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    utaechl Top 100 Rezensent

    Aktiv seit: 01. Mai 2019
    "Hilfreich"-Bewertungen: 10
    129 Rezensionen
    Der Lotuskrieg 1 Jay Kristoff
    Der Lotuskrieg 1 (Buch)
    21.06.2021

    Steampunk in Japan mit gehöriger Portion Mystik


    Die Stormdancer Trilogie ist in der Originalfassung bereits 2012-2014 als erste Romane von Jay Kristoff erschienen und finden nun hervorragend übersetzt ein Zuhause bei Cross Cult. Es geht um eine dystopische Geschichte in einer Steampunkvariante des feudalen Japans. Kettensägenkatanas, motorunterstützte Rüstungen, Luftschiffe und Donnertiger beleben die Welt und sorgen für ein glaubhaftes, bedrohliches Setting. Inmitten dieses Szenarios befindet sich Yukiko, die eine besondere, verborgene Gabe hat und ihren Vater auf die Jagd nach dem mythischen Donnertiger begleitet und schließlich mit diesem ein besonderes Band eingeht, um mit ihm vielleicht für entscheidende Veränderungen für ihre Welt zu sorgen.

    Ich liebe es, wenn Geschichten in Japan spielen, ich tauche gerne in Steampunkwelten ein und lasse mich von ihnen faszinieren. Da hier beides zusammenkommt, war es schon eine gute Voraussetzung, dass mir das Buch gefallen wird. Ich wurde nicht enttäuscht, die Welt ist schön anders, hat viel feudaljapanisches Flair, tolle Gegner mit der Lotus-Gilde und ihrer bedrückenden Überlegenheit und mit Yukiko eine tolle Hauptfigur. Ein Buch, dass ich Fans des Genres ans Herz legen kann, es lohnt sich, in den ersten Teil der Trilogie einzutauchen.

    Vielleicht merkt man dem Buch ein bisschen an, dass es ein Erstlingswerk ist, die Handlung könnte etwas schneller vorankommen und die japanischen Namen sind für den einen oder anderen gewöhnungsbedürftig, aber es wäre definitiv schade, wenn dieses Frühwerk bei uns nicht erschienen wäre und ich bin gespannt, wie es weitergeht. Ich befürchte, da wird noch einiges auf Yukiko und ihren Donnertiger zukommen, bevor sie die Lotus-Gilde herausfordern können.
    Die Götter müssen sterben Nora Bendzko
    Die Götter müssen sterben (Buch)
    15.06.2021

    Wenn die Götter verrückt werden…

    Was für eine tolle Geschichte. Man erlebt die Ereignisse um den Trojanischen Krieg aus Sicht der Amazonen, die zur Unterstützung Trojas gerufen werden. Wir dürften alle uns schon mit Homers Geschichte über die Götter und Helden der damaligen Zeit in Berührung gekommen sein, umso spannender ist es, wie Nora Bendzko aus den kaum glaubhaften Ereignissen einen packenden, phantastischen Roman formen konnte, der den Leser direkt in eine brutale, nicht verzeihende Lebenswirklichkeit für die Amazonen entführt.
    Dank der doch gewöhnungsbedürftigen Namen und der vielen Charaktere senkt sich ein bisschen das Lesetempo, was mich allerdings nicht wirklich störte, da ich einfach fasziniert von den ganzen Ereignissen rund um die drei Hauptcharaktere war. Areto, eine Athenerin, die von den Amazonen aufgenommen wird und für die die Götter eine besondere Rolle vorgesehen haben, Clete, die Schildhaut, eine Amazone, die Areto schützend zur Seite steht und Penthesiliea, die Königin des Amazonenstamms. Durch ihre Augen sieht man die raue Welt der Amazonen, die es zu lieben wissen, Respekt vor allen Ausformungen menschlicher Diversität haben und in einer Welt leben, in der sich die Götter nur allzu gerne einmischen. Es geht um den Weg nach Troja und natürlich die Ereignisse dort und es ist einfach toll, Noras Interpretation mit zu durchleben.
    Also mir hat das Buch sehr gut gefallen, das Ende hätte vielleicht ruhig ausführlicher sein dürfen, aber auch so haben die Charaktere so viel erlebt und erlitten, dass ich das Buch zufrieden zur Seite legen kann. Eine Empfehlung für alle, die Neuinterpretationen historischer Geschichten lieben, die epochale Ereignisse hautnah erleben wollen und die erfahren möchten, ob die Götter wirklich sterben müssen und der trojanische Krieg wirklich das Ende für Zeus und seine göttliche Verwandtschaft einleitet.
    Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen, die Beschreibung sowohl der zwischenmenschlichen, göttlichen als auch der kriegerischen Momente sind hervorragend und ich kann nur jedem empfehlen, auch das Nachwort zu lesen. Ich bin auf jeden Fall gespannt, welche Geschichte Nora Bendzko als nächstes zu Papier bringen wird.
    Stangl, J: Eiskaltes Blut Stangl, J: Eiskaltes Blut (Buch)
    14.06.2021

    Die Fußballwelt in Westheim ist lange nicht so glänzend wie sie scheint

    Johannes Maria Stangls erster Krimi ist wirklich gelungen und hat mir sehr gut gefallen. Im Mittelpunkt der Handlung stehen Dr. Emil Gusenberg und Maryanne Schröder, deren Charakter schöne Tiefe besitzen und die nicht nur schon einiges durchgemacht, sondern auch im Verlauf der Handlung ziemlich hart drangenommen werden. Dabei beginnt es relativ harmlos, als die beiden nicht an ein Unglück glauben wollen, als ein junger, für seine Depression bekannter Fußballspieler mit seinem Auto verunglückt. Schnell stellen sie fest, dass in dem Verein, der für die erfolgreiche Förderung seines Nachwuchses bekannt ist, einiges im Argen ist. Eine rasante Jagd zur Aufdeckung der Hintergründe beginnt, bei denen die Bösewichter den Ermittlern immer einen Schritt voraus zu sein scheinen.
    Eine packende Handlung, die mich mitgerissen hat. Ein Schreibstil, der mir mit seiner klaren Darstellung und den wechselnden Perspektiven sehr gut gefallen hat und ein logisches Netz, dass sich langsam um die Täter zusammenzieht. Schade fand ich nur, dass das auslösende Moment nicht richtig geklärt werden konnte. Aber so muss der Leser halt selbst ein bisschen spekulieren.
    Ein Debut, dass ich den Krimilesern empfehlen kann, die Charaktere voller Altlasten lieben und eine Geschichte miterleben müssen, die mit ihrer Fußballthematik immer aktuell sein wird. Die Entscheidung, die Handlung in der fiktiven Stadt Westheim spielen zu lassen ist dank der Thematik nachvollziehbar, nimmt dem Krimi aber die Chance zu einem der doch so beliebten Regionalkrimi zu werden. Ich bin gespannt, wie es mit Gusenberg und Schröder weitergehen wird.
    Der Wald ruft Moritz Matthies
    Der Wald ruft (Buch)
    11.06.2021

    Ein Neubeginn für den Erdmännchenclan

    Der sechste Roman in der Ray & Rufus, die Erdmännchen-Reihe hat mir wieder sehr gut gefallen, auch wenn diesmal doch einiges anders ist, als in den bisherigen Bänden. Es geht nicht um einen Kriminalfall und somit gibt es auch keinen menschlichen Ermittler mehr, der mit den Erdmännchen reden konnte. Die komplette Interaktion mit der Menschenwelt wurde gestrichen und stattdessen muss der Erdmännchenclan sich in das Abenteuer ihres Lebens stürzen, den Zoo verlassen und eine Zuflucht im deutschen Wald außerhalb Berlins suchen. Ein neuer Ansatz, der für mich trotzdem gelungen ist. Es gibt haufenweise humorvolle Momente zum Schmunzeln und lauthals Auflachen, sächselnde Wildschweine in Brandenburg und ein neues Leben, dass die Familie vor Herausforderungen stellt, die sie sich im Zoo kaum hätten erdenken können.
    Christoph Maria Herbst gelingt es dabei mit seinem Sprach- und Stimmtalent die Welt und die einzelnen Charaktere hervorragend für den Leser greifbar zu machen. Jeder Charakter ist leicht wiedererkennbar und es war sicher einiges an Arbeit, die ganzen neuen Charaktere mit Leben zu erfüllen. Die fast acht Stunden vergehen wirklich wie im Fluge, was neben der Stimme natürlich auch an der rasanten Handlung liegt.
    Die Handlung ist dabei vielleicht auch ein Punkt, der nicht jedem Gefallen wird. Ausländische Tiere im deutschen Wald, die von einigen Teilen dort nicht gerne gesehen werden, wobei die Definition des einheimischen Tieres eh relativ schwierig ist, wie Rufus zu berichten weiß. Es kommt zu Konflikten, die auf typisch erdmännische Art und ein bisschen Glück gelöst werden. Mir hat dies gut gefallen, auch wenn ich zuerst doch mit einem leichten „nicht schon wieder“ reagiert habe, vor allem als der Keiler Herrmann auftauchte, aber man gewöhnt sich ja dann doch schnell an so einiges.
    Insgesamt also eine gelungene Fortsetzung, die genug Neues bietet, so dass man sich gut weitere Bücher vorstellen und wünschen kann, auch wenn die Sache mit den Kriminalfällen in der Menschenwelt erledigt zu haben scheint. Eine Empfehlung für Fans der Serie, die wahrscheinlich eh ungeduldig auf die nicht mehr zu erwartende Fortsetzung gelauert haben. Insbesondere als Hörbuch ist die Handlung ein Genuss. Neueinsteiger sollten allerdings lieber mit dem ersten Buch beginnen.
    Elementz Jenny Rubus
    Elementz (Buch)
    09.06.2021

