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    utaechl Top 100 Rezensent

    Aktiv seit: 01. Mai 2019
    "Hilfreich"-Bewertungen: 10
    129 Rezensionen
    Das Mühlenreich Das Mühlenreich (Buch)
    17.06.2022

    Eine Märchenwelt hinter dem Mühlenbach wartet darauf, erforscht zu werden

    Das Mühlenreich ist eine phantastische Geschichte um die Suche nach Verlorenem und die Lösung einer Begebenheit in der Vergangenheit. Es ist ein tolles Märchen, bei dem die Märchengestalten hauptsächlich aus der Insektenwelt stammen.

    Fabienne Siegmund schafft es hervorragend ihr Mühlenreich bildlich vor den Augen des Lesers entstehen zu lassen. Es ist angefüllt mit reichlich Gefahren, spannenden Ereignissen und einer kleinen Portion Glück. Sofia, die als Kind öfter in diese Welt eingetaucht ist, kommt nun als Erwachsene ins Haus ihrer Großeltern zurück, um, kaum angekommen, sich mit gewissen Ereignissen aus ihrer Vergangenheit auseinandersetzen zu müssen, die sie komischerweise völlig vergessen hat.

    Neben der einzigartigen Welt sind die Charaktere eine weitere Stärke des Buches. Sofia sammelt auf ihrem Weg durch das Mühlenreich einige Freunde zusammen, hat reichlich seltsame Begegnungen und muss sich mit vielen seltsamen Gestalten auseinandersetzen. Sogar die Handlungen der „Bösewichte“ ist hervorragend nachvollziehbar. Rundum eine Schar von Personen, die einem sofort ans Herz wächst.

    Da es Teil 1 ist, hoffe ich, dass es bald eine Fortsetzung gibt, auch wenn die Handlung dieses Teils abgeschlossen zu sein scheint. Bis dahin bleiben wohl nur eigene Ideen, um das Mühlenreich nicht dem Vergessen auszusetzen.

    Der Schreibstil ist sehr angenehm lesbar, die Charaktere haben reichlich Tiefgang und handeln nachvollziehbar. Es ist alles schön märchenhaft und die Handlung wird im Verlauf des Buches immer düsterer. Eine phantastische Geschichte, die ich jedem ans Herz legen möchte, der sich gerne in andere Welten versetzt, das Träumen nicht verlernt hat und miterleben möchte, was sich hinter der Brücke über den Mühlenbach ereignen kann.
    Die Welt der Orks Michael Peinkofer
    Die Welt der Orks (Buch)
    10.06.2022

    Gleichbleibend hervorragend

    Balbok und Rammar erleben nun schon ihr sechstes Abenteuer und konnten mich wieder mit Action, Humor und tollen Ideen überzeugen. Es lohnt sich immer wieder, bei den beiden vorbeizuschauen.

    Die „unfreiwilligsten Welt-Retter“ sind zurück. Sie hätten als Könige der Fernen Gestade eigentlich ein paar ruhige Jahre verdient gehabt, aber wie es das Schicksal will entdecken sie einen kleinen Orkling in einem neu entstandenen Krater. Sie nehmen sich erst widerwillig und dann mit vollem Herzen seiner an und bekommen kaum mit, wie sie dadurch in ein Abenteuer gezogen werden, bei dem sich ihr Weg trennt und sie sich auf unterschiedlichen Seiten wiederfinden.

    Michael Peinkofer ist es wiederum gelungen, sich ein tolles Abenteuer für die beiden auszudenken. Es bringt Spaß den wohlbekannten Charakteren bei ihren orkischen Unternehmungen zuzusehen. Das schnell wachsende Kleinkind bringt neuen Schwung in die Sache und die sich daraus entwickelte Welt-Retter Aufgabe hat es in sich. Actionreich, humorvoll, angereichert mit gelungenen neuen Charakteren habe ich mich gefesselt durch die Handlung treiben lassen. High-Fantasy, bei der man hervorragend genießen und abschalten kann.

    Die orkische Sichtweise auf die Welt macht die Serie besonders und wie der Autor beweist gibt es immer noch neue Aspekte kennenzulernen. Die beiden Charaktere sind schön unterschiedlich, ohne jedoch ihren orkischen Kern jeweils zu verraten. Die Begebenheiten sind zum Schmunzeln und laut Auflachen, es geht ziemlich zur Sache nur um dann wieder mit ans Herz gehenden Momenten zu glänzen.

    Fans der Serie können bedenkenlos loslesen, Neueinsteiger können diesen Roman ebenfalls ohne Vorkenntnisse lesen, da er für sich alleine steht, aber der Genuss der anderen Bände kann sicher nicht schaden. Fantasy, die sich nicht zu ernst nimmt und eine andere Seite der sonst eher Menschen oder Elfen dominierten Literatur zeigt.
    Schatten über Whitechapel Sandra Binder
    Schatten über Whitechapel (Buch)
    10.06.2022

    Was wäre, wenn Jack the Ripper 130 Jahre nach den Morden wieder zuschlägt

    Wie der einmal ein Überraschungsbuch, das mich begeistern konnte. Der Jack the Ripper Mythos kriegt eine neue, dämonische Wendung und neben reichlich Infos zu den eigentlichen Morden beschließt Jack einfach noch einmal von vorne zu beginnen.

    Maxine Atwood arbeitet in London als Privatdetektivin und muss mehr als 130 Jahre nach der Mordserie an Prostituierten erkennen, dass Jack the Ripper wieder aufgetaucht zu sein scheint. Wie schon damals nimmt er Kontakt mit ihr auf und macht sich einen Spaß daraus, sie in die Irre zu führen, während die Zahl der Opfer wächst.

    Sandra Binder versteht es stimmungsvoll das damalige und heutige London mit Leben zu füllen. Die Tatbeschreibungen sind nichts für Zimperliche, zu denen auch Maxines Gehilfe zu gehören scheint. Man erfährt nebenbei viel über die damaligen Taten und kann so leicht die Bezüge zu den neuen Fällen ziehen. Die Handlung wird aus Maxines Ich-Perspektive erzählt, so dass man hautnah miterleben kann, wie viel Kraft sie der Kampf gegen den Ripper gekostet hat und kostet.

    Der Twist mit dämonischen Kräften und der Oberwelt, aus der sie verbannt wurde funktioniert hervorragend und ermöglicht es ideal den mysteriösen Serienkiller in unsere Zeit zu versetzen. Mir hat die Geschichte sehr gut gefallen. Sie ist spannend, mitreißend und fesselnd, mit tollem Hauptcharakter und würdigem Gegner. Ein Buch für Fans des Rippers und toller Urban Fantasy.
    Talus - Die Magie des Würfels Liza Grimm
    Talus - Die Magie des Würfels (Buch)
    09.06.2022

    Magischer Abschluss der Dilogie

    Die Magie des Würfels lässt nichts zu wünschen übrig. Ein toller Abschluss des Zweiteilers voller Überraschungen, Charakteren, die einiges zu erleiden haben und einem Würfel, der die Strukturen der Welten durcheinanderbringen kann. Urbane Fantasy, wie sie besser kaum sein kann.

    Der zweite Teil setzt kurz nachdem an, womit der erste Teil endete. Talus wurde eingesetzt und es geht daran herauszufinden, welche Folgen dies hat. Die schon bekannten Charaktere müssen sich den neuen Herausforderungen stellen und vor allem Erin erfährt ziemlich viel Neues über ihre Herkunft. Dabei wird es nicht nur für sie, Kaito und Noah gefährlich, während die gesamte Unterwelt Edinburghs vor Veränderungen steht.

    Die Erzählweise, Beschreibungen und Gespräche sind wie im ersten Teil hervorragend und es fällt leicht sich in Charaktere und Ereignisse hineinzuversetzen. Eine tolle Atmosphäre, die mitreißt. Dabei hat mich vor allem die eine oder andere Wendung überrascht und mitgenommen. Ist schon toll, was Liza Grimm ihren Charakteren so zumutet.

