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    Tara Top 50 Rezensent

    Aktiv seit: 24. August 2019
    "Hilfreich"-Bewertungen: 34
    369 Rezensionen
    Die geheimnisvolle Freundin

    Simona Baldelli
    Die geheimnisvolle Freundin (Buch)

    4 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern
    30.06.2024

    Die Abruzzen in den 1950er Jahren

    In ihrem Buch „Die geheimnisvolle Freundin“ beschreibt die in Rom lebenden Autorin Simona Baldelli das Leben des Findelkinds Nina.

    Nina wächst als Findelkind in einem von Nonnen geführten Waisenhaus auf. Es herrscht ein strenges Regiment und das Leben der Kinder dort ist hart und freudlos. Einmal im Jahr findet eine Besichtigung der Kinder statt, nach der einige wenige von ihnen adoptiert werden. Während, die Kleinsten noch nicht verstehen, was vor sich geht, fiebern die Größeren diesem Tag voller Hoffnung entgegen. Die Enttäuschung der Verbleibenden ist immer wieder groß.
    Als Nina sieben ist, kommt die gleichaltrige Lucia in das Waisenhaus, die Ninas Leben nachhaltig verändert.

    Zu Beginn der Handlung ist Nina gerade einmal vier Jahre alt. Die Handlung ist aus ihrer Sicht geschrieben und die Einblicke, die sie uns in ihr Leben gewährt sind erschreckend und verstörend. Die Ereignisse verlaufen nicht chronologisch, sondern springen zwischendurch in die Zukunft, in der Nina in einer Tabakfabrik arbeitet. Da diese Sprünge nicht gekennzeichnet sind und es keine Jahreszahlen gibt, fand ich die zeitliche Zuordnung und wie viel Zeit vergangen ist, zwischenzeitlich ein wenig schwierig.

    Der Schreibstil von Simona Baldelli liest sich - trotz des schwierigen Themas, den herausfordernden Zeiten und den Ungerechtigkeiten, die im Waisenhaus vor sich gehen - sehr angenehm und leicht.
    Durch die Einflechtung aktueller politischer und wirtschaftlicher Themen der damaligen Zeit, die Schwierigkeiten, mit denen die Menschen damals zu kämpfen hatten sowie die entsprechende Musik wird die Atmosphäre und der Zeitgeist Italiens in der Mitte des 20. Jahrhunderts lebendig. Die einzelnen Charaktere sind gut ausgearbeitet, so dass ich von ihnen ein klares Bild vor Augen hatte.

    Auch wenn sowohl der Klappentext - falls noch nicht passiert, rate ich davon ab diesen zu lesen, lieber erst nach Lektüre des Buches - als auch der Titel bei mir vollkommen falsche Erwartungen geweckt haben, habe ich das Buch gerne und mit großem Interesse gelesen. Es ist eine bewegende Geschichte über das Leben eines Findelkindes mit einem schweren Start ins Leben, die mich berührt und mitgenommen hat.
    Fucking Famous

    Anne Hashagen
    Fucking Famous (Buch)

    4 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern
    06.06.2024

    Frech und amüsant

    „Fucking Famous: Wie ich zu einer Million Followern kam und dabei unendlichen Spaß hatte“ ist ein interessanter Blick in die Welt der Influencer der Autorin, Wirtschaftswissenschaftlerin und Bankerin Anne Hashagen.
    Das Leben der 39-jährigen Lotte Hohenfeld läuft nicht so, wie sie sich das vorstellt. Der Erfolg ihres ersten Buches lässt auf sich warten und sie ist gerade ein wenig orientierungslos. Ihre Freundin Tessa - eine erfolgreiche IT-Beraterin, die ihr Leben perfekt unter Kontrolle hat – schlägt ihr vor einfach berühmt zu werden und damit steht ihr Projekt.
    Der Schreibstil von Anne Hashagen liest sich schnell und leicht. Sie nimmt kein Blatt vor den Mund, aber das ist bei dem Titel wohl auch wenig überraschend.
    Mit viel Humor geht es bitterböse mit so einigen Provokation durch das Leben von Lotte und in eine Welt voller Oberflächlichkeiten.

    Das Buch bietet einen interessanten Einblick in die Socialmediawelt und die der Influencer.
    Lottes sarkastischer Blick auf diese ist klar und ungeschönt. Sie selbst durchlebt eine Entwicklung, die ich so nicht vorhergesehen hatte und die dem ansonsten sehr lockeren Buch einen unerwarteten Tiefgang verliehen hat. Aufschlussreich ist auch der Blick auf unsere von sozialen Medien geprägte Gesellschaft.
    Mit ihrem Epilog hat die Autorin ihr Buch gelungen abgerundet. Die angehängte Playlist, sollte man keineswegs überblättern und vielleicht auch einfach schon vorab einen Blick darauf werfen.
    Ich habe mich gut unterhalten gefühlt und fand die Darstellung wie es zum schnellen Erfolg auf sozialen Plattformen kommt ebenso lesenswert wie die gesellschaftliche Kritik an diesem schnelllebigen Phänomen.
    Kritik und Humor werden hier gelungen kombiniert und das überraschende Ende hat dafür gesorgt, dass ich das Buch sicherlich so schnell nicht wieder vergessen werde.
    Das Lied der Biene

    Gabriela Groß
    Das Lied der Biene (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    02.06.2024

    Über das Leben, Chancen & Neustarts

    „Das Lied der Biene“ ist ein Roman, der wie aus dem Leben gegriffen ist, der Autorin Gabriela Groß.

    Marga ist Anfang vierzig und arbeitet als Haushälterin für den Unternehmer Paul Alprecht. Eigentlich mag Marga ihre Arbeit, aber seit Pauls Verlobte Sybille im Haus ist und diese Marga sehr von oben herab behandelt, will Marga kündigen. Noch bevor es dazu kommt, stirbt Sybille durch einen tragischen Unfall. Marga möchte Paul helfen seine Trauer zu verarbeiten. Auch sie musste bereits Verluste erleben und beginnt ihm anonyme, tröstliche Mails zu senden. In diesen findet sie großartige Worte, Paul fühlt sich verstanden und beginnt zurückzuschreiben.

    Neben Paul und Marga gibt es weitere Charaktere, unter anderem Margas Tochter Conny, ihre Freundinnen Eva und Kirsten, Pauls Freund Jörg und seine Stieftochter Inga aus erster Ehe. Alle Charaktere werden detailliert und facettenreich gezeichnet, so dass ich sie im Verlauf der Handlung richtig gut kennengelernt habe und sie mir ans Herz gewachsen sind.
    Marga ist eine sehr zurückhaltende Protagonistin, die an Selbstbewusstsein gewinnt und ihrem Leben eine neue Wendung gibt. Ihre beiden Freundinnen sind komplett anders, wodurch sich die drei gut ergänzen.
    Paul ist ein ganz vorbildlicher Arbeitgeber, der Marga mit viel Respekt und sehr höflich behandelt. Auch seine Liebe zu seiner Stieftochter ist wundervoll beschrieben.

    Die Schauplätze werden mit viel Liebe und Ortskenntnis dargestellt. So bin ich mit Marga, Eva und Kerstin in Düsseldorf über die Kö geschlendert und habe Portugal kennengelernt.

    Der Schreibstil von Gabriela Groß liest sich angenehm flüssig und leicht. Dennoch musste ich immer wieder inne halten und mir beim Lesen Zeit nehmen, da sie unglaublich viele wichtige Botschaften über das Leben, die Liebe, Freundschaft, Trauer, Mut, Chancen, Neuanfänge und vieles mehr versteckt und ich ihre Worte auf mich wirken lassen musste.

