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    Murksy

    Aktiv seit: 09. März 2019
    "Hilfreich"-Bewertungen: 12
    89 Rezensionen
    Devil's Kitchen Candice Fox
    Devil's Kitchen (Buch)
    22.04.2025

    Feuerball

    Im neuesten Thriller der mit Preisen überhäuften Thrillerautorin versucht eine verdeckte Ermittlerin sich in eine Feuerwehrtruppe einzuschleichen. Ein Vermisstenfall und mehrere Straftaten stehen im Zusammenhang mit verschiedenen Bränden. Zufall oder ist die Feuerwehr beteiligt?
    Candice Fox hat im Rahmen ihrer Recherchen mit diversen Feuerwehrleuten gesprochen. Das merkt man dem Buch an. Das Leben der Einsatzkräfte, ihre Anspannung im Einsatz und die Erlebnisse, die sie noch lange verfolgen, werden authentisch wieder gegeben. Da ich selbst ebenfalls eine Ausbildung zum Feuerwehrmann durchlaufen habe, kann ich mich gut in diese Welt hineinversetzen. Auch der Autorin gelingt dies glaubhaft. Die darin verwobene Kriminalgeschichte erzeugen einen brandheißen Sog, dem man sich nur schwer entziehen kann. Raffiniert passt sich die verdeckte Ermittlerin dem Alltag der Feuerwehr an, das ständige Katz und Maus-Spiel sorgt für einen durchgehend steigenden Spannungsbogen, der sich bis zum Schluss stetig steigert. Die eine oder andere Logiklücke nimmt man gerne in Kauf und stört das Lesevergnügen nicht. Die 400 Seiten verfliegen so schnell wie der Rauch eines Brandes, nehmen den Atem und lassen mitfiebern. Beste Thrillerunterhaltung aus Australien mit überzeugenden Figuren, fernab vom Heldentum, den man Einsatzkräften so gerne nachsagt. Alle haben ihr Paket zu tragen, keiner ist frei von Zweifeln, Ängsten und Dämonen. Die Auflösung des Krimis ist schlüssig und lässt den Leser auf baldigen Thrillernachschub von Candice Fox hoffen.
    Die Kurve Dirk Schmidt
    Die Kurve (Buch)
    21.03.2025

    Die Schattenwelt

    Der ungewöhnliche Thriller von Dirk Schmidt erfordert beim Lesen eine gewisse Aufmerksamkeit. Jedes Kapitel handelt von einzelnen Personen, die alle über eine Figur miteinander verbunden sind. Das ist Carl, der Vermittler. Er hat eine kleine Truppe um sich geschart, die für ihn Aufträge erledigen. Diese Aufträge sind mitunter brutal und fast immer kriminell. Carl selber lebt versteckt im Süden. Seine Gruppe wird bei Bedarf über das Telefon aktiviert. Die Mitglieder dieser, nennen wir es Vereinigung, verbindet mehr oder weniger das selbe Schicksal. Verlierer des Lebens, aufgefangen von einer Vaterfigur. Doch obwohl sie durch die Tätigkeit ohne größerer Geldsorgen leben, vegetieren sie doch in einer traurigen Schattenwelt. Einsam, ständig auf der Hut und verzweifelt auf der Suche nach etwas Normalität. Im Buch geht es um hauptsächlich zwei Fälle. Eine verschwundene Amerikanerin und einen Mafia-Clan, der nach Deutschland reist. Mehr soll zum Inhalt nicht verraten werden. Die Spannung der Geschichte ergibt sich aus den einzelnen Personen und ihrer Dämonen, als auch aus der Erzählweise im Präsens, was dem Buch eine greifbare Authentizität vermittelt. Ein solcher Thriller kommt nicht ohne Gewalt aus, doch die ist oft nur oberflächlich erwähnt, das Kopfkino spielt mit. Allesamt sind die teilweise tarantinoesken Figuren Eigenbrötler in einer Zweckgemeinschaft. Genauso wenig wie sie mit allen anderen Mitgliedern eine wirklich innige Beziehung aufbauen können, ergeht es auch dem Leser. Man beobachtet eine Gruppe von Antihelden, Kriminellen, es wird keine Sympathie erzeugt. So folgt man dem Buch wie einem dunklen Kammerspiel und beobachtet aus sicherer, gemütlicher Entfernung die Schattenwelt, die in Städten wie Berlin im Untergrund existiert. Für mich ein Thriller, der einen ganz eigenen Sog entwickelt hat. Allerdings kann ich auch durchaus nachvollziehen, wenn es Leser gibt, die mit dieser Erzählung nicht warm werden.


    Dies ist eine Privatrezension ohne KI erstellt. Kopie, auch in Teilen, unterliegt dem Urheberrecht.
    Schmeckt! Anke Loose
    Schmeckt! (Buch)
    16.03.2025

    Alles was wir essen


    Das Sachbuch, das sich vor allem an jüngere Leser richtet, erklärt so einfach wie möglich alles, was mit Nahrung zu tun hat. Warum bewirken bestimmte Farben eine Geschmackserwartung? Warum haben wir ein Lieblingsessen? Viele Fragen werden beantwortet, einiges davon dürfte auch so manchem Erwachsenen unbekannt sein. Oder wissen Sie sofort, was Umami ist? Selbstverständlich liegt ein Schwerpunkt auf dem Thema ausgewogene und gesunde Ernährung. Die Nähstoffe und ihre Funktion werden erklärt, ebenso wie die Lebensmittel, in denen die überlebenswichtigen Bausteine vorkommen. Sehr gut erklärt wird auch die Verdauung und die daran beteiligten Körperfunktionen und -organe. Kleine Bildchen verdeutlichen das gehörte oder gelesene. Erstleser werden an der einen oder anderen Stelle Hilfe benötigen. So ein umfangreiches Gebiet wie die Ernährung lässt sich natürlich nur bedingt mit wenigen Worten erklären. Trotzdem ist das Buch recht verständlich geschrieben. Unser 4 Jähriger hat sich beim Zuhören schon viel gemerkt und auch immer wieder Fragen gestellt. Das Buch wird mit vier kleinen Rezepten noch etwas abgerundet. Auch wenn manche Passagen wiederholt werden, was dem Verständnis zuträglich ist, kommt keine Langeweile auf. Ein rundherum gelungenes Buch zu einem der wichtigsten Themen unseres Lebens.

