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    Tara Top 50 Rezensent

    Aktiv seit: 24. August 2019
    "Hilfreich"-Bewertungen: 34
    355 Rezensionen
    Jede*r kann die Welt verändern! - Ich bin Martin Luther King Jr. Brad Meltzer
    Jede*r kann die Welt verändern! - Ich bin Martin Luther King Jr. (Buch)
    12.03.2023

    Eine beeindruckende Persönlichkeit – ein Buch mit Botschaft

    „Ich bin Martin Luther King Jr.“ ist ein Band aus der Kinderbuch-Biografienreihe „Jede*r kann die Welt verändern!“, in dem wichtige historische Persönlichkeiten Lesern ab sieben Jahren vorgestellt werden. In diesem Buch hat der amerikanische Schriftsteller und Comicautor Brad Meltzer die Lebensgeschichte von Martin Luther King gelungen aufbereitet und seine wichtigsten Botschaften verständlich für die Kleinsten umgesetzt.

    Die Sätze sind kurz und leicht verständlich, teilweise als Fließtext und zum Teil im Comicstil. Auf den letzten beiden Seiten befinden sich Fotos und ein Zeitstrahl, der das Leben von Martin Luther King kompakt und übersichtlich darstellt.

    Jede einzelne Seite wurde von dem Illustrator Christopher Eliopoulos gelungen gestaltet.

    Sein Leben und seine Botschaften werden hier kindgerecht vermittelt. Besser lassen sich wichtige Werte und historische Ereignisse nicht aufbereiten. Ich hoffe auf viele weitere Bände in dieser Serie.
    Wieso? Weshalb? Warum?, Band 51 - Mutig, stark und selbstbewusst Patricia Mennen
    Wieso? Weshalb? Warum?, Band 51 - Mutig, stark und selbstbewusst (Buch)
    04.03.2023

    Wichtige Themen

    „Mutig, stark und selbstbewusst“ ist bereits der 51. Band in der Wieso? Weshalb? Warum?-Sachbuchreihe für Kinder von 4 bis 7 Jahren aus dem Ravensburger Verlag von der Autorin Patricia Mennen.

    Dieses Mal werden lauter wichtige Themen angesprochen, die das Selbstbewusstsein stärken, Mut, Selbstvertrauen und Stärke fördern und Kindern ihre eigenen Gefühle bewußt und deutlich machen. Es geht dabei sowohl um positive als auch negative Gefühle. Jedes Gefühl hat seine Berechtigung.

    Jede Seite wurde von der Illustratorin Susanne Szesny liebevoll und detailliert gestaltet. Das Zusammenspiel zwischen den kurzen Texten und den Bildern passt hier perfekt. So haben die jungen Leser oder Zuhörer die jeweilige Situation bildlich vor Augen, die Gefühle werden benannt und erklärt.

    Wie bei den anderen Büchern der Reihe kommt auch hier der Spaß-Faktor - durch die vielen Klappen, hinter denen sich jede Menge entdecken lässt - nicht zu kurz.

    Mir gefällt das Konzept der Wieso ? Weshalb ? Warum-Kernreihe ausgesprochen gut und ich hoffe, dass es noch viele verschiedene Bände zu weiteren Themen geben wird.
    Die Stimme der Lüge Ethan Cross
    Die Stimme der Lüge (Buch)
    04.03.2023

    Nervenaufreibend !

    „Die Stimme der Lüge“ ist bereits der vierte Band der Serie um Francis Ackerman jr. und seine Partnerin Nadia Shirazi vom FBI des US-Amerikanischen Autors Ethan Cross. Da die Charaktere im Laufe der Zeit eine interessante Entwicklung durchgemacht haben, möchte ich empfehlen mit dem ersten Band zu beginnen.

    Francis Ackerman befindet sich direkt in den Fängen seines größten Feindes Demon. Dieser hat sich ein abartiges Spiel ausgedacht. Ackermann soll in einer Realityshow gegen übermächtige Gegner antreten, um sein Leben und das von einigen unschuldigen Zivilisten zu retten. Die Ereignisse werden im Darknet übertragen und damit bekommen das FBI, Nadia Shirazi und sein Bruder Marcus Williams Hinweise auf seinen Aufenthaltsort.

    Wie immer bei Ethon Cross ging es direkt spannend und rasant los. In Demon steckt wirklich das personifizierte Böse und wie er Ackermann herausfordert, das ist schon sehr genial, da haben sich zwei ebenbürtige Gegner gefunden. Allerdings scheint Demon Ackermann regelrecht zu bewundern. Er bezeichnet ihn tatsächlich als seinen einzigen echten Freund, das wirkte schon ganz schön absurd und gruselig.

    Die einzelnen Kapitel sind kurz. Es gibt permanent Szenen- und Perspektivwechsel, so dass es durchgehend fesselnd bleibt. Die Atmosphäre ist düster und beklemmend. Fast jeder Abschnitt endet mit einem Cliffhanger, der es fast unmöglich macht eine Pause beim Lesen einzulegen. Trotz aller Brutalität und gewaltigen Gemetzeln gibt es auch immer wieder höchst amüsante Dialoge. Ackermann hat einfach einen genial trockenen Humor und das in jeder Situation.

    Selbst bei der Einführung der Charaktere, die Ackermann retten soll, wird Spannung aufgebaut, da zunächst unklar bleibt, wer von ihnen wirklich Zivilist ist und wer auf Demons Seite steht.

    Ich fand auch diesen Band wieder genial konstruiert, die Spannung ist durchgehend enorm hoch und durch die wechselnden Schauplätze und Gegner kommt zu keinem Moment Langeweile auf.
    Das Ende passt und gleichzeitig gibt es enorm viele Ansatzpunkte für den nächsten Band, in dem ich hoffe einige der neu eingeführten Charaktere wiederzutreffen.

    Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung für Thriller-Fans mit starken Nerven.
    Die spürst du nicht Daniel Glattauer
    Die spürst du nicht (Buch)
    01.03.2023

    Grandios geschrieben

    Mit „Die spürst du nicht“ ist dem Autor Daniel Glattauer wieder ein ganz großartiger Roman gelungen, bei dem einfach alles zusammen passt.

    Die Handlung findet in einer Juliwoche in der Toskana statt. Die beiden Familien Binder und Strobl-Marinek machen gemeinsam Urlaub. Zunächst gibt es einen kurzen Überblick über die Charaktere, so dass ich schnell ein erstes Bild von ihnen hatte. Da sind Engelbert und Melanie Binder mit ihrem neunjährigen Sohn Benjamin und Oskar Matrinek mit seiner Frau Elisa Strobl-Martinek und der neunjährigen Lotte und der 14-jährigen Elisa Sophie. Letztere hat dem Urlaub nur zugestimmt, wenn sie ihre Schulfreundin Aayana mitnehmen darf, die vor vier Jahren mit ihrer Familie aus Mogadischu geflohen ist. Zunächst lesen sich die Ereignisse locker und leicht – Urlaubsatmosphäre eben - bis es zu einem Unglück kommt.

