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    2. Alle Rezensionen von Riccardo Berg bei jpc.de

    Riccardo Berg

    Aktiv seit: 06. August 2020
    "Hilfreich"-Bewertungen: 253
    23 Rezensionen
    Blue Hour (180g) Blue Hour (180g) (LP)
    31.05.2024
    Klang:
    3 von 5
    Musik:
    5 von 5
    Pressqualität:
    4 von 5

    Ziemlich enttäuschend...

    Über die Musik brauche ich kaum Worte zu verlieren. Was Turrentine und die Blue-Note-Hausband "The 3 Sounds" hier mit Hilfe von Rudy van Gelder in die Rillen gezaubert haben, ist eine der vielen Perlen im großen genialen Blue Note Katalog. Das ist echte Mitternachtsmusik, wenn draußen die letzten Heimkehrer durch die Straßen schlurfen und der Rotwein fett im Kopf liegt.
    Ich besitze eine Stereo-Erstpressung dieser Aufnahme, die trotz pfleglichen Umgangs aufgrund des Alters hier und da knistert und knackt. Und darum wollte ich mir eine sauber klingende Neuauflage gönnen.
    Aber die Enttäuschung ließ leider nicht lange auf sich warten. Wo die Original-Pressung von Van Gelders Gnaden eine unglaubliche Raumtiefe und einen richtig fetten Bass aufweist und jedes Instrument im Raum exakt ortbar scheint, kommt die Neuauflage flach, eng und mit deutlich weniger Dynamik und Brillianz daher. Als würde die Musik hinter den mitternächtlichen blauen Zigarettenschwaden dunkler Jazzclubs ersticken.
    Obwohl es seitens Blue Note immer heißt, dass die BN Classics genau die gleiche Sorgfalt beim Remastern erfahren, wie die über jeden Zweifel erhabenen Tone Poets - mit dem angeblich einzigen Unterschied, dass die Tone Poets bei RTI gefertigt werden und die Classics bei Optima in Deutschland - kann ich dem wenig Glauben schenken. Bislang hat mich noch jede Tone Poet klanglich vom Hocker gehauen und sie waren den Originalpressungen mindestens ebenbürtig. Aber das hier enttäuscht auf ganzer Linie. Sehr schade...
    Complete Night At The Village Vanguard: The Complete Masters (Tone Poet Vinyl) (180g) (mono) Complete Night At The Village Vanguard: The Complete Masters (Tone Poet Vinyl) (180g) (mono) (LP)
    02.05.2024
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    5 von 5
    Pressqualität:
    5 von 5

    Schlicht atemberaubend!

    Das legendäre Konzert von Sonny Rollins von 1957.
    Minimalistisch auf kleiner Bühne im Vanguard, nur mit Saxophon, Bass und Schlagzeug. Seine Interpretation des Gillespie-Klassikers "A Night In Tunisia" der zweiten Session ist phänomenal, mit einem grandiosen Drum-Solo von Elvin Jones!
    Und auch sonst ein Feuerwerk an spontaner Kreativität.

    Erstmals komplett mit allen damals gemachten Aufnahmen beider Sessions auf drei LPs. Und erstmals komplett von den Original-Bändern.
    Neues rein analoges Mastering von Kevin Gray und erschienen als Blue Note Tone Poet auf schwerem Vinyl, gepresst von RTI. In einer fetten dreifach-Hülle mit einer sehr informativen Begleit-Broschüre mit einem aktuellen Interview mit Rollins.

    Ich hab eine Mono-Erstpressung dieses Jazz-Klassikers, aber diese Ausgabe stellt sie deutlich in den Schatten! Sorry, Rudy... Fetter Bass und glasklare Cymbals.
    Keinerlei Hintergrundrauschen, hervorragend gestaffelt. Man sitzt quasi in der ersten Reihe vor der Bühne!

    Für mich eine lupenreine Referenzplatte in jeder Hinsicht, die die meisten neu produzierten audiophilen Aufnahmen mit Leichtigkeit in den Schatten stellt.
    Ein Kommentar
    Seppi
    24.07.2024

    Sensationell!

    Das sehe ich ganz genauso, besser hätte man es nicht formulieren können. Viele heutige Produzenten sollten vor Scham in den Boden versinken ( allen voran Manfred Eichner mit seiner unsäglichen Abmischung des Schlagzeugs über die ganze Bühne!) wenn sie diese Aufnahme, vor fast 70 Jahren gemacht(!), hören. Soeinfach geht wahre HighFidelity!
    It Must Schwing - The Blue Note Story (2 Blu-rays & 2 DVDs im Big Sleeve in LP-Format) (Limited Edition 1000 Stück exklusiv bei jpc) Eric Friedler
    It Must Schwing - The Blue Note Story (2 Blu-rays & 2 DVDs im Big Sleeve in LP-Format) (Limited Edition 1000 Stück exklusiv bei jpc) (BR)
    20.07.2023
    Bild:
    5 von 5
    Extras:
    3 von 5
    Ton:
    5 von 5

    Großartige Doku, magere "Limited Edition"

    Es gibt ja mittlerweile einige Dokus über das wohl wichtigste und prägendste Plattenlabel der Musikgeschichte. Bezeichnend ist, dass es allesamt europäische Produktionen sind. Ein weiterer Hinweis, dass die USA ihre ureigene amerikanische Musik noch immer als Stiefkind ansieht und Rassismus auch da durchaus noch immer eine Rolle spielt...

    Alle diese Dokus nähern sich von einerm anderen Blickwinkel und ergänzen sich daher eher als dass sie konkurrieren. Entweder steht die Musik und der musikalische Einfluss im Vordergrund oder es werden die politischen und geselschaftlichen Einflüsse des Labels intensiv beleuchtet.

    Diese hier konzentriert sich in erster Linie auf die beiden Gründer, Alfred Lion und Francis Wolff. Aufbereitet durch mehr oder weniger gelungene animierte 3D-Sequenzen wirkt das manchmal ein wenig zu infantil und zu betont emotionalisiert, nah an der Grenze zum Kitsch. Aber interessant und informativ ist das alles allemal, und wenn Lou Donaldson mit seiner äußerst ansteckenden Lache aus dem familiären Nähkastchen plaudert und z.B. über Art Blakey lästert oder Herbie Hancock lachend den Tanzstil von Francis Wolff nachmacht, ist das auch überaus unterhaltsam und kurzweilig. Ich persönlich finde die Doku "Blue Note: A Story Of Modern Jazz" aus dem Jahr 1997 deutlich runder und gelungener. Überaus empfehlenswert!

    Zu dieser "Limited Edition" sei noch gesagt, dass sie optisch sehr nett aufgemacht ist, in der Größe eines echten Gatefold-Plattencovers und mit vier großformatigen Foto-Drucken von Francis Wolff. Ein Booklet mit zusätzlichen Infos und einer echten LP mit einigen bedeutenden Songs aus den wichtigsten Jahren des Labels hätten das ganze dann tatsächlich zu einer wirklich lohnenswerten "Limited Edition" gemacht. So stecken die vier DVDs/Blu-rays lieblos in Papp-Einschüben auf der Innenseite. Verschenktes Potential.
    Shapes & Sound (180g) Shapes & Sound (180g) (LP)
    01.04.2023
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    5 von 5
    Pressqualität:
    5 von 5

    Kleine Sound Revolution!

    Ich bin wirklich geflasht vom Sound dieser Platte! Wenn die Nadel fällt, herrscht absolute Stille, keine Hintergrundgeräusche, kein Rauschen, kein einziges Klicken oder Knacken auf der gesamten Platte.

