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    Tara Top 50 Rezensent

    Aktiv seit: 24. August 2019
    "Hilfreich"-Bewertungen: 33
    353 Rezensionen
    Die Hafenärztin. Ein Leben für die Freiheit der Frauen Henrike Engel
    Die Hafenärztin. Ein Leben für die Freiheit der Frauen (Buch)
    10.12.2021

    Atmosphärisch, historisch und spannend

    ​ „Die Hafenärztin. Ein Leben für die Freiheit der Frauen“ ist der Auftakt einer neuen Buchserie um eine außergewöhnliche Ärztin von der Autorin Henrike Engel.

    Die Handlung beginnt im Januar 1910 in Hamburg. Der engagierten Ärztin Anne Fitzpatrick ist es ein großes Anliegen Frauen in Not zu helfen. Dazu hat sie ein Frauenhaus eröffnet. Zu ihr kommt die Pastorentochter Helene Curtius, deren größter Wunsch es ist zu studieren und sich sozial zu engagieren. Mit Letzterem ist sie bei Anne genau richtig.
    Nachdem zwei Frauenleichen im Hafen entdeckt werden, wirkt die Polizei wenig interessiert und geht von einem Milieumord aus. Einzig Kommissar Berthold Rheydt versucht zu ermitteln. Da die Toten in der gleichen Frauenbewegung waren wie Anne, ist diese alarmiert und versucht gemeinsam mit Helene der Sache nachzugehen. Dabei geraten sie schon bald selbst in große Gefahr.

    Der Schreibstil von Henrike Engel liest sich angenehm und sie hat es geschafft mich direkt in die Atmosphäre der damaligen Zeit zu versetzen. Es gelingt ihr gut den Zeitgeist und die Lebensumstände der damaligen Gesellschaft zu vermitteln. Auch das Flair Hamburgs kam bei mir an und ich hatte die Hafenstadt direkt vor Augen.

    Anne Fitzpatrick ist eine tolle Protagonistin mit einer dunklen Vergangenheit. Sie ist eine starke Persönlichkeit, der es ein großes Anliegen ist, sich für dir Rechte der Frauen einzusetzen. Helene sind die Rechte der Frauen ebenso wichtig. Sie muss sich aber erste einmal gegen ihren Vater durchsetzen, der sie lediglich in der Rolle als Hausfrau und Mutter sehen möchte, so wie es zu der damaligen Zeit üblich war. Mit dem Kommissar Berthold Rheydt hat es das Schicksal nicht immer gut gemeint und er versucht nun sich auf seinen Beruf zu konzentrieren.
    Die drei Protagonisten könnte kaum unterschiedlicher sein und genau dadurch passen sie in diesem Buch perfekt zusammen.

    Neben einem spannenden Kriminalfall habe ich eine Menge über Hamburg und die Menschen dort zu Beginn des 20. Jahrhunderts erfahren. Mir hat dieser historische Roman gut gefallen und ich freue mich auf Band zwei.
    Ashley, K: April & Storm - Weiter als der Ozean Ashley, K: April & Storm - Weiter als der Ozean (Buch)
    04.12.2021

    Sehr emotionale Fortsetzung

    „April & Storm – Weiter als der Ozean“ ist nach „April & Storm – Stärker als die Nacht“ der zweite Band der „Forever Us“-Trilogie der Autorin und Journalistin Karen Ashley. Da dieser Roman mit seiner Handlung nahtlos am ersten Buch anschließt, würde ich empfehlen dieses vorweg zu lesen.

    Nachdem April von Strom zutiefst enttäuscht San Francisco verlassen hat und nach Deutschland zu ihren Eltern zurückgekehrt ist, möchte sie sich ganz auf ihr Medizinstudium konzentrieren. Doch leider meint es das Schicksal nicht gut mit ihr und sie bekommt erneut gesundheitliche Probleme.

    Storm ist verzweifelt und vermisst April zutiefst. Er ist bereit alles tun, um sie zurückzubekommen und setzt alle Hebel in Bewegung, um zu erfahren, wo April sich aufhält und ihr hinterher zu reisen. In Deutschland angekommen erwartet ihn der nächste Schock….
    Wie schon in dem vorherigen Band ist der Schreibstil von Karen Ashley mitreißend und leicht zu lesen. Die Ereignisse werden im Wechsel aus der Ich-Perspektive von April und aus der dritten Person von Storm berichtet. Durch diese Wechsel bekommt man einen gut nachvollziehbaren Einblick in die Gefühlswelt der beiden Protagonisten.

    Durch den Wechsel des Handlungsortes ist die Atmosphäre hier nun eine ganz andere als in dem vorherigen Band. Die Ereignisse um April und Storm sind aber ebenso emotional und intensiv wie zuvor auch. Mir sind die beiden Protagonisten wirklich ans Herz gewachsen und ich habe mit ihnen gebangt und mich mit ihnen gefreut. Auch die übrigen Charaktere, wie die Eltern von April, werden gelungen und authentisch dargestellt.

    Dieses Buch endet ebenfalls mit einem Cliffhanger, aber einem ganz anderer Art als im ersten Band und von daher bin ich auch nun wieder gespannt, wie es für April und Storm weitergeht.
    Die falsche Zeugin Karin Slaughter
    Die falsche Zeugin (Buch)
    23.11.2021

    Abgründe aus der Vergangenheit

    „Die falsche Zeugin“ ist ein fesselnder Thriller der Autorin Karin Slaughter.

    Die Vergangenheit der Anwältin Leigh Collier wurde durch Gewalt geprägt und sie versucht ein unauffälliges Leben zu führen. Für sie überraschend möchte der Vergewaltiger Andrew explizit durch sie vertreten werden. Dieser ist für Leigh kein Unbekannter und als sie ihn sieht, wird sie von ihrer eigenen Vergangenheit eingeholt.

    Leigh ist eine interessante Protagonistin mit einer dunklen Vergangenheit. Sie hat eine Tochter, die bei ihrem Exmann lebt. Das Verhältnis zu ihrer drogenabhängigen Schwester Callie ist schwierig, aber sie haben eine gemeinsame Vergangenheit, die sie verbindet.

    Andrew ist jedes Mittel recht, um seine eigene Haut zu retten und er scheut sich nicht davor sein Wissen über Callie zu nutzen, um seiner gerechten Strafe zu entgehen.
    Der Schreibstil von Karin Slaughter ist wie gewohnt leicht zu lesen und fesselnd. Der größte Teil der Handlung spielt in der Gegenwart, aber man erfährt nach und nach auch einiges aus der Vergangenheit von Leigh und Callie. Eine Vergangenheit mit dramatischen Ereignissen, die tiefe Narben hinterlassen haben.