    Obwohl dieser Roman viele schwierige und schwere Themen anschneidet, ist es ein richtiger Wohlfühlroman. Die Autorin findet wirklich für jede Situation die perfekten Worte.

    Mich hat der Roman emotional berührt und mir wichtige Botschaften vermittelt.
    „Wer sagt, das die Zukunft das Wichtigste ist ?
    Wir leben jetzt.“
    ist nur einer der Sätze, die wir uns immer wieder bewußt machen sollten.
    Funny Story

    Emily Henry
    Funny Story (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    23.05.2024

    Warmherzig & humorvoll

    „Funny Story“ ist ein humorvoller Wohlfühlroman der Autorin Emily Henry.

    Daphnes Traum ist zerbrochen. Gerade ist sie zu ihrem Verlobten Peter gezogen als dieser ihr mitteilt, dass er nicht sie, sondern seine Jugendfreundin Petra heiraten wird. Daphne zieht aus und ausgerechnet mit Petras Ex-Freund Miles zusammen. Aus der Zweck-WG entwickelt sich Freundschaft und als Daphne dann auch noch aus der Situation heraus behauptet mit Miles zusammen zu sein, entwickelt die Geschichte eine ganz neue Dynamik.

    Daphne und Miles sind zwei sehr sympathische aber auch gegensätzliche Protagonisten. Während Daphne durchweg gut organisiert ist, ihren Job als Bibliothekarin in der örtlichen Buchhandlung liebt, ist Miles einfach ein liebenswerter Chaot.

    Der Schreibstil von Emily Henry liest sich locker und leicht. Die Dialoge sind lebendig und ich habe eine Menge gelacht. Ihre Charaktere hat sie authentisch und facettenreich beschrieben, das gilt sowohl für die beiden Protagonisten als auch für die Nebencharaktere.

    Die Story hat genau das richtige Tempo. Die Gefühle zwischen Miles und Daphne entwickeln sich langsam, es wird nichts übereilt. Zwischendurch erfahren wir noch eine Menge über die übrigen Personen.

    Besonders geliebt habe ich die Szenen über Daphnes Tätigkeit als Bibliothekarin, die sind einfach toll beschrieben. Da geht jedem Bücherliebhaber das Herz auf.

    Zunächst habe ich die Handlung als sehr vorhersehbar empfunden, was mich allerdings keineswegs gestört hat, da ich mich einfach gut unterhalten fühlte. Aber das ein oder andere Mal wurde ich doch noch überrascht.

    Insgesamt ist das Buch ein toller Wohlfühlroman mit überzeugenden Charakteren, Humor, dem richtigen Maß an Situationskomik und Tiefe, der beim Lesen überrascht und die unterschiedlichsten Emotionen hervorruft.
    Yellowface

    Rebecca F. Kuang
    Yellowface (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    05.05.2024

    Ein kritischer Blick auf die Literaturbranche

    „Yellowface“ ist ein fesselnder und kritischer Roman der Autorin Rebecca F. Kuang, der gesellschaftskritisch und spannend zugleich ist.

    June Hayward und Athena Liu sind Schriftstellerinnen. Allerdings ist Athena deutlich erfolgreicher als June, was direkt heftigen Neid bei dieser hervorruft. Entsprechend abfällig äußert sie sich über Athena. Als Athena - nachdem sie gerade einen Vertrag über eine Verfilmung unterschrieben hat - plötzlich verstirbt, sieht June ihre Chance. Sie nimmt Athenas unvollendetes Manuskript an sich, um es zu überarbeiten und als eigenes auszugeben.

    Der Schreibstil von Rebecca F. Kuang ist einfach genial, da er sich leicht lesen lässt, unterhaltsam, kritisch, bissig und spannend zugleich ist.

    Die Ereignisse werden aus der Perspektive von June geschildert. June ist eine schwierige Protagonistin. Sympathisch ist sie nicht, ganz im Gegenteil, ihre Missgunst gegenüber Athena, ihre Gier nach Erfolg und ihr skrupelloses Handeln haben es mir unmöglich gemacht sie zu mögen.

    Der Roman gibt einen interessanten Einblick in die hart umkämpfte Literaturbranche und gleichzeitig auch in die Tiefen der menschlichen Abgründe.
    Außerdem kommen hier eine Vielzahl aktueller und brisanter Themen zusammen, es geht um Neid, Rassismus, soziale Medien, Druck, Identität, Cancel-Culture und vieles mehr.

    Das Cover – meiner Meinung nach absolut gelungen und passend – muss ich nicht erwähnen, das sieht jeder. Aber hier lohnt es sich wirklich einen Blick unter den Schutzumschlag zu werfen, mehr verrate ich aber nicht.

    Das Ende ist offen und lässt Raum für eigene Gedanken, was ich für einen gesellschaftskritischen Roman, der zum Nachdenken anregen soll, als durchaus passend empfunden habe.
    The Happiness Blueprint

    Ally Zetterberg
    The Happiness Blueprint (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    30.04.2024

    Viele Missverständnisse und eine süße Liebesgeschichte

    „The Happiness Blueprint: Liebe und andere Baustellen“ ist eine romantische und amüsante Story mit Tiefgang der britisch-schwedische Autorin Ally Zetterberg.

    Klara arbeitet in London für eine Website, die Immobilien verkauft. Als ihr Vater an Krebs erkrankt, bitten ihre Mutter und ihre Schwester sie mehr als eindringlich nach Schweden zurückzukehren, um ihren Vater bei der Leitung seines Fliesengeschäfts zu unterstützen. Obwohl Klara keine Ahnung davon hat, fühlt sie sich genötigt zuzusagen und steht vor Problemen gestellt, von denen sie bisher keine Ahnung hatte. Die drei Mitarbeiter der Firma sind wenig motiviert, Klaras Organisationstalent ist gering und deswegen ist sie froh, als sie von Alex Unterstützung bekommt. Alex ist handwerklich begabt, ergebnisorientiert und ein Meister der Organisation. Aber er leidet seit dem Tod seines Bruders an einer Depression, trägt dessen Ehering und geht zur Paartherapie.
    Klara findet Alex sehr attraktiv, aber durch das Synchronisieren ihrer Kalender zur besseren Absprache, bekommt sie ein falsches Bild, was zu zahlreichen ausgesprochen amüsanten – zumindest für den Leser - Missverständnissen führt.

    Die Geschichte wird im Wechsel aus der Perspektive von Klara und Alex erzählt. Klaras Kapitel beginnen jeweils mit einer Google-Frage und die von Alex mit einem Ausschnitt aus seinem persönlichen Kalender.
    Mit Klara und Alex hat die Autorin zwei sympathische und authentische Protagonisten erschaffen, deren Gedanken und Gefühle nachvollziehbar geschildert werden und die beide gerade eine schwierige Phase in ihrem Leben durchmachen. Trotzdem ist der Schreibstil der Autorin locker und leicht. Es gibt immer wieder Momente, in denen ich laut lachen musste, aber auch einen ernsten Unterton. Klara hat Minderwertigkeitskomplexe, leidet an Diabetes und Autismus und Alex kämpft gegen seine Depression.