    Fantasy mit tollen Charakteren, spannendem Setting und faszinierender Geschichte

    Wenn ich ein Buch mit 600 Seiten innerhalb von zwei Tagen lese, dann bedeutet dies sicherlich, dass es mir sehr gut gefallen, mich gepackt und nicht mehr losgelassen hat. Dies war bei Elementz der Fall. Eine fantastische Geschichte um die 16jährige Rika, die seltsamen Besuch erhält und in ein Abenteuer in einer anderen Welt, Lemuria, hineingezogen wird. Sie sammelt um sich einige sehr eigene Weggefährten und Beherrscher der Elemente, tritt einem Gegner entgegen, den man eigentlich nicht besiegen kann und erfährt einiges über sich und ihre Eltern. Soweit hört es sich noch nach einem normalen Fantasy-Setting an, doch das, was Jenny Rubus daraus macht ist schon ziemlich einzigartig. Ihre Welt lebt, ist plausibel und gespickt mit Charakteren, die humorvoll und sehr individuell sind, so dass man sie einfach lieben muss. Die Bedrohungen sind real, die romantischen Augenblicke passend und die glücklichen Zufälle reichlich vertreten. Dadurch erhält die sich entwickelnde Handlung schnell epische Größe.
    Es geht um das Gleichgewicht zwischen Gut und Böse, wobei man gegen das Böse schon einiges auffahren muss, um überhaupt eine Chance zu haben.
    Mich hat Jenny Rubus mit ihrer tollen Geschichte zum Fan gemacht, der einzige Kritikpunkt besteht für mich darum, dass sie Rika kein weiteres Mädchen an die Seite gestellt hat und sie stattdessen nur männliche Freunde zur Unterstützung schickt. Vielleicht hätte diese zweite weibliche Sicht auf die Dinge noch mehr Möglichkeiten eröffnet, da ursprünglich auch die Elementz eher weiblich waren.
    Ich kann das Buch nur jedem Fantasyfan empfehlen, es gilt eine interessante, gefährliche und emotional mitreißende Welt zu entdecken und mitzuerleben, wie Rika zum Teil einer Gruppe ganz besonderer Wesen wird. Die Altersgruppe ab 12 Jahre ist perfekt gewählt, da man sich in dem Alter schon hervorragend in die Gedanken- und Gefühlswelt Rikas hineinversetzen kann.
    Zorn der Lämmer Daniel Wehnhardt
    Zorn der Lämmer (Buch)
    06.06.2021

    Die Nazi-Zeit und ihre Folgen aus jüdischer Sicht

    Bei Zorn der Lämmer handelt es sich um einen zeitgeschichtlichen Kriminalroman, der den Leser in das dunkelste Kapitel der deutschen Geschichte entführt und im Ghetto von Wilna beginnt. Wir durchleben als Leser die Zeit aus jüdischer Sicht, das Ghettoleben, Konzentrationslager, Flucht, Verstecken, sich wehren, die Gründung der Widerstandsgruppe Nakam und schließlich der Sieg über die Deutschen, die Gründung Israels und die Rachegedanken der Gruppenmitglieder, die die Deutschen nicht ungestraft davonkommen lassen wollen und die schließlich zu dem Kriminalfall führen, der das Buch zum Krimi macht.
    Ein Buch, dass mich berührt, gefesselt und nicht losgelassen hat. Daniel Wehnhardt schafft es hervorragend, die damaligen Lebensbedingungen ungeschönt dem Leser zu präsentieren. Man erlebt hautnah, wie die Charaktere, die schließlich das Herz der Nakam bilden, durch die Zeit geprägt werden, wieviel Leid sie ertragen, wieviel Hass und Rachegefühle sich in ihnen aufstauen und wie sie dann doch letztendlich einen Weg finden, ihr Leben bis ins hohe Alter weiterleben zu können. Für mich eine absolute Buchempfehlung, da man sich nicht genug mit der Zeit und ihren Folgen beschäftigen kann. Die Handlung ist in wahre Begebenheiten eingebunden und beschreibt eine Geschichte, von der ich zuvor noch nichts gehört hatte. Ich finde es super, dass ich eine Wissenslücke auffüllen konnte und froh darüber, dass Plan A nicht geklappt hat, wobei ich für Plan B eher Verständnis gehabt habe. Wer mehr darüber wissen will, sollte zu dem Buch greifen, es lesen und danach nach Nakam gogglen.
    Imperator Imperator (Buch)
    04.06.2021

    Das Buch zum Hörspiel

    Imperator basiert auf der gleichnamigen Hörspielserie, die man sich auf Audible anhören kann, die ich jedoch nicht gehört habe. Es ist schon ungewöhnlich, dass aus deinem Hörspiel ein gedrucktes Buch gemacht wird, aber vielleicht gelingt es ja dadurch, andere Zielgruppen zu erreichen. Mir hat es zumindest Spaß gemacht, in das Rom der 60er Jahre einzutauchen, die genauen Beschreibungen der Umgebung auf mich wirken zu lassen und die Geschichte über die Studentin Anna genossen, die in eine Geschichte hineinschlittert, welche die Machtverhältnisse in Italien historisch auf den Kopf zu stellen drohen.
    Eine Geschichte mit phantastischen Elementen, historischen Einflüssen und reichlich Thrillerelementen, in der man als Leser sehr schnell in die reichlichen Verwicklungen der römischen High Society hineingezogen wird. Die Charaktere sind glaubhaft, Anne und ihr Paparazzi-Freund Spartaco, sowie der Privatdetektiv Gennaro Palladino schaut man gerne bei ihren Erlebnissen über die Schulter und verliert sich leicht in der spannenden und phantastischen Handlung, auf die man sich einlassen muss. Zum Glück wird alles ausführlich erklärt, glaubhaft gemacht und zu einem guten Ende gebracht.
    Wie schon oben erwähnt, hat mir die Geschichte rund um die wiedergeborenen Imperatoren und ihre finsteren Pläne gut gefallen, allerdings scheint man dem Buch noch sehr die Hörspielvorlage anzufühlen, sehr kurze Szenen, viele wechselnden Sichtweisen, allzu genaue Beschreibungen und eine Handlung, die sich etwas zieht. Vielleicht wäre die Geschichte mit einigen Straffungen noch besser geworden?
    Ich kann es jedem empfehlen, der sich gerne in Verschwörungsgeschichten stürzt, einen kleinen historischen Einblick ins Italien der 60er Jahre bekommen will und der keine Möglichkeit hat, das Originalhörspiel hören zu können. Ein Buch für Kai Meyer Fans, die das bekommen, für was der Autor steht.
    Tale of Magic: Die Legende der Magie 1 - Eine geheime Akademie Chris Colfer
    Tale of Magic: Die Legende der Magie 1 - Eine geheime Akademie (Div.)
    31.05.2021

    Eine fantastische neue Welt voller verhexter Abenteuer

    Chris Colfer sollte einem durch seine Land of Tales Reihe bekannt sein. Nun beginnt er mit Tale of Magic eine neue fantastische Reihe um Brystal Evergreen und ihre Erlebnisse an der Hexenakademie. Das Lesealter ist mit ab 11 Jahren angegeben, eine Einordnung, der ich nur zustimmen kann und die zur 14jährigen Brystal passt. Die Zielgruppe dürften all diejenigen sein, die Harry Potter verschlungen haben und nun auf der Suche nach neuen magischen Abenteuern sind. Besonders überzeugen kann das Buch durch seine starken weiblichen Charaktere, die von einer Welt umgeben sind, die sie unterdrückt, in der Frauenrechte unbekannt sind und in der Magie verboten wurde. Eine äußerst ungünstige Ausgangssituation für die junge Hexe und ihre Mitschülerinnen, an deren Änderung aber die Begründerin der Akademie fleißig arbeitet.
    Wer sich jetzt bei dem Vergleich mit Harry Potter auf mehrere Jahre Schulunterricht einstellt, den kann ich beruhigen, die 464 Seiten bieten genug Raum, um die Ausbildung an der Akademie zu einem schnellen Ende zu bringen. Doch ich will ja nicht zu viel verraten, es warten auf jeden Fall mächtige Gegner, ein weltumspannendes Problem, mehrere Reiche und viele interessante Charaktere auf die Leser, die packende Handlung reißt einen einfach mit und es ist spannend darüber zu sinnieren, wie mehr oder weniger bekannt einem die eine oder andere Szene doch erscheinen mag.
    Das Hörbuch selbst ist hervorragend gelesen von Rufus Beck, der sich stimmlich bei den einzelnen Charakteren austoben kann und dem es mühelos gelingt, mich vor dem Lautsprecher zu fesseln, so dass ich doch immer noch ein bisschen mehr hören wollte, als ich eingeplant hatte.
    Insgesamt kann ich nur empfehlen, der neuen Welt voller guter und böser Hexen eine Chance zu geben und sie als Hörbuch oder in gedruckter Form zu genießen. Das Cover erinnert stark an die Covers seiner Land of Stories Reihe und wäre mir erst gar nicht so aufgefallen, da es dank reichlich Text und viel Inhalt ziemlich überladen erscheint. Doch es kommt ja darauf an, was zwischen den Buchdeckeln steht und das ist richtig gut und findet im September mit dem 2. Teil seine Fortsetzung.
    Die drei ??? und die Geisterfrau (drei Fragezeichen) Andreas Ruch
    Die drei ??? und die Geisterfrau (drei Fragezeichen) (Buch)
    22.04.2021

    ein Hotel, eine Krone und eine Geisterfrau, drei ??? pur

    Es ist sicher schon fast 40 Jahre her, dass ich zuletzt ein Buch der drei ??? gelesen habe. Damals waren es noch die ersten Bände, bei denen die drei mit Alfred Hitchcock befreundet waren, lange ist es her. Die Serie gibt es immer noch und das Besondere an "Die drei ??? und die Geisterfrau" von Andreas Ruch ist, dass auch die Seite der Bösewichter gezeigt wird, wobei nach jeweils zwei Seiten die Sichtweise gewechselt wird und man die Seiten, die nicht aus Sicht der drei ??? erzählt werden, erst selbst auftrennen muss. Eine interessante Idee, die ich mir doch mal selbst anschauen wollte.

    Worum geht es? Die drei ??? sollen Mr. Andrews bei einer Reportage zum 150. Jubiläum des Hotel Crowns Palace unterstützen. Ihr Interesse ist geweckt, da es in dem Hotel spuken soll, dort eine wertvolle Krone aufbewahrt wird und die Arbeit als Reporter und Fotograf sich auch interessant sein sollte.

    Ein tolles Setting, das sehr gut zur Serie passt, spannende Charaktere bietet und interessante Verwicklungen, die die drei ziemlich beschäftigt halten. Die Illustrationen, die sich in einigen der versiegelten Seitenabschnitte verbergen sind sehr stimmungsvoll und helfen dem Leser, sich die Situationen noch besser vorzustellen.
    Nicht ganz so gut gefallen hat es mir, dass die drei schon relativ früh getrennt und erst später wieder vereint werden, auch wenn dies natürlich für die Handlung ganz praktisch ist. Ansonsten funktioniert das Buch hervorragend und es hat mir sehr viel Spaß gemacht, wieder einmal in die Welt der Detektive einzutauchen.
    Stellt sich noch die Frage, ob die Geschichte auch ohne die wechselnden Sichtweisen funktioniert hätte. Ich meine ja, es wäre auch ohne den Blick in die Gedankenwelt der "Bösen" spannend gewesen und die Handlung hätte gleich ablaufen können. So bietet das Buch halt einen Mehrwert, der hoffentlich von den jungen Lesern gut aufgenommen wird, die mit Brieföffner oder Schere den verbundenen Seiten zu Leibe rücken müssen.