    Die Story ist nichts für zartbesaitete Leser. Die Ereignisse sind brutal und grausam, gleichzeitig aber auch erschreckend realistisch, so dass bei mir zahlreiche Emotionen wie Entsetzen, Wut, Ekel und Bestürzung hervorgerufen wurden.

    Für mich ist dies ein weiterer rundum gelungener Thriller der Autorin, in dem sie wieder einmal zeigt, wie grausam unsere Welt sein kann.
    Green, S: Heartbreak Boys Green, S: Heartbreak Boys (Buch)
    20.11.2021

    Von allem etwas – emotional, romantisch, witzig und ein wenig verrückt

    Mit „Heartbreak Boys“ ist dem Autor Simon James Green eine humorvolle, leicht abgedrehte und herzergreifende LGBTQIA+ Story gelungen, die beim Lesen einfach Spaß macht und gleichzeitig wichtige Botschaften vermittelt.

    Für die die elfte Klasse steht der Abschlussball an und Nate hat die Absicht dort seine Beziehung zu Tariq bekannt zu geben. An diesem Abend wird Jake klar, dass Nates Freund Tariq etwas mit seinem Freund Dylan hat und für Nate und Jake wird der Abend zu einer Katastrophe. Nate und Jake waren früher gut befreundet, aber irgendetwas ist zwischen ihnen passiert, so dass sie sich voneinander distanziert haben. Nun wäre eine gute Gelegenheit, dass sich die beiden wieder annähern, gegenseitig Kraft geben und ihren Schmerz gemeinsam durchstehen, aber während Jake seine Wut und seinen Ärger regelrecht laut herrauschreit, zieht sich Nate zurück und möchte eigentlich auch weiterhin nichts mit Jake zu tun haben.

    Die Geschichte ist im Wechsel aus der Perspektive von Nate und Jake geschrieben. Dadurch kann man die Emotionen und Reaktionen der beiden durch sehr unterschiedlichen Charaktere gut nachvollziehen und obwohl sie beide sehr verschieden reagieren, wirken sie durchweg authentisch und sind absolut liebenswert. Auch Nates Familie, seine Eltern und seine kleine Schwester Rose sind mir im Verlauf der Handlung ebenso ans Herz gewachsen wie Jakes daueroptimister und überdrehter Cousin Elliot, der nochmals einen ganz anderen Wund in die Story bringt.

    Ich habe während des Lesens unglaublich viel gelacht. Die Missverständnisse zwischen Nate und Jake sind einfach zu schön beschrieben, aber ich habe mich auch über Dylan und Tariq geärgert, die auf den Gefühlen ihrer Exfreunde durch total überzogene Beiträge auf Instagram unnötig herumgetrampelt sind.

    Letztendlich ist das Buch aber nicht nur lockere und leichte Unterhaltung, sondern vermittelt wichtige Botschaften in Bezug auf den Umgang der öffentlichen Medien und wie wichtig es ist zu sich selbst zu stehen.
    Ich habe den Roman gerne gelesen und kann ihn als emotionale, romantische und humorvolle Unterhaltung, in der sich einiges zwischen den Zeilen entdecken lässt, sehr empfehlen.


    In ewiger Freundschaft In ewiger Freundschaft (Buch)
    20.11.2021

    Geheimnisse der Vergangenheit

    „In ewiger Freundschaft“ ist der zehnte Bodenstein-Kirchhoff-Krimi aus dem Taunus von der Autorin Nele Neuhaus.

    Die Literaturagentin Maria Hauschild kann ihre Freundin Heike Wersch – Programmleiterin des Winterscheid-Verlags - nicht erreichen und macht sich Sorgen. Im Haus der Vermissten gibt es Blutspuren und es ist lediglich der verwirrte und demente Vater anzutreffen. Nachdem die Frau tot aufgefunden wird und es wenig später einen weiteren Toten - ebenfalls ein Mitarbeiter des Winterscheid-Verlags - gibt, stoßen Pia und Oliver auf ein gemeinsames Geheimnis der Ermordeten. Die beiden nehmen die Ermittlungen auf und befinden sich schon bald weit in der Vergangenheit….

    Der Schreibstil der Autorin ist wie gewohnt spannend, flüssig und mitreißend. Zu Beginn findet man ein Personenregister, das bei der Vielzahl der Charaktere insbesondere für Neueinsteiger in die Bodenstein-Kirchhoff-Krimi-Reihe hilfreich sein dürfte.

    Die Handlung ist ein wenig verschachtelt und es gibt immer wieder Rückblenden in die Vergangenheit. Genau das macht den Fall interessant, abwechslungsreich und spannend. Pia und Oliver arbeiten wie gewohnt gut zusammen und es fließen auch wieder persönlichen Probleme der Ermittler mit ein, die sie sympathisch und menschlich wirken lassen.

    Mir haben in diesem Band die Einblicke in das Verlagswesen besonders gut gefallen.

    Das Buch bietet bis zum Ende durchgehend einen spannenden Plott mit interessanten Charakteren und gut eingebunden Nebensträngen, die die gesamte Handlung perfekt abrunden.
    Berauscht vom Leben Jardine Libaire
    Berauscht vom Leben (Buch)
    20.11.2021

    Gewinn durch Verzicht

    „Berauscht vom Leben - Die Freiheit, nicht zu trinken“ ist ein Sachbuch über ein Thema des Alltags von den Autorinnen Jardine Libaire und Amanda Eyre Ward. Es geht um Alkohol, um das Trinken, um das Leben, darum den Augenblick zu genießen, die Perspektive zu wechseln und welche Rolle Alkohol in unserer Gesellschaft spielt.

    Die Autorinnen wollen keinen Alkohol mehr zu trinken und haben hier in vielen kleinen kurzen Geschichten und Episoden zusammengefasst, was man wahrnimmt, wenn man trinkt bzw. was einem entgeht. Sie haben genau beobachtet und analysiert, was es bedeutet, wenn wir nüchtern sind, was wir dann alles wahrnehmen und welche Gelegenheiten es gibt berauscht vom Leben zu sein.

    Es ist schon eindrucksvoll welche Beobachtungen sie machen, wenn sie auf Alkohol verzichten. Es geht aber nicht nur um Alkohol, sondern um jede Art oder Form von Sucht und Abhängigkeit. Dabei beschönigen sie nicht, wie hart der Verzicht sein kann, wird mehr als deutlich.

    Ich denke nicht, dass dieses Buch Menschen, die ernsthafte Probleme mit Alkohol haben weiterhilft. Dennoch haben mir die Tipps für mehr Achtsamkeit im Alltag gut gefallen und auch die alkoholfreien berauschenden Rezepte am Ende des Buches fand ich durchaus interessant.