    Kirsten Edkins liefert hier recht zugänglichen Contemporary Jazz ab, ihr Spiel ist abwechslungsreich und geprägt von Experimentierfreudigkeit mit Mut zu Pausen und avantgardistischen Ausflügen und ohne jeden technischen Profilierungsdrang. Die Bandkollegen spielen ebenfalls alle auf hohem Niveau, vor allem Pianist Gerald Clayton und Posaunist Lemar Guillary stechen für mich heraus. Bis auf zwei Songs sind alles Eigenkompositionen von Edkins. Eine Platte, die ich immer wieder gern auflege und die durchaus auch Menschen gefallen dürfte, die sonst mit Jazz nicht so viel am Hut haben. Und das ist keinesfalls abwertend gemeint.

    Der Klang der Platte ist dank der rein analogen Röhrentechnik sehr warm und organisch und sehr intim, ich höre quasi den Raum des kleinen Studios. Mit geschlossenen Augen kann ich jeden Musiker und die Entfernung von jedem exakt im Raum lokalisieren. Fühlt sich wirklich an, als würde ich direkt vor ihnen sitzen! Absolut spektakulär, was für ein faszinierendes Erlebnis! Man fühlt sich tatsächlich in die legendäre Blue-Note-Ära versetzt, deren Aufnahmequalität noch heute ihresgleichen sucht.

    Genau so sollte Musik klingen! Ich hoffe auf viele weitere Veröffentlichungen aus Kevins neuem altmodischen Studio, das er seinem großen Vorbild Rudy Van Gelder in 17 Jahren Bastelei möglichts exakt nachempfunden hat. Wie RVG in seinem eigenen Wohnzimmer mit komplett alter und neu entworfener, rein analoger Röhrentechnik. Und er taufte sein Studio in LA passenderweise "Hackensack West".

    Im Gesamtpaket eine wirklich herausragende Platte! Sie schreibt zwar die Jazz- und Aufnahmegeschichte nicht neu, aber die durchweg hohe Qualität und die Liebe zum Detail in allen Produktionsschritten macht diese Veröffentlichung zu einer kleinen Sensation im sonstigen Meer der eher mediocren und auf Kommerz konzentrierten Neuveröffentlichungen.

    Der einzige kleine Störfaktor, den ich mit dieser Pressung hatte, waren die vielen Fingerabdrücke und Flecken auf dem neuen Vinyl. Eine rein optische Sache, sie haben das Spiel/den Klang nicht beeinträchtigt und nach einer Wäsche sind sie weg. Aber für eine so hochwertige Veröffentlichung mit einem ebenso hohen Preistag sollte das nicht passieren.
    Apollo 11 / Aufbruch zum Mond / The Space Movie (Ultra HD Blu-ray & Blu-ray im Mediabook) Apollo 11 / Aufbruch zum Mond / The Space Movie (Ultra HD Blu-ray & Blu-ray im Mediabook) (UHD)
    07.08.2022
    Bild:
    5 von 5
    Extras:
    5 von 5
    Ton:
    5 von 5

    Würdige Box für das wohl größte Wagnis der Menschheitsgeschichte

    Großartige Box! Sehr wertig aufgemacht, mit texturierter Oberfläche, die an die Struktur der Raumanzüge angelehnt ist. Ein wirklich dickes, fadengeheftetes, eingeklebtes Booklet bietet viele Informationen weit über die Filme hinaus. Über die wackeligen Halterungen für die Scheiben kann man streiten - sie fallen permanent raus, was rasch zu Kratzern führen kann.

    Die Bild- und Tonqualität ist hervorragend. Der direkte Vergleich zwischen BD und 4K zeigt die klaren Vorteile von UHD - die dunklen Szenen zeigen mehr Details und alles wirkt brillianter. Bei "Aufbruch zum Mond" ist das gewollte Filmkorn vor allem bei Nahaufnahmen zwar deutlich sichtbar, aber da es dem Vintage-Look dient, stört es mich überhaupt nicht.

    Der Star der Box ist ganz klar die Dokumentation "Apollo 11" in Spielfilmlänge! Was da aus den über 50 Jahre alten Filmaufnahmen, die zum größten Teil vorher noch nie zu sehen waren, rausgeholt wurde, ist schlicht phänomenal! Knackscharf und kontrastreich mit einer wahnsinnigen Tiefenwirkung. Ein absoluter Hochgenuss, dieser auch sonst spannend aufbereiteten Doku ohne jeden Kommentar zu folgen.

    Diesem wohl wichtigsten Wagnis in der gesamten Meschheitsgeschichte wurde mit dieser Box ein würdiges filmisches Denkmal gesetzt. Absolut empfehlenswert!

    Ich habe schon in einigen Foren gelesen, dass es offenbar Probleme beim Abspielen der 4K-UHD von "Aufbruch zum Mond" gibt. Ich hab nach Erhalt direkt alle 4K-UHD-Scheiben ausprobiert und auf meinem LG laufen sowohl "Aufbruch zum Mond" als auch "Apollo 11" problemlos. Ich hatte aber kurz vorher auch das neueste Update aufgespielt.
    Ella & Louis (Acoustic Sounds) (180g) (mono) Ella & Louis (Acoustic Sounds) (180g) (mono) (LP)
    16.07.2022
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    5 von 5
    Pressqualität:
    5 von 5

    Kaufempfehlung!!

    Ich habe nicht viele Vocal Jazz Platten im Regal, Jazz ist für mich in erster Linie instrumentale Ausdrucks- und Interpretationsform.
    Ella Fitzgerald ist da für mich eine herausstechende Ausnahme. Von ihr habe ich viele Platten im Regal stehen.

    Das hier ist ein ganz wunderbares "Acoustic Sounds"-Reissue dieses absolut legendären Klassikers. Ella Fitzgerald zusammen mit Louis Armstrong - a perfect Match! Zwei absolut unverwechselbare Stimmen ergänzen sich hier perfekt und das Ergebnis ist ein wirklich zeitloses Stück Musikgeschichte, das man sich niemals müdehören kann. Kein Wunder, dass diese Platte eine der meistverkauften Jazzplatten aller Zeiten ist.
    Und sie hat hier überaus würdiges Reissue bekpmmen. Hier hat sich "Acoustic Sounds" wieder mal voll ins Zeug gelegt und diesen Klassiker von den originalen Verve-Masterbändern vom Muff und Staub der Jahrzehnte befreit und in rein analogem Verfahren remastered und bei QRP auf schwerem Vinyl pressen lassen. Wirklich unglaublich, was da aus den Bändern rausgeholt werden konnte! Klingt einfach nur fantastisch! Absolut klarer und sehr dynamischer Mono-Sound ohne jedes Störgeräusch, klingt in keinem einzigen Moment wie eine Aufnahme von 1956! Besser geht es nicht!
    Auch beim Rest hat man sich nicht lumpen lassen. Das Gatefold-Cover ist richtig fett und dick und hochglanz-laminiert. Haptisch und optisch einfach nur wunderschön.
    Für mich ein absolutes Must-Have und eine Platte für die einsame Insel!!
    Das ist Musik für die späte Stunde, wenn der Rotwein müde im Glas liegt und der Mond sich romantisch auf dem Vinyl spiegelt...