    Insgesamt konnte mich das Buch überzeugen, auch nach all den Jahren wird gleichbleibende drei ??? Qualität geschrieben, die nun schon mehrere Generationen in ihren Bann ziehen konnte. Die Ideen gehen nicht aus, die Detektive werden nicht älter und ich kann mich weiterhin auf jeden neuen Fall freuen und vielleicht gibt es ja auch mal ein Hörspiel zur Geisterfrau. Für Fans ein Muss, ob alt oder jung, und für alle, die in Coronazeiten an Langeweile leiden, ist es sicherlich auch ein oder zwei Blicke wert.
    Zellner, I: Stumm vor Angst Zellner, I: Stumm vor Angst (Buch)
    02.06.2020

    der dritte Fall für Surendra Sinha

    Den dritten Kriminalfall hat Surendra Sinha diesmal im schönen Hechingen zu lösen. Eine Begegnung auf der Burg Hohenzollern verwickelt ihn in Geschehnisse, der ihn vor viele ungelöste Fragen stellen. Ein lesenswerter dritten Teil der Krimireihe mit bekannten Gesichtern und einer großen Portion indischen Charmes.

    Inhalt:
    Der suspendierte Kriminalkommissar Surendra Sinha besucht seinen alten Freund und Kollegen Frank Hasemann in Hechingen und begegnet auf der Burg Hohenzollern der zehnjährigen Linnea, die dank eines grausamen Erlebnisses vor drei Jahren kein Wort mehr gesprochen hat. Er freundet sich mit ihr an und erfährt so mehr über sie, ihre Mutter und die damaligen Ereignisse. Wie sich herausstellt sind alte Bekannte in die Tat verwickelt und so ist sein Spürsinn geweckt und als es wenig später zu einem weiteren Todesfall im Umfeld kommt, bei dessen Opfer dieselbe Nachricht "Gerächtigkeit" gefunden wird, ist für Surendra klar, dass die Lösung nur über Linnea führen kann.

    Cover:
    Burg Hohenzollern in all ihrer majestätischen Schönheit. Perfekt gewählt, genau wie der Titel des Buches.

    Setting:
    Wie auch schon in den anderen Bänden gelingt es der Autorin hervorragend die Gegend und ihre Bewohner zum Leben zu erwecken und die Stimmung für einen Regionalkrimi, der in der Schwäbischen Alb spielt, einzufangen. Dies liegt bestimmt auch daran, dass es gar nicht so viele unterschiedliche Charaktere gibt und somit jeder einzelne ausreichend Raum erhält.

    Charaktere:
    Die Leser des Buches kennen Surendra Sinha bestimmt schon aus den anderen beiden Bänden, ansonsten werden sie sich schnell mit ihm anfreunden. Er ist ein Charakter, mit dem man gerne ermittelt und mit dem man jede private Herausforderung zu meistern versucht. An seiner Seite ist sein Freund Frank Hasemann, der dank seiner Ortskenntnisse und nicht-Suspendierung die Kontakte zur Polizei ebnet. Natürlich dürfen Sinhas Eltern nicht fehlen und sich diesmal sogar schlagkräftig gegen äußerst dumme Menschen erwehren.
    Besonders ans Herz gewachsen ist mir Linnea, die einen mit ihrer Art sofort auf ihre Seite zieht. Dies gilt ebenfalls für ihre etwas zu sehr beschäftigte Mutter und deren Sekretärin Svenja.
    Bösewichte gibt es natürlich auch, die in unterschiedlichster Form auftauchen und Surendra das Leben schwer machen.

    Geschichte:
    Ingrid Zellner ist es gelungen eine Geschichte zu stricken, in der der Leser neben vielen privaten Dingen den Fall nicht aus den Augen verliert. Auch denkt man zu wissen, wohin der Fall sich entwickelt bis es einen Wendepunkt gibt, der wohl jeden überraschen dürfte. Sehr genial ausgedacht, hervorragend logisch und äußerst unterhaltsam fesselt der Krimi sowohl durch Charaktere als auch Handlung

    Fazit:
    Auch der dritte Teil der Reihe hat mir sehr gut gefallen. Ich liebe es, zu den Charakteren zurückzukehren, mit ihnen neue Abenteuer zu erleben und zu wissen, dass Surendra Sinhas Weg noch lange nicht zu Ende sein muss. Der Krimi enthält vieles, was über den Fall hinausgeht, der aber im Endeffekt dann für das Leseerlebnis sorgt, dass einen durchaus staunen lässt. Ich wurde schon lange nicht mehr so in die Irre geführt. Also von mir aus könnte es gleich mit dem vierten Teil weitergehen, eine absolute Leseempfehlung für jeden, der tolle und liebenswerte Charaktere liebt, gerne mitermittelt und sich in eine Gegend Deutschlands begibt, die man ruhig auch mal live besuchen sollte.
    Opa Charlie und sein Fred Roman Keßler
    Opa Charlie und sein Fred (Buch)
    01.09.2019

    Max, sein vergesslicher Opa und ein großes Abenteuer

    Ein empfehlenswertes Science-Fiction Kinderbuch mit einem tollen Opa, seinen genialen Erfindungen und einer Reise zu einem geheimnisvollen Ort mitten im Ödland.

    Inhalt:
    200 Jahre in der Zukunft erlebt Max im Urlaub bei seinem Opa Charlie ein unglaubliches Abenteuer. Max' Opa ist ziemlich vergesslich und hat die Angewohnheit, jeden Fred zu nennen. Dazu gehört auch sein selbst erfundenes Spezialfahrzeug, mit dem die beiden sich auf eine abenteuerliche Reise durch das Ödland aufmachen. Dabei begegnet ihnen Maria, die sich ihnen anschließt. Ein Sandsturm zerlegt F.R.E.D., wilde Bären tauchen auf, ein bärtiger Biker hilft und am Ende müssen sie eine wichtige Aufgabe erledigen, die Max' Opa schon vor 40 Jahren begonnen hat.

    Cover:
    Roman Keßler ist hauptberuflich 3D & VFX Artist und hat das Titelbild selbst geschaffen. Man sieht Opa, Max und Maria und im Hintergrund F.R.E.D. umgeben von Ödland. Das Bild passt natürlich perfekt zum Buch und gibt den jungen Lesern eine tolle Hilfe, sich die Charaktere vorzustellen. Ansonsten gibt es leider keine weiteren Illustrationen im Buch.

    Setting und Stil:
    Die Zukunft in 200 Jahren hat sich zum Glück nicht soweit verändert, dass dem jungen Leser zu viel technische Neuheiten präsentiert werden. Es gibt einige Verbesserungen, die uns sehr gut erklärt werden und da F.R.E.D. auch schon in die Jahre gekommen ist, gewöhnt man sich schnell an die Zukunftselemente. Das Ödland passt zum Szenario, genau wie die darin wohnenden Menschen und Tiere. Gerade in dem Bereich gibt es einige spannende und unterhaltsame Überraschungen.
    Der Autor hat einen angenehmen Schreibstil und die Handlung wird uns aus Sicht eines Erzählers präsentiert.

    Charaktere:
    Max genießt es, seine Zeit mit seinem Opa zu verbringen, einem in die Jahre gekommenen genialen Erfinder, der leider in letzter Zeit immer mehr vergisst. Doch damit geht Max hervorragend um und freut sich, seinen Opa auf dessen vielleicht letzte Abenteuer zu begleiten. Besonder gut hat mir die etwas ältere Maria gefallen, die im Ödland zu ihnen stößt und hilft. Die drei bilden ein tolles Team.
    Hinzu kommen noch einige schräge Gestalten, die perfekt ins Setting passen und die Handlung auflockern. Sie sorgen für spannende, lustige und lehrreiche Momente.

    Geschichte:
    Vor vierzig Jahren hat Opa Charlie etwas gemacht, dass nun wieder wichtig wird. Er weiß nicht mehr, worum es geht, nur dass er etwas machen muss. Eine sehr vage Ausgangssituation für ein Abenteuer, in das es sich zu stürzen lohnt. Die Erlebnisse passen zur Zielgruppe, die Beschreibungen und Charaktere passen ebenfalls und so dürfte der junge Leser sicherlich leicht in die Handlung eintauchen.

    Fazit:
    Als Science-Fiction Fan freut es mich, wenn auch schon junge Leser an das Genre herangeführt werden. Das Buch eignet sich sowohl zum Vor- als auch zum Selberlesen und präsentiert ein altersgerechtes Abenteuer mit futuristischen Elementen. Mir hat die Handlung sehr gut gefallen, ich mag die Charaktere, das Abenteuer ist rundum gelungen und die Vergesslichkeit des Opas ist etwas, womit Kinder sich ruhig beschäftigen können. Liebe Eltern, schaut euch das Buch genauer an und gönnt es euren Kindern, in die gelungene Science-Fiction Geschichte einzutauchen.
    SchattenWeiss Danielle Weidig
    SchattenWeiss (Buch)
    01.09.2019

    Eine schattenlose Zukunft ist keine Zukunft

    Was wäre, wenn der Mensch von seinem Schatten und somit seinen schlechten Eigenschaften getrennt wäre? Wäre er wirklich so glücklich, wie der Staat es befielt oder würde ihm etwas fehlen. Antworten auf die Fragen gibt es in diesem lesenswerten Science-Fiction Roman.

    Inhalt:
    Die sechzehnjährige Lonka lebt in White York. Wie alle anderen hat sie keinen Schatten und die NOEMA, bei der sie ihre Ausbildung beginnt, sorgt dafür, dass alle Bewohner der Stadt glücklich sind. Doch ihr Traumberuf zeigt ihr schon bald Seiten der Gesellschaft, die sie sich vorher nicht vorstellen konnte.
    Parallel dazu lebt in Black York eine Schattin mit gleichem Namen, die dank eines besonderen Tattoos anders als die übrigen Schatten ist und so die Möglichkeit erhält, ihre Umgebung anders zu sehen. Mit Hilfe der Schattenwandler versucht sie, beide Welten wieder zusammenzubringen und den Menschen endlich ihre Schatten wiederzugeben. Dafür könnte es allerdings zu spät sein, denn eine Katastrophe droht, die die Menschheit auslöschen könnte.

    Cover:
    Das farblose Cover zeigt einen Kopf umrahmt von zwei aufgeschlagenen Büchern. Der Titel tritt dank der Farbgebung gut hervor. Trotzdem ein Cover, dessen Bedeutung und Genrezugehörigkeit nicht so schnell klar wird.

    Setting und Stil:
    Das Buch spielt im Jahr 2265, die Menschheit scheint durch die Trennung von ihren Schatten ihr Ziel der Glückseligkeit erreicht zu haben. Doch hinter der Fassade ist eher das Gegenteil der Fall und so bleibt wohl nichts anderes übrig, als den Urzustand wieder herzustellen. White York und Black York werden toll beschrieben und stellen eine glaubhafte Zukunftsvision dar.
    Die Handlung ist in 50 Kapitel aufgeteilt, in denen der Leser hauptsächlich den beiden Lonkas zur Seite steht. Der sehr angenehme Schreibstil lädt dazu ein, immer weiter zu lesen und noch ein paar Seiten mit der jeweiligen Lonka zu verbringen.

