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    utaechl Top 100 Rezensent

    Aktiv seit: 01. Mai 2019
    "Hilfreich"-Bewertungen: 10
    129 Rezensionen
    Federgold Regina Meißner
    Federgold (Buch)
    04.07.2023

    Von der Prinzessin zur Gänsemagd, ein Märchen mit starken Hauptcharakteren


    „Federgold“ ist ein Spin-Off zu der Reihe „Der Fluch der sechs Prinzessinnen“. Die Geschichte orientiert sich am Märchen „Die Gänsemagd“ der Gebrüder Grimm, konnte mich jedoch mit der spannenden Handlung, den tollen Charakteren und den Finsteren, die bedrohlich im Hintergrund agieren, überzeugen. Ein tolles, modernes Märchen, bei dem man durch die vielen überraschenden Wendungen kaum zum Durchschnaufen kommt.

    Prinzessin Idalia ist Prinz Elric aus dem benachbarten Königreich Syllitist versprochen und macht sich nach dem Tod ihrer Mutter auf, ihn endlich zu treffen. Begleitet wird sie von ihrer Magd Scarlett, die die Reise für ihre eigenen dunklen Zwecke nutzen will. Sie lässt die Prinzessin im Wald betäubt zurück und will selbst ihre Rolle übernehmen. Der Plan scheint aufzugehen, doch bekommt Idalia dank ihrem Retter Norik die Chance, vielleicht doch noch ihren angestammten Platz einnehmen zu können.

    Die Kurzbeschreibung auf dem Buchrücken verrät schon sehr viel und ich bin froh, das Buch ohne die Hintergrundinformationen gelesen zu haben. So war es dann doch viel spannender. Umso ungespoilert man in die Handlung eintauchen kann, desto mehr kann man mit den Hauptcharakteren mitfühlen.

    Die Handlung wechselt zwischen Idalia und Scarlett hin und her und man erlebt abwechselt deren Blick auf die Geschichte. Es fällt gar nicht so leicht, einen favorisierten Charakter für sich zu wählen. Idalia ist als gut behütete Prinzessin eher nicht auf ein normales Leben vorbereitet, und Scarlett ist dank des dunklen Einflusses eine Anti-Heldin, an die man sich erst gewöhnen muss. Hinzu kommen Norik, der eine gelungen mysteriöse Rolle spielt, und der Prinz, der eher durch Abwesenheit glänzt.

    Die Hauptcharaktere zeigen für ein Märchen schon sehr viele unterschiedliche Facetten, während König, Königin und Hofstaat eher märchenhaft einfach gestaltet sind. So bleibt ersteren mehr Platz sich zu entfalten.
    Bookboy Bookboy (Buch)
    08.03.2023

    Bücherausliefern kann so abwechslungsreich sein

    Lange ist es her, da war ich selbst so eine Art „Bookboy“ und habe Bücher in der Stadt verteilt. Da es aber eine normale Buchhandlung war, blieben mir zum Glück all die Abenteuer erspart, die Fabius Flieder an einem Tag erleben muss. Jede Stunde des Tages wartet eine neue Lieferung und ein neues Abenteuer auf den Bookboy. Abwechslungsreich, überraschend, gefährlich, bewegend und so viel mehr sind die Geschichten, die auf die Lesenden warten.

    Torsten Low liefert die Rahmenhandlung für die Abenteuer, die die anderen zweiundzwanzig Autor:innen zur Anthologie beigetragen haben. Die Geschichten sind meist minimal aufeinander aufbauend, so dass man meint, all diese Erlebnisse könnte Fabius an einem Tag erlebt haben.

    Die 24 Geschichten bieten ein breites Spektrum an unterschiedlichen Genres, deren Bücher man nicht nur in Berthold Flieders Buchhandlung „Leseratte“ finden kann. Es war für mich spannend, herauszufinden, wie die einzelnen Autor:innen an die Grundidee herangegangen sind. Dabei war ich erfreut, dass mir die Geschichten rundum gefallen haben.

    Ich kann die Anthologie jedem empfehlen, der sich schon einmal gefragt hat, wie so ein Tag eines Buchlieferanten ablaufen könnte. Es sind reichlich bekannte Namen unter den Schreibenden. Die Idee, der Anthologie eine Rahmenhandlung zu geben, hat mir ebenfalls sehr gut gefallen. Ein Buch für Fans von Fantasy, Humor, Horror, Märchen, Action, Mysterie, Science-Fiction und weiterer Genres, die gespannt darauf sind, was einem fahrradfahrenden Bookboy so alles zustoßen kann.
    Die drei ??? und die flüsternde Mumie Christopher Tauber
    Die drei ??? und die flüsternde Mumie (Buch)
    08.03.2023

    Ra-Orkons Fluch funktioniert auch als Comic

    „Die drei ??? und die flüsternde Mumie“ ist die zweite Graphic Novel nach „Die drei ??? und das Gespensterschloss“. Der zweite Band der Buchreihe ist 1969 in Deutschland erschienen und als zehnte Hörspielfolge 1980 veröffentlicht worden. Alle ???-Fans sollten also schon mehrmals mit dem Fluch in Kontakt gekommen sein und die Handlung gut in Erinnerung haben. Christopher Tauber und Ines Korth ist es meiner Meinung nach auch perfekt gelungen, die Geschichte in Bildern zu erzählen, es gibt viele Fanmomente und es bringt sehr viel Spaß, den drei Ermittlern beim Falllösen über die Schulter zu schauen.

    Der Stil ist identisch zum ersten Teil, wobei die in der Nacht spielende Handlung und das vorherrschende Lila bei der Farbgebung noch mehr geworden zu sein scheint. Wie schon im ersten Teil haben mir die Charaktere und die Handlungsorte sehr gut gefallen. Die Mumie ist schön gruselig, der Fall mysteriös und eine niedliche Katze darf auch nicht fehlen.

    Wer also schon den ersten Teil gelesen hat, kann problemlos zum zweiten greifen. Die hohe Qualität ist erhalten geblieben und Fans sollten definitiv mit den Graphic Novels ihr Buchregal erweitern. Die Reihe kann auch gut als Einstieg für die jungen Leser dienen, die eher an Manga und Comics gewöhnt sind. Und zum Glück wird die Reihe mit den rätselhaften Bildern fortgesetzt.
    Ein Dämon auf Abwegen Robert Asprin
    Ein Dämon auf Abwegen (Buch)
    04.03.2023

    Die Jagd nach dem ungewöhnlichen Geschenk

    Einen Teil der Dämonen-Reihe habe ich damals Anfang der 1980er als Jugendlicher gelesen. Die Neuauflagen im Blanvalet Taschenbuch Verlag sind also für mich eine ideale Chance noch einmal zu Zauberlehrling Skeeve und sein Lehrmeister Aahz zurückzukehren. Die humorvollen Fantasygeschichten rund um dimensionsreisende Dämonen sind neben den Scheibenweltromanen von Pratchett die Bücher des Genres, die mir in bester Erinnerung geblieben sind.

    Zauberlehrling Skeeve träumt immer noch davon, selbst Dimensionsreisen durchführen zu können, doch seine Ausbildung ist noch lange nicht so weit vorangeschritten. Bis dahin nutzt er die Chance sich mit Dämonin Tanda auf die Suche nach einem Geburtstagsgeschenk für Aahz zu machen. Die Suche führt sie an die entlegensten Orte und als Tanda endlich ein ultrahässliches Geschenk entdeckt hat, geht bei der Beschaffung so gut wie alles schief. Skeeve bleibt nur die Wahl sich an Aahz zu wenden, um Tanda zu befreien und die hässliche Trophäe für seinen Lehrmeister zu sichern.

    Auch im dritten Roman wartet wieder ein ziemlich abgefahrenes Abenteuer auf Skeeve, das ihn an neue Orte, in große Gefahren und zu neuen Herausforderungen führt. Die Ereignisse sind ein bisschen zum Schmunzeln, die Welten und ihre Bewohner mehr als seltsam und das Dimensionsreisen rundum ein Erlebnis.

    Besonders zu empfehlen ist diesmal auch das Hörbuch, das von Simon Jäger hervorragend eingelesen wurde. Die verteilten Rollen mit jeweils eigener Stimmlage sind ein Genuss und so kann man sich hervorragend in der Handlung verlieren.

    Für mich hat sich der Ausflug in die Vergangenheit gelohnt. Ich hoffe, die weiteren Teile der Serie finden auch wieder eine neue Leserschaft. Ein lohnenswerter Ausflug in die Dämonenwelten der 80er und 90er Jahre. Geschichten von einem Autor, der mit seinen eigenen Dämonen kämpfen musste und den es sich lohnt, wiederzuentdecken. Für Fans humorvoller Fantasy, die sich gerne auf abgedrehte Handlungen einlassen.
    Das Gesetz der Natur Solomonica de Winter
    Das Gesetz der Natur (Buch)
    03.03.2023

    Beeindruckende Lebensgeschichte

    Gaia Marinos ist die letzte Mutantin. Sie wurde von ihrem Lehrer sowohl im Kampf als auch im Lesen der wenigen Bücher, die es noch gibt, ausgebildet. Sie ist eine Ausgestoßene, deren Leben keinen Pfifferling wert ist, bis sie ihre Wichtigkeit beweisen kann. In der Zukunft ist in Neuamerika nach einem Atomkrieg viel Wissen verloren gegangen. Die Welt wurde in eine Zeit vor die Entdeckung der Schusswaffen zurückversetzt. Das Buch erzählt von Gaias Kampf in einem Umfeld, zu dem sie nicht wirklich gehört.