    Thematisch ist der Roman vielfältig, er unterhält und regt zum Nachdenken an. Insgesamt ist es eine wundervolle Geschichte die mich berührt und gut unterhalten hat.
    Dunkle Verwicklungen auf La Palma

    Flores & Santana
    Dunkle Verwicklungen auf La Palma (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    27.04.2024

    Atmosphärisch & spannend

    „Dunkle Verwicklungen auf La Palma“ ist der erste Band mit den Protagonisten Naira Calderon und Ben Rodriguez des Autorenduos Flores & Santana. Hinter Flores & Santana stecken die Gründern der Wiener Kult-Buchhandlung Leporello. Dieses Projekt haben sie nun beendet und widmen sich dem Schreiben. In ihrem Buch ist direkt zu spüren, dass sie die Kanaren lieben und dort auch jedes Jahr mehrere Wochen verbringen.
    Der Bauunternehmer Álvaro Martínez wird erschlagen am Strand von Los Guirres gefunden.
    Die Buchhändlerin Naira Calderon und der Journalist Ben Rodriguez sind sich schnell einig, dass sie ihren Freund Pedro Fernández - den Kripochef von Santa Cruz - bei seinen Ermittlungen unterstützen müssen. Es dauert nicht lange bis ein weiterer Toter auftaucht….
    Naira und Ben sind sympathische Protagonisten. Sie sind zwei sehr unterschiedliche Charaktere teilen aber ihr Interesse für die kanarische Geschichte, gutes Essen und Wein. An dieser Stelle möchte ich davon abraten das Buch zu lesen, wenn Hunger vorhanden ist.
    Der Schreibstil ist flüssig und angenehm zu lesen. Die Handlung schreitet tageweise voran, ist spannend und voller Wendungen. Ich hatte Spaß daran herumzurätseln, lag allerdings mehr als einmal vollkommen falsch.
    Die Atmosphäre der Kanaren wird gut eingefangen und kam direkt bei mir an.
    Die Haptik des Covers, der mit Palmen bedruckte Buchschnitt und die Abbildung der Insel im vorderen Innencover machen das Buch zu einem gelungenen Leseerlebnis. Hier passt einfach alles zusammen.
    Ich freue mich schon jetzt darauf im September diesen Jahres Naira Calderon und Ben Rodriguez bei ihrem zweiten Fall auf den Kanaren zu begleiten.
    Wären wir Vögel am Himmel

    Erin Litteken
    Wären wir Vögel am Himmel (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    25.04.2024

    Eindringlich & erschütternd

    „Wären wir Vögel am Himmel“ ist der zweite Roman in dem die in Illinois lebende Autorin Erin Litteken über die Erfahrungen ihrer Familie in der Ukraine berichtet.

    Die Handlung beginnt 1941 mitten im Zweiten Weltkrieg in Wolhynien. Die Sowjets sind auf dem Rückzug aber statt des erhofften Friedens walzen nun die Nazis durch das Land und nehmen sich rücksichtslos was sie brauchen. Familien werden auseinander gerissen und die Kinder werden zur Zwangsarbeit nach Deutschland geschickt.
    Anhand der siebzehnjährigen Lilija, ihrem vierzehnjährigen Cousin Slavko und der elfjährigen Halya - denen genau dieses Schicksal widerfährt – und ihren Familien schildert die Autorin eindringlich die damaligen Ereignisse.

    Auch wenn mir von vornherein klar war, dass dies keine leichte Lektüre ist, waren die Schilderungen stellenweise für mich kaum auszuhalten. Die Grausamkeiten des Krieges waren mir nicht unbekannt, aber diese durch Einzelschicksale zu erleben ist noch einmal etwas ganz anderes.
    Die Schilderungen werden im Wechsel aus Liljas, Halyas und Vikas - Slavkos Mutter – berichtet, wodurch ich mich gut in die Gedanken und Gefühlswelt der Charaktere einfinden konnte.
    Es ist unglaublich welche Kraft die Menschen aufgebracht haben, um sich durch die Kriegswirren zu kämpfen, um geliebte Familienangehörige wiederzufinden. Ebenso unbegreiflich sind die Grausamkeiten, die die Menschen sich gegenseitig angetan haben. Gleichzeitig gibt es eine einzigartige Hilfebereitschaft zwischen denen, die schon unsagbar viel Leid ertragen mussten und müssen.

    Der Schreibstil von Erin Litteken ist eindringlich und lässt sich leicht lesen. Durch die Perspektivwechsel baut sie Spannung auf. Ich habe mit den Charakteren gebangt, gehofft und geweint.

    Sehr hilfreich fand ich die historischen Informationen vorab, in denen die Autorin die politische Lage einordnet. Mit ihrem Nachwort rundet die Autorin ihr Werk gelungen ab und ordnet die Geschichte in ihre reale Familiengeschichte ein.

    „Wären wir Vögel am Himmel“ ist ein Buch, das unter die Haut geht und vor dem derzeitigen Weltgeschehen aktueller denn je ist.
    Mühlensommer

    Martina Bogdahn
    Mühlensommer (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    21.04.2024

    Das Leben auf dem Land, Familie & Erinnerungen

    „Mühlensommer“ ist das Debüt der in München lebenden Autorin Martina Bogdahn. Da sie selbst auf einer Mühle groß geworden ist, hat sie sich von ihren eigenen Kindheitserinnerungen inspirieren lassen.

    Maria freut sich auf ein langes Wochenende mit ihren beiden Teenagertöchtern und Freunden, als sie ein Anruf ihrer Mutter erreicht, dass ihr Vater im Krankenhaus liegt. Sie kehrt direkt um und fährt zum elterlichen Hof. Damit beginnt für Maria eine Reise in die Vergangenheit, in das Leben auf dem Land mit den damaligen Konflikten und denen, die es bis in die Gegenwart geschafft haben.

    Der Schreibstil von Martina Bogdahn liest sich leicht und ist sehr lebendig. Sie hat es innerhalb kürzester Zeit geschafft, mich mit auf das Land zu nehmen. Ihre Beschreibungen sind so authentisch, dass ich das Gefühl hatte, den Duft von frischen Brot zu riechen und die unerträgliche Hitze bei der Heuernte wahrnehmen zu können.

    Alles wird aus der Ich-Perspektive von Maria berichtet. Ihre Erinnerungen aus den 1980er Jahren als sie 10 Jahre als war, sind eine Mischung aus all dem, was das Landleben mit sich bringt. Neben vielen schönen Momenten werden auch die Schattenseiten einprägsam geschildert. So müssen z.B. Maria und ihr zwei Jahre älterer Bruder Thomas regelmäßig auf dem Hof helfen anstatt mit ihren Schulkameraden ins Schwimmbad zu gehen. Das Geld ist einfach knapp.
    Auch der Umgang mit Tieren wird hier ungeschönt berichtet und ist nichts für schwache Nerven. Auf einige Details hätte ich gerne verzichtet, da mir auch so klar ist, dass sie zum Leben und in der Viehwirtschaft einfach dazugehören.

    Die Autorin beschreibt das Landleben der 1980er Jahre und heute und es ist auf jeder Seite zu spüren, dass sie weiß wovon sie spricht.
    „Mühlensommer“ ist ein gelungenes Debüt und ich bin gespannt auf weitere Werke der Autorin.
    Südlich von Porto wartet die Schuld

    Mariana Da Silva
    Südlich von Porto wartet die Schuld (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    21.04.2024

    Ein stimmungsvoller Krimi aus Torreira

    „Südlich von Porto wartet die Schuld“ ist nach „Südlich von Porto lauert der Tod“ der zweite Krimi der in Hamburg lebenden Autorin und Redakteurin Mariana da Silva mit den Protagonisten Ria Almeida und João Pinto. Der Fall ist ohne Vorkenntnisse aus dem vorherigen Band zu verstehen, allerdings entwickeln sich die Charaktere weiter und ich fand es interessant, diese Entwicklung zu verfolgen.