    Schade, dass Erins Geschichte nun schon endete. Von mir aus hätte sie ruhig weitergehen dürfen. Alle, die den ersten Teil gelesen haben, werden sicherlich auch schon den zweiten verschlungen haben. Allen anderen sei diese tolle Dilogie ans Herz gelegt. Für Hexenfans und solche, die es werden wollen.
    Das Archiv des Teufels Das Archiv des Teufels (Buch)
    07.06.2022

    Ein dunkler Schatten liegt über dem Beginn der Bundesrepublik

    Das Archiv des Teufels ist ein Thriller der uns in die Zeit des Kalten Krieges versetzt und von einem Nachrichtendienstoffizier handelt, der es sich zum Ziel gesetzt hat, hochrangige Nazis zur Strecke zu bringen, die nach dem Krieg unbehelligt auf hohen Posten weitermachen können. Ein brisantes Thema, mit dessen Beschäftigung in Thrillerform mir sehr viel Spaß gemacht hat.

    Die amerikanische Besatzungsmacht hat wohl nach dem Krieg dafür gesorgt, dass auch einige ehemalige hochrangige Nazis unerkannt in der neuen Republik auf wichtigen Posten landen. Dazu gehört auch Sigfried Heiderer, der als Minister 1952 im Kabinett Adenauers sitzt. Einen viel gefährlicheren Gegner hätte sich Major Robert Bennett für seinen wahrscheinlich letzten Auftrag in Deutschland kaum wünschen können, da dieser für den Tod seines Bruders verantwortlich ist.

    Man bekommt im Verlauf der Handlung einen gelungenen Blick auf die damalige Zeit und die schwierigen und fragwürdigen Entscheidungen, die dazu führten, dass Nazis ihre Vergangenheit erfolgreich löschen konnten, um als neue Eckpfeiler der Republik dienen zu können. Die Geschichte ist sehr spannend und bewegend erzählt, Robert eignet sich sehr gut als Identifikationsfigur und man leidet gerne mit, wenn sein Auftrag mal wieder nicht ganz so gradlinig verläuft.

    Der Autor führt uns in eine Zeit, in der es wohl reichlich Verdrängung gab und deren Wahrheit schmerzt. Es ist schon verwunderlich, wie viele Nazis plötzlich nichts mehr von ihrer alten Einstellung gewusst haben wollen und mit ihren Kriegsgewinnen weiter gut die nächsten Jahre durchstehen konnten. Eine richtige oder eine fragwürdige Entscheidung der Besatzungsmächte? Eine schwierige Frage, die jeder für sich beantworten muss.

    Somit stimmt bei dem historischen Thriller/Krimi alles, Charaktere, Handlung, Setting und ein Thema, mit dem sich ruhig jeder befassen sollte. Eine Empfehlung für alle, die Krimis zum Mitdenken lieben und die gerne in unsere nicht allzu ferne Geschichte eintauchen.
    Prison Healer (Band 1) - Die Schattenheilerin Lynette Noni
    Prison Healer (Band 1) - Die Schattenheilerin (Buch)
    04.06.2022

    Gelungenes neues Fantasysetting mit tollen Charakteren

    Die Schattenheilerin ist ein Buch, bei dem ich überhaupt nicht wusste, was ich zu erwarten habe. Umso mehr bin ich begeistert von Charakteren und Handlung. Ein ungewöhnliches Setting, eine schnell ans Herz wachsende Hauptcharakterin und eine Aufgabe, über die man gerne mehr erfahren will.

    Der australischen Autorin Lynette Noni ist mit Prison Healer eine Fantasy-Trilogie gelungen, die mit vielen neuen Ideen überzeugen kann. Der erste Teil ist in sich abgeschlossen, wobei man natürlich nicht drum herumkommen wird, die anderen Teile lesen zu wollen. Eine sehr schöne, dem Lesealter entsprechende Liebesgeschichte darf nicht fehlen und ist ein guter Kontrast zu den unbarmherzigen Bedingungen in Zalindov, dem härtesten Gefängnis Wenderalls.

    Gelesen wird das Hörbuch hervorragend von Nina Reithmeier, der ich gerne 14,5 Stunden gelauscht habe. Ihre angenehme Lesestimme wird durch unterschiedliche Betonungen und Stimmhöhen für die Charaktere zum Genuss.

    Kiva sitzt schon zehn Jahre im Gefängnis, arbeitet als Heilerin in der Krankenstation und konnte nur Überleben, weil sie Informationen an den Gefängnisvorsteher weitergibt. Von ihrer Familie wurde ihr Hoffnung gemacht, dass sie irgendwann befreit werden wird, doch die Hoffnung darauf ist in den Jahren geschwunden. Eines Tages muss sie sich um die Rebellenkönigin Tilda kümmern und, um sie zu retten, sich an ihrer Stelle einem Elementarurteil stellen. Eine Momententscheidung, die den Weg ihres Lebens entscheidend verändern wird.

    Ich liebe die Beschreibungen der Arbeit im Gefängnishospital, den Alltag hinter Mauern und jeden Moment, den ich mit Kiva verbringen konnte. Sie ist einfach ein Charakter, der mir sehr gut gefallen hat. Dies gilt auch für ihr Umfeld, ihre Wächterin, ihren Gehilfen und den einen oder anderen Mitgefangenen. Alle Ereignisse werden sehr realistisch beschrieben und es geht schon ziemlich hart zur Sache, wodurch sich das Lesealter erklärt. Das Leben als Strafgefangene ist halt nicht einfach und das Überleben eher Glückssache.

    Langsam weben sich dann immer mehr fantastische Elemente in die Handlung ein und der Hospitalalltag erweitert sich dank dem vierteiligen Elementarurteil soweit, dass schließlich nicht einmal mehr die Mauern des Gefängnisses undurchdringbar scheinen.

    Ich bin begeistert vom ersten Teil der Trilogie und hoffe, dass auch die anderen beiden Bände diese Stimmung bei mir erzeugen können. Prison Healer ist anders, einmalig und klasse und ich kann sie nur jedem Fantasyfan ab 14 Jahren empfehlen. Ein Buch, dass bei mir einen bleibenden Eindruck hinterlassen hat!
    Der Herr der Augenringe J. R. R. Tollkühn
    Der Herr der Augenringe (Buch)
    03.06.2022

    Neuübersetzung eines Parodie-Klassikers

    1991 erschien im Goldmannverlag die erste Übersetzung des Herrn der Augenringe und da ich damals gerade die Trilogie gelesen hatte, musste ich natürlich auch diese Parodie haben und konnte mich köstlich über die Abenteuer von Dildo und Frito Windbeutel und seinen Freunden amüsieren. Damals gab es nur den Zeichentrickfilm und noch keine weiteren Filme, die inzwischen den Bekanntheitsgrad des Herrn der Ringe um einiges gesteigert haben sollten. So ist es nur verständlich, dass der Herr der Augenringe in die Bücherregale zurückkehrt.

    Im letzten Monat ist die Neuübersetzung von Max Limper erschienen und aus Dildo und Frito sind Dildo und Froyo Poplin geworden und auch ansonsten wurde die Handlung sehr gut modernisiert, ohne den doch meist eher deftigen Humor zu vernachlässigen.

    Die Handlung dürfte weitestgehend bekannt sein, da sich das Buch nur an diejenigen wenden dürfte, die schon mal auf die eine oder andere Form Kontakt zum Herrn der Ringe gehabt haben. Ein Ring muss von einer Gruppe unterschiedlichster Gestalten ans andere Ende der Welt gebracht werden. Die Etappen sind in der Parodie sehr gut wiedererkennbar, auch wenn der eigentliche Handlungsverlauf natürlich weit entfernt vom Original ist.

