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    2. Alle Rezensionen von Tara bei jpc.de

    Tara Top 50 Rezensent

    Aktiv seit: 24. August 2019
    "Hilfreich"-Bewertungen: 34
    369 Rezensionen
    Wieso? Weshalb? Warum? Sonderband - Mein großes junior-Lexikon

    Patricia Mennen
    Wieso? Weshalb? Warum? Sonderband - Mein großes junior-Lexikon (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    23.09.2023

    Viel Wissen für die Kleinsten gelungen vermittelt

    „Mein großes junior-Lexikon“ ist ein buntes Sachbuch von der in Süddeutschland lebenden Autorin Patricia Mennen.
    Das Buch ist für Kinder ab zwei Jahren gedacht und die stabilen Seiten aus Karton eignen sich auch perfekt für kleine Hände, die nicht immer so ganz vorsichtig damit umgehen.
    Ein Blick auf das Inhaltsverzeichnis macht deutlich, dass hier viele alltagsnahe Themen angesprochen werden.

    Die Seiten wurden von der Illustratorin Ursula Weller mit klaren Zeichnungen toll gestaltet. Durch viele Details gibt es eine Menge zu entdecken, so dass sich die kleinen Leser auch einen Moment alleine mit dem Buch beschäftigen können.

    Auch in diesem Wieso? Weshalb? Warum?-Buch gibt es wieder Klappen durch die Bewegungen und Abläufe erklärt werden.
    Die kurzen, erklärenden Sätze sind leicht verständlich.
    Insgesamt ist es ein schönes und lehrreiches Sachbuch, das in jedem Kinderzimmer gut aufgehoben ist.
    Das Versprechen der Oktoberfrauen

    Lea Santana
    Das Versprechen der Oktoberfrauen (Buch)

    4 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern
    26.08.2023

    Ein schöner Wohlfühlroman über die Herausforderungen des Lebens

    „Das Versprechen der Oktoberfrauen" ist nach „Der Sommer der Blütenfrauen“ der zweite Roman der Autorin Lea Santana.

    Hanna ist total am Ende, erschöpft vom Leben und am Tiefpunkt ihres Lebens angekommen. Sie möchte diesem ein Ende setzen. Das gestaltet sich aber als schwieriger als gedacht. So gelangt sie in ein Hotel in Plessin, einem kleinen Dorf an der Ostseeküste.
    In diesem Hotel arbeitet Frida, eine junge Frau, die früh ihre Mutter verloren hat und deren Traum es ist Musikerin zu werden.

    Die Geschichte wird im Wechsel aus Hannas und Fridas Perspektive erzählt. Durch sie lernt man zunächst den Fischer Henning und dann die übrigen Charaktere des Dorfes kennen. Das Dorfleben wird gelungen geschildert und entspricht dem Bild, das ich ich davon im Kopf hatte. Es gibt das typische Getratsche, aber auch einen tollen Zusammenhalt und viel Hilfsbereitschaft. Irgendwie kennt jeder jeden.

    Der Schreibstil von Lea Santana ist sehr lebendig und abwechslungsreich. Sie beschreibt ihre Charaktere facettenreich. Sie haben Ecken und Kanten und neben Hanna und Frida gibt es noch weitere Dorfbewohner deren Leben nicht immer geradlinig verlaufen ist.

    Mit Hanna hat die Autorin einen Charakter geschaffen, der zu Beginn problembeladen und mit starken psychischen Schwierigkeiten sich oftmals selbst im Weg stand. Mir hat ihre Entwicklung gut gefallen, da die Gedanken und Gefühle nachvollziehbar sind.
    Zwischenzeitlich ist sehr viel auf einmal passiert. Einiges hat mich sehr verwundert, war mir fast zu viel, hat dann aber irgendwie doch wieder gut in die Handlung gepasst. Auch Frida hat sich im Verlauf der Geschichte verändert und ihre Ziele und Träume neu ausgerichtet.

    Mir hat die Entwicklung der beiden Frauen gut gefallen und die dabei angeschnittenen Themen sind so vielfältig wie das Leben. Es geht um psychische Probleme, Freundschaft, Zusammenhalt, Vertrauen, Trauer, Zukunft, Pläne, Ängste, Selbstvertrauen und vieles mehr. Neben bester Unterhaltung bietet das Buch damit noch so einiges an Denkanstößen.

    Ich kann diesen Roman als unterhaltsame Lektüre mit ein wenig Tiefgang empfehlen und freue mich schon auf weitere Bücher der Autorin.
    London Black

    Jack Lutz
    London Black (Buch)

    4 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern
    12.08.2023

    Spannende Dystopie

    „London Black“ ist das Debüt des in London lebenden Autors Jack Lutz.

    Die Handlung spielt in der nahen Zukunft und beginnt im Jahr 2029 in London. Zwei Jahre zuvor gab es dort einen terroristischen Anschlag, in dem das Nervengift London Black freigesetzt wurde. 90 Prozent der Bevölkerung haben diesen Angriff unbeschadet überstanden, aber für 10 Prozent beginnt ein qualvoller Kampf mit dem Tod und nur 62 von Ihnen können Dank starker Medikamente, die sie permanent einnehmen müssen, weiterleben. Einer von ihnen ist DI Lucy Stone.
    Das Medikament wurde von dem Forscher Flinders Cox hergestellt, der nun ermordet wurde. Dieser war gerade dabei ein Antidot zu entwickeln, was umso mehr an Bedeutung gewinnt, da die bisherigen Medikamente in ihrer Wirkung nachlassen.
    Lucy weiß, dass sie nur wegen Cox lebt und will den Fall unbedingt übernehmen. Gemeinsam mit ihrem neuen Kollegen DI Ed King beginnt sie mit den Ermittlungen.

    Lucy ist ein schwieriger Charakter. Sie ist durch die zurückliegenden Vorfälle stark traumatisiert, bekommt Panikattacken und kommt kaum zur Ruhe. Ihr Verhalten ist durchgehend hektisch und manchmal ein wenig wirr. Von einer - für den Leser lange Zeit nicht näher erklärten - Schuld getrieben, stürzt sie sich kopfüber in die Nachforschungen und das ohne Rücksicht auf sich selbst. Ganz legal ist ihre Vorgehensweise nicht immer, aber mit Ed King hat sie einen zuverlässigen Partner an der Seite, der sie unterstützt. Ihre Ermittlungen laufen allerdings immer wieder ins Leere und die Auflösung des Falls ist schwierig.

    Der größte Teil der Handlung liegt im Jahr 2029. Zwischenzeitlich gibt es Rückblicke in Lucys Vergangenheit in das Jahr 2027. Mich haben diese Rückblenden besonders gefesselt, da sie vieles verdeutlichen und auch zur Erklärung von Lucys Charakter beitragen.

    Die Grundstimmung ist düster. Die Atmosphäre in London wird dabei gelungen eingefangen und die Bedrohung, die Angst in der Bevölkerung , das permanente Misstrauen der Menschen untereinander wird spürbar.

    Auch wenn ich Lucys Charakter zeitweise als ein wenig anstrengend empfunden habe, muss ich sagen, dass mich das Buch gefesselt hat. Durch viele falsche Fährten wird die Spannung durchgehend hoch gehalten. Die Wechsel zwischen der Gegenwart und der Vergangenheit sind geschickt gesetzt, so dass ich einfach immer mehr erfahren wollte.

