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    *RC*

    Aktiv seit: 21. April 2019
    "Hilfreich"-Bewertungen: 17
    70 Rezensionen
    Zedelius, M: Lotte und die Freitags-Oma Zedelius, M: Lotte und die Freitags-Oma (Buch)
    15.02.2021

    Lotte und Oma - ein tolles Team!

    Eine Hommage an die Großeltern!

    „Lotte und die Freitags-Oma“ ist ein wunderschönes Vorlese-Buch für Kinder ab 4 Jahren.
    Es ist daher auch ideal, da die kleine Protagonistin Lotte in dem Alter der Buch-Zielgruppe ist - sie geht in den Kindergarten - so dass sich die jungen Zuhörer auch gut mit der „Heldin“ identifizieren können und nachvollziehen können, wie Lotte durch den Alltag kommt.
    „Freitags-Oma“ - mir gefällt dieses Wort! Freitag ist für Lotte immer ein besonderer Tag, denn da holt Oma sie vom Kindergarten ab, damit sie gemeinsam etwas unternehmen. Und welche Alltagsabenteuer auf Lotte warten, das erfährt man in den 18 kurzen kurzweiligen Geschichten, die durch einfache, freundliche rot-grünen Strichzeichnungen - es wird stets so nett geschmunzelt - die Erzählungen auflockern. Und was erlebt Lotte so? Sie gehen in den Zoo, fahren auf der Kirmes Karussell, machen eine kleine Paddeltour, gehen zum St. Martins-Zug. Neben diesen etwas größeren Unternehmungen wird aber einfach auch nur bei Oma gekocht, gepuzzelt oder Oma passt auf die kranke Lotta auf. Und Übernachten bei Oma, das ist doch fantastisch!
    Lotte und Oma sind äußerst sympathische Figuren; Lotte ist neugierig und sehr hilfsbereit, die einfühlsame und geduldige Oma hat immer eine gute Idee auf Lager, wenn ein kleines Problemchen auftritt.
    Punkten kann das Buch auch, da es auch pädagogisch sinnvoll ist. Es werden richtige und wichtige Verhaltensweisen unterschwellig aufgezeigt, wie dass man nicht über „Rot“ geht, dass man einen guten Beitrag leistet, wenn man Pfandflaschen sammelt oder dass alte Hausrezepte von Oma auch sehr gut sind.
    Und schmunzeln kann man auch über die kleinen netten kindlichen „Wortneuschöpfungen“, die das Geschichtenbuch zwischendurch eine feine Würze geben.
    Ich kann das Buch wärmstens empfehlen!
    Orso, K: ministeps: Meine liebsten Vorlesegeschichten Orso, K: ministeps: Meine liebsten Vorlesegeschichten (Buch)
    18.01.2021

    Auch der Alltag ist besonders

    Wunderbare Alltags-Erlebnis-Geschichten für kleine Lesemäuse ab 2 Jahren, zum Vorlesen und Anschauen; es gibt viel zu entdecken….

    Dieses Pappbilderbuch ist im Ravensburger Verlag in der Reihe ministeps in Zusammenarbeit mit der Zeitschrift „Eltern“ erschienen. Zielgruppe sind Kinder im Alter ab 2 Jahren. In dem 24-seitigen Bilderbuch sind elf kurze Vorlesegeschichten; jede Geschichte umfasst ein bis zwei Seiten. Die Kürze der Geschichten ist für Kinder in dem Alter genau richtig, so müssen sie sich nicht allzu lange auf eine Sache konzentrieren. Außerdem ist es auch wichtig, die Bilder zu betrachten und so die Geschichte zu verfolgen. Die wunderbar farbenfrohen, freundlichen und datailreichen Bilder bereichern das Geschriebene und laden auch dazu ein, diese oder eine eigene Geschichte zu den Zeichnungen zu erzählen bzw. mit dem Kind spielerisch zu ‚erarbeiten‘. Da das Buch beschichtete und etwas dickere Seiten hat, kann das Kind auch alleine das Buch in die Hand nehmen und sich anschauen. Auf jedem Bild gibt es viel zu entdecken!
    Wir lernen z.B. Jakob, Nele, Anton, Oskar, Amir, Annika und Lorenz kennen. Die Kurzgeschichten behandeln wunderbare Momente aus dem Leben verschiedener Kinder.
    Man erfährt, wie beispielsweise aus Kartons und Decken eine Burg gebaut wird, dass ein Besuch im Schwimmbad mit viel Freude verbunden ist, wie Freundschaften im Kindergarten geschlossen werden, Kuscheln mit Mama und Papa ein besonderes Erlebnis ist, Kuchen backen mit Opa oder Versteckspielen mit Oma eine wunderbare Sache ist.
    Die Sätze sind kurz und knapp und somit dem Alter der kleinen Zuhörer angepasst.
    Mir haben die Geschichten aufgrund der Themenvielfalt sehr gut gefallen. (Gut - eine Wintergeschichte hat mir schon gefehlt…..)
    Ich kann das Buch wärmstens empfehlen.
    Malen nach Zahlen, Vorschule: Erste Zahlen Martine Richter
    Malen nach Zahlen, Vorschule: Erste Zahlen (Buch)
    13.01.2021

    Die bunte Welt der Zahlen

    Wenn das Lernen Freude bereitet, dann bleibt auch viel mehr im Kopf!

    Bei „Malen nach Zahlen – Erste Zahlen“ handelt es sich um einen Aufgaben-Block (128 Seiten), der für Kinder der Vorschule (ca. 5 Jahre) gedacht ist. Aber auch Schüler*innen der ersten Klasse werden in der Anfangszeit ihren Nutzen haben. Die Idee des Blocks ist mal was anderes als ein Buch. Die Kinder können sich Seite für Seite durch den Block arbeiten; wenn eine Aufgabe geschafft ist, kann die Seite abgerissen werden. Auf der Rückseite des Arbeitsblattes kann sogleich kontrolliert werden, ob die Aufgabe richtig gelöst wurde. Gleichermaßen sinnvoll ist es, den Kindern zum Bearbeiten einzelne Blätter vorzulegen, um sie nicht mit einem Berg zu überfordern.
    Da die Kinder der Vorschule mit dem Lesen noch nicht so vertraut sind, ist es am Anfang sinnvoll, wenn ihnen anfangs ein Erwachsener oder ein älteres Geschwisterkind zur Seite steht, um die Aufgabe zu erläutern. Da die Aufgaben sich in der Art und Weise regelmäßig wiederholen, ist schnell zu erkennen, was rechnerisch bzw. die Zahlen zu begreifen, gefordert ist. Einige Aufgaben erklären sich von selbst.
    Der Aufgabenblock zeichnet sich durch wunderbare Vielfalt und Abwechslungsreichtum aus; der Schwierigkeitsgrad wächst im Laufe der Zeit.
    So müssen z.B. Würfelaugen einer Anzahl von Schnecken, Käfern, Blättern oder so zugeordnet werden.
    Oder es werden Kerzen auf der Geburtstagstorte oder Blumen gezählt. Außerdem dürfen bei manchen Aufgaben Dinge hinzugemalt werden, so dass auch Kreativität verlangt ist. Zudem wird auch die Feinmotorik und das Konzentrationsvermögen geschult.
    Nett finde ich vor allem, wenn Aufgaben vorkommen, bei denen richtig ausgemalte Zahlenbilder einen Dinosaurier, einen Oktopus oder ein Ufo etc. ergeben.
    Bäume, Blumen, Socken, Eis, Autos, Sterne, Mäuse, Katzen, Hunde – das alles und noch viel mehr findet man hier in dem handlichen Rechenblock.
    In meinen Augen ist der Block eine pädagogisch sinnvolle Ergänzung für Erstklässler aber auch eine wunderbare spielerische Vorbereitung auf 'den Ernst des Lebens' für Kinder, die bald in die Schule kommen.
    „Spielerisch erste Zahlen und Mengen üben“ - so heißt es im Klappentext. Und das trifft es ganz genau!

    War ich anfangs erst der Meinung dass es sinnvoll wäre, wenn einzelne Zahlen einheitlich bestimmten Farben zugeordnet werden, halte ich die sich abwechselnde Zuordnung dennoch für sinnvoll, so wird nämlich nicht stur nach Farben geschaut.

    Mir hat der Block sehr gut gefallen, denn die Bilder auf den vielen Seiten sind wirklich schön, farbenfroh und freundlich gezeichnet. Sinnvoll ist auch, dass pro Seite nur eine Aufgabe abverlant wird. Den Preis 6,99 Euro halte ich für angemessen.
    Geheimnisse der Hexen Geheimnisse der Hexen (Buch)
    07.12.2020

    Faszination Hexen

    Gleich zu Beginn möchte ich sagen, dass ich dieses Buch NICHT für Kinder ab 11 Jahren empfehlen kann, auch wenn es in der Angabe des Verlages so steht, da viele Themenbereiche nicht kindgerecht dargestellt sind und erklärt werden. Meines Erachtens können erst 14-/15 oder gar 16- Jährige mit diesem durchaus umfassenden Kompendium etwas anfangen.
    Das 77 Seiten-Buch geht zwar nicht in die Tiefe, aber es werden viele Themenbereiche aufgegriffen und äußerst anschaulich präsentiert. Die wunderbaren Illustrationen, der Schriftsatz (verschiede Schriften, Textblöcke, Schriftfarbe) und auch das hochwertige Papier werten das Buch besonders auf.
    Jeder kennt die ‚böse Hexe‘ aus dem Märchen und weiß, dass im Mittelalter besonders Frauen, die ‚etwas eigensinnig‘ waren schnell als Hexe angeprangert wurden, auf dem Scheiterhaufen verbrannt wurden. Aber über die Hintergründe wissen die meisten wenig.
    Hier bekommt der Leser eine Antwort. Das Buch, das in meinen Augen schon ein (sehr) kleines Sachbuch ist, hat folgende Themenbereiche:
    Am Anfang wird auf die Wortherkunft eingegangen und wie Hexen in unterschiedlichen Kulturkreisen dargestellt werden. Sehr informativ und gelungen finde ich das Bild der Hexe im Wandel der Zeit - von der Antike übers Mittelalter, Renaissance, Aufklärung, Romantik bis in die Gegenwart. Anhand einzelner Beispiele (urkundlich erwähnter ‚Hexenprozesse‘) wird das Ausmaß der Aversion gegenüber dieser Frauen in der Vergangenheit - erschreckend - deutlich. Das Schicksal bekommt ein Gesicht.
    Besonders gefallen hat mir am Ende des Buches die kurze aber sehr anschauliche Darstellung der magischen Symbole, wo auf Zahlen, tierische Begleiter, Besonderheit einzelner Steine und Kräuter sowie einzelne ‚Hexen-Praktiken‘ eingegangen wird.

    Fazit: Wer sich einen kleinen, aber feinen, Überblick (Lesen und Schauen) verschaffen möchte ist mit dem hochwertigen Buch gut bedient.
    Turmschatten Peter Grandl
    Turmschatten (Buch)
    16.11.2020

    Ihr dürft entscheiden: Leben oder Hinrichtung!