    „Das Gesetz der Natur“ ist ein dystopischer Science-Fiction Roman, bei dem die Lesenden sehr nah am Hauptcharakter alles miterleben können und müssen. Die genauen Beschreibungen sorgen dafür, dass man fast in die Haut der Mutantin schlüpfen kann. Ein Erlebnis, das in den meisten Fällen eher unangenehm ist. Das Leben meint es einfach nicht gut mit ihr und trotzdem schafft sie es, die Geschicke der Welt zu beeinflussen und ihrer geheimen Aufgabe, die Suche nach den letzten Büchern, nachzugehen.

    Sie findet tolle, interessante Freunde, eine Familie und Weggefährten, die ihr Leben für sie geben würden. Trotzdem scheint es nie genug zu sein, um für längere Zeit ein glückliches Umfeld zu erzeugen. Das macht es nicht ganz so leicht, die Geschichte zu verdauen, und sorgt dafür, dass man sich oft denkt, was denn nun noch Schlimmes kommen kann. Der Autorin gehen da einfach nicht die Ideen aus. Es geht um verlorenes Wissen, Technik, die nicht mehr in die Welt passt und alles verändern kann und eine Frau, die sich zum Spielball der Mächtigen machen lassen muss. Das Umfeld ist grausam, Kämpfe brutal, Verletzungen an der Tagesordnung und reichlich Feuer darf auch nicht fehlen.

    Das sehr düstere Szenario hat mir trotzdem sehr gut gefallen. Ich mochte es, mit Gaia zu leiden und die positiven Momente zu genießen. Es ist eine Lebensgeschichte, die sich zu lesen lohnt. Trotzdem sollte man wissen, worauf man sich einlässt. Endzeitszenarien können halt manchmal so richtig fies sein. Auch weiß man zu Beginn des Buches nicht wirklich, wohin Gaias Weg führen wird. 175 Kapitel warten darauf, ihre Geschichte erzählen zu dürfen, und von geneigten Lesenden entdeckt zu werden, die sich auf die Lebensgeschichte dieser starken Frau, der Letzten ihrer Art, einlassen wollen.
    Wer ist der Mörder? Modesto García
    Wer ist der Mörder? (Buch)
    16.02.2023

    Einmal selbst zum Ermittler werden

    Genau diese Chance bietet dieses Buch zum Mitermitteln. Zwölf Kriminalfälle warten darauf gelöst zu werden. Diese sind unabhängig voneinander lösbar und erfordern nicht nur die Informationen aus dem Buch, sondern auch Recherche im Internet. Jede Kleinigkeit kann wichtig sein, was sich vor allem dann zeigt, wenn man bei der Lösung herausfindet, was man alles übersehen hat.

    Die Fälle sind sehr abwechslungsreich. Das eine oder andere kommt einem durchaus spanisch vor, kein Wunder da der Autor Spanier ist. Die Rätsel sind komplett farbig illustriert in einem Stil, dass man die Einzelheiten gut erkennen kann.

    Mir hat das Miträtsel sehr viel Spaß gemacht. Es ist faszinierend, auf welche Details man doch achten muss und wie viel man übersehen kann, um trotzdem auf die richtige Lösung zu kommen. Die einzelnen Fälle bearbeitet man so, dass man zu einigen Gegenständen der Tatorte weitere Infos im Buch erhält und dann beginnt die eigenständige Ermittlung mit allen erdenklichen Mitteln. Alle Informationen stehen sofort zur Verfügung, es gibt kein schrittweises Abarbeiten des Falls. Weiß man nicht weiter, so können drei spiegelverkehrt ins Buch gedruckte Tipps weiterhelfen. Und ist man schließlich der Meinung, den Fall gelöst zu haben, kann man sich die Lösung anschauen und feststellen, ob man richtig ermittelt hat. Leider gibt es dabei kein Bewertungssystem, keine Abwägung, wie wichtig ein kleines Detail war oder nicht. Man muss also selbst für sich entscheiden, ob man gut war oder nicht und lernen, worauf man beim nächsten Fall vielleicht mehr achten muss.

    Ein Buch für Krimifans, die gerne selbst einmal den Verbrechern auf die Spur kommen wollen. Mitdenken ist angesagt und gewisse Vorkenntnisse zum Täterverhalten können nicht schaden. Da es keinen zeitlichen Druck oder eine Bewertung des Ergebnisses gibt, ist es ein sehr entspanntes Ermitteln. Die Fälle sind sehr abwechslungsreich, durchaus fordernd und nicht zu lang. Ein Buch, das es zurecht zum Bestseller geschafft hat.
    Hinter den Spiegeln so kalt Liza Grimm
    Hinter den Spiegeln so kalt (Buch)
    12.02.2023

    Düsteres Fantasy-Märchen

    Bei einem Buch von Liza Grimm kann man nichts falsch machen. Sie schafft es jedes Mal, mich mit ihren Geschichten zu fesseln, präsentiert Welten und starke Charaktere, mit denen man einfach gerne Zeit verbringt und hat einen Schreibstil, der mir sehr gut gefällt. Doch genug der Vorschusslorbeeren. Ich bin in dieses Fantasy-Märchen ohne Vorkenntnisse eingetaucht, wodurch mich die Vorkommnisse rund um Finja doppelt heftig getroffen haben. Einfach klasse.

    Finjas Tochter Hannah ist verschwunden und in ihrem Badezimmer scheint der einzige Spiegel im Haus eisige Nachrichten zu senden. Die Suche führt zu Familiengeheimnissen, Beziehungsproblemen und reichlich märchenhaft magischen Ereignissen.

    Als Leser erlebt man an Finjas‘ Seite eine Achterbahn der Gefühle. Man spürt, dass viele düstere Geheimnisse darauf warten, enthüllt zu werden. Die Rückblicke auf die „heile Welt“ vor Hannahs Entführung geben schon erste Hinweise auf die sich ankündigende Katastrophe. Diese Welt bricht für Finja zusammen, nur um eine neue, magische Welt hinter den Spiegeln zu offenbaren. Doch dies ist nur der Anfang eines Verwirrspiels, bei dem man irgendwann nicht mehr weiß, wer oder was Gut oder Böse ist. Eine wunderbare Bandbreite an Charakteren und Weltdesign, die man einfach lieben muss.

    Das Buch ist eine Neuinterpretation der „Schneekönigin“ von Hans Christian Andersen. Einige Elemente werden aufgenommen, doch der Rest sorgt für eine eigenständige hochaktuelle Märchenwelt, die aus sich heraus lebt.

    Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Ich kann nur empfehlen, das Buch so ungespoilert wie möglich zu lesen. Es lohnt sich auf jeden Fall, sich in dem modernen Märchen zu verlieren. Dabei erweist sich der eine oder andere Aspekt der Handlung doch als ziemlich heftig, weshalb die Triggerwarnungen hinten im Buch denjenigen zu empfehlen sind, die sensibel auf spezielle Themen reagieren. Auf alle anderen wartet eine grausige Überraschung, die ich zumindest nicht im Geringsten erwartet hätte. Ein Buch für alle, die düstere Märchen und magische Welten lieben.
    Der schwarzzüngige Dieb (Schwarzzunge, Bd. 1) Christopher Buehlman
    Der schwarzzüngige Dieb (Schwarzzunge, Bd. 1) (Buch)
    24.09.2022

    Eine tolle Geschichte in einer großartigen Welt mit für mich falscher Erzählperspektive

    Kinsch Na Shannack hat sich zum Dieb ausbilden lassen und dabei unglaublich hohe Schulden angehäuft, die er nun irgendwie zurückzahlen muss. Er versucht es mit einem Raubüberfall und gerät an die Falsche, die Ritterin Galva. Er überlebt und die beiden beginnen eine epische Reise auf der Suche nach Galvas Königin. Ein abwechslungsreicher Fantasyroman, der viele Aspekte der Welt zeigt, reichlich Abenteuer bietet und für Humor und Liebe auch noch Zeit hat.

    Irgendwie kommt es mir so vor, als ob der Autor so viel wie möglich in dem Buch unterbringen wollte, um allen Fantasyfans die Chance zu geben, zumindest Teile des Buches zu lieben. Es gibt menschenfressende Kobolde, gefährliche Kraken, bedrohliche Schiffsreisen, viele Kämpfe, geniale Kampfraben, skurrile Charaktere und und und. Natürlich darf auch eine Katze nicht fehlen, die eine ganz besondere Rolle spielt. Auch wenn es schon etwas seltsam ist, ein Abenteuer zu Land und zu Wasser mit so einem possierlichen Tierchen zu bestreiten.