    Auch nach all den Jahren kann ich immer noch über die Geschichte schmunzeln und lachen, habe mich über die modernen Anspielungen gefreut und mich voller Nostalgie an die Zeit zurückerinnert, als ich das Buch zum ersten Mal gelesen habe. Man darf nicht zu subtilen Humor erwarten, dafür reichen die 190 Seiten wohl nicht aus. Das Vorwort beschreibt genau, was der Sinn des Buches ist: Geld zu verdienen. Und das dürfte sicherlich gelingen. Dafür wird der Leser mit einer etwas anderen Sicht auf das einzigartige Fantasyepos belohnt und kann sich je nach Gemütslage mehr oder weniger an den Einfällen des Autoren erfreuen. Dank der Neuübersetzung merkt man der Geschichte nicht mehr an, dass sie aus dem Jahre 1969 stammt und so kann ich es jeden empfehlen, der seine Herr der Ringe Sammlung um eine Parodie erweitern möchte. Ein Buch sicherlich nicht für jedermann, aber bestimmt für alle, die wissen wollen, warum Froyo anfangen will, Scrabble zu spielen.
    Affenhitze Affenhitze (Buch)
    29.05.2022

    Wohlfühl-Regionalkrimi mit Kluftinger-Charme

    Nach elf Krimis wurde es nun endlich auch für mich Zeit, sich mit dem neuen Kluftinger zu befassen. Und Affenhitze hat mir sehr gut gefallen. Das Hörbuch wird von den Autoren und Martin Umbach hervorragend gelesen, wobei ich mir für die weiblichen Rollen noch eine Mitleserin gewünscht hätte.

    Die Wiege der Menschheit liegt im Allgäu, damit hätte wohl kaum jemand gerechnet, genauso wie mit der anhaltenden Hitze, die nicht nur Kluftinger das Ermitteln erschwert. Archäologieprofessor Brunner, der Teile des Skeletts des Urzeitaffen „Udo“ in einer Tongrube entdecket hat, wird dort bei einem Pressetermin von einem Schaufelbagger überrollt aufgefunden. Verdächtige scheint es genug zu geben und mit der Zeit werden es immer mehr. Kluftinger übernimmt selbst die Ermittlungen und muss sich nicht nur mit den Verdächtigen, sondern auch mit dem Internet und seinen Tücken auseinandersetzen.

    Die Autoren haben es geschafft eine interessante Mischung aus unterschiedlichsten Thematiken zusammenzufügen, so dass sich immer neue humorvolle Momente für Kluftinger ergeben. Er entdeckt Facebook für sich, lernt seine Kollegen neu kennen, versucht sein altes Gerümpel zu retten und muss sich mit einer Sekte und einem Grubenbesitzer auseinandersetzen. Hinzu kommt noch die Tagesmutter für seine Enkelin, reichlich Allgäuer Gefluche und die Affenhitze.

    All diese Elemente erzeugen für mich eine Wohlfühlatmosphäre, so dass ich gerne den 16 ½ Stunden Hörbuch gelauscht habe. Es gibt viel zu lachen und zu schmunzeln, es ist spannend und das Buch wird perfekt von den drei Stimmen vorgelesen.

    Spannend ist, wie weit der Interims-Polizeipräsident doch von der heutigen Welt entfernt zu sein scheint. Sowohl seine Englischkenntnisse, als auch sein ziemlich appfreies Smartphone, zu steuernde Drohnen und die naive Herangehensweise an die Herausforderungen der modernen Welt sorgen für reichlich skurrile Momente. Bestellungen in einem hippen Bowl-Restaurant können sich da schon sehr ungewöhnlich entwickeln, ganz zu schweigen von dem kleinen Abstecher, den Kluftinger sich dabei leistet.

    Also für mich ist es ein toller Regionalkrimi mit einem echten, sich oft überschätzenden Original als Hauptcharakter, der sich in immer wieder humorvollen Situationen wiederfindet und sie irgendwie meistert. Die Mischung der Verdächtigen ist interessant und gelungen und die namensgebende Affenhitze bekommt reichlich Raum. Ein Krimi für alle, die Regionalkrimis lieben und die gerne jemandem über die Schulter schauen, dem man privat eher aus der Ferne beim Meistern des Lebens zuschauen möchte. Ein toller 12. Fall, dem hoffentlich noch viele folgen werden.
    Die drei ??? und das Gespensterschloss Christopher Tauber
    Die drei ??? und das Gespensterschloss (Buch)
    29.05.2022

    Gelungene Umsetzung des Klassikers

    Die drei ??? und das Gespensterschloss war 1964 der erste Roman der Serie, der in den USA veröffentlicht wurde und somit die Grundlage für die immer noch laufende Serie legte. Es passt, dass man die Graphic Novel Serie nun auch mit dieser spannenden und ein bisschen gruseligen Geschichte beginnt.

    Die Handlung dürfte jedem ???-Fan bekannt sein, der sie vielleicht vor vielen Jahren in Buchform gelesen und dann immer wieder als Hörspiel gehört hat. Die Graphic Novel hält sich sehr genau an die Vorlage und schafft es hervorragend die Handlung in Bilder umzusetzen. Ich musste mich an den „Klassiker“-Stil, der an Comics aus den 60er Jahren erinnern soll, gewöhnen, da ich in den letzten Jahren doch andere Zeichenstile gewöhnt bin. Doch schließlich hat es auch mich gepackt und die etwas blasse Farbgebung viel mir nicht mehr negativ auf und ich konnte mich in den Bildern und der Handlung verlieren.

    Die bildliche Umsetzung der Charaktere sind sehr gut getroffen. Das reicht von Justus, Peter und Bob über Albert Hitfield, dem eine gewisse Ähnlichkeit zu einem bekannten Regisseur nicht abzusprechen ist, Skinny Norris, Tante Mathilda, Onkel Titus und so weiter. Die Handlungsorte sind klasse gezeichnet, die Gruselstimmung im Schloss kommt perfekt rüber und Text und Bild bilden eine perfekte Einheit.

    Mir hat diese erste Graphic Novel mit Retrocharme sehr gut gefallen und ich freue mich schon auf weitere Umsetzungen der Romane. Für alte und junge Fans der ??? sehr zu empfehlen und eine tolle Ergänzung zu den schon erschienenen Formaten.
    Reeve, A: Mord in der Rose Street Reeve, A: Mord in der Rose Street (Buch)
    25.05.2022

    Hervorragend gelungene Fortsetzung

    Der Mord in der Rose Street ist das zweite Buch rund um Leo Stanhope, der als Frau geboren nun ein ruhiges, unauffälliges Leben als Mann führen möchte. Doch das Schicksal hat andere Pläne, als er auf einen alten Bekannten trifft, der seine Herkunft kennt und dem er ein Alibi geben muss. Doch dies ist nur der Anfang eines spannenden und bedrohlichen Abenteuers, das Leo wieder alles abverlangt.

    Auch wenn ein Jahr vergangen ist, hat sich in Leos Leben nicht viel verändert und man findet sofort wieder in Charakter, Handlung und Umfeld hinein. Wie der Titel der Originalausgabe verrät geht es um einen Mord in einem Anarchisten-Club. Die Tote hatte Leos Adresse bei sich, so dass er selbst unter Verdacht gerät, einem alten Bekannten ein Alibi liefern und sich letztendlich um die beiden Kinder der Toten kümmern muss. Schon ist man mittendrin und kann miterleben, wie Leo mit seinen Ermittlungen beginnt, unterstützt von Rosie, die ihm schon im ersten Teil zur Seite stand.

    Das Buch hat tolle Charaktere, zeigt einen hervorragenden Blick auf das viktorianische London im Jahr 1881 und handelt von einem fesselnden Mordfall, der seine Kreise zieht.

    Gelesen wird das Hörbuch wie beim ersten Teil von Viola Müller, die Leo perfekt verkörpert und mit der man gerne der Handlung lauscht. Tempo, Rollenverteilung und Lesestil haben mir sehr gut gefallen. Ein Hörbuch, das man richtig genießen kann.