    Die Grundidee hinter der Story fand ich richtig gut und Lucy ist ein gut ausgearbeiteter Charakter. Auch der Schreibstil gefiel mir, da ich wirklich gefesselt war, dennoch bleibt ein wenig Luft nach oben, da ich mir abschließend noch ein paar Hintergrundinformationen mehr gewünscht hätte.
    Fölck, R: Düstergrab

    Fölck, R: Düstergrab (CD)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    03.08.2023

    Wieder ein spannender Fall mit Frida und Bjarne

    „Düstergrab“ ist bereits der sechste Elbmarsch-Krimi mit der Kriminalkommissarin Frida Paulsen und ihrem Kollegen Bjarne Haverkorn von der in Hamburg lebenden Autorin Romy Fölck.
    Zum Verständnis sind keine Vorkenntnisse aus den vorherigen Bänden notwendig, da die Fälle in sich abgeschlossen sind. Allerdings ist die Entwicklung der Charaktere ausgesprochen interessant und von daher lohnt es sich durchaus die Bücher in der richtigen Reihenfolge zu lesen.
    Nach einem geheimnisvollen Prolog aus dem Jahr 1999 startet die Handlung in der Gegenwart. Frida ist auf der Beerdigung ihre Schulfreundes Björn Janssen. Am darauffolgenden Tag informiert Enno Dahlsen – einer der Sargträger – Frida, dass das Grab von Björn nachts scheinbar heimlich geöffnet wurde. Nach einem richterlichen Beschluss wird das Grab erneut geöffnet und auf Björn liegt die Leiche eines altertümlich gekleideten Mädchens. Bei dem Mädchen handelt sich um Lilly eines der vor Jahren verschwundenen Zwillingsschwestern, deren Fall nie geklärt wurde.
    Ich mag den Schreibstil von Romy Fölck sehr. Sie schafft es innerhalb kürzester Zeit eine Unmenge an Fragezeichen in meinen Kopf zu zaubern, ohne dass ich den Faden der Handlung verliere. Neben dem eigentlichem Fall gibt es dieses Mal auch noch eine Attentat auf Fridas Kollegen Leo Bootz. Dieses gibt weitere Rätsel auf und es kommt natürlich die Frage auf, ob es einen Zusammenhang zum aktuellen Fall gibt.
    Die Ermittlungsarbeiten sind mühsam und wirken dadurch sehr authentisch. Die Puzzlestückchen werden langsam zusammengetragen und ich war mehrfach über die Wendungen, die der Fall genommen hat total überrascht. Es bleibt also durchgehend spannend und vor allem das letzte Drittel hat mir kaum noch Zeit zum Luftholen gelassen.

    Wie auch schon in den vorherigen Bänden erfahren wir auch in diesem wieder eine Menge über Fridas und Bjarnes Privatleben. Mir gefällt diese ausgewogenen Mischung gut und ich habe inzwischen das Gefühl die beiden und auch einige der anderen Charaktere, die in dieser Reihe immer wieder präsent sind, richtig gut zu kennen.
    Durch die Beschreibung der Umgebung kam der nordische Flair und die Atmosphäre der Elbmarsch direkt bei mir an.
    Mir hat auch dieser Fall mit Frida und Bjarne wieder gut gefallen, so dass ich auf eine baldige Fortsetzung hoffe, da im Privaten so einiges offen blieb.
    Animal Jack - Der verwunschene Berg

    Miss Prickly
    Animal Jack - Der verwunschene Berg (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    23.07.2023

    Eine abenteuerliche Schatzsuche

    "Animal Jack - Der verwunschene Berg" ist nach „Animal Jack - Das Herz des Waldes“ der zweite Band mit dem Gestaltenwandler Jack des französischen Comic-Szenarist Kid Toussaint. Die Illustration der Seiten hat die französische Zeichnerin Isabelle Mandrou - die auch als Miss Prickly bekannt ist - übernommen.

    Der Protagonist in der Story ist Jack, ein Kind, das nicht spricht aber die Fähigkeit besitzt sich in jedes beliebige Tier zu verwandeln. Diese Eigenschaft erweist sich immer wieder als ausgesprochen nützlich.
    Jacks Mutter sucht einen neuen Job, was sich als schwierig darstellt wodurch die Familie in finanzielle Nöte gerät. Jack möchte seinen Eltern helfen und begibt sich gemeinsam mit seiner Freundin Gladys auf die Suche nach einem Schatz in den Bergen. Dieses Unterfangen wird schnell gefährlich, da ihnen ein Jäger auf den Fersen ist und sie in den Bergen so einige brenzlige Situationen erwarten.

    Jede einzelne Seite wurde liebevoll und mit vielen Details gelungen illustriert. Teilweise erstrecken sich die bunten, farbenfrohen Zeichnungen sogar über ganze Doppelseiten auf denen es dann eine Menge zu entdecken gibt. Die Mimik der Charaktere – egal ob es sich um Jack, seine Eltern, Gladys, den Jäger oder irgendwelche Fantasiewesen handelt – hat mir hier besonders gut gefallen.

    Die Story selbst steckt voller Überraschungen und ist keineswegs vorhersehbar. Während im ersten Band der Fokus auf unserer Natur und deren Schutz lag, geht es in diesem in erster Linie um Jack und sein Geheimnis. Durch seine Fähigkeit sich verwandeln, gibt es auch wieder so einige Informationen über die Eigenschaften unterschiedlicher Tiere.

    Uns hat auch dieser Band wieder richtig gut gefallen. Zum Verständnis sind Vorkenntnisse aus dem vorherigen nicht notwendig und ich kann dieses abenteuerlichen Comic nur empfehlen.
    Das Leben, das uns bleibt

    Tanja Steinlechner
    Das Leben, das uns bleibt (Buch)

    4 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern
    16.07.2023

    Nach dem Zweiten Weltkrieg

    „Das Leben, das uns bleibt – Die Goldschmiedin“ ist ein historischer Roman der Autorin Tanja Steinlechner, den sie mit Blick auf das Leben ihrer Großmutter geschrieben hat.
    Die Handlung umfasst die Jahre von 1945 bis 1951.
    Ruth und ihre Familie – ihre Schwester Gili, ihr Bruder Jo und ihre Eltern - müssen ihre Heimatstadt Breslau mit gefälschten Pässen verlassen, um ihre jüdischer Herkunft zu verschleiern. Ihr Bruder Harry ist im Krieg und die Großmutter bleibt zurück. Ruth lässt aber nicht nur ihre Großmutter, sondern auch ihre große Liebe Ilan zurück. Während Gili der Neustart gut gelingt und sie das Leben genießt, Jo Rachegefühle für das, was Hitler den Juden angetan hat, hegt, ist Ruth still und in sich gekehrt. Sie hängt ihrer Liebe zu Ilan nach. Dennoch lässt sie sich auf Juweliersohn Albert ein und heiratet diesen.
    Der Schreibstil von Tanja Steinlechner liest sich angenehm leicht und flüssig. Sie beschreibt ihre Charaktere sehr detailliert und ich habe mit großem Interesse die unterschiedlichen Entwicklungen der drei Geschwister verfolgt. Jeder von ihnen hatte seinen eigenen Weg, mit dem Erlebten umzugehen.
    Das Schicksal der Familie ist eines, dass so oder in ähnlicher Weise viele Menschen nach dem Krieg erleben mussten. Der Autorin ist es gut gelungen die Gefühle der einzelnen Charaktere authentisch zu vermitteln. Da ist die unbändige Wut von Jo über alles, was den Juden im Krieg angetan wurde. Die Angst der Mutter, die weiterhin leugnet jüdische Wurzeln zu haben. Gili, die einfach nur noch leben, tanzen, feiern und vergessen möchte. Ruth, die ihrer Liebe zu Ilan nachhängt und trotzdem eine Ehe mit einem anderen Mann eingeht und viele andere Charaktere, die alle unter den Nachwehen des Krieges leiden oder auch Vorteile daraus gezogen haben.
    Der Zeitgeist, die Atmosphäre in der Gesellschaft werden hier in den verschiedensten Gesellschaftsschichten gelungen eingefangen.