    Blue Note: A Story Of Modern Jazz Blue Note: A Story Of Modern Jazz (DVD)
    31.05.2022
    Bild:
    5 von 5
    Extras:
    3 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    5 von 5

    Die beste Doku über das legendäre Jazz-Label!

    Inzwischen gibt es drei große Dokumentationen in Spielfilmlänge über dieses wichtigste und prägendste Jazz-Label. Und alle haben eine andere Herangehensweise. Daher funktionieren sie auch ganz wunderbar als Ergänzung zueinander und sind weniger Konkurrenz.
    Diese Doku aus dem Jahr 1997 des deutschen Filmemachers Julian Benedikt ist die älteste der drei Dokus. Ihr großer Vorteil gegenüber den anderen ist dabei, dass hier mehr Zeitzeugen zu Wort kommen, die den späteresn Dokus leider nicht mehr zur Verfügung standen. Die 2018 von Wim Wenders produzierte Doku "It Must Schwing" von Eric Fiedler greift auch auf Interviews hieraus zurück.
    Diese frühere Doku beleuchtet das Label in seinem gesellschaftspolitischen Kontext, zeigt auf, wie enorm wichtig und einflussreich es für die Bürgerrechtsbewegung war, wie es ganz bewusst und sehr offensiv gegen rassistische Resentiments ankämpfte - haben die jüdischen und aus Nazi-Deutschland geflohenen Gründer doch selber Rassismus und gesellschaftliche Ausgrenzung am eigenen Leib erfahren.
    Die oft äußerst unterhaltsamen Interviews offenbaren einen sehr familiären Umgang zwischen den Label-Chefs und den Musikern, die Plaudereien aus dem Nähkästchen saugt man als wissbegieriger Jazzfan dankbar auf.
    Auch die Entstehung und der Einfluss des originären Blue-Note-Sounds, der bis heute Jazzliebhabern wohlige Schauer beschert und auf den frühen Originalpressungen für die Ewigkeit konserviert ist, wird hier ausführlich analysiert.
    Ebenso die große Bedeutung als unabhängiges Label, das immer zu kämpfen hatte gegen die übermächtige Konkurrenz - und diesen Kampf letztendlich zumindest finanziell verlor. Aber gerade diese unbedingte Unabhängigkeit, das beständige Beharren auf Qualität auf allen Ebenen machte das Label zur Legende. Und die Platten zu noch immer heißbegehrten Sammlerobjekten, deren Preise schnell in vierstellige Sphären hochschnellen. Und wer einmal eine Originalpressung in Mono auf dem Plattenteller hatte, weiß warum.
    Diese Doku hier befriedigt so ziemlich alles, was man als Jazzfan über das Label, dessen Einfluss bis heute nachwirkt und Musiker bis heute inspiriert, wissen möchte. Und man ist regelrecht traurig, wenn sie zu Ende ist.
    Zur Blu-ray: trotz des Alters ist die Bild- und Tonqualität herausragend! Die Extras sind mager, aber die Doku deckt alle Wissenslücken derart gut ab, dass man weitere Extras kaum vermisst.
    Ein Dokumentation, die ich immer wieder gern anschaue und die immer wieder neue Einblicke gewährt.

    Meine Produktempfehlungen
    • It Must Schwing - The Blue Note Story (2 Blu-rays & 2 DVDs im Big Sleeve in LP-Format) (Limited Edition 1000 Stück exklusiv bei jpc) Eric Friedler
      It Must Schwing - The Blue Note Story (2 Blu-rays & 2 DVDs im Big Sleeve in LP-Format) (Limited Edition 1000 Stück exklusiv bei jpc) (BR)
    What's Going On (50th Anniversary) (180g) (Limited Edition) What's Going On (50th Anniversary) (180g) (Limited Edition) (LP)
    01.05.2022
    Klang:
    3 von 5
    Musik:
    5 von 5
    Pressqualität:
    1 von 5

    Etikettenschwindel!!

    Monate mussten deutsche/europäische Plattenliebhaber auf diese extrem hochgelobte Doppel-LP Reissue von Marvin Gaye's Klassiker als 50th Anniversary Edition warten. Rein analoger Mastering- und Fertigungsprozess ohne digitale Zwischenschritte, gefertigt vom Hohepriester himself Kevin Gray von den originalen Masterbändern. Gray hat in den letzten Jahren viele hochwertige Neuauflagen in von ihm entwickelten rein analogen Prozessschritten neu gemastert. Unter anderem ist er auch für die exzellente Tone Poet Serie von Blue Note verantwortlich, die über jeden qualitativen Zweifel erhaben ist.
    Nun also kamen endlich auch die Europäer in den Genuss, dieses vom Rollins Stone als bestes Album aller Zeiten gehypte Meisterwerke in höchster audiophiler Qualität zu erwerben. Ich freute mich schon sehnsüchtig darauf, ich hab eine US-Erstpressung von 1971 und die klingt alles andere als audiophil - dumpf und wenig dynamisch.
    Seit einigen Tagen wird diese neue Version nun in ganz Europa verschickt und die gleicht äußerlich auch absolut der US-amerikanischen Version. Der Aufkleber auf der Folie ist identisch, alle Angaben bestätigen, dass es sich um ein AAA-Mastering von Kevin Gray handelt.
    Nur stimmt das nicht! Schaut man in die Auslaufrille, steht dort nicht Kevin Gray eingeritzt, sondern ein "Lawrie Curvepusher", ein Pseudonym für den Toningenieur Lawrie Dunster.
    Das bedeutet, dass die europäische Version dieser 50th Anniversary Edition überhaupt nichts mit der amerikanischen Version zu tun hat, man es aus Marketinggründen aber vorgaukelt!
    In diversen Internetforen wird das bereits heiß diskutiert und es gibt auch bereits Vergleiche, die belegen, dass beide Versionen sich klanglich deutlich voneinander unterscheiden.
    Nun mag man argumentieren, dass es piefig ist, sich darüber aufzuregen. Ist es aber nicht! Denn ich bin gern bereit, für eine Doppel-LP 50€ (!) auszugeben, wenn ich weiß, was ich dafür bekomme, dass ich den ganzen Aufwand dahinter mitbezahle! Hier weiß ich nicht, wie die einzelnen Schritte der Herstellung verlaufen sind, ob überhaupt von den originalen Masterbändern geschnitten wurde oder einer digitalen Quelle!
    In meine Augen grenzt das an Betrug, zumindest an völliger Irreführung des Konsumenten, der für viel Geld etwas anderes bekommt, als draufsteht!
    Zudem war meine Kopie verdreckt mit Fingerabdrücken und Pressrückständen!
    3 Kommentare
    Anonym
    27.07.2022

    Auch wenn es nervt - direkt in den USA bestellen.

    Um sicher zu gehen, dass ich wirklich das KPG-Mastering bekomme, habe ich bei The'in'groove (Phoenix, Arizona) bestellt. Die Platte müsste in den nächsten Tagen ankommen. Mit Zoll und DHL-Extragebühr ist das alles umständlich, aber der Klang ist es mir wert.

    Falls sich noch jemand an Fleetwood Mac's Rumours - Reissue erinnert - da war es ähnlich. Nur die Platten "Pressed at Pallas", die es aber nicht offiziell in Europa zu kaufen gab, entsprachen dem KPG-Mastering und klangen entsprechend. Der Hypesticker, war bis auf den o.g. Zusatz identisch.