    …. ein grandioses atemberaubendes düsteres Thriller-Highlight, das absolut unter die Haut geht. Peter Grandl ist ein exzellenter Spannungserzeuger, bei dem selbst auf knapp 600 Seiten niemals das Gefühl aufkommt, dass etwas in die Länge gezogen wird.

    Als ich den Klappentext gelesen habe, war mir klar, das Buch muss ich lesen. Ich habe vorher keine Rezensionen / Kritiken gelesen, so dass ich unvoreingenommen diese Geschichte gelesen habe.
    Und gleich mit den ersten Sätzen konnte mich der gut recherchierte Polit-Thriller packen und bis zur letzten Seite festhalten. So tief war ich schon lange nicht mehr in einer Geschichte, bei der ich es oft mit der Angst zu tun bekam, drin. Denn sie zeigt auf schockierende Art und Weise sehr realitätsnah, wohin der derzeit wachsende Rechtsextremismus bringen kann. Denn es geht auch um die journalistische Verantwortung und Ethik.

    Was ist das für eine perfide, abgefahrene Idee, die Peter Grandl da hatte!
    Drei Neonazis wollen einen alten jüdischen Mitbürger (Ephraim Zamir) in seinem „Turm“ überfallen, um diesen als Geldgeber für den Bau einer Synagoge auszuschalten. Doch sie haben nicht damit gerechnet, dass dieser mittlerweile über 70 Jahre alte Mann ein ehemaliger Mossad-Agent und somit einst ein exzellenter Einzelkämpfer war. Nicht die Drei haben die Oberhand bei dem eigentlich durchdachten Überfall, sondern Ephraim Zamir kann einen nach dem anderen überwältigen. Aufgrund seiner Erlebnisse, die er als Kind hatte - seine Familie ist dem Holocaust zum Opfer gefallen - ist der Hass und die Wut auf die Neonazis so groß, dass er nicht davor scheut, Selbstjustiz walten zu lassen. Um aber die Verantwortung (für sich gesehen) abwälzen können, setzt er auf die Sensationslust der schaulustigen „Mitmenschen“ und streamt seine Geiselnahme und das Verhör seiner Geiseln im Internet und ruft die Bevölkerung zum Voten auf: Sie sollen entscheiden, ob sie Angesichts ihrer ‚Untaten‘ den Tod oder das Leben verdient haben. Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt. Ringen die Medien um Einschaltquoten (Reality-TV) versucht ein hochgradiges Einsatzkommando den Turm zu stürmen während Ephraim Zamir seine Geiseln in die Zange nimmt.

    Allein der „Plot“ an sich ist ein purer Nervenkitzel! Dies könnte man zweifelsohne gradlinig erzählen. Aber Peter Grandl bringt fantastische Abwechslung in den Roman. So wird die Geschichte aus immer wechselnden Perspektiven erzählt. Nahezu jeder Protagonist erhält eine Stimme. Dies geht so weit, dass auch die Wortwahl auf die einzelnen Protagonisten abgestimmt wird, was einen den Charakter der jeweiligen Person sehr nahe bringt. Zudem gelingt es Grandl durch den Wechsel von verschiedenen Zeitebenen einen Einblick in die Biographie der einzelnen Protagonisten zu geben, so dass man nachvollziehen kann, warum zu dem geworden sind, wie/was sie sind. Es geht nicht darum, dass man Verständnis hat, aber man versteht…..
    Ein weiterer Punkt der mir sehr gefällt ist, dass Grandl eine gelungene Mischung aus Realität und Fiktion im Thriller vereinen kann, so dass er extrem glaubwürdig und authentisch rüber kommt. So wird z.B. das Geiseldrama von Gladbeck (Sommer 1988) in den Roman eingearbeitet als auch die Übergriffe auf eine Flüchtlingsunterkunft in Rostock (Sommer 1992).
    Beim Lesen habe ich oft den Kopf geschüttelt, wurde wach gerüttelt und habe mich gefragt: Wo steuern wir hin mit unserer Gesellschaft. Auch habe ich es ein wenig mit der Angst zu tun bekommen, da die Macht der Medien / der sozialen Netze einen irgendwie ohnmächtig erscheinen lässt - Einschaltquoten und Sensationslust….. Und wie steht es mit unserer Verantwortung?!

    Der Thriller ist echt der Hammer. Hammer? Ja, Hammer, denn mit diesem Debüt hat er vollkommen verdient den „Harzer Hammer“ des Mordsharz Krimifestival (2020) gewonnen und war Gewinner bei den Watty Awards 2019“ der Buchplattform wattpad.com in der Kategorie ‚Mystery & Thriller‘ . Für mich ist es einer der besten Thriller, den ich je gelesen habe. Ich freue mich schon auf weitere Romane des Autors. Daumen hoch, Hut ab! Fünf Sterne und noch mal fünf oben drauf!

    pannt bin ich außerdem, denn dieser Roman wird verfilmt!
    Rauchhaus, S: Elfie und das magische Eichhörnchen Rauchhaus, S: Elfie und das magische Eichhörnchen (Buch)
    07.10.2020

    Weises weißes Orakel-Eichhörnchen

    Ein kleines weises weißes Eichhörnchen bringt Schwung und KuddelMuddel in den Alltag zweier Freundinnen - ein Leseabenteuer: wunderbar, magisch und fantastisch

    Wer nach dem ersten Satz des Buches, der ja eigentlich eine Frage ist, nicht weiterlesen möchte, der ist selber schuld. Denn die Geschichte ist ein super kurzweiliges, fantastisches Leseabenteuer. Der Klappentext, in dem es hinten heißt: „Ein Buch, das alles beinhaltet, was Kinder in dem Alter (ca. 8/9/10 Jahre) lieben: Tiere, Freundschaft, Chaos, Spannung und eine Prise Magie“, trifft es auf den Punkt!
    Susanne Rauhhaus schafft es mit einem wunderbar saloppen, pfiffigen und packenden und lustigen Schreibstil die Aufmerksamkeit des Leser durch die ganze Geschichte zu halten. Die Kommentare der äußerst sympathischen Protagonistin Elfie sind stets richtige Schmunzeleinlagen. Die Abenteuer-Freundschafts-Geschichte umfasst 164 Seiten und gliedert sich in elf Kapitel, so dass hiermit schöne Lese-Abschnitte gesetzt werden, die zu kleinen Pausen beim (Vor-)Lesen einladen.

    Mir gefällt besonders, dass die Geschichte aus der Perspektive der 10-jährigen Elfie erzählt wird und zwar so, dass der Leser immer wieder direkt angesprochen wird und somit richtig in die Geschichte mit einbezogen wird. Der Leser hat (fast) das Gefühl, Teil der Geschichte zu sein. Er ist mit dabei, wenn Elfie Geburtstag feiert, wenn sie mit Maya im Baumhaus hockt, wenn sich in der Klasse der neue Lehrer vorstellt und wenn sie mit Maya eine Hamster-Rette-Aktion startet.
    Elfies Familie ist sehr authentisch dargestellt, man kann sich das Geschwister-Miteinander wunderbar vorstellen und nachvollziehen. Ebenso ist die Freundschaft zwischen Elfie und Maya sagenhaft dargestellt. Zwei beste Freundinnen, die sich einfach super ergänzen und gemeinsam durch dick und dünn gehen; sie können sich aufeinander verlassen.
    Aber das wichtigste in der Geschichte ist ja das weiße, magische Eichhörnchen, das plötzlich das Leben der kleinen Elfie, die nach ihrer griechischen Großmutter Eleftheria benannt worden ist, auf den Kopf stellt. Es taucht urplötzlich auf und redet in eher schlechten als rechten Reimen zu Elfie. Mit diesen Reimen sagt es sehr schleierhaft und verwirrend die Zukunft voraus und weist auf zu erwartende Abenteuer hin. Nun ist Detektiv-Gespür gefragt. Und Elfie will diese Rätsel mit Hilfe von Maya lösen und nimmt den Leser mit auf eine witzige, spannende, herzliche Lesereise.

    Ich habe mich beim Lesen fantastisch unterhalten gefühlt, Elfie und das schnoddrig-liebe Eichhörnchen sind mir so richtig ans Herz gewachsen. Ich würde mich über eine Fortsetzung der Geschichte riesig freuen!
    Diese magische Geschichte ist einfach zauberhaft; ich kann das Buch Tier- und Magie-Freunden nur empfehlen!
    Nachhaltig verliebt Chantal Schreiber
    Nachhaltig verliebt (Buch)
    02.10.2020

    Achterbahn der Gefühle in einem Unverpackt-Laden

    Ein Wohlfühlroman, der Sommerlaune verbreitet, ans Herz geht und das Thema Nachhaltigkeit in einer Teenie-Love-Story verpackt.

    Die knapp 15-jährige Zoe muss ihren ersten Liebeskummer nach der Trennung von ihrem Freund Milo verarbeiten, als ihre Mutter plötzlich wegen einer Erbschaftsangelegenheit in die USA muss. Da ist es eine willkommende Abwechslung, dass sie nun mit ihrem Bruder Jack den kleinen Familienbetrieb, den Zero-Waste-Laden, das „Fill Up“, in den Sommerferien weiterführen soll.
    Doch schon bald taucht ein junger, gutaussehender Kerl namens Leon im Laden auf, der sich nicht nur für die leckeren Punschtörchen interessiert und ihr Gefühlsleben recht durcheinander bringt.
    Zoe ist verunsichert, die Verletzungen durch ihren Ex Milo sitzen tief und fest in ihrer Seele und haben ihr Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühl ordentlich beeinträchtigt.
    Und dann muss Zoe auch noch eine schwere Enttäuschung durch ihre beste Freundin Reggie wegstecken. Auch scheint es, dass sich ihr Vater - die Eltern leben getrennt - nicht mehr richtig für sie interessiert. Puh, das ist eine Menge, die Zoe zu verarbeiten hat!
    Aber zum Glück trifft sie beim Spaziergang mit ihrem Hund Bowie Nico, die auch mit ihrem Hund unterwegs ist. Normalerweise hätte sie einen Bogen um das „strange-wirkende“ Mädchen, das mit ‚komischen Typen‘ abhängt, gemacht. Aber dank der Hunde finden sie zueinander und freundschaftliche Bande werden zwischen Mensch und Mensch sowie Hund und Hund geknüpft.

    Die Geschichte ist absolut lesenswert, da sie wirklich sehr realistisch aufgebaut ist. Die Protagonisten sind alle sehr glaubhaft charakterisiert und weisen eine sehr nachvollziehbare Entwicklung in Laufe der Geschichte auf.
    Chantal Schreiber hat einen wunderbar leichten und humorvollen lockeren Schreibstil in dem man so richtig durch die Geschichte getragen wird. Man fliegt so durch die Geschichte, ohne etwas zu überfliegen. Man ist immer mitten drin und immer dabei. Ich hatte dann auch das Gefühl, mit im Zero-Wast-Laden dem „Fill Up“ zu sitzen und Punschtörchen zu genießen. Die Autorin hat es drauf, Gefühle sehr bildhaft zu beschreiben. Was soll ich sagen…. Wenn es heißt: „Schmetterlinge legen einen Senkrechtstart hin“, dann kann einem doch nur warm ums Herz werden, oder?