    Leider leitet der Klappentext ein wenig in die Irre und wer ihn noch nicht gelesen hat, dem möchte ich davon abraten, da er zu viel von der Handlung verrät und falsche Erwartungen weckt. Ich habe das Buch gerne gelesen, hatte aber durch die Kurzbeschreibung etwas Anderes erwartet.
    Mit ihrem Nachwort rundet die Autorin ihr Werk gelungen ab. Ihr Roman ist fiktiv, aber sie hat viele Details aus dem Leben ihrer jüdischen Großmutter entnommen, wodurch die Handlung sicherlich noch an Authentizität gewonnen hat.
    Die Reisenden der Nacht

    Armando Lucas Correa
    Die Reisenden der Nacht (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    03.06.2023

    Ergreifende Schicksale aus dem Zweiten Weltkrieg

    „Die Reisenden der Nacht“ ist ein erschreckender und ergreifender Roman des in in Manhattan lebenden Autors Armando Lucas Correa, der unter die Haut geht.

    Die Handlung startet im März 1931 in Berlin. Die Schriftstellerin Ally Keller liegt in den Wehen und bekommt eine Tochter – Lillth. Der Vater ist ein schwarzer Musiker - Marcus - den sie in Düsseldorf kennengelernt und unfreiwillig zurückgelassen hat. Mit einem Mischlingskind ist das Leben für sie alles andere als leicht und sie traut sich nur in der Nacht, wenn es dunkel ist, mit Lilith auf die Straße. Ally ist einsam und bekommt die Unmenschlichkeit des Nationalsozialismus zu spüren. Ein kleiner Lichtblick ist ihr Nachbar, der Professor Bruno Bormann, der für Lilith wie ein Opa ist. Die politische Lage spitzt sich zu und Ally wird klar, dass sie ihre Tochter wegen Hitlers Rassenideologie nicht bei sich behalten kann. Schweren Herzens entscheidet sie sich Lilith gemeinsam mit den jüdischen Ehepaar Herzog nach Kuba reisen zu lassen.

    Der Schreibstil von Armando Lucas Correa liest sich trotz der schwere der Thematik leicht. Abgesehen von einigen wichtigen Rückblicken erzählt er seine Geschichte chronologisch und beginnt jedes Kapitel mit einer Orts und Jahresangabe.
    Nachdem sich Ally von Lilith getrennt hat, steht nun diese zunächst im Vordergrund. Wie bereits dem Klappentext zu entnehmen ist, ändert sich dies und im Verlauf der Handlung lernen wir vier Generationen und damit auch vier Frauen kennen.
    Aus meiner Sicht hat das Buch viel zu wenig Seiten. Jede der Protagonistinnen hat ein ergreifendes Schicksal und hätte Stoff für ein eigenes Buch geboten. So wird vieles nur angerissen und es fehlt an einigen Stellen an Tiefe.

    Die historischen Ereignisse hat der Autor gut recherchiert und sie gelungen mit der Handlung verwoben. Sowohl die geschichtlichen Hintergründe aus Deutschland als auch die Ereignisse in Kuba sind erschreckend und ergreifend. Vieles war mir bekannt und trotzdem sorgen die hier beschriebenen Einzelschicksale für Fassungslosigkeit.

    Mit den abschließenden „Anmerkungen des Autos“ hat Armando Lucas Correa seinen Roman gelungen abgerundet.
    Auch wenn ich mir mehr Details gewünscht hätte und mir die Zeitsprünge so manches mal zu groß erschienen, für mich ist dies ein gelungener historischer Roman, der dafür sorgt, dass ein Stück Geschichte unvergessen bleibt.

    Ich werde dieses Buch sicherlich noch lange im Gedächtnis behalten.
    So viele Paradiese

    Giovanna Giordano
    So viele Paradiese (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    13.05.2023

    Eine märchenhafte Geschichte voller Leben

    „So viele Paradiese“ ist ein tiefgründiger und fesselnder Roman der in Sizilien lebenden Autorin und Journalisten Giovanna Giordano, dem anzumerken ist, dass sie Philosophie lehrt. Auch wenn sie von der Auswanderungsgeschichte ihrer Vorfahren zu diesem Buch inspiriert wurde, hat dieser vermutlich nicht viel mit der vergangenen Realität gemeinsam.

    Die Handlung beginnt im Jahr 1923. Antonio ist ein junger Mann, der mit seiner Familie in dem Bergdorf Gesso auf Sizilien lebt. Er träumt von einer Reise nach Amerika, um dort die Freiheit zu finden. Obwohl seine Stiefmutter Donna Tina Oliva ihn davon abhalten möchte, da sie befürchtet, dass sein Halbbruder, ihr Sohn Placido ihm folgen könnte, steht sein Entschluß fest und Antonio lässt sich - trotz der ihm in den Weg gelegten Hindernisse - nicht davon abringen.

    Der Schreibstil von Giovanna Giordano ist sehr bildhaft und einfallsreich. Ihre Wortwahl ist oftmals ungewöhnlich, aber einfach treffend. Es ist ein fantastisches Märchen bei dem nun wirklich nicht alles realistisch ist, aber hier wirkt es echt und passt einfach. Dabei reiht sich ein wundervoller Satz an den nächsten. Ich habe schon lange kein Buch mehr gehabt, in denen ich so viele wundervolle Zitate gefunden habe. Sie laden zum Nachdenken ein, ebenso wie auch viele Erlebnisse von Antonio dies tun.

    Das Lebensgefühl Siziliens kam durch atmosphärische Momente und typische Eigenschaften der Bewohner direkt bei mir an.
    Antonio ist ein ganz besonderer Protagonist, mit einem ungewöhnlichen Draht zu Tieren, die hier eine besondere Rolle spielen.
    Er trifft während seiner Reise auf die unterschiedlichsten Charaktere, von denen jeder für sich gut beschrieben wird und interessant ist.

    Ich finde es unglaublich schwierig diesen Roman in Worte zu fassen. Er enthält zahlreiche Botschaften und es ist kein Buch, dass sich schnell lesen lässt, dafür stecken zu viele Weisheiten und Momente darin, bei denen man verweilen möchte und über die sich das Nachdenken lohnt.