    Kinsch Na Shannack konnte sich durch seine zynische Art dann auch nicht wirklich zu meinem Lieblingsprotagonisten mausern. Vor allem die Ich-Perspektive in der er die Lesenden direkt anspricht und schon auf Zukünftiges hinweist ist so überhaupt nichts für mich. Was ich bei hauptsächlich humorvollen Büchern verstehe, passt meiner Meinung nach hier überhaupt nicht und hat mich völlig aus der Immersion herausgerissen.

    Da helfen dann auch keine tollen Abenteuer, spannenden Erlebnisse und Charaktere, über die man mehr erfahren möchte, wenn die Hauptfigur unbedingt mit mir reden will. Die Geschichte hat unheimliches Potential, die Rassen sind spannend, das Magiesystem interessant, die Abenteuer solide und die neuartigen Ideen zahlreich. Es wird viel mit unterschiedlichen Sprachen gearbeitet, was oft zu komischen Momenten führt. Die Beschreibungen versetzen einen hervorragend an die Orte, die Gespräche sind ein bisschen aufgesetzt und es ist oft so, dass Kinsch eher Spielball der Geschehnisse ist.

    Der erste Band der Trilogie läuft dann auch relativ linear auf das Ende zu, das dann doch mit einer überraschenden Wendung überzeugen kann. Wie es weitergehen wird, steht in den Sternen, und ich bin nicht sicher, ob ich dem schwarzzüngigen Dieb weiter auf seiner Reise begleiten werde. Für Fans von questreicher Fantasy, die schräge Hauptcharaktere lieben
    Dunkle Nächte, stade Zeit Dunkle Nächte, stade Zeit (Buch)
    24.09.2022

    Die Rauhnächte sorgen für reichlich Grusel in München und Umgebung

    Dunkle Nächte, stade Zeit ist eine Anthologie der Münchner Schreiberlinge e.V.. Der Erlös geht an den Münchner Verein „Kinder ohne Hunger“ e.V.. Man tut also nicht nur sich, sondern auch anderen Gutes, wenn man das Buch kauft oder verschenkt. Vom 1.12. bis 6.1. geht die Vorweihnachtszeit gefolgt von den Rauhnächten. Passend dazu warten 36 Geschichten darauf gelesen zu werden, so dass man sich für jeden Tage eine aufsparen kann.

    Die Geschichten sind sehr abwechslungsreich, handeln von der Vorweihnachts- und Weihnachtszeit und der Wilden Jagd mit Frau Perchta an der Spitze. Es werden in einem breiten Spektrum an Erzählmöglichkeiten verschiedene Aspekte der kalten Jahreszeit beleuchtet. Bei einer so großen Anzahl an Geschichten ist es nur natürlich, dass mir nicht alle gleichgut gefallen haben. Aber es haben sich doch eine ordentliche Anzahl an Favoriten herausgebildet, die ich auch gerne noch ein paar Mal lesen werde, wenn dann tatsächlich die Vorweihnachtszeit beginnt.

    Ich als Norddeutscher hatte mit den Rauhnächten noch nicht so viel am Hut, deswegen war es toll, etwas mehr darüber zu erfahren und herauszufinden, warum meine Mutter das mit dem Nicht-Wäscheaufhängen zu der Zeit immer sehr ernst nimmt. Die Geschichten aus diesem Bereich haben dann auch einen ordentlichen Gruselfaktor, den man wahrscheinlich besser vertragen kann, wenn man mit guter Stimmung aus den Weihnachtsfeiertagen kommt. Die Mischung ist sehr gelungen, mir haben, da ich ja Bücher aus so gut wie allen Genres lese, alle Geschichten gut bis sehr gut gefallen. Die Geschichtensammlung ist sehr unterhaltsam, hat eine große Bandbreite an Erzählarten und Genres, steckt voller toller Ideen und enthält auf jeden Fall Geschichten, die ihre Liebhaber:innen finden werden. Eine Empfehlung, weil man interessante Autorinnen und Autoren für sich entdecken kann, es einem guten Zweck dient und man gerade zu der Zeit ein paar Seiten am Tag zur Entspannung lesen sollte.
    Interspace One Interspace One (Buch)
    24.09.2022

    Ein Kriminalfall unter Klonen

    Andreas Suchanek schafft es in diesem Space-Krimi die Thematik der Klontechnik und ihrer Möglichkeiten mit frischen Ideen an ungeahnte Grenzen zu treiben. Das Buch fängt schön klassisch mit einem gestrandeten Raumschiff auf einem unwirtlichen Planeten an, auf dem man sich gar nicht befinden sollte. Dann wird es schnell zu einem mysteriösen Kriminalfall an Bord und weitet sich immer mehr in die verwirrende Welt der Klone, wechselnder Körper, andere Sicht auf Beziehungen bis hin zur Sehnsucht nach den Ursprüngen, die natürlich auf der Erde liegen.

    Commander Liam Mikaelsson erwacht in einem Klonkörper an Bord seines Raumschiffs. Er stellt schnell fest, dass etwas gewaltig schiefgegangen ist. Sie sind auf einem unbekannten Planeten gelandet, Systemausfälle haben einen Teil der Besatzung getötet und eine verkohlte Leiche im Maschinenraum wirft Fragen auf. Was ist passiert, wieso sind sie von der Route abgekommen und befindet sich ein Verräter in ihren Reihen?

    Während die Originalkörper im Kälteschlaf sicher auf der Erde verwahrt werden, schickt die Menschheit Klone, um die Tiefen des Weltalls zu erforschen. Dabei können Aussehen und Geschlecht frei gewählt werden. Die Erlebnisse des Klons können gespeichert oder auch gelöscht werden, wodurch kriminalistische Ermittlungen enorm erschwert werden. Man wird als Lesender sehr gut an diese Klonthematik herangeführt. Es bringt Spaß, selbst die neuen Möglichkeiten durchzudenken und mitzuermitteln. Es gibt viele überraschende Wendungen, reichlich Action und spannende Gespräche. Dabei eignet sich Liam perfekt als Identifikationsfigur, dem man zusammen mit Sicherheitsspezialistin Kendra beim Ermitteln gegen die kleine Anzahl an überlebenden Besatzungmitgliedern die Daumen drückt.

    Das Hörbuch wird gelesen von Richard Barenberg. Die fast 10 Stunden Spielzeit kann man angenehm mit seiner Stimme verbringen. Die Charaktere sind hervorragend getroffen und der sehr gut beschreibende Schreibstil wird von ihm perfekt ans Ohr weitergeleitet.

    „Interspace One“ hat mir sehr gut gefallen. Es ist ein Buch, das einen Nachdenken lässt, spannende Denkansätze liefert und einen Kriminalfall im Weltall präsentiert, der es in sich hat. Man erlebt hautnah mit, wie die Handlung vom einsamen Erwachen bis hin zur globalen Problematik wächst. Ein Buch, dass ich jedem Science-Fiction Fan ans Herz legen möchte. Klone und ihre Folgen sind eine spannende Thematik, die hier hervorragend von allen Seiten beleuchtet wird. Im Jahr 3486 hat sich die Welt doch um einiges geändert und trotzdem bleiben immer noch viele alltägliche Probleme.
    Woods, A: Aus Zauberseide und Schwanenfedern Woods, A: Aus Zauberseide und Schwanenfedern (Buch)
    24.09.2022

    Sechzehn märchenhafte Verwandlungen

    „Aus Zauberseide und Schwanenfeder“ ist bereits die sechste märchenhafte Anthologie herausgegeben von Christian Handel. Das übergreifende Thema sind Verwandlungen, das auf sehr unterschiedliche Weise von den einzelnen Autor:innen hervorragend umgesetzt wurde.

    Das Spektrum der Geschichten reicht von Neuinterpretationen alter Märchen über Vorgeschichten und das Aufgreifen von bekannten Märchenelementen bis hin zu eigenen märchenhaften Geschichten. Dabei geht es auch viel diverser zu, als in den klassischen Märchen.

    Mir haben alle Geschichten sehr gut gefallen. Es gab für mich sehr viel Neues zu entdecken, reichlich Überraschendes und klassische Märchen, die ich noch nicht kannte. Bei einigen Geschichten wünschte ich mir eine Verlängerung, um den faszinierenden Charakteren die Chance zu geben, noch mehr Märchenhaftes zu durchleben. Es sind Geschichten, die allesamt Lust auf das Genre machen.

    Eine Anthologie, die ich jedem Märchenfan empfehlen kann. Es gibt viel zu entdecken, ein bisschen mitzuleiden und reichlich „Ende gut, alles gut“. Einen Großteil der Autor:innen konnte ich durch die Anthologie neu für mich entdecken. Und es ist nie verschenkte Zeit, wenn man sie mit einem Märchen verbringt.
    Die Filiale Veit Etzold
    Die Filiale (Buch)
    24.09.2022

    Frau Wilmer lebt

    „Die Filiale“ ist der Beginn einer neuen Reihe um die Bankangestellte Laura Jacobs, die in diesem ersten Teil einiges zu durchleben hat. Es beginnt mit einem Filialüberfall, geht über die Kündigung ihres Mietvertrages für ihr Haus bis hin zu Ungereimtheiten in der Bank, die ihr in die Schuhe geschoben werden. Ganz schön viel, was Frau wegstecken muss. Zum Glück hat sie Freunde, die ihr zur Seite stehen. Ein Thriller mit reichlich Banker-Hintergrundinformationen.