    Der Schreibstil von Daniel Glattauer liest sich leicht und ist den jeweiligen Ereignissen angepasst. Damit wurde auch der Wechsel der Atmosphäre direkt spürbar, das leichte Urlaubsfeeling verschwindet und es wird ernst. Ich habe fassungslos an den Seiten geklebt und konnte nicht aufhören zu lesen. Durch Perspektivwechsel, Zeitungsartikel und Beiträge aus sozialen Medien ist es abwechslungsreich und man erhält einen übergreifenden Einblick in die Handlung. Die Reaktionen auf den Vorfall von den einzelnen Familienmitglieder und der Öffentlichkeit fallen komplett unterschiedlich aus. Jeder reagiert anders, aber leider nicht jeder angemessen. Die Beziehungen der einzelnen Charaktere untereinander werden gelungen dargestellt und alles wirkt durchweg erschreckend authentisch.

    Die hier geäußerte Gesellschaftskritik passt in unsere Zeit. Dieser Roman fordert zum Nachdenken auf und wird bei mir noch lange nachhallen.
    Sutcliffe, W: Grüner wird's nicht Sutcliffe, W: Grüner wird's nicht (Buch)
    01.03.2023

    Aktuell - wichtig – humorvoll

    „Grüner wird's nicht: Der Sommer, in dem ich die Welt rettete“ ist ein humorvolles Buch mit wichtiger Thematik des Autors William Sutcliffe.

    Der dreizehnjährige Luke freut sich auf die Sommerferien als in seiner Nachbarschaft eine Gruppe von Klimaaktivisten das Leben in der Straße durcheinanderwirbelt. Seine siebzehnjährige Schwester Rose zieht direkt zu ihnen und sorgt damit für Entsetzen bei ihren Eltern. Luke stellt schnell fest, dass die Umweltaktivisten eigentlich ganz okay sind, abgesehen von Sky – die Tochter einer Aktivistin - die sich an ihn klettet, da ihr Lukes geregeltes Leben besser gefällt als ihres.
    Mit viel Humor und lebendigen Dialogen widmet sich der Autor einem wichtigen Thema unserer Zeit: dem Klimaschutz und -wandel.

    Lukes Familie, die Dynamik zwischen ihnen und auch die übrigen Charaktere werden gut dargestellt.
    Thematisch geht es um den Klimawandel mit seinen Folgen für unsere Umwelt, um eine Wohnsiedlung, die dem Ausbau eines Flughafens weichen soll und die entsprechenden Protestaktionen.

    Auch wenn hier einiges ein wenig klischeehaft dargestellt wird, bringt die Story wichtige gesellschaftliche Themen auf den Punkt, so dass es sich gut als Grundlage für weiterreichende Gespräche für aktuelle Themen eignet.
    Mir hat die Mischung aus Humor, aktuellen Themen und gesellschaftlicher Kritik gut gefallen.
    Morgen, morgen und wieder morgen Gabrielle Zevin
    Morgen, morgen und wieder morgen (Buch)
    26.02.2023

    Ein intensives Leseerlebnis mit 1990er Jahre Flair

    „Morgen, morgen und wieder morgen“ ist ein ungewöhnlicher Roman der in Los Angeles lebenden Autorin Gabrielle Zevin.

    Sam und Sadie lernen sich in einer schwierigen Phase als Kinder kennen. Sadies Schwester ist an Krebs erkrankt und Sam hat gerade einen schweren Autounfall hinter sich. In dieser Zeit helfen ihnen die gemeinsamen Computerspiele.
    Jahre später treffen sie sich zufällig wieder und stellen dabei schnell fest, dass sie ein gutes Team sind, um Computerspiele zu kreieren. Zusammen mit Sams Mitbewohner Marx gründen sie erfolgreich eine Firma.

    Der Schreibstil der Autorin ist ungewöhnlich, aber dabei unglaublich gut. Sie wechselt zwischen den verschiedenen Zeiten und Perspektiven mühelos hin und her. Es ist, als ob sie langsam aber stetig und zügig, ohne zu stocken ein Puzzle zusammensetzt. Dabei stellt sie die Beziehung zwischen den Protagonisten gelungen dar und verknüpft die Welt der Videospiele mit der Realität. Ich habe noch nie etwas Ähnliches gelesen und war total gefesselt und begeistert.
    Das Leben der von Sadie, Sam und Marx wird über Jahre hinweg dargestellt. Die Charaktere machen interessante Entwicklungen durch und haben es mir keineswegs leicht gemacht sie immer zu mögen. Gerade dadurch wirken sie authentisch und lebendig. Die Ereignisse stecken voller Emotionen, die mich mitgenommen haben.

    In diesem Buch scheint alles durchdacht zu sein. Der Titel hätte kaum treffender gewählt sein können und ist auf mehrfache Art und Weise stimmig. Es gibt immer wieder Parallelen in der Vergangenheit und der Gegenwart sowie in der Realität und im Spiel.

    Für mich ist dieses Buch ein rundum gelungenes Leseerlebnis mit 1990er Jahre Flair, in dem einfach alles passend und stimmig ist und das mir noch lange im Gedächtnis bleiben wird.
    Wovon wir leben Birgit Birnbacher
    Wovon wir leben (Buch)
    23.02.2023

    Beeindruckend geschrieben

    „Wovon wir leben“ ist der dritte Roman der in Salzburg lebenden Autorin Birgit Birnbacher.

    Julia ist Krankenschwester und verliert durch einen Fehler ihren Job, zudem leidet sie an Asthma. Ohne große Perspektive und ziemlich orientierungslos kehrt sie in ihr Heimatdorf Innergebirg in ihr Elternhaus zurück. Dort lebt nur noch ihr Vater mit ihrem kranken Bruder, ihre Mutter hat sich nach Italien abgesetzt. Die Sichtweise und Erwartungen von Julias Vater an seine Tochter sind recht altertümlich.

    Die Atmosphäre im Dorf macht die gesamte Situation nicht besser, da durch die Schließung einer Fabrik die Arbeitslosigkeit hoch ist. Lediglich Oskar, ein hinzugezogener Städter, der sich dort von einem Herzinfarkt erholt, verbreitet ein wenig Optimismus. Er sucht eine neue Aufgabe und macht Pläne. Als die beiden Aufeinandertreffen nähern sie sich langsam an.

