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    Tara Top 50 Rezensent

    Aktiv seit: 24. August 2019
    "Hilfreich"-Bewertungen: 34
    360 Rezensionen
    Dian Fossey - Die Forscherin Susanna Leonard
    Dian Fossey - Die Forscherin (Buch)
    04.09.2022

    Dian Fossey - eine vielschichtige Frau

    „Dian Fossey - Die Forscherin: Sie rettete bedrohte Tiere. Und bezahlte einen hohen Preis“ lautet der erste Titel aus der Reihe „Mutige Frauen, die Geschichte schrieben“ von der Autorin Susanna Leonard.

    Der Name der amerikanischen Gorillaforscherin Dian Fossey war mir durchaus bekannt, aber über ihr Leben wusste ich bisher – abgesehen von ihrer Forschungsarbeit – nichts. In dieser Romanbiografie berichtet die Autorin nun über ihr gesamtes Leben. Sie beginnt mit den letzten Jahren der Forscherin, es folgen Rückblicke in ihre Kindheit, zu ihrer ersten Afrikareise, verschiedenen Zeitpunkten ihrer Forschungsarbeiten und die Ereignisse um diese herum. Die Ereignisse werden nicht chronologisch erzählt. Dadurch liest sich diese Romanbiografie sehr spannend. Gerade erfährt man mehr über Dians Kindheit, ist noch ganz betroffen von den Ungerechtigkeiten, die sie erfahren musste, da geht es in Afrika bei den Berggorillas weiter.

    Dian war eine vielschichtige Frau. Ihren Mitmenschen gegenüber verhielt sie sich oft harsch und fordernd, aber trotzdem merkt man an ihrem Handeln und Verhalten sowohl Kindern als auch Tieren gegenüber, dass sie ein großes Herz hatte und ihr Gerechtigkeit sehr wichtig war. Diese ist ihr sogar so wichtig, dass sie bei ihren Forderungen einige Male weit über das Ziel hinausgeschossen ist.

    Zu Beginn des Buches gibt es ein hilfreiches Personenregister und ein Hinweis auf die Zeittafel und den Glossar am Ende des Buches. Das gefiel mir sehr gut, da es ist immer so schade ist, wenn man diese Dinge erst im Anschluß entdeckt.

    Der angenehme Schreibstil macht das Lesen leicht und angenehm. Ich habe diese gut recherchierte Romanbiografie sehr gerne gelesen. Mit ihrem Nachwort, warum Dian Fossey und ihr Handeln für die Berggorillas wichtig war, hat Susanna Leonard ihr Buch gelungen abgerundet.
    Die Vergessene Karin Slaughter
    Die Vergessene (Buch)
    25.08.2022

    Spannend & temporeich

    ​ „Die Vergessene“ ist wieder einmal ein gelungener und spannender Thriller der amerikanischen Schriftstellerin Karin Slaughter.
    Die Protagonistin Andrea kannte ich bereits aus „Ein Teil von ihr“. Inzwischen ist sie US-Marschal und hat sich deutlich weiterentwickelt. Die Handlung findet dort statt, wo ihr Vater - ein Psychopath - 40 Jahre zuvor aufgewachsen ist. Sie soll eine Richterin, die Morddrohungen erhält, schützen. Als sie von Emily, einer schwangere Highschoolabsolventin, die vor 40 Jahren brutal ermordet wurde hört, macht sie es sich zur Aufgabe, die zurückliegenden Ereignisse zu klären.

    Wieder gibt es zwei Handlungsstränge. Der Autorin gelingt der Wechsel zwischen Gegenwart und Vergangenheit auch dieses Mal sehr gut. Ich habe gebannt, die Ereignisse in beiden Zeitebenen verfolgt und war gespannt wie sich diese aufeinander zubewegen. Obwohl die Zusammenhänge recht komplex sind, verliert Karin Slaughter niemals den roten Faden. Während des Lesens merkt man, wie sich die Puzzlestückchen aneinanderreihen. Die Spannung steigt stetig und der Wechsel zwischen den Zeitebenen in der Gegenwart und den 1980er Jahren ist brillant gelungen. Immer wieder konnte mich die Autorin durch Wendungen überraschen und dadurch in Atem halten. Durch diese Wechsel wird eine enorme Spannung auf aufgebaut.
    Der Thriller bleibt durchgehend spannend und temporeich, so dass man direkt mitten im Geschehen ist. Der Schreibstil ist flüssig und mitreißend. Jeder der Charaktere wirkt lebendig und authentisch.

    Wieder einmal ist es Karin Slaughter gelungen einen brillanten, gut durchdachten Thriller zu schreiben, bei dem man aufgrund seiner Spannung nicht aufhören mag zu lesen. Von mir gibt es für alle Thrillerfans eine klare Leseempfehlung.
    Die Stimme meiner Schwester Itamar Vieira Junior
    Die Stimme meiner Schwester (Buch)
    22.08.2022

    Außergewöhnlich – ein Roman der nachklingt

    „Die Stimme meiner Schwester“ ist das Debüt des brasilianischen Autors, Geographen und Ethnologen Itamar Vieira Junior.
    Bibiana ist gerade einmal sieben Jahre als, als sie und ihre gerade einmal ein Jahr jüngeren Schwester Belonísia in den Sachen ihrer Großmutter ein Messer finden. Durch ein kurze Kabbelei verliert eine von ihnen die Zunge. Durch diesen Unfall entsteht eine enge Bindung zwischen den beiden Schwester.

    Das Buch ist in drei Abschnitte gegliedert. Der erste erzählt aus der Ich-Perspektive von Bibiana und der zweite aus der von Belonísia. Im dritten erfolgt ein Wechsel zwischen verschiedenen Perspektiven. Dadurch hat der Autor zunächst eine gute Einsicht in das Leben der Schwestern gegeben. Ein Leben von zwei Mädchen, die eigentlich nach der Abschaffung der Sklaverei in einer Gemeinschaft von Landarbeitern aufgewachsen sind. Dennoch hat sich nichts an der Ausbeutung durch die Grundbesitzer geändert.

    Insgesamt umfasst die Handlung 30 Jahre in der Mitte des 20. Jahrhunderts. Der Schreibstil des Autors ist sehr direkt und er stellt den Widerstand, den Kampf und den Schmerz so deutlich da, dass es beim Lesen weh tut. Auch wenn die Geschichte um die zwei Schwestern fiktiv ist, inhaltlich ist sie real. Auch heute gibt es die Frauen und Männer, die in ländlichen Gebieten Brasiliens aufgewachsen sind, die jeden Tag hart arbeiten und das alles in der Hoffnung auf bessere Tage für ihre Kinder.