    Laura hat Glück im Unglück. Ihre Filiale wird überfallen und sie reagiert genau richtig. Dadurch wird ihr eine Beförderung in Aussicht gestellt. Wenn da nur nicht die Kündigung des Mietvertrages durch die eigene Bank die Aussichten trüben würde. Dabei ist sie nicht die einzige, der dies passiert. Ein ganzes Viertel soll geräumt werden. Sie beginnt aufzubegehren und ruft dadurch einen Gegner auf den Plan, mit dem sie sich besser nicht angelegt hätte.

    Laura Jacobs eignet sich hervorragend als Identifikationsfigur. Ihr Verhalten ist nachvollziehbar und sie ist auf Hilfe durch Familie, Freunde und ein bisschen Glück angewiesen, um dieses Abenteuer durchzustehen. Sie kann durch ihre Kenntnisse des Bankalltags diesen gut an die Lesenden vermitteln und die richtigen Fragen stellen. Dadurch wird die massive Informationsflut in Sachen Banken, Kryptowährung, Dark Pools und was es sonst noch für Dinge gibt, die uns Veit Etzold vermitteln will, einigermaßen verdaubar.

    Diese Wissensvermittlung ist dann auch mein Hauptkritikpunkt. Kennt man sich mit dem Thema einigermaßen aus, so wird man nicht viel Neues erfahren und viele Seiten querlesen können. Kennt man sich nicht aus, wird man sicher von all dem Fachchinesisch erschlagen und wenn es einen gar nicht interessiert, wird das Interesse sicher auch nicht geweckt. Banken sind halt ein schwieriges Thema, mit denen ich mich in Buchform auch nicht wirklich mehr beschäftigen möchte.

    Lässt man diesen Bereich beiseite bleibt ein Kriminalfall, der einigermaßen durchschaubar ist. Spannend sind die Interaktionen der Beteiligten und die Entwicklung, die die Geschichte nimmt. Es gibt reichlich spannende, actionreiche Momente. Die Bösewichte tragen ihren Namen zurecht und alles ist schön logisch aufgebaut.

    Mir hat Laura als Charakter sehr gut gefallen und ich bin gespannt auf ihr nächstes Abenteuer in einem anderen Einsatzbereich der Bank. Hoffentlich gibt es dann nicht ganz so viele Erklärungen und dafür mehr überraschende Wendungen in der Handlung. Ein Thriller für Bankenfans und die, die es werden wollen. Eine starke Protagonistin, ein abwechslungsreiches Umfeld und einem Bösewicht, den man gerne scheitern sieht. Und einer kleinen Tatsache, die dafür sorgt, dass ein wohldurchdachter Plan auffliegt.
    Sammelsurium der Zeit Carolin Summer
    Sammelsurium der Zeit (Buch)
    11.09.2022

    Unterhaltsame Vorgeschichten zu den Hauptcharakteren der Tetralogie

    Sammelsurium der Zeit ist eine Sammlung aus zehn Kurzgeschichten, die vor allem in Paris spielen und Vorgeschichten zur WeltenWechslerAkten-Tetralogie erzählen. Man erfährt viel über die Charaktere, die Hauptaspekte der Bücher und die Wesen, die in ihnen eine Rolle spielen. Der Band ist also entweder der ideale Einstieg in die Reihe, oder die perfekte Ergänzung für all diejenigen, die mehr über ihre Lieblingscharaktere erfahren wollen.

    Was wäre, wenn es eine Organisation namens Gris gibt, die sich weltweit darum kümmert, dass die Menschen nicht mitbekommen, was Dämonen, Vampire, Werwölfe, Besucher aus anderen Dimensionen und ähnliche Geschöpfe auf der Welt so treiben? In den WeltenWechslerAkten bekommt man Einblick in ihre Arbeit, erlebt gefährliche Abenteuer und kann meist sicher sein, dass die Menschheit weiter gut behütet vor sich hinleben kann. In den ersten neun Geschichten, die in diesem Band vereint sind geht es nun um die Hauptcharaktere der Reihe, wie sie zu Gris gestoßen sind, was sie in ihrer Anfangszeit erlebt haben und wie sich ihre Wege kreuzten. In der letzten Geschichte gibt es schließlich einen Ausblick in die Zukunft, den man wahrscheinlich erst lesen sollte, wenn man alle Bände gelesen hat.

    Mir haben die Geschichten, die Erlebnisse der Charaktere und das Zusammenwirken unterschiedlicher Wesen hervorragend gefallen. Man wünscht sich, kein normaler Mensch zu sein und lieber zu dieser erlesenen Gemeinschaft zu gehören. Der Schreibstil ist sehr angenehm, man taucht direkt in die Handlung ein, die Charaktere wachsen einem schnell ans Herz, falls man sie noch nicht kennt und die ausgesuchten Situationen sind sehr spannend und interessant. Eine tolle Sammlung an Geschichten, die definitiv erzählt gehört.

    Ich bin gespannt, ob es noch weitere Geschichten aus dem Umfeld der WeltenWechslerAkten geben wird. Eine Empfehlung für alle, die die anderen vier Bücher schon gelesen haben und für jeden, den geheime Welten parallel zu der uns bekannten interessieren. Für alle, die tolle Charaktere, glaubhafte Situationen und das Zusammenwirken unterschiedlicher Spezies lieben. Urban Fantasy mit einer dunklen Seite.
    Das Geheimnis des Pilgers Petra Schier
    Das Geheimnis des Pilgers (Buch)
    09.09.2022

    Ein Haufen Geheimnisse, ein Kreuz, viel Liebe. Lebendiges Mittelalter pur

    Das Geheimnis des Pilgers ist der zweite Band der Pilger-Trilogie. Die Handlung setzt dort ein, wo sie im ersten Band endete. Die bekannten Charaktere tauchen wieder auf, einige neue spielen eine große Rolle und es bleibt viel Raum sich mit dem Geheimnis zu beschäftigen. Ein tolles Bild der damaligen Gesellschaft und ihren Vorlieben, zu denen es wichtige Informationen im Nachwort gibt.

    Conlin und Reinhild stehen vor einigen Herausforderungen, bevor sie zur Vermählung vor die Kirchenpforte treten können. Das liebe Geld macht ihnen Sorgen, Conlins Bruder ist immer noch ein Problem und der Alltag will auch noch gemeistert werden. Reinhild hilft weiterhin Palmiro, dessen Fellhandel einige Problemen hat. Eine Ladung Felle ist weggekommen, die Wachmannschaft muss mit Conlins Hilfe verstärkt werden und der neue angeworbene Benedikt vom Heidenstein scheint ihn nicht wirklich als seinen Auftraggeber zu akzeptieren. Da hilft es auch nicht, dass das Kreuz bei ihm nicht anschlägt. Es gibt also viel zu tun und sie wissen nicht, ob der nächste Schritt auch der richtige sein wird.

    Palmiro steht im Mittelpunkt der Handlung. Um ihn herum passieren die spannendsten Dinge. Conlin ist gut damit beschäftigt, die neuen Entscheidungen seines Bruders umzusetzen und sich auf den neu angebotenen Posten vorzubereiten, während er gleichzeitig jede Gelegenheit zum Geldverdienen nutzen muss. Reinhild hat währenddessen so viel mit Haus, Geschäftsbüchern und Hochzeitsplanungen zu tun, dass sie kaum zum durchschnaufen kommt. Es ist wirklich erstaunlich, dass sie noch Zeit findet, ihrem zukünftigen Ehemann näher zu kommen. Ein Problem, dass Palmiro mit seinen Auserkorenen eher nicht kennt.

    Es gibt reichlich Charakterentwicklung, die Geschichte um Benedikt ist sehr interessant und dass Conlin und Reinhild immer mehr zur Einheit werden, ist klasse. Die Handlung nimmt, vor allem zum Ende hin, sehr an Fahrt auf und lässt die ruhigeren Momente im Mittelteil vergessen. Insbesondere auf den letzten Seiten gibt es so viele neue Wendungen, dass man am liebsten sofort mit Teil drei weiterlesen möchte.

    Ein weiteres wichtiges Handlungselement ist die Liebe. Petra Schier erzählt im Nachwort mehr über gleichgeschlechtliche Beziehungen zu der damaligen Zeit. Sodomie und ketzerisches Handeln und wie es trotzdem wohl mehr als vermutet stattgefunden hat. Sie lässt diese historischen Belege hervorragend in ihre Handlung einfließen, zeigt ein „möglichst buntes Kaleidoskop an möglichen Lebensentwürfen“. Dabei darf nicht nur Palmiro seinen Gefühlen Ausdruck verleihen, sondern auch die anderen Hauptcharaktere. Selbstzweifel und die Angst vor den Folgen dürfen da natürlich trotzdem nicht fehlen.