    Der Schreibstil von Birgit Birnbacher ist sehr ruhig und eindringlich. Durch die Perspektive von Julia gelingt es ihr gut die Atmosphäre des Dorfes und die dortigen Gegebenheiten zu vermitteln. Es wird wenig gesprochen, das Desinteresse aneinander ist spürbar und Vorurteile gehören in dieser Gemeinschaft einfach dazu. Alles erscheint trist und hoffnungslos.
    Mit großem Einfühlungsvermögen erzählt die Autorin das Leben von Julia und wirft dadurch zahlreiche Fragen auf, die sich so oder in ähnlicher Weise sicherlich viele Menschen stellen.
    Was macht uns aus ? Wie leben wir und wovon ? Was definiert unser Leben ? Worin besteht der Sinn ? Welchen Weg möchte Julia gehen ?

    Mir wird dieser Roman sicherlich noch sehr lange im Gedächtnis bleiben, da er so viele verschiedene Themen anspricht, die alle gut in unsere Zeit passen.
    Spinnennetz Lars Kepler
    Spinnennetz (Buch)
    11.02.2023

    Spannung pur - rasant & fesselnd

    „Spinnennetz“ ist bereits der 9. Band der Joona-Linna-Reihe des schwedischen Autors Lars Kepler hinter dem sich das Autorenduo Alexandra und Alexander Ahndoril versteckt. Es ist sicherlich möglich diesen Band für sich zu lesen, aber um die Entwicklung der Charaktere besser zu verstehen, ist es von Vorteil – und auch durchaus lohnenswert – die anderen Bucher der Serie zuvor zu kennen.

    Saga Bauer ist nach den letzten Ereignissen noch nicht wieder einsatzfähig für den Polizeidienst. Deswegen arbeitet sie derzeit in einer Privatdetektei. Sie erhält eine Postkarte, auf der eine Serie von neun Morden angekündigt wird, die nur Saga stoppen kann. Das letzte Opfer soll Joona Linna sein. Unterschrieben wurde die Karte mit einem Anagramm von dem Serienmörder Jurek Walter. Dieser ist jedoch tot. Wer steckt dahinter ?
    Es dauert nicht lange, bis sich der erste Mord ereignet und weitere Folge. Das Schema ist immer gleich. Saga bekommt Hinweise und wenn sie diese richtig deuten würde, könnte sie den Mord verhindern. Aber hat sie wirklich eine Chance ?

    Das Tempo in diesem Thriller ist enorm hoch und in meinem Kopf tauchten nach und nach immer mehr Fragezeichen auf. Der Mörder muss sowohl seine Opfer als auch Saga ausgesprochen gut kennen und genaustens beobachtet haben. Zwischendurch machte es fast den Eindruck als ob er übermenschliche Fähigkeiten hätte.
    Die Ermittlungen – bei denen Saga und Joona endlich wieder zusammenarbeiten – drängen und die Szenen werden detailliert beschrieben. Das ist genial gemacht, aber auch sehr grausam und die Brutalität, die zu Tage kommt ist nichts für schwache Nerven.

    Nebenbei erfährt man immer wieder etwas aus dem Privatleben von Saga und Joona. Saga, die ihre Vergangenheit noch nicht verarbeitet hat uns sich selbst bestraft und Joona, der seine Finger nicht vom Opium lassen kann. Durch diese kleine „Fehler“ werden die Charaktere menschlich und zugänglich.

    Nichts ist hier vorhersehbar. Ich wusste weder bei verschiedenen Charakteren, wie ich diese einordnen sollte, noch wie der Mörder es geschafft hat, seine Opfer immer genau so zu erwischen, wie er sich das vorgestellt hatte, noch was er damit bezweckt.

    Die Spannung ist durchgehend enorm hoch und das Buch endet mit einem unglaublichen Showdown, der es mir unmöglich gemacht hat, den Thriller aus der Hand zu legen.

    Auch dieser neunte Band ist einfach genial und ich hoffe, dass der nächste Fall mit Saga und Joona nicht wieder so lange auf sich warten lässt.
    Die marmornen Träume Jean-Christophe Grangé
    Die marmornen Träume (Buch)
    11.02.2023

    Düsterste Abgründe – nichts für schwache Nerven

    „Die marmornen Träume“ ist ein Thriller von dem französischen Autor Jean-Christophe Grangé, bei dem mir wirklich die Luft weggeblieben ist.
    Die Handlung ist in der Zeit des Nationalsozialismus angesiedelt. Der überwiegende Teil der Menschen lebt in Angst und ein kleine Minderheit fühlt sich als Elite, genießt Ansehen und Erfolg. Durch die Morde an mehreren Frauen, die zu der reichen Elite der Bevölkerung gehören, treffen der Psychoanalytiker und Traumforscher Simon Kraus, der SS-Offizier Franz Beewen und die Psychiaterin Minna von Hassel aufeinander. Drei Charaktere, die kaum unterschiedlicher sein könnten. Während Franz Beewen trotz seiner Stellung ein Gewissen hat und von Zweifeln geplagt wird, ist Simon Kraus skrupellos und nutzt seine Stellung für sich und seine Bedürfnisse. Minna von Hassel lebt für ihren Beruf und das Wohl ihrer Patienten ist für sie wichtig.
    Dieser Roman war anders als die bisherigen Bücher des Autors. Das bedeutet aber keineswegs, dass es weniger spannend oder fesselnd war. Hier gibt es Einblicke in die historischen Hintergründe des Naziregimes, die an Abartigkeit kaum zu übertreffen sind. Die Spannung, die bei mir für eine enorme Anspannung gesorgt hat, ist durchgehend hoch. Durch die kurzen Kapitel – insgesamt 152 auf 688 Seiten – fühlte ich mich durch die Ereignisse regelrecht hindurch gejagt. Zahlreiche Wendungen, brutale Szenen, detaillierte Grausamkeiten und menschliche Abgründe sorgen für überraschende Momente und Entsetzen.
    Für schwache Nerven ist dieses Buch definitiv nichts, aber wer spannungsgeladene Lesestunden mag, liegt hiermit richtig.
    Sibir Sabrina Janesch
    Sibir (Buch)
    29.01.2023

    Deutsch-russische Geschichte

    „Sibir“ ist ein berührendes und mitreißendes Buch, in dem die Autorin Sabrina Janesch ein Stück eher unbekannte deutsch-russische Geschichte lebendig werden lässt.

    Die Handlung beginnt 1990 in der Gegenwart und wird aus der Perspektive von Leila erzählt. Leila ist die Tochter von Josef Ambacher, der in seiner Kindheit 1945 von der Sowjetarmee nach Kasachstan verschleppt wurde. Durch Aussiedler aus der Sowjetunion kommen seine Erinnerungen wieder hoch und Leila merkt wie nachhaltig diese sein Leben - sowie ihres und das ihrer Mutter - geprägt haben.