    Das Buch ist keine leichte Lektüre, es ist brutal und grausam, gibt erschreckende Einblicke in das Leben der Plantagenarbeiter und -arbeiterinnen. Man merkt mit jeder Seite, was für ein Anliegen es Itamar Vieira Junior war, auf die Geschichte dieser Menschen aufmerksam zu machen.

    Die Rückkehr der Kraniche Romy Fölck
    Die Rückkehr der Kraniche (Buch)
    07.08.2022

    Drei Generationen – ein bewegender Familienroman

    Mit ihrem neusten Buch „Die Rückkehr der Kraniche“ beweist die Autorin Romy Fölck, dass sie auch in anderen Genres als Krimis gelungen schreiben kann.

    Grete Hansen wird bald 50, ist in der Marsch aufgewachsen und nie dort weggegangen, obwohl sie stets die Sehnsucht nach Ferne in sich getragen hat. Gerade als ihr Plan woanders neu anzufangen Gestalt annimmt, stürzt ihre Mutter Wilhelmine. Wegen Wilhelmines bedenklichen Zustand kommen sowohl Gretes Tochter Anne, als auch ihre Schwester Freya angereist. Freyas Wunsch nach einem Leben voller Abenteuer und Veränderung war ebenso groß wie Gretes, aber im Gegensatz zu ihrer Schwester hat sie kurz nach dem Schulabschluß die Chance ergriffen und ist nach Berlin gegangen. Die Stimmung zwischen den vier Frauen ist angespannt, da sowohl Grete als auch Wilhelmine ein Geheimnis mit sich herumtragen.

    Der Schreibstil von Romy Fölck liest sich leicht und angenehm. Durch zahlreiche Perspektivwechsel zwsichen Greta, Freya, Anne und Wilhelmine bekommt man einen guten Einblick in das jeweilige Leben der Frauen und kann ihre Gedanken und Gefühle gut nachvollziehen.

    Mir gefielen die Beschreibungen der Natur. Das Marschland mit seiner Flora und Fauna wurden vor meinen inneren Augen lebendig und auch das raue, nordische Klima ist regelrecht greifbar.

    Obwohl dieses Buch nicht im Krimigenre angesiedelt ist, liest es sich genauso spannend wie die anderen Bücher der Autorin. Hier befasst sie sich durch die Familiengeschichte der Hansens mit Fragen des Lebens. Es geht um nicht gelebte Träume, den Mut diese noch zu verwirklichen und das Leben mit seinen Veränderungen.

    Mir hat dieser Familienroman mit seiner norddeutschen Atmosphäre gut gefallen und ich bin gespannt auf weitere Werke der Autorin.
    Thomas, V: Wie ein Stern in dunkler Nacht Thomas, V: Wie ein Stern in dunkler Nacht (Buch)
    06.08.2022

    Tragisch, dramatisch, emotional

    „Wie ein Stern in dunkler Nacht“ ist ein sehr emotionaler Roman der Autorin Violet Thomas.

    Die in Deutschland lebende Ärztin Christina muss gerade ihre zweite Fehlgeburt verkraften. Ihr Freund Steffen ist ihr dabei keine große Unterstützung und genau zu diesem Zeitpunkt fragt ihre Studienfreundin Melina nach, ob Christina vertretungsweise ihre Landarztpraxis in Schottland übernehmen kann. Nach kurzem Zögern nutzt Christina die Chance und begibt sich nach Tobermory. Die Einwohner des kleinen schottischen Dorfes sind nicht einfach und Fremden gegenüber verschlossen. Auch Aiden – einer von Christinas Patienten – verhält sich eher grummelig und abweisend, bis er mit einem schwer verletzten Fohlen in ihrer Praxis steht, da der zuständige Tierarzt nicht da ist. Aus Dank für ihre Hilfe lädt Aiden Christina ein und Christina merkt, dass nicht nur sie mit Verletzungen aus der Vergangenheit kämpft.

    Der Schreibstil von Violet Thomas ist locker und leicht zu lesen, so dass ich durch die Seiten nur so durchgeflogen ist. Sie versteht es, die Gefühle von Christina nach der Fehlgeburt und auch in Bezug auf Aiden gut zu vermitteln. Größtenteils waren diese für mich auch nachvollziehbar, allerdings konnte ich sie an einigen Stellen auch absolut nicht verstehen. Die sich langsam entwickelnde Beziehung zwischen Christina und Aiden wird authentisch beschrieben. Neben den beiden Protagonisten gab es einige weitere sympathische Charaktere, die ebenfalls gelungen beschrieben werden. Auch die Atmosphäre von Schottland, die Stimmung im Pub Mac Donals`s Arm werden gekonnt eingefangen. Allerdings gab es für meinen Geschmack ein paar dramatische Wendungen zu viel. Ich hatte mit einem Wohlfüllroman gerechnet und war zum Ende einfach nur noch entsetzt. Wer Drama, Wendungen und Überraschungen liebt, wird dieses Buch lieben, wer lieber eine Wohlfühlstory lesen möchte, ist hier nicht so gut beraten.

    Insgesamt ist es eine sehr emotionale und berührende Geschichte über Verlust und Neuanfang, die sich angenehm leicht lesen lässt.
    Kein Sommer ohne dich Emily Henry
    Kein Sommer ohne dich (Buch)
    04.08.2022

    Ein unterhaltsamer Sommerroman – amüsant und voller Emotionen

    „Kein Sommer ohne dich“ ist ein einfühlsamer Roman der Autorin Emily Henry, der wirklich perfekt in die sommerliche Jahreszeit passt.

    Poppy und Alex haben sich auf der Uni kennengelernt. Sie verbringen zahlreiche Urlaube zusammen, aber seit dem Sommerurlaub vor zwei Jahren in Kroatien sprechen sie nicht mehr miteinander. Poppy leidet unter diesem Zustand und bittet Alex um einen weiteren gemeinsamen Urlaub, um die Situation zu klären. Alex sagt tatsächlich zu.

    Die Story wird aus der Sicht von Poppy erzählt. Dadurch sind Poppys Gefühle sehr gut nachzuvollziehen. Als Leser habe ich genauso wie Poppy gerätselt, wie es in Alex aussieht.