    Ob es mit irgendwelchen Lizensierungsproblemen zu tun hat? Schade ist es allemal, dass man sich beim Neuplattenkauf auch noch um solche Finessen kümmern muss...
    theheepster
    02.05.2022

    Finger Weg bzw. zurückschicken

    Gleiche Erfahrungen wie Riccardo Berg. Hatte ausnahmsweise mal nicht bei JPC sondern beim örtlichen Plattendealer bestellt. Heute zurückgegeben. Von Universal hört man gar nichts. Für mich ist das Betrug, weil der Hype-Sticker wurde ja angepaßt. Kevin Gray Mastering, Herstellung bei Dublin Vinyl. Also versehentlich falscher Aufkleber ist Blödsinn. Dumm nur, das in der Auslaufrille die Masterer bei beiden Versionen verewigt haben. US version eben KPG, Eu Version nicht. Megr Dreistigkeit geht fast nicht.
    XYZ
    03.05.2022

    Finger weg, zurückgeschickt!

    Ich kann mich meinen Vorrednern nur in ganzer Linie anschließen. Hinter diesem Vorgehen muss man Absicht der Plattenfirma vermuten, es ist ein klassischer Etikettenschwindel! Hier wird der Vinyl Hype schamlos ausgenutzt und die europäischen Kunden werden verkaspert. Ich habe mein Exemplar zurückgeschickt! Noch dazu ist es wohl mehr als eindeutig, dass diese Version klanglich in keinster Weise mit dem KG Master mithalten kann. Ich bin gespannt, ob es dazu irgendeine Form der Reaktion seitens der Plattenfirma geben wird.
    The Hits (180g) (Limited Edition) The Hits (180g) (Limited Edition) (LP)
    27.04.2022
    Klang:
    4 von 5
    Musik:
    5 von 5
    Pressqualität:
    5 von 5

    Hochwertig verarbeitet und für Coltrane-Neulinge empfehlenswert!

    Bei dem Preis darf man selbstredend kein audiophiles Mastering von den Original analogen Masterbändern erwarten, aber der Klang ist solide, bei den Bässen vielleicht etwas schwächelnd. Das Vinyl selber ist schwer, sauber geschnitten, absolut plan und kein Knacksen oder Hintergrundrauschen stört den Genuss. Das Gatefold-Cover ist hochwertig verarbeitet und die Platte steckt in einer gefütterten Hülle - vorbildlich!
    Die Auswahl der Stücke ist gut gewählt und deckt ein recht breites Spektrum Coltrane'schen Schaffens aus seinen "milden" Phasen ab, ohne Neulinge mit der oft schwer verdaulichen Kost seines Spätwerks zu überfordern.
    Insgesamt für Coltrane-Einsteiger empfehlenswert.
    Für Coltrane-Erfahrene gibt es hier nicht viel zu entdecken, für einen schnellen Mix zum Auflegen für zwischendurch macht man hier aber nix verkehrt.
    Volle Punktzahl!
    Kirtan: Turiya Sings Kirtan: Turiya Sings (LP)
    27.04.2022
    Klang:
    4 von 5
    Musik:
    1 von 5
    Pressqualität:
    3 von 5

    "Spirituelles Meisterwerk"?? Ääähm - NEIN!

    Der Name Coltrane hat in der Jazzmusik-Szene und darüber hinaus einen geradezu magischen Klang. Auch wenn dieses Album von John's zweiter Frau Alice stammt, die auf den Platten seines Spätwerkes und auf Tourneen bis zu seinem viel zu frühem Tod in seiner Band mitspielte, weckt auch ihr Name Interesse. Sie hatte auch nach John's Tod eine eigene und sehr erfolgreiche Karriere im Bereich Spiritual Jazz mit einigen bemerkenswerten Alben hingelegt.

    Nun also ein lange verschollenes und wiederentdecktes Album, das eigentlich nie verschollen war, sondern eigentlich nur nie veröffentlicht werden sollte. Warum sich Sohn Ravi und Impulse! trotzdem entschieden haben, diese nur für private Vorführungen in Alice' eigenem Ashram gedachten Gesänge nun doch als "Meisterwerk" herauszubringen, wissen nur sie selber. Und vermutlich das Bankkonto...

    "Spirituelles Meisterwerk"??
    Beim besten Willen - dieses von wabernden Orgelklängen untermalte homöopathische Stimmengesäusel ist von einem Meisterwerk weiter entfernt, als das John Coltrane Quartet von einer bayrischen Blaskapelle...
    Unerhört unhörbarer Mumpitz, den man mit einem großen Namen da unters begierige Volk bringen möchte...
    Manches bleibt halt lieber unentdeckt und verschlossen.
    Ein Kommentar
    Uwe Toenjes (Autor) Top 50 Rezensent
    28.04.2022

    Ziemlich treffende Beschreibung...

    Schon beim ersten Reinhören ist mir persönlich aufgefallen, dass die Stücke weder eine Verwandtschaft mit John Coltrane und seinem im Laufe der Zeit immer freier werdenden Jazz noch mit ihren eigenen Platten aus den 60er und 70er Jahren aufweisen, die auch eindeutig Jazz waren und Free-Jazz Elemente enthielten (auch wenn sie spirituelle Themen hatten). Dies hier sind gesungene Gebete, die für Hare Krishna Jünger interessant sein mögen, aber Jazz ist das nicht (und Musik nur bedingt)!
    Live In Tokyo (180g) (Limited Numbered Edition) Live In Tokyo (180g) (Limited Numbered Edition) (LP)
    27.04.2022
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    5 von 5
    Pressqualität:
    5 von 5

    Atemberaubende Qualität der LP in allen Belangen!

    Hier wurde alles richtig gemacht. Die Aufnahmequalität ist hervorragend und das spätere Mastering für die LP und die Pressung des Vinyls kann man nur als grandios bezeichnen! Purer klarer Klaviersound, keine Verzerrungen, auch nicht bei den lauteren oder sehr hohen Tönen, keinerlei Hintergrundgeräusch. Der Raum ist weit, der Klang überaus dynamisch und doch exakt ortbar. Und das japanische Publikum scheint überaus diszipliniert - nicht ein einziges Hüsteln oder Räuspern ist zu hören, nur ab und an das Falten oder Umblättern einer Seite. ;)
    Dafür hört man hier Mehldaus mal melancholisches, mal aufbrausendes aber nie sich wiederholendes Spiel, als säße man selbst im Konzertsaal. Platte auflegen, Nadel senken, Augen schließen und man sitzt in der ersten Reihe und ist nur noch hin und weg. Ohne Frage eine der besten Platten von Mehldau und dank der Qualität in allen Bereichen eine der besten Live-Aufnahmen überhaupt, die man seinem Plattenspieler, seiner Anlage und seinen Ohren gönnen kann.
    Auch für Nicht-Jazzfans eine echte Empfehlung, um mal zu erleben, was Vinyl so zu leisten vermag, wenn man Mehldaus kaskadierende Ostinati und seine voneinander gelösten und scheinbar komplett autonom spielenden Hände in dieser Qualität hört, und man danach nie wieder eine silberne Plastikscheibe oder gar MP3 hören mag. Genau dafür wurde Vinyl erschaffen.
    Und Mehldaus Musik ist eh grenzüberschreitend zwischen Jazz, Klassik, Moderne und Pop und lässt sich nicht auf eine Sparte reduzieren. Coltranes Leitspruch "Ich spiele keinen Jazz, ich spiele Coltrane" lässt sich ohne Einschränkung auch auf Brad Mehldau übertragen.
    Oft wird vom Ende des Jazz' gefaselt, dass seit Coltrane nichts wirklich Innovatives mehr kam. Das ist natürlich schon grundsätzlich Humbug, aber wer Mehldau mal live erleben durfte - oder hier auf so einer Platte - wird dem noch vehementer widersprechen!
    Der Himmel über Berlin (Limited Collector's Edition) (Blu-ray & DVD) Wim Wenders
    Der Himmel über Berlin (Limited Collector's Edition) (Blu-ray & DVD) (BR)
    27.04.2022
    Bild:
    5 von 5
    Extras:
    5 von 5
    Ton:
    5 von 5

    4K - Der Himmel über Berlin klart auf!