    Dieser Roman benötigt Zeit, verleitet zum Träumen und ist etwas ganz Besonderes. Leser, die sich gerne in ihren Gedanken verlieren, werden sicherlich begeistert sein. Wer eine klassische Auswanderungsgeschichte erwartet, dürfte enttäuscht werden.
    Die Tage in der Buchhandlung Morisaki

    Satoshi Yagisawa
    Die Tage in der Buchhandlung Morisaki (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    15.04.2023

    Ruhig und einfach wunderschön zu lesen

    „Die Tage in der Buchhandlung Morisaki“ ist das Debüt des japanischen Autors Satoshi Yagisawa.
    Die 25-jährige Takako zieht sich - nachdem sie von ihrem Freund für eine Kollegin verlassen wurde - von der Liebe enttäuscht aus ihrem bisherigen Leben zurück. In dem Stadtviertel Jimbōchō von Tokio, das vor allem durch seine vielen Buchläden bekannt ist, bietet ihr Onkel Satoru ihr einen Job im Antiquariat Morisaki und ein kleines Zimmer über diesem an. Takakos Begeisterung ist gering, aber schon bald entdeckt sie ihre Liebe zu Büchern.
    Das Buch ist aus der Ich-Perspektive der Protagonistin geschrieben und besteht aus zwei Teilen. Im ersten geht es um Takako und ihre Zeit im Antiquariat und der zweite beginnt mit der Rückkehr von Momoko, der Frau von Satoru, die ihn vor fünf Jahren verlassen hat.
    Ich habe die Atmosphäre zwischen den Büchern geliebt und das Setting in dem Antiquariat wird einfach wundervoll beschrieben. Die Begegnungen mit den unterschiedlichen Charakteren lesen sich interessant und sind voller Wärme. Dabei werden verschiedene Themen wie Freundschaft, Liebe, Beziehungen, Hoffnung, Lebensmut, Zusammenhalt und viele weitere angesprochen.
    Der Schreibstil des Autors liest sich leicht und ich fand es einfach schön, wie Tatako ihre Liebe zu Büchern und zur Literatur entdeckt. Von den im Buch genanten Autoren waren mir nur wenige geläufig, haben mich aber neugierig auf japanische Literatur gemacht.
    Ich denke, wer ruhige Bücher liebt, wird auch dieses Buch lieben. Es ist eine Geschichte aus dem Leben, die einfach schön zu lesen ist.
    Solange wir leben

    David Safier
    Solange wir leben (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    03.04.2023

    Autobiografische Familiengeschichte

    In „Solange wir leben“ berichtet der Autor David Safier über das Leben seiner Familie. Im Mittelpunkt stehen dabei seine Eltern – seine Mutter Waltraut und sein Vater Joshi.

    Er beginnt 1997 mit der Beerdigung seines Vaters und geht dann zurück in das Jahr 1937 von dem aus er chronologisch mit Zeitsprüngen die Geschichte seiner Familie erzählt und mit seinem Epilog im Jahr 2005 endet.

    Neben tiefen Einblicken in die Familiengeschichte erfährt man einiges über die politische Lage und die Auswirkungen auf die Bevölkerung.
    Safiers Vater war Jude, musste 1938 aus Wien fliehen. Seine Mutter wurde1936 geboren und ist in Bremen, mitten im Krieg aufgewachsen. Das Leben von Waltraut und Joshi war alles andere als leicht.

    Durch den lebendigen Schreibstil wird durch hier ein Stück Geschichte lebendig, für den Autor ein Stück sehr persönliche Geschichte mit Höhen und Tiefen, die Emotionen weckt und das wahre Leben beschreibt.

    Sehr gelungen sind die Innencover auf denen sich Familienfotos des Autors befinden, wodurch das Buch noch persönlicher wirkt.

    David Safier hat mich schon mehrfach mit seinen Romanen begeistert. Dieses Buch ist nun ganz anders, viel persönlicher, intensiver aber mindestens genauso lesenswert wie seine anderen Werke.
    Dinge, die wir brennen sahen

    Hayley Scrivenor
    Dinge, die wir brennen sahen (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    01.04.2023

    Atmosphärisch und fesselnd

    „Dinge, die wir brennen sahen“ ist das Debüt der in Australien lebenden Autorin Hayley Scrivenor.

    Die Handlung beginnt im Dezember 2001 in der australischen Kleinstadt Durton. Direkt zu Beginn wird die Leiche von einem verschwunden zwölfjährigen Mädchen – Esther – entdeckt.
    Anschließend geht es fünf Tage zurück in die Vergangenheit, an dem Tag, an dem Esther auf dem Heimweg von der Schule nach Hause verschwunden ist.

    Im Wechsel aus unterschiedlichen Perspektiven erfährt man nun, was in den letzten Tagen passiert ist. Man könnte meinen, dass nun die Spannung gering ist, da bereits bekannt ist, dass Esther später tot aufgefunden wird, aber genau das Gegenteil ist der Fall.

    Esthers Freundin Ronnie ist davon überzeugt, dass sie Esther finden kann und macht sich auf die Suche. Lewis, ein Klassenkamarad, meint etwas gesehen zu haben, was bleibt aber zunächst im Dunklen. Esthers Mutter Constance kommt fast um vor Sorge und hofft, dass Esther jeden Moment wieder auftaucht. Detective Sergeant Sarah Michaels leitet die Ermittlungen und es ist wirklich überraschend, was dabei alles zutage kommt.

    Der Schreibstil von Hayley Scrivenor ist dicht und atmosphärisch. Die vorherrschende Hitze wird direkt spürbar und die Stimmung in der Kleinstadt, die Ängste und Sorgen der Einwohner kamen direkt bei mir an. Durton, das auch Dirt Town genannt wird, wird lebendig. Die Charaktere sind vielschichtig, werden detailliert und facettenreich dargestellt, da die Ereignisse aus ihrer Sicht und durch andere Personen auf sie erzählt werden.

    Fassungslos habe ich Seite um Seite gelesen und mich immer wieder gefragt, was ist in dieser Stadt noch alles passiert und vor allem, was ist Esther passiert ?

    Mich hat dieser spannende, intensive, berührende aber auch schmutzige Roman durchgehend gefesselt. Hier wurde der Schmerz einer Mutter, die ihr Kind vermisst, die Sehnsucht der besten Freundin Ronnie, die Unsicherheit und Angst des Freundes Lewis und vieles mehr so lebendig geschildert, dass es für mich spürbar war und richtig weh tat. Gleichzeitig kommen immer mehr Dinge aus der Vergangenheit Durtons zum Vorschein, einer Kleinstadt, die mehr Geheimnisse birgt als sich auf den ersten Blick vermuten lässt.

    Nach diesem gelungen Debüt bin ich nun wirklich gespannt auf weitere Bücher der Autorin.
    Leonard, S: Radfahrerin

    Susanna Leonard
    Leonard, S: Radfahrerin (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    01.04.2023

    Eine mutige Reise

    „Die Radfahrerin: Annie Londonderry - Eine Frau. Ein Fahrrad. Einmal um die Welt.“ ist ein weiterer Titel aus der Reihe „Mutige Frauen, die Geschichte schrieben“ von der Autorin Susanna Leonard.

    Alles Begann mit einer Wette. Im Jahr 1894 hatten die Frauen nicht viel zu melden und es gab nur wenige Männer, die sich für ihre Rechte einsetzten. Einer davon war Professor John Dowe. Als er sich wieder einmal den größten Unsinn seiner Geschlechtsgenossen über die Unzulänglichkeiten von Frauen anhören musste, fühlte er sich so provoziert, dass er in eine Wette einwilligte, in der es darum ging, dass eine Frau mit einem Fahrrad die Welt umrunden sollte.
    Anna Cohen Kopchovsky sollte diese Unmöglichkeit unter dem Namen Annie Londonderry in Angriff nehmen. Bis dahin war sie Mutter von drei Kindern und Ehefrau eines Mannes, der nur wenig verdient und seine Zeit gerne in der Synagoge verbringt. Mit dem Ziel des Preisgeldes in Höhe von 10.000 Dollar vor Augen begibt sie sich auf eine Reise, mit sehr strengen – ich möchte fast unmöglichen sagen - Wettbedingungen .