    Poppy redet viel und durch die zahlreichen Dialoge ist die Handlung sehr lebendig. Poppy und Alex sind zwei ausgesprochen unterschiedliche Charaktere, aber beide sympathisch und Gegensätze ziehen sich schließlich an. Alex ist deutlich ruhiger als Poppy und seine Gefühle kommen wesentlich weniger zur Sprache.

    Die Handlung wechselt zwischen der Gegenart und den vergangenen Sommern. So erfährt man nach und nach immer mehr über die innige Freundschaft zwischen den beiden und wie sich diese entwickelt hat. Nach und nach erfährt man immer mehr über die beiden, so wie sie in der Vergangenheit nach und nach mehr über sich erfahren haben. Der Humor der Protagonisten hat mich oft zum Lachen gebracht und diese Gemeinsamkeit ist einfach nur wunderschön.

    Mich hat der Roman ausgesprochen gut unterhalten. Er hat mich emotional mitgenommen und ich habe das Urlaubsfeeling während des Lesens geliebt.
    Susanna Alex Capus
    Susanna (Buch)
    18.07.2022

    Von Basel nach Amerika

    Der Roman „Susanna“ des Autors Alex Capus beruht auf der Lebensgeschichte von Susanna Carolina Faesch, einer Bürgerrechtlerin und Künstlerin auf die der Autor von einem befreundeten Schriftsteller aufmerksam wurde und die leider viel zu sehr in Vergessenheit geraten ist. Mir war sie bis zu diesem Buch leider auch nicht bekannt.

    Die Handlung liegt in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Susannes Familie war eine der ältesten und reichsten der Stadt. Nach der Scheidung ihrer Eltern, folgt sie mit ihrer Mutter dem zuvor in Basel im Exil lebenden deutschen Karl Valentiny nach New York. Damit beginnt ein ganz anders Leben für die idealistische und künstlerisch interessierte Susanna.

    Alex Capus versetzt seine Leser zeitlich zurück. Die Atmosphäre von Brooklyn wird ebenso greifbar wie die Stimmung in der Gesellschaft. Susannas Leben wird gut beschrieben. Sie ist eine Künstlerin, die heiratet, einen Sohn bekommt und sich scheiden lässt, da ihr Mann nicht mit ihrem fortschrittlichen Leben zurechtkommt. Die Rechte der Ureinwohner waren ihr ein großes Anliegen, für das sie sich entsprechend engagiert hat.

    Man merkt, dass der Autor ausgiebig recherchiert hat und es ihm ein Anliegen war Susannas Leben anderen zugänglich zu machen. Die politischen und gesellschaftlichen Hintergründe sind gut um das Leben um Susannas eingebaut. Ich habe auch dieses Buch von Alex Capus gerne gelesen und bin schon gespannt womit er mich als nächstes überraschen und fesseln wird.
    Wie wir die Welt retten wollten und dabei aus Versehen das Bernsteinzimmer fanden Anni E. Lindner
    Wie wir die Welt retten wollten und dabei aus Versehen das Bernsteinzimmer fanden (Buch)
    18.07.2022

    Lebendige und spannende Unterhaltung zu einem wichtigen Thema

    „Wie wir die Welt retten wollten und dabei aus Versehen das Bernsteinzimmer fanden“ ist ein tolles Buch über ein wichtiges Thema für junge Leser ab zehn Jahren der Autorin, sechsfachen Mutter und Heilsarmeeoffizierin Anni E. Lindner.

    Zunächst wird Familie Himmelreich vorgestellt - sechs Kinder (Emmi, Sofi, Sam, Jo, Hummel, Lana), Mama und Papa Himmelreich und die Golden-Retriever-Dame Bella. Die Kinder sind zwischen fünf und sechzehn Jahren alt. Erzählt wird die Handlung aus der Ich-Perspektive der zwölfjährigen Emmi.

    Die Kinder wollen etwas gegen die Umweltverschmutzung unternehmen. Aber dann läuft alles anders als geplant und schnell stecken sie unerwarteten Abenteuer.

    Die Kapitel sind kurz und der Schreibstil ist lebendig und leicht zu lesen. Beides ist genau richtig für die Zielgruppe der Leser.

    Neben dem Umweltschutz werden zahlreiche weitere Themen angesprochen, mit denen sich die jungen Leser tagtäglich beschäftigen. Gleichzeitig wird sehr schön deutlich, dass schon mit kleinen Dingen Großes bewirkt werden kann.

    Vereinzelt befinden sich im Buch schwarz-weiß Zeichnungen der Illustrationen von Angela Glökler. Diese runden die Handlung gelungen ab und hätten gerne häufiger auftauchen dürfen. Auch hätte der Schwerpunkt gerne ein wenig deutlicher auf dem Thema Umweltverschmutzung liegen dürfen. Trotzdem ist das Buch unterhaltsam und lehrreich, mehr geht eben immer.

    Gut gefallen hat mir auch der Epilog, der nochmals deutlich darauf hinweist, dass die Umweltverschmutzung real ist und dazu auffordert etwas dagegen zu tun. Auch mit dem Hinweis auf das Bernsteinzimmer und wo weitere Informationen zu finden sind, weckt die Autorin geschichtliches Interesse.
    Freizeit Carla Kaspari
    Freizeit (Buch)
    06.07.2022

    Franziskas Leben

    „Freizeit“ ist ein Roman über das Leben einer jungen Frau der in Köln lebenden Autorin Carla Kaspari.

    Franziska hat gerade ihr Studium abgeschlossen und ist nach zwei Jahren von Paris nach Deutschland zurückgekehrt. Eigentlich führt sie ein ganz normales Leben. Sie arbeitet, feiert, trifft sich mit Freunden, macht Sport und geht in Cafes. Aber irgendetwas fehlt in ihrem Leben. Sie beobachtet das Leben und die Lebensentwürfe um sich herum, sieht Konflikte und beginnt einen Roman zu schreiben.

    Das Buch liest sich leicht und Franziskas Leben ist durchaus interessant. Franziska ist eine sympathische Protagonistin, die auf der Suche nach Halt ist und ihr Leben mit verschiedenen Höhen und Tiefen mehr oder weniger meistert. Allerdings passiert auch nichts wirklich Aufregendes, was mich beim Lesen hätte fesseln können. Dazu ist der Schreibstil der Autorin ist sehr nüchtern und sachlich. Sicherlich wird sich jeder Leser in der ein oder anderen Situation wiederfinden können, aber auf mich wirkten alle Schilderungen sehr oberflächlich. Keines der angesprochenen Themen wurde vertieft.

