleben mit seinen freundlichen Einwohnern. Aber es bleibt nicht lange friedlich. In seiner Nachbarschaft kommen Tiere auf zu Tode und der zunächst zurückhaltende 13-jährige Trey benötigt seine Hilfe. Er möchte, dass Cal ihm bei der Suche nach seinem verschwundenen Bruder hilft.

    Ich habe schon einige Bücher der Autorin gelesen und mag ihren Schreibstil sehr. Sie schafft es jedes Mal wieder mich mit nach Irland zu nehmen und sorgt dafür, dass ich die Atmosphäre spüre und die Landschaft vor Augen habe. Auch in diesem Roman ist ihr das wieder großartig gelungen, allerdings habe ich ihn als anders als ihre vorherigen Bücher empfunden. Es dauert ungewohnt lange bis sich Spannung aufbaut, stattdessen wird vieles in der Natur sehr bildhaft und detailliert beschrieben. Mir haben die ausgiebigen Landschaftsbeschreibungen sehr gut gefallen, da hierdurch eine tolle Atmosphäre geschaffen wurde.

    Die Charaktere wirken authentisch und lebendig. Durch sie erfährt man viel über die Gesellschaft in der ländlichen Gegend, über ihre Gemeinschaft, Vorteile und Ängste.

    Auch wenn dieser Roman ganz anders war als ich ursprünglich erwartet hatte, mich hat er gefesselt und ich empfehle ihn gerne weiter.
    Ashley, K: April & Storm - Stärker als die Nacht Ashley, K: April & Storm - Stärker als die Nacht (Buch)
    28.08.2021

    Emotionaler und mitreißender Trilogie-Auftakt

    „April & Storm - Stärker als die Nacht“ ist der erste Band der „Forever Us“-Reihe der Autorin und Journalistin Karen Ashley .

    Nachdem die 27-jährige April den Krebs besiegt hat, braucht sie Abstand von ihren Helikoptereltern und ihrem bisherigem Leben. Gemeinsam mit ihrem Freund Jan, den sie im Krankenhaus kennengelernt hat, zieht sie aus einem kleinen Dorf in Deutschland nach San Francisco. Kurz darauf geht ihre Beziehung zu Jan in die Brüche. Dennoch ist April fest entschlossen ihr Leben wieder in den Griff zu bekommen und sucht einen neuen Mitbewohner für die WG, in der sie mit Jan wohnte. Neben vielen merkwürdigen Bewerbern meldet sich auch der Musiker Storm, zu dem sich April mehr hingezogen fühlt, als sie sich selbst eingestehen möchte. Storm hat eine Menge sichtbarer Narben, aber es sind nicht nur die sichtbaren Narben, die ihn besonders machen. Glücklicherweise lebt auch Aprils Tante Maggie mit ihrer Lebensgefährtin Lydia in Nob Hill in Kalifornien und steht April stets zur Seite.

    Der Schreibstil von Karen Ashley ist mitreißend und leicht zu lesen. Die Ereignisse werden im Wechsel aus der Ich-Perspektive von April und aus der dritten Person von Storm berichtet. Durch diese Wechsel bekommt man einen guten Einblick in die Gefühlswelt der beiden Protagonisten. Beide gefielen mir ausgesprochen gut. Sowohl April als auch Storm haben eine Vergangenheit, in der sie einige Hindernisse zu überwinden hatten. Beide haben dadurch einen Schutzwall um sich herum aufgebaut, der sich bei April dadurch äußert, dass sie stets die Kontrolle behalten möchte und bei Storm kommt ab und an eine leicht arrogante Seite durch. Ich mochte die beiden trotzdem sehr, ebenso wie Aprils abgedrehte Tante Maggie und ihre liebenswerte Nachbarin Mrs. Wolowitz mit ihrem lebhaften Hund Sky.

    Die gesamte Handlung ist sehr emotional und intensiv. Die Autorin hat schwierige Themen wie Tod, Drogen und Krebs in eine mitreißende Story eingebaut, die mit einem Cliffhänger endet, der mich ungeduldig auf die Fortsetzung warten lässt.
    Greta und Jannis Sarah Kuratle
    Greta und Jannis (Buch)
    22.08.2021

    Ein beeindruckendes Debüt

    „Greta und Jannis - Vor acht oder in einhundert Jahren“ ist das Debüt der Autorin Sarah Kurate, die mich mit ihrem wundervollem Schreibstil zutiefst beeindruckt hat.

    Als Kinder hatten Greta und Jannis ein freundschaftlich-geschwisterliches Verhältnis zueinander, das irgendwann dem der ersten Verliebtheit wich, die nicht gewünscht war und nicht sein durfte. Jannis zieht in die Stadt und Greta lebt mit ihrer Großtante Serverine in einem schwer erreichbaren Gebirgsdorf. Dort kümmern sie sich gemeinsam um unerwünschte Kinder.