    Annie hat sich die Entscheidung ihre Kinder alleine zu lassen nicht leicht gemacht. Susanna Leonard beschreibt ihren inneren Zwiespalt sehr gut und es wird deutlich, dass sie diese Reise keineswegs aus Egoismus gemacht hat, um ein Abenteuer zu erleben und bekannt zu werden, sondern um ihrer Familie ein besseres Leben zu ermöglichen.
    Annie ist eine mutige und abenteuerliche Frau, die eine interessante Entwicklung durchmacht. Neben der Tour, die sie in 15 Monaten abgeschlossen haben soll, muss sie gemäß den Wettbedingungen noch 5.000 Dollar verdienen. Annie ist gut darin sich zu vermarkten, nimmt es allerdings mit der Wahrheit nicht immer so genau.

    Zu Beginn des Buches gibt es ein hilfreiches Personenregister in dem die historischen und fiktiven Personen gekennzeichnet sind. Außerdem befindet sich dort ein Hinweis auf die Zeittafel und den Glossar am Ende des Buches. Das gefiel mir sehr gut, da es ist immer so schade ist, wenn man diese Dinge erst im Anschluß nach dem Lesen entdeckt.

    Der angenehme Schreibstil macht das Lesen leicht und angenehm. Mit ihrem Nachwort, in dem schreibt Susanna Leonard, dass sie nur auf wenig persönliche Aufzeichnungen von Annie zurückgreifen konnte und dadurch mehr fiktive Personen in diesem Roman sind als in ihren vorherigen Werken. Mein Lesevergnügen hat das nicht geschmälert, ich hatte beim Lesen das Gefühl, dass alles genau so gewesen sein könnte.
    Animal Jack - Das Herz des Waldes

    Miss Prickly
    Animal Jack - Das Herz des Waldes (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    25.03.2023

    Ein tierisch cooler Comic

    „Animal Jack - Das Herz des Waldes“ ist der erste Band einer neuen Reihe des französischen Comic-Szenarist Kid Toussaint. Die Gestaltung der Seiten hat die französische Illustratorin Isabelle Mandrou - die auch als Miss Prickly bekannt ist - übernommen.
    Der Protagonist in der Story ist Jack, ein Kind, dass sich in jedes beliebige Tier verwandeln kann, aber nicht spricht und dadurch bei seinen Mitschülern nicht besonders gut ankommt. Dabei beschützt er sie durch seine Gabe, indem er die tierischen Fähigkeiten entsprechend nutzt. Aber das bleibt unbemerkt und sogar sein Freund Malek wendet sich von ihm ab.
    Als nach und nach immer mehr seiner Mitschüler verschwinden und die Spur direkt in den Wald führt, ist für Jack klar, dass nun seine tierischen Fähigkeiten zum Einsatz kommen.
    Jacks Gedanken werden durch die Sprechblase eines Glühwürmchen für den Leser lebendig. Diese Darstellung fand ich sehr gelungen.
    Jede einzelne Seite wurde liebevoll illustriert. Teilweise erstrecken sich die bunten, farbenfrohen Zeichnungen sogar über ganze Doppelseiten auf denen es dann eine Menge zu entdecken gibt. Die Mimik der Chraktere – egal ob es sich um Jack, seine Mitschüler, Tiere oder Fantasiewesen handelt – hat mir hier besonders gut gefallen.
    Die Story selbst hat neben Spannung und Humor auch noch einiges mehr zu bieten. So gibt es nebenbei Informationen über die Wichtigkeit unserer Natur und deren Schutz, sowie über die Eigenschaften verschiedener Tiere.
    Uns hat dieser erste Band gut gefallen und nun sind wir gespannt auf den zweiten Teil, der für den Juni angekündigt ist.
    Stranded - Die Insel

    Sarah Goodwin
    Stranded - Die Insel (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    25.03.2023

    Ein mitreißender Thriller voller Überraschungen

    „Stranded - Die Insel: Acht Fremde. Ein Mörder. Kein Ausweg.“ ist das Debüt der Autorin Sarah Goodwin.

    Im Rahmen eines TV-Experiments werden vier Frauen und vier Männer auf eine einsame Insel gebracht. Fernab von jeglicher Zivilisation sollen sie ein Jahr in der Wildnis überleben. Um die Ereignisse festzuhalten werden die Teilnehmer mit einer Bodycam ausgestattet. Eine der Teilnehmerinnen ist Maddy, eine junge Frau, aus deren Perspektive die gesamten Ereignisse berichtet werden.

    Bereits der Klappentext verrät, dass das Experiment aus dem Ruder läuft, da Maddy nach 18 Monate total verwildert, fix und fertig auf dem Festland aufgegriffen wird.

    Der Schreibstil von Sarah Goodwin ist leicht zu lesen und hat mich durchgehend gefesselt. Größtenteils beschreibt sie die Handlung auf der Insel, aber zwischendurch gibt es kurze Kapitel aus der Zeit danach, in der Maddy über die Ereignisse interviewt wird und Rückblicke auf ihre Vergangenheit, was sich ereignete bevor sie sich zu diesem Experiment entschloss.
    Es ist wahnsinnig interessant welche Gruppendynamik auf der Insel entsteht. Obwohl die Charaktere einige Klischees bedienen, sind sie gut gewählt. Es gibt - im Grunde ganz klassisch - einen Anführer, die Mitläufer und Maddy, die Einzelgängerin, die durch ihre Art die Gruppe gegen sich aufbringt und ausgegrenzt wird, bis die Situation total eskaliert.
    Da immer nur aus Maddys Perspektive geschrieben wird, fiel es mir teilweise schwer das Verhalten der anderen Gruppenmitglieder nachzuvollziehen. Nicht immer war ich mir sicher, ob Maddys Schilderungen wahrheitsgemäß sind.

    Obwohl ich abschließend feststellen musste, dass für mich nicht alles logisch war und mir ein paar Erklärungen fehlten, hat mich dieses Buch durchgehend gefesselt und ich habe es nur ungern aus der Hand gelegt. Mir hat es spannende Unterhaltung geboten.
    Jede*r kann die Welt verändern! - Ich bin Martin Luther King Jr.

    Brad Meltzer
    Jede*r kann die Welt verändern! - Ich bin Martin Luther King Jr. (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    12.03.2023

    Eine beeindruckende Persönlichkeit – ein Buch mit Botschaft

    „Ich bin Martin Luther King Jr.“ ist ein Band aus der Kinderbuch-Biografienreihe „Jede*r kann die Welt verändern!“, in dem wichtige historische Persönlichkeiten Lesern ab sieben Jahren vorgestellt werden. In diesem Buch hat der amerikanische Schriftsteller und Comicautor Brad Meltzer die Lebensgeschichte von Martin Luther King gelungen aufbereitet und seine wichtigsten Botschaften verständlich für die Kleinsten umgesetzt.

    Die Sätze sind kurz und leicht verständlich, teilweise als Fließtext und zum Teil im Comicstil. Auf den letzten beiden Seiten befinden sich Fotos und ein Zeitstrahl, der das Leben von Martin Luther King kompakt und übersichtlich darstellt.

    Jede einzelne Seite wurde von dem Illustrator Christopher Eliopoulos gelungen gestaltet.

    Sein Leben und seine Botschaften werden hier kindgerecht vermittelt. Besser lassen sich wichtige Werte und historische Ereignisse nicht aufbereiten. Ich hoffe auf viele weitere Bände in dieser Serie.
    Wieso? Weshalb? Warum?, Band 51 - Mutig, stark und selbstbewusst

    Patricia Mennen
    Wieso? Weshalb? Warum?, Band 51 - Mutig, stark und selbstbewusst (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    04.03.2023

    Wichtige Themen

    „Mutig, stark und selbstbewusst“ ist bereits der 51. Band in der Wieso? Weshalb? Warum?-Sachbuchreihe für Kinder von 4 bis 7 Jahren aus dem Ravensburger Verlag von der Autorin Patricia Mennen.