    Der Roman ist für Jugendliche ab 12 / 13 Jahren geeignet, da schließlich auch das Grand der Hauptcharaktere im Teenie-Alter angesiedelt ist. Im Roman werden zudem genau die Themen angesprochen, die heranwachsende Jugendliche betreffen: Erste Liebe und Liebeskummer, Selbstbewusstsein bei „Zweifel am äußeren Erscheinungsbild“, Umgang mit Enttäuschung bei guten Freunden, Eifersucht, Zusammenhalt der Familie, Verantwortung übernehmen sowie Vorurteile überwinden.
    Der leicht-lockere Roman, der in der zweiten Hälfte so richtig Fahrt aufnimmt, schafft es aber auch, gezielt den Umweltschutzgedanken dem Leser zu vermitteln, ohne aber bestimmend mit erhobenen Zeigefinger daherzukommen. So erfährt man z.B. so nebenbei etwas über den ‚ökologischen Fußabdruck’. Auch das Thema „Vegan“ spielt hier eine Rolle.

    Toll finde ich zudem folgende Tatsache: Das Thema Nachhaltigkeit wird in dem Buch nicht nur theoretisiert, sondern es ist auch in der Praxis umgesetzt worden: Das Buch, erschienen ihn Schneiderbuch Verlag, wurde klimaneutral hergestellt; und für jedes verkaufte Buch wird 1,00 Euro an „PrimaKlima“ gespendet. Durch das Lesen bin ich selber - erneut - auf solche Unverpackt-Läden aufmerksam geworden und schätze das Konzept, hier auch kleine Mengen an Lebensmitteln oder auch Waschmitteln etc. sich in bereitgestellten oder mitgebrachten Gefäßen abfüllen zu können.
    Mein Appell: Unterstützt auch diese Läden - Vermeidet Müll!

    In meinen Augen ist dieses Buch ein absolutes Highlight!

    5 Sterne!
    Sahin, S: Sila's Orientküche Sahin, S: Sila's Orientküche (Buch)
    19.09.2020

    Orient - so excellent

    Allein schon die Aufmachung hat mich angelacht, dass ich einfach in das Buch schauen musste. Und prompt ist mir auch schon dieses Kochbuch ans Herz gewachsen.
    Auch das Vorwort hat Freude gemacht zu lesen, da man so etwas von der Kochliebe der Schauspielerin - bekannt z.B.: aus „Lindenstraße“ und „GZSZ“ - auf lockere Art und Weise erfährt. Eine Einführung in Besonderheiten der orientalischen Zutaten und Gewürze sind ein guter Einstieg, eine wunderbare ‚Vorfreude‘ aufs anschließende Rezepte-Schmökern und -Ausprobieren.

    Bei diesem Kochbuch soll der Leser immer vor Augen haben, dass ‚Liebe durch den Magen geht‘, dass Kochen und Essen vor allem Freude machen soll und etwas Sinnliches ist. So heißen die Kapitel z.B.: „Kochen für den Liebsten“ oder „Love-Diner“. Tradition und Gesundheit stehen ebenso im Vordergrund, so dass „Rezepte meiner Mutter“ nicht fehlen dürfen. Und wer auf Gesundheit bedacht ist, der findet in der Kategorie „Healthy Week“ passende bunte Salate und leckere Suppen. Aber was wäre die arabische Küche ohne das Zuckersüße!? Zum Abschluss eines Essens oder als Beigabe zum Kaffee oder Tee sind kleine Küchlein oder Desserts - „Süße Sünden“ - genau das Richtige.

    In diesem Buch finden sich in erster Linie vegetarische Rezepte. Es gibt ein paar Rezepte mit Hähnchen, Lamm, Garnelen und Fisch. Aber wer Auberginen, Tomaten, Bohnen, Kichererbsen, Möhren und Paprika (…) sowie Linsen, Bulger aber auch Feta und Joghurt liebt, der wird sich durch das Buch durchkochen.

    Die Bilder zu jedem Rezept sind fantastisch gelungen, so dass einem das Wasser im Munde zusammenläuft. Die Anleitungen sind schrittweise gut und verständlich erklärt. Die Zubereitung ist nicht sehr aufwendig und erfordert keine großen Profi-Kenntnisse und ist für jeden ‚Normalo’ machbar bzw. kochbar. Mir gefällt besonders, dass bei vielen Rezepten unten ein kleiner Tipp in andersfarbiger Schrift hervorgehoben wird. Hier geht es dann um alternative Zubereitungsarten, alternative Zutaten oder besondere Anrichtungsvorschläge. Eine spezielle und herzliche Note bekommen die Rezepte durch ‚kleine Anekdoten‘ oder persönliche Hinweise der Autorin.

    Nicht unwichtig finde ich, dass bei den Rezepten auch die Zubereitungszeit, die Rezeptmenge (für wieviel Personen) und die Kalorienzahl gennant werden.
    Ich habe mich gleich in das orientalische Granola-Müsli verliebt, das ich gerne als Topping auf meinen Joghurt streue. Und der Melonen-Gurken-Salat ist der knallige Sommerhit - einfach, aber einfach gut und leckerleicht!

    Ich kann das Kochbuch wärmstens empfehlen. Das ein oder andere Gewürz wird man zwar nicht standardmäßig zuhause haben, aber einen Laden, in dem es türkische / arabische Gewürze gibt, werden die meisten sicherlich in der Nähe haben. Ansonsten, denke ich, kann man bei der ein oder anderen Zutat auch ein wenig schummeln und fantasievoll eine adäquate Alternative wählen.

    In meinen Augen hat dieses Kochbuch 5 Sterne verdient.
    Ackermann, A: Hühnerschaukel für Rosa Ackermann, A: Hühnerschaukel für Rosa (Buch)
    07.09.2020

    Ein Huhn zum Verlieben

    Eine wunderbar illustrierte Geschichte über ein Huhn mit Macken und Träumen - so schön!

    Ich habe mich sofort in diese kleine vorwitzige, pfiffige, wenn auch etwas tollpatschige Henne Rosa verliebt. Und Hermine, eine handwerklich geschickte, einfallsreiche etwas ältere ‚Dame‘ ist auch äußerst liebenswert, da sie immer ein nettes Wort für ihre gefiederten Freunde - Hund und Hühner - übrig hat. Rosa lebt mit einigen anderen Hennen auf der grünen Wiese bei ihrem Frauchen Hermine in einem feinen, kleinen Häuschen im Grünen und beobachtet immer ganz genau, was Hermine so treibt. So auch in dieser Geschichte, als Hermine das Dach repariert, während ihre Hühner-Clique auf der Wiese tollt.
    Mir gefällt, dass jedes Huhn seinen eigenen Charakter hat. Jedes Huhn hat seine eigene Wünsche und Vorlieben. Auch dass Rosa Angst vor Regenwürmern hat, macht das kleine Huhn mit dieser Eigenheit sympathisch. Und als der nette Postbote ein Riesen-Paket vorbeibringt, hofft ein jedes Huhn, dass was Tolles für es darin ist. Vielleicht sogar eine Schaukel, mit der Rosa ja so liebäugelt……

    Mir gefallen besonders die farbenfrohen, lebendigen und detaillierten Illustrationen. Es macht Spaß, die Bilder genauer zu betrachten, da man viele Kleinigkeiten entdecken kann. So hantieren Käfer mit Minileitern und Minisackkarren sowie Minisägen rum, Mäuse stibitzen heimlich Käse….. Sehr nett, wie diese „Wusler“ graphisch in die Geschichte integriert werden.
    Die Geschichte ist flüssig geschrieben, viele Dialoge geben ihr eine wahnsinnige Lebendigkeit und Herzlichkeit. Harmonie pur! Für mich ist es ein echtes Kinderbuch-Highlight! Absolute (Vor)Leseempfehlung, das man auch einfach nur Anschauen kann.
    Die Wahnsinnige Alexa Hennig Von Lange
    Die Wahnsinnige (Buch)
    01.09.2020

    Was (Ohn)Macht mit Menschen macht

    Eine Charakterstudie am Beispiel von Johanna von Kastilien, die ihren Wunsch nach Freiheit und Selbstbestimmung mit grausamer Missachtung bezahlen muss.

    Weil ich die Bücher „Kampfsterne“ und „Die Weihnachtsgeschwister“ dieser Autorin bereits mit Vergnügen gelesen habe, musste ich auch hier bei der Neuerscheinung gleich zugreifen. Milieustudien und Charakterstudien liegen Alexa Hennig von Lange, und so hat sie auch hier einen wunderbaren Roman zustande gebracht. Waren es bei den o.g. Bücher wohl eher fiktive Personen, die im Mittelpunkt ihrer Geschichten stehen, haben wir es diesmal mit einer historisch realen existierenden Person zu tun: Johanna von Kastalien, die auch Johanna die Wahnsinnige genannt wurde.
    Johanna von Kastalien wurde 1479 in Toledo (Spanien) geboren und starb 1555 in Tordessillas (Spanien). Der Roman widmet sich aber nur einem kleinen Lebensausschnitt von Johanna und zwar beleuchtet er die Jahre 1503 bis 1506. Ein Großteil ihres Lebens (ab 1509 bis zu ihrem Tod) aber verbrachte sie eingesperrt in Obhut von Ordensschwestern im Kloster von Tordessillas.

    Für mich war der Roman, diese Charakterstudie so eine Art „Fallbeispiel“, wie ein Mensch auf einmal in eine Rolle ‚gestoßen‘ wird, die er unter anderen Umständen nicht eingenommen hätte, denn so heißt es auch im Klappentext: „Wie können wir werden, die wir sind, wenn das nicht für uns vorgesehen ist?“
    Nur aufgrund der Tatsache, dass sämtliche Thronerben sterben, wird Johanna Thronfolgerin eines gigantischen Weltreiches. Johanna möchte aber nicht die grausamen Machenschaften ihrer Eltern, für die Inquisition und Ausbeutung Ausdruck ihrer Macht sind, fortsetzen. Sie hat andere Vorstellungen von der Welt, eine ‚liebevolle Welt‘ und sie kann sich mit der damaligen Rolle der Frau in Ehe nicht abfinden, denn „Frauen haben in der Ehe keine Eigenständig (S.58)“. Johanna hegt zu der damaligen Zeit revolutionäre Gedanken, denn sie fordert „eine komplette Neuordnung des altbekannten Verhältnisses zwischen Mann und Frau“ (S.58). Und sie will über sich selbst bestimmen. Doch das ist zu der damaligen Zeit, in der patriarchalische Machtstrukturen dominieren, nicht möglich. Johanna, die aufgrund ihrer sozialen Rolle auch eine einsame Frau ist, hat auch keine Freunde / Vertraute und somit auch keine Verbündete. Somit ist es ein leichtes, sie als verrückt zu erklären. Auch aufgrund bestimmter Verhaltensweisen, die sie als Ehefrau an der Seite von Philipp dem Schönen an den Tag legt, trägt sie selbst dazu bei, dass ihr gesellschaftliches Umfeld sie als „Wahnsinnige“ tituliert. Aus unserem heutigen Verständnis ist es befremdlich, aber damals war es nicht unüblich, dass der Ehemann (vor allem in der gehobenen Gesellschaft) seine Maitressen hatte und seine sexuellen Gelüste anderweitig auslebte. Johanna will dies nicht akzeptieren, sie ist verliebt; ihr Mann ist ihr Mann, und kann dieses Verhalten ihres Mannes nicht dulden. Ausschreitungen mit den Liebschaften sind daher nicht selten.
    Im Roman wird gut veranschaulicht, wie die Welt damals gestrickt war: Ehen werden aufgrund politischer und herrschaftlicher Ansprüche geschlossen, Intrigen werden gesponnen, Angehörige - wie auch Johanna - werden zum Spielball im Konflikt verschiedner konkurrierender Interessenvertreter. Auch hat die Kirche einen enormen Macht-Einfluss auf Entscheidungen aller Art. Und Mutter-Kind-Beziehungen waren eher nur faktisch.