    Es geht hier nicht allein um den Entzug von Alkohol, sondern darum Alternativen zu seinen bisherigen Lebensmuster zu finden und dieser Ansatz gefällt mir sehr gut.
    Die Kampagne Die Kampagne (Buch)
    31.10.2021

    Ein fesselnder Politthriller – nichts für zarte Gemüter

    „Die Kampagne“ ist der dritte Band in der Maggie-Costello-Reihe von dem Journalisten und Autor Sam Bourne. Die Bücher sind eigenständig und lassen sich ohne Verständnisprobleme unabhängig voneinander lesen.

    Natasha Winthrop wird in ihrem Haus überfallen, aber sie schafft es, sich zur Wehr zu setzen und tötet dabei in Notwehr ihren Angreifer. Sie ist Anwältin und wird als Kandidatin der nächsten Präsidentschaftswahl gesehen. Nachdem es zu Zweifeln an ihrer Darstellung kommt, befürchtet sie eine Verschwörung und bittet die Ermittlerin Maggie Costello um Hilfe. Als Maggie mit ihren Nachforschungen beginnt, stößt sie schon bald auf Ungereimtheiten in Natashas Leben.

    Die Kapitel sind kurz und die Perspektiven wechseln immer wieder, wodurch schnell eine enorme Spannung aufgebaut wird. Neben dem Überfall auf Natasha werden zahlreiche weitere brisante Themen - wie dem Wahlkampf, der mit umstrittenen Praktiken betrieben wird und dem Einfluss der sozialen Medien auf unsere Gesellschaft – angesprochen.

    Neben dem fiktiven Fall hat Sam Bourne einige erschreckende Fakten – z.B. wie niedrig die Aufklärungsquote bei Vergewaltigungen ist – eingebaut.

    Zunächst ist die Handlung ein wenig undurchsichtig, aber gegen Ende laufen die verschiedenen Handlungsstränge zusammen. Es kommt zu einer zufriedenstellenden Aufklärung des Falls, aber einzelne Fragen bleiben auch offen und der Fantasie des Lesers überlassen.

    Obwohl die Handlung fiktiv ist, kann man sich durchaus vorstellen, dass sich die dargestellten Szenarien so oder in ähnlicher Form abspielen. Aufgrund einiger sehr detailliert dargestellten brutalen Szenen, eignet sich das Buch weniger für zart besaitete Leser, bietet aber eine enorme Spannung für alle, die das gut vertragen.

    Mich hat das Buch gefesselt und ich kann es Liebhabern von Politthrillern nur empfehlen.
    Wenn ich wiederkomme Marco Balzano
    Wenn ich wiederkomme (Buch)
    31.10.2021

    Eine andere Sichtweise auf die Pflegekräfte aus Osteuropa

    „Wenn ich wiederkomme“ ist ein gesellschaftskritischer Roman des italienischen Autors Marco Balzano.

    Daniela lebt mit ihrer Familie in Rumänien und wünscht sich für ihre Kinder Angelica und Manuel ein finanziell gut abgesichertes Leben. Um ihnen dieses zu ermöglichen, geht sie nach Italien, um dort zu arbeiten. Sie kümmert sich um andere Menschen, arbeitet als Pflegerin und Kinderfrau. Natürlich vermisst sie ihre Kinder, aber noch mehr vermissen diese sie, da sie ohne Vorankündigung einfach abgehauen ist.

    Marco Balzano schildert in drei Abschnitten aus drei Perspektiven die Ereignisse, wodurch die Gefühle und Gedanken von Daniela, Manuel und Angelica gut dargestellt werden. Dabei wird die Belastung der Familie sehr deutlich. Die Kinder kommen sich im Stich gelassen vor und Daniela muss schwer arbeiten. Ein schönes Leben hat keiner von ihnen. Die Lücke, die Daniela bei ihrer Familie hinterlässt, ist einfach zu groß. Daniela arbeitet hart und gerät an ihre physischen und psychischen Grenzen.
    Mit seinem Buch macht der Autor aber nicht nur auf die Situation der osteuropäischen Pflegekräfte aufmerksam, sondern auch auf die Missstände in unserer Gesellschaft, die davon profitiert. Ohne Frauen wie Daniela wäre es in vielen Familien nicht möglich, dass beide Elternteile arbeiten gehen können ,während ihre Kinder oder die eigenen Eltern gut versorgt sind.

    Mit seinem Nachwort rundet Marco Balzano seinen Roman gelungen ab. Es wird deutlich, dass Daniela und ihre Familie stellvertretend für viele Familien steht und welche Missstände in unserer Gesellschaft vorliegen. Wer beschäftigt sich schon mit den Menschen / Familien, die hinter den Pflegekräften stehen, die aus Osteuropa zu uns kommen, um unser System zu unterstützen ?
    Mich hat das Buch sehr berührt und es wird mich gedanklich auch noch eine Weile beschäftigen.
    Revolution der Träume Andreas Izquierdo
    Revolution der Träume (Buch)
    23.10.2021

    Detailreicher und spannender historischer Roman

    „Revolution der Träume“ ist nach „Schatten der Welt“ der zweite Band der Wege-der-Zeit-Reihe des Schriftsteller und Drehbuchautors Andreas Izquierdo. Das Buch kann unabhängig vom ersten Band gelesen werden, aber da sich sich die Protagonisten aus dem ersten Band hier weiterentwickeln, ist es schon sinnvoll und interessant diesen zuerst zu lesen.

    Carl, Artur und Luise sind erwachsen geworden. Carl möchte bei der UFA Kameramann werden, Artur taucht in die Berliner Unterwelt ab und Luise - Isi – schließt sich dem Spartakusbund an und setzt sich für Gerechtigkeit ein.
    Durch das Leben der Protagonisten erlebt man das Berlin der in den 1920er Jahren und jeder der drei macht eine spürbare Entwicklung durch.

    Der Schreibstil von Andreas Izquierdo ist grandios. Wortgewaltig und mit vielen Details transportiert er die Stimmung der Zeit. Die politischen Ereignisse sind gekonnt mit der Handlung verwoben und das Lebensgefühl der Menschen kam direkt bei mir ans. Berlin befindet sich im Wandel und die positiven Aspekte kommen ebenso zur Geltung wie die negativen. Die Protagonisten werden authentisch dargestellt, sind sehr unterschiedlich und die Dialoge äußerst lebendig.

    Die Geschichte über das Leben der drei Freunde lässt sich leicht lesen, es ist sehr interessant, was sie erleben und wie sie einander Halt geben und immer aufeinander zählen können.

    Mir hat dieser hervorragend recherchierte historische Roman gut gefallen, da er gleichermaßen informativ und unterhaltsam ist.