    Dieses Mal werden lauter wichtige Themen angesprochen, die das Selbstbewusstsein stärken, Mut, Selbstvertrauen und Stärke fördern und Kindern ihre eigenen Gefühle bewußt und deutlich machen. Es geht dabei sowohl um positive als auch negative Gefühle. Jedes Gefühl hat seine Berechtigung.

    Jede Seite wurde von der Illustratorin Susanne Szesny liebevoll und detailliert gestaltet. Das Zusammenspiel zwischen den kurzen Texten und den Bildern passt hier perfekt. So haben die jungen Leser oder Zuhörer die jeweilige Situation bildlich vor Augen, die Gefühle werden benannt und erklärt.

    Wie bei den anderen Büchern der Reihe kommt auch hier der Spaß-Faktor - durch die vielen Klappen, hinter denen sich jede Menge entdecken lässt - nicht zu kurz.

    Mir gefällt das Konzept der Wieso ? Weshalb ? Warum-Kernreihe ausgesprochen gut und ich hoffe, dass es noch viele verschiedene Bände zu weiteren Themen geben wird.
    Die Stimme der Lüge

    Ethan Cross
    Die Stimme der Lüge (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    04.03.2023

    Nervenaufreibend !

    „Die Stimme der Lüge“ ist bereits der vierte Band der Serie um Francis Ackerman jr. und seine Partnerin Nadia Shirazi vom FBI des US-Amerikanischen Autors Ethan Cross. Da die Charaktere im Laufe der Zeit eine interessante Entwicklung durchgemacht haben, möchte ich empfehlen mit dem ersten Band zu beginnen.

    Francis Ackerman befindet sich direkt in den Fängen seines größten Feindes Demon. Dieser hat sich ein abartiges Spiel ausgedacht. Ackermann soll in einer Realityshow gegen übermächtige Gegner antreten, um sein Leben und das von einigen unschuldigen Zivilisten zu retten. Die Ereignisse werden im Darknet übertragen und damit bekommen das FBI, Nadia Shirazi und sein Bruder Marcus Williams Hinweise auf seinen Aufenthaltsort.

    Wie immer bei Ethon Cross ging es direkt spannend und rasant los. In Demon steckt wirklich das personifizierte Böse und wie er Ackermann herausfordert, das ist schon sehr genial, da haben sich zwei ebenbürtige Gegner gefunden. Allerdings scheint Demon Ackermann regelrecht zu bewundern. Er bezeichnet ihn tatsächlich als seinen einzigen echten Freund, das wirkte schon ganz schön absurd und gruselig.

    Die einzelnen Kapitel sind kurz. Es gibt permanent Szenen- und Perspektivwechsel, so dass es durchgehend fesselnd bleibt. Die Atmosphäre ist düster und beklemmend. Fast jeder Abschnitt endet mit einem Cliffhanger, der es fast unmöglich macht eine Pause beim Lesen einzulegen. Trotz aller Brutalität und gewaltigen Gemetzeln gibt es auch immer wieder höchst amüsante Dialoge. Ackermann hat einfach einen genial trockenen Humor und das in jeder Situation.

    Selbst bei der Einführung der Charaktere, die Ackermann retten soll, wird Spannung aufgebaut, da zunächst unklar bleibt, wer von ihnen wirklich Zivilist ist und wer auf Demons Seite steht.

    Ich fand auch diesen Band wieder genial konstruiert, die Spannung ist durchgehend enorm hoch und durch die wechselnden Schauplätze und Gegner kommt zu keinem Moment Langeweile auf.
    Das Ende passt und gleichzeitig gibt es enorm viele Ansatzpunkte für den nächsten Band, in dem ich hoffe einige der neu eingeführten Charaktere wiederzutreffen.

    Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung für Thriller-Fans mit starken Nerven.
    Die spürst du nicht

    Daniel Glattauer
    Die spürst du nicht (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    01.03.2023

    Grandios geschrieben

    Mit „Die spürst du nicht“ ist dem Autor Daniel Glattauer wieder ein ganz großartiger Roman gelungen, bei dem einfach alles zusammen passt.

    Die Handlung findet in einer Juliwoche in der Toskana statt. Die beiden Familien Binder und Strobl-Marinek machen gemeinsam Urlaub. Zunächst gibt es einen kurzen Überblick über die Charaktere, so dass ich schnell ein erstes Bild von ihnen hatte. Da sind Engelbert und Melanie Binder mit ihrem neunjährigen Sohn Benjamin und Oskar Matrinek mit seiner Frau Elisa Strobl-Martinek und der neunjährigen Lotte und der 14-jährigen Elisa Sophie. Letztere hat dem Urlaub nur zugestimmt, wenn sie ihre Schulfreundin Aayana mitnehmen darf, die vor vier Jahren mit ihrer Familie aus Mogadischu geflohen ist. Zunächst lesen sich die Ereignisse locker und leicht – Urlaubsatmosphäre eben - bis es zu einem Unglück kommt.

    Der Schreibstil von Daniel Glattauer liest sich leicht und ist den jeweiligen Ereignissen angepasst. Damit wurde auch der Wechsel der Atmosphäre direkt spürbar, das leichte Urlaubsfeeling verschwindet und es wird ernst. Ich habe fassungslos an den Seiten geklebt und konnte nicht aufhören zu lesen. Durch Perspektivwechsel, Zeitungsartikel und Beiträge aus sozialen Medien ist es abwechslungsreich und man erhält einen übergreifenden Einblick in die Handlung. Die Reaktionen auf den Vorfall von den einzelnen Familienmitglieder und der Öffentlichkeit fallen komplett unterschiedlich aus. Jeder reagiert anders, aber leider nicht jeder angemessen. Die Beziehungen der einzelnen Charaktere untereinander werden gelungen dargestellt und alles wirkt durchweg erschreckend authentisch.

    Die hier geäußerte Gesellschaftskritik passt in unsere Zeit. Dieser Roman fordert zum Nachdenken auf und wird bei mir noch lange nachhallen.
    Sutcliffe, W: Grüner wird's nicht

    Sutcliffe, W: Grüner wird's nicht (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    01.03.2023

    Aktuell - wichtig – humorvoll

    „Grüner wird's nicht: Der Sommer, in dem ich die Welt rettete“ ist ein humorvolles Buch mit wichtiger Thematik des Autors William Sutcliffe.

    Der dreizehnjährige Luke freut sich auf die Sommerferien als in seiner Nachbarschaft eine Gruppe von Klimaaktivisten das Leben in der Straße durcheinanderwirbelt. Seine siebzehnjährige Schwester Rose zieht direkt zu ihnen und sorgt damit für Entsetzen bei ihren Eltern. Luke stellt schnell fest, dass die Umweltaktivisten eigentlich ganz okay sind, abgesehen von Sky – die Tochter einer Aktivistin - die sich an ihn klettet, da ihr Lukes geregeltes Leben besser gefällt als ihres.
    Mit viel Humor und lebendigen Dialogen widmet sich der Autor einem wichtigen Thema unserer Zeit: dem Klimaschutz und -wandel.