    Die Handlung beginnt mit der Reise in das Gebirge und endet mit dem Reise aus dem Gebirge. Die Kapitel dazwischen beziehen sich zeitlich immer auf einen Zeitpunkt nach der Apfelernte bzw. handeln vor acht Jahren. Zunächst fand ich das ein wenig verwirrend, aber im Nachhinein gut durchdacht, um dem Roman noch atmosphärischer zu gestalten.

    Greta und Jannis sind sympathische Protagonisten, man erfährt aber ebenso viel über den Nachbarn Cornelio und die Kinder, um die sich Greta und Serverine kümmern.

    Viel mehr als die Handlung hat mich jedoch der schöne poetische und melodische Schreibstil der Autorin für sich eingenommen. Die Beschreibungen sind nicht nur bildgewaltig, so dass beim Lesen direkt Bilder vor meinen Augen entstanden sind, sondern auch voller Düfte und Gerüche, so dass ich im Wechsel den Duft von Zimt, Frühling und Lavendel, den Geruch von Natur, Kühen und Kälbern und den Gestank von verwesenden Tieren in der Nase hatte. Ich denke, dass dies das erste Buch war, in dem mich der Schreibstil dermaßen beeindruckt hat, dass ich der Handlung weniger Bedeutung beigemessen habe als der Art wie diese transportiert wurde.

    Das ist kein Buch für schnelle Leser, sondern für solche, die Sprache lieben und sich gerne ein wenig Zeit zum Lesen nehmen.
    Der Brand Daniela Krien
    Der Brand (Buch)
    22.08.2021

    Was bleibt nach 30 Jahren Ehe ?

    „Der Brand“ ist ein vielschichtiger Roman der Autorin Daniela Krien.

    Rahel und Peter wohnen in Dresden, sind Mitte 50, seit fast 30 Jahren verheiratet und haben zwei erwachsene Kinder und zwei Enkelkinder. Im Laufe der Zeit ist die Liebe im Alltag untergegangen. Ein gemeinsamer Sommerurlaub soll eine Bestandsaufnahme ihrer Beziehung und für ihre Zukunft werden. Aber ihr Ferienhaus brennt ab. Stattdessen ergibt sich kurzfristig die Möglichkeit in die Uckermark zu fahren, um sich um den Hof einer Freundin von Rahels verstorbenen Mutter zu kümmern, die ihren Mann nach einem Schlaganfall zu einer Reha begleiten soll.

    Das Buch ist nur ein kurzer Auszug aus dem Leben von Rahel und Peter, aber man erfährt eine Menge über ihre Vergangenheit und ihre Familie. Da ist ihre Tochter, mit ihren beiden recht wenig erzogenen Kindern, die ebenfalls Eheprobleme hat, die früh an Krebs verstorbene Mutter von Rahel, ihr unbekannter Vater und viele andere. Rahel und Peter geht es von außen betrachtet sehr gut. Peter ist Literaturprofessor und Rahel ist Psychologin. Sie führen ein gesellschaftlich angesehenes Leben und sind gut aufgestellt.

    Die Geschichte ist sehr einfühlsam geschrieben. Der Schreibstil von Daniela Krien lässt sich angenehm leicht lesen. Obwohl die Situation zwischenzeitlich recht bedrückend ist, gibt es auch immer wieder humorvolle Stellen. Die Charaktere sind allesamt sehr vielschichtig und die Atmosphäre der Uckermark wird bildhaft und lebendig beschrieben. Besonders interessant fand ich, dass die Autorin immer wieder Bezug auf aktuelle Themen wie z. B. die Coronakrise und die Genderdebatte nimmt und gleichzeitig auch leichte Gesellschaftskritik einfließen lässt, die zum Nachdenken anregt.

    Mir hat das Buch gut gefallen und ich freue mich auf weitere Bücher der Autorin.
    Wie man einen Tiger fängt Tae Keller
    Wie man einen Tiger fängt (Buch)
    22.08.2021

    Fantasievoll, magisch und bewegend

    „Wie man einen Tiger fängt“ ist ein sehr fantasievoller Roman von der Autorin Tae Keller für junge Leser ab elf Jahren, bei dem eine Menge zwischen den Zeilen steckt.

    Die Protagonistin Lily fährt mit ihrer großen Schwester Sam und ihrer Mutter zu ihrer kranken Großmutter, ihrer Halmoni. Dort begegnet sie einem Tiger, einem magischen Tiger, der sprechen kann und der Lily einen Vorschlag macht.