    Charaktere:
    Lonka ist dank ihrer Tätowierung etwas Besonderes und so dreht sich die Wiedervereinigung der Welten auch um sie, ihre Entscheidungen und ihre Wandlung vom guten Mitglied der Gesellschaft hin zur Rebellin. Man freundet sich leicht mit ihr an, folgt ihr gerne durch jede Gefahr und ist froh, wenn das Ziel in greifbare Nähe kommt. Besonders spannend dabei sind die Entwicklungen auf der Schattenseite, die eine völlig andere Welt zeigt, in der Lonkas Schatten ganz andere Möglichkeiten hat.
    Das Regime mit seiner Happiness-Doktrin ist dagegen schon fast ein normales Szenarios des Grauens, das einem nur gefallen kann, wenn man genau auf deren Linie ist.
    Lonka kann das alles natürlich nicht alleine bestreiten, sondern findet tolle Mitstreiter, die schon länger an der Veränderung gearbeitet haben, nun aber durch sie den richtigen Schlüssel zum Erfolg entdeckt haben.

    Geschichte:
    Die Möglichkeit den Menschen von seinem Schatten zu trennen, ohne dass dieser vernichtet wird, sondern stattdessen in Silos gefangen gehalten wird, wird logisch erklärt und bietet somit eine nachvollziehbare Grundlage für die Handlung. Dass so etwas nicht gut gehen kann, erklärt sich auch von selber und somit ist man sofort auf Lonkas Seite, die als einzige die Menschheit retten kann. Wenn man glückselig ist hat man ja keine Grund daran zu glauben, dass etwas Negatives passieren kann, und wenn dies doch der Fall ist, dann glaubt man einfach nicht daran. Eine gefährliche Haltung, wie sich zum Ende des Buches zeigt.
    Eine tolle Geschichte, die die Möglichkeiten der Schattenabtrennung hervorragend durchspielt.

    Fazit:
    SchattenWeiss hat mir sehr gut gefallen. Mir gefällt die Geschichte, die Charaktere, das Setting, also eigentlich alles. Die Autorin zeigt ein Zukunftsbild, mit dem ich mich gerne beschäftigt und dessen Möglichkeiten auch in den Lesepausen durchgespielt habe. Ein toller Science-Fiction Roman, den ich Fans des Genres uneingeschränkt empfehlen kann. Ebenfalls etwas für Leser, die starke Charaktere lieben und herausfinden wollen, wie die Menschheit mal wieder ihrem Ende zustrebt.
    Mordshass Mordshass (Buch)
    27.08.2019

    zwei Autorinnen, drei Ermittler und reichlich Lokalkolorit

    Das Waiblinger Ermittlerteam trift auf den Friedrichshafener Kriminalkommissar und die Mordermittlungen führen dazu, dass man weit weg ist vom gemeinsamen Ermitteln. Ein interessanter Fall, ein überraschender Täter und zwei Autorinnen, die ihre Ermittler aufeinander los lassen. Eine gelungene Zusammenarbeit.

    Inhalt:
    Der Friedrichshafener Kriminalkommissar Surendra Sinha ist vom Dienst beurlaubt bei seinen Eltern in Waiblingen, als dort eine junge Studentin indischer Abstammung ermordet wird. Die Kommissare Malte Jacobsen und Melanie Brendel ermitteln und stellen schnell fest, dass Surendra sie persönlich kannte. Die Ermittlungen gegen ihn laufen an, als wenig später ein weiterer Mord geschieht, selbst wenn Melanie nicht wirklich an seine Schuld glaubt. Wird er seine Unschuld beweisen können, oder wird ihm ein alter Fall, bei dem er einen Fehler begangen hat, zum Verhängnis.

    Cover:
    Die geballte Faust passt zum Titel und Inhalt des Krimis. Sehr ausdrucksstark, auch wenn der regionale Bezug fehlt.

    Setting und Stil:
    Der Krimi spielt in Waiblingen, im schönen Remstal und ist mit reichlich Lokalkolorit ausgestattet. Auch wenn der ehemalige Hamburger Ermittler Malte schon mal mit einem Franzbrötchen belohnt wird, so herrscht ansonsten doch eher die für die Gegend spezifischen Köstlichkeiten und Bewohner vor. Die Zusammenarbeit der beiden Autorinnen ist hervorragend gelungen, beide können die Besonderheiten ihrer Ermittler unterbringen und sie im gemeinsamen Agieren glänzen lassen.
    Dadurch, dass Surendra und die beiden anderen eher auf gegensätzlichen Seiten wiederfinden, sind ihre Abschnitte oft getrennt, wobei die gemeinsame Zeit immer mehr wird. So folgen wir auch allen dreien bei ihren Ermittlungen und erfahren vieles über ihre privaten Hintergründe.

    Charaktere:
    Es fällt nicht schwer, Surendra Sinha ins Herz zu schließen, seine gelassene indische Art mit Sachen umzugehen und die Tatsache, dass er im Gegensatz zu Malte nur schwer aus der Haut fährt, macht ihn zu meinem Favoriten, auch wenn die Vorwürfe gegen ihn ziemlich schwer wiegen.
    Genau das Gegenteil ist Malte, der zumindest in diesem Fall alles daran setzt, Sympathiepunkte zu verschenken. Auch wenn man nachvollziehen kann, was ihn dazu bewegt, so ist es doch eher so, dass man ihm gerne einen gewaltigen Tritt in den Hintern versetzen möchte.
    Zwischen ihnen steht Melanie, die mit ihrem Bauchgefühl und ihren rationalen Einschätzungen ziemlich ins Schwarze trifft, was ihr im Endeffekt aber auch einigen Ärger einbringt.
    Insgesamt habe ich das Zusammenspiel des Trios sehr gerne verfolgt und hoffe, dass sie wieder aufeinander treffen werden.
    Der Fall, die Ermordeten und der bis zur letzten Sekunde unbekannte Täter sind eine angemessene Herausforderung für die Ermittler, die sie, ihre Vorgesetzten und die beteiligten Familien an die Grenze führt.

    Geschichte:
    Ein kleiner Fehler im Arbeitsleben, der sich rächt und Surendra zum möglichen Täter macht, anstatt es ihm zu ermöglichen, aktiv bei den Ermittlungen mitzuhelfen. Trotzdem kreuzen sich die Wege der Kommisare häufig und während die Spannung zwischen ihnen steigt, führen die Ermittlungen schließlich doch zum Ziel. Eine tolle Kriminalgeschichte, die viel Raum für die Ermittler lässt, ohne dass der Fall aus den Augen verloren geht.

    Fazit:
    Die Zusammenarbeit von Simone Dorra und Ingrid Zellner und ihren Ermittlern hat mir sehr gut gefallen und ich hoffe, dass dies nicht das letzte Mal sein wird. Die Charaktere sind sehr gelungen und ich kann nur empfehlen, sich auch mit den anderen Büchern der Autorinnen zu beschäftigen. Ein spannender, außergewöhnlicher Fall erwartet die Liebhaber von Regionalkrimis, denen nebenbei noch das Remstal und seine Bewohner näher gebracht werden. Ein Krimi, den ich rundum empfehlen kann!
    Onkel Stan und Dan 02 und das ungeheuerlich ungewöhnliche Abenteuer Onkel Stan und Dan 02 und das ungeheuerlich ungewöhnliche Abenteuer (Buch)
    23.08.2019

    eine ganz schön ungewöhnliche Geschichte

    Ein etwas anderes Kinderbuch mit lustigen Zeichnungen, einer abgefahrenen Geschichte, reichlich Ungewöhnlichkeiten und einem Dachs. Eine Mischung, die manchmal zu ungewöhnlich wird und wahrscheinlich nicht für alle Kinder und Eltern geeignet ist.

    Inhalt:

    Der zweite Band der Abenteuer mit Onkel Stan und Dan lässt sie Dr. P'Krall begegnen, der sich auf die Fahnen geschrieben hat, alles Ungewöhnliche in der Welt auszumerzen. Da gerät er bei Onkel Stan an den Richtigen, der nur vor Ungewöhnlichkeit strotzt und Dan Dachs bleibt nichts anderes übrig, als ihn mit vielen Helfern vor dem Institut für Hochsicherheit und Heilung von Ungewöhnlichkeit zu erretten.

    Cover:
    Das sehr kindgerechte Cover zeigt die Hauptfiguren, einige der Helfer und den Zeichenstil, der bei den Illustrationen im Buch ebenfalls verwendet wird. Das Cover ist schön ungewöhnlich, fällt ins Auge und stimmt gut auf das Buch ein.
    Die Illustrationen greifen hervorragend den Inhalt auf und sind eine tolle Auflockerung der Texte.

    Setting und Stil:
    Die Welt, in der Stan und Dan leben ist in sich logisch, strotzt nur vor lustigen Charakteren und bietet Situationen, die zum Schmunzeln und Lachen sind, genau das Richtige für die Zielgruppe. Das Ungewöhnliche überwiegt und man fragt sich als Erwachsener, ob man seinen Kindern wirklich so viel Ungewöhnliches zumuten will, nicht dass sie auf falsche Gedanken kommen.
    Die Geschichte wird aus Dachs Dans Sicht erzählt.

    Charaktere:
    Die altbekannten Charaktere aus dem ersten Band tauchen wieder auf und es gibt natürlich auch viele neue Helfer und Begleiter. Man kann sich leicht mit ihnen identifizieren, ist sofort auf der Seite von Stan und Dan und kann den mehr oder weniger echten Doktor leicht als Bösewicht ausmachen.
    Eine gelungene Mischung aus Menschen und Tieren, die alle etwas schräg drauf zu sein scheinen.

    Geschichte:
    Eine relativ einfache Geschichte um die Rettung von Onkel Stan vor der Heilung der Ungewöhnlichkeit. Dachs Dan stellt sich dabei ganz geschickt an, entwickelt tolle Pläne und kann sie mit reichlich Hilfe auch umsetzen. Eine Geschichte, die Kinder definitiv zum mitfiebern anregt.

    Fazit:
    Mir hat das Kinderbuch gut gefallen, ab und an ist es mir dann doch ein bisschen zu schräg geworden und ich bin mir nicht sicher, ob es für alle Eltern und Kinder geeignet ist. Ich empfehle also, sich vorher eine Leseprobe anzuschauen, die Kinder mitentscheiden lassen, ob sie die Thematik interessiert und wenn das der Fall ist, dann erwarten sie einige lustige und spannende Lesestunden.
    Guerilleras K. Westerbeck
    Guerilleras (Buch)
    12.08.2019

    Mordermittlungen im modernen Kolumbien

    Auch in Kolumbien wird gemordet und ermittelt. Und das mit atmosphärischen Einblicken in Land und Leute. Ein Krimi, der dem Leser viel über die aktuelle Situation in Kolumbien vermittelt, während sich die spannenden und fesselnde Kriminalhandlung rund um Sergio Fabulos und seine neue Assistentin Amanda entwickelt.