    Über den Film selber, der weniger ein echter Spielfilm als vielmehr eine sowohl in Bild als auch Sprache poetische Reflexion über das Dasein ist, will ich gar nicht viele Worte verlieren. Für viele zu sehr verschwurbeltes und naives Kopfkino, ist und war er für mich immer ein von allen filmischen Konventionen losgelöstes Gesamtkunstwerk, der vor allem mein fotografisches Sehen entscheidend geprägt hat. Diese rauhen, körnigen Schwarzweißbilder von einem Berlin, dass es schon zwei Jahre später so nicht mehr geben sollte, wollten nie wieder aus meinem Kopf.
    Aber nun zu dieser neuen großformatigen Limited Collector's Edtion.

    Sehr vollmundig wird die neue restaurierte Version dieses Wenders-Klassikers gelobt. Ich habe bereits die Wenders-Collection von 2013 und da ist "Der Himmel über Berlin" auch bereits auf Blu-ray enthalten. Deshalb habe ich anfangs gezögert, mir nun auch noch diese Edition zu kaufen. Aber wie gut, dass ich es getan habe! Die Unterschiede könnten frappierender nicht sein! In einer solchen Klarheit und Schärfe ist der Film noch nie gesehen worde. Keine schummrigen, körnigen Aufnahmen, in denen man manchmal Texte auf Wänden oder Schildern mehr erahnen als lesen konnte. Und liest man in dem schönen großformatigen Beiheft, worin die ganze Schwierigkeit der damaligen Kopier-Mechanismen bei Filmen bestand, die sowohl s/w als auch farbiges Material enthielten und dass die Original-Negative sechsmal (!) kopiert werden mussten, um eine verwendbare Kopie zur Vorführung zu erhalten, leuchtet der damalige und bis dato anhaltende Qualitätsverlust ein. Neben Wenders selber war vor allem Kameramann Henri Alekan damals todunglücklich über diese unumgängliche Prozedur, die sein Werk derart einschränkte. Und alle bisherigen Veröffentlichungen auf digitalen Medien erfolgte eben von solchen Kopien.

    Nun hat man erstmals auf die originalen ersten Negative zurückgreifen können und das ganze in voller 4K-Auflösung abgetastet. Und das Ergebnis ist in der Tat atemberaubend! Jedes Straßenschild, das vorher in einer körnigen, verwaschenen Suppe unkenntlich war, ist nun lesbar, die Gesichter erscheinen in einer nie dagewesenen Schärfe, auch Poren und Stoppeln sind erkennbar! Kein viel zu harter Kontrast mehr, bei dem in jedem Schatten jedes Detail im Schwarz absäuft. Für mich geht zwar dadurch ein wenig das Flair der beinanhe dokumentarischen Körnigkeit verloren, aber die Faszination über das neue Seherlebnis obsiegt doch deutlich.

    Warum man nun aber nicht auch gleich bei der Veröffentlichung ein 4K UHD-Medium sondern "nur" normales HD einer Blu-ray gewählt hat, erschließt sich mir nicht ganz. Gerade im Kontrastbereich hätte es dank UHD da sicher auch noch Potential gegeben. Aber das ist Jammern auf sehr hohem Niveau.
    Auch sonst ist diese Edition sehr liebevoll und schön gestaltet. Neben demschon erwähnten 24-seitigen Booklet mit schönen Texten von Wenders zur Geschichte des Films und der aufwendigen Restaurierung und dem Gedicht von Hadtke, enthält das Set den Film auf Blu-ray und DVD und eine weitere DVD mit zum Teil ganz neuen Extras. Die CD mit Musik aus dem Film beinhaltet leider nicht den gesamten Soundtrack mit der zusätzlichen Musik von Nick Cave, sondern nur die orchestrale Musik von Jürgen Knieper, einige Dialogen und die Zirkusmusik von Laurent Petitgant. Zudem noch ein gefaltetes Filmposter und drei große quadratische Fotoprints, die allerdings recht dunkel ausgefallen sind.
    Insgesamt eine sehr wertige, schöne Ausgabe mit einem wunderbaren Film, der hier ganz neu aufersteht. Ein Upgrade ist auf jeden Fall empfehlenswert!
    Palo Alto (Live At Palo Alto High School, CA 1968) (180g) Palo Alto (Live At Palo Alto High School, CA 1968) (180g) (LP)
    27.04.2022
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    5 von 5
    Pressqualität:
    5 von 5

    Musikalische Zeitreise in eine aufwühlende Epoche

    Lang hat es gedauert, nun liegt die Platte endlich auf dem Player. Die Streitigkeiten des Labels mit der Monk-Familie konnten beigelegt werden und diese kleine große Entdeckung darf nun endlich genossen werden.
    In den letzten Jahren sind nicht wenige "Lost Sessions" oder Konzerte berühmter Jazzmusiker erschienen, und nicht alle waren die Aufregung wert, die um sie gemacht wurde. Entweder war die Qualität der Aufnahme bescheiden oder es war musikalisch kaum Neues zu entdecken.
    Hier ist es anders, dieses Konzert fällt tatsächlich aus dem Rahmen. Aufgenommen in politisch aufgeheizten Zeiten als Martin Luther King ermordet und das Land von Rassenunruhen erschüttert wurde und ein engagierter jazz-affiner Student der Palo Alto High School versuchte, Monk für ein Friedenskonzert an seiner Highschool zu gewinnen, um die auch dort gärenden Konflikte unter den Studenten mit diesem einzigartigen Konzert aufzubrechen. Er kam tatsächlich und es wurde ein für alle Beteiligten unvergesslicher Abend, dem man nun akustisch beiwohnen kann.
    Zudem ist dies die einzige bekannte Aufnahme des Monk-Quartetts in dieser Konstellation!
    Die Aufnahmequalität ist angesichts der verwendeten einfachen Bänder hervorragend. Der Hausmeister der Schule nahm sein privates Tonband mit und der Klang ist besser als bei mach anderen "verschollenen" Aufnahmen mit besserem Equipment.
    Die ganze Band ist in allerbester Spiellaune, die Version von "Well, You Needn't" mit ihren grandiosen Soliist eine der besten, die ich je gehört habe. Die Pressung des Vinyls ist ebenfalls sehr hochwertig, die LP ist flach und kein Knacken oder Rauschen stört den Genuss. Und die mitgelieferten Goodies wie die Nachdrucke des Originalplakats und des Programmhefts von damals sind großartige Beigaben und zusammen mit dem Booklet mit Essays voller Informationen über die Zeit, das Konzert und die Umstände ermöglichen fast eine kleine Zeitreise ins Jahr 1968.
    Das ist schon jetzt eine meiner Lieblingsplatten von Monk! Und da sie unter dem Impulse!-Label erscheint, passt sie mit ihrem typischen und legendären orange-schwarzen Rücken perfekt neben all die anderen Klassiker von Impulse! ins Regal!
    Blue Maqams Blue Maqams (LP)
    16.04.2022
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    5 von 5
    Pressqualität:
    2 von 5