    Zunächst war Ria Almeida Hauptkommissarin in Stuttgart, ist aber inzwischen in die alten Heimat ihrer Eltern den portugiesischen Küstenort Torreira gezogen. Ihre Kisten sind noch nicht ganz ausgepackt, als sie einen Anruf des Dorfpolizisten João Pinto erhält, der ihre Unterstützung benötigt. Im Naturschutzgebiet ist ein Toter gefunden worden und dabei handelt es sich ausgerechnet um den Richter auf den Comissário Baptista gerade in einer Verhandlung wartet.

    Der Schreibstil von Mariana da Silva liest sich leicht und ist durch zahlreiche Dialoge sehr lebendig. Sie hat portugiesische Wurzeln und ihre Liebe zu dem Land ist deutlich zu spüren. Die Beschreibung der Umgebung macht Lust auf Portugal und Traditionen, Besonderheiten, Wissen über Land und Leute, Kulinarisches oder auch typische Redewendungen fließen ganz nebenbei ein, so dass ich direkt Urlaubssehnsucht bekam.

    Gut gefielen mir die Kapitelüberschriften und -untertitel, die aus einem portugiesischen Wort mit einer kurzen Weisheit bestehen und so neugierig auf das folgende Kapitel machen.

    Insgesamt ist es ein eher ruhiger Krimi mit Urlaubsfeeling, der durch ganz viel portugiesisches Flair und gut ausgearbeitete Protagonisten überzeugt. Mich hat die Autorin damit gut unterhalten und ich freue mich schon jetzt auf den nächsten Fall von Ria Almeida und João Pinto.
    Das Resort

    Sarah Goodwin
    Das Resort (Buch)

    4 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern
    06.04.2024

    Genial geschrieben

    „Das Resort: Du kannst nicht entkommen“ war mein zweites Buch der in Hertfordshire lebenden Autorin Sarah Goodwin.

    Mila und Ethan sind auf dem Weg von England in ein luxuriöses Resort-Hotel in Bayern in den Alpen, in dem Jess - die Schwester von Mila – ihre Hochzeit feiern möchte. Auf dem Weg vom Flughafen zum Resort bleibt der Mietwagen liegen und Mila und Ethan gehen zu Fuß zurück zu der letzten Siedlung durch die sie gekommen sind. Schnell stellen sie fest, dass diese komplett verlassen ist und sie auf sich gestellt sind. Da sich das Wetter zunehmend verschlechtert, beschließen sie dort Schutz zu suchen und übernachten in einer der Hütten. Am nächsten Morgen ist Ethan weg und Mila ist alleine. Kurioserweise gibt es trotz des Schnees keine Spuren, in welche Richtung Ethan gegangen sein könnte.

    Der Schreibstil von Sarah Goodwin ist leicht zu lesen und hat mich durchgehend gefesselt.
    Die Handlung wird aus Milas Perspektive erzählt und wird zu Beginn in weiten Teilen von ihr getragen. Milas Gedanken, Gefühle, ihre Ängste und Panik als sie alleine in der verlassenen Siedlung ist und sich auch noch beobachtet fühlt, sorgen für ein beklemmendes Gefühl. Erst später kommen wieder weitere Charaktere hinzu und ich fand es grandios wie es Sarah Goodwin gelungen ist, mich mit ihrer One-Women-Show zu fesseln.
    Zwischendurch gibt es immer wieder kursiv geschriebene Rückblenden in die Vergangenheit. In diesen geht es um ihr Verhältnis zu ihrer Schwester Jess und die erste Zeit mit Ethan.

    Im Verlauf der Ereignisse entstanden immer mehr Fragezeichen in meinem Kopf und mir waren die Zusammenhänge absolut rätselhaft. Diese wurden aber letztendlich alle geklärt.

    Obwohl ich abschließend feststellen musste, dass – wie schon beim ersten Buch der Autorin - für mich nicht alles nachvollziehbar war und es kleine Logiklücken gab, für die mir Erklärungen fehlten, hat mich dieses Buch durchgehend gefesselt und ich habe es nur ungern aus der Hand gelegt. Es bietet spannende Unterhaltung, aber man sollte nicht zu viel Wert auf jedes Detail legen.
    James

    Percival Everett
    James (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    31.03.2024

    Ein interessanter Perspektivwechsel

    In seinem Buch „James“ beleuchtet der US-amerikanische Autor Percival Everett ein Stück amerikanische Literatur von einer ganz neuen Seite.

    Der Sklave Jim soll verkauft werden und um dem zu entkommen flieht er gemeinsam mit dem Jungen Huckleberry Finn über den Mississippi Richtung Norden. Auf dem Weg in die Freiheit erleben die beiden ein Abenteuer nach dem anderen.

    Die Ereignisse werden aus der Ich-Perspektive von Jim erzählt. Dadurch habe ich schnell einen guten Einblick in sein Leben, seine Gedanken und Gefühle erhalten. Es ist erschreckend, wie die Menschen damals mit den Schwarzen umgegangen sind, welche Macht sie ihnen gegenüber demonstrierten und wie sie sie lediglich als Besitz betrachteten.

    James ist gebildet und klug. Das lässt er sich aber in Gegenwart der Weißen nicht anmerken, da es zu gefährlich wäre.

    Die Ereignisse sind spannend und fesselnd, gleichzeitig aber auch nur schwer zu ertragen. Hier werden gesellschaftliche Mißstände schonungslos offengelegt. Der damals vorherrschende Rassismus, Machtspiele und Ungerechtigkeiten sind streckenweise nur schwer zu verdauen. Die Kapitel sind zum Glück recht kurz, was es einfacher macht zwischendurch abzusetzen, um einmal Luft zu holen.
    Geschichtliches und Fiktion greift hier gelungen ineinander.

    Dadurch, dass James hier seine Geschichte selbst erzählt, lässt Percival Everett seine Leser die menschenunwürdigen und erschütternden Situation aus nächster Nähe miterleben.

    „James“ ist ein aufrüttelndes, provokatives und absolut lesenswertes Buch.
    Der heimliche Beobachter

    Lisa Unger
    Der heimliche Beobachter (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    17.03.2024

    Spannend und voller Überraschungen

    „Der heimliche Beobachter“ ist wieder ein spannungsgeladener Thiller der Autorin Lisa Unger.

    Hannah ist mit ihrem Mann Bruce von ihrem Bruder Mako zu einem luxuriösen Wochenende in ein

    traumhaftes Cottage eingeladen worden. Mit dabei sind Makos Frau Liza und Hannahs Freundin Cricket mit ihrem neuen Freund Joshua. Die Ausstattung des Hauses ist ein Traum und Mako hat sogar noch einen Privatkoch gebucht, der unheimliche Geschichten erzählt.
    Vermieter des Hauses ist Bracken, der das Haus selbst gebaut hat und sich sehr für das wohl seiner Gäste engagiert.
    Neben den Ereignissen im Cottage gibt es einen weiteren Handlungsstrang in der Vergangenheit, in dem es um Henry geht. Ein kleiner Junge, der schon früh seine Mutter verliert. Außerdem gibt es noch Trina, deren Gedanken zunächst sehr undurchsichtig erscheinen.



    Nachdem wir zu Beginn zunächst Hannah und ihre Familie kennengelernt haben, werden nach und nach immer mehr Charaktere eingeführt. Die Handlungsstränge sind wie lose Fäden und ohne Zusammenhang. Jeder für sich ist interessant, aber die Fragezeichen wie sie zusammenhängen könnten, wurden bei mir mit jeder Seite größer.