    Eifersucht Eifersucht (Buch)
    23.10.2021

    Sieben spannende Kurzgeschichten

    In „Eifersucht“ befinden sich sieben spannende Stories des norwegischen Autors Jo Nesbø. Eigentlich bin ich kein Fan von Kurzgeschichte, aber einer des Autors und deswegen war ich sehr gespannt auf dieses Buch.

    Die sieben Geschichten haben eine Länge von acht bis 122 Seiten. Sechs von ihnen sind in der Ich-Form geschrieben und jede für sich ist spannend. Außer dem Thema Eifersucht haben sie nicht viel gemeinsam, die Handlungsorte variieren, die Charaktere bieten Abwechslung und der Umgang mit der Eifersucht ist jedes Mal ein anderer.

    Ich mag den Schreibstil des Autors, da gibt es kein unnötiges Drumherum, aber genau die richtige Menge an Informationen, um in sich in die Handlung einzufinden und den Gedanken der Protagonisten folgen zu können, gibt und immer ein wenig schwarzen Humor vorhanden ist.

    Mich haben die Geschichten gefesselt und ich kann sie als kurze, spannende Abwechslung nur empfehlen.
    Das Haus der Düfte Das Haus der Düfte (Buch)
    17.10.2021

    Eine großartige Familiensaga um Liebe, Macht, Geheimnisse und Düfte

    Mit ihrem Roman „Das Haus der Düfte“ nimmt die in Köln lebende Autorin Pauline Lambert ihre Leser mit auf eine wunderbare Reise durch Paris und Grasse, in die Stadt der Düfte.

    Die Handlung wird in zwei Zeitebenen erzählt. 1952 träumt die junge Anouk, die mit ihrer Mutter in Paris lebt, davon Parfümeurin zu werden. Tatsächlich bietet sich ihr, durch das Kennenlernen von Stéphane - dem Sohn des bekannten Parfümhauses Girard mit Sitz in Grasse – die Möglichkeit dort eine entsprechende Ausbildung zu beginnen. Mehr als 60 Jahre zuvor lebte in Grasse die Lavendelpflückerin Florence, die gemeinsam mit ihrem Mann Horace erfolgreich eine Parfümerie aufgebaut hat.

    Zunächst haben die beiden Handlungsstränge keinen Zusammenhang, aber schon bald ahnt man, dass die Leben von Florence und Anouk miteinander verknüpft sind.

    Der Schreibstil der Autorin hat mir sehr gut gefallen. Sie schafft es Düfte in Worte zu fassen, macht Paris und Grasse lebendig und beschreibt die Landschaft so detailliert, dass ich die Lavendelfelder direkt vor Augen hatte.

    Die Anzahl der Charaktere ist hoch und die Familienkonstruktionen ziemlich komplex und undurchsichtig vor, deswegen hat es ein wenig gedauert, bis ich den Überblick hatte.

    Die Liebesgeschichte zwischen Florence und Horace und den Aufbau ihres Parfumhauses, waren einfach schön und toll beschrieben. Auch das Leben und die Entwicklung von Anouk waren interessant. Es ist bewundernswert wie sie an ihrem Traum festhält und wie zielstrebig sie ihr Leben meistert.

    Dieser Roman ist aber keineswegs nur eine leichte romantische Liebesgeschichte, sondern er steckt voller Dramatik und Familiengeheimnissen. Neben der Handlung vermittelt die Autorin interessantes Wissen rund um die Parfümherstellung, wie ein Duft entsteht, wirkt und auch was Düfte bewirken können.

    Mein Fazit: Eine fesselnde Familiensaga, in der alle Emotionen vorhanden sind und die gleichzeitig gut recherchierte Hintergrundinformationen vermittelt.
    Farnaby, S: Merdyns magische Missgeschicke - Zaubern will ge Farnaby, S: Merdyns magische Missgeschicke - Zaubern will ge (Buch)
    16.10.2021

    Witzig & total verrückt !

    „Merdyns magische Missgeschicke - Zaubern will gelernt sein!“ ist das erste Kinderbuch des Schauspielers und Autors Simon Farnaby für junge Leser ab acht Jahren.

    Nachdem der Hexenmeister Merdyn aus dem Jahr 511 in die Gegenart verdammt wurde, meint er in der Hölle gelandet zu sein. Mit den ganzen Veränderungen der letzten Jahrhunderte ist er total überfordert und mit seinem merkwürdigen Äußerem fällt er direkt überall auf. Für die Schülerin Rosie ist gerade der Traum Sängerin zu werden geplatzt und nun treffen die beiden aufeinander. Nach dem ersten Schreck ergänzen sich die beiden gut. Merdyn möchte Rosie bei der Verwirklichung ihres Traums helfen und Rosie versucht dafür zu sorgen, dass Merdyn nicht total aus dem Rahmen fällt. Eigentlich wäre die Situation so schon witzig genug. Aber dazu gibt es auch noch Pupsie, das redselige Meerschweinchen von Rosie und einen alten Feind aus Merdyns Vergangenheit.

    Das Buch lässt sich leicht lesen. Die Ereignisse sind lebendig geschildert und - anders kann ich es nicht sagen - ziemlich abgefahren. Über die Ideen des Autors musste ich einfach lachen. Die Missverständnisse, die entstehen können, wenn hunderte von Jahren zwischen zwei Personen liegen, sind einfach zu witzig.

    Sowohl die kurz gereimten Kapitelüberschriften als auch die kurzen Verse am Ende eines jeden Kapitels haben mir gut gefallen. Die Gestaltung des gesamten Buches ist in sich stimmig. Die knalligen, grellen Farben des Covers passen zu der verrückten Handlung. Im Buch befinden sich zahlreiche Zeichnungen der Illustratorin Claire Powell, die die Handlung ebenso gelungen abrunden wie die verschiedenen Schrifttypen, welche die Handlung zusätzlich lebendig werden lassen.

    Ich fand das Buch äußerst amüsant und würde gerne mehr von Merdyn, Rosie und Pupsie lesen.
    Grace Paul Lynch
    Grace (Buch)
    09.10.2021

    Ein sehr intensiver irländischer Roman aus dem 19. Jahrhundert

    „Grace“ ist ein unglaublich beeindruckender und intensiver Roman des in Dublin lebenden Autors Paul Lynch.

    Grace ist gerade einmal vierzehn Jahre alt als ihre Mutter sie, als Junge verkleidet, fortschickt und sie alleine ihr Überleben sichern soll. Begleitet wird sie von ihrem kleinen Bruder Colly. Aber nicht nur die beiden Kinder ziehen durch das Land. Die gesamte Bevölkerung ist arm und jeder kämpft ohne Rücksicht auf Verluste um sein Überleben. Grace zieht durch das Land und jede aufkeimende Hoffnung auf Besserung der Lage wird ebenso schnell wieder zerstört, wie sie gekommen ist.