    Mir hat auch der zweite Band der Trilogie sehr gut gefallen. Ich finde den Einblick ins alltägliche Leben von Adeligen, Kaufleuten und dem ganzen Rest sehr spannend. Petra Schier gelingt es problemlos, die damalige Zeit mit Leben zu füllen und einem das Gefühl zu geben, mitten unter den Handelnden zu sein. Ich bin gespannt auf den nächsten Teil und wohin der Weg Palmiro, Reinhild und Conlin führen wird, welche Stolpersteine sich noch auftürmen werden und wie es mit dem Kreuz weitergehen wird. Eine Empfehlung für alle, die historische Romane lieben, große, gefühlvolle Geschichten bevorzugen und einfach mehr über das Leben im Koblenz des Jahres 1379 erfahren wollen.
    Signs of Magic 1 - Die Jagd auf den Jadefuchs Mikkel Robrahn
    Signs of Magic 1 - Die Jagd auf den Jadefuchs (Buch)
    09.09.2022

    Das unfähigste Team ever und die extrem aussichtslose Jagd ihres Lebens

    Ein Buch über ein Dreierteam, das kaum unvorbereiteter auf die bevorstehende Aufgabe sein kann. Eine Fuchsjagd in England mit einigen magischen Elementen, tollen Charakteren und vielen humorvollen Situationen. Normal müsste das Abenteuer nach wenigen Seiten erfolglos enden, aber irgendwie schafft es Mikkel Robrahn dann doch, aus den Dreien ernsthafte Mitbewerber um den Gewinn der Jagd zu machen.

    Matilda stammt aus einer reichen Familie, die ihr spielsüchtiger Vater zugrunde gerichtet hat. Ihr einziger Ausweg aus den Schulden ist es, sich an der Jagd nach dem Jagdfuchs zu beteiligen. Doch das Antrittsgeld ist hoch und sie braucht einen vernünftigen Fallensteller und einen sehr guten Magier, von denen es nur wenige auf der Welt gibt. Den Fallensteller findet sie im Hausmeister ihres Vaters, Botzki. Und selbst mit dem Magier scheint sie Glück zu haben. Sie antwortet auf eine Anzeige und tatsächlich meldet sich Abraham Kadabraham. Allerdings ist er kein echter, sondern ein Showzauberer und heißt eigentlich Albert und liefert hauptberuflich Pizzen aus. Für seinen großen Traum der Zaubererkarriere ist er jedoch sofort bereit, sich auf das Abenteuer einzulassen. Die Jagd kann also beginnen.

    Das Hörbuch wird von Lara Trautmann und Max Felder gelesen, die je nach Hauptperson die Kapitel abwechselnd lesen. Eine gelungene Idee, die super umgesetzt wurde. Ich kann das Hörbuch sehr empfehlen, man kann mit den Stimmen hervorragend in die Handlung abtauchen und sich die Geschichte erzählen lassen.

    Die Sichtweisen der Kapitel wechseln also zwischen Albert und Matilda, wobei Albert für weit mehr komische Momente sorgt, als seine Auftraggeberin, für die die Jagd eine durchaus ernste Sache ist. Trotzdem bringt es Spaß, beiden Sichten zu folgen und ihre Sichten auf das Abenteuer mitzuerleben. Die dritte Hauptperson ist Botzki, der mit handfesten und handwerklichen Überraschungen den perfekten Unterstützer spielt. Die drei sind einfach das perfekte Team, auch wenn sie es lange Zeit selbst nicht erkennen. Es ist toll, welche Wandlung sie im Lauf des Buches durchlaufen und ich bin gespannt, wie sich diese in den zwei weiteren Bänden fortsetzen wird.

    Die Jagd selbst ist ebenfalls eine geniale Idee. Die Superreichen brauchen Beschäftigung, die hochnäsigen Zauberer sind bei weitem nicht allmächtig und der Jadefuchs ist einfach possierlich.

    In diesem Buch stimmen einfach alle Zutaten und führen zu einem der seltsamsten Abenteuer, das ich mir nie selbst hätte ausdenken können. Humorvolle Momente wechseln sich ab mit ernsten und gefährlichen, Überraschungen gibt es zuhauf. Weitere Nebenfiguren vor allem aus Alberts Umfeld müssen erkennen, dass dieser einfach seinem Traum folgen muss.

    Ich hatte sehr viel Spaß mit dem ersten Teil von Signs of Magic. Auch wenn ich mir anfangs öfters die Frage gestellt habe, wohin das alles führen wird. Eine definitive Empfehlung für Fans von humorvoller Urban-Fantasy, die ein Herz für Zauberer haben.
    Vogt, J: Schildmaid Vogt, J: Schildmaid (Buch)
    07.09.2022

    Historische Fantasy mit reichlich göttlichen Eingebungen


    Nordische Sagen sind aus heutiger Sicht schon mit reichlich Fantasy angereichert. Die Menschen sind Spielbälle der Götter, Naturgewalten beeinflussen den Alltag, Riesen und Monster wandeln auf Erden. In diesem historischen Umfeld entfaltet sich das Lied der Skaldin. Es beginnt mit dem Bau eines Langbootes, dem Versammeln einer zwanzigköpfigen weiblichen Mannschaft und endet in einer Reise mit göttlicher Mission. Dazwischen entwickelt sich eine epische, grausame, herzzerreißende und mystische Geschichte, die man unbedingt selber lesen sollte.

    Eyvor beginnt in einem entlegenen Fjord ein Drachenboot zu bauen, nachdem sie von diesem geträumt hat. Der Bau des Schiffes dauert sieben Jahre. Währenddessen sammeln sich um sie immer mehr Frauen mit den unterschiedlichsten Talenten und Gründen, ihrem bisherigen Leben den Rücken zu kehren. Als das Schiff endlich samt blauem Segel fertiggestellt ist, muss es sich auch gleich als Fluchtschiff beweisen, da Herdis, ihr letzter Neuzugang, samt ihren Kindern vor ihrem mit Barbarenkräften ausgestattete Ehemann geflohen ist. Die Reise beginnt, man begibt sich auf Viking und sammelt erste Erfahrungen beim Plündern und Brandschatzen. Doch immer sitzt der Berserker, der Teil des siebten Langboots ist, ihnen im Nacken. Dies ändert sich auch nicht, als sie den göttlichen Auftrag erhalten, einen Eisriesen zu töten. Dabei müssen sie einen Teil ihrer Fraulichkeit opfern, um göttliche Unterstützung in Form von Krähen zu erhalten.

    Wie man schon an der Zusammenfassung erkennen kann, taucht man als Lesender in eine völlig andere Welt ein, in der das menschliche Leben eher flüchtig ist. Die Geschlechterrollen sind klar verteilt und doch gibt es immer wieder Ausnahmen, die sich diesen gegebenen Umständen widersetzen. In dieser Geschichte sogar in zwanzigfacher Form. Jede hat ihren eigenen Grund dafür, zur Schildmaid zu werden und sich mit Kämpfen und Raubzügen durchs Leben zu schlagen. Dabei haben sie sich für den denkbar schwierigsten Weg nach Folkwang an Freya Tafel entschieden.

    Die Geschichte hat mir hervorragend gefallen, die Charaktere sind toll, einmalig und bilden eine Einheit, der man eigentlich wünscht, dass ihr nicht zu viel Böses passieren wird. Umso mehr musste ich dann mit der Besatzung leiden, aber das Wikingerleben ist halt kein Zuckerschlecken. Die Männer scheinen durchgehend die Bösen zu sein, angefangen vom Ehemann zu Hause bis hin zu den höchsten Göttern. Etwas gewöhnungsbedürftig, wie allerdings zu erwarten, waren für mich die nordischen Begriffe, die mich immer mal wieder aus dem Lesefluss gerissen haben. Ebenfalls gewöhnungsbedürftig ist, dass Eyvor gar nicht, wie ich es erwartet hatte, die Hauptrolle spielt. Stattdessen sieht man die Handlung oft auf Sicht der anderen Schildmaiden. Man wird also zum Teil des Teams.

    Das Buch ist eine sehr gelungene Neuinterpretation nordischer Sagen. Frauen übernehmen die zentralen Rollen und können zeigen, dass sie ebenfalls im ewigen Kampf von Asen gegen Riesen mitmischen können. Es ist erfrischend, durch das Buch einen neuen Blick auf das damalige Leben zu werfen. Ich kann Schildmaid jedem empfehlen, der historische Fantasyromane liebt, mehr über die nordische Sagenwelt erfahren und einfach gerne mit einer Schiffsbesatzung mitleiden möchte, auf die das Abenteuer ihres Lebens wartet. Ein Buch, um in eine Zeit einzutauchen, in der Schildwall, Axt, Gemeinschaft, Langboot und Viking das Leben der Schildmaiden prägte.
    Merten, V: Schattenwölfin Merten, V: Schattenwölfin (Buch)
    07.09.2022

    Eine Schattenwölfin, die sich gegen Traditionen zur Wehr setzt

    „Niemand ist allein“ ist der erste Teil über die Erlebnisse der Schattenwölfin Jillian. Ein sehr lesenswerter Urban Fantasy-Roman mit Schattenwesen, deren Clans sich über ihre Tiergestalt gebildet haben, Hexen, die ihre eigenen Ziele verfolgen, und Menschen, die sich nicht bewusst sind, was es bedeutet, wenn sie ihrer Seele beraubt werden. Ein tolles Setting, klasse Beschreibungen, faszinierende Charaktere und reichlich Action konnten mich überzeugen und ans Buch fesseln.