    In einer sehr schönen eingängigen Sprache erzählt die Autorin, dass Lily über die Geschichten, die ihre Halomi ihr erzählt hat, wächst. In diesen werden sehr unterschiedliche Themen behandelt. Liebe, Verbundenheit, Verlust, Abschied, Freundschaft, Hoffnung, Vertrauen und vieles mehr werden ebenso thematisiert wie die Vergangenheit, die Gegenwart und die Zukunft. Mit 46 Kapiteln auf 350 Seiten sind die Kapitel alle recht kurz, was sich zum Einen gut für junge Leser eignet aber zum Anderen auch die Möglichkeit bietet über das Gelesene in Ruhe nachzudenken ohne an einer ungünstigen Stelle zu unterbrechen.

    Dieses Buch hat wirklich etwas Magisches und ist unglaublich vielseitig. Meiner Meinung nach ist es ein wunderschönes Buch, das junge Leser wohl erst nach und nach in Gänze erfassen können, was aber auch vollkommen okay ist, da es zum teil auch um sehr komplexe Themen geht.

    Mich hat dieses Buch begeistert und ich kann es nur empfehlen.
    Der Mauersegler Der Mauersegler (Buch)
    15.08.2021

    Über Trauer, Verlust, Freundschaft und Hoffnung

    „Der Mauersegler“ ist nach „Marianengraben“ das zweite Roman der Autorin Jasmin Schreiber. Da mich ihr Debüt begeistert hat, war ich sehr gespannt auf dieses Buch.

    Prometheus ist Arzt und forscht im Bereich Immuntherapie im Kampf gegen Krebs. Nachdem sein bester Freund Jakob an Blasenkrebs erkrankt ist, bindet er diesen in seine Studien mit ein. Erfolglos, Jakob stirbt und Prometheus ist mit den Nerven am Ende. Er flüchtet nach Dänemark an den Strand. Dort lernt er zwei Frauen kennen, die ihre eigenen Geheimnisse haben.

    Die Thematik ist nicht einfach. Trotzdem gelingt es der Autorin einen gewissen Humor einzubauen, der dafür sorgt, dass man während des Lesens nicht schwermütig wird. Sehr ruhig und eindringlich schildert sie die Ereignisse und es dauert eine ganze Weile, bis klar wird was Prometheus gemacht hat. Seine Emotionen, sein innerer Zwiespalt werden gut dargestellt. Die kurzen Kapitel, der Wechsel zwischen den Zeiten, sorgen für Abwechslung und ich musste einfach weiterlesen um zu erfahren, was sich ereignet hat. Dabei haben mich die Freundschaft der Männer, die Rückblicke auf ihre gemeinsame Zeit ebenso wie Jakobs Krankengeschichte und Prometheus Flucht gefesselt.

    Die unterschiedlichsten Emotionen liegen hier nah beieinander und ich habe mehrfach gestaunt, wie es Jasmin Schreiber gelungen ist Tragik und Humor miteinander zu verbinden.

    Mir hat auch dieser Roman von Jasmin Schreiber sehr gut gefallen und ich bin gespannt auf weitere Werke der Autorin.

    Ritchie Girl Ritchie Girl (Buch)
    08.08.2021

    Erschreckende Mischung aus Fakten und Fiktion

    „Ritchie Girl“ ist ein fesselnder und erschreckender Roman des in Berlin lebenden Autors Andreas Pflüger über die deutsche Geschichte.

    Paula Bloom ist die Tochter eines amerikanischen Geschäftsmanns, der in Berlin lebt. Nach ihrer Ausbildung in Maryland in Camp Ritchie - einem Ausbildungslager der US Army - geht es für sie zurück nach Deutschland. Dort werden bereits Kriegsverbrecher verurteilt und es ist mit an Paula herauszubekommen was der Wahrheit entspricht und was nicht – eine Aufgabe, an der sie zu zerbrechen droht.

    Der Schreibstil des Autors ist unglaublich intensiv. Mit jeder Seite wird man weiter in die Vergangenheit zurückversetzt und spürt Entsetzen über die damaligen Ereignisse aufsteigen. Schnell wird deutlich wie ausgiebig hier recherchiert wurde. Das Camp Ritchie gab es wirklich und dort wurden knapp 20.000 Soldaten ausgebildet, die in der US-Armee den Kampf gegen die NS-Diktatur aufnehmen sollten.

    Die Charaktere wirken authentisch, Paulas Verzweiflung, ihr innerer Zwiespalt sind nachvollziehbar.