    Dies ist eine Privatrezension ohne KI erstellt. Kopie, auch in Teilen, unterliegt dem Urheberrecht.
    Transformers Earthspark: Der offizielle Guide Transformers Earthspark: Der offizielle Guide (Buch)
    26.02.2025

    Für Fans

    Das Buch ist eigentlich sehr leicht zu machen. Aus einer aktuellen Fernsehserie entnimmt man die entsprechenden Bilder und beschreibt dann wie in einem Lexikon die Figuren und die Geschichte. Mehr ist dieser Transformers-Guide auch nicht. Eine sichere Bank, sozusagen. Die einzelnen Figuren werden erklärt und deren Beziehungen zueinander. Wer sich mit den Transformers nicht so gut auskennt, wird aber auch zusätzlich etwas zu Geschichte und den ursprünglichen Akteuren erfahren. Mittlerweile ist das Transformersuniversum ja so unübersichtlich, dass wirklich nur richtige Fans darin zurechtkommen. Und genau an diese Fans richtet sich das Buch. Die einzelnen Beiträge werden aus der Perspektive diverser Personen erzählt, das gibt dem Ganzen etwas Dynamisches und lässt die Geschichte im Buch weiterleben. Zusätzlich ist ein kleines Poster eingearbeitet, eine kleine Zugabe. Wer mit Transformers nichts anfangen kann, wird auch durch diesen Guide kein Fans. Wer aber einen guten Einstieg sucht, kann hier zugreifen.
    In einem Zug Daniel Glattauer
    In einem Zug (Buch)
    15.01.2025

    Die große Enttäuschung

    Ein Mann trifft eine Frau im Zug. Eine zufällige Begegnung, aus der sich ein Frage-Antwort-Spiel entwickelt. Und vielleicht sogar Liebe? Das Szenario, hier in einem Zug angesiedelt, verspricht viel. Und es hätte auch viel daraus werden können. Doch nach den 200 Seiten, zum Glück nicht mehr, wünscht man dem Autor eine längere Schreibblockade, wie sie sein Protagonist hat. Hoffnungsfroh ob einer Empfehlung aus dem Bekanntenkreis, begann ich zu lesen. Zunächst war ich sehr gespannt auf die Entwicklung und was aus den beiden Menschen werden würde. Doch dann wurde ich von der dumpfen Langeweile der ausgereizten Flachheiten eingeholt. Entweder fehlte es dem Autor an Mut oder er war von seiner Zugfahrt selbst gelangweilt. Wie dem auch sei, das Buch riss mich weder vom Hocker, noch erzählte es etwas über die Liebe, was ich nicht schon tausendfach in ähnlicher Form gelesen hatte. Jede Zugfahrt muss enden und diese endet auch noch katastrophal konstruiert, so als wollte Glattauer mit aller Gewalt sein Publikum aus der Lethargie der Erzählung reißen. Bei mir hat es nicht funktioniert, andere sehen in dem Wortgeplätscher ein neues Meisterwerk. Zumindest über eine längere Zugfahrt kann das Buch die Zeit verkürzen, es bleiben aber keine Erkenntnisse über das Wesen der Liebe haften, und man freut sich auf die Endstation.

    Dies ist eine Privatrezension, ohne KI erstellt. Inhalte, auch in Auszügen, unterliegen dem Urheberrecht.
    Allein gegen die Lüge Alex Finlay
    Allein gegen die Lüge (Buch)
    15.01.2025

    Im Sumpf der Lügen

    Endlich erscheint der hochgelobte Thriller auch auf Deutsch und wird so auch bei uns für Aufsehen sorgen. Das durchweg spannende Buch beginnt mit einem tragischen Ereignis. Eine vierköpfige Familie stirbt in Mexiko. Zwei Söhne in den USA überleben, Danny sitzt wegen Mordes im Gefängnis und Matt der jüngere Bruder soll die Leichen identifizieren. Daraus entwickelt der Autor ein raffiniertes Labyrinth aus Lügen, falschen Fährten und Geheimnissen, die nach und nach ans Tageslicht kommen. Die Frage, was wirklich in Mexiko passierte, wird ganz langsam und mit immer neuen Wendungen, geklärt. Dabei springt der Autor in der Erzählweise zwischen Gegenwart und Vergangenheit. Das liefert dem Leser immer wieder neue Informationen und hält den Spannungsbogen aufrecht. Die Geschichte ist glaubhaft und klug aufgebaut. Es gibt keine Helden oder Einzelpersonen, die im Alleingang den Fall lösen. Der Fall wirkt authentisch, nie übertrieben, die handelnden Personen haben alle ihre Schwächen und ihre Last zu tragen. Der Sog des Buches ist enorm. Ein Krimi, der Aufmerksamkeit fordert, da man sonst Informationen übersieht oder durch die Vielschichtigkeit den Faden verliert. Wer dies beachtet, bekommt einen gelungenen Thriller, der ohne die übertriebenen Blut- und Actionorgien anderer Titel auskommt.