    Wie schon der erste Teil bin ich auch vom zweiten begeistert und gespannt darauf wie es weitergehen wird. Leo Stanhope ist als Charakter klasse und meistert das Leben als Transgender so gut, wie es eben geht. Als ob diese Situation nicht schon herausfordernd genug wäre, schlittert er in Herausforderungen hinein, die er einfach mit vollem Einsatz und Herzblut angehen muss. Ein historischer Krimi für Fans des ersten Teils, den man besser zuvor gelesen haben sollte. Für Liebhaber von Krimis aus dem viktorianischen England, die auf besondere Hauptcharaktere stehen.
    Tiefes, dunkles Blau Seraina Kobler
    Tiefes, dunkles Blau (Buch)
    24.05.2022

    Ein Toter im Zürichsee

    Rosa Zambrano arbeitet mit ihrem Kollegen Martin bei der Seepolizei und ermittelt im Mordfall Dr. Jansen. An diesen Arzt hatte Rosa sich zuvor wegen ihres Kinderwunsches und dem Einfrieren ihrer Eizellen gewendet. Wie sie schnell herausfinden, arbeitete er auch noch als erfolgreicher Biotech-Unternehmer und beschäftigte sich mit Genforschung. Ein interessantes Thema, über das es einiges zu erfahren gibt in Rosas ersten Fall.

    Das Setting und die Beschreibungen sind klasse und es macht Spaß Rosa bei den Ermittlungen in Zürich und Umgebung zu folgen. Es gibt sehr viel über Rosa und ihr Leben zu erfahren, genauso wie über Genforschung und Erbmaterialveränderung, ein Thema, mit dem sich die Autorin ausführlich beschäftigt hat. Der Fall entwickelt sich stetig weiter, es gibt genug Spuren, die die Ermittler beschäftigen und sogar der Reichenbachfall spielt eine Rolle.

    Trotzdem bin ich mit Rosa nicht ganz warm geworden. Irgendwie fehlte das letzte Quäntchen, um aus ihr eine realistische Hauptfigur zu machen. Die Kinderwunschhandlung, die dazu dient, um den Bezug zum Arzt herzustellen, der zarte Anbändeln mit ihrem Kollegen und ihre Familienverhältnisse sind etwas viel auf einmal.

    Die Ermittlungen leben zudem von Überraschungen, die neue Wege aufzeigen und die die Polizei etwas ferngesteuert wirken lässt. Die Verdächtigen sind dann auch vier Frauen, da der Arzt sich anscheinend keine männlichen Feinde schaffen konnte. Trotzdem führen sie zu einem zufriedenstellenden, etwas unübersichtlichen Finale, das zur Handlung passt.

    Insgesamt ein guter Krimi, der in der Fortsetzung hoffentlich noch besser werden wird. Die Thematik ist spannend, allerdings nicht mehr so neu, dass sie so ausführlich breitgetreten werden muss. Ich bin gespannt, welche Morde noch am Zürichsee stattfinden werden und ob das winterliche Setting des nächsten Krimis noch mehr Schweizer Stimmung aufkommen lässt. Ein Krimi für Zürichfans und Fans von reichlich Wissensvermittlung.
    Viral. Blutrausch Mark Benecke
    Viral. Blutrausch (Buch)
    06.05.2022

    Vampire in der Großstadt?

    Mark Benecke hat seinen ersten Kriminalroman geschrieben und sich dabei ein tolles Thema ausgesucht. Es geht um blutleere Frauenleichen. Die Ermittlungen führen in ein Milieu, in dem sich Blutsauger wohlfühlen könnten. Privatermittler und Polizei arbeiten zusammen, um die Mordserie zu stoppen, doch bis dahin gibt es noch viel zu ermitteln. Ein gelungener Fall, der für mich ruhig noch 100 Seiten hätte länger sein dürfen.

    Viral. Blutrausch ist ein moderner, aktueller Krimi. Es gibt Verschwörungstheoretiker in Form von Doktor Q, Menschen, die einem Vampir in Menschengestalt huldigen und eine Polizei, die von der Politik beeinflusst wird. Alle Themen fließen spannend in die Handlung ein, hätten aber ruhig etwas mehr Raum bekommen können.

    Die gilt auch für die Entwicklung der Charaktere. Sich dabei auf Bastian Becker, einen ehemaligen Polizisten mit Psychosen, und Janina Funke zu konzentrieren, die als Privatermittler andere Wege als die Polizei zu gehen bereit sind, ist hervorragend. Während die Polizei schnell schon einen Täter präsentieren kann, der sich auch noch in seiner Opferrolle suhlt, erkennt nur Bastian, dass dieser es nicht sein kann. Die Ermittlungsarbeit hat also gerade erst begonnen, als man schon mitten im vampirischen Umfeld angekommen ist. Doch der "Schneewittchen-Mörder" macht es ihnen nicht so einfach.

    Der richtige Täter hat es dann auch verdient, dass man als Leser froh ist, dass er erwischt wird. Es ist also ein Crime Noir Krimi, wie er sein muss: spannende Handlung, tolles Thema, interessante Ermittler und der Wunsch nach mehr.

    Deshalb kann ich auch nur hoffen, dass Mark Benecke weitere Krimis mit Bastian Becker schreiben wird. Ich fände es toll, wenn ich mehr über dessen Leben und seine Ermittlungsmethoden erfahren könnte. Ein Debut, dass Lust auf mehr macht. Das, was man zu lesen bekommt, ist spannend und unterhaltsam, weshalb ich es Fans seltsamer Kriminalfälle empfehlen kann.
    Animant Crumbs Staubchronik Animant Crumbs Staubchronik (Buch)
    05.05.2022

    Traumjob Bibliothekarin


    Animant Crumbs, kurz Ani lebt im England des Jahres 1890 und hat nur Bücher im Kopf, anstatt sich wie von ihrer Mutter erwartet auf die Suche nach einem Ehemann zu konzentrieren. Ihr bietet sich die Gelegenheit, dem beschaulichen Heim für einen Monat zu entkommen, indem sie in einer Bibliothek in London arbeitet. Eine Chance, die sie sich nicht entgehen lassen kann und die nur der Anfang eines spannenden und ans Herz gehenden Abenteuers ist.

    Das Buch in eine Kategorie einzuordnen ist gar nicht so einfach, es gibt ein paar Urban Fantasy Einflüsse, wie zum Beispiel die vollautomatische Suchmaschine, die ihrer Zeit voraus zu sein scheint. Im Zentrum steht aber Ani, aus deren Ich-Perspektive wir auch der Handlung folgen, ihre Gedanken und Gefühle und ihre buchgeprägte Vorstellung von der Welt und der Realität, die manchmal etwas anders aussieht. Es geht um reichlich Gefühle voller Auf- und Abs. Es geht also historisch und gefühlvoll zu.

    Lin Rina präsentiert ein tolles Bild der damaligen Zeit, in der man sich sofort Zuhause fühlt. Die Charaktere müssen einem einfach ans Herz wachsen, wodurch die ein oder andere Situation doppelt so schwer zu ertragen ist. Interessant ist auch der Aspekt, dass Aris Wahrnehmung der Welt vielleicht ein kleines bisschen von der Realität abweicht.

    Insgesamt ist es ein toller historischer Roman mit reichlich Platz für die sich entwickelnde Zuneigung und Liebe. Das Rollenbild der englischen Gesellschaft vor der Jahrhundertwende wird tolle eingefangen, Mr. Reed als Vorgesetzter ist schön unangenehm, die Familie wie Familie so ist und die Arbeit in der Bibliothek nicht ganz so glorreich, wie Ani es sich vorgestellt hat.