    Da wir es hier aber nicht mit einem klassischen historischen Roman zu haben, darf man sich hier auch nicht einen tiefen Einblick in die Biographie von Johanna erwarten. Für mich war es daher hilfreich, mich vorab über diese Person - von der ich bis dato noch nichts gehört hatte - zu informieren, um auch einen Einblick in bzw. einen Überblick über die historischen, politischen und gesellschaftlichen Hintergründe zu bekommen. So bekam der Roman eine Basis, so dass ich einen guten Zugang zur Geschichte und zu den Personen - insb. zu Johanna bekam.

    Mir hat das Buch sehr gut gefallen, da in meinen Augen Johanna mit ihrem Verhalten und Gedanken gut dargestellt wird. In meinen Augen ist sie mutig, sich gegen das System zu stellen. Der Brief, mit dem der Roman beginnt, hat mich extrem mitgenommen, da hier gleich am Anfang veranschaulicht wird, wie viel Leid diese starke - wenn auch sture - Frau ertragen musste und wie zäh und widerstandsfähig sie trotz dieser Erniedrigungen geblieben ist.

    Der gut recherchierte Roman ist flüssig und leicht verständlich geschrieben, so dass man das Gelesene gleich auf sich wirken lassen kann. Die kurzen Kapitel laden dazu ein, zwischendurch das Gelesene zu reflektieren.
    Nachwörter werden von mir oft überflogen, aber hier ist es ein wirklich gutes „Kapitel“, das ich zugegebener Weise gleich am Anfang gelesen habe.

    Wer Lesefutter sucht, das nicht so leicht zu verdauen ist, ist mit diesem Roman gut beraten.
    Ich liebe die Frau, die ich bin Linda Jarosch
    Ich liebe die Frau, die ich bin (Buch)
    18.08.2020

    Mutmach-Buch

    Das Buch habe ich mit Vergnügen gelesen und ich habe auch wichtige Impulse für ein liebevolleres Umgehen mit mir selbst gelernt.
    Es ist ein echtes Mutmach-Buch für Frauen!

    Linda Jarosch nimmt sich dem Thema Selbstliebe und Selbstachtung so feinfühlig an, dass man meint, eine gute Freundin spricht mit einem. Die Ratschläge sind stets wohlwollend, nie bevormundend, so dass ich das Gefühl hatte, auf Augenhöhe zu stehen. Selbst schwierige Fragen und Lösungsansätze bei zwischenmenschlichen Beziehungen wie Ehe oder Freundschaft - sei es z.B. eine Trennung - werden nie mit „erhobenen Zeigefinger“ angegangen. Linda Jarosch hat eine wunderbare diplomatische, feinfühlige und verständnisvolle Art mit den inneren Ängsten, Unsicherheiten als auch inneren Zwängen von Frauen umzugehen.
    Den Begriff „Dämonen“ finde ich sehr passend. Ich bin fasziniert und auch berührt, weil Linda Jarosch treffend diese ‚bösen Mächte‘ (z.B.: Komplexe, Ängste, Verletzungen, Schuldgefühle, Neid, Überforderungen ), die viele Frauen seit ihrer frühesten Kindheit aufgrund unserer (noch) weitgehend vorherrschenden patriarchalischen Gesellschaftsstruktur und Ansichten mit auf den Weg bekommen und verinnerlichen, anschaulich erläutert.
    Besonders gefallen mir in diesem Zusammenhang die zahlreichen Fallbeispiele aus ihren (Frauen-)Seminaren, die zeigen, wie gut es Frauen tut, sich mit ihrer inneren Befangenheit auseinanderzusetzen und sich von diesen Hemmnissen zu befreien, um ein positives, kraftbeladenes Selbstbild zu entwickeln. Die Beispiele geben dem Buch Lebendigkeit und Authentizität, denn ein „Ratgeber“ darf sich nicht nur im Theoretischen verlieren. Erfahrungen aus der Praxis sind da eine große Hilfe.
    Sehr schön ist auch, dass sich die Lebensgeschichte der biblischen Maria Magdalena mit ihrer Wandlungsgeschichte zur selbstbestimmten, starken Frau sowie ihre besondere Freundschaft mit Jesus wie ein roter Faden durch das ganze Buch zieht. Irgendwie hat es meinem Herzen gut getan, dass ihr als eigenständige Frau eine solch wichtige Rolle zukommt. Zu sehen, wie sie Liebe erfährt und durch diese bedingungslose Liebe auch selber die Fähigkeit - ohne wenn und aber - zu lieben entwickelt, lässt einen zuversichtlich zurück und hilft, an sich zu glauben und sich so anzunehmen, wie man ist - mit seinen ganzen Stärken und Schwächen.
    Nach dem Lesen fällt es einem leichter, sich nicht mehr von ‚dummen Sprüchen‘ und Gedanken wie: „Das ist nichts für Dich“, „Das steht Dir nicht zu“, „Ich bin es nicht wert“ beeinflussen zu lassen.

    Dieser Ratgeber hilft, patriarchalische Denkmuster zu hinterfragen und dagegen anzugehen. Frauen haben das Potential für sich zu kämpfen, für ihren von sich selbst gewünschten und geplanten Lebensweg und sich nicht immer an den Vorstellungen anderer, einem fremdbestimmten Bild von Weiblichkeit zu orientieren.
    Ziel soll es sein, weg vom hartherzigen „Du musst“ - damit wir anderen gefallen - zum für uns Frauen wohlwollenden / bejahenden / warmherzigen „Ich will (möchte)“, weil es (auch) mir gut tut, zu kommen.

    Dieses Buch ist absolut lesenswert!
    Edition Piepmatz: Es war einmal ...: Meine Märchen Edition Piepmatz: Es war einmal ...: Meine Märchen (Buch)
    01.08.2020

    Erzähl doch feine Märchen!

    Das hier vorliegende Kinderbilderbuch ist im Ravensburger Verlag in der Reihe ‚Edition Piepmatz‘ erschienen. Auf 30 stabilen Papp-Seiten werden hier bekannte Märchen der Gebrüder Grimm und von Hans Christian Andersen in einer kindgerechten Sprache erzählt. In dem wunderschönen mit farbenfrohen Bildern ausgestatteten Buch finden sich zehn Märchen: Rotkäppchen, Die Prinzessin auf der Erbse, Frau Holle, das hässliche Entlein, Schneewittchen und die sieben Zwerge, der Froschkönig, Hänsel und Gretel, die Bremer Stadtmusikanten, Dornröschen und Aschenputtel.
    Auf zwei bis vier Seiten werden die Kernelemente des jeweiligen Märchens herausgepickt und kurz und bündig erzählt. Auch wenn manche Gegebenheiten ausgelassen oder leicht geändert erzählt werden, tut es der Bedeutung des jeweiligen Märchens keinen Abbruch, da die „Moral von der Geschicht’“ zum Ausdruck kommt.
    Allein schon der Buchumschlag - Vorder- und Rückseite - zeigt, auf welche Märchen wir uns freuen dürfen: Eine wunderbare Bildkomposition, bei der man bei Betrachtung schon auf die Märchenreise gehen kann. Ebenso sprechen die Bilder zu den einzelnen Märchen schon für sich und sind äußerst herzlich und freundlich gemalt. Sie unterstreichen die Charaktere der Akteure und geben diesen ein Gesicht. So finde ich den salopp und schelmisch am Baum stehenden Wolf bei Rotkäppchen äußerst klasse getroffen. Und Frau Holle sieht mit ihrer riesigen Brille äußerst liebenswert aus. Dem hässlichen Entlein sieht man seine Bedröppeltheit wirklich an. Auch das Knusperhäuschen sieht zum Anbeißen aus….
    Gut finde ich auch, dass in den Märchen hell- und dunkelhäutige Menschen gezeigt werden.
    Was ich vermisse ist allerdings, dass hinter den jeweiligen Märchen nicht steht, wer sie geschrieben hat. Auch wenn es für zweijährige Kinder nicht wichtig ist, ist es doch nicht unwichtig für die Eltern oder größere Kinder, die dieses fantastische Buch als Erstleser-Buch hernehmen.
    Dieses Buch ist ein schönes Vorlesebuch für die Kleinsten, aber auch als Erwachsener hat man durchaus seine Freude, da man wirklich den Kern des jeweiligen Märchens ins Gedächtnis gerufen bekommt.
    Ich fände es gut, wenn auch weiteren Märchen die Ehre erteilt werden würde, Platz in einem solch wunderbaren Märchenbilderbuch zu bekommen.
    Und…. wenn sie immer wieder Lust drauf haben, dann lesen sie noch heute!
    Lotta entdeckt die Welt: Im Wald Sandra Grimm
    Lotta entdeckt die Welt: Im Wald (Buch)
    15.07.2020

    Naturwunder Wald

    In diesem wunderbaren lehrreichen Bilderbuch begleiten wir Lotta, ihren Opa und Hund Zottel auf einem Spaziergang durch einen heimischen Wald. Auf 16 farbenfrohen Seiten mit kindgerechtem Text wird hier eine schöne kleine Alltags-Abenteuer-Geschichte erzählt. Viele Waldtiere wie Eichhörnchen, Rehe, Igel, Waldmäuse gilt es hier zu entdecken.
    Besonders gelungen finde ich, dass der Handlungsort - der Wald - fotografisch dargestellt ist, die Protagonisten auf diesen realen Hintergrund gezeichnet sind. Ich habe die Protagonisten, Lotta, das aufgeweckte kleine Mädchen mit ihrer knalligen gelben Jacke und dem süßen Lächeln gleich ins Herz geschlossen. Auch Zottel, der Hund, ist ein echt knuffiges Kerlchen. Und der Opa mit seinem Fernglas, der Lotta viel erklärt, ist echt klasse.
    Neben der Tatsache, dass der Text gut verständlich geschrieben ist, ist dieser auch in der optischen Darstellung oftmals verspielt dargestellt - passend zur Wortbedeutung: klein (kleine Schrift), groß (große Schrift), hochgestellt, wortmalerisch halt!
    Die Bilder laden auch immer ein, selbst Tiere in den Bäumen, auf Stämmen oder so zu suchen.
    Nach dem Lesen dieses Buches wird die Lust auf einen Spaziergang durch die Natur bestimmt geweckt. Lottas Tatendrang ist echt ansteckend und animierend!