    Ich habe schon einige Bücher über den Zweiten Weltkrieg und die Zeit danach gelesen. Aber noch keines, das sich mit dieser Thematik beschäftigt und die Ereignisse aus dieser Perspektive dargestellt hat. Mit diesem Roman wird ein Stück Geschichte lebendig. Die Mischung aus Fiktion und Fakten ist Andreas Pflüger so brillant gelungen, dass ich das ich das Buch trotz der heftigen Ereignisse kaum aus der Hand legen konnte.
    Evie und die Macht der Tiere Matt Haig
    Evie und die Macht der Tiere (Buch)
    08.08.2021

    Ein Abenteuer mit Botschaft

    Ich habe schon einige Bücher des britischen Autors Matt Haig mit Begeisterung gelesen, aber „Evie und die Macht der Tiere“ war das erste Kinder- bzw. Jugendbuch von ihm und mit diesem hat er mich ebenso überzeugt wie auch mit den übrigen Büchern, die ich von ihm kenne.

    Die elfjährige Evie lebt mit ihrem Vater in England und hat eine ganz besondere Gabe. Sie kann mit Tieren sprechen. Aber ihr Vater möchte das nicht, da er in Sorge ist, dass sie sich damit in Schwierigkeiten bringen könnte. Das geht eine ganze Weile gut, aber ein unheimlicher Mann, der ebenfalls eine ungewöhnliche Gabe besitzt, sorgt dafür, dass Gefahr für die gesamte Stadt droht. Um die Katastrophe zu verhindern ist tierische Hilfe von Nöten….

    Der Schreibstil von Matt Haig ist angenehm zu lesen. Die Sätze sind einfach, genau richtig für die Zielgruppe der jungen Leser für die das Buch gedacht ist und gleichzeitig auch sehr lebendig. Es wird schnell spannend und durch die Geschichte werden wichtige Botschaften vermittelt. Es geht um Tierliebe, Oberflächlichkeit, Gedankenlosigkeit und vieles mehr.

    Evie ist eine sehr sympathische Protagonistin. Sie ist sehr einfühlsam und handelt ausgesprochen clever.

    In dem Buch befinden sich zahlreiche süße Zeichnungen der Illustratorin Emily Gravett, die das Leseerlebnis perfekt abrunden.

    Ich kann das Buch empfehlen und das nicht nur für junge Leser oder Fans von Matt Haig, sondern allen, die spannende Geschichten mit ein wenig Magie und viel Liebe zu Tieren mögen.
    Dich hab ich nicht kommen sehen Dich hab ich nicht kommen sehen (Buch)
    01.08.2021

    Frisch & humorvoll

    „Dich hab ich nicht kommen sehen“ ist das gelungene Debüt der Autorin Nina Resinek.

    Die Anwältin Mari Thaler ist von Düsseldorf nach Berlin gezogen. Damit verändert sich ihr Leben mehr als geahnt. Durch ihre neue Wohnung lernt sie liebenswerte Menschen kennen und in ihrem neuen Job, steht sie vor Herausforderungen, mit denen sie nicht gerechnet hat.

    Der Schreibstil der Autorin ist toll und hat mir unglaublich gut gefallen, da er einfach mal anders war als alles, was ich bisher gelesen habe. Mari ist eine liebenswerte Protagonistin, manchmal ein wenig verpeilt, nicht besonders selbstsicher aber dennoch sehr zielstrebig. Ihre inneren Monologe sind sehr erfrischend, lebendig und wirken amüsant und authentisch auch wenn ihre Gedanken dabei oft ein wenig chaotisch hin und her springen.

    Die übrigen Charaktere werden ebenfalls gut beschrieben. Sie sind ein wenig schräg, da ist keiner langweilig oder normal, aber was ist schon normal (?). Mir gefiel diese Ansammlung an ungewöhnlichen Charakteren sehr gut. Da ist unter Anderem Leo, der Bruder ihrer Vermieterin, der Mari ständig über den Weg läuft, ein wenig schroff wirkt und sich gleichzeitig sehr süß um Mari kümmert. Auch der Hausverwalter Tom gefiel mir richtig gut und der kleine Toby mit seiner Vorliebe für Müllkuchen war auch einfach nur zum Liebhaben.

    Mich hat das Buch wirklich richtig gut unterhalten und ich habe eine Menge gelacht. Auch Maris Entwicklung fand ich gut gelungen, aber trotzdem konnte ich leider nicht alles nachvollziehen. Vielleicht lag es daran, dass die gesamte Story aus Maris Sicht geschildert wird. An einigen Stellen hätte ich mir einfach mehr Informationen gewünscht, um das Verhalten und die Veränderungen der anderen Charaktere besser nachvollziehen zu können.