    Jillian ist vor über 300 Jahren dem Schicksal entflohen, das ihr als Verlobte eines Schattenwolfes bevorgestanden hätte. Sie konnte sich lange erfolgreich verstecken und unauffällig unter Menschen leben. Doch diese Zeit endet nun, als ihre Freunde in das alljährliche Fest, bei dem sich Schatten ihre nächsten Opfer aussuchen, verwickelt sind. Sie begegnet ihrem Beinahe-Ehemann und seinem Clan wieder, gerät an eine Widerstandsgruppe, die von Hexen unterstützt wird und muss erkennen, dass sie nicht mehr für sich alleine Entscheidungen fällen kann.

    Was für ein schön bedrohliches Setting, das in diesem Buch aufgebaut wird. Die Schatten haben ein System aufgebaut, durch das sie sich jährlich Menschen als Seelenspender aussuchen dürfen. Die Menschheit ahnt nicht, oder verdrängt, dass sie nur noch als Nahrungsquelle ihr Leben leben darf. Das System funktioniert und es gibt nur geringen Widerstand, an den Jillian gerät. Sie gehört selbst zu den Schatten, hat aber als Frau dort auch nur die Aufgabe, die Männer zu stärken. Dieser Pflicht entzog sie sich vor 300 Jahren und ist seitdem untergetaucht. Doch mit neuen Freunden gerät sie in einen Konflikt, dem sie sich nur durch Flucht entziehen kann. Doch dafür müsste sie alles opfern. Eine Situation, die sie nicht mehr ertragen kann.

    All dies wird wundervoll in diesem Buch erzählt. Die Charaktere wachsen einem schnell ans Herz, was zu dem einen oder anderen unvermeidlichen Herzschmerz führt. Die Handlung ist glaubhaft, Schattenwölfe, Hexer und Widerstand sind große Widersacher, zu deren Spielball man lieber nicht wird. Und Zeit für Gefühle gibt es natürlich trotzdem genug.

    Ich bin gespannt wie die Handlung weitergehen wird. Der Cliffhanger ist auf jeden Fall sehr gelungen. Eine Empfehlung für Urban Fantasy-Fans, die starke Charaktere und reichlich mystische Elemente lieben. Ein actionreicher Trip in die Welt der Schattenwölfe, die dank ihrer Kräfte fast niemanden fürchten müssen.
    Connaisseur Martin Walker
    Connaisseur (CD)
    07.09.2022

    Ein Wohlfühlkrimi mit tollem Setting

    Auch in zwölften Fall konnte Bruno Courrèges mich wieder in seinen Bann ziehen. Inzwischen hat der Cozy-Faktor immer mehr die Überhand gewonnen und es geht vor allem um Bruno und sein Umfeld, die Region und das alltägliche Leben. Trotzdem entwickelt sich der Fall spannend und überraschend und hat wieder einmal mit historischen Ereignissen zu tun. Hinzu kommt diesmal noch der internationale Aspekt durch FBI Ermittlungen, der neue Möglichkeiten bietet.

    Als neues Mitglied der Wein- und Trüffelgilde hat Bruno eine neue, interessante Aufgabe für sich gefunden, doch bevor er sich weiter um die Leckereien kümmern kann, muss er, wie der englische Titel „The Body in the Castle Well” verrät, sich um den Tod einer amerikanischen Kunststudentin, die in einem Burgbrunnen aufgefunden wird, kümmern. Alles sieht nach einem Unfall aus, doch erste Ermittlungen zeigen, dass ihre Beschäftigung mit Kunstexpertisen sie in Gefahr gebracht haben könnte. Die Mutter der Toten schickt einen Privatermittler und selbst das FBI schaltet sich ein. Doch auf seine ruhige, exakte Art schafft es Bruno dann doch, den Zusammenhang mit dem Kunsthistoriker de Bourdeille herzustellen. Es geht von der Burg Limeuil aus kreuz und quer durch das Tal der Vézére, es wird reichlich gekocht und genossen und in Liebesdingen gibt es auch wieder eine neue Entwicklung.

    Ich liebe diese Serie mit ihrem einmaligen Hauptcharakter, seinen vielen privaten Interessen, dem tollen Freundeskreis und den Fällen, in denen er immer wieder glänzen kann. Die Bücher erzeugen eine hervorragende Stimmung, die in einem einfach die Liebe zum Périgord weckt. Es gibt jedes Mal Neues zu entdecken und die tollen Ideen, Brunos Leben abwechslungsreich zu gestalten gehen nicht aus. Auch wenn es diesmal ein ziemlich ruhiger Fall ist, der ohne Action auskommt, hat er mir sehr gut gefallen. Der Kunsthistoriker und seine Pläne für sein Erbe sind spannend, der Einblick in die Kunstbranche fesselnd, die amerikanischen Verwicklungen interessant und Pamelas neueste Beziehungsideen unterhaltsam. Zusätzlich bekommt man einen Einblick in Josephine Bakers Leben, deren 100. Geburtstag zur Buchveröffentlichung kurz bevorstand.

    Das Hörbuch wird wie immer gelesen von Johannes Steck, dessen Stimme perfekt zu Bruno und seinen Abenteuern passt und der die zahlreichen französischen Begriffe hervorragend meistert. Es bringt einfach Spaß mit ihm Brunos 10. Abenteuer zu durchleben, sehr zu empfehlen!

    Wer sich für französische Küche und Lebensgefühl interessiert, ist bei der Reihe gut aufgehoben. Allerdings sollte man ruhig mit dem ersten Teil anfangen, da einem ansonsten einiges an Hintergrundwissen fehlt. Es ist also für Fans der Serie, die die neuesten Entwicklungen miterleben wollen. Ein Cosy-Krimi eines amerikanischen Autors über eine Region in Frankreich, an die er sein Herz verloren hat.
    Déjà-vu H. C. Scherf
    Déjà-vu (Buch)
    07.09.2022

    Winterliches Horrorszenario in einem entlegenen Haus

    H.C. Scherf ist es gelungen einen rundum bedrückenden Thriller zu schreiben, der durch seine Vorhersehbarkeit umso mehr unter die Haut gehen. Ein Buch für Lesende, die nicht zu zartbesaitet sein sollten. Eine Geschichte, die perfekt zu dem entlegenen Haus und dem tief verschneiten Winter passt. Wäre die Familie dort bloß weggezogen…

    Romy Leyendecker ist zusammen mit ihrer vierzehnjährigen Tochter Emma alleine Zuhause und wartet auf die Rückkehr ihres Mannes, die sich aufgrund eines Schneesturms verzögert. Da klingelt ein Pärchen an der Tür, das mit seinem Wagen liegengeblieben ist und Hilfe herbeirufen will. Die Hilfsbereitschaft der Leyendecker rächt sich schnell. Eine Situation bahnt sich an, die ein Déjà-vu einige Jahre zurückliegender Ereignisse sein wird.

    Die Charaktere benutzen eine sehr rohe Sprache, die zur Situation passt. Zwischen den Personen im Haus wechselt die Kontrolle über die Situation und neue Charaktere stellen alles wieder auf den Kopf. Es ist schon erschreckend, was alles in diesem Haus passiert. Sehr packend von H.C. Scherf zu Papier gebracht, muss man gefesselt einfach von einer Seite zur nächsten der Handlung folgen. Es gibt reichlich Überraschungen und selbst, als sich alles geklärt zu haben scheint, beginnt das Déjà-vu noch eine Extrarunde einzulegen. Spannend sind auch die Entwicklungen, die sich um Romys Mann Michael drehen, aber ich will ja nicht zu viel verraten.

    Das Setting ist klasse, die Charaktere schön vielschichtig mit richtig widerlichen Bösewichten. Dies ergibt mit Handlung und Schreibstil einen lesenswerten Thriller, den ich allen Fans des Genres ans Herz legen möchte. Es ist faszinierend, wie viel doch an so einem kleinen Handlungsort passieren kann, wie viele Wendungen die Handlung verträgt und wie sich der Horror für die Beteiligten immer weiter steigern kann. Ein Buch, das einem im Hochsommer zurecht das Blut in den Adern gefrieren lässt.
    Assassin's Creed: Valhalla - Das Schwert des weißen Pferdes (Roman) Elsa Sjunneson
    Assassin's Creed: Valhalla - Das Schwert des weißen Pferdes (Roman) (Buch)
    07.09.2022

    Eine Hexenkriegerin versucht ihr Land zu retten

    In diesem Buch stehen nicht die Wikinger im Mittelpunkt, sondern die Frauen vom See. Von Avalon aus wollen sie die Veränderungen in ihrem Land aufhalten. Sie schicken Niamh, eine Kriegerin ihrer Gemeinschaft, aus, um sich bei den „Verborgenen“ einzuschleusen und herauszufinden, was sie auf der Insel planen. Als sie jedoch erfährt, dass diese ein Artefakt besitzen, das ihrer Gemeinschaft gehört, muss sie ihre ursprünglichen Pläne über Bord werfen. Es geht jetzt nur noch um die Rettung der mächtigen Waffe.