    Das Buch ist im Ravensburger Verlag (Reihe: Mein NaturStart) erschienen und richtet sich an junge Leser ab 18 Monate. Dadurch dass das Buch ein mit abgerundeten Ecken quadratisches Format hat, es sich um dicke, stabile Pappseiten handelt, können auch schon die Kleinsten darin blättern, was zudem auch die Feinmotorik schult.
    Ich bin gespannt, wie viele Entdeckungsreisen Lotta noch macht.

    Für das Buch gebe ich die absolute Leseempfehlung mit 5 Sternen!

    Ein fantastisches Bilderbuch: Da will man doch sofort in den Wald!
    Rawlings, D: Gepäckträger Rawlings, D: Gepäckträger (Buch)
    29.06.2020

    Zu viel Gepäck ist nicht gut

    Was sich auf den ersten Blick wie eine lustige, turbulente Verwechslungskomödie anhört, entwickelt sich aber rasch zu einer tiefgründigen und zum Nachdenken anregenden Parabel. Die drei Reisenden Gillian (Mutter von 3 Kindern), David (Workaholic) und Michael (sportlich und kunstbegabt) vertauschen in der Hektik der Kofferabholung am Flughafen ihre Koffer, in denen sie für den Aufenthalt wichtige Utensilien haben, die für ihre Zukunft teils von großer Bedeutung sind.
    Um rechtzeitig wieder an ihre Sachen zu gelangen, müssen sie sich in einem Gepäckdepot einfinden. Soweit die Geschichte, die sich wie ein lustiger Roman anhört…
    Kaum ist der Leser mit den Protagonisten im Gepäckdepot angekommen, findet er sich in einer wunderbaren Parabel wieder. Denn der junge Mann vom Gepäckdienst, der sich ihnen als „Gepäckträger“ vorstellt, ist weitaus mehr als nur jemand, der die richtigen Koffer zurückbringt.
    Anliegen des Gepäckträgers ist es nämlich, dass die Reisenden nicht nur den Koffer wieder an sich nehmen, sie sollen sich auch‚ um ihr Gepäck kümmern‘ - ja, KÜMMERN!
    Denn in DIESEN Koffern befinden sich nun nicht Klamotten und Utensilien im eigentlichen / engeren Sinne, in DIESEN Koffern befindet sich nun Gepäck im viel weiteren Sinne. Es ist symbolisches Gepäck. Es sind Dinge, die die Protagonisten belasten und ihr Leben erschweren, so dass sie nicht frei aus ihrem Willen heraus leben können.
    Und da alle drei (durchs Leben) Reisenden eine individuelle Lebensbiographie haben, bekommt jeder von ihnen einen auf ihn abgestimmten Warteraum zugeteilt. In der Parabel erlebt man nun, wie der Gepäckträger von einem Raum zum anderen geht und abwechselnd mit den Protagonisten ihr Gepäck durchforstet und analysiert. Der Gepäckträger wird zum Seelendoktor und Lebensberater und zeigt jedem Einzelnen, was ihn belastet. Schnell dringt der Leser zu den Charakteren der unterschiedlichen Protagonisten mit ihren Problemen vor und kann sich unschwer in einen, zwei oder gar drei Personen wiedererkennen. Oder er stellt fest, dass es in seinem sozialen Umkreis Menschen gibt, die in einem nervenaufreibenden Hamsterrad laufen und nicht aus der eigenen Haut können, weil sie in einer Routine gefangen sind.
    Der Gepäckträger hält ihnen in aller Härte den Spiegel vors Gesicht und wäscht ihnen regelrecht den Kopf; die Wahrheit ist hart für die Drei aber auch wichtig und reinigend, so dass sie am Ende (mehr oder weniger) erleichtert, klaren Blickes vom Gepäckträger Abschied nehmen können.
    So lernt jeder seine eigene Lektion, sei es dass man beim Betrachten der Dinge immer eine ‚eingefärbte Brille‘ hat, so dass man nicht richtig ‚objektiv’ sehen kann, oder dass der Spagat zwischen beruflichem Erfolgs-Ehrgeiz und familiären Glück einem an die Nieren geht, oder dass man eher die Erwartungshaltung eines anderen lebt - aber nicht möchte.
    Das Buch, die Parabel, ist einfach nur wunderbar. Die Geschichte lässt sich sehr gut lesen, da sie flüssig geschrieben ist aber gleichzeitig eine unwahrscheinliche Tiefe besitzt. Viele Aus- und Sinnsprüche laden ein, innezuhalten und nachzudenken. Manchmal hatte ich das Gefühl, selbst im Depot dem Gepäckträger gegenüber zu sitzen. Und nach dem Lesen wird einem klar, dass man auch auf sich achten darf / muss.
    Mir gefällt außerdem, dass der Leser mit der Parabel - dem Gepäckträger - nicht alleine gelassen wird, denn am Ende der kurzen, dichten Erzählung gibt es noch einen kapitelweisen zugeordneten Fragenkatalog, mit dem man das Gelesene vertiefen und für sich hinterfragen kann.
    Absolut lesenswert!

    ★★★★★
    Marta schläft Marta schläft (Buch)
    28.04.2020

    17. Juni 1999 - „Dieser gottverdammte Tag“


    Ich habe von „Liebes Kind“ zwar bislang nur die Leseprobe gelesen, aber da diese mich voll überzeugen konnte, habe ich beim Entdecken des Buches „Marta schläft“ gleich zugeschlagen. Wenigstens hier wollte ich das Lesen nicht auf die lange Bank schieben. Das Cover ist so prägnant und ähnelt dem Stil von „Liebes Kind“, dass mir gleich klar war, dass ich es mit Romy Hausmann zu tun habe. Ich finde es klasse, wenn man im Cover schon den Autor wiederfinden kann.

    Nadja, Mitte 20, arbeitet als 'graue Maus' bei Gero von Hoven in einer Anwaltskanzlei. Es ist schon lange her, dass man sie wegen eines grausamen Verbrechens verurteilt hat. Nachdem sie aus der Haft entlassen wurde erhofft sie sich, wieder ins normale Leben mit Job und Freunden zurückkehren zu können. In der Anwaltskanzlei erhält sie diese Chance. Dort freundet sie sich auch mit ihrer attraktiven Kollegin Laura an. Ihr Leben könnte so schön harmonisch ablaufen, würde sie nicht eines Tages in einen Mord, mit dem sie nichts zu hat, hineingezogen werden. Oder etwa doch?! Und das Fatale ist, dadurch dass Nadja eine unrühmliche Vergangenheit hat ist sie ja prädestiniert als Wiederholungstäterin dazustehen...

    Schon die ersten Passagen im Buch, ein nicht abgeschickter undatierter, letzter Brief, haben mich mitgenommen und meine Neugier auf „Mehr“, auf das „Warum“ geweckt: „Mein Engel, ich habe dir Dutzende von Briefen geschrieben und niemals mehr bereut als heute, dass ich keinen davon je abgeschickt habe.“

    „Marta schläft“ ist ein interessanter Thriller. Am Anfang springt man nur von Puzzleteil zu Puzzleteil und erfährt immer nur Bruchstücke der Geschichte, die in keinerlei Hinsicht eine erkennbare Chronologie aufweist. Erschwerend kommt hinzu, dass es auch mehrere – drei - Handlungsstränge gibt, die kapitelweise aneinander gestückelt sind.

    So wird einerseits die Haupt-Geschichte von Nadja, Laura und Gero van Hoven erzählt. Andererseits gibt es eine Randgeschichte, eine Beziehungsgeschichte von Laura und Paul. Ein weiterer Baustein sind die vielen an den „Engel“ gerichteten Briefe, die einen Einblick in das Leben von Nadja geben.
    Das Wirrwarr des Thrillers wird zusätzlich durch verschiedene Zeitebenen verstärkt. Nicht nur, dass einzelne Kapitel in verschiedenen Zeiten spielen – nein, auch innerhalb eines Kapitel fällt man plötzlich in die Vergangenheit zurück und hüpft sodann wieder in die Gegenwart.

    Dieses Hin und Her verlangt einem schon eine gewisse Konzentration ab. Mag einer da aus der Geschichte aussteigen – auf mich hat dieses Fragmenthafte einen besonderen Reiz ausgeübt, da ich nach und nach dem Gang der Geschichte auf die Schliche kam – aber auch nur auf Umwegen! Denn, und das ist so irre:. Hat man geglaubt, auf der richtigen Spur zu sein, kam sogleich eine Wendung, die einem wieder keine Ruhe gelassen hat, da das vorher Erschlossene zunichte gemacht wurde. Besonders in der zweiten Hälfte nimmt der Thriller Fahrt auf, dass man das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen möchte. Und wirklich erst am Schluss sieht man das komplette Puzzle vor sich und erkennt, dass eins mit dem anderen zu tun hat.
    Die Protagonisten sind gut gezeichnet und ich konnte sie mir alle gut vorstellen, ohne aber einen besonderen emotionalen Bezug zu irgendeiner Person aufzubauen.

    Aber irgendwie hatte ich das Gefühl, dass nach dem heftigen Schluss noch ein friedliches zweites Ende angebunden werden musste - „Friede, Freude, Eierkuchen“ - der den Leser guten Mutes aus dem nervenaufreibenden, wendungsreichen Thriller entlässt. Auch stimmt der Thriller nachdenklich, vor allem wenn man am Ende sieht, wie es zu all dem gekommen ist, wie es gekommen ist. Da fragt man sich schon: Wie geht man mit der Wahrheit um?