    Lisa Unger hat ihre Charaktere gut angelegt. Mit Mako hat sie einen großspurigen Angeber erschaffen, der einen gelungenen Kontrast zu seiner Schwester bietet, die weitaus bodenständiger ist.
    Henrys Geschichte ist traurig und ebenso fesselnd erzählt wie die merkwürdigen Ereignisse, die sich im Cottage abspielen. Während sich die Ereignisse im Cottage durchgehend in der Gegenwart bewegen beginnt Henrys 20 Jahre zuvor und bewegt sich langsam vorwärts.
    Durch den stetigen Perspektivwechsel zwischen Hannah, Liza, Braken, Trina, Henry und Cricket bleibt es durchgehend spannend.
    Die Beschreibung der Hütte und der Umgebung hatte ich bildhaft vor Augen, sowohl den Luxus als auch die unheimliche Atmosphäre der Umgebung.

    Nachdem zunächst lange Zeit alles sehr undurchsichtig erscheint, spitzen sich die gegenwärtigen Ereignisse in der Luxushütte durch die Wetterlage immer weiter zu und es wird dramatisch.

    Ich hätte die Vorkommnisse niemals voraussehen können und wurde immer wieder überrascht. Dadurch hat mich das Buch durchgehend gefesselt, bis sich letztendlich die Ereignisse überschlagen.

    In ihrem Thriller hat die Autorin neben Spannung ein interessantes Thema verpackt.
    Was macht uns aus ? Sind es die Gene ? Ist es unsere Herkunft ? Unser Handeln ? Oder wie wir geprägt wurden ?

    Mich hat Lisa Unger auch mit diesem Buch wieder einmal gefesselt, so dass ich schon sehr gespannt auf ihr nächstes Werk bin.
    Korman, G: Fort

    Korman, G: Fort (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    10.03.2024

    Ein vielschichtiger Jugendroman

    „The Fort - Das Geheimnis eines Sommers“ ist ein vielschichtiger und abenteuerlicher Jugendroman des kanadischen Autors Gordon Korman.

    Ein Sturm hat die Kleinstadt Canaan verwüstet und dabei im Wald einen alten Bunker freigelegt. Dieser wird von Evan, Jason, Mitchell, C.J. und Ricky entdeckt und er wird zu ihrem Rückzugsort, in dem sie sich treffen und Schutz suchen.

    Die fünf Freunde könnten kaum unterschiedlicher sein. Evan Donnelly lebt seit dem Verschwinden seiner Eltern mit seinem großen Bruder Luke bei den Großeltern. Ricky Molina kommt bei ihnen unter, da sein Zimmer durch den Sturm verwüstet wurde. Er ist hochbegabt und gehört nicht so richtig zu den anderen Jungs, die sich schon seit Jahren kennen und zusammen aufgewachsen sind.
    Der Vater von C. J. Sciutto ist gewaltätig. Jason Brax lebt im Wechsel bei seinem Vater und seiner Mutter, weil seine Eltern getrennt sind und Mitchell Worth leidet unter Zwangsstörungen.

    Der Schreibstil von Gordon Korman liest sich angenehm leicht und flüssig. Mit jedem Kapitel wechselt er die Perspektive zwischen den Freunden, so dass man sie der Reihe nach gut kennenlernt und sich in die einzelnen Charaktere hineindenken kann.

    Thematisch werden hier eine Menge Themen angeschnitten. Es geht um Freundschaft, Zusammenhalt, Schutz, Drogen, Misshandlung, Scheidung, Zwangsstörungen, Hochbegabung und vieles mehr. Obwohl das alles keine leichten Themen sind, gelingt es dem Autor immer wieder ein wenig Humor unterzubringen.

    Das Buch hat durch seine Themenvielfalt eine unerwartet Tiefe bekommen, die mir richtig gut gefallen hat und aufgrund derer ich es gerne weiterempfehle.
    Demon Copperhead

    Barbara Kingsolver
    Demon Copperhead (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    09.03.2024

    Imposant und sehr intensiv

    „Demon Copperhead“ ist ein wirklich grandioses Werk der in Virginia lebenden Autorin Barbara Kingsolver.

    Der Protagonist kommt als Damon Fields im Hinterland von Virginia zur Welt. Seine Mutter ist drogenabhängig und mit ihm überfordert und sein Vater bereits tot. Aus Damon wird Demon und wegen seines roten Haars wird er Copperhead genannt. Seine Lebensbedingungen sind ungünstig. Bei der Nachbarsfamilie findet er ein wenig Halt, aber dennoch ist es ein Leben, das zutiefst erschüttert und erschreckt.

    Der Schreibstil von Barbara Kingsolver ist unbeschreiblich intensiv. Sie erzählt aus der Sicht von Demon, einem Kind, dass sehr nüchtern und sachlich auf sein Leben blickt. Er klagt nicht an, was ihm passiert, wie ungerecht die Welt ist oder was für ein Pech er hat, sondern er berichtet einfach ganz sachlich aus kindlicher Sicht über sein Leben. Trotz der Abgründe, in die Demon immer wieder blickt und der Schicksalsschläge, die kein Ende nehmen wollen, bleibt er optimistisch.

    Das Buch ist ein schonungsloser Blick auf die amerikanische Gesellschaft. Armut, Drogensucht, Gewalt, Hunger, das miserable Pflege- und Gesundheitssystem und vieles mehr werden hier thematisiert. Die Autorin nimmt kein Blatt vor den Mund und beschreibt die schwierigen Lebensumstände auf eine ganz beeindruckende Art und Weise und es gelingt ihr tatsächlich mich zwischendurch immer wieder durch eine passende Portion Humor zum Lachen zu bringen.

    Es sind über 800 Seiten, aber diese lohnen sich und ich bin gespannt auf weitere Werke von Barbara Kingsolver.
    Der Stich

    Thilo Winter
    Der Stich (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    28.01.2024

    Rasant & spannend !

    „Der Stich“ ist nach „Der Riss“ der zweite Wissenschaftsthriller des deutschen Schriftstellers und Wissenschaftsjournalisten Thilo Winter.

    Die Handlung beginnt mit einer dramatischen Flucht von acht kubanischen Flüchtlinge deren Boot zu kentern droht.
    Zeitgleich steht der Biologiestudent Quito Mantezza vor Gericht, da er gegen seine Kündigung klagt, die ausgesprochen wurde, weil er die Versuche mit gentechnisch veränderten Mücken boykottiert hat. Im Gerichtssaal kommt es zu dramatischen Ereignissen - die Richterin und sein Anwalt werden durch Mücken außer Gefecht gesetzt - und es bricht Chaos aus. Die beiden waren allerdings nicht die ersten Menschen, die den Mücken zum Opfer fielen.

    Nach diesem rasanten Einstieg bleibt die Spannung durchgehend hoch.
    Durch die Perspektivwechsel zwischen der geflüchteten Kubanerin Inez und den Ereignissen um Quito bleibt es spannend.
    Die beiden Protagonisten sind total verschieden, haben aber beide ein Ziel, für das sie kämpfen und das sie zielstrebig verfolgen. Ihr zufälliges Zusammentreffen und die daraus folgende Handlung hatten auf mich eine sogartige Wirkung. Ich wollte das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen.
    Ein Rückblick in Inez Vergangenheit verdeutlicht ihren Standpunkt und zeigt wie mutig sie ist, wenn es darum geht, ihre Ideale zu verwirklichen.
    Bei Quito ist es ähnlich. Er will mit seinen Erkenntnissen über die genmutierten Mücken an die Öffentlichkeit auch wenn er sich dabei in Gefahr bringt.
    Seine herzlichen und liebevolle Familie ist mir besonders ans Herz gewachsen. Seine Eltern stammen ebenfalls aus Kuba und sein Vater Roberto ist Deputy Chief, was die Situation keineswegs einfacher macht.