    Insgesamt hat mich dieser Roman wirklich großartig unterhalten und ich würde sehr gerne weitere Bücher von Nina Resinek - in denen sie hoffentlich ihren einzigartigen Schreibstil beibehält - lesen.
    Wie du die Welt verändern kannst Wie du die Welt verändern kannst (Buch)
    24.07.2021

    Interessant & lehrreich

    „Wie du die Welt verändern kannst“ ist ein informatives Sachbuch für junge Leser ab zehn Jahren von der Autorin Sarah Welk.

    Es geht um Demokratie, Föderalismus, Politik im Kleinen und im Großen. Hier wird wichtiges Wissen einfach und gut formuliert an junge Leser einfach und ansprechend vermittelt, da auch die Optik des Buches toll gestaltet ist. Jede Seite sieht anders aus. Es gibt zahlreiche Zeichnungen der Illustratorin Dunja Schnabel und Wichtiges wird in kleinen Kästen übersichtlich zusammengefasst.

    Es geht hier nicht einfach nur um abstrakte Politik, sondern diese wird ganz konkret im Alltag, in der Familie und im Klassenzimmern angewandt. So wird erklärt wie man etwas bewirken kann und wie Politik funktioniert.

    Es gibt Rätselfragen und verschiedene Interviews mit Kindern und auch mit Erwachsenen aus der Politik.
    Hier wird Politik lebend, einfach, alltagsnah und zum Mitmachen. Uns hat das Buch wirklich begeistert und es eignet sich auch hervorragend als Gesprächsgrundlage.

    Von uns bekommt das Buch 5 Sterne, da die lebendige und abwechslungsreiche Gestaltung des Buches einfach toll ist, da macht das Lesen, Lernen, Wissen und Informationen sammeln und Aufnehmen Spaß und wir haben gespannt von Seite zu Seite geblättert.
    Das Buch des Totengräbers Oliver Pötzsch
    Das Buch des Totengräbers (Buch)
    22.07.2021

    Wien im 19. Jahrhundert – spannend & atmosphärisch

    „Das Buch des Totengräbers“ ist der erste Band der Totengräber-Serie des Autors Oliver Pötzsch.

    Die Handlung beginnt 1893 in Wien. Leopold von Herzfeld ist neu beim Wiener Sicherheitsbüro für Blutverbrechen und wird direkt mit einem grausamen Morden bei denen Frauen gepfählt wurden konfrontiert. Leos Ermittlungsmethoden sind ungewöhnlich, wodurch er bei seinen Kollegen und Vorgesetzten anstößt. Da sich niemand besser als der Totengräber Augustin Rothmayer mit dem Tod auskennt, zieht er diesen zu seiner Unterstützung heran.

    Der Schreibstil von Oliver Pötzsch ist packend und mitreißend. Er hat mich direkt in das Wien des 19. Jahrhundert zurückversetzt und die Atmosphäre des Zentralfriedhof in Simmering - der Arbeitsstätte des Totengräbers – wurde spürbar.

    Mit Augustin, der ein wenig verschroben und unzugänglich wirkt, wurde ein interessanter Charakter geschaffen, den man erst einmal ein wenig kennenlernen muss, um zu erkennen, was für ein scharfsinniger Mensch sich in ihm versteckt. Ebenso bemerkenswert fand ich Leopold, der durch sein Wissen und seine Beobachtungsgabe die richtige Schlüsse gezogen hat. Aber auch die übrigen Charaktere – egal ob sympathisch oder unsympathisch, ob gut oder böse – wurden lebendig und facettenreich dargestellt.

    Die Handlung ist spannend und nicht vorhersehbar. Man merkt, dass der Autor ausgiebig recherchiert haben muss, da er die Atmosphäre von Wien und den Zeitgeist des 19. Jahrhunderts gut eingefangen hat. Der „Almanach für Totengräber“, an dem Augustin gerade schreibt, gibt interessante Einblicke in seine Erkenntnisse zum Thema Tod und der Fortschritt im Bereich Technik, ist gelungen in die Handlung eingebunden.

    Durch das Nachwort und den historischen Stadtplan im Innencover wird der Roman perfekt abgerundet.

    Mir hat dieser historische Krimi ausgesprochen gut gefallen und ich freue mich schon auf weitere Fälle mit Augustin und Leo.
    Der Panzer des Hummers Der Panzer des Hummers (Buch)
    22.07.2021

    Außergewöhnlich

    „Der Panzer des Hummers“ ist ein außergewöhnlicher Roman der in Dänemark lebenden Autorin Caroline Albertine Minor. Außergewöhnlich finde ich das Buch, da es mich gefesselt hat, obwohl es keineswegs leicht zu lesen war. Es ist eines von den Büchern, bei denen es mich gefreut hat, dass ich es gelesen habe, auch wenn es nicht durchgehend ein Lesevergnügen war.