    Mich lässt das Buch ein wenig ratlos zurück. Es lies sich gut lesen, war unterhaltsam, aber so richtig etwas daraus mitnehmen kann ich leider nicht.
    Höfler, S: Feuerwanzen lügen nicht Höfler, S: Feuerwanzen lügen nicht (Buch)
    03.07.2022

    Freundschaft und Geheimnisse

    „Feuerwanzen lügen nicht“ ist ein Roman für junge Leser ab elf Jahren über Freundschaft und alles was dazu gehört der Autorin Stefanie Höfler.

    Nits und Mischa sind schon lange gut befreundet obwohl sie sehr unterschiedlich sind - vielleicht aber auch gerade deshalb. Der hibbelige, ewig quasselnde Nits und der ernste, schlaue, ruhige Mischa ergänzen sich einfach gut. Nits hat, so wie es unter Freunden ist, Mischa ausnahmslos alles geglaubt, bis er zum ersten Mal mit einer Unwahrheit konfrontiert wird, bei der es dann aber nicht bleibt. Es werden immer mehr Lügen und Nits wundert sich, dass er diese bisher nicht gesehen hat.

    Obwohl es in der Geschichte hauptsächlich um Mischa geht, wird sie aus der Perspektive von Nits erzählt. Wir mochten Nits sehr, er quasselt einfach lebendig darauf los und nimmt sich nicht zurück. Jedes der Kapitel beginnt mit einem seiner Reime, die neugierig darauf machen, was nun folgen könnte.

    Nach und nach erfährt man immer mehr über Mischa und seine Familie. Auch wenn Lügen nie eine gute Idee sind, wird hier verständlich warum Mischa lügt. Es gibt viele Themen, die Kindern und Jugendlichen einfach unangenehm sind und die sie noch nicht einmal ihren besten Freunden erzählen wollen. Stefanie Höfler spricht hier diverse dieser Themen an und stellt dabei gelungen dar, wie schwierig es sein kann sich anderen gegenüber zu öffnen, obwohl es nicht wirklich einen Grund dazu gibt.

    Die Geschichte von Mischa und Nits gibt Mut offener mit Problemen umzugehen. Hier geht es um Freundschaft, Vertrauen, Familie, Lügen, Verletzungen und Mut. Damit werden so viele unterschiedliche Themenbereiche angesprochen, dass sich der Roman gut als Grundlage für tiefgreifende Gespräche eignet.
    P.S. Morgen bist du tot P.S. Morgen bist du tot (Buch)
    02.07.2022

    Packend, fesselnd, anders

    „P.S. Morgen bist du tot“ ist das gelungene Debüt der in Washington lebenden Autorin und Psychologin Vera Kurian.

    An der John Adams University in Washington D.C. findet eine klinische Studie mit Psychopathen statt. Insgesamt sind es sieben, die nichts voneinander wissen. Eine von ihnen ist Chloe. Ihr ist die Studie ziemlich egal und sie wollte nur aus einem Grund an diese Uni. Sie will Rache an Will, der ihr in der Vergangenheit Unverzeihliches angetan hat. 60 Tage nach ihrer Ankunft will sie ihn umbringen und hat sich dafür einen detaillierten Plan zurechtgelegt. Allerdings werden dann innerhalb kurzer Zeit zwei Studienteilnehmer auf übelste Weise umgebracht und es entsteht der Verdacht, dass der Mörder es auf die Teilnehmer der Studie abgesehen hat. Chloe tut sich mit anderen Studienteilnehmern zusammen und sie versuchen gemeinsam herauszubekommen, wer dahintersteckt.

    Der Schreibstil der Autorin ist richtig fesselnd. Kapitelweise werden die Tage bis zu Chloes Ziel Will umzubringen, heruntergezählt. Die Perspektive wechselt zwischen ihr und einigen der anderen Studienteilnehmern. Dabei gibt es äußerst aufschlussreiche Einblicke in die Gedankenwelt der Charaktere.

    Chloe ist eine interessante Protagonistin. Sie ist sehr selbstbewusst, berechnend, zielstrebig und weiß, was sie will. Egal was passiert, sie verfolgt besessen ihr Ziel. Aber auch die übrigen Studienteilnehmer werden detailliert und authentisch dargestellt. Sie trauen sich gegenseitig kein Stück und ich wusste beim Lesen auch nicht mehr, wem ich trauen kann und wer falsch spielt. Man merkt, dass die Autorin Psychologin ist, da sie deren Gedankenwelt, wie sie ohne Gewissensbisse lügen und manipulieren gekonnt darstellt. Gleichzeitig gelingt es ihr Sympathien für ihre Charaktere zu erschaffen.

    Die Schauplätze und das Leben der Studenten werden glaubwürdig beschrieben. Ich war wirklich durchgehend gefesselt und es haben sich zahlreiche Fragezeichen in meinem Kopf gesammelt, die durch verblüffende Wendungen gelöst wurden und neue hervorgerufen habe.

    Ich fand diesen Thriller großartig und bin gespannt auf weitere Werke der Autorin.
    Ich bin Joy Jenny Valentine
    Ich bin Joy (Buch)
    30.06.2022

    Eine lebensfrohe Protagonistin voller Optimismus

    „Ich bin Joy“ ist der erste Band der Die Joy-Applebloom-Trilogie der Autorin Jenny Valentine.

    Der Name von der zehnjährigen Joy ist Programm. Sie ist eine süße, optimistische Protagonistin in deren Leben sich gerade so einiges verändert. Bisher ist sie mit ihren Eltern und ihrer Schwester Claude um die Welt gereist und hat für ihr Alter schon eine ganze Menge gesehen und erlebt. Doch nun lebt sie mit ihrer Familie bei ihrem Großvater in England und besucht dort die Schule. Für Joy ist das alles ganz neu, feste Routinen gehörten bisher nicht zu ihrem Tagesablauf, aber sie sieht immer das Positive im Leben. Als auf dem Schulhof eine große alte Eiche gefällt werden soll, ist für Joy klar, dass sie etwas dagegen unternehmen muss und findet dabei in Benny einen Unterstützer und Freund.