    Ein Album voller Schönheit und Reife

    Brahem verstand sich immer als musikalischer Grenzgänger, wollte trotz zunehmender Liebäugelei mit dem Jazz nie als reiner Jazz-Musiker verstanden werden. Das ist er auch heute noch nicht und seine Abneigung gegen zu allzuviel Improvisation macht das Zusammenspiel mit den Großen des Jazz sicher auch nicht immer einfach.
    Und zu seinem 60. Geburtstag spielte er 2017 gleich mit zwei ganz Großen des modalen Jazz eine neue Platte ein. Neben dem Pianisten Django Bates holte er sich den Briten Dave Holland am Bass und den Schlagzeuger Jack DeJohnette, die beide schon mit den Allergrößten, wie Miles Davis oder Bill Evans, gespielt haben. Beide, groß geworden in der Post-Bop-Ära, in der Improvistion und Spontanität der prägende Stil im Jazz wurden, mussten sich hier zurücknehmen, strengen Vorgaben folgen. Herausgekommen ist deshalb aber beileibe kein lebloses Album, ganz im Gegenteil. Gerade das enge Korsett, dass ihnen Brahem auferlegt hat, bringt eine faszinierende stilistische Strenge mit sich, die das teils stringent grazile, teils ausufernd arabeske, immer aber äußerst lyrische Spiel von Brahems Oud zwar in gewisser Weise kontakariert, aber eine in ihrer umrahmenden Perfektion großartige Einheit bildet, an der man sich nur schwer satthören kann. Einen großen Anteil daran trägt sicher auch der in Fusion-Projekten erfahrene Eicher als Produzent. Jeder Titel strahl die Faszination des Neuen aus, wie eine Entdeckungsreise weit abseits ausgelatschten Weltmusikkitsches. Hier wird auf höchstem Niveau ein Culture-Clash produziert, der in seinem Ergebnis vor allem die Gemeinsamkeiten feiert, ohne die Faszination für kulturelle Eigenheiten zu verschleiern. Gegensätze ziehen sich an, entpuppen sich letztlich auch gar nicht als Gegensätze, sondern als harmonisches Neben- und Miteinander. Hier hat man ein Album voller Schönheit und Perfektion mit genau dem richtigen Maß an spielerischer Freiheit innerhalb eines durchdachten Konzepts.
    Das alles wurde äußerst audiophil und stimmig abgemischt, satte tiefe Bässe und saubere Höhen, die Musik verteilt sich weit im Raum und jedes Instrument ist separat ortbar. Man bekommt ein echtes Mittendringefühl. Die Qualität der LPs ist hingegen durchwachsen. Absolut plan und schwer liegen sie auf, aber ohne vorheriges Waschen hat man dank der Press-Residuen jede Menge störende Hintergrundgeräusche und Knackser. Das Waschen bringt zwar Abhilfe, aber kann ja aber nicht der Standard sein, vor allem für ECM, die Wert auf höchste Qualität legen!
    Alles in allem aber eine der schönsten Platten, die in letzter Zeit ihren Weg auf meinen Plattenteller gefunden haben.
    The Good Life (180g) (Limited Super Deluxe Edition) The Good Life (180g) (Limited Super Deluxe Edition) (LP)
    03.04.2022
    Klang:
    4 von 5
    Musik:
    2 von 5
    Pressqualität:
    4 von 5

    Fahrt durch seichte Gewässer

    Auf diesem Album mit bekannten Stücken des American Songbook wollte Brönner offenbar seinem Idol Chet Baker nacheifern. Nun war der schon nicht berühmt für innovative Virtuosität oder herausragende Sangeskunst (eher das Gegenteil), hat der Nachwelt nur Interpretationen, keine Werke hinterlassen. Aber in seinem Spiel spiegelte sich all der Weltschmerz, all die Qualen, die er selbst bis zur völligen Selbstzerstörung und dem tragischen Ende in einem Amsterdamer Hotel durchlebte. Das macht Baker so einzigartig, so unmittelbar und sehr direkt fühlbar. Gerade in seinen späteren Aufnahmen fließt pure Ehrlichkeit und seelische Nacktheit aus seinem traurigen Horn. Jeder Hauch sorgt für Gänsehaut. Und genau das macht ihn so trotz fehlender echter Kreativität zu einem der wichtigsten und wahrhaftigsten Interpreten des Jazz.

    Das alles hat Brönner nicht. Sein Trompetenspiel ist sauber, exakt und clean - aber genau das ist seine Schwäche. Wie bei Wynton Marsalis wirkt sein Spiel akademisch korrekt und aaglatt, keine transportierten echten Emotionen, keine Innovationen. Ihm fehlt der echte Soul, der die Werke so vieler Jazzmusiker prägt. Er beschreibt dieses Album als "Blick in meine Seele". Baker offenbarte bei jedem einzelnen gehauchten Ton seiner Trompete die traurige und zerstörte Tiefe seiner Seele, ließ den Hörer teilhaben. Das hab ich hier bei keiner einzigen Note.

    Über den schmalen Gesang erspare ich mir jede Kritik. Ich mochte schon den singenden Baker nicht sonderlich, über Brönners Versuche hülle ich lieber den Mantel des Schweigens.

    Zur Veröffentlichung selber: die in Leinen gefertigte Box der Limited Edition ist sehr hochwertig und sieht im Regal großartig aus. Das Buch enthält ebenso großartige und stimmungsvolle Portraits und Konzertaufnahmen des zurecht berühmten Fotografen Andreas Bitesnich, sowohl in Farbe als auch S/W und in sehr guter Druckqualität auf dickem Papier. Die Fotos haben deutlich mehr Seele und Ausdruckskraft als die Songs des Portraitierten.
    Die LP ist sauber gepresst, nicht ganz geräuschlos bei einigen Passagen, aber mit einem vollem Klangbild. Eine CD und ein Download-Code liegen bei.
    Ich hatte zwei Boxen bestellt und in beiden fehlte der exklusive Photo-Print. Verschmerzbar bei dem überaus fairen Preis, den JPC hier aufruft.

    Also ist das Ganze nun empfehlenswert?
    Wer auf unkomplizierten Jazz als Background für lauschige Sofa-Abende oder gediegene Dinner steht, wird hier gut bedient, Jazz-Enthusiasten, die endlich mal ein richtig überzeugendes Jazzalbum von Brönner erwarten, werden mit einer Fahrt durch seichte Gewässer enttäuscht.
    Aber die Box ist sehr schön und eignet sich wunderbar als Geschenk, das richtig was hermacht.
    The Million Things That Never Happened Billy Bragg
    The Million Things That Never Happened (LP)
    08.02.2022
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    4 von 5
    Pressqualität:
    5 von 5