    Mercia, 878. Die Frauen müssen miterleben wie sie immer mehr die Kontrolle über ihre Insel verlieren. Hexen werden von der Kirche gejagt, die alte Religion verbannt und neue Herren machen sich im Land breit. Nun sind auch noch „die Verborgenen“ aufgetaucht und scheinen ihre ganz eigenen Ziele zu verfolgen. Als sich die Gelegenheit bietet, sich in diese Gruppierung einzuschleusen, wird die Hexenkriegerin Niamh ausgesandt, um mehr über sie zu erfahren. Es gelingt ihr neue Freunde zu finden, Allianzen zu bilden und neue Kampfstile gegen einen gemeinsamen Feind zu erlernen. Doch dann erfährt sie von einem Artefakt, das nicht in andere Hände gehört, und sie muss alles hinter sich lassen, um es zu retten.

    Niamh ist eine tolle, starke Frau, Priesterin und Kämpferin, mit der man gerne Abenteuer durchlebt. Mit ihr bekommt man eine neue Sicht auf die damalige Zeit und den Kampf der Assassine gegen die Kirche. Der Autorin gelingt es dabei hervorragend alte Mythen in ihre Geschichte einzuweben und gleichzeitig Charaktere aus der Valhalla-Spielewelt mit einzuflechten. Eivor darf natürlich nicht fehlen, wobei sie diesmal eine kleine, aber umso wichtigere Nebenrolle spielt.

    Als angehende Assassine muss sie sich erst den Respekt ihrer Ausbilder erarbeiten, findet neue Freunde und Verbündete und kann beweisen, dass sie geeignet ist, den Kampf gegen gemeinsame Feinde aufzunehmen. Damit war ihr Auftrag fast erfüllt und sie hätte zurückkehren können, bis jedoch ein lang vermisster Gegenstand erwähnt wird, der für die Herrin vom See unverzichtbar ist. Sie muss ihre eigenen Wurzeln in den Vordergrund rücken und sich gegen ihre neuen Freunde stellen, auch wenn dieser Versuch kaum Erfolgschancen hat.

    Es gibt reichlich Assassin’s Creed Momente, man erfährt viel über die damaligen Ziele der Gemeinschaft und erlebt mit, wie die Verborgenen langsam wachsen. Eine kleine, aber feine Gruppe bildet sich in Lunden und nimmt den Kampf gegen diejenigen auf, die schon viel mehr auf der Insel verwurzelt sind.

    Es ist ein völlig anderes Assassin‘s Creed Buch, das mir trotzdem hervorragend gefallen hat. Ich mag die Geschichte aus der Sicht der Hexenkriegerin aus Avalon, sowie die Vermischung mit alten Sagen. Die Charaktere passen in die Zeit. Die Situationen sind stimmig, spannend und gefahrvoll und Beschreibungen und Schreibstil sind hervorragend.

    Das Hörbuch wird gelesen von Marylu Poolman. Ihre angenehme Stimme ließ mich perfekt in die Handlung abtauchen. Die Stimme passt zur Protagonistin und die anderen Charaktere sind ebenfalls wiedererkennbar.

    Eine Empfehlung für alle Fans der Buchserie und jeden Fantasyfan, der Hexenkriegerinnen und alte englische Sagen liebt. Das Buch funktioniert auch ohne Assassin’s Creed Vorkenntnisse hervorragend und die Geschichte rund um das Artefakt ist sicher auch für Fans der Erzählungen über die Herrin vom See lesenswert.
    Kucharzak, D: Fabula Ensis Kucharzak, D: Fabula Ensis (Buch)
    07.09.2022

    Drei Menschen als Spielbälle im Kampf Geister gegen Dämonen

    Die Autoren entführen uns in eine dystopische Cyberpunk-Welt, die vor großen Veränderungen steht. Japanische Todesgeister, Shinigami, versuchen die Dämonen, Tengu, daran zu hindern, die Welt Sidus, die von Clans geleitet wird, zu übernehmen. Dabei spielen drei Menschen eine wichtige Rolle, die sie teilweise zu Statisten werden lässt. Ein Kampf beginnt, der nur schlimm enden kann.

    Lilith Korn und DeSade haben eine sehr dichte, bedrückende, japanisch geprägte Welt erschaffen, in der sich die Geschichte zuträgt. Die Charaktere sind sehr unterschiedlich, und Spannung, Einblicke in die Hintergründe und Action bauen sich langsam auf. So kann man zu Beginn des Buches definitiv nicht vorhersehen, wohin die Reise gehen wird.

    Kriegerin Jin, die tausend Jahre geschlafen hat, erwacht und wird von einem Shinigami besessen. Er kennt sich viel besser in der aktuellen Zeit aus und hilft ihr, sich zurechtzufinden. Dabei lässt er sie jedoch nie vergessen, wer in Wirklichkeit Kontrolle über ihr Handeln hat. Dawey kehrt nach fünfzehnjähriger Verbannung zu seinem Meister zurück. Der alte Shaolin-Mönch steht kurz vor seinem Lebensende und überträgt dem jungen Mönch ein Erbe, das ihn zu einer der Hauptfiguren in der bevorstehenden Schlacht machen wird. Und Kiaji hat seine Ausbildung fast vollendet und steht vor seinen letzten Prüfungen, die seine Befähigung zur Übernahme der Ryushen-Clanführerschaft bestätigen sollen. Ein Schritt, der ihn in die Geheimnisse seines Clans einweiht und sein bisheriges Leben auf den Kopf stellen wird.

    Die stark in japanischer Tradition verwurzelte Geschichte hat mich fasziniert. Es gibt so viel Neues zu entdecken, so viel Wissen aufzusaugen und mitzuerleben, wie die drei Hauptcharaktere auf den Höhepunkt der Handlung zustreben. Es ist eine Geschichte, die Fans von Cyberpunk-Abenteuern lieben dürften. Fans der japanischer Mythenwelt ebenso und alle, die für sich gerne etwas Neues entdecken wollen.

    Die Handlung ist durch die wechselnden Protagonisten sehr abwechslungsreich. Dadurch wird auch die Spannung hochgehalten, da man doch wissen will, wie es mit dem einzelnen weitergeht. Trotz der von unserer sehr unterschiedlichen Welt liest sich das Buch hervorragend. Die fesselnde Geschichte, die faszinierenden Charaktere und der über allem drohende Kampf zwischen Geistern und Dämonen garantieren mitreißenden Lesespaß.

    Fabula Ensis ist ein Buch, dass mir sehr gut gefallen hat und ich hoffe, dass es neben einigen Kurzgeschichten bald weitere Bücher in dieser Welt geben wird.
    Strohmaier, M: Traumwandler: Band 2 Strohmaier, M: Traumwandler: Band 2 (Buch)
    07.09.2022

    Es wird dunkler in Asras Leben

    „Der Fall des Monsters“ ist eine sehr starke Fortsetzung des ersten Teils. Wer allerdings vermutet, dass es so weitergehen wird, wie bisher, wird sich schnell eines anderen belehren lassen müssen. Auf Asra wartet ein Höllenritt, der sie zu zerstören droht. Alles, was sie meinte zu wissen, wird auf den Kopf gestellt. Viele offene Fragen werden geklärt, die man sich im ersten Teil nicht getraut hätte zu stellen.

    Der zweite Teil der Trilogie schließt direkt an den ersten an. Asra ist wieder in Arkana, doch diesmal geht einiges schief. Dies ist jedoch nur der Anfang der schlechten Nachrichten. Die Traumwandlerin muss erfahren, dass sie ihr eigenes Schicksal mit vorbereitet hat. Alte Freunde versuchen sie zu unterstützen, aber ein Verrat führt dazu, dass sich der Schleier um die Geheimnisse in Arkana lüftet. Für sie bedeutet dies allerdings, dass sie diese Welt wohl nicht mehr lebend verlassen wird. Oder gibt es doch noch Rettung von unerwarteter Seite?

    Eigentlich sollte ich gar nichts über die Handlung verraten, außer, dass es sich unheimlich lohnt, sich auf die Geschichte einzulassen. Es fügt sich alles so toll zusammen und zerreißt einen trotzdem beim Lesen. Wer einmal so richtig mit der Protagonistin mitleiden möchte, ist hier an der richtigen Stelle. Gefühlsachterbahn oder eher Gefühlshorrorbahn trifft es wohl ziemlich gut. Einfach toll, wie die Geschichte das hohe Niveau problemlos halten kann.

    Zum Glück ist der dritte Teil gerade erschienen und ich kann direkt weiterlesen. Wie schon bei Band eins kann ich das Dark Fantasy Buch jedem empfehlen, der das Genre mag.
    Dark Rome Michael Sommer
    Dark Rome (Buch)
    07.09.2022

    Ein etwas anderer Blick auf das Leben der Römer

    Unser Bild vom „alten Rom“ ist geprägt von Film und Fernsehen. Orgien, verrückte Kaiser und Wagenrennen fallen uns allen wohl als erstes ein, wenn es um dieses Thema geht. Für Historiker und Archäologen hat sich in den letzten Jahren jedoch ein wesentlich ambivalenteres Bild ergeben. Und davon weiß Michael Sommer, Professor für Alte Geschichte in Oldenburg, wunderbar zu erzählen. Inwieweit dies jetzt wirklich das "dunkle" Rom ist, mag jeder für sich selbst entscheiden. Hier ist dem Lektor bei der Titelwahl ein bisschen sehr die Fantasie durchgegangen. Von Sommer selbst kommt hier das Bild des Blicks durchs Schlüsselloch auf das Leben hinter der großen Geschichte.