    Detaillierte Beschreibungen, die bei mir ein großartiges Kopfkino hervorgerufen haben und interessante Fakten über Mücken hat der Autor gelungen in die Handlung eingebaut.

    Für mich war dieser Wissenschaftsthriller beste Unterhaltung und ich hoffe auf weitere Bücher von Thilo Winter. Mit seinem Nachwort, in dem es noch einige wissenswerte Informationen über Mücken und Experimente gibt, hat der Autor sein Werk gelungen abgerundet.
    Linker, C: Climate Action

    Christian Linker
    Linker, C: Climate Action (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    28.01.2024

    Ein aktuelles Thema spannend verpackt

    „Climate Action“ ist ein interaktives Jugendbuch des in Leverkusen lebenden Jugendbuchautors Christian Linker.

    Die 16-jährige Pauline und ihre beiden Mitschüler Sadiq und Vic möchten etwas für den Klimaschutz tun. Sie wollen aber nicht nur reden und im Hintergrund agieren, sondern mediale Aufmerksamkeit.

    Direkt zu Beginn spricht der Autor seine Leser direkt an, in dem er die 2. Person als Erzählperspektive wählt. Das ist ungewöhnlich, sorgt aber dafür, dass ich beim Lesen umgehend das Gefühl hatte mittendrin zu sein. Der größere Teil besteht allerdings aus den Tagebucheinträgen von Pauline. Für diese wurde ein anderer Schrifttyp gewählt, wodurch immer direkt klar ist in welcher Perspektive man sich gerade befindet. Paulines Einträge sind sehr umgangssprachlich und wirken dadurch lebendig und authentisch.
    Bei den drei Protagonisten handelt es sich um vollkommen unterschiedliche Charaktere, die sich gut ergänzen. Sadiq stammt aus einer Flüchtlingsfamilie und durch ihn werden weitere Themen wie Rassismus und die Flucht seiner Familie einbezogen. Vic ist ein Kind aus reichem Haus, das gegen seine Eltern rebelliert, weil sie mit deren Lebens- und Geschäftsverhalten nicht einverstanden ist.

    Das Verhalten und die Gedankengänge von den drei Schülern sind nachvollziehbar. Es werden aber auch Gegenargumente gebracht, die zum Nachdenken anregen und zeigen, dass es sich um ein sehr komplexes Thema handelt.

    Die Spannung steigt stetig und nach etwas mehr als der Hälfte des Buches beginnt der interaktive Teil. Der Leser kann direkt entscheiden wie er vorgehen möchte. Mir hat es großen Spaß gemacht die verschiedenen Wege durchzuspielen.

    Klimaschutz ist ein wichtiges und vielfältiges Thema, für das es keine einfache Lösung gibt. Genau das wird hier deutlich und die Denkanstöße, die hier gegeben werden, eignen sich hervorragend als Diskussionsgrundlage.
    Die Wolkengucker

    Kristina Fritz
    Die Wolkengucker (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    01.01.2024

    Ein warmherziger Roman über Gemeinschaft, Trauer, Zusammenhalt und vieles mehr

    „Die Wolkengucker“ ist ein wundervoller Wohlfühlroman über zahlreiche Themen des Lebens von der Autorin Kristina Fritz.

    Die siebenjährige Mia hat schon früh ihre Mutter Anna verloren. Obwohl sie diese vermisst hat sie einen guten Weg gefunden, mit ihrer Trauer umzugehen. Ihrem Vater Matt hingegen fällt es schwer den Alltag zu bewältigen. Er spürt an jeder Stelle wie sehr ihm Anna fehlt. Als Mia einen Zettel entdeckt, auf dem zu einem Treffen der Wolkengucker eingeladen wird, stimmt Matt ihr zuliebe zu, dieses zu besuchen. Initiiert wird das Treffen von Wilma von Eidsfeld, einer alten Dame, die gerade den Verlust ihrer Freundin Margarete betrauert. Mit dieser hatte sie die Vereinbarung getroffen, dass diejenige die länger lebt, die Vereinigung der Wolkengucker gründen wird.

    Der Roman ist im Wechsel aus der Perspektive von Matt, Wilma, Ayla und Ferdinand – Wilmas Nachbarn - geschrieben und sogar die verstorbene Margarete meldet sich zu Wort. Dadurch habe ich schnell einen guten Zugang zu den Charakteren bekommen.
    Wilma ist eine sehr resolute alte Dame, die in ihrem Leben eine Menge gemanagt hat. Von ihrer Freundin Margarete hat sie neben einem Schultertuch - das sich stehst wie eine Umarmung anfühlt - auch Ayla Ötztürk, deren Haushaltshilfe - „geerbt“. Diese ist ebenfalls bei den Treffen der Wolkengucker dabei. Nach und nach gesellen sich weitere Menschen aus ganz unterschiedlichen Gründen zu der kleinen Gesellschaft, die immer mehr zusammenwächst.

    Es ist einfach schön zu lesen, wie aus diesen vollkommen unterschiedlichen Charakteren, jedes Alters und jeder gesellschaftlichen Schicht im Laufe der Zeit eine Gemeinschaft wird. Dabei werden die einzelnen Charaktere sehr facettenreich und detailliert beschrieben.

    Dieser Roman beschreibt das Leben und deckt dabei zahlreiche Themen ab. Es geht um Trauer, Verlustängste, Verbitterung. Mobbing, Freundschaft, Zuversicht, Vertrauen und Gemeinschaft.

    Durch den angenehmen Schreibstil der Autorin liest sich das Buch leicht und flüssig und wird zu einem richtigen Wohlfühlroman, der auch dazu animiert, selbst einfach einmal in die Wolken zu schauen.

    Ich kann diesen wundervollen, warmherzigen Roman, dessen Charaktere mir im Verlauf der Handlung ans Herz gewachsen sind, nur empfehlen.
    Das einzige Kind

    Hera Lind
    Das einzige Kind (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    12.12.2023

    Bewegend, bedrückend & berührend

    „Das einzige Kind“ ist ein historischer Tatsachenroman der in Salzburg lebenden Autorin Hera Lind.
    Die Handlung beginnt im Frühjahr 1939 in Bosnien. Der 5-jährige Djoko und seine strengen aber liebevollen Eltern leben ein einfaches Leben, bis seine Eltern durch eine Granate getötet und Djoko schwer verletzt wird. Damit beginnt für ihn eine schier unmenschliche Flucht, die scheinbar kein Ende findet. Zunächst flieht er vor den Ustaschas, danach vor den Tschetniks, im Anschluss vor den Nazis und zum Schluss vor den Partisanen. Djoko ist allein, findet aber immer wieder hilfsbereite Menschen, die sich seiner annehmen, die er dann aber auch wieder verliert.
    Der Schreibstil von Hera Lind lässt sich wie gewohnt sehr gut lesen. Aber die Ereignisse, die sie schildert sind erdrückend. Dadurch, dass man alles aus der Perspektive des kleinen Djokos erfährt, wird seine Angst, das Gefühl der Verlassenheit, die Ungewissheit was kommt, richtig spürbar und haben mir beim Lesen die Tränen in die Augen getrieben. Djoko will nur eines: überleben. Obwohl es durchgehend um historische Ereignisse Ereignisse geht, spielen sie nur im Hintergrund eine Rolle, im Vordergrund steht ein Kind, das verwaist und allein gelassen auf sich selbst gestellt ist. Djoko ist nur ein Kind von vielen, aber anhand seines Einzelschicksals wird wieder einmal deutlich wie grausam Kriege sind und es erschreckt mich umso mehr, dass sie auch heute und im Moment stattfinden. Die Vorstellung, dass auch jetzt im Moment Kinder wie Djoko auf der Flucht sind und um ihr Überleben kämpfen, finde ich unerträglich.
    Hera Lind hat hier bedrückend und fesselnd Wahrheit und Fiktion miteinander verwoben. Mich hat dieser Roman mit dem Schicksal des kleinen Djoko emotional sehr berührt. Es ist ein grausames Stück Zeitgeschichte, das nicht vergessen werden darf und gelesen werden muss.
    Breakey, H: Beautiful Fall - Die vollkommen irritierende Ket