    Die Handlung springt zwischen den Jahren 1945 und 1990 hin und her. Josef erinnert sich an seine Zwangsumsiedelung nach Kasachstan und über seine Rückblicke erfährt der Leser eine Menge über die Menschen, die damals erst in die Fremde mussten, um sich im Anschluß in der Heimat als Fremde zu fühlen. Leila versucht zu verstehen und beginnt das Verhalten ihres Vaters klarer zu sehen.

    In diesem Roman wird ein eher unbekannter Abschnitt der deutsch-russischen Geschichte thematisiert, von dem aber hunderttausende von Menschen betroffen waren. Leider war dies nicht einmalig, sondern wiederholt sich in der Geschichte der Menschheit bis heute, wodurch auch die Erinnerungen von Josef getriggert wurden.

    Der Schreibstil ist angenehm zu lesen, berührend und emotional zugleich. Die Charaktere wirken authentisch, sind interessant und gut gezeichnet. Sabrina Janesch hat mit diesem Roman ihre eigene Familiengeschichte verarbeitet. Sie ist sogar in das Dorf gereist, in dem ihr Vater seine Kindheit verbracht hat und es ist zu merken, dass sie ausgiebig recherchiert hat.

    Es ist ein mitreißender und erschreckender Roman, für den es sich lohnt ein wenig Zeit einzuplanen und der mir sicherlich noch lange im Gedächtnis bleiben wird.
    Blüte der Zeit Sabine Weiß
    Blüte der Zeit (Buch)
    01.01.2023

    Gut recherchiert - grandios erzählt

    „Blüte der Zeit“ ist ein gut recherchierter historischer Roman von Sabine Weiß, bei dem man merkt, dass die Autorin Geschichte studiert hat.

    Die Handlung beginnt 1667, der Dreißigjährige Krieg ist vorbei, aber es drohen erneut Unruhen und Krieg. Deswegen flieht der Landschaftsgärtner Max mit seiner Mutter Deborah und seinem kleinen Bruder Floris aus den Niederlanden zu Verwandten nach Brandenburg-Preußen. Wirklich willkommen geheißen werden sie dort nicht. Dies ist nur ein Erzählstrang, in einem weiteren geht es um Prinz Wilhelm III. von Oranien und seinen treuen Gefährten Paulus. Im Wechsel erfährt man viel über die damaligen politischen Ereignisse und die Reise und das Leben der Familie von Max.

    Ich bin direkt in das 17. Jahrhundert eingetaucht. Sabine Weiß hat mich mit ihrem Schreibstil direkt gefesselt. Die Perspektivwechsel sorgen dafür, dass die Ereignisse durchgehend spannend und abwechslungsreich bleiben. Durch Max habe ich eine Menge über die Landschaftsgärtnerei erfahren. Vor meinen Augen habe ich prachtvoll angelegte Gärten gesehen und zudem einiges an Wissen über Pflanzen erhalten. Etwas aufmerksamer musste ich die politischen Ereignisse rund um Wilhelm III. lesen, da mir die niederländische Geschichte bisher weitestgehend unbekannt war. Hier schafft es die Autorin historische Fakten geschickt mit den fiktiven Ereignissen zu verweben und mir gefiel diese Mischung aus Fiktion und politischem Zeitgeschehen ausgesprochen gut.

    Zu Beginn des Buches findet man ein Personenverzeichnis, in dem die historischen Persönlichkeiten kenntlich gemacht sind. Aufgrund der hohen Anzahl der Charaktere ist dieses sehr praktisch und hilfreich, um nicht den Überblick zu verlieren. Am Ende des Buches befindet sich ein Glossar,der einzelne historische Ausdrücke erklärt, die nochmals für ein tieferes Eintauchen in das damalige Zeitgeschehen gesorgt haben.

    Das Ende des Buches ist rund und stimmig, so dass ich es zufrieden zugeklappt habe.

    Liebhabern historischer Romane kann ich dieses Buch - in dem ich für mich einiges Neues an historischen Ereignissen mitnehmen konnte - nur empfehlen. Es ist eine gelungene Mischung aus Fiktion und Fakten, die insgesamt ein großartiges Leseerlebnis bietet.
    Die Eiskönigin 2: Der Manga Arina Tanemura
    Die Eiskönigin 2: Der Manga (Buch)
    01.01.2023

    Wundervoll illustriert

    „Die Eiskönigin 2 - Der Manga“ ist ein wundervoll illustrierter Manga der japanischen Mangazeichnerin, Illustratorin und Charakterdesignerin Arina Tanemura.

    Elsa wird von einer geheimnisvollen Stimme - die ihr Antworten auf ihre Fragen verspricht - in den Wald gerufen. Neugierig begibt sie sich gemeinsam mit ihrer Schwester Anna, Olaf, Sven und Kristoff in ein Abenteuer, bei dem es durchaus gefährlich wird.

    Die Disney-Charaktere um die beiden Schwestern Anna und Elsa sind den meisten bekannt. Als großer Frozen-Fan und Mangaliebhaber war meine Tochter gleich doppelt gespannt auf dieses Buch. Zunächst war sie ein wenig enttäuscht, dass es sich wie ein ganz normales Buch liest, von vorn nach hinten und nicht rückwärts wie ein Manga. Aber die detaillierten Zeichnungen und die spannende Story mit ihren Lieblingscharakteren haben sie dieses kleine Manko schnell vergessen lassen. 

    Wie es bei Disney häufig ist, spielen auch hier wieder wichtige Themen wie Zusammenhalt, Mut und Vertrauen eine wichtige Rolle.

    Hier kommen sowohl Disney als auch Mangaliebhaber auf ihre Kosten und wir würden uns freuen, wenn es weitere Disneygeschichten in das Mangaformat schaffen.
    Ginsterhöhe Anna-Maria Caspari
    Ginsterhöhe (Buch)
    01.01.2023

    Ein Stück Zeitgeschichte aus der Eifel

    In ihrem Roman „Ginsterhöhe“ beschreibt die Autorin Anna-Maria Caspari das Leben in dem Dorf Wollseifen beginnend nach der Zeit des Ersten Weltkrieges. 

    Als der junge Bauer Albert Lintermann 1919 aus dem Krieg zurück nach Wollseifen kommt, ist sein Gesicht durch eine Granate entstellt. Seine Frau Bertha ist entsetzt. Sie kann diesen Anblick so wenig ertragen, dass sie sich von ihm abwendet. Trotz der schrecklichen Erlebnisse des Krieges und seiner Traumatisierungen ist Albert ein Mensch, der sich nicht unterkriegen lässt. Er ist offen für Neues und setzt sich für den Fortschritt im Dorf ein.

    Neben dem Leben von Albert stehen hier weitere Charaktere ebenso wie die Geschichte des Dorfes Wollseifen im Vordergrund. Aus den Aufzeichnungen des Dorflehrers über historische, wirtschaftliche und politische Fakten wird deutlich wie eng Fiktion und Geschichte hier miteinander verwoben wurden. Geschichtliche Ereignisse stehen in direkter Verbindung mit dem Leben der Dorfbewohner.