    Ein grandioses Buch zum Träumen und Mitfühlen, eine ganz besondere Geschichte eingepackt in es tolles Setting. Für alle, die mal nicht die übliche Liebesgeschichte miterleben möchten, die die Zeit um 1890 spannend finden und die einer starken, besonderen Frau über die Schulter schauen wollen, wenn sie ihren Platz im Leben findet.
    Iasanara Alexandra van Gestel - Koopmans
    Iasanara (Buch)
    04.05.2022

    Epische High-Fantasy Welt, in die es einzutauchen lohnt

    Mit 692 Seiten ist der erste Band der vierteiligen Iasanara Reihe nicht nur vom Umfang ein High-Fantasy Roman, wie man ihn sich nur wünschen kann. Unterschiedliche Rassen, eine nicht verhinderbar scheinende Prophezeiung, reichlich Action, spannende Charaktere, erotische Momente und ein bildlicher Schreibstil, mit dem man sich leicht in der Handlung verliert.

    Wir scheinen gerade im richtigen Moment in die Geschichte Iasanaras einzutauchen, da sich die Prophezeiung zu erfüllen scheint, die alles verändern könnte. Es kann ja auch nicht gut gehen, wenn Dämonen, Drachen, Orks und Elfen sich eine Welt teilen müssen. Dank wechselnder Sichtweisen erleben wir die Handlung aus unterschiedlichsten Perspektiven, zu der auch ein sexuell aktiver Drache gehört. Überraschend, wie es bei Drachens so zugeht. Da lobe ich mir die Elfen, denen dann mehr mein Daumen drücken bei den anstehenden Konflikten gilt. Irgendwie scheint es so, als ob es mehr „Böse“ als wie „Gute“ zu geben scheint, keine guten Aussichten für den Verlauf der Geschichte.

    Iasanara ist eine große, lebende Welt voller interessanter Charaktere und spannender, heftiger Konflikte. Eine große Geschichte, die groß erzählt wird. Fans des Genres und komplexer Welten werden auf jeden Fall ihren Spaß daran haben. Die Seiten verfliegen beim Lesen nur so, dass man kaum zum Durchatmen kommt. Ich wollte einfach immer wissen, wie es weitergehen wird und was mich noch erwartet und ich freue mich schon auf die nächsten Bände.

    Ein gelungener Tetralogiebeginn, der reichlich Neues bietet. Dank der vielen Charaktere ist der Einstieg vielleicht für manche nicht so einfach, doch lohnt es sich auf jeden Fall dranzubleiben. Die Charaktere sind mir schnell ans Herz gewachsen, die Erlebnisse sind spannend, die Interaktionen gelungen und der Weg, der noch vor ihnen liegt, weit.

    Ein High-Fantasy-Roman, den ich gerne weiterempfehle!
    Polizeiärztin Magda Fuchs - Das Leben, ein wilder Tanz Helene Sommerfeld
    Polizeiärztin Magda Fuchs - Das Leben, ein wilder Tanz (Buch)
    02.05.2022

    Ein gelungener Abschluss der Trilogie


    Polizeiärztin Magda Fuchs hat auch in ihrem dritten Buch einiges zu ermitteln. Es ist eine spannende, diverse Zeit im Berlin des Jahres 1924 und wir tauchen dank den Autoren mitten hinein ins wilde Leben. Ein Buch, dass die damalige Stimmung perfekt vermittelt, spannende Ermittlungen garantiert und Raum für reichlich persönliches lässt.

    Für mich war es das erste Buch der Trilogie, trotzdem habe ich mich sofort an Charaktere und Setting gewöhnt und bin in die Handlung abgetaucht. Es ist einfach eine spannende Zeit, in der nicht nur das Leben genossen, sondern einige auch über die Stränge geschlagen haben. Es ist also kein Wunder, dass Magda einiges zu tun bekommt. Eine Millionärin, die sie behandelt hat, stirbt kurz darauf und sie macht sich Vorwürfe. Doch dies ist nur die Spitze des Eisbergs. Die Ermittlungen reichen bis in Regierungskreise und ihr Mann Kuno riskiert einiges, um den Fall aufklären zu können.

    Der dritte und abschließende Fall rund um Magda führt einige Fäden zusammen, löst offene Rätsel auf und sorgt dafür, dass man zufrieden auf die Geschichte rund um die Polizeiärztin zurückschauen kann. Eine „Fortsetzung“ wird es mit „die Töchter der Ärztin“ im Herbst geben.

    Geprägt ist das Buch von den starken weiblichen Charakteren, die würdigend ihre Doppelseite im Cover des Buches erhalten haben. Celia, die hochschwanger ihre Selbstständigkeit gegenüber ihren ehelichen Verpflichtungen zu wahren versucht. Rechtsanwältin Ruth, mit der man sich besser nicht anlegt. Schauspielerin Doris, die von ganz unten es bis nach Hollywood schafft, und so weiter. Starke Charaktere, die sich gegen die männliche Dominanz durchzusetzen wissen.

    Begleitet werden sie von teilweise schillernden Charakteren, die beispielhaft für die Vielfalt der damaligen Zeit stehen.

    Mir hat diese einmalige Mischung hervorragend gefallen, ich kann das Buch und die Serie nur jedem ans Herz legen, die ein lebhaftes Bild der damaligen Zeit miterleben möchten. Ein Buch, das fesselt, bewegt und einen in einen wilden Tanz verwickelt. Es lohnt sich, dass alltägliche Leben und die nicht ganz so alltäglichen Ereignisse, die es immer wieder durcheinanderbringen, mitzuerleben und sich in Charaktere und Zeit zu versetzen. Für Fans historischer Romane und starker Frauen.
    Nur eine Fellnase vom Glück entfernt Petra Schier
    Nur eine Fellnase vom Glück entfernt (Buch)
    25.04.2022

    Duke wird es schon richten

    Alle Jahre wieder geht es um die Liebe in Lichterhaven, einem kleinen Ort an der Nordsee. Natürlich spielt dabei ein Hund keine geringe Rolle und kommt sogar selbst zu Wort. Ein absoluter Wohlfühl-Sommerliebesroman, bei dem einem einfach das Herz aufgehen muss.

    Caroline ist die Hauptfigur der Geschichte. Sie ist eine der drei Foodsisters, die sich gerade nach einem neuen Standort für ihr Geschäft umsehen müssen. Im Tierheim trifft sie auf Duke, den sie sofort ins Herz schließt, doch sie ist nicht die Einzige, die sich für ihn interessiert. Henning, eine ehemaliger Formel 1 Rennfahrer, der in seinem Heimatort ein ruhigeres Leben führen möchte, hat ebenfalls ein Auge auf den niedlichen und tollpatschigen Rottweiler-Rüden und bald auch auf Caroline geworfen.

    Es gibt reichlich spannende Ereignisse, etliches Liebesknistern und ein Finale, das einen mit einem Seufzer das Buch zur Seite legen lässt, so muss es einfach sein.

    Petra Schier ist es wieder gelungen die ideale leichte Ferienlektüre zu schreiben. Ob man das Buch nun am Strand oder weit davon entfernt in den Bergen liest, bei allen wird ein tolles Sommergefühl aufkommen und die Sehnsucht, selbst Zeit in Lichterhaven verbringen zu können. Zum Glück gibt es noch ein paar weitere Geschichten mit Hund und Liebe, die diese Sehnsucht stillen können.

    Für mich eine ideale Leseempfehlung für alle, die den Alltag hinter sich lassen und einfach einmal abschalten wollen. Ein Buch, dass durchaus in jedem Urlaubskoffer landen darf, damit wir uns auch weiterhin auf Geschichten aus Lichterhaven freuen dürfen.
    Violas Versteck Marc Raabe
    Violas Versteck (Buch)
    13.04.2022

    Äußerst befriedigendes Ende der Reihe

    Violas Versteck ist der vierte und letzte Teil der Tom Babylon-Reihe und bringt die Serie zu einem gelungenen, lohnenswerten Finale. Auf über 600 Seiten machen wir uns mit Tom auf die Suche nach seiner seit Jahren vermissten Schwester, zu deren Verschwinden es überraschend neue Spuren gibt. Doch die Zeit ist knapp, da er nicht alleine auf der Suche nach ihr ist.