    Breakey, H: Beautiful Fall - Die vollkommen irritierende Ket (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    03.12.2023

    Eine faszinierende Liebesgeschichte mit Tiefgang

    „The Beautiful Fall“ ist der Debütroman von dem australischen Autor, Philosoph und Ethiker Hugh Breakey.

    Robert Penfold ist 31 Jahre und verliert seit zwei Jahren alle 179 Tage sein Gedächtnis. Eine Therapie gibt es für diese Anfälle nicht. Um sich selbst zu schützen, führt er ein sehr geregeltes, zurückgezogenes Leben zwischen Dominosteinen und Frühsport. Um für das Leben nach dem Vergessen gewappnet zu sein, hat er sich selbst einen Brief mit den wichtigsten Informationen und Verhaltensanweisungen geschrieben.
    Die Handlung beginnt zwölf Tage vor dem nächsten Amnesieschub. Der Lieferdienst, der ihm seine Lebensmittel bringt, hat eine neue Angestellte: Julie – übernatürlich schön, aber auch kompliziert. Mit Julie kommt das Chaos, das Robert in seinem Leben so sehr vermeiden möchte. Außerdem verliebt er sich in Julie, was er nicht zulassen will, da es nur noch wenige Tage bis zu seinem Gedächtnisverlust sind.

    Der Schreibstil von Hugh Breakey ist flüssig und liest sich angenehm lebendig.
    Sowohl Robert als auch Julie sind interessant, werden facettenreich dargestellt und wirken durchaus authentisch.
    Die Geschichte ist ungewöhnlich und alles andere als eine einfache Liebesgeschichte. Während die Handlung im ersten Drittel recht gemächlich vor sich hinplätschert, wurde ich Anschluss mehrfach überrascht. Die Zeit drängt und damit erhalten die Gespräche zwischen Robert und Julie mehr Tiefgang als ich erwartet hatte.

    Es ist eine Liebesgeschichte der anderen Art, die berührt und deren Entwicklung ich so nicht vorhergesehen habe und die sich mit Identität, Erinnerungen, Täuschungen und Bewusstsein beschäftigt.

    Abgesehen von Cover - das mich fast abgeschreckt hätte, da es eher nach eine seichten Lovestory aussieht - ist das Buch rundum gelungen.
    Der Cocktailmörderclub

    Colleen Cambridge
    Der Cocktailmörderclub (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    04.11.2023

    Phyllida Bright ermittelt wieder

    „Der Cocktailmörderclub“ ist nach „Die Dreitagemordgesellschaft“ der zweite Band mit der Protagonistin und Amateurermittlerin Phyllida Bright von der Autorin Colleen Cambridge. Das Buch lässt sich ohne Vorwissen aus dem ersten Band lesen. Es lohnt sich aber durchaus die Bücher in der richtigen Reihenfolge zu lesen, um nichts von der Entwicklung der Charaktere zu verpassen.
    Phyllida Bright lebt als Haushälterin von Agatha Christie und deren Mann Max Mallowan auf dem Anwesen Mallowan Hall. Wieder einmal hat Phyllida eine Menge zu tun, da Agatha und Max bekannte und aufstrebende Krimiautoren zu einer mehrtägigen Wohltätigkeitsveranstaltung eingeladen haben. Diese startet mit einem Cocktail-Empfang auf dem ein Gast tot zusammenbricht. Schnell wird klar, dass der Tote vergiftet wurde und Phyllida beginnt direkt geschickt zu ermitteln.
    Ich mag den Schreibstil von Colleen Cambridge unglaublich gerne. Sie trifft für mich genau die richtige Mischung aus Spannung und Humor. Der Fall ist total verworren und verzwickt. Es gibt immer wieder neue Hinweise und Spuren, so dass ich permanent damit beschäftigt war neue Ideen und Theorien zu entwickeln, ohne zu einem wirklichem Ergebnis zu kommen.

    Neben Phyllida Bright sind auch wieder der Chauffeur Bradford und der Butler Mr. Dobble mit dabei. Die Dialoge, die sich die beiden mit Phyllida liefern, machen einfach Spaß.
    Die Atmosphäre auf Mallowan Hall wird auch dieses Mal wieder gut eingefangen, ebenso die Stimmung, die sich zwischen Krimiautoren entwickelt, wenn ein echter Mord im Raum schwebt.
    Ich habe Phyllidias Ermittlungsarbeiten wieder sehr gerne verfolgt und konnte die Ereignisse keineswegs vorhersehen. Der Fall wurde schlüssig gelöst und Phyllidia hat abschließend eine wirklich geniale Abschlussrede gehalten, die den gesamten Roman nochmals gelungen abgerundet hat.
    Ich bin schon jetzt gespannt auf ihren nächsten Fall.
    Close to Home

    Michael Magee
    Close to Home (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    04.11.2023

    Schonungslos offen und tief berührend

    „Close to Home“ ist das Debüt des in Belfast lebenden Autors Michael Magee.

    Der 22-jährige Sean ist in Belfast aufgewachsen und wird täglich mit den Auswirkungen der Nachwirkungen des Nordirland-Konflikts konfrontiert. Obwohl er in Liverpool englische Literatur studiert hat, ist er nach seinem Abschluss nach Belfast zurückgekehrt und lebt dort - ebenso wie seine Freunde und Familie - unter prekären Wohnverhältnissen. Die Situation ist mehr als schwierig und an einen kontinuierlichen Job heranzukommen scheint fast unmöglich zu sein. Partys, Drogen und Alkohol beherrschen den Alltag und nachdem Sean bei einer Schlägerei seinen Gegner schwer verletzt hat, muss er vor Gericht.

    Die Ereignisse werden aus der Perspektive von Sean geschildert. Dadurch konnte ich mich sehr gut in seine Situation hineinversetzen.
    Diebstahl, Lügen und Betrug gehen ihm leicht von der Hand, Alkohol und Drogen sind etwas Alltägliches und eigentlich müsste ich entsetzt über sein Verhalten und Handeln sein. Aber das bin ich nicht, stattdessen machen mich die Verhältnisse unter denen Sean lebt betroffen. Ich spüre die deprimierende Hoffungs- und Trostlosigkeit, aus der es keinen Ausweg zu geben scheint.

    Michael Magee beschreibt hier anschaulich die düstere Atmosphäre des Lebens in Nordirland. Kleine Hoffnungsschimmer verblassen ebenso schnell wie sie aufblitzen und es ist nur nur Seans Generation die leidet. Seine Mutter ist durch den Krieg traumatisiert, musste Gewalt und Unrecht hinnehmen wodurch sie in permanenter emotionaler Unsicherheit lebt.