    Der Schreibstil des Autors ist sehr eindringlich, einfühlsam und intensiv, dass mir beim Lesen fast die Luft wegblieb. Nicht weil es so spannend war, sondern weil ich regelrecht fühlen konnte, was Grace fühlt und nicht nur Grace, auch die anderen Menschen leiden. Die Armut des Landes ist bedrückend, die Menschen haben Hunger und jeder kämpft für sein Überleben. Auch wenn das Verhalten von Grace Mutter zu Beginn sehr brutal wirkt, so versteht man doch nach und nach warum sie sich so verhalten hat.

    Paul Lynch hat hier anhand von Grace ein Stück dunkle irische Geschichte lebendig gemacht, in die ich beim Lesen komplett abgetaucht bin. „Grace“ ist keine leichte Lektüre, aber eine die sich lohnt.
    Austen, J: Von ganzem Herzen ... Austen, J: Von ganzem Herzen ... (Buch)
    09.10.2021

    Eine ganz zauberhafte Biografie

    Mit „Jane Austen Von ganzem Herzen“ ist der Autorin Penelope Hughes-Hallett ein ganz zauberhaftes Buch zum Träumen und zum Eintauchen in das England des 19. Jahrhunderts gelungen.

    Jane Austens Romane haben mich begeistert und damit bin ich nicht alleine. Ihre Literatur gehört zu den englischen Klassikern, die man einfach gelesen haben muss. Über die Autorin selbst wusste ich bisher allerdings nicht viel und diese Lücke konnte ich nun schließen.

    Das Buch ist in sechs Abschnitte eingeteilt

    STEVENTON 1796-1801 FRÜHE SCHÖPFERISCHE JAHRE
    BATH 1801-1805 ABSCHIEDE UND UNGEWISSHEITEN
    SOUTHAMPTON 1807-1809 NEUE PERSPEKTIVEN
    CHAWTON 1809-1813 EIN NEUES UND GEORDNETES ZUHAUSE
    CHAWTON 1813-1816 ERFÜLLTE JAHRE
    HAWTON UND WINCHESTER 1816-1817 LETZTE TAGE

    und in jedem gibt es neben ihren Briefen an ihre Freunde und Familie – von denen viele an ihre Schwester Cassandra gingen - zahlreiche Zeichnungen und Fotografien, die den Zeitgeist lebendig machen und mich direkt in die Atmosphäre des 19. Jahrhunderts in England eintauchen ließen. Die Briefe lesen sich genauso schön wie ihre Romane und man kann ihr inniges Verhältnis zu ihrer Schwester spüren. Sie schreibt oft über ganz alltägliche Dinge, die ihr damals wichtig erschienen. Es ist wirklich ein ganz privater Einblick in das Leben der Autorin. Sehr aufschlussreich und interessant fand ich die Gegenüberstellung ihrer Briefe und ihrer Romane.

    Mich hat diese Briefbiografie begeistert und ich möchte fast sagen, dass sie ein Muss für jeden Jane-Austen-Fan ist, da sie optisch ebenso viel Freude bereitet wie inhaltlich.
    Probe 12 Kathrin Lange
    Probe 12 (Buch)
    02.10.2021

    Rasant, spannend und erschreckend aktuell

    „Probe 12“ ist ein spannender Wissenschaftsthriller der Autorinnen Kathrin Lange und Susanne Thiele (Mikrobiologin und Wissenschaftsautorin).
    Nachdem es Professor Georgy Anassis gelungen ist ein Medikament gegen Multiresistente Keime zu entwickeln, wird er angegriffen und getötet, da das Interesse an seinen Ergebnissen groß ist. Zuvor kann er jedoch der Wissenschaftsjournalistin Nina Falkenberg von seiner Entdeckung berichten.
    Die Tochter - Sylvie - des Foodhunters Tom Morell ist an einem dieser multiresistenten Keime erkrankt und kann nur durch die Forschungsergebnisse des Professors gerettet werden.
    Nina und Tom versuchen nun die Forschungen des Professors nachzuvollziehen, aber nicht nur sie sind daran äußerst interessiert und ihre Gegner schrecken vor nichts zurück.
    Die Handlung ist in der nahen Zukunft angesiedelt, ein Zukunft, die ziemlich düster und beängstigend ist. Der Schreibstil der Autorinnen liest sich angenehm, es wird von Anfang an Spannung erzeugt und man erhält eine Menge medizinischen und wissenschaftlichen Input.
    Zu Beginn werden erst einmal die Charaktere vorgestellt. Es ist eine Vielzahl, aber dank der detaillierten Beschreibungen ist es kein Problem diese auseinanderzuhalten. Nicht alle sind einfach einzuschätzen, aber jeder von ihnen wirkt authentisch.
    Durch wechselnde Perspektiven wird eine enorme Spannung aufgebaut und von der Handlung bin ich bis zum Schluss immer wieder überrascht worden.
    Die wissenschaftlichen Informationen sind perfekt aufbereitet worden, so dass sie auch für einen Laien gut verständlich werden. Man merkt, dass die Autorinnen – wobei Susanne Thiele ohnehin Mikrobiologin – ist, viel recherchiert und ihr Wissen hier unterhaltsam umgesetzt haben. Es wurden eine Menge wissenswerter Fakten auf unterhaltsame Weise präsentiert.
    Abschließend findet man eine Glossar, in dem nochmals die wichtigsten Begriffe kurz und prägnant erläutert werden.
    Mich hat dieser Thriller gefesselt und ich würde mich über weitere Bücher der Autorinnen freuen.

    Ackermann, A: Aliens im Spiel Ackermann, A: Aliens im Spiel (Buch)
    02.10.2021

    Rasant durch das All

    „Aliens im Spiel“ ist ein actionreicher Comicroman der Autorin Anja Ackermann für junge Leser ab acht Jahren.

    Samuel und Gunnar lieben Computerspiele und rasen von Weltraumpiraten gejagd mit ihren Avataren Sumo L und Kazanga in ihrem Raumschiff durch das All. Ihr Ziel ist es – wie bei so vielen Computerspielen – Credits zu sammeln und in das nächste Level zu gelangen. Mit dabei ist Nachbarin und Klassenkameradin Nelli. Nach den Ferien entdecken die drei nun eine auffällige Ähnlichkeit zwischen einem der Weltraumpiraten und ihrem neuen Klassenlehrer. Das gilt es klären.

    Der Schreibstil ist äußerst lebendig und springt zwischen dem Computerspiel Pirate Port Planet und dem realen Leben hin und her. Durch die wechselnden Schriftfarben - grün = Spiel und schwarz = Realität - ist das leicht zu unterscheiden.