    Dies ist eine Privatrezension ohne KI erstellt. Der Text, auch Auszüge davon, unterliegen dem Urheberrecht des Verfassers.
    Das verborgene Genie Marie Benedict
    Das verborgene Genie (Buch)
    07.03.2024

    Das unterdrückte Genie


    Die Geschichte ist leider voll mit Frauen, die wegweisend waren, aber ihre Leistungen entweder einfach gestohlen oder zumindest nicht entsprechend gewürdigt wurden. Nur wenige Ausnahmen in der Wissenschaft erhoben sich über das Patriarchat. Dies gelang aufgrund großer Willensstärke, Selbstbewusstsein oder Unterstützung durch, genau, Männer. Viele andere Frauen vollbrachten im Verborgenen Pionierleistung und wurden, wenn überhaupt, viel zu spät entsprechend anerkannt. Der Film „hidden figures“ zeigte endlich einem großen Publikum, dass ohne die weiblichen mathematischen Genies die moderne Raumfahrt gescheitert wäre. Ähnliches gibt es aus vielen anderen Bereichen zu berichten. Die ersten Computer wurden zwar von Männern gebaut, aber die Programmierung mittels Lochkarten war Frauensache. Auch wurde die erste funktionierende Struktur des Internets, um eine vernünftige Ordnung und Suchmöglichkeit zu erschaffen, von Frauen angelegt. Das vorliegende Buch beschäftigt sich mit einer Frau, die erst 50 Jahre nach ihrem Tod mit einem Ehrenpreis ausgezeichnet wurde. Der ihr eigentlich zustehender Nobelpreis wurde hingegen drei Männern verliehen, deren Namen in Verbindung mit der Entdeckung der DNA genannt werden, die aber tatsächlich diesen Preis „gestohlen“ haben. Dieser beeindruckenden Frau ist dieses Buch gewidmet. Das Leben der Dr. Rosalind Franklin wird aus der Ich-Perspektive erzählt. Das führt natürlich zwangsläufig dazu, dass die weibliche Sicht der Autorin zum Tragen kommt und möglicherweise gewisse Eigenheiten der Protagonistin zugeschrieben wurden, die so vielleicht gar nicht vorhanden waren. Benedict schreibt in ihrem Nachwort von der Inspiration durch das Buch von Anne Sayre. Ob sie auch die vermutlich bessere Biografie von Brenda Maddox zu Rate gezogen hat, weiß ich nicht. All die charakteristischen Eigenheiten der Forscherin lassen sich vermutlich nur dann erkennen, wenn man alle Quellen als Grundlage nimmt, dazu gehören natürlich auch die Schriften der Konkurrenz. Dies ist für das verstehen der Lebensgeschichte sogar von enormer Bedeutung. Gerade die teilweise sture und eigensinnige Art der Franklin sorgte dafür, dass ihr Ruf nicht gerade der beste war. Ihre Ablehnung des Wettstreites in wissenschaftlichen Kreisen wirkt zumal naiv. Wettstreit und Konkurrenz waren und sind immer integraler Bestandteil der Wissenschaft, was natürlich eine gegenseitige Unterstützung nicht ausschließt. Sei es die Evolutionstheorie, dass heliozentrische Weltbild oder eben die Struktur der DNA, immer gab es konträre Meinungen, bis zur Verleumdung und Anfeindung. Im Falle Rosalind Franklin kam natürlich die feministische Seite zusätzlich zur Geltung, eine Frau, die den Männern Paroli bietet, wurde im Allgemeinen nicht gerne gesehen. Die positiven Gegenbeispiele und Unterstützer werden im Buch hinreichend gewürdigt. Deshalb spreche ich auch nicht von einem verborgenen Genie, denn das war die Arbeit der Franklin durchaus nicht. Vielmehr wurde ihr Genie aus Konkurrenzneid und Hass unterdrückt oder kleingeredet. Wissenschaft ist auch immer ein Kampf um Anerkennung und finanzielle Mittel, ein Wissenschaftler, der nicht veröffentlicht, findet nicht statt. Deshalb kommt es immer wieder zu Fälschungen, voreiligen Präsentationen oder wie in diesem dreisten Fall, zu regelrechtem Diebstahl. Dass Rosalind Franklin erst viele Jahre nach ihrem zu frühen Tod gewürdigt wurde (allerdings nicht ausreichend) und ohne dass dies große Beachtung fand, zeigt, dass die geschlechtsspezifischen Vorbehalte noch längst nicht gebannt sind. Das macht dieses Buch wichtig, auch wenn ein Roman natürlich viel Interpretationsspielraum lässt. Auch merkt man der Autorin an, dass sie im hier und jetzt lebt. Das Versetzen in vergangene Zeiten ist schwierig. Auf Seite 74 wird das sehr deutlich, wenn eine Person der damaligen Zeit über On-Off-Beziehungen spricht, ein Begriff, der erst Mitte der 2000er auftauchte. Auch bemüht sich die Autorin, wie viele andere leider auch, zu sehr mit ihren Kenntnissen der französischen Sprache zu punkten. Im Teil eins, der in Paris handelt, wird etwas viel „labo“ und „chercheurs“ zu Papier gebracht. Wenn stattdessen Labor, Institut, Einrichtung oder Forscher, Wissenschaftler und Kollegen verwendet worden wäre, läse sich das Ganze etwas angenehmer. Das fällt im Übergang zu Teil 2 (London) direkt auf. Ansonsten liest sich dass Buch sehr gut, der wissenschaftliche Anteil ist angemessen und erklärt zumindest rudimentär, in welch komplexen Bereich die Forscherin tätig war. Traurig stimmt den Leser das frühe und teils selbstverschuldete Ende der Wissenschaftlerin, die vielleicht noch mehr großartige Arbeit geleistet hätte. Die damalige Ahnungslosigkeit, Naivität und Ignoranz der gefährlichen Strahlung sollten angehenden Wissenschaftlern eine Mahnung sein.
    Marie Bendict setzt mit diesem Buch ihre großartige Reihe über verkannte, unbekannte oder zu wenig beachtete Frauen fort und man darf gespannt auf die Fortsetzung sein.