    Wer die ersten drei Bände kennt, wird natürlich nicht auf die Auflösung verzichten wollen und Neueinsteigern ist das Lesen dieser auch sehr zu empfehlen. Die Hauptcharaktere sind bekannt, das Buch spielt wieder in Berlin und an anderen Orten und Schreibstil, fesselnde Orts- und Handlungsbeschreibungen und die immer hochgehaltene Spannung machen das Buch zum gelungenen Pageturner.

    Ich habe mich besonders darüber gefreut, so viele Seiten zum Abschluss der Reihe mit der Auflösung der Suche nach seiner Schwester verbringen zu dürfen. Es macht einfach Spaß, bei den Ermittlungen mitzufiebern und teilweise mit Rückblenden dahinterzukommen, wie alles zusammengehört. Einfach toll gemacht. Dr. Walter Bruckmann ist dabei ein schön psychopatischer Gegenpol, den man nur schwer durchschauen kann.

    Viel mehr muss ich auch schon gar nicht zu Violas Versteck sagen, lest die Reihe, wenn ihr sie noch nicht kennt und Thriller liebt, bei denen es vor allem um das Umfeld der Ermittler geht.
    Die Gilde der Schatten Die Gilde der Schatten (Buch)
    05.04.2022

    Fantastische Welt voller fantastischer Abenteuer

    Die Gilde der Schatten ist eine hervorragende Fantasy-Geschichte mit einer voller Leben und Abenteuer gespickten Splitterwelt. Es geht um einen Waisenjungen, dem das Schicksal einiges an spannenden Erlebnissen zugedacht hat.

    Farisio wird von der verbrecherischen Gilde der Schatten angeworben und kann nicht ablehnen, da sie die junge Ileija, um die er sich kümmert, als Druckmittel benutzen. Er beginnt seine Ausbildung als Schattenanwärter und arbeitet heimlich daran, so schnell wie möglich wieder zu fliehen, doch als er bei einem geheimnisvollen Einstufungstest mehr über die Pläne der Gilde und seine besondere Rolle dabei erfährt, findet er sich langsam mit seinem Schicksal ab, das ihn bis an den Königshof führen soll.

    Neben der tollen, sehr schön beschriebenen Welt gibt es reichlich Charaktere, die manchmal mit sehr gewöhnungsbedürftigen Namen ausgestattet wurden, ein bisschen Magie und eine rundum interessante Handlung. Farisio eignet sich ideal, um sich mit ihm zu identifizieren, sich in all die neuen Begebenheiten zu stürzen und seine Entwicklung mitzuerleben.

    Es gibt einen Einstufungstest, der ohne Hut auskommt, Unterricht in den unterschiedlichsten Gildengebieten und einen Auftrag, den nur einer annehmen kann. Die Handlung ist sehr schön aufgebaut, der Schreibstil flüssig und die Beschreibungen hervorragend bildlich, wodurch man gerne die eine oder andere Stunde zwischen den Umschlagseiten des Buches verbringt.

    Die Gilde der Schatten präsentiert eine abgeschlossene Geschichte mit zügig erzähltem Ende, die dank einiger offenen Handlungsfäden vielleicht Hoffnung auf einen weiteren Band macht.

    Mir hat das Buch sehr gut gefallen und ich kann es nur jedem Fantasy-Fan, der Abenteuer eines jüngeren Hauptcharakters miterleben möchte, wärmstens empfehlen. Die Welt ist stimmig, die Charaktere passend und die Spannung hoch. Einzig Namen wie Flinkfinger, Eisenfaust oder Freundliches Gesicht haben mich immer wieder aus dem Lesefluss herausgerissen.
    Das Rabenmädchen von Norestir Alina Schüttler
    Das Rabenmädchen von Norestir (Buch)
    24.03.2022

    Märchenhaftes Abenteuer eines Rabenmädchens

    In Das Rabenmädchen von Norestir geht es um die Suche nach einem vermissten Ziehvater, einen sprechenden Raben, um vampirische Gegner und eine Adelsfamilie, die vor einschneidenden Veränderungen steht. Für mich funktioniert das Buch als Märchen, allerdings gar nicht als Fantasy-Vampirroman oder ähnliches.

    Die Geschichte wird aus Moiras Sicht erzählt, so dass wir als Leser direkt in ihre Gedankenwelt eintauchen und alles hautnah miterleben dürfen. Sie ist in jemanden aus ihrem Dorf verliebt, traut sich dies nicht einzugestehen und kommt dann doch noch irgendwie mit ihrem Taro zusammen. Doch gleichzeitig verschwindet ihr Ziehvater, ein angesehener Kämpfer, der sich im Dorf zur Ruhe gesetzt hat, auf der Jagd nach Vampiren, die von Norden her das Land unsicher machen, nachdem sie lange Zeit Ruhe gegeben haben. Moira fällt nichts anderes ein, als sich alleine auf die Suche zu machen, unterstützt von einem sprechenden Raben, der plötzlich aufgetaucht ist. Damit beginnt ihr Abenteuer, dass sie in einen Wolfswald, zu einem Prinzen und unzähligen Vampiren führt.

    Die Geschichte ist relativ gradlinig aufgebaut, es gibt nur wenige Überraschungen, die Bösewichte taugen nicht wirklich als solche, da sie keine wirkliche Gefahr für das axtschwingende Mädchen darstellen, das sehr gut von ihrem Ziehvater trainiert wurde. Die Vampire können tagsüber agieren, auch wenn sie dann etwas geschwächt sind, was für die Handlung notwendig ist, aber halt noch mehr den Märchencharakter stärkt. Es gibt viele Zufälle und gerade passende Begebenheiten. Der Ziehvater wird viel weiter weg vermutet, als er sonst auf seinen Tagesausritten hätte sein können, Köpfe rollen schön blutig beschrieben durch gezielte Axthiebe und und und.

    Das funktioniert als Märchen, wozu auch der Schreibstil passt, der das Buch sehr leicht lesbar macht. Dagegen sprechen die blutigen Kämpfe und unangenehme Wundvernähungen, die für eine jüngere Zielgruppe, die eher von der Geschichte angesprochen sein dürfte, eher schwer zu verdauen sind.

    Das Buch lässt mich also etwas verwirrt zurück, das Buch liest sich gut weg, ist ganz unterhaltsam, auch wenn ich mich halt bei jeder Szene fragte, ob sie glaubhaft ist und es dann mit dem Verweis auf „Märchen“ hinnehmen musste. Ich weiß somit auch nicht, wem ich es empfehlen kann, Märchenfans sicherlich! Fans von weiblichen Hauptcharakteren, die epische Abenteuer erleben, wahrscheinlich auch. Vampirfans, eher nicht. Ein Buch, bei dem man wohl die Leseprobe lesen muss, um herauszufinden, ob es für einen taugt.
    Lockruf der Zeit Celeste Ealain
    Lockruf der Zeit (Buch)
    18.03.2022

    Wenn Gegenstände ihre Geschichte erzählen könnten

    Lockruf der Zeit ist ein Fantasy/Paranormal Crime Roman, der 1997 in Italien spielt. Eine ganz besondere Geschichte, die man sofort ins Herz schließen muss. Es geht um sehr spezielle Menschen, kaputte Dinge, die repariert und Verbrechen, die aufgeklärt werden müssen.