    Altersmilder Kämpfer

    Die Schrammelgitarre wurde endgültig entsorgt, die Brücken zum Punk verlassen. Die Texte sind zwar immer noch von Politik und Sozial- und Gesellschaftskritik geprägt, aber alles deutlich milder, um nicht zu sagen weichgespült. Etwas Country, viel Singer/Songwriter und Streicher im Hintergrund.
    Wer was vom alten linken Kämpfer will, muss seine immer noch genialen Konzerte besuchen. Hier räsoniert er eher, als dass er konkret anklagt, manchmal wirkt das sogar resigniert. Schön ist das trotzdem. Keine Hits oder Ohrwürmer, sondern kontinuierliche Nettigkeit auf musikalisch hohem Niveau, aber leider auch ein wenig beliebig.
    Klanglich spielt die LP in der Oberliga! Hervorragend produziert und gemastert und ebenso hervorragend auf Vinyl gepresst. Zwischen den Songs Totenstille, kein Rauschen, kein Knistern. Und die Musik ist sehr kraftvoll und dynamisch mit satten Bässen, klaren Höhen und einer vollen Mitte.
    Aqualung (The 2011 Steven Wilson Stereo Remix) (2022 Repress) (Black Vinyl) Aqualung (The 2011 Steven Wilson Stereo Remix) (2022 Repress) (Black Vinyl) (LP)
    27.11.2021
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    5 von 5
    Pressqualität:
    4 von 5

    Altes Meisterwerk in neuem Klanggewand

    Bekanntermaßen waren die Aufnahmeumstände für diesen Meilensteins des Progressive Rock alles andere als günstig, und somit war auch die Soundqualität nicht von audiophiler Qualität. Bis 2011, da nahm sich der Toningenieur Steven Wilson der Kopien der Masterbänder an, die dank seltener Nutzung besser klangen als die originalen, durch unzähliges Mastering abgenudelten Masterbänder. Und er vollbrachte wirklich erstaunliches! Alles klingt frischer, vitaler, als ob ein Wind durch die Noten geweht und alles an Staub und dämpfendem Muff mitgenommen hätte, aber ohne dabei eine Art von Sterilität einzubringen. Kraftvoll, klar und sehr dynamisch klingt es nun aus den Lautsprechern, ohne jedes Hintergrundrauschen - wenngleich das seltsame Surren gegen Ende von Locomotive Breath nicht eleminiert werden konnte. Damit wird die Musikwelt wohl für immer leben müssen.
    Die Pressqualität dieser Clear Vinyl Version ist grundsätzlich hervorragend, scheint stellenweise aber durchwachsen zu sein. Mein erstes Exemplar war auf der B-Seite fehlerhaft, ein permanentes störendes Rauschen wie in der Auslaufrille durchzog die gesamte Seite. Nach einem Umtausch war es dann aber auch da totenstill im Hintergrund.
    Alles in allem eine überaus empfehlenswerte Neuauflage.
    FLUX SLEEVES Innenhüllen (ohne Sammlerbox) (50 Innenhüllen in PE-Verpackung) FLUX SLEEVES Innenhüllen (ohne Sammlerbox) (50 Innenhüllen in PE-Verpackung) (ZUB)
    26.11.2021
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    5 von 5

    Tolle Alternative zu den teuren MFSL

    Seit vielen Jahren nutze ich die zu recht vielgelobten Original Master Sleeves von Mobile Fidelity Sound Lab. Die sind der perfekte Weg, seine Platten aufzubewahren. Antistatisch, stabil genug, um die Platten zu schützen und dünn genug, dass man sie auch in die originalen ungefütterten Innenhüllen bekommt. Aber die sind erstens recht teuer und zweitens schon seit vielen Monaten nicht mehr zu bekommen - außer man ist bereit, horrende Preise bei eBay etc. zu zahlen.
    Bei meiner verzweifelten Suche nach Alternativen stieß ich auf diese hier von Flux, die den Originalen bis auf den Aufdruck zum Verwechseln ähnlich sehen. Sie sind zwar auch nicht günstig, aber doch deutlich billiger als die von MoFi. Und meine anfängliche Skepsis wich rasch der Erkenntnis, dass sie den Originalen weder in Verarbeitung noch im Handling in nichts nachstehen.
    Die Platten gleiten perfekt und geschmeidig rein und wieder raus, die Größe ist perfekt.
    Wer seiner Plattensammlung etwas gutes tun möchte, kann getrost zu diesen Flux-Hüllen greifen.
    PS: die Bewertung Klang und Musik ist hier natürlich Quatsch, aber Pflicht...
    DUNKEL (Limitiertes Doppelvinyl im Schuber mit Girlande) (Halbtransparentes, lila-pinkes Vinyl) Die Ärzte
    DUNKEL (Limitiertes Doppelvinyl im Schuber mit Girlande) (Halbtransparentes, lila-pinkes Vinyl) (LP)
    23.11.2021
    Klang:
    3 von 5
    Musik:
    4 von 5
    Pressqualität:
    2 von 5

    Tolle Aufmachung, Pressung mies!

    Die Aufmachung als Buch im Schuber mit passendem Platz für das Vorgängeralbum "Hell" ist ein genialer Marketinggag, ist toll und hochwertig und das Blättern im Buch mit wirklich schönen Fotos und witzigen Texten macht Laune. Leider hört da die Lobeshymne schon auf, denn das eigentliche Objekt der Begierde, die zwei LPs, fallen da in Sachen Qualität leider deutlich ab.

    Es fängt damit an, dass sie einfach in den eingeklebten Pappfächern an den Inneseiten des Buchdeckels und -rückens eingeschoben sind, ohne jeden Schutz. Da sind Abrieb, Hairlines, statische Aufladung und Staub vorprogrammiert.
    Die Verarbeitung der LPs ist ebenfalls ziemlich mangelhaft, der Rand ist extrem unsauber geschnitten, scharfkantig und muss tatsächlich erst noch entgratet werden! Geht gar nicht, sorry!

    Die Farbe des Vinyls ist sicherlich Geschmackssache, mir gefällt das luzide Purpur ausgesprochen gut.
    Die Soundqualität variiert bei einigen Songs erheblich, von grottig-dumpfem Garagensound bis glasklar ist alles dabei. Mag dem Punk-Feeling zuträglich sein, dem veröhnten Hörgenuss sicher nicht.

    Dank statischer Aufladung klickt es popt es ordentlich, eine antistatische Wäsche schafft da zwar Abhilfe, verbessert die sonstige Soundqualität aber leider nicht. Im direkten Vergleich klingen die CDs wirklich deutlich besser.
    Wirklich schade, da der Anspruch in Sachen Präsentation ja durchaus sehr hoch ist und auch erfüllt wird, aber im Ergebnis enttäuscht die Soundqualität und die Verarbetung der Platten dann doch sehr.
    Live At Blues Alley (25th Anniversary Edition) (180g) (45 RPM) Eva Cassidy
    Live At Blues Alley (25th Anniversary Edition) (180g) (45 RPM) (LP)
    16.11.2021
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    5 von 5
    Pressqualität:
    5 von 5

    Irreführendes Marketing...

    Diese Ausgabe wird mit "Erstmals auf Vinyl" beworben, was natürlich Unsinn ist, denn bereits 2015 und 2016 erschien dieses eindrucksvolle und eindringlich intime Konzert unter dem Namen "Nightbird" auf Vinyl - und da sogar komplett mit allen 33 Songs des Konzerts auf 4 bzw. als 45rpm sogar auf 7 (!) 180g-LPs! Ebenfalls hervorragend von den originalen Bändern gemastered mit einer perfekten Klangqualität und Live-Atmosphäre.
    Dass man jetzt kurz vor Weihnachten mit dieser "verstümmelten" Version mit nur 13 Songs auf den Markt kommt, kann man nur als Marketing-Strategie interpretieren.