    Dies ist eine Privatrezension eines Hobbylesers, ohne KI erstellt und ohne jeglichen Bezug zu Autorin oder Verlag.
    Mutterhirn. Was mit uns passiert, wenn wir Eltern werden Chelsea Conaboy
    Mutterhirn. Was mit uns passiert, wenn wir Eltern werden (Buch)
    25.04.2023

    Schluss mit den Mythen

    Das hervorragend recherchierte Fachbuch zum Thema "Veränderung des Gehirnes während und nach der Schwangerschaft" räumt endlich mit dem Mythos des "Mutterinstinktes" auf, diesem Irrglauben, dass Kinderkriegen der ureigenste Zweck jeder Frau ist und jede Frau in gleichem Maße für das Kinderkriegen und -erziehen geeignet ist. Sowohl Kirche als auch eine männerdominierte Wissenschaft haben ein jahrhunderte altes Denkgerüst geschaffen, um die Frauen an ihren Platz als Mutter und Hausfrau zu binden. Nicht jede Frau empfindet eine Geburt als den Glücksmoment schlechthin. All die Qualen und Unannehmlichkeiten, die Verunsicherung, die plötzliche Änderung des gesamten Lebens werden oft vernachlässigt oder klein geredet. Neueste wissenschaftliche Erkenntnisse zeigen aber, dass das Muttersein mit einer extremen physiologischen Veränderung im Hirn einher geht, absolut vergleichbar mit der Umstrukturierung während der Pubertät. Diese, nebenbei bemerkt, viel länger dauert, als angenommen. Erst mit ca. 25 Jahren ist die psychische und physiologische Entwicklung abgeschlossen. Was im Umkehrschluss bedeutet, dass junge Mütter durch die Schwangerschaft/Geburt einen Umbauprozess einläuten, bevor der Schritt zum Erwachsensein abgeschlossen ist.
    Das Buch "Mutterhirn" berichtet ebenso von der Geschichte des Mythos "Instinkt" und der wissenschaftlichen Entdeckung der Umgestaltung des Hirnes, Einfluss der Hormone und der Erkenntnis, dass man Muttersein lernen muss. Interessant ist, dass sich aber auch das Hirn der Väter anpasst, um die neue Rolle zu finden. Oftmals ist das Sachbuch vielleicht für den einen oder anderen Leser mit Fachwissen überfrachtet. Davon sollte sich aber niemand abschrecken lassen. Für werdende Eltern, aber auch für alle anderen, die mit dem Thema Schwangerschaft konfrontiert werden, ist das Buch ein wichtiger Baustein, um zu verstehen, warum man keine Schwangerschaften vergleichen kann, warum nicht jede Frau ihre Erfüllung im Kind findet und vor allem, warum wir unsere Sichtweise ändern sollten. Für mich als Vater war das Buch sehr aufschlussreich. Zu begreifen, warum ein Kind nicht nur die Abläufe und das Leben verändern, sondern sogar bis in die Gehirnzellen Umbrüche stattfinden, hat mich zutiefst beeindruckt.
    Die Guten und die Toten Kim Koplin
    Die Guten und die Toten (Buch)
    21.04.2023

    Gewollt und nicht gekonnt

    Die Gangsterballade aus Berlin wird hoch gelobt, leider kann ich dem Urteil nicht zustimmen. Die Geschichte um Waffenschieber, korrupte Politiker, ein wenig Drogenhandel und viel Multikulti will von allem ein bisschen sein, übernimmt sich damit aber grandios. Klischeehaft und aus vielen bekannten Versatzstücken zusammengewürfelt bietet das Berlin-Krimi-Drama ein überladenes, oberflächliches Bild. Vielleicht ist das (neben dem markttechnischen) der Grund für den falschen Namen des Autors oder der Autorin, man traut dem eigenen Werk nicht. Die Hauptdarsteller erinnern an die einsamen Wölfe aus so mancher US-Serie oder Kinofigur: verschlossen, zynisch oder enttäuscht, im Zweikampf unschlagbar mit Reflexen einer zupackenden Kobra und natürlich Waffenkenner, die jedes Modell sofort erkennen. Puh...anstrengend und ausgelutscht, um sich dem Sprachgebrauch des Buches zu nähern. Voller Anglizismen und angesagter Gossensprache ("random" , "lost") mag das Buch vielleicht der Strassenrealität Berlins entsprechen, schön liest sich das nicht. Auch die kurzen, abgehackten Sätze sind kein Genuss. Für nicht des Englischen Mächtige ist auch der erste Teil des Buches kein Vergnügen, unterhalten sich doch manche Personen fast ohne Übersetzung in einem mittelmäßig glaubhaften Englisch (in 20 Jahren Auslandstätigkeit habe ich noch niemanden "seemingly" sagen hören, "obviously" ist passender). Geschichten in Krimis müssen nicht immer glaubhaft sein, aber dann zumindest ansprechend erzählt sein. Nur der Versuch Figuren wie Saylor und Lula zu kopieren, reicht nicht. Die unlogischen Aspekte des Buches tun ihr Übriges: eine suspendierte Beamte wird trotzdem von ihrem Chef über den Ermittlungsstand informiert, wie wurde der Code eines Safes geknackt, usw.
    Das Buch liest sich schnell, hinterlässt aber keinen bleibenden Eindruck, der künstliche Name des Autors/Autorin wird nicht auf der Bestenliste landen. Für LeserInnen der schnelllebigen Bubblegumkultur wird das Buch aber "steil gehen", um mit der Sprache des Buches zu sprechen. Was mich zum Ende bringt, das an Abstrusität kaum zu überbieten ist (wie schaffen es die Bösewichte, immer rechtzeitig zum Ort des Geschehens zu finden..und warum stellen sie sich dann so schrecklich dumm an?).
    Die Tage in der Buchhandlung Morisaki Satoshi Yagisawa
    Die Tage in der Buchhandlung Morisaki (Buch)
    17.04.2023