    Andrej hat ein ganz besonderes Talent, er kann so gut wie alles reparieren und sich in die Funktionsweise der Gegenstände hineinversetzen. Begründet ist dies wahrscheinlich durch sein Asperger-Syndrom, das ihn mit diesem sehr nützlichen Nischenwissen ausstattet, ihn dafür sozial relativ inkompatibel macht. Eines Tages entdeckt er, dass er nicht nur reparieren, sondern auch die Geschichte der Gegenstände nacherleben kann, wodurch er Chiara begegnet, die sich vielleicht wegen ihrer eigenen angeschlagenen Gesundheit zu ihm hingezogen fühlt. Genauso wie zu Mefuzio, der dank eines Zwischenfalls in seiner Kindheit schwere Verbrennungen im Gesicht erlitten hat. Erwähnenswert ist noch Andrejs Kompass, dem er den Namen Ben gegeben hat, und der ihn mit mehr oder minder guten Ratschlägen dazu bringt, sich aus seiner autistischen Abkapselung herauszutrauen.

    Eine tolle Zusammenstellung, wobei ich mich schon frage, warum Chiara gerade auf diesen Typ Männer steht, aber es ist halt, wie es ist, Hauptsache sie schafft es, ihrem Gegenüber ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern. Und es geht ja auch darum, einer Diebesbande auf die Spur zu kommen, die offenbar in dem Antiquitätengeschäft in Tivoli, in dem Andrej arbeitet, das eine oder andere Diebesgut zu Geld gemacht haben. Dabei spürt man als Leser schnell, wohin der Weg führen könnte, wobei mich die eine oder andere Wendung dann doch überrascht hat.

    Eine Geschichte, in der man viel über die Protagonisten und ihre unterschiedlichen Herausforderungen im Leben erfährt, in der man reichlich mitfühlen und -leiden kann, die ein tolles Setting und eine spannende und stimmige Geschichte bietet. Es bringt einfach Spaß, Zeit mit Andrej und Chiara zu verbringen.

    Für mich eine eindeutige Leseempfehlung für alle, die außergewöhnliche Charaktere lieben, die paranormale Elemente faszinierend finden und die gerne dem Lockruf der Zeit erliegen. Eine Geschichte, die einen so schnell nicht wieder loslässt, erzählt in tollem, angenehm zu lesenden Schreibstil und mit wechselnden Sichtweisen. Ein Buch, über das ich noch so viel mehr erzählen könnte, aber es sollte lieber jeder selbst herausfinden, warum die Geschichte so klasse ist.
    Karschnick, A: Assassin's Wood Karschnick, A: Assassin's Wood (Buch)
    12.03.2022

    Vom Aktenmenschen zum Assassine im Handumdrehen

    Assassins Woods ist ein humorvoller Fantasyroman über einen Beamten der Todesgilde, der die bürokratische Seite der von ihm vermittelten Assassinenaufträge betreut, bis er eines Tages ungewollt die Seite wechseln muss. Die Idee ist mit Unterstützung der Patrons der Autorin entstanden und das Buch wurde schließlich dank Startnext verwirklicht. Dass dies hervorragend klappen kann, sieht man an dem 384 Seiten starken Endergebnis.

    Auch wenn Wurzel gerne behauptet, der Hauptcharakter der Geschichte zu sein, so ist der nicht mehr junge Ginko-Bonsai doch nur Pentas Begleiter und sein Dunkelnetzschnüffler, Datenspeicher und Kontaktmöglichkeit zu allen anderen Bäumen in der Unterwelt von Ulmenstadt. Penta Colt braucht ihn bei seiner Arbeit als Beamter, der die Einsätze der geheimen Assassinengilde koordiniert. Als er durch einen unglücklichen Unfall den Tod des Gentleman-Assassinen verursacht, bleibt ihm nichts anderes übrig, als dessen Auftrag zu übernehmen und sich daran zu machen Tonia Fill zu beseitigen, da diese vor 20 Jahren ihre Mutter durch Assassinen verloren hat und seitdem versucht, die Gilde auffliegen zu lassen. Ob ihm das gelingt und wo ihn sein Weg hinführt erfährt man auf unterhaltsame Weise in diesem Buch.

    Mir hat das Buch sehr gut gefallen, ich liebe die Charaktere, mag die Entwicklung, die sie erfahren und könnte höchstens etwas die leichten Längen bei der Jagd nach dem Auftraggeber des Tötungsauftrags bemängeln. Es hätte mehr passieren dürfen, wenn es nach mir gegangen wäre. Aber vielleicht wird es ja eine Fortsetzung geben, die uns mehr über die Welt der Assassinen erzählt.

    So konzentriert sich die Geschichte auf den schon anfangs bestehenden Plan und es fehlt ein bisschen an überraschenden Wendungen. Dafür bleibt mehr Zeit für die Interaktion der Charaktere, Wurzel darf zu allem seinen Senf geben und Tonia und Penta müssen eine Zweckgemeinschaft eingehen, die reichlich Raum für Spannungen gibt.

    Ich kann das Buch jedem empfehlen, der humorvolle Geschichten und besondere Charaktere und Situationen liebt. Ein Buch, das Lust auf mehr macht und das zwei Seiten voller Wurzeln allen Übels enthält.
    Rademacher, M: Harrowmore Souls (Band 3): Brise No. 4 Rademacher, M: Harrowmore Souls (Band 3): Brise No. 4 (Buch)
    11.03.2022

    Eine humorvolle Grusel-Geruchsbelästigung

    Ein neuer Fall wartet auf die Kanzlei Harrowmore Souls. Kurz vor Halloween werden sie nach Higher Down gerufen um dort den fürchterlichen Gestank, der das gesamten Dorf umschließt, zu untersuchen, dem die Bewohner sich mit dem selbstproduzierten Parfüm Brise No.4 zu erwehren suchen.

    Da es mein erstes gelesenes Buch von Miriam Rademacher ist, wusste ich nicht, was mich erwartet und bin erfreulich überrascht, was für ein tolles Setting sie mit Harrowore Souls erschaffen hat. Die humorvolle Gruselgeschichte ist einfach genau das Richtige für mich. Der Schreibstil gefällt mir, die Charaktere sind durch die Bank klasse, die Situationen, in die sie geraten schön gruselig und gleichzeitig zum Schmunzeln und dann wird man auch noch mit einem Cliffhanger belohnt, der einen dazu zwingt, sicher den nächsten Band lesen zu wollen. Einfach perfekt.

    Brise No. 4 ist der dritte Band der Serie. Die Kanzlei Harrowmore Souls kümmert sich um Angelegenheiten von Geistern und Personen, die durch Übernatürliches beeinträchtigt werden. Mit Allison gibt es eine Zeitreisende, die sich in Conny verliebt hat, den in der Zukunft ein vielleicht noch abwendbares Schicksal erwartet. Weiterhin gehört Nigel der „gute Geist“ der Kanzlei zum Team, der sich in die Putzkraft Miranda verliebt hat. Alle vier brechen auf nach Higher Down, um dem Schriftsteller Marvin Bitterton zu helfen, dem Geheimnis des Dorfes auf die Spur zu kommen.

    Das Cover des Buches hätte mich nicht wirklich vermuten lassen, welche interessante Geschichte sich zwischen seinen Seiten verbirgt. Die sonderbaren Ereignisse werden liebevoll im Detail beschrieben, so dass man fast meint, den abscheulichen Gestank und die anderen unangenehmen Ereignisse, der das Dorf umgibt, hautnah spüren zu können. Die Dorfbewohner glänzen alle mit ihren Eigenheiten, ihr Gegenspieler lässt einen lange miträtseln, was hinter den Vorgängen in dem Dorf steckt und die Entwicklung, die die Charaktere durchlaufen, ist sehr lesenswert.

    Wie man merkt hat mir Brise No. 4 hervorragend gefallen. Ich mag den Humor, liebe die Gruselelemente, habe gerne Zeit mit den Charakteren verbracht und freue mich auf weitere Abenteuer. Eine uneingeschränkte Empfehlung für alle, die Kanzleien, die sich mit gruseligen Aufträgen beschäftigen, lieben, die gerne schmunzelnd den Dialogen folgen und die Bücher lieben, die gute Laune erzeugen.
    Ostfriesensturm Klaus-Peter Wolf
    Ostfriesensturm (Buch)
    09.03.2022

    Inselmorde zur Coronazeit

    Ostfriesensturm ist der sechzehnte Fall für Klaasen und Weller. Covid-19 hat Wangerooge und den Rest der Welt erreicht, was jedoch nicht verhindert, dass weiterhin gemordet wird.