    Über die gesamte Handlung findet man Zeichnungen der Illustratorin Dorothee Mahnkopf wodurch der Lesespaß nochmals vergrößert wird und auch nicht so lese affine Kinder Spaß an dem Buch finden. Mit den beiden Themen Weltall und Computerspiel hat die Autorin zu Gebieten gegriffen, die sich hervorragend miteinander kombinieren lassen und die viele junge Leser begeistern werden.

    Abschließend befindet sich ein „Intergalaktisches Wortverzeichnis auf den letzten Seiten, das die wichtigsten Worte einfach erklärt.

    Ich denke, dass dieses spannende und auch humorvolle Buch nicht nur Computerfreaks und Astronauten begeistert und hatte selbst auch großen Spaß beim Lesen.
    Eis. Abenteuer. Einsamkeit Eis. Abenteuer. Einsamkeit (Buch)
    29.09.2021

    Abenteuerliche Extremtour durch Sibirien

    „Eis Abenteuer Einsamkeit - Mit dem Fahrrad in die sibirische Arktis“ ist ein extrem spannender Reisebericht des Autors Richard Löwenherz.

    Im Jahr 2017 tritt der Autor eine 43-tägige Reise über 1700 km von Jakutsk nach Tiksi an. Er ist mit seinem Rad und einer minimalistischen Ausrüstung unterwegs. Seine eindrucksvollen Erlebnisse hat er hier in Wort und Bild festgehalten. Es ist faszinierend zu erfahren welchen Herausforderungen er sich stellen musste und wie er diese gemeistert hat. Ich habe eine Menge über das Land, die Kultur und die Menschen dort erfahren. Die beschriebene Hilfsbereitschaft und die Gastfreundschaft, die dem Autor unterwegs begegnet sind, ist einfach schön.

    Die Fotos sind ebenso eindrucksvoll wie der Mut, der für so eine Reise notwendig ist. Nicht überall lief alles glatt, aber Richard Löwenherz hat sich jedem Hindernis gestellt.

    Insgesamt ist es ein großartig bebilderter Reisebericht – eigentlich könnte man fast Abenteuerbericht sagen - über eine Region, von der ich bisher nur wenig wusste und der die Eindrücke gelungen wiedergibt.
    Reality Show Reality Show (Buch)
    28.09.2021

    Was für eine Show

    „Reality Show“ ist ein spannender Roman der in München lebenden Autorin Anne Freytag.

    Die sozialen Ungerechtigkeiten werden immer größer, der Konsum immer wichtiger und der Rechtsdruck steigt. Es sind nicht mehr die Politiker, die das Land regieren, es ist das Geld und die wenigen Menschen, die dieses besitzen. Nach außen nennt sich die Regierungsform Demokratie, aber in Wirklichkeit ist davon nichts mehr übrig. Unzufrieden über die Zustände entwickeln ein paar junge Menschen einen unglaublichen Plan. An Weihnachten sollen an verschiedenen Standorten Geiseln genommen werden. Dabei handelt es sich um wohlhabende und einflussreiche Menschen, die jeder eine oder mehrere Leichen im Keller haben, aber bisher nicht im Fokus der Öffentlichkeit standen. Sie sollen sich vor Millionen von Menschen zur Primetime im TV live für ihre Taten verantworten und die Zuschauer dürfen über sie urteilen. Innerhalb kürzester Zeit ist die Polizei im Großeinsatz und das Chaos perfekt.

    Mit ihren Geiselnahmen geben die Protagonisten, die den Plan ausgearbeitet haben, dem Volk die Möglichkeit sich zu rächen. Da die Geiselnahmen von verschiedenen Standorten aus live übertragen werden und die Autorin dem Leser ein umfassendes Bild gibt, erfolgen innerhalb weniger Seiten immer wieder Ortswechsel. Dadurch kommt ordentlich Tempo in die Handlung und die Spannung steigt stetig.

    Die Anzahl der Charaktere ist durch die vielen Geiseln recht hoch und ich hatte anfangs die Befürchtung den Überblick zu verlieren. Einfach weiterlesen hat hier gut geholfen, da die Ereignisse Stück für Stück ein stimmiges Gesamtbild ergeben und sich gut zusammenfügen.

    Der klare Schreibstil ist einfach und angenehm zu lesen, enthält aber viele Details und nimmt immer wieder Bezug auf aktuelle politische Themen. Sehr interessant sind auch die Überlegungen mit Blick auf die Wahlen, deren Nutzen und Effektivität. Wer hat wirklich das Sagen ? Durch einen stetigen Wechsel der Perspektive und der Orte bleibt die Spannung durchgehend gewahrt.

    Der Plot ist originell und gut durchdacht. Mir hat das Lesen Spaß gemacht und ich war durchgehend gefesselt.
    Survivors - Die Flucht beginnt Boris Pfeiffer
    Survivors - Die Flucht beginnt (Buch)
    18.09.2021

    Wichtiges Thema spannend verpackt

    In „Survivors - Die Flucht beginnt“ von dem Autor Boris Pfeffer geht es um die Folgen der Klimakatastrophe und welche Bedeutung diese für die Meeresbewohner hat.

    Durch die Erderwärmung stirbt ein Korallenriff, das zahlreichen Meerestieren ein Zuhause bietet. Diese müssen nun kurzfristig eine neue Heimat finden, aber das gestaltet sich als gar nicht mal so einfach, da die Erderwärmung ein globales Problem ist. Obwohl die verschiedenen Meerestiere zuvor nur wenig Gemeinsamkeiten hatten und zum Teil sogar Fressfeinde waren, versuchen sie gemeinsam eine Lösung zu finden.

    Boris Pfeffer hat in seiner Geschichte wichtige Themen wie Klimawandel, Umweltschutz und Erderwärmung anschaulich und altersgerecht thematisiert. In einer lebendigen Sprache vermittelt er durch seine sympathischen Charaktere eindringlich wie wichtig das Meer ist, was durch die Erwärmung passiert und wie dramatisch es ist, wenn Korallenriffe absterben, Tiere ihre Heimat verlieren und nichts mehr zum Fressen finden. Es ist ein spannender und actionreicher Kampf um das Überleben.
    Neben einer lehrreichen und fesselnden Geschichte und interessanten Informationen befinden sich zahlreiche passende schwarz-weiß Zeichnungen der Illustratorin Theresa Tobschall in dem Buch, die das Gelesene gelungen abrunden und noch einmal mehr verbildlichen.

    Es handelt sich hier um den ersten Band einer neuen Reihe und die Geschichte endet offen. Wir sind nun schon wahnsinnig gespannt wie es für Zacky und seine Freunde weitergeht.
    Die Überlebenden Alex Schulman
    Die Überlebenden (Buch)
    15.09.2021

    Eine erschütternde Familientragödie

    „Die Überlebenden“ ist das Debüt des schwedischen Autors und Journalisten Alex Schulmann.