    Das Lesen war für mich, die eigentlich Thriller unerfahren ist, ein wahrer Genuss. Diese Story schafft es, unter die Haut zu gehen, ohne dass sie (extreme) Grausamkeiten beschreiben muss. Ich kann diesen Roman nur empfehlen und bin gespannt, mit was für einen Thriller uns Romy Hausmann als nächstes überrascht.
    Der Wald, vier Fragen, das Leben und ich, Von einer Begegnung, die alles veränderte Tessa Randau
    Der Wald, vier Fragen, das Leben und ich, Von einer Begegnung, die alles veränderte (Buch)
    17.04.2020

    Lebensweisheit der älteren Generation

    „Dieses Buch hat die Kraft, Ihr Leben zu verändern“,
    steht groß und glänzend hinten auf dem Bucheinband.. Dieser kleine Satz hat meine Neugier geweckt, das Buch zu lesen. Und ich bin in keinster Weise enttäuscht worden. Das kleine Taschen-Buch, das gerade mal 128 Seiten umfasst, steckt voller Lebensweisheit und Alltags-Bewältigungshilfe, dass ich es wärmstens empfehlen kann. Das Besondere an diesem Büchlein ist, dass die Ratschläge im Rahmen einer kleinen, warmherzigen Geschichte dem Leser nahe gebracht werden. Man liest kein „Du sollst, du musst“ und hat nicht das Gefühl, dass einer belehrend vor einem steht.
    In dem Buch geht es um eine junge Frau, die voll im Leben eingebunden / eingespannt ist. Doch es ist anstrengend, den Spagat zwischen Beruf, Familie und eigenen Wünschen zu meistern.
    Völlig ausgelaugt zieht sich diese junge Frau eines Tages in den Wald zurück, an einen Ort, an dem sie als Kind immer Ruhe und Frieden gefunden hat. Hier will sie alle zu sich kommen. Doch es gesellt sich ein alte Frau – die wie aus dem Nichts erscheint - zu ihr mit der sie erst zögerlich, dann aber bereitwillig ins Gespräch kommt. Wow, eine alte Frau! Und schon kam ich mir fast vor wie in einem Märchen / in einer Sage, wo alte Leute mit ihrer Weisheit Ratsuchende auf 'rätselhafte' Art und Weise eine große Hilfe bei der Sinnsuche im Leben sind.
    Ich konnte mich sehr gut in die junge Frau hinein versetzen, da sie genau die „Probleme“ hat, die viele andere. Wie komme ich in einem „vollgepumpten“ Alltag zurecht, in dem man ständig nur gefordert ist? Was brauche ich wirklich? Wie wichtig sind „Kopf“ und „Bauch“?
    Das Buch kann man sicherlich in einem Rutsch lesen. Ich habe mir aber Zeit gelassen, um mich selber auch auf diese „Vier Fragen“, die die alte Dame mit der Protagonistin Schritt für Schritt bei verschiedenen Treffen im Wald erarbeitet. Nachvollziehbar werden die Antworten, die die junge Frau erhält in der Beschreibung der verschiedensten Alltagssituationen, die sehr authentisch und liebenswert erzählt werden.
    Dem Buch wird außerdem aufgrund der kleinen, in sanften Farben eingefügten Illustrationen eine feine Leichtigkeit gegeben. Der Schreibstil ist locker und flüssig, man fasst sofort Fuß und wird von der wunderbaren Sprache auf fabelhafte Art mitgenommen.
    Das Buch wird sicherlich nicht im Regal verstauben, da ich es bestimmt öfters lesen werden.
    Die Geschichte, die auf den Erfahrungen der Autorin basiert, ist motivierend, seinen Weg zu gehen und hilft bestimmt auch, neue Wege einzuschlagen / auszuprobieren.
    Und ganz wichtig ist auch: Es hilft, in sich selber reinzuhören und nicht immer zu schauen, was andere denken!
    Einfach alles! Einfach alles! (Buch)
    11.03.2020

    Universal-Wissen kompakt verpackt

    Ein Sachbuch, das viele Fragen beantwortet!
    13,8 Milliarden Jahre: Von der Entstehung des Universums bis Heute - auf 352 Seiten!
    Es ist alles dabei: Urknall, erstes Leben, Erscheinung des Menschen, Weltreiche, wichtige Entdeckungen und Erfindungen, Kriege und Eroberungen sowie grandiose Bauten; aber auch netten Kuriositäten wird hier Platz eingeräumt.

    Das Sachbuch ist chronologisch aufgebaut und besteht aus 15 Kapiteln. Die Kapitelübersicht ist auch farblich nach einzelnen Epochen / Themen differenziert. Auch die Seitenränder folgen diesem Farbschema, so dass man gezielt auf das entsprechende Kapitel zugreifen kann.
    Mir gefällt auch, dass jedes einzelne Kapitel eine kleine „Zeitleiste“ enthält, auf dem die wichtigsten Ereignisse des Buchabschnitts aufgeführt werden, so dass man vorab einen zusammengefassten Überblick erhält.

    Fakten werden hier in einem leicht zu lesenden Schreibstil vermittelt. Locker-leicht fliegt man durch den Text. Wissen wird spielerisch vermittelt. Die Seiten in diesem Buch sind fantastisch und abwechslungsreich gestaltet.
    Hervorgehobene und passende Zitate von Wissenschaftlern und anderen bedeutenden Personen (wie Christoph Kolumbus, Neil Armstrong, Martin Luther King) lockern die Textblöcke auf. Zeichnungen und kleine Grafiken (mit Bildunterschriften) unterstreichen visuell das Gelesene und helfen, Zusammenhänge zu verstehen und zu begreifen. Denn was man zudem noch sieht, bleibt besser im Kopf!

    Beim Buch handelt es sich nicht um ein Kinderbuch im engen Sinne, was man aufgrund der vielen bunten Bilder vermuten könnte. Nein, das Buch ist als Enzyklopädie ebenso für Erwachsene bestens geeignet. In meinen Augen ist ein ideales Familienbuch! Dieses Buch sollte aber auch in Schulbüchereien Einzug erhalten.

    Kleiner Kritikpunkt: In dieser Auflage sind leider (noch) einige Tipp- / Rechtschreibfehler, die eigentlich vermieden hätten können... . Aber das kann ja in der nächsten Auflage ausgebessert werden.

    Ich wünsche allen viel Spaß und Freude beim Lesen dieses genialen Sachbuchs, das Allgemein-Wissen auf eine lockere und unterhaltsame Art und Weise näher bringt und Lust macht - wenn Fragen offen bleiben oder neue aufgeworfen werden – weiterzuforschen. Denn das Buch soll, so Lloyd, „vielmehr ein Tor zu all dem Wissen sein, das in der Welt bereits vorhanden ist“ (S.8).

    Und krass: Während wir hier in Ruhe schmökern, rast die Erde wir mit 800 000 Stundenkilometern durch das All!
    Wieso? Weshalb? Warum?, Band 7: Fahrzeuge auf der Baustelle Andrea Erne
    Wieso? Weshalb? Warum?, Band 7: Fahrzeuge auf der Baustelle (Buch)
    09.03.2020

    Bagger, Kipper, Kran und Co

    Ein super interessantes und informatives Buch über die Unterschiedlichkeit von Baustellfahrzeugen auf unterschiedlichsten Baustellen!

    Wieso? Weshalb? Warum? - Das ist eine fantastische und interessante sowie vielseitige Sachbuchreihe aus dem Ravensburger Verlag, die sich an junge, neugierige und wissbegierige Kinder im Alter von 4-7 Jahren richtet. Die Bücher eignen sich hervorragend zum Vorlesen aber auch für Erstleser zum selber lesen – ich würde sogar studieren sagen, da hier Wissen auf kindgerechte Art und Weise vermittelt wird. Und auch als Erwachsener kann man hier so einiges lernen, da alles einfach und verständlich erklärt wird.
    Dieses Buch ist echt der Hammer! Ich habe mir nie Gedanken darüber gemacht, dass die Vielfalt der Baustellenfahrzeuge so gigantisch ist.
    Mir gefällt besonders, dass eine kleine pfiffige Ameise in Arbeitsmontur (Hose, Warnweste, Helm, Handschuhe und Schuhwerk) den Leser von Seite zu Seite begleitet und passende amüsante Kommentare abgibt.
    So wandert man im Buch vom Baumaschinendepot zu diversen Baustellen (Hausabriss und -bau, Großbaustelle, Tunnel- und Straßenbau, Kinder-Spielplatz und Kiesgrube).
    Hier wird dann einem vor Augen geführt, dass bei der Vielfalt der Dimensionen auch die Anforderungen an die Maschinen extrem unterschiedlich ist. Denn Bagger ist nicht gleich Bagger und Kran nicht gleich Kran.
    Vermittelt wird dem Betrachter und Leser das Wissen durch Text und Bild. Es gibt immer einen Haupttext und ergänzende Texte zu den einzelnen Bildern (Bildunterschriften).
    Der Text ist in einer einfachen, verständlichen aber dennoch sehr ansprechenden Sprache verfasst. Größen- und Mengenvergleiche helfen, sich das ein oder andere bildlich vorzustellen. Die Zeichnungen egal ob Baustellenfahrzeuge, Einsatzstätte oder Personen, sind sehr detailliert und farbenfroh.
    Den Entdeckergeist fordern vor allem die vielen Klappbilder heraus, die das Buch auf allen Seiten enthält. So kann man beispielsweise beim Öffnen einer Klappe entdecken, wie es unter der Motorhaube eines großen Kippers aussieht und gleichzeitig sehen, welch großes Fahrzeug auf einen Radlader passt.
    Lobend möchte ich auch hervorheben, dass auf den verschiedenen Baustellen Frau und Mann zusammenarbeiten, so dass klar wird, dass diese Berufe nicht nur von einem bestimmten Geschlecht ausgeübt werden – Gleichberechtigung wird hier thematisiert. Prima!

    Mir hat das Buch außerordentlich gut gefallen, da alles kurz und knapp erklärt wird und man einen super Ein- und Überblick über Einsatzfahrzeuge auf den verschiedensten Baustellen bekommt.

    Man muss kein Technik-Freund sein, um dieses Buch ins Herz zu schließen. So vergebe ich 5 Raupen – ich meine 5 Sterne!
    Szillat, A: Eddie Fox und der Spuk von Stormy Castle (Eddie Szillat, A: Eddie Fox und der Spuk von Stormy Castle (Eddie (Buch)
    03.03.2020

    „Sacrebleu“, so flucht ein Geist mit Manieren

    Wenn nach mehr als 200 Jahren Leben in die Schlosswände einkehrt, dann wird’s dem Geist zu bunt....

    Eddie ist ein 'junger' Geist und ca. 299 Jahre alt. Aber er sieht noch sehr jung aus. Das kommt daher, weil er mit zehn dreiviertel Jahren gestorben ist und in der Hülle des damals kleinen Jungen auf Schloss „Stormy Castle“ herumgeistert. Eddie, eigentlich Graf Edward Donald Darius Ignatz Eliot von Fox Und Wood, liebt sein beschauliches und ruhiges Leben auf seinem Schloss. Aber ganz alleine ist er doch nicht. Mit dabei ist meistens seine Fledermaus-Freundin Mathilda – kurz Tilla.
    Aber eines Tages kann er seinen Augen fast nicht trauen. Im Innenhof herrscht reges Treiben, Möbel, Tische und Bänke werden hin und hergeschleppt. Und Tilla erklärt ihm, dass sie mitbekommen hat, dass das Schloss ('sein' Schloss) zu einer Schule umgebaut werden soll. Dies ist für Eddie die reinste Horrorvorstellung – vor allem deshalb, weil er Kinder absolut nicht ausstehen kann, schließlich hat er damals als Schüler schlechte Erfahrungen mit Klassenkameraden gemacht. Nun muss er sich was einfallen lassen. Er muss verhindern, dass diese irrsinnigen Pläne Gestalt annehmen. Sein Glauben, ein wenig rumzuspuken würde genügen um die Eindringlinge davonzujagen, wird sofort erschüttert. Auch schärfere Maßnahmen führen nicht zum Erfolg. Es nützt alles nichts. Im Gegenteil, Pia, die Tochter der Schuldirektorin findet es sogar aufregend, dass es auf dem Schloss nicht mit rechten Dingen zugeht. Eddie ist recht niedergeschlagen und möchte am liebsten das Weite Suchen. Aber da hat er die Rechnung ohne den Wirt – ähm Hausdrachen Golfo und Tilla – gemacht. Und die Vertreibungsjagd geht weiter, bis dass Pia ihn entdeckt und sich ihm an die Fersen hängt. Ausgerechnet ein Mädchen, denn Mädchen sollen ja „schlimmer als Monster“ sein! Aber irgendwie imponiert und gefällt es Eddie dann doch, dass Pia irgendwie besonders ist. Und bald schon ist seine Abneigung wie weggeblasen...