    Mit Joy hat die Autorin eine wirklich liebenswerte Protagonistin erschaffen. Das Buch ist aus ihrer Perspektive erzählt und ihre Gedanken und Ideen sind nachvollziehbar. Sie liebt das Leben und diese Lebensfreude kommt auf jeder Seite durch. Wenn sie ein Ziel hat, wird sie es auch erreichen.

    In dem Buch befinden sich passende Zeichnungen der Illustratorin Claire Lefevre, die die Handlung gelungen abrunden.
    Am Ende des Buches befindet sich ein Steckbrief „Alles über JOY“. Den hätten wir uns zu Beginn gewünscht, aber das ist nur eine Kleinigkeit, insgesamt finde ich das Buch rundum gelungen und freue mich schon auf die Fortsetzung.
    Violeta Isabel Allende
    Violeta (Buch)
    21.06.2022

    Eine Lebensgeschichte zwischen zwei Pandemien

    „Violeta“ ist ein Roman über eine ungewöhnliche Frau von der chilenisch-US-amerikanischen Schriftstellerin Isabel Allende.
    Die Handlung umfasst ein Jahrhundert von 1920 bis 2020. Violeta Del Valle - aus deren Perspektive das Buch geschrieben ist - steht im Mittelpunkt. Sie beschreibt die Ereignisse in Briefform an ihrem Enkel Camilo.

    Violeta ist das jüngste Kind der Familie und hat fünf ältere Brüder. In 100 Jahren Lebensgeschichte, deren Handlung in Südamerika - vermutlich Chile, obwohl dies nie eindeutig gesagt wird - stattfindet, sind verwoben mit den politischen, kulturellen, sozialen und gesellschaftlichen Veränderungen.

    Zwischen zwei Pandemien – der Spanischen Grippe und Covid-19 – greift die Autorin bedeutende historische Ereignisse auf.
    Es geht um den Krieg, die Weltwirtschaftskrise, Revolutionen, Militärdiktatur, die Frauenbewegung und vieles mehr. Es ist ein vielfältiges und interessantes Buch, in dem neben dem Leben von Violeta historische Meilensteine aufgegriffen und mit den Auswirkungen auf Violetas Leben verknüpft werden. Sie ist eine starke Protagonistin, die in ihrer Rolle als Mutter und Geliebte mal verletzlich, entschlossen, mutig , anpassungsfähig und mitfühlend dargestellt wird.

    Die Anzahl der Charaktere ist enorm hoch und für mich hätten es gerne weniger sein dürfen, ohne dass mir etwas gefehlt hätte.
    Dennoch hat mich auch dieses Buch der Autorin wieder sehr gefesselt. Isabel Allendes Schreibstil ist einfach beeindruckend und die Kombination aus Unterhaltung und Wissenswertem ist ihr großartig gelungen.
    Die dunkle Leidenschaft Reinhard Haller
    Die dunkle Leidenschaft (Buch)
    12.06.2022

    Interessante Auseinandersetzung mit dem Thema Hass

    „Die dunkle Leidenschaft - Wie Hass entsteht und was er mit uns macht“ ist ein vielseitiges Sachbuch zum Thema Hass des Autors Prof. Dr. med. Reinhard Haller, der auch Psychiater, Psychotherapeut, Neurologe und Gerichtsgutachter ist. Da er durch seine Tätigkeiten bereits mit Straftätern in allen nur denkbaren Bereiche gearbeitet hat, kann er auf seine persönlichen Erfahrungen zurückgreifen.

    Bereits im Vorwort wirft der Autor zahlreiche Themen rund um das Thema Hass auf und verspricht diese aufzulösen. Das Buch ist sein „Beitrag im Kampf gegen ein Klima des Hasses“.

    In fünfzehn verschiedenen Themenbereichen nähert sich der Autor der Thematik von einer anderen Seite. Es geht darum, wie Hass entsteht, wo seine Wurzeln liegen, welche Emotionen eng verwandt sind, was für grässliche Verbrechen er möglich macht und vieles mehr. Mir haben die letzten beiden Abschnitte, wie sich Hass überwinden lässt und die Schritte gegen den Hass in der Gesellschaft am besten gefallen. Alle Informationen sind sehr interessant und eingängig geschrieben. Die Einblicke in die dunkle Seite der menschliche Psyche, die ich hier erhalten habe, sind ebenso erschütternd wie aufschlussreich.

    Sachliche Informationen aus dem Bereich der Genetik, der Hirnforschung, der Psychologie und der Soziologie, finden hier ebenso Raum wie praxisnahe Beispiele aus dem Arbeitsleben von Prof. Dr. med. Reinhard Hallers.

    Ich fand diesen Ratgeber sehr informativ und aufschlussreich. Würde ihn jeder lesen und mit diesem Wissen durch` s Leben gehe, wäre die Welt mit Sicherheit ein freundlicherer Ort.
    Villa Amalfi Giulia Romanelli
    Villa Amalfi (Buch)
    02.06.2022

    Hier wird Sehnsucht geweckt – ein toller Roman mit einem wunderschönem Setting

    „Villa Amalfi: Träume über dem Meer“ ist der erste Band der Villa-Amalfi-Saga von der Autorin Giulia Romanelli die mit ihrer Familie im Süden von Italien lebt.

    Die Handlung beginnt mit der Geburt von Ida. Ihr Start ins Leben ist keiner von dem man träumt. Ihr Vater ist enttäuscht, dass sie kein Junge ist und behandelt in den folgenden Jahren weder seine Frau noch Ida besonders zuvorkommend. Als er sie an einen alten Mann verheiraten will, geligt Ida mit Hilfe ihrer Mutter die Flucht. Zunächst kommt sie bei ihren Verwandten unter, findet aber schon bald eine Stelle in einem Hotel an der Amalfiküste – dem Villa Amalfi. Von diesem Moment an ändert sich Idas Leben….

    Die Ereignisse sind in den Fünfzigerjahren angesiedelt. Giulia Romanelli gelingt es gut die Atmosphäre der damaligen Zeit einzufangen. Ebenso gekonnt beschreibt sie das Flair der Amalfiküste. Das Meer, den Strand, die Menschen, die dort leben und das Hotelleben haben in mir eine unglaublich große Sehnsucht nach Italien geweckt. Am liebsten hätte ich direkt meine Koffer gepackt, um an die Amalfiküste zu reisen.