    Locker und leicht wie der Frühling

    Das Debut des Satoshi Yagisawa entführt uns nach Tokio in das Viertel Jinbocho. Dieser real existierende Stadtteil beherbergt fast 200 Buchhandlungen, einzigartig auf der Welt, ein Traum für Leseratten. Ausgerechnet eine von der Liebe enttäuschte junge Frau, die so gar nichts mit Büchern am Hut hat, findet dort bei ihrem Onkel, einem Antiquar, Unterschlupf. Zunächst eher entsetzt von den Bücherstapeln, findet sie zur Literatur und wieder zurück ins Leben.
    Dieser locker-leicht geschriebene Roman verführt zum Lesen. Man riecht förmlich die Bücher, will sofort in den Antiquariaten verschwinden und auf Entdeckungsreise gehen. Der Roman führt uns vor, wie man mit Hilfe der Bücher vom und für das Leben lernt, zeigt aber auch auf wärmende Weise, dass das wirkliche Leben sich nicht hinter den Buchdeckeln versteckt und man auf sein Herz hören soll. Ein Wohlfühlbuch der sanften Töne, das von Büchern, der Kraft der Liebe und der Hoffnung handelt, die man nie aufgeben darf. Und all den Lesern, die aus unerfindlichen Gründen asiatischer Literatur abgeneigt gegenüberstehen, sei gesagt, man könnte problemlos den Ort und die Namen tauschen, das Buch würde seinen Charme nicht verlieren, ein wahrhaft universelles Werk, das glücklich macht.
    Der Donnerstagsmordclub und die verirrte Kugel Richard Osman
    Der Donnerstagsmordclub und die verirrte Kugel (Buch)
    27.03.2023

    Auf den Spuren von Miss Marple

    Die berühmte Ermittlerin war wohl so etwas wie das Vorbild aller cosy-crime-Bücher der heutigen Zeit. Wobei es keinen cosy-crime gibt, schon gar nicht bei Mord. In diesem Buch, dem dritten Band einer Reihe, ermitteln vier rüstige Rentner bei ungeklärten Verbrechen. Durch die unterschiedlichen Hintergründe erscheinen die Vier wie eine gut zusammengesetzte Rollenspielpartie. Dieses Mal ist das Verschwinden einer Journalistin, Geldwäsche und das eine oder andere Vergehen die Grundlage für den Krimi aus England.
    Vorneweg, warum ich dem Buch keine volle Punktzahl geben kann, es ist der dritte Teil! Und das so offensichtlich, dass man sich die ersten 100 Seiten durchkämpfen muss, weil einfach die Hintergründe fehlen. Wer sind die alten Leute? Wie haben sie sich getroffen? Ohne all dies Wissen findet man nur schwer Bezug zu den Personen. Dass eine Einzelperson oder Gruppe Zivilisten der Polizei überlegen ist und komplizierteste Fälle löst, ist der obskure Reiz dieser Bücher. Wird allerdings ein 8jähriger mit eingespannt, geht mir das etwas zu weit abseits jeglicher Glaubwürdigkeit. Der viel gepriesene britische Humor, weshalb ich das Buch auch lesen wollte, ist vorhanden, aber auch nicht in der erwarteten Intensität. Was bleibt, ist ein gut erzählter Krimi, natürlich mit den überraschenden Auflösungen, der unterhält, aber auch seine Schwächen hat.
    Dalee Dennis Gastmann
    Dalee (Buch)
    06.03.2023

    Schwimmende Elefanten

    In seinem ersten Roman lässt der renommierte Sachbuchautor Dennis Gastmann den Inder Bellini von seinem Elefanten Dalee, seinem Vater dem Mahut und den Erlebnissen auf den Andamanen berichten. Obwohl die Figuren und die Geschichte mit Masse rein fiktiv sind, ist der Hintergrund durchaus real. Auf den Andamanen wurden Elefanten zur Ernte von Tropenholz eingesetzt. Die Elefanten, gute Schwimmer, die allerdings die Gischt des Meeres nicht mögen, lernten, im Meer zu schwimmen und überbrückten sogar große Entfernungen zwischen den Inseln. Das Buch beschreibt das Leben der Mahuts, der Elefantenhüter, und ihre komplexe Beziehung mit den Dickhäutern. Man merkt dem Autor an, dass er aus dem Sachbuchbereich kommt. Hervorragend recherchiert erfährt der Leser interessante Dinge über Elefanten, Indien und das Leben der gläubigen Menschen. Gepaart mit einer traumhaft schönen Erzählweise, entführt uns Gastmann in eine fremde, exotische Welt. Die Vermenschlichung der sanften Riesen wird nur in dem Maße betrieben, die uns Zweibeinern nun mal eigen ist. Aber wäre ein Zusammenleben und Arbeiten mit einem Tier über mehrere Jahrzehnte auch denkbar, ohne dass man dem Tier menschliche Züge gibt? Selbst wenn man nicht allzu viel Vorwissen über die Elefanten und ihre Hüter hat, macht das Buch sofort neugierig. Ich habe mich mehrmals auf Recherche in anderen Quellen gemacht, wollte mehr erfahren und so manch unglaubliches Detail überprüfen. Ich bin fasziniert von diesem Buch und werde mich jetzt mit den anderen Büchern des Autors beschäftigen. Bisher kannte ich diese nicht, bin aber jetzt schon ein neuer Fan dieses begnadeten Erzählers und Wissenvermittlers. Wer neugierig in die ferne Welt blickt, offen für exotische Kulturen und neues Wissen ist, macht mit diesem lehrreichen, einfühlsamen und intelligenten Buch nichts falsch.
    Fünf Winter Fünf Winter (Buch)
    06.03.2023