    Das Buch ist in drei Abschnitte unterteilt – 1919 bis 1928, 1930 bis 1939 und 1939 bis 1949 – und beruht auf wahren Begebenheiten. Anna Maria Caspari hat hier eindrucksvoll das Leben in dem Dorf Wollseifen dargestellt und dieses in einen bedrückenden und sehr emotionalen Roman gepackt. Es ist ein erschreckendes Stück deutsche Zeitgeschichte, das mich beim Lesen gefesselt und entsetzt hat.
    Rote Sirenen Victoria Belim
    Rote Sirenen (Buch)
    25.12.2022

    Ein beeindruckendes Debüt

    „Rote Sirenen: Geschichte meiner ukrainischen Familie“ ist das beeindruckende Debüt der Journalistin, Übersetzerin und Autorin Victoria Belm. Bevor sie als Teenager in die USA auswanderte, wuchs sie in der Ukraine auf.
    Victoria will mehr über die Vergangenheit ihrer Familie erfahren und reist dazu 2014 zurück in ihre Heimat. In ihrer Familie wird vieles verschwiegen und sie erfährt nichts über das Verschwinden ihres Urgroßonkels Nikodim. Victoria will mehr über ihre Vergangenheit und die ihrer Familie erfahren und begibt sich auf Spurensuche. Dazu reist sie durch die Ukraine und nimmt ihre Leser dabei direkt mit. Die Erlebnisse dieser Reise haben mich in Erstaunen versetzt.
    Die Autorin schreibt viel über ihre Familie, aber auch viel über die Geschichte der Ukraine. Historische Begebenheiten werden hier gut mit den persönlichen Erlebnissen von Victoria verbunden. Obwohl die Autorin das Buch vor dem Ausbruch des derzeitigen Krieges geschrieben hat, gibt es Parallelen. Ein Teil der Geschichte erscheint sich erschreckenderweise zu wiederholen.
    Mich hat hat die Autorin mit ihrer Offenheit in diesem emotionalen Debüt, in dem sie auch die unterschiedlichen politischen Ansichten innerhalb ihrer Familie thematisiert, zutiefst beeindruckt.
    Die Dreitagemordgesellschaft Colleen Cambridge
    Die Dreitagemordgesellschaft (Buch)
    03.12.2022

    Spannender und charmanter Reihenauftakt

    „Die Dreitagemordgesellschaft“ ist der erste Band einer neuen Krimiserie mit der Protagonistin und Amateurermittlerin Phyllida Bright von der Autorin Colleen Cambridge. 

    Phyllida Bright lebt als Haushälterin von Agatha Christie und deren Mann Max Mallowan auf dem Anwesen Mallowan Hall. Phyllida hat eine Menge zu tun, da Agatha und Max einige Freunde eingeladen haben, die mit ihrer Dienerschaft angereist sind. Am Tag nach deren Ankunft findet Phyllida eine Leiche in der Bibliothek. Diese gehört weder zu den Gästen noch handelt es sich um den Journalisten als der sich der Mann tags zuvor in das Haus eingeschlichen hat. Constable Greensticks und Inspector Cork beginnen zu ermitteln, aber Phyllida – deren großes Vorbild ist Hercule Poirot – kann das besser und beginnt ebenfalls damit Nachforschungen anzustellen. 

    Der Schreibstil von Colleen Cambridge liest sich toll. Sie trifft genau die richtige Mischung aus Spannung und Humor. Ihre Charaktere sind jeder für sich einzigartig und sie werden detailliert beschreiben. Schnell hatte ich ein gutes Bild der Haushälterin vor Augen. Neben ihr gibt es zahlreiche weitere Angestellte. So ist da beispielsweise noch Mr. Dobble - der Butler - der einen guten Gegenpol zu der Haushältern darstellt. Phyllidia ist neugierig, clever, unangepasst mutig und steht ihrem Vorbild, wenn es um eine gute Beobachtungsgabe geht, in nichts nach. Mr. Dobbble ist dagegen ganz „Old School“, ein Butler wie man ihn sich vorstellt. Natürlich findet Phyllidias Verhalten nicht sein Wohlwollen. 

    Die Atmosphäre auf Mallowan Hall kam direkt bei mir an. Jeder im Anwesen hat seine Aufgabe und auch die Räumlichkeiten konnte ich mir gut vorstellen. 

    Ich habe Phyllidias Ermittlungsarbeiten sehr gerne verfolgt. Auch an ihren Dialogen mit dem Chauffeur Bradford hatte ich großen Spaß. 

    Der Fall wurde schlüssig gelöst und Phyllidia hat abschließend eine wirklich geniale Abschlussrede gehalten, die den gesamten Roman nochmals gelungen abgerundet hat.

    Ich freue mich schon jetzt auf ihren nächsten Fall.
    Zirkus der Wunder Elizabeth Macneal
    Zirkus der Wunder (Buch)
    29.10.2022

    Ein atmosphärischer Roman aus dem viktorianischem Zeitalter – spannend & überraschend

    „Zirkus der Wunder“ ist das zweite Buch der in London lebenden Autorin Elizabeth Macneal, mit dem sie mich in das viktorianische England entführt hat.

    Die Handlung beginnt im Mai 1866 und spielt in Südengland. Nells Haut ist von Muttermalen übersät und sie leidet darunter, da die Dorfbewohner sie wie eine Aussätzige behandeln. Glücklicherweise hat sie ihren Bruder Charlie, der sich vor sie stellt und sie beschützt. Als sich ein Zirkus „Jasper Jupiters Zirkus der Wunder“ im Ort ankündigt, sieht Nells Vater die Chance, durch den Verkauf seiner Tochter an Geld zu kommen und verkauft Nell an den Impresario Jasper, der mit seinem Bruder Toby den Zirkus führt.

    Die Handlung wird im Wechsel aus der Perspektive von Nell, Jasper und Toby geschildert. Dadurch habe ich schnell einen guten Einblick in die Gefühlswelt und die Denkweise der drei Protagonisten erhalten.
    Nell ist eine liebenswerte junge Frau, die durch die Zurückweisung anderer Menschen aufgrund ihrer Besonderheit schwer verletzt wurde. Nachdem sie sich nun auch noch von ihrem Vater und ihrem Bruder verraten fühlt, ist sie zunächst tief unglücklich, sieht aber dann in dem Zirkus ihre Chance. Jasper und Toby sind zwei sehr unterschiedliche Brüder. Während Jasper stets im Rampenlicht steht, musste Toby sein Leben lang hinter ihm zurückstecken und stand in seinem Schatten.
    Die Charaktere werden vielschichtig beschrieben. Keiner von ihnen ist ist durchweg positiv oder negativ belegt. Sie wirkten alle authentisch und jeder hatte seine Eigenarten.