    Mit Ida hat die Autorin eine sehr sympathische Protagonistin geschaffen. Sie ist eine kluge junge Frau, die das Herz am rechten Fleck hat und weiß, wie sie sich wo geschickt einbringen kann. Auch die anderen Charaktere werden authentisch beschreiben. Dabei sind die meisten, bis auf wenige Ausnahmen sehr liebenswürdig, so dass man nur das Beste für sie hofft.

    Auch wenn mir an einigen Stellen die Ereignisse für Ida ein wenig zu glatt liefen und sie mir ein wenig zu clever war, hat mich das Buch durch seine wundervolle Atmosphäre sehr gefesselt, so dass ich es gar nicht aus der Hand legen wollte.
    Ich freue mich jetzt schon sehr auf den zweiten Teil und ein Wiedertreffen mit Ida, den anderen Charakteren und ganz viel Italienflair.
    Power Sisters 01 William Maury
    Power Sisters 01 (Buch)
    26.05.2022

    Nichts geht über Geschwisterliebe – sehr amüsant

    „Power Sisters 01: Krieg und Frieden“ ist der erste Band über die beiden Schwestern Wendy und Marine des französischen Autors Christophe Cazenove.

    Marine ist die kleine Schwester von Wendy und wie das so unter Geschwistern ist, sie lieben, streiten und necken sich und gehen sich natürlich gegenseitig gehörig auf die Nerven.

    Das Buch ist im Comicstil gestaltet und der Illustrator William Maury hat die beiden Mädels gelungen dargestellt. Allein die Mimik der beiden ist wirklich zum Schreien komisch und mit eben soviel Humor wird der Familienalltag unter den Schwestern beschrieben. Mit einer kleinen Schwestern wie Marine hat Wendy es auch wirklich nicht leicht, die hat es nämlich faustdick hinter den Ohren.

    Obwohl hier vieles sehr überzogen dargestellt wurde, jeder der Familie hat weiß, dieses turbulente Familienchaos gibt es wirklich und genau deswegen haben mich die vielen kurzen und lebendigen Comicgeschichten sehr zum Lachen gebracht.
    Das empfohlene Lesealter ab neun Jahren erscheint mir ein wenig zu früh, da ich denke, dass gerade der Abstand auf die Situationen zum Lachen reizt. Aber vielleicht lachen jüngere Leser auch einfach an anderen Stellen.

    Ich mag die beiden Power-Schwestern und bin gespannt auf Band zwei.
    Papyrus Irene Vallejo
    Papyrus (Buch)
    24.05.2022

    Eine Zeitreise durch die Welt der Bücherei

    „Papyrus“ ist ein umfangreiches Werk über die Welt der Bücher der spanischen Literaturwissenschaftlerin und Schriftstellerin Irene Vallejo.

    Die Autorin hat über 750 Seiten mit interessanten und wissenswerten Fakten rund um das Thema Buch gefüllt. Sie beginnt mit der berühmtesten Bibliothek der Geschichte in Alexandra und beschäftigt sich ersten Teil mit Griechenland. Im zweiten Teil geht es dann um Rom.

    Die Informationsflut ist gigantisch. Durch die kurzen Kapitel und den angenehm Schreibstil liest sich aber alles sehr angenehm. Obwohl es sich um ein Sachbuch handelt, hatte ich zu keinem Zeitpunkt das Gefühl ein solches zu lesen. Irene Vallejo verbindet die historischen Fakten immer wieder mit der Gegenwart und lässt Persönliches einfließen.

    Ich hätte nicht gedacht, dass die Entwicklung und Entstehung von Büchern so spannend gewesen ist und kann das Buch geschichtlich Interessierten ebenso empfehlen wie Buchliebhabern.
    Amelia Anna Burns
    Amelia (Buch)
    11.05.2022

    Erschütternd !

    „Amelia“ war nach „Der Milchmann“ mein zweiter Roman der nordirischen Schriftstellerin Anna Burns, in dem sie mich wieder in das Irland der 1970er Jahre und die darauf folgenden Jahre mitgenommen hat.

    Die achtjährige Amelia Boyd Lovett lebt mit ihren Eltern und ihren Geschwistern in einfachen Verhältnissen in Belfast. Somit wächst sie mitten in den „Troubles“ auf. Zunächst ist das für sie normal, sie kennt es nicht anders, aber bei mir haben die Schilderungen für Entsetzen gesorgt. In verschiedenen Szenen beschreibt die Autorin wie Amelia die Gewalt erlebt und zugleich an was für Kleinigkeiten sie sich erfreut.

    Der Schreibstil der Autorin ist sehr direkt. Sie beschönigt nichts und die Anzahl der grausame Szenen, Gewalt, Mord, Folter, psychischer Terror und Vergewaltigungen sind nichts für zartbesaitete Leser.

    Obwohl die eigentlichen historischen Ereignisse über den Nordirlandkonflikt eher im Hintergrund bleiben, werden die historischen Ereignisse durch Andeutungen und Fakten, die sich bis in die Gegenwart ziehen, thematisiert.
    Es ist ein erschreckender und aufwühlender Roman, den ich sicherlich noch lange im Gedächtnis behalten werde.
    Santana, L: Sommer der Blütenfrauen Santana, L: Sommer der Blütenfrauen (Buch)
    05.05.2022

    Ein wundervoller Sommerroman mit sehr unterschiedlichen Charaktere

    "Der Sommer der Blütenfrauen" ist ein richtig schöner Sommerroman der Autorin Lea Santana.

    Die drei Protagonistinnen Rose, Marguerite und Viola könnten kaum unterschiedlicher sein, sowohl vom Verlauf ihres bisherigen Lebens als auch von ihren Charaktereigenschaften her. Allerdings stehen sie alle drei an einem Wendepunkt in ihrem Leben.

    Schon nach wenigen Seiten konnte ich das Buch kaum noch aus der Hand legen. Der Schreibstil von Lea Santana ist sehr lebendig und ich hatte sowohl den Biohof auf dem Rose zunächst arbeitet, das Restaurant von Marguerite als auch das Weingut von Violas Familie gut vor Augen.

    Jeder der Charaktere wird facettenreich beschrieben und nicht jede der Frauen hat es mir leicht gemacht sie auf Anhieb zu mögen. Aber ihr Verhalten, ihre Gedanken und Gefühle waren stets nachvollziehbar und jede der drei macht im Verlauf der Handlung eine Entwicklung durch. Neben den Protagonistinnen gibt es noch weitere Charaktere, die ebenfalls sehr detailliert dargestellt werden.