    Mehr als nur ein Krimi

    Honolulu im zweiten Weltkrieg, noch entfernt von Kampfhandlungen, aber gerüstet für den Sturm. McGrady ist Polizist, von seinem Chef nicht gemocht, da er nicht von hier stammt. Auch seine allzu korrekte Arbeitsweise gefällt nicht jedem. Als eine Leiche gefunden wird, soll der Ermittler sich der Sache annehmen. Doch kaum am Tatort, gibt es plötzlich drei Tote und der erzürnte Chef muss mit ansehen, wie sich das Militär einschaltet. McGrady wird beauftragt, den Mörder zu finden und fliegt nach Hongkong. Dort stellt er fest, dass er einen äußerst raffinierten Gegenspieler hat. Und der Angriff auf Pearl Harbor verändert plötzlich alles.
    Aus dieser Geschichte entsteht ein Buch, das vielschichtig und komplex die Wirren des Krieges, einen Mordfall und eine tragische Liebesgeschichte miteinander verknüpft. Dieses scheinbar gewagte Unterfangen gelingt James Kestrel auf geradezu magische Weise. Die hervorragende Recherchearbeit führt zu einem stimmigen Bild der damaligen Zeit, zeigt das scheinbar unbezwingbare Amerika und die asiatische Mentalität im Gegensatz und bietet mit McGrady einen lakonischen, loyalen Ermittler, der an so manchen alten Schwarzweißfilm erinnert. Politische Verknüpfungen werden nicht bis ins Kleinste dargestellt, was das Buch auch für reine Krimileser zu einem Vergnügen werden lässt. Trotzdem geht das Buch tief genug, um viele Feinheiten der Charaktere und ihrer Beweggründe glaubhaft zu beschreiben. Der Spannungsbogen wird über das ganze Buch gehalten, man fiebert und trauert mit, hofft mit den Protagonisten und vermutet bald hinter jeder Aktion ein verräterisches Täuschungsmanöver.
    Ich habe das Buch verschlungen und auf der Liste meiner Lieblingsautoren ist ein neuer Name aufgetaucht.
    Der Weg ins Feuer Der Weg ins Feuer (Buch)
    20.02.2023

    Kompromissloser Thriller

    Der zweite Teil der Reihe um die texanische Drogenfahnderin mit polnischen Wurzeln beginnt da, wo der erste Band endete. Nach den körperlichen und psychischen Schäden, die Betty Rhyzyk davongetragen hat, wird sie auf Sparflamme eingesetzt. Innendienst ist allerdings nicht das, was sich die harte Ermittlerin unter Polizeiarbeit vorstellt. Auch ihre Frau leidet unter den Launen der Polizistin. Als ein Killer Jagd auf Drogendealer macht und zudem Gerüchte um korrupte Polizisten die Runde machen, kann Betty nicht ruhig in ihrem Büro sitzen bleiben. Sie ermittelt privat und stößt in ein Wespennest.
    Man muss den ersten Teil nicht zwingend gelesen haben, wiederholt die Autorin doch die wichtigsten Teile im neuen Buch. Trotzdem bietet sich erst ein wirklich stimmiger Gesamteindruck, wenn man beide Bücher kennt. Kent schreibt kompromisslos, gibt der Drogenfahnderin eine raue Schale, die es ihr ermöglicht, als lesbische Frau in der männerdominierten Drogen- und Polizistenwelt in Dallas zu bestehen. Sehr glaubwürdig wird die innere Zerrissenheit der Frau dargestellt, als sie zum einen einer persönlichen Bedrohung gegenübersteht und außerdem nicht mehr weiß, wem sie trauen kann. Das Buch ist ein harter Thriller, der sich in einem Rutsch liest. Man kann einfach nicht davon lassen. Spannend, authentisch und süchtig machend. Genau so muss ein Cop- und Drogenthriller sein.
    Heat 2 Michael Mann
    Heat 2 (Buch)
    02.10.2022