    Der Schreibstil von Elizabeth Macneal hat mich wieder begeistert. Sie beschreibt detailliert, atmosphärisch und hat mich damit direkt in das viktorianische Zeitalter versetzt. Durch die permanenten Perspektivwechsel entsteht trotz der eher ruhigen Erzählweise ein Sog, der mich gebannt weiterlesen ließ. Immer wieder geht sie dabei in die Vergangenheit der Brüder, in dem es um den Krimkrieg geht. Die Spannung um die zurückliegende Ereignisse wird nach und nach immer größer.

    Das Ende hat mich überrascht, war aber passend und stimmig.

    Gelungen fand ich auch das Nachwort, in dem die Autorin nochmals Bezug auf die menschlichen Wunder im 19. Jahrhundert und deren Popularität nimmt, sowie ihre Recherchearbeiten und was sie wie in ihrem Roman aufgenommen hat.

    Ich bin jedenfalls gespannt auf weitere Bücher der Autorin. Mir hat bereits „The Doll Factory“ gut gefallen und von Mainstream sind beide Bücher weit entfernt. Von mir gibt es wieder eine klare Leseempfehlung.
    Für euch Iris Sayram
    Für euch (Buch)
    28.10.2022

    Eine Familie in Köln in den 80er und 90er Jahren

    Für euch“ ist ein autobiografischer Essay der Autorin, Journalistin und Rechtsanwältin Iris Sayram.

    Iris wächst unter schwierigen Bedingungen in Köln auf. Ihr Vater ist Gastarbeiter und ihre Mutter Irmtraud ist bereit jeden Job anzunehmen, um für das Wohl der Familie zu sorgen. Trotz der schwierigen Umstände verzweifelt sie nicht, ganz im Gegenteil. Sie bringt eine unglaubliche Energie auf, um ihrer Tochter ein gutes Leben zu ermöglichen damit es ihr an nichts fehlt.

    In kurzen Kapiteln und Sätzen berichtet die Autorin schonungslos über ihr und das Leben ihrer Familie und nimmt dabei kein Blatt vor den Mund. Ihre Mutter ist eine unglaublich starke Frau, die sich bedingungslos für ihre Familie einsetzt und ein Leben im Hier und Jetzt führt.

    Der Autorin gelingt es gut ihre Vergangenheit liebevoll und kritisch zugleich zu sehen. So schildert sie den sozialen Abstieg der Eltern, ihre Scham für ihre Familie, die sie aber nicht daran hindert die Vorteile anzunehmen.

    Trotz der schwierigen Lebensumstände gelingt es Iris auf das Gymnasium zu gehen und zu studieren, was zeigt, das sie genauso viel Kraft und Durchhaltevermögen hat wie ihre Mutter und dieses auch einzusetzen weiß.

    Der Zeitgeist und die Atmosphäre von Köln und der Gesellschaft – die die Autorin auch durchaus kritisch betrachtet - wurden hier lebendig dargestellt.

    Mich hat der Lebensmut, die selbstlose Liebe und die Energie von Irmtraud sehr beeindruckt. Aber auch der Weg, den die Autorin gegangen ist beeindruckend und unbedingt lesenswert.
    Der Junge im Fluss Nestor T. Kolee
    Der Junge im Fluss (Buch)
    02.10.2022

    Ein berührende Geschichte voller Weisheiten

    „Der Junge im Fluss: Über die Suche nach dem eigenen Ich“ ist nach „Der Junge, der auf einem Esel ritt – Das Leben ist keine Reise“ das zweite Buch des Autors Nestor T. Kolee, das ich mit Begeisterung gelesen habe, da es mir eine Menge Denkanstöße gegeben hat, die mich noch lange beschäftigen werden.

    Ben macht sich nach einem Schicksalsschlag gemeinsam mit einem Kolibri auf die Suche nach Damai – einem Ort ohne Zeit. Als Leser begleiten wir nun Ben bei seiner Reise, seinen Erlebnissen und Begegnungen.

    Der Schreibstil des Autors liest sich angenehm. Die Sätze sind klar und einfach aber auch voller Posie. Dadurch entsteht schnell eine magische Atmosphäre, in die ich mich gerne hineinziehen lassen habe.

    Nestor T. Kolee malt mit seinen Sätzen Bilder und zwischen den Zeilen stecken Botschaften, die für jeden Leser ein wenig anders aussehen können.

    Das Buch ist nicht nur inhaltlich ein Highlight, sondern auch optisch. Zahlreiche klare, farbige Illustrationen runden das Gelesene gelungen ab.

    Mich wird das Buch noch einige Zeit beschäftigen, da es zahlreiche Wahrheiten vermittelt, die im Alltag leider oft untergehen oder übersehen werden. Obwohl Veränderungen und das Loslassen der Vergangenheit für jeden Menschen anders aussehen, denke ich, dass es dem Autor hier gut gelungen ist, jeden Leser da abzuholen, wo er steht.
    Wait, R: Meine bessere Schwester Wait, R: Meine bessere Schwester (Buch)
    02.10.2022

    Konfliktreich & intensiv

    „Meine bessere Schwester“ ist ein ein intensiver und brillant geschriebener Familienroman der Autorin Rebecca Wait.

    Hanna und Alice sind Zwillingsschwestern, die kaum unterschiedlicher sein könnten. Durch sie, ihren Bruder und ihre Eltern wird hier eine zerrüttete Familie dargestellt. Diese Familie funktioniert nicht, wie man sich das wünscht und es ist interessant mitzuerleben, wie sich Kleinigkeiten auf die einzelnen Familienmitglieder auswirken.

    Der Schreibstil der Autorin ist dank der zahlreichen Dialoge lebendig und angenehm zu lesen. Die Ereignisse sind voller Höhen und Tiefen und die einzelnen Charaktere nachvollziehbar, da sie sehr detailliert beschrieben werden, so dass man das Gefühl bekommt sie zu kennen und Nähe zu ihnen aufbauen kann. Es gibt schöne und lustige Momente, aber es wird auch mehr als deutlich wie anstrengend und zermürbend es ist, Teil einer Familie zu sein, in der nie wirklich Einigkeit herrscht und es immer wieder Streit und Intrigen gibt.

    Wer sich für zwischenmenschliche Beziehungen und Familienkonstrukte interessiert, liegt mit diesem Buch richtig. Wer allerdings eine Story mit Anfang und Ende sucht, wird eher enttäuscht werden. Ich habe es mit großem Interesse gelesen, da ich die Charaktere und ihre unterschiedlichen Beweggründe, die sie angetrieben haben, ausgesprochen interessant fand.
    Bullauge Bullauge (Buch)
    11.09.2022

    Ein ungewöhnliches Duo

    „Bullauge“ ist mehr ein erzählender Roman als ein spannender Krimi des Autors Friedrich Ani.