    Lukes Familie, die Dynamik zwischen ihnen und auch die übrigen Charaktere werden gut dargestellt.
    Thematisch geht es um den Klimawandel mit seinen Folgen für unsere Umwelt, um eine Wohnsiedlung, die dem Ausbau eines Flughafens weichen soll und die entsprechenden Protestaktionen.

    Auch wenn hier einiges ein wenig klischeehaft dargestellt wird, bringt die Story wichtige gesellschaftliche Themen auf den Punkt, so dass es sich gut als Grundlage für weiterreichende Gespräche für aktuelle Themen eignet.
    Mir hat die Mischung aus Humor, aktuellen Themen und gesellschaftlicher Kritik gut gefallen.
    Morgen, morgen und wieder morgen

    Gabrielle Zevin
    Morgen, morgen und wieder morgen (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    26.02.2023

    Ein intensives Leseerlebnis mit 1990er Jahre Flair

    „Morgen, morgen und wieder morgen“ ist ein ungewöhnlicher Roman der in Los Angeles lebenden Autorin Gabrielle Zevin.

    Sam und Sadie lernen sich in einer schwierigen Phase als Kinder kennen. Sadies Schwester ist an Krebs erkrankt und Sam hat gerade einen schweren Autounfall hinter sich. In dieser Zeit helfen ihnen die gemeinsamen Computerspiele.
    Jahre später treffen sie sich zufällig wieder und stellen dabei schnell fest, dass sie ein gutes Team sind, um Computerspiele zu kreieren. Zusammen mit Sams Mitbewohner Marx gründen sie erfolgreich eine Firma.

    Der Schreibstil der Autorin ist ungewöhnlich, aber dabei unglaublich gut. Sie wechselt zwischen den verschiedenen Zeiten und Perspektiven mühelos hin und her. Es ist, als ob sie langsam aber stetig und zügig, ohne zu stocken ein Puzzle zusammensetzt. Dabei stellt sie die Beziehung zwischen den Protagonisten gelungen dar und verknüpft die Welt der Videospiele mit der Realität. Ich habe noch nie etwas Ähnliches gelesen und war total gefesselt und begeistert.
    Das Leben der von Sadie, Sam und Marx wird über Jahre hinweg dargestellt. Die Charaktere machen interessante Entwicklungen durch und haben es mir keineswegs leicht gemacht sie immer zu mögen. Gerade dadurch wirken sie authentisch und lebendig. Die Ereignisse stecken voller Emotionen, die mich mitgenommen haben.

    In diesem Buch scheint alles durchdacht zu sein. Der Titel hätte kaum treffender gewählt sein können und ist auf mehrfache Art und Weise stimmig. Es gibt immer wieder Parallelen in der Vergangenheit und der Gegenwart sowie in der Realität und im Spiel.

    Für mich ist dieses Buch ein rundum gelungenes Leseerlebnis mit 1990er Jahre Flair, in dem einfach alles passend und stimmig ist und das mir noch lange im Gedächtnis bleiben wird.
    Wovon wir leben

    Birgit Birnbacher
    Wovon wir leben (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    23.02.2023

    Beeindruckend geschrieben

    „Wovon wir leben“ ist der dritte Roman der in Salzburg lebenden Autorin Birgit Birnbacher.

    Julia ist Krankenschwester und verliert durch einen Fehler ihren Job, zudem leidet sie an Asthma. Ohne große Perspektive und ziemlich orientierungslos kehrt sie in ihr Heimatdorf Innergebirg in ihr Elternhaus zurück. Dort lebt nur noch ihr Vater mit ihrem kranken Bruder, ihre Mutter hat sich nach Italien abgesetzt. Die Sichtweise und Erwartungen von Julias Vater an seine Tochter sind recht altertümlich.

    Die Atmosphäre im Dorf macht die gesamte Situation nicht besser, da durch die Schließung einer Fabrik die Arbeitslosigkeit hoch ist. Lediglich Oskar, ein hinzugezogener Städter, der sich dort von einem Herzinfarkt erholt, verbreitet ein wenig Optimismus. Er sucht eine neue Aufgabe und macht Pläne. Als die beiden Aufeinandertreffen nähern sie sich langsam an.

    Der Schreibstil von Birgit Birnbacher ist sehr ruhig und eindringlich. Durch die Perspektive von Julia gelingt es ihr gut die Atmosphäre des Dorfes und die dortigen Gegebenheiten zu vermitteln. Es wird wenig gesprochen, das Desinteresse aneinander ist spürbar und Vorurteile gehören in dieser Gemeinschaft einfach dazu. Alles erscheint trist und hoffnungslos.
    Mit großem Einfühlungsvermögen erzählt die Autorin das Leben von Julia und wirft dadurch zahlreiche Fragen auf, die sich so oder in ähnlicher Weise sicherlich viele Menschen stellen.
    Was macht uns aus ? Wie leben wir und wovon ? Was definiert unser Leben ? Worin besteht der Sinn ? Welchen Weg möchte Julia gehen ?

    Mir wird dieser Roman sicherlich noch sehr lange im Gedächtnis bleiben, da er so viele verschiedene Themen anspricht, die alle gut in unsere Zeit passen.
    Spinnennetz

    Lars Kepler
    Spinnennetz (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    11.02.2023

    Spannung pur - rasant & fesselnd

    „Spinnennetz“ ist bereits der 9. Band der Joona-Linna-Reihe des schwedischen Autors Lars Kepler hinter dem sich das Autorenduo Alexandra und Alexander Ahndoril versteckt. Es ist sicherlich möglich diesen Band für sich zu lesen, aber um die Entwicklung der Charaktere besser zu verstehen, ist es von Vorteil – und auch durchaus lohnenswert – die anderen Bucher der Serie zuvor zu kennen.

    Saga Bauer ist nach den letzten Ereignissen noch nicht wieder einsatzfähig für den Polizeidienst. Deswegen arbeitet sie derzeit in einer Privatdetektei. Sie erhält eine Postkarte, auf der eine Serie von neun Morden angekündigt wird, die nur Saga stoppen kann. Das letzte Opfer soll Joona Linna sein. Unterschrieben wurde die Karte mit einem Anagramm von dem Serienmörder Jurek Walter. Dieser ist jedoch tot. Wer steckt dahinter ?
    Es dauert nicht lange, bis sich der erste Mord ereignet und weitere Folge. Das Schema ist immer gleich. Saga bekommt Hinweise und wenn sie diese richtig deuten würde, könnte sie den Mord verhindern. Aber hat sie wirklich eine Chance ?

    Das Tempo in diesem Thriller ist enorm hoch und in meinem Kopf tauchten nach und nach immer mehr Fragezeichen auf. Der Mörder muss sowohl seine Opfer als auch Saga ausgesprochen gut kennen und genaustens beobachtet haben. Zwischendurch machte es fast den Eindruck als ob er übermenschliche Fähigkeiten hätte.
    Die Ermittlungen – bei denen Saga und Joona endlich wieder zusammenarbeiten – drängen und die Szenen werden detailliert beschrieben. Das ist genial gemacht, aber auch sehr grausam und die Brutalität, die zu Tage kommt ist nichts für schwache Nerven.

    Nebenbei erfährt man immer wieder etwas aus dem Privatleben von Saga und Joona. Saga, die ihre Vergangenheit noch nicht verarbeitet hat uns sich selbst bestraft und Joona, der seine Finger nicht vom Opium lassen kann. Durch diese kleine „Fehler“ werden die Charaktere menschlich und zugänglich.