    Die drei Brüder Benjamin, Pierre und Nils haben sich im Laufe der Jahre auseinandergelebt. Nun ist ihre Mutter tot und sie kehren an den Ort ihrer Kindheit – einem Holzhaus am See – zurück, um dort die Asche ihrer Mutter zu zerstreuen.
    Die Geschichte wird in zwei Zeitebenen erzählt. Da ist zum Einen der Erzählstrang in der Vergangenheit, in dem man viel über die Vergangenheit der Brüder erfährt und zum Anderen die Gegenwart, in der die Brüder bereits erwachsen sind. Schnell wird klar, dass in der Kindheit der Brüder nicht alles glatt gelaufen sind. Sie sind mit ihren Eltern am See und eigentlich wirkt alles ganz idyllisch, aber die Eltern trinken zu viel, lassen die Umgebung verkommen, vernachlässigen und misshandeln ihre Kinder. Auch als Erwachsene machen Benjamin, Pierre und Nils keinen normalen Eindruck. Sie können nicht miteinander sprechen, irgendetwas steht unsichtbar zwischen ihnen.

    Da die Ereignisse rückwärts erzählt werden, ist es schwierig zu verstehen was passiert ist. Es fehlen Informationen und es dauert lange bis such die Puzzleteile zusammenfügen.

    Der Schreibstil des Autors ist unglaublich intensiv, leicht dramatisch und emotional. Er versteht es die Landschaft so zu beschreiben, dass ich sie direkt vor Augen hatte. Auch seine Charaktere beschreibt er gut. Jeder für sich hat andere Eigenheiten, die darauf hindeuten, dass in der Vergangenheit etwas Bedeutendes passiert sein muss.

    Ich habe zwischenzeitlich immer wieder über die Bedeutung des Titels gerätselt, der in vielerlei Hinsicht hätte passen können. Die wirkliche Bedeutung erschließt sich aber erst am Ende. Ein Ende, das mich überrascht und sprachlos gemacht hat.

    Diese Familiengeschichte hat mich sehr berührt und ich werde sie sicherlich nicht so schnell wieder vergessen.
    Shuggie Bain Douglas Stuart
    Shuggie Bain (Buch)
    13.09.2021

    Intensiv & berührend

    „Shuggie Bain“ ist ein wirklich bemerkenswertes Debüt des schottisch-amerikanischen Autors Douglas Stuart.

    Die Handlung findet in einer Arbeitersiedlung im Glasgow der 80er Jahre statt. Die Gegend ist trostlos. Die Menschen sind arm und alles wirkt dreckig und verwahrlost. Hier lebt Shuggie mit seiner Mutter Agnes, seinem Vater Shug und seinen beiden älteren Halbgeschwistern. Shug ist Taxifahrer und Agnes hat ein Alkoholproblem. Shug kann die Sucht seiner Frau nicht ertragen, wird gewalttätig und verlässt sie schließlich. Während die beiden großen Geschwister schon bald in ihr eigenes Leben starten, bleibt Shuggie bei Agnes. Shuggie sieht, dass es seiner Mutter nicht gut geht und versucht alles, um sie zu beschützen.

    Der Schreibstil des Autors ist unglaublich intensiv. Erschreckend klar, präzise und mit einer ungeheuren Wucht vermittelt er die Atmosphäre aus einer Zeit, in der die Menschen in einer eingefahrenen und ausweglosen Situation leben. Man kann die Armut und die Hoffnungslosigkeit regelrecht spüren.
    Alle Charaktere werden authentisch beschrieben. Beim Lesen hat man den zarten Shuggie, den gewalttätigen Shug und auch die schöne Agnes - deren Äußeres in einem starken Kontrast zu ihrem Inneren steht - äußerlich strahlt sie und innerlich ist sie schwach, klein und unglücklich – direkt vor Augen.

    Mich hat das Leben von Shuggie sehr berührt und auch schockiert. Was er ertragen und erleben musste, fand ich oft kaum zum Aushalten. Das Elend ist unglaublich groß und es wird stetig größer. Deswegen konnte ich das Buch auch nicht am Stück lesen, musste es zwischendurch immer wieder zur Seite legen und kam dennoch gedanklich nicht davon los.

    Shuggie ist nur eines der Kinder, das in diesem Milieu groß werden musste, aber er steht für viele andere, die ein ähnliches Schicksal teilen. Mich hat dieser intensive und atmosphärische Roman zutiefst bewegt und berührt.
    Ein Koffer voller Schönheit Kristina Engel
    Ein Koffer voller Schönheit (Buch)
    11.09.2021

    Hier wird ein Stück Zeitgeschichte lebendig – die 60er Jahre in Deutschland

    „Ein Koffer voller Schönheit“ ist ein interessanter historischer Roman der Autorin Kristina Engel, in dem die Geschichte der ersten Avon-Beraterinnen lebendig wird.

    Wie es in den 60er Jahren üblich war, kümmert sich Anne Jensen um den Haushalt und die Kinder während ihr Mann Benno für das Familieneinkommen zuständig ist. Obwohl sie schon vor vierzehn Jahren mit ihrem Mann nach Lüneburg gezogen ist, fühlt sie sich dort als Fremde. Ihre Ehe läuft längst nicht mehr so gut wie zu Beginn, ihre Zwillinge befinden sich in der Pubertät und Anne ist einfach unzufrieden. Einen Hoffnungsschimmer findet sie durch ihre Schwiegermutter Margarethe, die einen Friseursalon betreibt und ihr Mut macht, etwas eigenes zu machen. Als Avon-Beraterin könnte sie andere Frauen beraten, ihnen Kosmetikprodukte vorführen und sie schminken. Benno ist kritisch, gibt aber sein Einverständnis, dass Anne mit der Tätigkeit als Avon-Beraterin beginnen kann. Es dauert nicht lange bis Anne in ihrer Tätigkeit aufgeht.

    Der Schreibstil der Autorin liest sich flüssig und angenehm. Der Zeitgeist der 60er Jahre wird gut beschrieben. Durch die wechselnden Perspektiven erhält man einen guten Einblick in die Gefühlswelt von Benno und Anne. Annes neue Aufgabe verleiht ihr Energie und Elan. Mit ihrer Tätigkeit verkauft sie nicht einfach nur ein Produkt, sie verkauft den Frauen Luxus, Schönheit und ein neues Stück Selbstbewusstsein. Sie geht in ihrer Tätigkeit als Avon-Beraterin auf. Gleichzeitig kämpfen die Eheleute um den Erhalt ihrer Ehe, da sie sich immer mehr auseinandergelebt haben.

    Neben dem Leben von Anne erfährt man auch viele historische Hintergründe zu der Firma Avon und ihrer Entwicklung. Das ist interessant in die Handlung eingebaut. Auch die Beschreibung der Unterschiede zwischen dem Stadt- und Landleben der Frauen ist gut gelungen.