    Inhalt:
    Im fiktiven Dorf Callin wird Edwin Gallo ermordet. Sergio Fabulos übernimmt mit der Jurastudentin Amanda die Ermittlungen, die sie hinter die Fassade des Dorfes blicken lassen. Das Ende der FARC Rebellen bietet neue Herausforderungen, stellt alte Leitbilder in Frage und führt zu einer neuen Instabilität, die schon bald ein weiteres Opfer fordert. Die Frauen des Dorfes organisieren sich und versuchen den gesellschaftlichen Umbruch, eine Situation, die die Ermittlungen nicht unbedingt erleichtert.

    Cover:
    Das Gesicht einer Frau, das Auge umrahmt von Fingern, eine Heuschrecke ziert den Titel. Ein wirklich fesselndes Cover, das zur Beschäftigung mit dem Buch einlädt.

    Setting und Stil:
    Der Autorin gelingt es hervorragend, das kolumbianische Dorf und seine Einwohner für den Leser zum Leben zu erwecken. Man erfährt viel über das moderne Kolumbien und die Veränderungen, die durch das Ende der FARC-Rebellen angestoßen wurden, bzw. die Lücken, die deren Untertauchen hinterlassen haben. Aktuelle Probleme rund um Homosexualität und Emanzipierung werden perfekt in die Handlung eingeflochten, so dass man als Leser einen realistischen Einblick ins kolumbianische Leben erhält. Natürlich sind die Ermittlungen etwas anders, als sie bei uns ablaufen würden, trotzdem fehlt es nicht an Professionalität und dank der Jurastudentin Amanda an neuen Ansätzen.
    Die Handlung wird aus unterschiedlichen Sichten erzählt, das Buch ist ein vier große Abschnitte mit Unterkapiteln eingeteilt.

    Charaktere:
    Sergio Fabulos ist ein erfahrener Ermittler, den so leicht nicht schockieren kann. Ihm zur Seite steht Amanda, die als junge Jurastudentin Schwung in ihn und seine Ermittlungen bringt. Für Sergio scheint ebenfalls eine neue Zeit angebrochen zu sein und so ist es toll, mitzuerleben, wie er sehr strukturiert mit Amanda ermittelt und dem Täter schließlich auf die Spur kommt.
    Dabei gibt es viele Umwege, Sackgassen, falsche Spuren, die es zu klären gilt. Schon die Handlung rund um die Dorfprostituierte Flora Morales könnte ein eigenes Buch füllen.
    Mir gefallen die Charaktere, sie passen zu der Region. Die Frauen, die sich organisieren, die vielen Freier, die Morde, deren möglicher homosexuellenfeindlicher Hintergrund für Zündstoff sorgt, all das ist eine gelungene Mischung, die Leben ins Dorf bringt.

    Geschichte:
    Es ist glaube ich das erste Mal, dass ich einen kolumbianischen Ermittler bei der Arbeit beobachten darf. Ich habe mich also gefreut, dass ich viel über ihn, das Land und die Leute erfahren habe. Gleichzeitig konnte ich hervorragend miträtseln und mich im Gewirr der vielen möglichen Täter verlieren. Ein Fall, der die Ermittler fordert, das Dorf bewegt und für Veränderungen sorgt, die nicht zurückzunehmen sind.

    Fazit:
    Mein erster Ausflug in ein kolumbianisches Dorf war ein echter Lesespaß. Ich habe gerne mitermittelt, mich mit den Charakteren angefreundet und freue mich schon auf eine Rückkehr zu Sergio Fabulos, wenn er wieder ermitteln darf. Ich kann das Buch jedem Krimifan empfehlen, der gerne neue Regionen für sich entdeckt und herausfinden will, wie in anderen Ecken der Welt ermittelt wird. Das Buch hat es geschafft, dass für mich ein Kolumbien jenseits der Drogenkartelle und FARC-Rebellen auf der Landkarte aufgetaucht ist.
    Stranger Things: Suspicious Minds - DIE OFFIZIELLE DEUTSCHE AUSGABE - ein NETFLIX-Original Gwenda Bond
    Stranger Things: Suspicious Minds - DIE OFFIZIELLE DEUTSCHE AUSGABE - ein NETFLIX-Original (Buch)
    02.08.2019

    Lohnenswertes Serien-Prequel für Fans

    Suspicious Minds erzählt die Vorgeschichte zur Fernsehserie, wobei Elfis Mutter die Hauptrolle spielt. Ein angenehm zu lesender Ausflug für alle Stranger Things Fans.

    Inhalt:
    Im Sommer 1969 werden an Terry Ives' College Probanden für ein Regierungsexperiment gesucht. Sie drängt sich in die Studie MKULTRA und muss bewusstseinsverändernde Experimente mit LSD machen. Schnell erkennt sie, dass Dr. Brenner nichts Gutes im Sinne hat und sie macht sich daran, ihn mit Hilfe der anderen Testpersonen zur Strecke zu bringen. Sie vertrauen dabei besonders auf die Hilfe eines kleinen Mädchens mit der Nummer 008, bei der die Experimente besonders starke Fähigkeiten geweckt haben.

    Cover:
    Dr. Brenner schaut gedankenverloren durch eine Tür. Ein schön gruseliges Cover, das zur Thematik passt. Man kann nicht übersehen, dass der Buchinhalt zu Stranger Things und Netflix gehört.

    Setting und Stil:
    1969, der Vietnamkrieg fordert Opfer, die Regierung testet mit bewusstseinserweiternden Drogen, um sich einen Kriegsvorteil zu verschaffen. In diesem Fall ist es Dr. Brenner, der in seinem eigenen Institut an "Supersoldaten" arbeitet, die mit ihren Gedanken Dinge und Menschen beeinflussen können. Es gibt verschiedene Richtungen, in die die Testpersonen Fortschritte machen und besonders das Testen an Kindern verspricht den größten Erfolg. Eine Methode, die in der Öffentlichkeit eher nicht angesehen ist und deshalb streng geheim gehalten wird.
    Der leicht zu lesende Schreibstil, die flüssige Sprache und die passende wörtliche Rede machen das Buch zu einem angenehmen Leseerlebnis, das nicht zu sehr fordert. So verfliegen die Seiten schnell und man kann sich gut mit der Handlung treiben lassen.

    Charaktere:
    Terry ist ein Charakter, mit dem man sich leicht identifizieren kann. Die Geschichte um ihren Freund, dessen Einberufung und die Folgen sind glaubhaft und nachvollziehbar. Ebenso ihre Erlebnisse als Testperson, auch wenn man natürlich weiß, wie es enden wird. Immerhin ist es ja ein Prequel. Trotzdem ist der Weg dorthin spannend, die sie begleitenden Freunde interessant und insbesondere Kali erweist sich mit ihren Fähigkeiten und gleichzeitiger Abhängigkeit von Dr. Brenner als nicht sehr zuverlässige Gehilfin.
    Damit sind wir auch schon beim Bösewicht, der eigentlich ja dank seines Regierungsauftrags gar nichts wirklich Böses will, halt zur Erreichung seiner Ziele auf eher totalitäre Mittel zurückgreifen muss. Es ist nachvollziehbar, was er erreichen will und welcher Vision er folgt, wobei er natürlich seine eigenen Ziele verfolgt, die ihn dann doch nicht unbedingt sympathisch machen.

    Geschichte:
    Eine runde Geschichte, wobei das Experimentieren mit Drogen zu dieser Zeit sicher schon einige Male auf die eine oder andere Form zu Papier gebracht wurde. Es baut alles logisch aufeinander auf, die Handlung führt gut auf die Serie zu, man merkt, dass es ein Prequel ist, alles ist noch in den Anfängen und die Experimente sind noch nicht so weit fortgeschritten. Es passiert trotzdem einiges, es bringt Spaß, Zeit mir den Charakteren zu verbringen und ihre Erfahrungen und Schlussfolgerungen mitzuerleben.

    Fazit:
    Das Prequel zu Stranger Things ist ein solides Buch, dass allen Fans der Serie sehr gut gefallen dürfte. Für andere Lesers des Genres dürfte es noch zu einem guten Leseerlebnis reichen, da die Grenzen der Vorgeschichte nicht viel Spielraum freilassen. Das Buch lässt sich gut lesen, bietet interessante Charaktere und eine einigermaßen spannende Handlung, so dass es ein besserer Vertreter der Serien-Tie-ins ist. Ich habe es gerne gelesen, fand die Experimente spannend, mochte die Charaktere, fand die Zukunftsvisionen spannend und hoffe, dass es weitere Bücher zur Serie geben wird. Das Potential ist da.
    Das Handelshaus Axel S. Meyer
    Das Handelshaus (Buch)
    21.07.2019

    Ein großes Handelshaus im Wandel der Zeit

    Ein historischer Familienroman über ein Stettiner Handelshaus, das in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts die Auswirkungen der schwächer werdenden Hanse miterleben muss und sich mit einem mächtigen Gegner anlegt.

    Inhalt:
    Nach dem Tod des Patriarchen der Familie Loytz ringen dessen Söhne Michael und Stephan um die Führung eines der reichsten Handelshäuser Nordeuropas. Als wäre dies nicht genug, werben sie auch noch um dieselbe Frau. Und dann gibt es noch ihren Erzfeind Kurfürst Joachim von Brandenburg, den seine leeren Kassen besonders gefährlich machen.

    Cover:
    Das Cover passt perfekt zur Geschichte, ein Hanseschiff aus dem 15. Jahrhundert vor einer Karte, die Stettin und Umgebung zeigt.

    Setting und Stil:
    Axel S. Meyer gelingt es hervorragend die damalige Zeit samt Handlungsorten und deren Bewohnern in seinem Roman zum Leben zu erwecken. Die Geschichte spielt in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts, in der das Ende der Hanse immer näher rückt und dadurch auch Auswirkungen auf die Handelshäuser hat, die von ihr profitierten. Das Handelshaus Loytz ist so erfolgreich, dass sie ihr Geld unter anderem auch an den Kurfürsten von Bandenburg verleihen können. Damit geraten sie allerdings in die rücksichtslose Welt der Adeligen, die in einer ganz anderen Liga zu spielen scheinen.
    Das Buch ist in vier Abschnitte aufgeteilt, die sich in kleinere Kapitel gliedern. Man folgt unterschiedlichen Personen durch die Geschichte.