    In jedem Kapitel stehen Rose, Marguerite und Viola im Wechsel im Vordergrund. Durch diese Perspektivwechsel bleibt es durchgehend spannend und abwechslungsreich.

    Mir hat die Entwicklung der drei Frauen sehr gut gefallen und die dabei angeschnittenen Themen sind so vielfältig wie das Leben. Es geht um Freundschaft, Familie, Zukunft, Zusammenhalt, Pläne, Ängste, Selbstvertrauen und vieles mehr. Neben bester Unterhaltung bietet das Buch damit noch zahlreiche Denkanstöße, die mir gut gefallen haben.

    Ich kann diesen wundervollen Sommerroman nur empfehlen und freue mich schon auf weitere Bücher der Autorin.
    Falk, S: Fast ein Idyll Falk, S: Fast ein Idyll (Buch)
    04.05.2022

    Amüsante Episoden

    In „Fast ein Idyll. Halbwegs wahre Geschichten“ erzählt die Autorin Susanne Falk in 30 kurzen Episoden aus dem Leben historischer Persönlichkeiten.

    Die Prominenz, über die die Autorin hier schreibt, ist eine interessante Mischung aus historischen Berühmtheiten – die z.B. aus der Wissenschaft, der Literatur, der Kunst oder der Musik bekannt sind - die über keinerlei Verbindungspunkte verfügen. Von daher kann man jede Geschichte für sich genießen. Das Buch eignet sich also perfekt für eine kleine oder ganz kleine Pause zwischendurch, da die Episoden zwischen einer und zwanzig Seiten lang sind.

    Egal, ob es um Thomas Mann, Bertha von Suttner oder Briefe von Jane Austen an Cassandra ging, eines fragt man sich nach jeder dieser Episoden. Wie viel Wahrheit steckt hier drin ?

    Wer vorab wissen möchte, über wen er hier alles etwas erfahren kann, muss an das Ende des Buches blättern. Das Inhaltsverzeichnis hat sich nämlich auf den letzten Seiten versteckt.

    Ich mag den Schreibstil von Susanne Falk, da er sich leicht liest und immer ein wenig Humor mitschwingt.

    Wer gerne Kurzgeschichten mag, wird sicherlich auch dieses Buch mögen.
    Morgen kann kommen Ildikó von Kürthy
    Morgen kann kommen (Buch)
    23.04.2022

    Das Leben mit seinen Veränderungen anzunehmen

    „Morgen kann kommen“ ist wieder ein lesenswerter Roman der in Hamburg lebenden Autorin und Journalistin Ildikó von Kürthy.

    Durch ein liegengelassenes Foto in einem Drogeriemarkt am Fotoauszugsdrucker gerät das Leben der 51-jährige Ruth aus den Fugen. Ohne nachzudenken fährt sie in das Haus ihrer Großeltern, wo sie ewig nicht gewesen ist. Dort trifft sie auf ihre Schwester Gloria, den lebensmüden Rudi und Erdal. Wer die Bücher von Ildikó von Kürthy kennt, dem dürfte Erdal bereits bekannt sein. Mich hat das Wiedertreffen des Charakters gefreut, aber das Buch lässt sich auch problemlos ohne Vorkenntnisse über ihn lesen.

    Es hat eine Weile gedauert, bis ich in die Handlung hineingefunden habe, da mir zunächst nicht klar war, was passiert ist und warum Ruth und Gloria so lange nichts miteinander zu tun hatten.

    Ruth und Gloria sind zwei sehr unterschiedliche Schwestern und auch die übrigen Charaktere sind ein wenig speziell, was sie aber nicht weniger authentisch, sondern eher sympathisch macht. Was Ruth passiert ist, ist sicherlich nichts Ungewöhnliches, sondern eine Situation mit der so oder in ähnlicher Form viele Frauen klar kommen müssen.

    Der Schreibstil von Ildikó von Kürthy ist locker, witzig, warmherzig und lässt sich leicht lesen. Ihre Sätze stecken voller Emotionen, aber auch voller Ironie und Humor. Es ist ein sehr ehrliches Buch, das dazu auffordert sein Leben mit seinen Veränderungen anzunehmen.

    Auf den Seiten des Buchs befinden sich sehr schöne Illustrationen, die der tiefgreifenden Thematik ein wenig Leichtigkeit verleihen.

    Mich hat dieser Roman gut unterhalten und gleichzeitig hat er mir Stoff zum Nachdenken geliefert.
    Smart, J: Bunny vs. Monkey - Der Wahnsinn beginnt Smart, J: Bunny vs. Monkey - Der Wahnsinn beginnt (Buch)
    23.04.2022

    Chaotisch, wild, witzig

    „Bunny vs. Monkey - Der Wahnsinn beginnt“ ist das erste Werk des britischen Comiczeichners und Autors Jamie Smart, das es nun auch auf deutsch gibt.

    Der ursprüngliche Plan war es den Affen mit einer Rakete ins Weltall zu schicken. Dummerweise ist seine Reise hinter dem nächsten Hügel beendet und er befindet sich nicht auf einem fremden Planeten, der ihm zum Herrschen zur Verfügung steht, sondern im Wald wo er zunächst auf einen Hasen trifft. Für den Affen ist das kein Problem, ganz im Gegenteil, hier wird seine Sprache gesprochen, das macht es direkt viel leichter Befehle zu verteilen und den ursprünglichen Waldbewohnern zu sagen wo es langgeht.

    Jede Seite ist hier bunt, laut und witzig. Über den herrischen kleinen Affen haben wir uns ganz wunderbar amüsiert und ihn gerne auf seinem Roadtrip durch den Wald begleitet. Die kurzen Comoictexte eignen sich auch bestens für wenig leseaffine Kinder.

    Auf den letzten Seiten des Buches befindet sich einfache Anleitungen, wie sich der Hase und der Affe in einfachen Schritten nachzeichnen lässt. Diese sind wirklich toll, so gelingt es auch weniger künstlerisch Begabten die Figuren selbst zum Leben zu erwecken.