    „Ein Koffer voller Schönheit“ ist eine interessantes Stück Zeitgeschichte, das ebenso unterhaltsam wie informativ ist und das ich gerne gelesen habe und empfehlen kann.
    Das Buch der verschollenen Namen Kristin Harmel
    Das Buch der verschollenen Namen (Buch)
    11.09.2021

    Fesselnd und berührend

    „Das Buch der verschollenen Namen“ ist ein historischer Roman mit wahrem Hintergrund der Autorin und Journalistin Kristin Hamel.

    Die Handlung beginnt im Jahr 2005. Eva Abrams entdeckt in der New York Times ein Buch, dass ihr vor über 60 Jahren gehörte „Das Buch der verschollenen Namen“ in dem so viele Geheimnisse stehen auf die sie nie eine Antwort erhalten hat. Der Bibliothekar Otto Kühn sucht den Besitzer. Eva beschließt dem Aufruf in der Zeitung zu folgen und macht sich auf den Weg nach Berlin, da nur sie das Buch entschlüsseln kann.

    Der Roman wird in zwei Handlungssträngen erzählt. In dem einen erfährt man, was sich in Frankreich zur Zeit des Zweiten Weltkriegs abgespielt hat und der andere berichtet in der Gegenwart.

    Das Leben von Eva im Zweiten Weltkrieg ist sehr berührend. Auch wenn inzwischen längst bekannt ist, wie viele grausame Taten sich damals ereignet haben und dass es trotzdem viele mutige Widerstandskämpfer gab, die sich unerschrocken zur Wehr gesetzt haben, ist es jedes Mal wieder erschütternd dies anhand einzelner Schicksale zu erfahren. Eva ist eine ganz starke Protagonistin die mich mit ihrer Vergangenheit ebenso beeindruckt hat, wie sie es in der Gegenwart tut.

    Dieses Buch macht sprachlos und gibt gleichzeitig Hoffnung. Es zeigt, dass es sich lohnt zu kämpfen und Aufgeben keine Option ist. Mir bleibt nur eins zu sagen: Unbedingt lesen.
    Die Teehändlerin Susanne Popp
    Die Teehändlerin (Buch)
    11.09.2021

    Historische Familiensaga über die Familie Ronnefeldt

    „Die Teehändlerin“ ist der erste Band der Ronnefeldt-Saga der in der Schweiz lebenden Autorin Susanne Popp, die mich bereits mit ihrem Debüt „Madame Clicquot und das Glück der Champagne“ begeistert hat.

    Die Handlung beginnt im Frühjahr 1938 in Frankfurt. Es geht um das Leben der Eheleute Friederike und Tobias Ronnefeldt, die im Tee- und Kolonialwarenhandel tätig sind. Bisher war hauptsächlich Tobias für das Geschäft zuständig, aber als er sich auf eine Geschäftsreise nach China begibt, merkt Friederike, dass das Unternehmen durch den Prokuristen in Gefahr ist und nimmt die Geschäfte selbst in die Hand.

    Der Schreibstil der Autorin gefällt mir gut, er ist angenehm zu lesen, unterhaltsam und atmosphärisch. Der Zeitgeist, die aufkommende Industrialisierung und das gesellschaftliche Leben werden lebendig beschrieben. Mir gefiel das Setting und konnte mir das historische Frankfurt gut vorstellen.

    Auch die Charaktere wirken authentisch und lebendig. Friederike ist eine starke Persönlichkeit, sympathisch, engagiert willensstark und klug. Ihr Mann Tobias passt perfekt in die Zeit und auch die Nebencharaktere, wie z.B. der charmante Paul Birkholz oder der windige Julius Mertens werden detailliert beschrieben.

    Vorweg gibt es ein hilfreiches Personenverzeichnis, in dem die realen und fiktiven Personen gekennzeichnet sind. Die beiden Innencover fand ich sehr gelungen, im vorderen befindet sich eine Karte des historischen Frankfurts und im hinteren Abbildungen aus den Anfängen der Tee-Marke Ronnefeldt.

    Mit ihrem Nachwort hat Susanne Popp den Roman perfekt abgerundet indem sie noch einmal deutlich macht worum es ihr beim Schreiben des Romans ging und was fiktiv und was Geschichte ist.

    Mir hat die Kombination aus emotionaler Unterhaltung und der Vermittlung von historischen Fakten sehr gut gefallen und ich bin schon sehr gespannt auf den zweiten Teil der Saga.
    Reise durch ein fremdes Land Reise durch ein fremdes Land (Buch)
    09.09.2021

    Intensiv & emotional

    „Reise durch ein fremdes Land“ ist ein sehr intensives Buch des nordirischen Autors David Park und hat mich besonders durch seine poetische Sprache sehr beeindruckt.

    Es ist kurz vor Weihnachten. Überall herrscht Schneechaos und die Bevölkerung wird aufgefordert unnötige Reisen zu vermeiden. Aber für Tom und seine Familie ist es wichtig, dass sein kranker Sohn Luke Weihnachten zu Hause ist und so macht sich Tom mit dem Auto auf den Weg in die Universitätsstadt. Während der Autofahrt durch den Schnee kommen bei Tom Erinnerungen hoch. Er hat Schuldgefühle wegen seines ersten Sohnes Daniel. Seine Gedanken werden immer wieder von Telefonaten mit seiner Frau, seiner Tochter und Luke unterbrochen, wandern aber immer wieder zurück zu seinem ältesten Sohn Daniel.

    Der Schreibstil des Autors ist poetisch und bildgewaltig. Die Schneelandschaft, die Gewalt der Natur hatte ich direkt vor Augen und konnte die Kälte regelrecht spüren. Toms innerer Zwiespalt, das Gefühl versagt zu haben, seine Schuldgefühle, die er seinem Sohn Daniel gegenüber verspürt, haben mich richtig mitgenommen. Die Handlung ist eigentlich sehr ruhig, aber so voller Emotionen, das ich durchweg gefesselt war. Im Grunde ist es eine Familientragödie, in der es darum geht, dass Tom loslassen muss, um für sich den inneren Frieden zu finden. Das Ende ist offen, da das Leben weitergeht.

    Abschießend findet man einen Link zu einer Playlist mit Songs, die Tom auf seiner Fahrt gehört hat. Ich hätte mir diese zu Beginn des Buches gewünscht, um mich von Toms Musik während des Lesens begleite zu lassen. Außerdem gibt es einen Hinweis zu der Seite auf der Bilder der Fotografin Sonya Whitefield zu finden sind, auf denen sie ihre persönlichen Eindrücke zu dem Buch sichtbar gemacht hat.
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