    Aber nun erst einmal zum Inhalt: Es geht um die drei Geschwister Ea, Sidsel und Niels Gabel. Nach dem Tod ihrer Eltern lebt jeder von ihnen sein eigenes Leben und sie haben sich ein wenig aus den Augen verloren. Während es Ea bis nach San Francicso verschlagen hat, lebt Sidsel in Kopenhagen, wo sie als Restauratorin einem Museum arbeitet und Niels - der als Plakatierer arbeitet - ist ebenfalls in Kopenhagen geblieben. Ein wenig mysteriös wird es, als Ea versucht zu der verstorbenen Mutter Kontakt aufzunehmen und sich der Vater meldet.

    Sprachlich ist das Buch schön, aber nicht einfach. Die Autorin hat einen tollen Schreibstil, der sich aber nicht immer ganz einfach lesen lässt, deswegen erfordert das Buch ein wenig Zeit und eignet sich nicht zum schnellen Lesen. Man erfährt eine Menge über das Leben der Geschwister, es gibt viele Details, die ein rundes Bild entstehen lassen.

    Wer nicht nur schnelle gute Unterhaltung sucht, sondern sich ein wenig Zeit für einen ruhigen Roman nehmen möchte und Familiengeschichten mag, liegt mit diesem Buch richtig.
    Wild Card Wild Card (Buch)
    20.07.2021

    Western Kogi – ein interessanter Protagonist

    „Wild Card“ ist ein actionreicher Thriller des Autors Tade Thompson der interessante Einblicke in die Kultur und die Politik von Afrika gibt.

    Weston Kogi ist Wachmann in einem Einkaufzentrum und reist zur Beerdigung seiner Tante aus London nach Westafrika. Schnell wird klar, dass ihm ein Leben in London deutlich besser gefällt, da er so schnell wie möglich wieder zurück möchte. Alcacia ist ihm zu warm, zu korrupt und zu unruhig. Um sich zu schützen, bedient er sich einer kleinen Lüge und behauptet in London ein Police Detective zu sein. Mit den daraus entstehenden Folgen hat er nicht gerechnet. Er soll einen Mord aufklären und steckt schon bald unangenehm in der Bredouille.

    Die Handlung ist aus der Ich-Perspektive von Weston Kogi geschrieben, wodurch man einen guten Einblick in seine Gedanken und sein Handeln erhält. Interessant ist dabei wie der Schreibstil wechselt. Westons Gedanken sind oft verträumt und voller Emotionen, die Ereignisse aber sehr brutal und voller Action.

    Durch den Schauplatz, die kulturellen und politischen Gegebenheiten in Westafrika hebt sich der Thriller deutlich von anderen Thrillern, die ich gelesen habe ab, das, sowie der lebendige Schreibstil gefielen mir gut. Allerdings gab es für meine Geschmack zu viele Nebenschauplätze und Charaktere, die ein wenig von der eigentlichen Handlung abgelenkt haben. Trotzdem ist es ein spannender Thriller, den ich empfehlen kann.
    Tschakka! - Huhn voraus Mara Andeck
    Tschakka! - Huhn voraus (Buch)
    19.07.2021

    Tschakka & Stoneman

    „Tschakka! Huhn voraus“ ist ein turbulentes Buch für junge Leser ab acht Jahren von den Autorinnen Mara Andeck und Phine Wolff. Das Buch ist im Fließtext geschrieben, enthält aber zahlreiche Illustrationen im Comicstil, die die Handlung so richtig lebendig werden lassen.

    Die Geschichte ist aus der Ich-Perspektive von Tabea geschrieben, die überhaupt nicht nachvollziehen kann, warum es dieses Jahr nicht wie üblich in das schöne Häuschen den Urlaub gehen soll, in das sie jedes Jahr fahren, weil das Haus abgerissen werden soll.

    Außerdem hat sie das Gefühl, dass alle – ihre große Schwester Fee und ihr Bruder Leon – das bekommen, was sie wollen nur sie nicht, dabei hätte sie so gerne einen Hund. Sie beschließt die Welt zu retten und aus ihrem Namen Tabea Schakker macht sie „Tschakka“. Gemeinsam mit ihrem besten Freund Einstein, der natürlich mit dabei ist und sich den Namen „Stoneman“ gibt, beginnt eine turbulente Geschichte in der sie sich in Helden verwandeln.

    Der Schreibstil ist lebendig und die turbulent. Die Gedanken von Tschakka sind nachvollziehbar und typisch für ihr Alter. Es geht ihr darum, sie selbst zu sein und sich ein wenig von ihren Geschwistern abzusetzen. Sie beginnt ihren eigenen Weg zu finden und übernimmt Verantwortung.