    Begeistert von seiner Online-Vorlesung auf YouTube zu den Punischen Kriegen, habe ich „Dark Rome“ noch vor dem Erscheinen auf meine Wunschliste gepackt. Und ich habe es nicht bereut. Prof. Sommer versteht es die Gegensätze und Entwicklungen dieser Gesellschaft, die uns in vieler Hinsicht so ähnlich und doch so fremd ist, lebendig und in moderner Sprache zu vermitteln. Dabei nutzt er die vorhandenen Schriftquellen mit klarem und kritischem Blick, denn auch antike Texte wurden an ihrer Leserschaft orientiert. Wer wollte es sich schon mit dem Kaiser verderben, indem man den Vorgänger zu sehr lobte?

    Es war mir zum Beispiel nie bewusst, dass es damals lange Zeit kein staatliches Druckmittel zur Durchsetzung von Gesetzen gab. Polizei und Staatsanwaltschaft kamen erst später. Gerechtigkeit basierte darauf, dass man den richtigen Anwalt und Ermittler hatte. Überhaupt wurde vieles, wofür wir nach dem Staat rufen, von der Gemeinschaft geregelt. Der Patron empfing seine Klientel im Tabularium und regelte die großen und kleinen Angelegenheiten in diesem öffentlichen Raum inmitten seines Privathauses.

    Am Schluss stand für mich wieder einmal die Erkenntnis, dass die Welt der Antike uns näher ist, als wir denken.

    „Dark Rome“ ist meine Empfehlung, um ab und zu mal in die Ursprünge unserer Zivilisation abzutauchen. So habe ich es mir gerne zur Arbeitspause mitgenommen und darin geschmökert. Die klare Unterteilung der Themen in einzelne Kapitel lädt geradezu dazu ein.

    Gut hörbar ist auch die Lesung von Peter Bieringer, dessen sachlicher Tonfall bestens passt. Ich bevorzuge aber die Druckversion aufgrund des Themas. Zurück zu blättern ist einfacher als zu spulen.

    Ich gebe dem Buch vier von fünf Sternen, da mir der Titel zu reißerisch ist. Die Verwechslung der Apostel Paulus und Petrus ist zwar ärgerlich, wird aber hoffentlich bei der nächsten Auflage bereinigt. Meine Wunschliste wird wohl noch um den einen oder anderen Titel von Prof. Sommer ergänzt.
    In Vino Veritas Amalia Zeichnerin
    In Vino Veritas (Buch)
    03.09.2022

    Selbstmord im Bekanntenkreis von Mrs und Mr Fox?

    Auch im zweiten Fall für Mrs und Mr Fox hat die Polizei den „Fall“ für abgeschlossen erklärt. Es geht um den möglichen Selbstmord eines Lt Col Horatio Holbrooks, mit dessen Familie sie durch die bevorstehende Hochzeit ihres Sohnes bald verknüpft sein werden. Zusätzlich gibt es viel über die militärische Vergangenheit von Clarence zu erfahren. Reichlich Verdächtige warten darauf überprüft zu werden und der Einblick ins Londoner Leben des Jahres 1879 gestaltet sich sehr abwechslungsreich.

    Der zweite Band kann dank der abgeschlossenen Geschichte unabhängig vom ersten gelesen werden. Allerdings empfehle ich es trotzdem, erst den ersten zu lesen um sich noch besser in die Hauptcharaktere hineinversetzen zu können. Mabel und Clarence sind ein Paar, dem ich wieder sehr gerne beim Ermitteln zugeschaut habe. Diesmal gibt es vor allem Hintergrundinfos zu ihm und zu ihrer gemeinsamen Zeit nach seiner Verletzung im Krieg. Der Mann hat wirklich schon einiges durchmachen müssen.

    Der Fall selbst ist sehr mysteriös, Lt. Col Horatio Holbrooks hat sich selbst vergiftet, obwohl er das Trinken aufgegeben hat, es keinen Abschiedsbrief gibt und es Spuren gibt, die darauf hinweisen, dass er nicht alleine war. Dies interessiert die Polizei jedoch wenig und so müssen Mrs und Mr Fox als Freunde der Familie die Spuren verfolgen, mehr oder minder wilde Theorien aufstellen und langsam aber sicher den Täter einkreisen.

    Wie auch im ersten Teil haben mir Setting, Charaktere, Ermittlungen und die falschen Fährten sehr gut gefallen. Ein bisschen stutzig hat mich die Mordmethode gemacht. Wenn ich mich nicht irre, hätte man von dem Gift eine so große Menge zu sich nehmen müssen, dass man sie nicht in einem Glas Wein hätte verbergen können. Aber ansonsten entwickelt sich alles schön logisch, die Kriegsgeschichten sind interessant und die Gedanken, die man sich damals über soziale Verpflichtungen und Tabus gemacht hat, spannend.

    Mich hat auch der zweite Teil überzeugt, und so kann ich ihn allen Cozy Krimi Fans empfehlen. Die Serie versetzt uns in eine spannende Zeit in der nicht nur das Leben, sondern auch die Ermittlungen anders verlaufen. Allerding sollte man beim Lesen vielleicht darauf verzichten, ein gutes Glas Rotwein dazu zu trinken.
    Miss Merkel: Mord in der Uckermark Miss Merkel: Mord in der Uckermark (MP3)
    03.09.2022

    Deutschlands bekannteste Politikerin im Ruhestand auf heißer Spur in der Uckermark.

    Seit sechs Wochen hat Klein-Freudenstadt am Dumpfsee neue Einwohner. Erstaunlich unaufgeregt haben die Einwohner darauf reagiert, handelt es sich doch um die Ex-Bundeskanzlerin Angela Merkel, ihren Ehemann Joachim Sauer ("Sauer, wie lustig, nur anders."), seines Zeichens Quantenchemiker, ihren gemeinsamen Personenschützer Mike und einen Mops namens Putin.

    So ganz eingelebt haben sie sich noch nicht. Dank des Bewegungsmangels in den letzten Jahren passen die Wanderklamotten, die sie sich vor 5 Jahren gekauft hat, nicht mehr. So trägt sie immer noch ihre berühmte Kombi aus schwarzer Hose und buntem Blazer zum Gassigehen mit Putin. Nicht die einzige Reminiszenz an die Zeit in der Bundeshauptstadt. Deshalb zögern die Drei die Einladung von Freiherr Philipp von Baugenwitz zum Weinfest anzunehmen.

    Eigentlich hatte die Ex-Kanzlerin geplant, einen Apfelkuchen zu backen und anschließend den neuen Fernseher mit einer Live-Übertragung aus der New Yorker MET einzuweihen. Doch wie soll man sich im neuen Fachwerkhäuschen einleben, wenn man das Umfeld nicht kennt?

    Wie soll Angela dann auch wissen, dass sie den Gastgeber wenige Stunden später in einem Verlies tot auffinden wird?

    Die Polizei zeigt kein großes Interesse an der Aufklärung. Und so machen sich Miss Merkel und ihr Puffel auf die Spurensuche à la Sherlock Holmes und Jessica Fletcher ("Mord ist ihr Hobby").

    David Safier, der das Buch ohne Wissen der echten Angela Merkel geschrieben hat, mischt den Plot mit einer Auswahl von skurrilen Charakteren, angefangen mit der Obstbäuerin Angela, der örtlichen Vertreterin der AfD, über die Ex-Freifrau und deren aufmüpfiger Tochter (YouTube/Instagram-Influencerin) bis zur farbigen, schwangeren Leiterin des örtlichen Touristikbüros aus Hartz-IV-Basis.

    So wird der Mord beim Zuhören fast zur Nebensache. Nana Spiers ("Buffy") Stimme und Leseweise sind mir noch von "Mieses Karma" (ebenfalls von D. Safier) vertraut. Ihr leicht ironischer Unterton passt wunderbar zu diesem amüsanten Cosy Crime.

    Die großen und kleinen Alltagsprobleme, ebenso wie kleine und große Gemeinheiten, kommen mir so bekannt vor. Safier geht liebevoll mit seinen Protagonisten um. Jegliche Ähnlichkeiten mit lebenden Personen sind rein zufällig, aber gewollt. Daher kann ich dieses Hörbuch über alle Parteigrenzen hinweg aus ganzem Herzen empfehlen. Denn Deutschlands bekannteste Politikerin ist in Rente und nun ist Mord ihr Hobby.

    Wer sich, wie ich, ein bisschen in diese Ansammlung von skurriler Menschlichkeit verliebt hat, auf den wartet auch schon der nächste Todesfall mit "Miss Merkel: Mord auf dem Friedhof".
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