    Charaktere:
    Als Leser fühlt man sich sofort mit Stephan und Leni, deren Liebe keine Zukunft zu haben scheint, verbunden, während dessen Bruder Michael nicht wirklich viel Sympatisches vorzuweisen hat. Es gibt noch einen weiteren Sohn, der dank eines tragischen Zwischenfalls zum Schwarzen Schaf der Familie wurde. Eine schwierige Ausgangssituation, die das Überleben des Handelshauses nicht wirklich erleichtert. So müssen die Charaktere auch einiges durchleben und das Ende für sie ist ziemlich ungewiss.
    Ideal als Gegner eignen sich der Kurfürst und sein Umfeld, die ganz andere Mittel einsetzen, um ihre Ziele zu erreichen.

    Geschichte:
    Das Handelshaus Loytz hat seinen Zenit erreicht und nach dem Tode des Patriarchen ist die Zukunft eher ungewiss. Das politische Klima ändert sich, die Feinde werden nicht weniger und das Handeln dafür umso schwerer. Hinzu kommen die internen Streitereien, so dass sich reichlich Stoff für einen historischen Roman ergibt. Es bringt Spaß mit der Familie die harte Zeit zu durchleben und so einen Einblick in den Alltag des 16. Jahrhunderts zu erhalten. Die Beschreibungen lassen einen leicht in die Handlung eintauchen und die fesselnden Ereignisse lassen den Leser auch bis zur letzten Seite nicht wieder los.

    Fazit:
    Auch Axel S. Meyers neuester historischer Roman hat mir sehr gut gefallen. Man begibt sich mit dem Buch in eine Zeit, über die ich noch gar nicht so viel gelesen habe, so dass es für mich doch viel Neues und Interessantes zu entdecken gab. Die Geschichte enthält alle Elemente, die man sich bei einer Familiengeschichte wünschen kann. Das Ende ist nicht so leicht zu verdauen, passt aber perfekt zur Geschichte. Es ist also ein historischer Roman, der mit seiner tiefgründigen Handlung das zeigt, was die damalige Zeit ausmachte. Eine Leseempfehlung für alle Historyfans und diejenigen, die mehr über die damalige Zeit erfahren wollen. Ein spannender und emotionaler Blick auf eine Zeit, über die es sich mehr zu erfahren lohnt.
    Salomons Geheimnis David Reimer
    Salomons Geheimnis (Buch)
    20.07.2019

    Die Geheimnisse der Menschheit wollen entdeckt werden

    Ein Abenteuerroman in der Tradition von Indiana Jones und Robert Langdon, in dem es um die halbe Welt geht und der sich in einigen Punkten nicht hinter den Vorbildern verstecken muss.

    Inhalt:
    Henrys Großvater ist Anfang der 1940er Jahre bei einem seiner Abenteuer verschollen. Nun macht sich sein Enkel auf, das gleiche Geheimnis zu lösen. Dabei wird er von seinem Erzfeind, der von einem skrupellosen Multimilliardär beauftragt wurde, verfolgt. Ihm zur Seite steht die Journalistin Charline, die daran interessiert ist, die Machenschaften des Multimilliardärs aufzudecken, und sein Assistent Isaac, sowie weitere Freunde, die ihm zur Seite stehen. Die Jagd nach König Salomons Geheimnis kann also beginnen.

    Cover:
    Das Titelbild erinnert an eine astrologische Tafel und stimmt gut auf den Abenteuerroman ein. Die Haptik des Umschlags ist aber so gar nichts für mich. Er fühlt sich sehr stumpf an und man sieht jeden Fingerabdruck. Die verwendete Schrift ist eher futuristisch als abenteuerlich.

    Setting und Stil:
    David Reimer gelingt es die Handlungsorte sehr toll zu beschreiben und man erkennt, dass er den aktuellen Forschungsstand mit einfließen lässt, um ihn dann natürlich mit seiner schriftstellerischen Freiheit zu erweitern. Die Jagd geht um die halbe Welt, es geht in Pyramiden, unter den Tempelberg, zu Schiffswracks, einem versteckten historischen Zug, bis tief in den Regenwald und Museen und Bibliotheken dürfen auch nicht fehlen. Dabei kommt es zu etlichen spannenden Begegnungen, die durchaus auch over-the-top ausgefallen sind. Manchmal scheinen sich die Ereignisse zu überschlagen, so dass man als Leser sich wünscht, dass ihnen mehr Raum gegeben würde.
    Der Schreibstil ist angenehm zu lesen, die Handlung weist kaum Sackgassen auf, die Charaktere könnten etwas mehr Tiefgang vertragen.

    Charaktere:
    Henry Hieronimus Voigt hat sich schon seinen Ruf als Abenteurer und Schatzsucher erarbeitet, als er dank eines Tagebuchs auf eine Spur stößt, die mit dem Verschwinden seines Großvaters zusammenhängt. Es bringt Spaß, ihn und seine Freunde auf den Abenteurern zu begleiten. Die Gruppe ist eine gelungene Mischung, über die man gerne noch mehr erfahren will.
    Sein Erzfeind Nickolas, der ihm immer wieder über den Weg läuft, ist anfangs der typische Gegner, der sich vom Geld seines Auftraggebers verführen lässt. Ein gefährliches Paar, dem man definitiv aus dem Weg gehen sollte.
    Die Zusammensetzung passt, weist nicht zu viele Überraschungen auf und verdient vielleicht noch ein paar richtig schräge Gestalten.

    Geschichte:
    Die Geschichte hat mir bis kurz vor Ende sehr gut gefallen, dann nimmt sie eine Wendung, die meiner Meinung nach nicht nötig gewesen wäre und es schwer macht, sich eine sinnvolle Fortsetzung vorzustellen. Aber da kann mich der Autor ja gerne vom Gegenteil überzeugen. Auch gibt es ein paar Entscheidungen seines vermissten Großvaters, die ich nicht ganz nachvollziehen kann.
    Insgesamt ist es aber eine gute, spannende und unterhaltsame Abenteuergeschichte, der vielleicht etwas Finetuning gutgetan hätten. Trotzdem habe ich mitgefiebert, manchmal herzlich gelacht, mit den Charakteren gefühlt und eine gute Zeit mit dem Buch gehabt.

    Fazit:
    Der Beginn der Abenteuerserie rund um Henry Voigt hat mir gut gefallen. Es gilt spannende Geheimnisse rund um die Welt in bekannten Örtlichkeiten zu erforschen, dem Bösen immer einen Schritt voraus zu sein und, wenn dies nicht gelingt, zumindest lebend davon zu kommen. Also genau das, was man von einem Abenteuerroman erwartet. Fans der bekannten Vorbilder kann ich das Buch empfehlen und Lesern, die sich gerne in spinnwebverhangene Höhlen, schlangenreiche Gegenden und geschichtsträchtige Orte begeben. Ich freue mich schon auf die Fortsetzung, die bestimmt genauso gelingen wird.
    Unsterbliches Vermächtnis Unsterbliches Vermächtnis (Buch)
    16.07.2019

    junge Werwofsanwärterin erhält Lebensaufgabe

    Der vielversprechende Beginn einer Trilogie rund um eine angehende Werwölfin, viele Vampire und ein paar Hexen.

    Inhalt:
    Die 17jährige Liz Hirsch erfährt bei der Testamentseröffnung ihrer Großmutter, dass sie deren Haus in Hannover geerbt hat. Sie muss mit Onkel und Tante dorthin ziehen, um den Verkauf vorzubereiten. Dabei erfährt sie, dass ihre Familie aus Werwölfen bestehen, die seit langer Zeit alles daransetzen, um die Welt vor den Vampiren zu retten. Naiv wie sie ist, schlittert sie in Situationen, die sie schneller erwachsen werden lassen. Außerdem scheint sie der Schlüssel dazu zu sein, dass ihre Sippe ihr Ziel endlich erreichen kann.

    Cover:
    Das sehr dunkle Cover passt zur Thematik, hätte aber ein paar mehr helle Highlights benötigt. Blutmond, Amulett und die dunkelrote Schrift fallen einfach zu wenig auf.

    Setting und Stil:
    Der Urban Fantasy Roman spielt im heutigen Hannover, in das Liz aus ihrer englischen Heimat, in der sie ihre Schulkameraden zurücklassen musste, reisen muss. Die Beschreibungen sind sehr ausführlich, so dass man sich leicht an die Orte und in die Personen hineinversetzen kann. Einige Kapitel ziehen sich und ich stellte mir oft die Frage, ob die Handlung nicht auch schneller hätte erzählt werden können. Die Geschichte kommt also ziemlich zäh in Gang und das Buch endet gerade dann, wenn es wirklich interessant wird. Wir erleben die Ereignisse aus Liz' Ich-Perspektive mit.
    Aufgefallen sind mir noch die wörtlichen Reden, die mir häufig als zu erzählend wirkten und nicht wirklich zum jugendlichen Sprachschatz passten.

    Charaktere:
    Liz ist mit ihren siebzehn Jahren noch wirklich sehr naiv und weit weg von der Kämpferin, die sie laut Buchrücken eines Tages werden soll. Man wünscht sich, dass sie etwas realistischer die Welt und vor allem ihre Gegner einschätzen würde, das würde die Identifikation mit ihr um einiges erleichtern. So konnte ich immer nur mit einer gewissen Distanz über ihre Schulter schauen und mich über ihr Verhalten wundern.
    Die Werwölfe treten genau wie die Hexen erst spät in Erscheinung, so dass ich noch nicht wirklich einschätzen kann, wie sehr sie den üblichen Mythen entsprechen. Mehr zu lesen bekommt man von den Vampiren, die durchaus schön vampirisch sind, wobei sich mir die Frage stellte, warum sie sich überhaupt so lange mit einer noch-nicht-Werwölfin befassen bei den Fähigkeiten, die sie besitzen.

    Geschichte:
    Eine Geschichte über eine Erbschaft, die gerne auch direkt bei der Testamentseröffnung für mich hätte beginnen können. Das Erbe besteht nicht nur aus dem Haus, sondern auch aus einer Verantwortung, derer sich Liz erst langsam klar wird. Die Handlung hätte an einigen Stellen gestrafft werden können, andere Dinge werden etwas überhastet erzählt. Trotzdem bietet die Ausgangssituation so viele Möglichkeiten, dass es spannend werden wird, wie Amanda Godebronn die Handlung fortsetzen wird.

    Fazit:
    Ein Urban Fantasy Erstlingsroman, der mich von der Grundidee her überzeugen konnte. Die Umsetzung ist etwas holprig, wobei ich hoffe, dass diese Widrigkeiten in den beiden folgenden Bänden verschwinden werden. Ich freue mich auf die Fortsetzung und bin gespannt, wie die Autorin die Dreieckskonstellation aus Vampiren, Werwölfen und Hexen umsetzen wird, und wie Liz ihre Rolle im Zentrum einnehmen wird.
    Jagdfieber Swantje Berndt
    Jagdfieber (Buch)
    10.07.2019

    tolles Ende der Dilogie voller Spannung, Romantik und Überraschungen

    Die Geschichte um Vincent und das Biest in ihm geht weiter und findet ihr gelungenes Ende in diesem Buch. Es warten etliche Herausforderungen, viele Gefahren und die Liebe darf natürlich auch nicht zu kurz kommen.