    Die Mischung aus Text und Illustrationen ist hier gut gelungen. Es macht einfach Spaß Tabea und Einstein bei ihren Erlebnissen zu begleiten. Es gibt eine Menge zu lachen und ich kann das Buch auch für junge Lesern empfehlen, die bisher eher Comics bevorzugen und so Büchern, die textlastiger sind näher gebracht werden.

    Fazit: Gute Unterhaltung, an der nicht nur junge Leser/innen Spaß haben.
    Weiße Nacht Weiße Nacht (Buch)
    09.07.2021

    Zwischen Realität und Traum

    „Weisse Nacht“ ist ein der erste auf deutsch erschienene Roman koreanischen Autorin Bae Suah.

    Mit der Schließung des durch Stiftungen finanzierten Hörtheaters in Seoul, in dem die 28-jährige Ayami Assistentin, Bürokraft, Bibliothekarin und Kartenverkäuferin war, verliert sie ihren Job. Über zwei Jahre hat sie dort gearbeitet und damit länger als jede ihrer Vorgängerinnen. Zunächst hat sie keinen Plan, wie es für sie weitergehen könnte.

    Der Schreibstil von Bae Suah liest sich angenehm leicht, die Sätze sind einfach und klar, aber trotzdem hat er etwas Poetisches. Man taucht mit Ayami in eine unbekannte Welt ein, eine Welt in der man sich als Leser erst einmal zurechtfinden muss. Man erfährt eine Menge über Ayami und trotzdem fand ich es schwierig ein Bild von ihr zu bekommen, da ihr Leben zu anders und ungewöhnlich ist. Normalerweise finde ich es schwierig, wenn mir ein Protagonist so fern bleibt, aber hier passte es für mich.

    Mir hat die intensive Atmosphäre dieses Romans sehr gut gefallen, der sich einfach lesen lässt, aber inhaltlich nicht ganz so einfach zu erfassen ist.

    Mich hat die Autorin nachhaltig beeindruckt und ich bin gespannt auf weitere Romane von ihr.
    Wieso? Weshalb? Warum? Erstleser: Weltraum (Band 4) Carola von Kessel
    Wieso? Weshalb? Warum? Erstleser: Weltraum (Band 4) (Buch)
    06.07.2021

    Wissenswerte Fakten rund um den Weltraum

    „Weltraum - Wieso? Weshalb? Warum?“ ist wieder ein gelungener Band aus der „Wieso -Weshalb ? - Warum ? - Reihe“ für Erstleser ab sieben Jahren aus dem Ravensburger Verlag von der Autorin Carola von Kessel.

    Jede Seite wurde von dem Illustrator Gerhard Schröder detailliert gestaltet. Die Kombination aus kurzen Informativen Texten, wissenswerten Fakten, Stickern und Rätseln bieten jede Menge Abwechslung und ist hier wirklich rund um gut gelungen. Abschließend findet man auch noch ein Leselotto zum Ausschneiden und Spielen.

    Inhaltlich ist das Buch nicht nur für Erstleser interessant. Schwarze Löcher, unendliche Weiten, Wissen rund um Planeten und Kometen und vieles mehr interessieren auch noch ältere Grundschüler.

    Mir gefällt das Konzept dieser Erstleser-Reihe ausgesprochen gut und ich hoffe, dass es noch viele verschiedene Bände zu weiteren Themen geben wird.
    The Comfort Book - Gedanken, die mir Hoffnung machen The Comfort Book - Gedanken, die mir Hoffnung machen (Buch)
    27.06.2021

    Ein schöner Begleiter durch den Tag

    „The Comfort Book - Gedanken, die mir Hoffnung machen“ ist ein sehr persönliches Sachbuch des britischen Autors Matt Haig.

    Das Buch besteht aus vielen kurzen Kapiteln, deren Themenvielfalt groß ist. Es besteht aus kurzen Zitaten, Erfahrungen, Ratschlägen, Weisheiten und vieles mehr. Es geht um Musik, Filme, Essen, Philosophie, Physik und zahlreiche andere Themen.

    Das klingt nach einem chaotischen Themenmix und das ist es auch. Eigentlich wollte ich jedes Kapitel für sich auf mich wirken lassen, da in einigen Seiten einfach unglaublich viel drin steckt und viel an Erfahrungen, an Weisheit, an Persönlichem, an Ideen und an Wissen. Einige Gedanken habe mich sehr berührt, andere inspiriert und wieder andere haben mir einfach gute Laune gemacht.