    Perfekte Fortsetzung

    1995. Al Pacino und Robert de Niro in einem Actionthriller von Michael Mann. Lose auf wahren Figuren basierend, entstand ein Kultfilm. Als Jahre später Gerüchte über eine Fortsetzung zu "Heat" auftauchten, wurde die Filmwelt hellhörig. Nun ist der zweite Teil erschienen, allerdings als Buch. Kann dies funktionieren? Zusammen mit der Krimiautorin Meg Gardiner hat Michael Mann einen Roman geschrieben, der die Geschehnisse um den Film aufnimmt und weiterspinnt. Man muss den Film nicht zwingend gesehen haben, das erste Kapitel gibt kurz die Geschichte wieder, aber den vollen Genuss hat man, wenn man (am besten noch einmal kurz vor dem Lesen) den Film gesehen hat. Die Figuren spielen dann sozusagen fließend im Buch weiter, dass in den Abschnitten sowohl die Jahre vor der Filmhandlung, als auch die weitere Entwicklung zeigt. Einer der Protagonisten aus dem Film, der Polizist Hanna, jagt immer noch gnadenlos nach Verbrechern. Die Ereignisse um Neil haben ihn nie losgelassen und der flüchtige Chris spukt
    seither in seinem Hirn. Geschickt weben die Autoren ein Spinnennetz, das die Akteure auf das grandiose Finale zusteuern lässt. Das Buch ist ein pageturner, schafft es perfekt, das Filmgefühl mitzunehmen. Spannung und Action bauen sich perfekt auf, nehmen den Leser auf eine atemlose, düstere Reise mit. Das Buch beschönigt nichts, ist stellenweise auch brutal, ein authentischer Blick auf Bandenkriminalität und psychotische Verbrecher, sowie getriebene Ermittler. Für mich der beste Thriller des Jahres und eine wahrhaft gekonnte Fortsetzung, auf deren Verfilmung ich mich schon freue.
    Die Mauersegler Fernando Aramburu
    Die Mauersegler (Buch)
    25.09.2022

    Der zynische Philosoph

    Toni ist in den besten Jahren, Lehrer mit Passion zur Philosophie, geschieden, gesund. Ein ganz normaler Durchschnittsmensch, der vom Leben allerdings nichts mehr erwartet und glaubt, auch nichts mehr erwarten zu können. Deshalb sein Plan: noch ein Jahr, dann wird er sich das Leben nehmen.
    Wen diese deprimierend klingende Ausgangslage nicht abschreckt, wird mit einem großen Werk hervorragender Gegenwartsliteratur belohnt. Der Protagonist Toni wird jeden Tag in Form eines Tagebuches zu Papier bringen. Dadurch ergibt sich die Gliederung in Monate und Tage, sowie die vielleicht ebenfalls erschlagend wirkende Seitenzahl. Doch das Leben des Toni betrachtend, ist das vollkommen angemessen. Schließlich reflektiert er über sein gesamtes Leben, springt scheinbar wahllos in die Vergangenheit und zurück, zeigt uns sein Leben und erklärt, warum er denkt, am Ende des Weges angekommen zu sein. In hervorragender Sprache nimmt uns der Autor mit durch dieses alltägliche Leben des Lehrers, den ich nicht als Antihelden bezeichnen will. Wer von uns ist denn ein Held? Haben wir nicht alle mir unseren Dämonen, Niederlagen und Verlusten zu kämpfen? Andererseits die Frage, warum wir uns dieses Buch dann antun sollen? In erster Linie, weil der Autor sein Handwerk versteht. Gespickt mit philosophischer Betrachtung, jeder Menge Ironie und Zynismus erklärt Toni sein Vorhaben. Das kann stellenweise bedrückend oder derb sein, aber unter der Oberfläche dieses Gerüstes schlummert immer wieder die Liebe zu den Menschen und Büchern, Freundschaft und all die kleinen positiven Dinge des Lebens, die genauso dazugehören, wie die Niederlagen und Enttäuschungen. Das Buch am Stück zu lesen, überfordert vermutlich. Ich empfehle gemäß der Gliederung des Buches pro Tag einen Monat des Buches zu lesen. Das gibt Zeit, das Gelesene zu verarbeiten. Es ist kein Buch für Schnellleser. Auch werden jüngere Menschen sich mangels Lebenserfahrung nicht so gut in Toni hineinversetzen können, die finden sich vielleicht eher in den Schülern oder in Nikita, dem Sohn, wieder. Dem Herkunftsland Spanien zuzuordnen ist die teilweise deftige Ausdrucksweise und eine gehörige Portion machismo, die der Autor allerdings geschickt widerlegt. Genau wie die politischen Hintergründe und die spanische Kultur, beispielhaft am Stierkampf gezeigt, wird das Buch Spanienkennern noch mehr bieten, als den gelegentlichen Spanienurlaubern.
    Wer sich auf das Buch einlässt, bekommt eine wunderbare Erzählung über das Leben, seinen Sinn und die Frage, was wir daraus machen wollen. Der oberflächlich depressive Kern der Lebensgeschichte enthält das ganze Spektrum an Gefühlen und Erfahrungen eines ganzen Lebens. Wie werden wir zu der Person, die wir sind? Was prägt uns? Und ist die Prägung ein Zwangskostüm, das wir nicht ablegen können? Vielmehr sind wir doch lernfähig und können uns entwickeln. All dies fließt in dieses zugegeben dicke, aber absolut meisterliche Werk des Fernando Aramburu ein, das, und dies soll erwähnt werden, von Willi Zurbrüggen hervorragend übersetzt wurde.
    Wie wir die Welt retten wollten und dabei aus Versehen das Bernsteinzimmer fanden Anni E. Lindner
    Wie wir die Welt retten wollten und dabei aus Versehen das Bernsteinzimmer fanden (Buch)
    18.07.2022