    Kay Oleander und Silvia Glaser sind beide versehrt. Kay Oleander war Polizist und wurde bei einer Demonstration durch eine Flasche getroffen wodurch er eines seiner Augen verlor. Als Folge daraus wird er vom Außen- in den Innendienst versetzt und hat nicht mehr das Leben, was er sich wünscht. Das Leben von Silvia Glaser wurde durch einen Fahrradunfall - der dafür gesorgt hat, dass sie am Stock geht - zerstört. Die Schuld sieht sie bei der Polizei. Bei dem Versuch Halt zu finden, hat sie sich auf eine rechtsextreme Partei eingelassen. Aus Angst schafft sie es nicht sich wieder abzuwenden. Obwohl die Vermutung nahe liegt, dass Silvia für die Verletzung von Kay verantwortlich ist, tun sich die beiden zusammen.

    Das Buch besteht aus zwei Teilen. Im ersten steht Kay und im zweiten Silvia im Vordergrund. Die Handlung beginnt langsam und es stehen mehr die Protagonisten als die Ereignisse im Vordergrund.

    Der Schreibstil ist typisch für den Autor, ich brauche immer einige Seiten, um mich daran zu gewöhnen. Die Thematik ist aktuell und brisant, trotzdem gibt es immer wieder Stellen, in den mich Ani mit seinem trockenen Humor zum Lachen gebracht hat.

    Es ist ein Krimi der leisen Töne, in denen zwei aus der Bahn geworfene Menschen etwas Großartiges leisten. Krimis bringen mich sonst eher selten dazu über mein eigenes Leben nachzudenken. Dieser hat es geschafft.
    Dian Fossey - Die Forscherin Susanna Leonard
    Dian Fossey - Die Forscherin (Buch)
    04.09.2022

    Dian Fossey - eine vielschichtige Frau

    „Dian Fossey - Die Forscherin: Sie rettete bedrohte Tiere. Und bezahlte einen hohen Preis“ lautet der erste Titel aus der Reihe „Mutige Frauen, die Geschichte schrieben“ von der Autorin Susanna Leonard.

    Der Name der amerikanischen Gorillaforscherin Dian Fossey war mir durchaus bekannt, aber über ihr Leben wusste ich bisher – abgesehen von ihrer Forschungsarbeit – nichts. In dieser Romanbiografie berichtet die Autorin nun über ihr gesamtes Leben. Sie beginnt mit den letzten Jahren der Forscherin, es folgen Rückblicke in ihre Kindheit, zu ihrer ersten Afrikareise, verschiedenen Zeitpunkten ihrer Forschungsarbeiten und die Ereignisse um diese herum. Die Ereignisse werden nicht chronologisch erzählt. Dadurch liest sich diese Romanbiografie sehr spannend. Gerade erfährt man mehr über Dians Kindheit, ist noch ganz betroffen von den Ungerechtigkeiten, die sie erfahren musste, da geht es in Afrika bei den Berggorillas weiter.

    Dian war eine vielschichtige Frau. Ihren Mitmenschen gegenüber verhielt sie sich oft harsch und fordernd, aber trotzdem merkt man an ihrem Handeln und Verhalten sowohl Kindern als auch Tieren gegenüber, dass sie ein großes Herz hatte und ihr Gerechtigkeit sehr wichtig war. Diese ist ihr sogar so wichtig, dass sie bei ihren Forderungen einige Male weit über das Ziel hinausgeschossen ist.

    Zu Beginn des Buches gibt es ein hilfreiches Personenregister und ein Hinweis auf die Zeittafel und den Glossar am Ende des Buches. Das gefiel mir sehr gut, da es ist immer so schade ist, wenn man diese Dinge erst im Anschluß entdeckt.

    Der angenehme Schreibstil macht das Lesen leicht und angenehm. Ich habe diese gut recherchierte Romanbiografie sehr gerne gelesen. Mit ihrem Nachwort, warum Dian Fossey und ihr Handeln für die Berggorillas wichtig war, hat Susanna Leonard ihr Buch gelungen abgerundet.
    Die Vergessene Karin Slaughter
    Die Vergessene (Buch)
    25.08.2022

    Spannend & temporeich

    ​ „Die Vergessene“ ist wieder einmal ein gelungener und spannender Thriller der amerikanischen Schriftstellerin Karin Slaughter.
    Die Protagonistin Andrea kannte ich bereits aus „Ein Teil von ihr“. Inzwischen ist sie US-Marschal und hat sich deutlich weiterentwickelt. Die Handlung findet dort statt, wo ihr Vater - ein Psychopath - 40 Jahre zuvor aufgewachsen ist. Sie soll eine Richterin, die Morddrohungen erhält, schützen. Als sie von Emily, einer schwangere Highschoolabsolventin, die vor 40 Jahren brutal ermordet wurde hört, macht sie es sich zur Aufgabe, die zurückliegenden Ereignisse zu klären.

    Wieder gibt es zwei Handlungsstränge. Der Autorin gelingt der Wechsel zwischen Gegenwart und Vergangenheit auch dieses Mal sehr gut. Ich habe gebannt, die Ereignisse in beiden Zeitebenen verfolgt und war gespannt wie sich diese aufeinander zubewegen. Obwohl die Zusammenhänge recht komplex sind, verliert Karin Slaughter niemals den roten Faden. Während des Lesens merkt man, wie sich die Puzzlestückchen aneinanderreihen. Die Spannung steigt stetig und der Wechsel zwischen den Zeitebenen in der Gegenwart und den 1980er Jahren ist brillant gelungen. Immer wieder konnte mich die Autorin durch Wendungen überraschen und dadurch in Atem halten. Durch diese Wechsel wird eine enorme Spannung auf aufgebaut.
    Der Thriller bleibt durchgehend spannend und temporeich, so dass man direkt mitten im Geschehen ist. Der Schreibstil ist flüssig und mitreißend. Jeder der Charaktere wirkt lebendig und authentisch.

    Wieder einmal ist es Karin Slaughter gelungen einen brillanten, gut durchdachten Thriller zu schreiben, bei dem man aufgrund seiner Spannung nicht aufhören mag zu lesen. Von mir gibt es für alle Thrillerfans eine klare Leseempfehlung.
    Die Stimme meiner Schwester Itamar Vieira Junior
    Die Stimme meiner Schwester (Buch)
    22.08.2022

    Außergewöhnlich – ein Roman der nachklingt

    „Die Stimme meiner Schwester“ ist das Debüt des brasilianischen Autors, Geographen und Ethnologen Itamar Vieira Junior.
    Bibiana ist gerade einmal sieben Jahre als, als sie und ihre gerade einmal ein Jahr jüngeren Schwester Belonísia in den Sachen ihrer Großmutter ein Messer finden. Durch ein kurze Kabbelei verliert eine von ihnen die Zunge. Durch diesen Unfall entsteht eine enge Bindung zwischen den beiden Schwester.