    Ich habe mir in meinem Buch zahlreiche Stellen markiert und werde es sicherlich noch oft zu Hand nehmen, da es ein Buch ist, mit dem man sich einfach wohlfühlt und das einen durch den Tag begleiten kann.
    In all seinen Farben George Lester
    In all seinen Farben (Buch)
    27.06.2021

    Ein außergewöhnliches Leseerlebnis

    „In all seinen Farben“ ist der Debütroman des in London lebenden Autors George Lester, der auf der Bühne auch als Drag Queen mit dem Namen „That Gurrrl“ bekannt ist.
    Das Leben von Robin Coopers läuft gerade überhaupt nicht so, wie er sich das vorstellt. Die Beziehung zu seinem Freund Connor ist alles andere als optimal und auch aus seiner Zukunft auf der Schauspielschule wird nichts, da er abgelehnt wird. Zu seinem 18. Geburtstag besucht er mit seinen Freunden eine Drag-Queen-Show, die Robin die Augen öffnet.
    Der Schreibstil von George Lester ist locker, lebendig, humorvoll und lässt sich leicht lesen. Robin ist ein sympathischer, aber auch sehr ungewöhnlicher Protagonist. Anfangs war er mir ein wenig zu aufgedreht und zu selbstbewusst, aber das hat sich gelegt, nachdem ich ihn besser kennengelernt habe. Auch die Nebencharaktere sind gut gewählt. Da sind die Freunde von Robin, z.B. Nat, die immer ein bisschen zu schrill und zu laut wirkt, Seth, den man einfach mögen muss, Greg, der unglaublich viel redet, coole Sprüche reißt und durch dessen Unwissenheit im Lesefluß einiges erklärt wird, Robins Mom und Connor, der es selbst alles andere als leicht hat, aber durch sein Verhalten auch keine Sympathiepunkte erlangt.
    Mich hat das Buch mitgenommen in eine für mich bisher eher fremde Welt, die Welt der LGBT-Community und der Drags und Queeren. Es war so schön zu erfahren was für tolle Freunde Robin hat. Auch wenn hier einige Klischees bedient wurden und es manchmal etwas viel Drama gab, ich habe die emotionale Achterbahnfahrt geliebt.
    Es ist ein wirklich außergewöhnliches Buch über Freundschaft, Selbstfindung und dem Mut für sich und für andere einzustehen. Wer Lust auf ein ungewöhnliches Leseerlebnis hat, liegt mit diesem Buch richtig.
    Der Traum von Freiheit Fenja Lüders
    Der Traum von Freiheit (Buch)
    27.06.2021

    Fesselnde Fortsetzung der Speichestadt-Saga

    "Der Traum von Freiheit" ist nach „Der Glanz der neuen Zeit“ und „Der Duft der weiten Welt“ der dritte und somit letzte Teil der Trilogie der Speicherstadt-Saga von der Autorin Fenja Lüders. Um sich gut in die Charaktere hineinversetzen zu können, ist es sinnvoll die vorherigen Bände vorweg zu lesen, da aber auf den ersten Seiten zum besseren Verständnis wichtige Ereignisse in die Handlung eingebunden wurden, ist dies nicht zwingend notwendig.
    Seit den Ereignissen aus dem zweiten Band ist einige Zeit vergangen. Die Handlung beginnt 1925 in Hamburg und endet nach Kriegsende im Jahr 1948.
    Mina behauptet sich erfolgreich als erste Frau an der Hamburger Kaffeebörse. Die Geschäfte des Kaffeekontors Kopmann und Deharde laufen gut und auch das Verhältnis zu Frederick bessert sich, aber die Nazis breiten sich immer mehr im Land aus und Mina wird vor neue Herausforderungen gestellt.
    Fenja Lüders Schreibstil lässt sich wie auch in den vorherigen Büchern wieder sehr angenehm lesen. Sie vermittelt die Atmosphäre der Speicherstadt und der damaligen Zeit so, dass ich mich zeitlich direkt zurückversetzt gefühlt habe und mir alles bildhaft vorstellen konnte.
    Auch die Charaktere sind gut gezeichnet, wirken authentisch und haben sich weiterentwickelt. Mina ist nach wie vor sehr zielstrebig in allem was sie tut, selbstbewusst und lässt sich nicht so leicht verunsichern. Dabei hat sie das Herz am rechten Fleck und man merkt, dass ihre Tochter Ella viele ihrer positiven Eigenschaften übernommen hat.
    Die Handlung ist fesselnd und lebendig. Die historischen Hintergründe werden gut eingebunden, wodurch die Ereignisse noch einmal interessanter und authentischer werden. Leider gibt es einige große Zeitsprünge und ich hätte gerne mehr Informationen darüber gehabt, was in dieser Zeit passiert ist und die Entwicklung der Charaktere intensiver mit verfolgt. Trotzdem hat mich der Roman gefesselt und bestens unterhalten, so dass ich diese Trilogie nur empfehlen kann.
    176 bis 200 von 355 Rezensionen
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