    Ein Kommentar
    Anonym
    16.03.2023

    Nightbird und Live At Blues Alley

    Lt. Wikipedia ist Nightbird vom 1. Abend und Live At Blues Alley vom 2. Abend. Die Angabe, zum ersten Mal auf Vinyl, ist also korrekt!
    The Complete Live At The Lighthouse (180g) (Limited Numbered Edition) The Complete Live At The Lighthouse (180g) (Limited Numbered Edition) (LP)
    30.08.2021
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    5 von 5
    Pressqualität:
    5 von 5

    Eine musikalisches Vermächtnis in einer exzellenten Mammut-Box

    Preis und Umfang schrecken vielleicht ab, aber rechnet man es Mal hoch, kostet jede LP hier €28. Und wir reden hier von Blue Note Tone-Poet-Qualität! Komplett analoge Verarbeitung auf dicken 180g-Scheiben! Somit geht der Preis für diese Box absolut in Ordnung.
    Die das Mastering von Kevin Grey und die Pressung von RTI sind gewohnt auf allerhöchstem Niveau. Keinerlei Hintergrundrauschen, kein Knacken oder Knistern. Es wurde von analogen 4-Spur-Bändern gemastert und der Sound ist einfach nur phänomal! Die Instrumente sind gut ortbar, alles ist sehr dynamisch und weiträumig genug abgemischt. Als säße man mitten im Publikum.
    Zur Musik selber: Lee Morgan ist ein oft unterschätzter Jazz-Trompeter, fiel durch seine Drogeneskapaden oft negativ auf, versäumte Live- und Studiosessions und stand häufig im Schatten seiner Kollegen Hubbard oder Byrd. Aber Alfred Lion von Blue Note erkannte sein Genie, behielt ihn unter Vertrag und es entstanden einige aufsehenerregende Alben wie das zukunftsweisende "Search for a new Land" oder "The Sidewinder", dessen Titelstück ein echter Hit wurde und endlich mal Geld in die notorisch leeren Kassen des unabhängigen Blue Note Labels spülte.

    Die Aufnahmen für diese Box entstanden während mehrerer Abende im July 1970 im berühmten Jazzclub "The Lighthouse" am Hermosa Beach. Ob es an der entspannten Atmosphäre am californischen Strand lag - was die Band hier an Feuer und Spiel-Lust aufbringt, ist schon atemberaubend.
    Allerbester und virtuos-rasanter Hardbob mit zum Teil schwindelerregenden Soli, modale ausufernde Perlen und Ansätze von Freejazz-Varianten.
    Schon beim Opener "The Beehive" wünscht man sich 51 Jahre zurück, um dieses anhaltende musikalische Feuerwerk an Virtuosität und musikalischer Grenzerfahrung live miterleben zu können. Hier zeigte Lee Morgan mit voller Inbrunst, das er einer der talentiertesten und vor allem innovativsten Jazzmusiker war und in welche Richtung es ihn trieb. Auch alle anderen spielen perfekt als Band, wirken wie eine perfekt eingspielte Einheit , übergeben sich die Staffeln und treiben sich gegenseitig zu ganz neuen Höhen. Harold Mabern am Piano sprüht geradezu, erinnert an den großartigen McCoy Tyner in seinen besten Momenten im Coltrane Quartett.
    Aber allen voran fungiert hier Lee Morgan als beispielhafter Bandleader, bildet lose Rahmen, gewährt Freiräume und spielt so leidenschaftlich wie niemals zuvor oder danach.

    Für mich ist diese Box sein ganz persönliches Vermächtnis, sein Opus magnum, denn nur knapp eineinhalb Jahre später wurde er von seiner eifersüchtigen Frau auf der Bühne eines kleinen New Yorker Jazzclubs erschossen. Die Hintergründe dazu beleuchtet der großartige Dokumentarfilm "I called him Morgan".
    Das viel zu frühe Ende eines Genies, der sich auch und vor allem mit diesen Konzerten seinen Platz im Jazz-Olymp gesichert hat. Zu früh, weil sein kreatives Potential noch lange nicht ausgeschöpft war.

    Wer die LP-Box nicht mehr ergattern konnte - sie ist auf nur 2000 Stück weltweit limitiert und nummeriert und es fanden nur wenige Exemplare ihren Weg zu deutschen Händlern - sollte sich zumindest die CD-Box gönnen.
    Ich habe den Kauf nicht eine einzige Sekunde bereut.
    50 Jahre (180g) Ton Steine Scherben
    50 Jahre (180g) (LP)
    07.08.2021
    Klang:
    4 von 5
    Musik:
    5 von 5
    Pressqualität:
    4 von 5

    CD-Version mal wieder im Vorteil...

    Wie schon beim Scherben Gesamtwerk kommt man nur bei der CD-Version in den Genuss aller Songs und die Auswahl ist hier sehr eingeschränkt für eine Jubiläums-Zusammenfassung. Warum man da nicht auch eine Doppel-LP herausbringen konnte, bleibt schleierhaft. Somit ist die LP leider eher uninteressant.
    Suite: April 2020 Suite: April 2020 (LP)
    06.08.2020
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    5 von 5
    Pressqualität:
    5 von 5

    Mehldaus wohl persönlichstes und intimstes Werk - ein grandioses Stück Musik

    Diese LP gab es bereits im Juni 2020 als limitierte und nummerierte Sonderpressung in 180g Vinyl mit einem signiertem Print, deren gesamter Erlös zur finanziellen Unterstützung von Jazzmusikern während des Corona-Lockdowns verwendet wurde. Ich habe diese Ausgabe und kann daher schon mal eine Vorab-Bewertung der regulären LP schreiben, die im September als normale LP erscheinen wird.

    Eine einfache graue Hülle aus grobem Karton mit den gedruckten Gedanken und Ambitionen zu dieser Platte - schlicht, reduziert und minimalistisch. Das Vinyl der Sonderpressung ist schwer und liegt völlig plan auf dem Plattenteller und es gibt keinerlei Hintergrundgeräusche. Ob diese schwere Qualität auch bei der regulären LP umgesetzt wird, weiß ich nicht. Die Qualität der Aufnahme und der Pressung ist jedenfalls hervorragend - nur das Klavier und die beinahe fühlbare Luft. Es fühlt sich an, als säße man unmittelbar neben dem Klavier.
    Die Musik ist nicht so komplex, wie man es von einem herausragenden Künstler wie Mehldau erwarten würde. Es ist keine vollendete und filigran ausgearbeitete Suite. Es ist eher die Idee einer Suite, Fragmente der Selbstbeobachtung, eine emotionale Herangehensweise und der Versuch einer musikalischen Analyse der Gefühle, die der Lockdown mit all den Ängsten und dieser Art verunsichernder Ohnmacht in diesen seltsamen Zeiten für jeden von uns mit sich brachte. Alles wirkt eher spontan, eine direkte Umsetzung von Gefühlen in Töne ohne große intellektuelle Phrasierungen.
    Meiner Meinung nach ist dies die perfekte Wahl, um diese verwirrenden Gefühle fühlbar und verständlich zu machen, und es ist der konsequenteste und aufrichtigste Weg vom Herzen zu den Klaviertasten und zum Hörer. Wer sich einlässt auf diese Platte, die eigenen Erfahrungen mit dieser anfangs doch ziemlich beunruhigenden Situation einfließen lässt, kann hier Großes erleben.

    Ich liebe dieses seltene Stück unmittelbarer, sehr persönlicher und doch allgemeingültiger und tief bewegender Kunst, die eines Tages wie eine musikalische Zeitkapsel sein wird, wenn wir alle diese bedrückende Covid-19-Ära hinter uns gelassen haben werden. Eine dieser Platte, für deren Existenz man wirklich dankbar ist.
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