    Das Buch ist in drei Abschnitte gegliedert. Der erste erzählt aus der Ich-Perspektive von Bibiana und der zweite aus der von Belonísia. Im dritten erfolgt ein Wechsel zwischen verschiedenen Perspektiven. Dadurch hat der Autor zunächst eine gute Einsicht in das Leben der Schwestern gegeben. Ein Leben von zwei Mädchen, die eigentlich nach der Abschaffung der Sklaverei in einer Gemeinschaft von Landarbeitern aufgewachsen sind. Dennoch hat sich nichts an der Ausbeutung durch die Grundbesitzer geändert.

    Insgesamt umfasst die Handlung 30 Jahre in der Mitte des 20. Jahrhunderts. Der Schreibstil des Autors ist sehr direkt und er stellt den Widerstand, den Kampf und den Schmerz so deutlich da, dass es beim Lesen weh tut. Auch wenn die Geschichte um die zwei Schwestern fiktiv ist, inhaltlich ist sie real. Auch heute gibt es die Frauen und Männer, die in ländlichen Gebieten Brasiliens aufgewachsen sind, die jeden Tag hart arbeiten und das alles in der Hoffnung auf bessere Tage für ihre Kinder.

    Das Buch ist keine leichte Lektüre, es ist brutal und grausam, gibt erschreckende Einblicke in das Leben der Plantagenarbeiter und -arbeiterinnen. Man merkt mit jeder Seite, was für ein Anliegen es Itamar Vieira Junior war, auf die Geschichte dieser Menschen aufmerksam zu machen.

    Die Rückkehr der Kraniche Romy Fölck
    Die Rückkehr der Kraniche (Buch)
    07.08.2022

    Drei Generationen – ein bewegender Familienroman

    Mit ihrem neusten Buch „Die Rückkehr der Kraniche“ beweist die Autorin Romy Fölck, dass sie auch in anderen Genres als Krimis gelungen schreiben kann.

    Grete Hansen wird bald 50, ist in der Marsch aufgewachsen und nie dort weggegangen, obwohl sie stets die Sehnsucht nach Ferne in sich getragen hat. Gerade als ihr Plan woanders neu anzufangen Gestalt annimmt, stürzt ihre Mutter Wilhelmine. Wegen Wilhelmines bedenklichen Zustand kommen sowohl Gretes Tochter Anne, als auch ihre Schwester Freya angereist. Freyas Wunsch nach einem Leben voller Abenteuer und Veränderung war ebenso groß wie Gretes, aber im Gegensatz zu ihrer Schwester hat sie kurz nach dem Schulabschluß die Chance ergriffen und ist nach Berlin gegangen. Die Stimmung zwischen den vier Frauen ist angespannt, da sowohl Grete als auch Wilhelmine ein Geheimnis mit sich herumtragen.

    Der Schreibstil von Romy Fölck liest sich leicht und angenehm. Durch zahlreiche Perspektivwechsel zwsichen Greta, Freya, Anne und Wilhelmine bekommt man einen guten Einblick in das jeweilige Leben der Frauen und kann ihre Gedanken und Gefühle gut nachvollziehen.

    Mir gefielen die Beschreibungen der Natur. Das Marschland mit seiner Flora und Fauna wurden vor meinen inneren Augen lebendig und auch das raue, nordische Klima ist regelrecht greifbar.

    Obwohl dieses Buch nicht im Krimigenre angesiedelt ist, liest es sich genauso spannend wie die anderen Bücher der Autorin. Hier befasst sie sich durch die Familiengeschichte der Hansens mit Fragen des Lebens. Es geht um nicht gelebte Träume, den Mut diese noch zu verwirklichen und das Leben mit seinen Veränderungen.

    Mir hat dieser Familienroman mit seiner norddeutschen Atmosphäre gut gefallen und ich bin gespannt auf weitere Werke der Autorin.
    Thomas, V: Wie ein Stern in dunkler Nacht Thomas, V: Wie ein Stern in dunkler Nacht (Buch)
    06.08.2022

    Tragisch, dramatisch, emotional

    „Wie ein Stern in dunkler Nacht“ ist ein sehr emotionaler Roman der Autorin Violet Thomas.

    Die in Deutschland lebende Ärztin Christina muss gerade ihre zweite Fehlgeburt verkraften. Ihr Freund Steffen ist ihr dabei keine große Unterstützung und genau zu diesem Zeitpunkt fragt ihre Studienfreundin Melina nach, ob Christina vertretungsweise ihre Landarztpraxis in Schottland übernehmen kann. Nach kurzem Zögern nutzt Christina die Chance und begibt sich nach Tobermory. Die Einwohner des kleinen schottischen Dorfes sind nicht einfach und Fremden gegenüber verschlossen. Auch Aiden – einer von Christinas Patienten – verhält sich eher grummelig und abweisend, bis er mit einem schwer verletzten Fohlen in ihrer Praxis steht, da der zuständige Tierarzt nicht da ist. Aus Dank für ihre Hilfe lädt Aiden Christina ein und Christina merkt, dass nicht nur sie mit Verletzungen aus der Vergangenheit kämpft.

    Der Schreibstil von Violet Thomas ist locker und leicht zu lesen, so dass ich durch die Seiten nur so durchgeflogen ist. Sie versteht es, die Gefühle von Christina nach der Fehlgeburt und auch in Bezug auf Aiden gut zu vermitteln. Größtenteils waren diese für mich auch nachvollziehbar, allerdings konnte ich sie an einigen Stellen auch absolut nicht verstehen. Die sich langsam entwickelnde Beziehung zwischen Christina und Aiden wird authentisch beschrieben. Neben den beiden Protagonisten gab es einige weitere sympathische Charaktere, die ebenfalls gelungen beschrieben werden. Auch die Atmosphäre von Schottland, die Stimmung im Pub Mac Donals`s Arm werden gekonnt eingefangen. Allerdings gab es für meinen Geschmack ein paar dramatische Wendungen zu viel. Ich hatte mit einem Wohlfüllroman gerechnet und war zum Ende einfach nur noch entsetzt. Wer Drama, Wendungen und Überraschungen liebt, wird dieses Buch lieben, wer lieber eine Wohlfühlstory lesen möchte, ist hier nicht so gut beraten.

    Insgesamt ist es eine sehr emotionale und berührende Geschichte über Verlust und Neuanfang, die sich angenehm leicht lesen lässt.
    76 bis 100 von 355 Rezensionen
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