    „Eddie Fox und der Spuk von Stormy Castle“ ist eine wunderbare Geschichte über Freundschaft und Zusammenhalten verpackt in einer kleinen und magischen Spukgeschichte. Der Schreibstil ist locker und witzig; man findet sich schnell ins Geschehen ein und kann sich die Protagonisten, die vorab auf liebenswürdige Art und Weise charakterisiert werden, gut vorstellen. Bei solchen Geschichten, die wunderbare und magische Fantasyelemente haben, finde ich es immer so berührend, dass Tiere – hier die Fledermaus Tilla und der Hausdrache Golfo – nahezu menschliche Züge haben, dass sie einem sofort am Herzen liegen. Man möchte sie am liebsten knuddeln und beneidet fast schon Eddie, solch treue Gefährten an seiner Seite zu haben.
    Gut ist auch, dass die Geschichte in mehrere recht kurze Kapitel (16 Kapitel bei 192 Seiten) aufgeteilt ist, wobei zahlreiche nett gestaltete Illustrationen die Geschichte auflockern, so dass Erstleser oder „Mitschauer“ (die das Buch vorgelesen bekommen) vom vielen Text nicht erschlagen werden und sinnvolle Lesepausen vorgeschlagen bekommen.
    Rikka Maiken Nylund
    Rikka (Buch)
    13.02.2020

    „Jedes Herz hält unterschiedlich viel aus.“

    Die 10-jährige Rikka hat es momentan nicht leicht. Sie ist ein Patchwork-Familien-Kind. Sie sitzt in vielerlei Hinsicht zwischen den Stühlen. Ihre Freundin Lise ist in Tom aus der Nachbarklasse verliebt und möchte, dass sie ihn mit ihr verkuppelt, da Rikka und Tom schließlich Nachbarn sind. Das passt Rikka gar nicht, sie hat Angst, Lise an Tom zu verlieren. Verliebt – Pah! So was kann nicht sein. Eifersucht und Neid machen sich breit, denn nun hat Lise ihr was voraus. Und dann muss Rikka alle Nase lang an den Wochenenden zu ihrem Vater, seiner neuen Frau Gunn und der kleinen Stiefschwester Sina, mit der sie gar nichts anfangen kann. Viel lieber würde sie daheim bleiben, damit sie mir ihren Freunden etwas unternehmen kann. Warum kann es nicht sein wie früher? Früher war die Welt - ihre Welt! - ja noch in Ordnung. Und jetzt, jetzt geht ihr sogar noch Lise aus dem Weg. Das tut weh.
    In der rührenden, turbulenten und feinfühligen Geschichte kann man sich fantastisch in das Gefühlschaos der jungen Protagonistin, der momentan einiges abverlangt wird, hineinversetzen. Gut kann man ihre boykottierenden und bockigen Handlungsweisen verstehen, ohne es ihr aber übel zu nehmen.
    Mir gefällt, dass letztendlich auch Rikka von dem Kribbel-Gefühl im Bauch überfallen wird, als im Nachbarhaus ein Junge in ihrem Alter einzieht, der offen auf sie zugeht und ihr zur Seite steht.

    Für junge Leser ist dies ein tolles Buch, da hier der Wert der Freundschaft im Mittelpunkt steht, aber ebenso der Aspekt der Patchwork-Familien thematisiert wird. In der Geschichte geht es turbulent und witzig aber ebenso auch spannend zu. Mit dem Happy-End ist es auch ein richtiges Mut-Mach-Buch, das die Leser zuversichtlich stimmen lässt.
    Die Zeichnungen im Buch lockern die Textseiten auf. Der Schreibstil ist angenehm flüssig und jugendlich gehalten. Kurze Kapitel helfen, gezielt Lesepausen zu setzen.
    Ein Hingucker ist vor allem auch das Cover: Rikka sitzt locker-lässig im Schneidersitz im Mittelpunkt der Titelseite und grübelt vor sich hin. Und was ihr so durch den Kopf geht, das sieht man um sie herum schwirrend auf dem Cover.
    Ich kann das Buch wärmstens empfehlen, da die Geschichte sehr realistisch und lebensnah geschrieben ist. Wenn ich hier von Lesern schreibe, sollte ich aber schreiben, dass ich in erster Linie Leserinnen meine, denn ich sehr bei dieser Story insbesondere junge Mädchen als Zielgruppe.
    Familie von Stibitz - Der Riesenlolli-Raub Anders Sparring
    Familie von Stibitz - Der Riesenlolli-Raub (Buch)
    13.02.2020

    Eine Familie, die einem das Herz stiehlt

    Nomen est omen! Ja, Familie von Stibitz macht ihrem Namen alle Ehre. Naja, Ehre – ist das lobenswert, wenn jemand sich seinen Lebensunterhalt dadurch beschreitet, wenn er nur klaut?! Sicherlich nicht! Aber wir haben es hier ja mit einer kleinen Ganovengeschichte zu tun, bei der man sofort merkt, dass genau dieses „Stibitzen“ und das ständige Flunkern das Urkomische und Absurde den Witz / die Komik dieser kurzen Geschichte ausmacht.
    Der Anfang der Geschichte ist so aufgebaut, dass man das Gefühl hat, Familie von Stibitz wohnt gleich um die Ecke, so dass sie einem dadurch schon sympathisch ist. Und das irrsinnige ist, dass, in den Augen der Familie, das schwarze Schaf der jüngste Spross ist. Ture will nicht klauen, er möchte wie der Nachbar der Familie Polizist werden.

    Und da ja alles, was benötigt oder auch nicht gebraucht wird, geklaut (stibitzt!) wird, beschließt die Familie Tures Wunschgeburtstagsgeschenk – einen Riesenlolli – in in einer Nacht und Nebel-Aktion zu stehlen. Ein nicht einfaches Unterfangen, das mit vielen, vielen Hindernissen und Pannen versehen ist. Leider führt die Aktion nicht zum gewünschten Erfolg. Aber keine Angst, auch hier im Buch heißt es: Ende gut – alles gut (oder sogar besser!).
    Das Buch ist aus meiner Sicht ein besonderes Buch. Es ist in einer wunderbar komischen Sprache geschrieben. Die Dialoge haben Pep, die Protagonisten sind charakterlich – irgendwie komödiantisch - gut gezeichnet.

    Nicht zuletzt bekommt das Buch durch die tollen Zeichnungen einen fantastischen Schliff. Sie veranschaulichen das Gelesene auf eine herrlich-witzige Art und Weise, dass man alleine bei den vielen Bildern lange innehalten und schmunzeln kann.

    Macher dieses wunderbaren Kinderbuches ist ein Schweden-Duo (Text: Anders Sparring; Illustrationen: Per Gustavsson). Wer denkt da dann nicht gleich auch an Pippi Langstrumpf, Michel aus Lönneberga usw.?
    Diese Episode ist ein wunderbarer Auftakt zur Ganoven-Familien-Serie. Da freut man sich doch schon auf: „Familie von Stibitz – Die Ganoven-Omi“!

    Dieses Buch hat die volle Sternen-Zahl echt verdient. Es hat wahnsinnig viel Spaß gemacht, diese sonderbar schräge Familie (mit Hund) kennenzulernen. Ich habe sie jedenfalls ganz in mein Herz geschlossen.
    ministeps: Wenn kleine Kinder müde sind ministeps: Wenn kleine Kinder müde sind (Buch)
    02.02.2020

    Schlafen kann Kind überall

    Das handliche Papp-Bilderbuch „Wenn kleine Kinder müde sind“ (Katja Reider [Text] und Katja Senner [Illustration]) ist im Ravensburger Verlag erschienen und wurde in Zusammenarbeit mit der Elternzeitschrift 'Eltern' entwickelt. Es ist in der Reihe 'mini steps' und für junge Leser/innen ab 12 Monate gedacht.

    In einer einfachen und kindgerechten Sprache werden die die gesamten Seiten einnehmenden Illustrationen beschrieben. Mal sind es kurze Sätze, mal sind es kleine Fragen, die – das finde ich besonders gelungen – in Reimform gehalten werden. Reime sind klasse, denn was sich reimt, das bleibt eher im Kopf. Die Zeichnungen sind herzallerliebst gezeichnet, die Kinder (Jungen und Mädchen unterschiedlichster Couleur) strahlen Zufriedenheit und Ruhe aus. Beim Blättern des Büchleins stellt man mit Erstaunen fest, dass, wenn die Müdigkeit die Kinder 'fängt', dass überall geschlafen werden kann: Fußboden, Hochstuhl, Tragetuch etc.. Aber seht selbst!

    Das Papp-Bilderbuch umfasst 24 stabile – relativ dicke und abgerundete – Papp-Seiten und ist daher recht robust und kann getrost kleinen Kindern überlassen werden, so dass sie sich eigenständig das Buch anschauen können. Dabei wird unter anderem die Feinmotorik geschult aber auch das Beobachten der einzelnen im Buch dargestellten vielfältigen Szenen, in denen es immer Neues zu entdecken gibt, sei es ein kleiner Rabe auf einem Schild oder eine Katze auf einem Dach. Dadurch dass unterschiedliche Kinder die Hauptprotagonisten sind, glaube ich, dass selbst kleine Kinder es schaffen, mit den kleinen 'Persönchen' mitzufühlen.
    Allein das Cover – ein kleiner Junge der beim Lesen im Bett eingeschlummert ist, ist schon ein Hingucker, da es durch eingearbeitetes Silber einen Glitzereffekt hat. Ein kleines Guckloch verrät schon, was einen auf der nächsten Doppelseite erwartet.

    Der Preis von 5,99 Euro ist bei der hochwertigen Aufmachung meines Erachtens sogar ein echtes Schnäppchen. Ich kann dieses warmherzige Büchlein nur empfehlen, da es sicherlich nicht nur als 'Gute-Nacht-Geschichte' gefragt sein wird.
    Eine fast perfekte Welt Eine fast perfekte Welt (Buch)
    27.01.2020

    Perfekt ist Ansichtssache

    „Eine fast perfekte Welt“ ist ein melancholisch schöner und zum Nachdenken anregender Roman, über ein Gefühl und den Wunsch, es 'perfekt' haben zu wollen. Wie kommen wir dahin und was können wir dafür tun?
    Auf 205 Seiten, aufgeteilt in 50 kurze Kapitel, werden wir in eine sardische Familiengeschichte entführt, die drei Generationen umfasst. Sie beginnt mit dem Ende des zweiten Weltkrieges und endet in der Gegenwart.