    Inhalt:
    Vincents Einzelgängerleben ist vorbei und er erhält die Chance, sich den Nachtjägern rund um Nathan anzuschließen. Einzige Bedingung, er muss das Biest in sich beherrschen. Eine Reihe Tests wartet auf ihn und selbst seine Liebe zu Nina wird gegen ihn verwendet.
    Gleichzeitig macht ihnen ein anderer Einzelgänger Schwierigkeiten, der sich dank seines Alters nicht mehr an irgendwelche Regeln gebunden sieht und eine konkurrierende Gruppe beginnt immer mehr von Nathans Getreuen abzuwerben. Ein offener Konflikt scheint unvermeidbar zu sein.

    Cover:
    Das Cover passt perfekt zum ersten Teil, das Gesicht ist gespiegelt und wieder sieht man eine Waldstück. Ein Coverpaar, das sehr gut in jedes Buchregal passt.

    Setting und Stil:
    Wie schon im ersten Teil macht Vincent mit seinen neuen Freunden die Gegend rund um Berlin unsicher.
    Das Buch ist ursprünglich 2012 unter dem Titel »Das Biest in ihm« im Sieben Verlag erschienen und wurde von Swantje Berndt nun in überarbeiteter Form in zwei Teilen veröffentlicht, die man am besten auch gemeinsam lesen sollte.

    Charaktere:
    Unvermeidlich kommt es in diesem Buch zu einigen Verlusten und der eine oder andere hat am Ende eine völlig andere Aufgabe als zu Beginn des Buches. Es stehen also Veränderungen an, die bei den mir ans Herz gewachsenen Charakteren mehr oder minder große Wunden hinterlassen. Es bringt Spaß, die schwere Zeit mit ihnen zu durchleben und ich habe mich sehr über das Ende der Geschichte gefreut.

    Geschichte:
    Swantje Berndt gelingt es, sowohl Vincents Weg in Nathans Gemeinschaft als auch die finale Auseinandersetzung so bildlich vor den Augen des Lesers zu erwecken, dass man das Buch nur schwer zur Seite legen kann. Es warten gefährliche Herausforderungen, reichlich Verwirrungen und harte Auseinandersetzungen, die es mit den Charakteren durchzustehen gilt. Jagdfieber beantwortet die offenen Fragen und bietet ein Ende, das der Schönheit und dem Biest würdig ist.

    Fazit:
    Nachdem mir der erste Teil schon sehr gut gefallen hat, gilt dies auch für den zweiten Teil. Die Entwicklung der Charaktere findet ein tolles Ende, der Blutdruck wird beim Lesen sehr hoch gehalten und ich konnte bis zum Ende des Buches dieses nicht aus den Fingern legen. Eine Urban Fantasy-Geschichte, die bewegt und mitreißt, gleichzeitig aber auch ein befriedigendes Ende bietet. Man sollte natürlich den ersten Teil gelesen haben und somit am besten gleich beide auf einen Schlag kaufen.
    B., C: Märchenstunde B., C: Märchenstunde (Buch)
    06.06.2019

    Märchen für das 21. Jahrhundert

    Ein bezauberndes Märchen für Erwachsene und ältere Jugendliche, die die Märchenwelt durch die Augen eines kleinen Wassermanns und seiner Liebe zum von ihm geretteten Prinzen erleben wollen. Eine unterhaltsame und lesenswerte Möglichkeit, die Märchenwelt neu für sich zu entdecken.

    Inhalt:
    Da die Meerjungfrau keine Lust hat, rettet der kleine Wassermann den Prinz des Schlaraffenlandes. Dies führt dazu, dass er sich in ihn verliebt, doch bevor die Liebe eine Chance erhält muss er etliche Abenteuer durchstehen, begegnet der Knusperhexe und Hänsel, der Elfenkönigin Isabelle und Blitz und Donner, die sich den schon im Titel erwähnten Motherfucker vorknöpfen.

    Cover:
    Der kleine Wassermann sieht verträumt aufs Meer hinaus. Ein stimmungsvolles Bild, das auch perfekt zu einem Kinderbuch passen würde. Doch der Untertitel des Buches deutet gleich darauf hin, dass sich die Geschichte eher an eine ältere Zielgruppe richtet, die allerdings mit Märchenbüchern, die ähnliche Titelbilder haben, aufgewachsen sein dürfen. Perfekt.

    Setting und Stil:
    In der Geschichte tauchen reichlich bekannte Märchengestalten auf, die häufig aber eine andere Rolle spielen. Es gibt viele Anspielungen auf andere Märchen und tolle Beschreibungen der Handlungsorte. Eine Welt, in der man gerne mit den Charakteren eintaucht. Und nicht nur, weil man auch beim Schlaraffenland vorbeischaut.
    Chelsea B. hat einen tollen, beschreibenden Schreibstil, der perfekt zum Märchen passt. Dabei sind ihrer Fantasie keine Grenzen gesetzt, so dass sich die Charaktere doch in eher Märchen unüblichen Situationen wiederfinden. Die Seiten und die Handlung fließen nur so dahin, dass man gar nicht mitbekommt, wie die Zeit verfliegt und man sich viel zu schnell dem Ende des Märchens nähert.

    Charaktere:
    Der kleine Wassermann Elias ist mir sofort ans Herz gewachsen. Er hat sich aber auch eine Lebensaufgabe gestellt, die eigentlich nur schief gehen kann. Doch mit der Hilfe vieler neu gefundener Freunde kommt er seinem Ziel näher.
    Viele der Charaktere verhalten sich doch etwas anders, als man es von ihnen vermuten würde. Trotzdem gefallen sie mir alle sehr gut, bis auf einen kleinen Motherfucker, ohne den ein Märchen wahrscheinlich nicht auskommen kann.

    Geschichte:
    Normalerweise verliebt sich ja die Meerjungfrau unglücklich in den Prinzen und muss an Land versuchen, seine Liebe zu gewinnen, doch dieser "normale" Verlauf wird gleich zu Anfang über Bord geworfen, indem der kleine Wassermann Elias die Rolle übernimmt, doch damit beginnt das Märchenverdrehen erst. Der Keller der Knusperhexe sieht extrem anders aus, Prinz Chrysanth ist aus dem Schlaraffenland abgehauen. der Knüppel aus dem Sack bekommt viel zu tun und sogar eine SEK-Einheit der Märchenpolizei hat ihren Einsatz.
    Zusätzlich gibt es am Ende des Buches noch eine alternative Version der Geschichte, die ebenfalls lesenswert ist.

    Fazit:
    Was für ein tolles, modernes Märchen durfte ich mit Chelsea B.'s Buch lesen. Dies sollten so viele Menschen wie möglich auch machen, es lohnt sich. Darunter sollten auch ältere Jugendliche sein, die sich ruhig an die Thematik herantrauen sollten. Ich bin von der kleinen Geschichte begeistert und hoffe, dass ihr noch einige Märchenstunden folgen werden. Mit Chelsea B. haben sie auf jeden Fall eine gekonnte Erzählerin gefunden.
    Nybørg, E: Lena Halberg: Der Cellist Nybørg, E: Lena Halberg: Der Cellist (Buch)
    02.06.2019

    Spannender Politthriller

    Ein spannender und hochaktueller Thriller vor dem Hintergrund der Panama-Papers. Eine fesselnde Jagd rund um die Erde mit der Journalistin Lena Halberg. Lesenswert und zum Nachdenken anregend.

    Inhalt:
    Die Journalistin Lena Halberg stößt bei Recherchen auf den Banker Martin Kurkov. Sein Name taucht in den Panama-Papers auf, und wie es scheint, nutzt er sein Image als Kunstförderer, um im Hintergrund Regierungen zu manipulieren und noch weit schlimmere Geschäfte zu tätigen. Darin mitverwickelt scheint ein Cellist zu sein, den Kurkov seit seiner Jugend fördert. Lena setzt mit einigen Freunden die Nachforschungen fort und muss erfahren, dass ihr Gegner keinerlei Skrupel kennt.

    Cover:
    Sich überlagernde Zeitungsartikel und klar zu lesender Titel und Autor, wobei mir das Farbspiel beim Titel besonders gefällt. Passend zu dem Politthriller.

    Setting und Stil:
    Passend zur Thematik geht es rund um die Welt. Von Finnland, über Estland, Deutschland, Italien, Albanien bis nach Bolivien, Die jeweiligen Eigenheiten der Orte werden sehr gut beschrieben und man fühlt sich tatsächlich wie auf einer Weltreise. natürlich stehen dabei immer die Recherchen im Vordergrund, bzw. die Machenschaften des Bankers.
    Vier Hauptabschnitte, die sich an der Sonate für Violoncello und Klavier in d-Moll von Dmitri Schostakowitsch orientieren, mit 35 Kapitel, die uns die Sichtweisen wechselnder Hauptcharakteren präsentieren, treiben die rasante Jagd nach der Wahrheit voran.

    Charaktere:
    Lena Halberg ist eine erfahrene Journalistin, die hervorragende Kontakte hat und nicht loslässt, bis sie ein Thema hinreichend recherchiert hat. Unterstützt wird sie von Tom und Hawk, die jeweils mit ihren eigenen Möglichkeiten für neue Ansätze sorgen.
    Ihr Gegner Martin Kurkov ist es nicht gewohnt zu verlieren und kennt mit seinem skrupellosen Vorgehen keine Grenzen. Bisher hatte er damit auch Erfolg auf ganzer Linie, bis schließlich sein Imperium zu bröckeln beginnt.
    Der namensgebende Cellist darf natürlich auch nicht fehlen. Andrej Majinski weiß gar nicht so recht, wozu er benutzt wird und lebt eigentlich nur für seine Musik.
    Eine tolle Mischung, mit der man gerne mitfiebert.

    Geschichte:
    Ernest Nybørg gelingt es, die Geschichte rund um die Panama-Papers dem Leser durch die Sicht Lena Halbergs näher zu bringen. Er macht das fassbar, was wir sonst nur aus Zeitungen kennen. Neben der Handlung um Scheinfirmen, Riesenmengen Geld und erpressbare Staaten fügt er noch eine "Kleinigkeit" namens Undine hinzu. All dies endet in einem Politthriller, den man nicht mehr aus der Hand legen kann.

    Fazit:
    Ein Politthriller, wie ich ihn liebe. Ein spannendes Thema, über das man nicht genug Hintergrundinformationen bekommen kann, ein tolles Duell zweier Kontrahenten und die eine oder andere überraschende Wendung, die mich in Staunen versetzt hat. Ein Buch, dass ich allen Fans des Genres rundum empfehlen kann. Auch für diejenigen, die etwas mehr hinter die Kulissen der Big Player schauen wollen und fesselnde Lesestunden lieben.
    Lamberts, B: Gustario de Mallorca und der tödliche Schatten Lamberts, B: Gustario de Mallorca und der tödliche Schatten (Buch)
    31.05.2019

    Mallorca ist eine Reise wert


    Sven ist zurück und stürzt sich in sein zweites kulinarisches Krimiabenteuer auf Mallorca. Eine tolle Mischung aus Kriminalroman, Reiseführer und Gastroempfehlungen. Ein Buch, das Mallorca von einer Seite zeigt, die die meisten Touristen nicht zu sehen kriegen.