    Wangerooge ist touristenfrei, es gibt viele leerstehende Ferienwohnungen und gerade dieses scheint ein Serienkiller auszunutzen. Ann Kathrin Klaasen und Frank Weller stehen dank der globalen Lage neuen Problemen gegenüber, die die Ermittlungen behindern und erschweren, trotzdem folgen die beiden natürlich ihrem Weg und lassen sich von niemand von ihrem Vorgehen abbringen. Es ist spannend, anders und modern.

    Für mich war es der erste Covid-19 geprägte Krimi und eigentlich kann ich auf die ganzen Klischees und Corona-Diskussionen, die uns mehr als zwei Jahre begleiten auch gut verzichten, aber sie gehören wohl dazu, wenn man heutzutage angesiedelte Bücher schreibt. So gibt es einige Charaktere, denen ich im wahren Leben nicht wirklich begegnen will, die aber natürlich ihren Platz im Buch bekommen. Insgesamt scheint es mehr um das außen herum zu gehen, als um die Ermittler, die nicht viel Entwicklung im Buch durchlaufen können, außer reichlich polizeiinternen Streitigkeiten und Unstimmigkeiten.

    Bei der Hörbuchfassung handelt es sich um eine Autorenlesung. Klaus-Peter Wolf liest also selbst und es kommt tatsächlich ein Lesungsfeeling auf und man merkt, dass er es gewohnt ist zu lesen. Mir hat es gefallen, auch wenn ich mir gut vorstellen kann, dass das Buch auch von einer weiblichen Stimme eingelesen wird.

    Ostfriesensturm ist auf jeden Fall etwas für Fans des Autors, die bisher treu die Serie begleitet haben. Es gibt reichlich Überraschungen, die beiden Ermittler sind wie immer super in ihrem Element und die Täterseite besteht aus ganz besonderen Charakteren, über die man gerne mehr erfährt. Eine interessante Mischung, die einen unterhaltsamen Ostfriesland-Krimi ergibt.

    Hinzu kommt diesmal ein Aspekt aus Klaus-Peter Wolf eigener Lebensgeschichte, den er mit diesem Buch verarbeiten konnte. Es ist also ein besonderes Buch, das mit gut gefallen hat und das zeigt, dass dem Autor selbst nach all den Büchern nicht die Ideen ausgehen.
    Der letzte Traum Faye Hell
    Der letzte Traum (Buch)
    07.03.2022

    Träumt schön…

    Faye Hells neueste Geschichte ist eine Dystopie mit einer gut gefüllten Seite an Content Notes, die darauf hindeuten, dass auf den 339 Seiten einige unangenehme Themen angesprochen werden. Das Ende der Welt wird dadurch eingeläutet, dass Menschen sterben, wenn sie zu lange schlafen, wenn sie beginnen zu träumen. Wir begleiten die Protagonistin aus der Ich-Perspektive auf ihrer Reise quer durch die Staaten, auf der sie einigen interessanten Menschen begegnet und deren bewegende Lebensgeschichten kennenlernt.

    Faye Hell hat eine sehr direkte Art, Situationen und Begebenheiten zu beschreiben, die perfekt zu den Ereignissen passt. Eine Art, die einen direkt in die Situation hineinzieht und sie hautnah miterleben lässt. Hinzu kommen stimmungsvolle Beschreibungen, genaue Kenntnis der Orte und der amerikanischen Eigenheiten und ein allgemeiner beunruhigender Grundtenor, der einen durch die Handlung begleitet. Man muss einfach weiterlesen, will mehr erfahren, auch wenn man weiß, dass man immer tiefer in die Dystopie gezogen wird.

    Der letzte Traum zeigt uns, was Schlafmangel bewirken, wie man mit der Situation umgehen kann und wie sinnlos es zu sein scheint, das unausweichliche Ende hinauszuzögern. Ein Kampf gegen eine Macht, den man nicht gewinnen kann, der aber gleichzeitig scheinbar nicht unausweichlich dazu führt, dass die Menschen sich nicht mehr zur Seite stehen oder sich nicht mehr füreinander interessieren. So bekommt die Protagonistin die Chance, mehr über die kurzzeitigen Wegbegleiter auf ihrer Reise auf ihrem Fahrrad durch die USA zu erfahren.

    Was es allerdings zu erfahren gibt, wohin die Reise führt und ob die Vorahnungen, die sich während des Lesens ansammeln, wirklich das Ende vorhersehen lassen, das muss jeder selbst herausfinden. Mir hat Der letzte Traum sehr gut gefallen. Es ist eine spannende, verstörende Ansammlung an Erlebnissen, die Menschenleben verändern können und die perfekt ins Setting passen. Es ist ein Buch, in dem Esel, Opossums und ein Rezept, um Ravioli leckerer und genießbarer zu machen, eine Rolle spielen.

    Ich kann die Dystopie jedem empfehlen, der gerne über die düstere, bedrückende Seite des Endes der Menschheit liest, der es mag, wenn der Autor genüsslich den literarischen Finger in der Wunde herumdreht und dafür sorgt, dass es ungeschönt zur Sache geht.
    Der Uhrmacher in der Filigree Street Natasha Pulley
    Der Uhrmacher in der Filigree Street (Buch)
    09.02.2022

    Eine Taschenuhr, eine Bombe und mysteriöse Verwicklungen

    Wenn man eine goldene Taschenuhr auf seinem Kopfkissen findet und diese nicht mehr loswerden kann, so kann man sich sicher sein, dass einen das Abenteuer seines Lebens bevorsteht. Genau das passiert Thaniel Steepleton.

    Dieser ist Angestellter im Innenministerium und hat einen geregelten Tagesablauf, bis er im Oktober 1883 in London die besagte Taschenuhr findet. Erst sechs Monate später rettet diese ihn vor der Explosion einer Bombe und er stößt auf den japanischen Uhrmacher Keita Mori, dessen geheime Machenschaften alles nur noch verkomplizieren.

    Natasha Pulley hat mit dem viktorianischen London einen Ort gewählt, über den ich sehr gerne Geschichten lese. Es gibt einen kleinen steampunkigen Einschlag, die Orte und Ereignisse werden detailliert beschrieben und mit Grace gibt es noch eine tolle weibliche Hauptcharakterin, die eine spannende Rolle spielt.

    Die Handlung treibt manchmal eher plätschernd vor sich hin und man fragt sich, ob die eine oder andere Begebenheit denn unbedingt sein muss, aber gerade beim Hörspiel hat mich das nicht weiter gestört. Gelesen wird das Buch von Jonas Minthe, bei dem die 12 ½ Stunden Handlung problemlos verfliegen.

    Insgesamt ist es ein tolles Debüt, das an einigen Stellen straffer, geradliniger erzählt werden könnte, dessen Charaktere ein bisschen mehr Tiefe nicht geschadet hätten und Handlungsorten in Oxford, London und Tokio, die glaubhaft vor den Augen der Leser mit Leben gefüllt werden.

    Trotzdem eine Empfehlung für alle, die Geschichten aus dieser Zeit lieben und sich von der Werbung für das Buch nicht täuschen lassen. Es ist um einiges ruhiger als erwartet, anders als man vermuten könnte und trotzdem für sich selbst stehen ein lohnenswertes Buch um das Geheimnis einer goldenen Taschenuhr gespickt mit ein paar phantastischen Elementen.

    Ich bin auf jeden Fall gespannt, wie die Geschichte ihre Fortsetzung in „The Lost Future of Pepperharrow“ finden wird.
    51 bis 75 von 129 Rezensionen
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