    Nichts ist hier vorhersehbar. Ich wusste weder bei verschiedenen Charakteren, wie ich diese einordnen sollte, noch wie der Mörder es geschafft hat, seine Opfer immer genau so zu erwischen, wie er sich das vorgestellt hatte, noch was er damit bezweckt.

    Die Spannung ist durchgehend enorm hoch und das Buch endet mit einem unglaublichen Showdown, der es mir unmöglich gemacht hat, den Thriller aus der Hand zu legen.

    Auch dieser neunte Band ist einfach genial und ich hoffe, dass der nächste Fall mit Saga und Joona nicht wieder so lange auf sich warten lässt.
    Die marmornen Träume

    Jean-Christophe Grangé
    Die marmornen Träume (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    11.02.2023

    Düsterste Abgründe – nichts für schwache Nerven

    „Die marmornen Träume“ ist ein Thriller von dem französischen Autor Jean-Christophe Grangé, bei dem mir wirklich die Luft weggeblieben ist.
    Die Handlung ist in der Zeit des Nationalsozialismus angesiedelt. Der überwiegende Teil der Menschen lebt in Angst und ein kleine Minderheit fühlt sich als Elite, genießt Ansehen und Erfolg. Durch die Morde an mehreren Frauen, die zu der reichen Elite der Bevölkerung gehören, treffen der Psychoanalytiker und Traumforscher Simon Kraus, der SS-Offizier Franz Beewen und die Psychiaterin Minna von Hassel aufeinander. Drei Charaktere, die kaum unterschiedlicher sein könnten. Während Franz Beewen trotz seiner Stellung ein Gewissen hat und von Zweifeln geplagt wird, ist Simon Kraus skrupellos und nutzt seine Stellung für sich und seine Bedürfnisse. Minna von Hassel lebt für ihren Beruf und das Wohl ihrer Patienten ist für sie wichtig.
    Dieser Roman war anders als die bisherigen Bücher des Autors. Das bedeutet aber keineswegs, dass es weniger spannend oder fesselnd war. Hier gibt es Einblicke in die historischen Hintergründe des Naziregimes, die an Abartigkeit kaum zu übertreffen sind. Die Spannung, die bei mir für eine enorme Anspannung gesorgt hat, ist durchgehend hoch. Durch die kurzen Kapitel – insgesamt 152 auf 688 Seiten – fühlte ich mich durch die Ereignisse regelrecht hindurch gejagt. Zahlreiche Wendungen, brutale Szenen, detaillierte Grausamkeiten und menschliche Abgründe sorgen für überraschende Momente und Entsetzen.
    Für schwache Nerven ist dieses Buch definitiv nichts, aber wer spannungsgeladene Lesestunden mag, liegt hiermit richtig.
    Sibir

    Sabrina Janesch
    Sibir (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    29.01.2023

    Deutsch-russische Geschichte

    „Sibir“ ist ein berührendes und mitreißendes Buch, in dem die Autorin Sabrina Janesch ein Stück eher unbekannte deutsch-russische Geschichte lebendig werden lässt.

    Die Handlung beginnt 1990 in der Gegenwart und wird aus der Perspektive von Leila erzählt. Leila ist die Tochter von Josef Ambacher, der in seiner Kindheit 1945 von der Sowjetarmee nach Kasachstan verschleppt wurde. Durch Aussiedler aus der Sowjetunion kommen seine Erinnerungen wieder hoch und Leila merkt wie nachhaltig diese sein Leben - sowie ihres und das ihrer Mutter - geprägt haben.

    Die Handlung springt zwischen den Jahren 1945 und 1990 hin und her. Josef erinnert sich an seine Zwangsumsiedelung nach Kasachstan und über seine Rückblicke erfährt der Leser eine Menge über die Menschen, die damals erst in die Fremde mussten, um sich im Anschluß in der Heimat als Fremde zu fühlen. Leila versucht zu verstehen und beginnt das Verhalten ihres Vaters klarer zu sehen.

    In diesem Roman wird ein eher unbekannter Abschnitt der deutsch-russischen Geschichte thematisiert, von dem aber hunderttausende von Menschen betroffen waren. Leider war dies nicht einmalig, sondern wiederholt sich in der Geschichte der Menschheit bis heute, wodurch auch die Erinnerungen von Josef getriggert wurden.

    Der Schreibstil ist angenehm zu lesen, berührend und emotional zugleich. Die Charaktere wirken authentisch, sind interessant und gut gezeichnet. Sabrina Janesch hat mit diesem Roman ihre eigene Familiengeschichte verarbeitet. Sie ist sogar in das Dorf gereist, in dem ihr Vater seine Kindheit verbracht hat und es ist zu merken, dass sie ausgiebig recherchiert hat.

    Es ist ein mitreißender und erschreckender Roman, für den es sich lohnt ein wenig Zeit einzuplanen und der mir sicherlich noch lange im Gedächtnis bleiben wird.
    Blüte der Zeit

    Sabine Weiß
    Blüte der Zeit (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    01.01.2023

    Gut recherchiert - grandios erzählt

    „Blüte der Zeit“ ist ein gut recherchierter historischer Roman von Sabine Weiß, bei dem man merkt, dass die Autorin Geschichte studiert hat.

    Die Handlung beginnt 1667, der Dreißigjährige Krieg ist vorbei, aber es drohen erneut Unruhen und Krieg. Deswegen flieht der Landschaftsgärtner Max mit seiner Mutter Deborah und seinem kleinen Bruder Floris aus den Niederlanden zu Verwandten nach Brandenburg-Preußen. Wirklich willkommen geheißen werden sie dort nicht. Dies ist nur ein Erzählstrang, in einem weiteren geht es um Prinz Wilhelm III. von Oranien und seinen treuen Gefährten Paulus. Im Wechsel erfährt man viel über die damaligen politischen Ereignisse und die Reise und das Leben der Familie von Max.

    Ich bin direkt in das 17. Jahrhundert eingetaucht. Sabine Weiß hat mich mit ihrem Schreibstil direkt gefesselt. Die Perspektivwechsel sorgen dafür, dass die Ereignisse durchgehend spannend und abwechslungsreich bleiben. Durch Max habe ich eine Menge über die Landschaftsgärtnerei erfahren. Vor meinen Augen habe ich prachtvoll angelegte Gärten gesehen und zudem einiges an Wissen über Pflanzen erhalten. Etwas aufmerksamer musste ich die politischen Ereignisse rund um Wilhelm III. lesen, da mir die niederländische Geschichte bisher weitestgehend unbekannt war. Hier schafft es die Autorin historische Fakten geschickt mit den fiktiven Ereignissen zu verweben und mir gefiel diese Mischung aus Fiktion und politischem Zeitgeschehen ausgesprochen gut.

    Zu Beginn des Buches findet man ein Personenverzeichnis, in dem die historischen Persönlichkeiten kenntlich gemacht sind. Aufgrund der hohen Anzahl der Charaktere ist dieses sehr praktisch und hilfreich, um nicht den Überblick zu verlieren. Am Ende des Buches befindet sich ein Glossar,der einzelne historische Ausdrücke erklärt, die nochmals für ein tieferes Eintauchen in das damalige Zeitgeschehen gesorgt haben.

    Das Ende des Buches ist rund und stimmig, so dass ich es zufrieden zugeklappt habe.

    Liebhabern historischer Romane kann ich dieses Buch - in dem ich für mich einiges Neues an historischen Ereignissen mitnehmen konnte - nur empfehlen. Es ist eine gelungene Mischung aus Fiktion und Fakten, die insgesamt ein großartiges Leseerlebnis bietet.
    76 bis 100 von 369 Rezensionen
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