    Bei diesem Comic handelt es sich um den ersten Band der Reihe von Jamie Smart und wir freuen uns schon sehr auf die Fortsetzung „Die Invasion der Menschen“. Der Titel klingt jedenfalls unserer Meinung nach schon mal sehr vielversprechend.
    Zurück nach Übertreibling Gloria Gray
    Zurück nach Übertreibling (Buch)
    19.04.2022

    Total schräg

    „Zurück nach Übertreibling: Vikki Victorias erster Zwischenfall“ ist das Debüt der in München lebenden Entertainerin und Autorin Gloria Gray.

    Vikki Victoria ist Künstlerin und wohnt in München. Toni Besenwiesler ist der Meinung, dass Vikki dafür verantwortlich ist, dass er vor 13 Jahren wegen des Mordes an seiner Frau ins Gefängnis gekommen ist. Nun ist er ausgebrochen und Vikki muss sich schleunigst in Sicherheit bringen. Deswegen flüchtet sie in ihre Heimat nach Übertreibling.

    Der Titel des Buches ist hier Programm. Alles ist schrill, ein wenig übertrieben, schillernd und irgendwie total abgedreht. Allem voran Vikki, die mit ihren 41 Jahren eine lebensfrohe Frau mit reichlich Selbstbewusstsein und frecher Klappe ist.

    Vikkis Art zu berichten ist einfach klasse - lebendig, bunt und unerschrocken - so dass ich eigentlich durchgehend vor mich hingegrinst habe. Aber nicht nur Vikki ist schräg, auch die anderen Charaktere machen Spaß. Thematisch greift die Autorin auch in die Vollen. Es handelt sich um einen der Krimi, in dem aktuelle gesellschaftliche Themen auf eine wunderbar amüsante Art und Weise auf die Schippe genommen werden. Aber wie das so ist, ein wenig Wahrheit - oder auch ganz viel – ist immer enthalten.

    Neben Übertreibling gibt es weitere interessante Ortsnamen und der bayrische Charme, der hier immer wieder durchkommt, hat mir einfach Spaß gemacht. Wenn man diesen rasanten und total übertriebenen Krimi nun gelesen hat, kann man allen wegen des letzten Satzes das Buch nicht ohne ein Grinsen aus der Hand legen.

    Wer Krimis mit Humor mag, liegt mit diesem Buch genau richtig und ich freue mich schon auf Vikkis zweiten Zwischenfall.
    Real Easy Real Easy (Buch)
    10.04.2022

    Starke Story - rasant, fesselnd, ungewöhnlich

    „Real Easy“ ist ein fesselnder Thriller der in New York lebenden Autorin Marie Rutkoski.

    Die Handlung ist 1999 in Illinois angesiedelt. Samantha (Ruby) arbeitet – wie auch viele andere Frauen - in einem Stripclub, dem Lovely Lady. Sie verdient gut und trennt ihr Privatleben strikt von ihrem Beruf. Aber eine neue Tänzerin entpuppt sich als dermaßen unbedarft, dass Samantha das Gefühl hat, dass sie diese einfach unterstützen muss. Dabei begibt sie sich vollkommen unerwartet in eine gefährliche Situation.

    Mit Samantha hat Marie Rutkoski einen sehr vielschichtigen Charakter geschaffen. Auf der einen Seite ist sie sehr professionell, aber trotzdem nicht empathielos oder abgestumpft. Ganz im Gegenteil, sie ist ein sehr familiärer Mensch, unterstützt ihren Freund Nick und seine Tochter Rosie, die sie liebt, als ob es ihre eigene Tochter wäre. Das Tanzen war und ist nicht Samanthas Traum, aber sie unterstützt ihre Familie gerne damit und trennt diese beiden Welten strikt.
    Nachdem zwei Tänzerinnen aus dem Lovely Lady verschwinden und tot aufgefunden werden, beginnen Detective Holly Meylin und Victor Amador zu ermitteln.

    Durch die wechselnden Perspektiven liest sich das Buch unglaublich spannend und gibt äußerst interessante Einblicke aus ganz unterschiedlichen Blickwinkeln. Marie Rutkoski hat sich direkt ins Milieu begeben und berichtet authentisch über das Seelenleben der Frauen dort.

    Der Schreibstil der Autorin ist sehr direkt und deutlich und ich habe einige Male gedacht, dass ich das nicht so ausführlich und bildhaft gebraucht hätte, war aber dadurch gleichzeitig sehr gefesselt.

    Mich hat dieser spannende und intensive Thriller komplett eingenommen und ich bin gespannt auf weitere Bücher der Autorin.
    Das Leben eines Anderen Keiichiro Hirano
    Das Leben eines Anderen (Buch)
    10.04.2022

    Eindringlich & intensiv

    „Das Leben eines Anderen“ ist der erste Roman des japanischen Bestsellerautors Keiichirō Hirano, der ins Deutsche übersetzt wurde.

    Der Scheidungsanwalt Akira Kido lebt in der japanischen Großstadt Yokohama. Er ist verheiratet und hat einen kleinen vierjährigen Sohn. So richtig glücklich ist er nicht, ihm fehlt etwas in seinem Leben, es ist einseitig und festgefahren. Durch eine Klientin, dessen verstorbener Ehemann ein Leben geführt hat, das durchweg auf Lügen aufgebaut war, wird er auf einen eigentlich ganz unvorstellbaren Gedanken gebracht. Kann er seine Identität wechseln ? Aus seinem Leben ausbrechen ?

    Mit seiner Vorrede hat mich der Autor bereits so dermaßen neugierig gemacht, dass ich direkt weiterlesen musste und im Anschluß konnte ich das Buch kaum noch aus der Hand legen.

    Das Leben von Akira Kido ist ein Leben, das sicherlich so oder in ähnlicher Weise viele erfolgreiche Anwälte führen und das durch seinen Entschluß eine andere Identität anzunehmen in eine unglaubliche Richtung geht.
    Die Story ist komplex und vielschichtig. Es geht um Identität, Fremdenfeindlichkeit, koreanischen Rassismus in Japan, Lügen, den Tod und Verrat und es gibt interessante Einblicke in die japanische Kultur und das japanische Rechtssystem. Die Anzahl der Themen ist groß, die der Autor hier in gerade einmal 360 Seiten gepackt hat, aber genau das ist es, was diese ungewöhnliche Lebensgeschichte so interessant und mitreißend gemacht hat.

    Ich kann diesen eindringlichen Roman nur empfehlen.
    101 bis 125 von 360 Rezensionen
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