    Ester, die das Leben in ihrem kleinen Ort auf Sardinien unerträglich findet, wartet den ganzen Krieg auf die Rückkehr ihres Verlobten Raffaele und darauf, dass er sie endlich heiratet und sie aus der Misere ihres öden Lebens rettet. Nach der Hochzeit gehen sie gemeinsam nach Genua, später nach Mailand. Die Zuversicht oder die Hoffnung, dass das Leben auf dem Festland besser wird, wird schnell getrübt. Auch hier bekommt sie keinen Fuß auf den Boden und hadert mit sich und der Welt. An allen und allem hat sie etwas auszusetzen. Überzeugt, dass eine Rückkehr nach Sardinien – ihre Heimat - sie wieder aufleben lässt, bringt sie zum Entschluss, wieder zurückzukehren. Und wieder kann sie sich nicht einfinden, dass 'alte' Leben gibt ihr nichts, außer Grund zum Nörgeln.
    (Da habe ich mich gefragt, wie man(n) mit einer Frau wie dieser zusammen sein kann....)

    Lichtblick in der Geschichte ist für mich Felicita, die Tochter von Ester und Raffaele. Sie zeigt sich als genau das Gegenteil von Ester. Ich denke, sie wird in der Geschichte bewusst den Namen Felicita bekommen haben, denn ihr Name bedeutet „die Glückliche“. Sie ist aufgeweckt, gutmütig, feinfühlig, geduldig und mutig und schafft es, sich mit sämtlichen Umständen zu arrangieren, ihnen meistens sogar etwas Positives abzugewinnen. Als sie ungewollt schwanger wird, eine Hochzeit mit dem Kindsvater – einem aus guten, reichen Hause stammenden jungen Mann - aber nicht stattfindet, zieht sie alleine nach Cagliari und bekommt ein Zimmer bei einer alleinstehenden eigenbrödlerischen Frau namens Marianna. Zwischen beiden Frauen entwickelt sich im Laufe der Zeit eine vertrauensvolle Freundschaft.

    Felicita bringt einen Sohn zur Welt, den sie Gregorio nennt. Gregorio ist aber ein problematisches, Kind, das sich schwertut, sich in der Gemeinschaft mit anderen Kindern zurechtzufinden. Er wird zum Außenseiter, den fast alle Kinder meiden. Das einzige, was ihn interessiert ist die Musik, insbesondere das Klavierspielen. Und durch die Musik findet er zudem eine besondere Beziehung zu seinem Großvater Raffaele, der einst nach der Gefangenschaft und die Befreiung durch die Amerikaner die Liebe zum Jazz entdeckt hat. Auch wenn Felicita ein einfaches Leben führt – sie verdient sich ihr Geld, indem sie aus Müll Haushaltsutensilien herstellt - unterstützt sie ihren Sohn und ermöglicht ihm, seinen Musiktraum zu erfüllen und lässt ihn nach New York (sein 'Gelobtes Land') ziehen.

    Der Roman ist ein stiller und tiefsinniger, melancholischer Roman. Die Handlung ist nicht spektakulär, aber die Charaktere sind vielschichtig und gut gezeichnet. Ich konnte mich in jede Lage hinein versetzen, aber bewundert habe ich vor allem Felicita, die der Welt positiv gegenüber steht und sich nicht entmutigen lässt und es schafft, auf alle Leute zuzugehen, sie nimmt, wie sie sind. Ihre Herzlichkeit und ihr Optimismus sind auch Grund dafür, dass viele ihrer Mitmenschen von ihren verbohrten und festgetretenen Standpunkten heraustreten, über ihren Schatten springen und der Welt offener gegenüber treten.
    Während nämlich die eher pessimistisch eingestellte Ester - egal wo sie ist - sich fragt, „Wie schafft man es bloß, an einem Ort wie diesem zu leben?“ (S. 55), ist Felicita optimistischer eingestellt und meint, „dass es keinen Ort auf der Welt gibt, wo man sich nicht wohlfühlen kann“ (S. 104).
    Und diese Eigenschaft, die Felicita an den Tag legt ist für mich eine Aufforderung, mal den Blickwinkel auf die Welt anders zu richten, nicht immer nach was Besseren streben, sondern auch mal mit dem zufrieden sein, was ist.
    Denn, wer immer sucht, kommt nie an!

    Man sollte sich beim Lesen des Buches ruhig Zeit lassen und die Sätze, und die teils tiefsinnigen / bewegenden Dialoge wirken lassen. Die Geschichte hallt bei aller „Ruhe“ des Romans nach.
    Chilli, ich und andere Katastrophen Antje Szillat
    Chilli, ich und andere Katastrophen (Buch)
    29.12.2019

    Hyperaktiver Chaosstifter

    Ein kleines Feuerfrettchen schleicht sich in das Herz eines Jungen und wirbelt sein Leben durcheinander.

    Der elfjährige Jelko hat es nicht leicht. In der Schule ist er den fiesen Attacken insbesondere seines Mitschülers Bert Branco ausgeliefert und seine Mutter ist fast schon eine Glucke. Zum Glück hat er aber eine beste Freundin: Lotte. „Lotte und ich, wir haben keine Geheimnisse voreinander. Höchstens miteinander“ (S. 42). Aber diese Freundschaft wird fast schon auf die Probe gestellt, als eines Tages unverhofft Chilli, ein Feuerfrettchen / ein „Glücksfrettchen“, das zaubern und sich verwandeln kann, in Jelkos Leben tritt. Es ist also ein besonderes Frettchen, das sich nur Jelko in seiner wahren Gestalt zeigt. Chilli ist nur für Jelko da und erfüllt seine Wünsche. Sind andere in seiner Nähe, so verwandelt er sich ruckzuck in irgendetwas anderes. Chillis Eifer, Jelko zur Seite zu stehen, ihm zu helfen, ist aber mit Pannen verbunden. Und diese Missgeschicke, die sich durch die Geschichte ziehen, bringen Schwung und Witz in diesen wunderbaren kurzweiligen Roman, der in einer frechen, kind-zeitgemäßen Sprache geschrieben ist.
    Beim Lesen schließt man Jelko sofort ins Herz; aber auch Chilli, der mit seinem Senf-Spleen und seinen selbst den Leser anzuschmachtenden Glubschaugen, uns um den Finger zu wickeln vermag.

    Wunderbar sind auch die im Comic-Stil gehaltenen Zeichnungen, die zu genüge die Seiten auflockern. Mir gefällt auch, dass einzelne Wörter immer wieder dick oder/und in einem anderen Schriftstil hervorgehoben werden. Sie unterstreichen die Gefühle und die Gedanken Jelkos und bringen Schwung und Raffinesse ins Textbild.

    Es ist eine herzliche und humorvolle Geschichte, die sich mit dem Thema Mobbing, Freundschaft und Mut / Selbstbewusstsein beschäftigt und aus der die jungen Leser lernen, dass manchmal kleine Veränderungen im Leben Großes bewirken können. Ich gebe die absolute Leseempfehlung, auch deshalb, weil viele gebrauchte Wörter absolut dem heutigen Slang entsprechen und somit ein hohe Authentizität vermitteln.

    Ich würde es begrüßen, wenn es einen Folgeband zu der Geschichte um das Feuerfrettchen Chilli geben würde, da ich den kleinen Wirbelwind ebenfalls sehr liebgewonnen habe.
    Die Weihnachtsgeschwister Alexa Hennig Von Lange
    Die Weihnachtsgeschwister (Buch)
    26.12.2019

    Weihnacht – Eine Nacht zum Weinen?!

    Alexa Hennig von Lange hat sich ein alltägliches oder ein alljährliches Thema für ihren kurzen und kurzweiligen Roman herausgesucht.
    Es geht um das Familienfest Weihnachten! Provokant und mit spitzer Zunge erzählt sie die Geschichte dreier erwachsener Geschwister, die sich „alle Jahre wieder“ bei ihren Eltern treffen, um gemeinsam Weihnachten zu feiern. So platzen Tamara, Elisabeth und Ingmar mir ihren Kindern und (Ehe)Partnern bei ihren Eltern einen Tag vor Heiligabend herein. Das Treffen ist irgendwie Tradition, aber keiner scheint sich richtig auf das Aufeinandertreffen zu freuen. Beim Lesen spürt man sofort, dass das Geschwisterverhältnis extrem angespannt ist. Missgunst, Neid, Unverständnis und Eifersucht bestimmen stets unterschwellig die verbale und nonverbale Kommunikation. Sarkasmus und Ironie dürfen natürlich auch nicht fehlen. Aber jeder fällt im gemeinsamen Elternhaus auch wieder zurück in die gemeinsame, vertraute Kindheit zurück. Hier haben sie die gemeinsamen Wurzeln.
    Alexa Lange von Hennig gelingt es, diese vielschichtige Dimension jenes Familientreffens gekonnt durch mehrfachen Perspektivenwechsel darzustellen. Die kurzen Sätze schaffen es, dass man sofort in die Geschichte einsteigen kann. Mir fiel es leicht, dieses soziale Drama nachzuvollziehen. Es war, als blicke man in einen Spiegel. Vielleicht wird manch einer meinen, es wäre etwas übertrieben, aber in meinen Augen trifft sie den oder einen Kern. Denn so, oder so ähnlich, kann sich eine Familie, die früher - als die Kinder noch Kinder waren - vereint und harmonisch unterm Baum gefeiert haben, entwickeln. Man driftet auseinander, hält aber innerlich am Gemeinsamen fest. Aber keiner schafft es, den ersten Schritt auf das im Herzen tief ersehnte Miteinander zu wagen. Ist es Stolz?!
    Aber was wäre eine Weihnachtsgeschichte, die nicht gut ausgeht? Zu viel will ich nicht verraten, aber auch hier gibt es schließlich und letztendlich den „Geist der Weihnacht“, der gekonnt durch eine geschickte Aktion der Eltern eingefädelt wird. Und am Ende lernt man, was Familie ausmacht!

    Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Vom ersten Satz war ich gleich mit dabei. Alle drei Geschwister, deren Partner und Kinder, mit ihren Nöten, Bedenken und Argwohn aber auch Wünschen konnte ich bestens nachvollziehen. Man muss nicht extrem konzentriert lesen. Aufgrund der einfachen Sätze hat man beim Lesen genügend Zeit, sich über seine eigene Familie Gedanken zu machen. Und somit hat der zu Herzen gehende und durchaus tiefsinnige Roman für mich neben einem unterhaltenden / unterhaltsamen Charakter auch einen Finger-zeigenden Wert, da er zum Nachdenken auffordert.
    26 bis 50 von 70 Rezensionen
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