    Inhalt:
    Sven Ruge ist inzwischen fest in Mallorca verwurzelt und hilft einem guten Freund, der nach einem Unfall sein Restaurant nicht weiterführen kann. Ein wichtiger Wettbewerb steht an und Sven befürchtet, dass einer seiner Konkurrenten diesen etwas zu ernst nimmt. Je mehr er seine journalistische Nase in die Sache steckt, desto mehr wird er in eine Familienfehde hineingezogen, die im spanischen Bürgerkrieg ihren Ursprung zu haben scheint. Ein Wunder, dass ihm noch genug Zeit bleibt, um die eine oder andere kulinarische Köstlichkeit zu sich zu nehmen.

    Cover:
    Ein Ausblick auf eine steinige Bucht. Dunkler als das erste Cover und passend zum tödlichen Schatten im Buchtitel. Das Cover passt gut zur Reihe.

    Setting und Stil:
    Brigitte Lamberts präsentiert uns mit dem zweiten Band wieder einige touristische und kulinarische Highlights der Mittelmeerinsel. Sie beschreibt sie so gekonnt, dass man das Verlangen bekommt, die Orte live zu erleben. Hinzu kommen die appetitanregenden Speisen und Getränke, die es auf der Insel zu Hauf zu geben scheint. Drei Menü-Vorschläge von Sven Dresselmann finden sich am Ende des Buches und laden zum Nachkochen ein.
    Der Autorin gelingt es gekonnt die unterschiedlichen Anteile aus Krimi, Gastroführer und Reisebegleiter so zu vereinen, dass sie eine Einheit bilden, die man gerne liest.
    Kurze Kapitel und wechselnde Charaktere treiben die Handlung voran und sorgen für reichlich Handlungsorte.

    Charaktere:
    Sven dürfte sowohl Neueinsteigern schnell ans Herz wachsen, als auch Lesern des ersten Teils weiterhin viel Spaß bereiten. Er hat als freier Journalist in Mallorca sein Glück gefunden und schlittert mal wieder in ein Abenteuer hinein, das ihn diesmal zu unangenehmen Ereignissen führt, die im Spanischen Bürgerkrieg in den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts stattgefunden haben.
    Hinzu kommen reichlich alte und neue Bekannte und eine Familiengeschichte, die einige dunkle Stellen aufweist.

    Geschichte:
    Ein Restaurantwettbewerb, bei dem es nicht ganz mit rechten Dingen zuzugehen scheint. Eine Familiengeschichte, die unglücklicherweise durch neue Funde durcheinandergebracht werden könnte und mittendrin ein Gastrokritiker, der doch eigentlich nur seine Liebe fürs Kochen ausleben will. Eine tolle Mischung, die mich von Anfang bis Ende gefesselt hat.

    Fazit:
    Für mich ist es toll, mit Sven Ruge ein weiteres Mal Mallorca von einer anderen Seite kennenlernen zu dürfen. Leckere Speisen, tolle Strände und Gegenden und herzliche Bewohner. Eigentlich lädt alles dazu ein, selbst im nächsten Urlaub die unterschiedlichen Seiten der Insel zu erleben. Hinzu kommt wieder ein spannender Fall, der dem Leser mehr über die Geschichte der Insel präsentiert. Ein tolles Buch für Fans der Insel und Leser, die sie für sich entdecken wollen. Trifft all dies nicht zu, so kann man trotzdem noch die tolle Krimigeschichte samt kulinarischer Anregungen vollends genießen.
    Kampen, H: Angst in der Fächerstadt Kampen, H: Angst in der Fächerstadt (Buch)
    30.05.2019

    Protein und seine Folgen

    Kriminalhauptkommissar und Journalistin ermitteln wegen Mordes und Verunreinigungen in Eiweißpräparaten. Ein aktuelles Thema gekonnt umgesetzt.

    Inhalt:
    Kriminalhauptkommissar Georg König wird gleich mit mehreren Fällen konfrontiert, die vielleicht zusammengehören könnten. In Karlsruhe wurde eine Leiche gefunden und die Ermittlungen führen in das Umfeld einer Firma, die Bio-Eiweiß-Produkte herstellt. Mit diesen scheint etwas nicht zu stimmen, wie Georgs Frau Amadea vermutet. Als Journalistin beginnt sie selbst zu ermitteln und erregt dadurch die Aufmerksamkeit des Täters.

    Cover:
    Schloss Karlsruhe als Spiegelung in einer Pfütze. Sehr schön passend zur Stadt, in der der Krimi spielt.

    Setting und Stil:
    Die Handlungsorte in Karlsruhe werden von der Autorin sehr genau beschrieben, so dass man sich als Leser sehr leicht dorthin versetzen kann. Die kurzen Kapitel wechseln hauptsächlich zwischen George und Amadeas Sichtweise hin und her.
    Informationen rund um die Eiweiß-Produkte und über Rückrufaktionen werden meiner Meinung nach etwas zu breitgetreten. Der "Infodump" hätte ruhig geringer ausfallen können.

    Charaktere:
    Im Endeffekt gibt es in diesem Buch zwei Ermittler, zum einen den Kriminalhauptkommissar und sein Team, der über die polizeiliche Seite ermittelt, und zum anderen die Journalistin, die auf eigene Faust ihren Spuren nachgeht. Eine Mischung, die leider dazu führt, dass die Polizei manchmal zu sehr mit ihren Ermittlungen hinterherhängt.
    Die Charaktere samt ihrer privaten Probleme gefallen mir an sich gut und ich kann mir sehr gut weitere Kriminalfälle mit ihren vorstellen.
    Der Täter ist schön geheimnisvoll und seine Enthüllung überraschend und fast schon zu abrupt.

    Geschichte:
    Zum Hauptthema des Romans entwickeln sich die Eiweißpräparate und der Schmu, der mit ihnen betrieben werden kann. Dank der Aktualität ist es natürlich passend gewählt und jeder, der mehr über das Thema erfahren möchte, ist hier an der richtigen Stelle. Der Fall, der sich darum entwickelt, ist gut nachvollziehbar, die Charaktere lebensnah und die Spannungsmomente eher mäßig gesetzt.

    Fazit:
    Ein Krimi, der sich an Leser wendet, die sich gerne mit einem aktuellen Thema auseinandersetzen wollen und sich über reichlich Informationen dazu freuen. Ein Ermittler und seine Ehefrau, die sicher in weiteren Bänden noch mehr Tiefe erhalten werden. Mir war es an einigen Stellen zu viel Information und zu wenig Krimihandlung und ein paar andere Dinge waren für mich nicht ganz nachvollziehbar. Insgesamt aber trotzdem ein Krimi, der leicht überarbeitet noch besser wäre, so aber einen interessanten Abstecher nach Karlsruhe präsentiert, der durchaus lesenswert ist.
    Mordsmäßig Münchnerisch Mordsmäßig Münchnerisch (Buch)
    22.05.2019

    Münchener Stadtgeheimnisse

    Teil 2 von Mordsmäßig Münchnerisch präsentiert einen kriminalistischen Spaziergang zu 20 Münchener Stadtgeheimnissen. Den Autoren haben sich wieder viel Spannendes und Unterhaltendes rund um die "Tatorte" einfallen lassen. Ein erneut lesenswerter Ausflug in die Münchener Kriminalgeschichtenwelt.

    Inhalt:
    Vor zwei Jahren erschien der erste Teil der Anthologie Mordsmäßig Münchnerisch. Eine Mischung aus neuen und damals mit vertretenen Autoren trauen sich an die Stadteilkrimis, die den Leser wieder quer durch München führen. Im Gegensatz zum ersten Teil wurde diesmal auf die zu den Geschichten passenden Rezepte verzichtet.

    Cover:
    Das Siegestor ziert das Cover, das dem Stil des ersten Bandes entspricht. Diesmal wird als Tatwaffe einen Revolver präsentiert. Schön stimmungsvoll und passend zu einem Krimi.

    Setting und Stil:
    Wie zu erhoffen präsentieren die Autoren sehr unterschiedliche Stile und Herangehensweisen an die Thematik. Die Handlungsorte werden sehr gut aufgegriffen und geben die Ideen für die mehr oder weniger kriminellen und blutigen Geschichten.

    Charaktere:
    Die Charaktere bekommen reichlich Gelegenheit, ihren Dialekt auszuleben, was, je weniger versiert man darin ist, das Lesen durchaus erschweren kann. Allerdings ist es nicht so, dass selbst der nur Hochdeutsch verstehende gar nichts mitkriegen würde. Es ist eher eine Aufforderung, sich mehr mit den Eigenheiten der Münchener zu beschäftigen.

    Geschichte:
    Die meisten Geschichten haben mir sehr gut gefallen, was auch durchaus an meiner Liebe für schwarzen Humor und abgefahrenen Handlungen liegt. Nicht alle Geschichten werden also dieselben Liebhaber finden, aber insgesamt ist es eine tolle Mischung, die viele Varianten der Erzähltechnik und Herangehensweise an eine Krimihandlung zeigen. Mal muss man mehr nachdenken, mal ist die Handlung sofort klar. Es gibt Happy Ends, offene Enden und Lösungen, die einem nicht so zusagen können. Eine Mischung, der sich jeder anders nähern wird. Also genau dass, was eine Anthologie bieten soll. Und garantiert wird man für sich neue Autoren entdecken, von denen man gerne mehr lesen will.

    Fazit:
    Ingrid Werner ist es wieder gelungen, 20 hervorragende Kurzkrimis in dieser Anthologie zu vereinen. Sie schafft es ein breites Spektrum in ihren Stadtgeheimnissen zu präsentieren. Herausgekommen ist ein Buch, das neue Seiten der Stadt präsentiert und sich ideal als Reisebegleiter oder als Mitbringsel aus der bayrischen Hauptstadt eignet. Mir hat die Zusammenstellung wieder sehr gut gefallen und ich habe mich gerne auf die Handlungen eingelassen. Natürlich gefallen einem dabei einige Geschichten mehr als andere, aber insgesamt konnte ich mit allen etwas anfangen, was nicht bei jeder Anthologie gelingt. Hinzu kommt, dass ich wieder einige neue Autoren kennenlernen durfte, deren weitere Werke nun auf meiner Wunschliste gelandet sind. Insgesamt also ein Buch für jeden Regionalkrimifan, der mit den Geschichten andere Seiten Münchens für sich entdecken will.
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