    Obwohl es sich bei diesem Buch nur um einen kleinen Ausschnitt aus Seans Leben handelt, spiegelt es durch ihn, seine Freunde und Familie gelungen die Situation vieler Menschen in Nordirland wider.
    Es ist ein schonungslos offener, erschütternder, erschreckender und zugleich zutiefst berührender Roman, der mich gespannt auf weitere Werke des Autors warten lässt.
    Mord kennt keine Feiertage

    Christian Humberg
    Mord kennt keine Feiertage (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    15.10.2023

    Unterhaltsame Spannung aus Cornwall

    „Mord kennt keine Feiertage - Ein Weihnachtskrimi“ ist der erste Band mit Chief Inspector Timothy Smart von dem Autor Christian Humberg.
    Es ist Weihnachtszeit und Chief Inspector Timothy Smart – der fähigste Mann von Scotland Yard – hat gerade einen Fall abgeschlossen und möchte nach Hause zu seiner Frau Mildred als ihn ein Anruf von seinem Freund Robin Chandler erreicht. Dieser bittet ihn nach Crannock Hall zu kommen, da er Unheil befürchtet. Das Anwesen ist abgelegen und befindet sich vor der Küste Cornwells. Smart gelingt es noch so gerade auf der Insel einzutreffen, bevor ein Sturm diese komplett von der Außenwelt abschneidet. Außer ihm und Chandler sind nur der Eigentümer Lord Bainbridge, seine Angestellten und die Menschen vor Ort, die der Lord eingeladen hat. Es dauert nicht lang, bis sich Chandlers Befürchtungen bewahrheiten.
    Die Handlung beginnt mit einem Fall, den Smart gerade abschließt, bevor er sich nahtlos in den aktuellen stürzt. Dadurch erfährt man direkt einige interessante Details über ihn, die ihn sympathisch und liebenswert machen. Gutem Essen kann er z.B. nur schwer widerstehen. Auch die anderen Charaktere werden gut eingeführt. Sein Freund Robin Chandler stammt aus der sogenannten besseren Gesellschaft und ist ein echter Lebemann, der es zu seinem Hobby gemacht hat, Smarts Fälle zu fiktionalisieren.
    Mit seinem angenehmen Schreibstil hat Christian Humberg mich direkt mitgenommen. Die weihnachtliche Stimmung wird zu Beginn spürbar. Im Anschluss ist es dann die Atmosphäre auf der Insel, die durch die Abgeschiedenheit und das Unwetter, greifbar wird und nur wenig weihnachtliches Flair vermittelt.
    Der Fall zu dem Chandler Smart herbeigerufen hat, ließ direkt so einige Fragezeichen in meinem Kopf entstehen und lädt zum Miträtseln ein. Spannung ist gegeben, aber nicht nur das, es gibt so einige trockene und humorvolle Dialoge, die einfach typisch britisch sind und die mir großen Spaß gemacht haben.

    Während die weihnachtliche Stimmung nach den ersten Seiten komplett verblasst, lebt sie abschließend nochmals auf, so dass der Krimi gut in die Weihnachtszeit passt, aber auch zu jedem anderem Zeitpunkt gelesen werden kann.
    Mir hat dieser unblutige Cosy Crime gut gefallen und ich würde mich sehr über weitere Fälle mit Smart und Chandler sehr freuen.
    Die dunkle Spur

    Jenny Blackhurst
    Die dunkle Spur (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    15.10.2023

    Absolut packend und atemberaubend

    Mit „Die dunkle Spur“ ist der in England lebenden Autorin Jenny Blackhurst wieder ein spannungsgeladener Thriller gelungen.
    Claire ist gerade gut gelaunt auf einer Party, wo sich sich von ihrer Cousine Jess regelrecht gestört fühlt, als diese ihr besorgt mitteilt, dass sie ihre Schwester Holly seit Tagen nicht erreichen kann. Holly ist nach dem Tod ihrer Mutter zum Jobben nach Martha`s Vineyard „geflüchtet“. So empfindet es zumindest Claire, die mit dem Weggehen ihrer Schwester nicht einverstanden war. Nachdem sie Holly ebenfalls nicht erreichen kann, wächst ihre Besorgnis und sie macht sich selbst auf den Weg nach Martha`s Vineyard, um nach dem Rechten zu schauen. Dort muss sie dann schnell feststellen, dass sich hinter der friedlichen Fassade der Inselbewohner mehr verbirgt als gedacht und dass vor Holly bereits schon eine junge Frau verschwunden ist...
    Die Story wird im Wechsel aus der verschiedenen Perspektiven geschrieben, größtenteils aus der von Claire in den Gegenwart, zwischendurch erfahren wir von Holly, was sich in der Vergangenheit ereignet hat und zum Ende hin kommen weitere Blickwinkel hinzu.
    Dieser Wechsel macht es äußerst spannend und die Spannung wächst stetig.
    Das Setting - Martha´s Vineyard – hatte ich direkt vor Augen. Einerseits wirkt es ruhig und friedlich, die Inselbewohner lieben ihre Idylle, die lediglich von den Slaytons – einer reichen Familie – gestört wird. Genau diese könnten auch etwas mit dem Verschwinden von Holly zu tun haben. Die Polizei ist aber in dieser Hinsicht alles andere als hilfsbereit.
    Die Charaktere werden detailliert beschrieben. Claires Gedanken und Gefühle konnte ich gut nachvollziehen und auch von den übrigen Inselbewohnern hatte ich schnell ein Bild. Nach und
    nach erhält man immer mehr Informationen und bei dem Versuch diese zusammenzufügen, sind bei mir immer mehr Fragezeichen entstanden.
    Mich hat das Buch wirklich durchgehend gefesselt und obwohl einiges ein wenig vorhersehbar war, konnte ich kaum aufhören zu lesen, da ich die Details so spannend fand und Gewissheit haben wollte, was nun wirklich passiert ist.
    Ich kann diesen spannenden und packenden Thriller nur empfehlen.
    Die Essenz der Königin

    Anette Schaumlöffel
    Die Essenz der Königin (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    06.10.2023

    Eine fantastische Geschichte mit ein wenig Gesellschaftskritik

    „Die Essenz der Königin“ ist der zweite Fantasy-Roman der in Köln lebenden Autorin Anette Schaumlöffel.

    Die 15-jährige Katta liebt es in Fantasybücher abzutauchen. Als sie für ihre Mutter Kaffee holen gehen soll, gelangt sie selbst in eine Fantasywelt, in der die Tiere den Ton angeben. Hier ist eine Essenz verschwunden und die Königin will diese wieder haben. Ohne genau zu wissen worum es geht, steckt Katta auf einmal in einer spannenden Mission und kann sich verwandeln.
    Viel mehr möchte ich zum Inhalt gar nicht verraten.

    Der Schreibstil liest sich flüssig und angenehm. Mit viel Kreativität und Fantasie beschreibt Anette Schaumlöffel die Ereignisse. Ich bin gerne mit Katta in die Parallelwelt eingetaucht und konnte mir dort alles gut vorstellen. Durch die Perspektivwechsel liest sich das Buch abwechslungsreich. Es gibt Momente zum Lachen und welche, die nachdenklich machen. Neben Fantasy vermittelt die Geschichte wichtige Botschaften über den Schutz der Umwelt und den Umgang mit Tieren.

    Mir hat die Mischung aus Fantasy und leiser Gesellschaftskritik gut gefallen.
    51 bis 75 von 369 Rezensionen
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