    Großfamilie im Einsatz

    Die Geschichte begleitet eine kinderreiche Familie auf einem Abenteuerreise, die mit einer Petition beginnt und einer Sensation endet. Durch die Erzählerin und die Themenwahl (erster Mädchenschwarm sei genannt) richtet sich das Buch eher an Mädchen, kann aber bestimmt auch den einen oder anderen, lesefreudigen Jungen erfreuen. Die Geschichte ist gemäß der Altersangabe ab 10 Jahren empfohlen, was der Thematik entspricht. Umweltschutz, erste Liebe, Teenagerprobleme sind für Jüngere eher nicht so interessant. Geringe Abstriche an dem Erzählstil muss man dann machen, wenn die erwachsene Autorin ihrer vorpubertären Protagonistin Worte in den Mund legt wie "mit 70 entlangbrettern". Das habe ich noch kein Kind in dem Alter sagen hören. Ansonsten kann man aber nichts an der Schreibweise aussetzen. Der Text ist nicht zu kompliziert, wenn auch bei Verknüpfungen mit der deutschen Vergangenheit vielleicht die eine oder andere Frage auf die Erwachsenen zukommen könnte. Gelegentlich wird das Buch durch einfache Illustrationen aufgelockert, die mehr oder weniger ins Bild passen. Um das Lesen etwas zu entspannen, wären davon ein paar mehr wünschenswert gewesen. Im Fazit ein geeignetes Buch für zukünftige Weltverbesserer, wenn auch dieser Aspekt stellenweise ruhig mehr Umfang bekommen könnte.
    Papyrus Irene Vallejo
    Papyrus (Buch)
    26.04.2022

    4800!

    Das ist die ungefähre Anzahl der neu veröffentlichten Bücher laut der UNESCO, pro Tag! Also selbst wer viel liest, mehrsprachig liest, wird nur einen winzigen Bruchteil der Bücher in seinem Leben lesen können. Das großartige Sachbuch von Irene Vallejo gehört für Literaturliebhaber meiner Meinung nach zu den Büchern, die man lesen sollte, wenn man mehr über die faszinierende Geschichte der Bücher, der Sprache und der Bedeutung der Literatur erfahren will. Zunächst wird man durch das schlichte, aber dennoch wunderschöne Cover mit der gold-grünen Darstellung einer Papyruspflanze neugierig gemacht. Der Untertitel "Die Geschichte der Welt in Büchern" zeigt, in welche Richtung das Sachbuch tendiert. Es soll keine bloße Geschichte über Bücher sein, sondern vielmehr die Verknüpfung der Weltgeschichte mit der geschriebenen Sprache verdeutlichen. Die Seitenzahl von 750 sollte den Leser nicht abschrecken, das Format ist handlich und das Buch liegt überraschend leicht in der Hand. Ich konnte es kaum weglegen, habe Seite um Seite verschlungen, im Liegen, im Sitzen, im Stehen. Selten gelingt es einem Sachbuch, so zu fesseln, teilweise spannend wie ein Krimi, immer informativ und nie belehrend. Beginnend bei der berühmtesten Bibliothek der Geschichte in Alexandria, umspannt das Buch den Jahrtausende währenden Verlauf der Jagd und Sucht nach Büchern, die darin enthaltenden Geheimnisse, ihre Bedeutung oder auch ihre Bedeutungslosigkeit je nach Betrachtungsweise. Wer absolut keinen Bezug zur Geschichte hat, Politik abschreckend findet, wird vielleicht gelangweilt oder überfordert das Buch zur Seite legen. Wer lebhafte Geschichtsschreibung, interessante Anekdoten und viele Anreize für ein vertiefendes Lesestudium der sogenannten Klassiker sucht, wird auf jeder Seite fündig. Wussten Sie zum Beispiel, wer der erste Celebrity war? Oder wie Oxford die schiere Menge der Bücher bewältigt, die jeden Tag um Hunderte ansteigt? Es gibt viel zu entdecken. Von der Entwicklung des Alphabetes bis zu den modernen e-books, von den ersten, brotlosen Schriftstellern bis zu neuzeitlichen Deutungen der alten Griechen. Vallejo entpuppt sich freudiger Weise nicht als Puristin. Auch der Bezug zu Filmen, die literarische Themen aufgreifen oder durch die Macht der Bilder und Töne aus Büchern neue Kunstwerke schaffen, wird hergestellt. Natürlich kann und will das Buch keine Leseempfehlungen aussprechen, der Kanon wird erwähnt, aber nicht verklärt. Im 80seitigen Glossar gibt es weiterführende Literatur, die Zitate des Buches schreien dem Literaten entgegen: "Lies mich!". Ein zurecht preisgekröntes Sachbuch, das einen Spagat zwischen Antike und Moderne schafft, aber natürlich trotzdem nur einen Teil der grandiosen Geschichte der Bücher und der in ihnen widergespiegelten Welt ausbreiten kann. Ein von Anfang bis Ende lesenswertes Vergnügen und ein schier unerschöpflicher Quell des Wissens und der Informationen. Und ein Vermächtnis an all die Literatur, die im Laufe der Jahrtausende verschwunden ist, teilweise gerade noch in Fragmenten überliefert wurde.
    New York und der Rest der Welt New York und der Rest der Welt (Buch)
    18.03.2022

    Durchaus amüsant

    Der Titel des Buches gibt die Grundhaltung der New Yorker (und auch der Autorin) treffend wieder: New York first, der Rest ist Teil eines Freilichtmuseums, das man bei Bedarf oder Langeweile beachtet (siehe Europa-Reisen). Lebowitz gliedert ihr Buch nach diversen Themengebieten, die ohne direkten Zusammenhang sind. Das ist Teil des Grundproblems mit Essay- und Kolumnensammlungen. Was nimmt man darin auf? Was hat Relevanz? Mit der Relevanz des Buches ist es zwangsweise nicht so gut bestellt. Denn das Buch zieht sich über fast 50 Jahre hin, viele der Namen und Orte sind nur New Yorkern ein Begriff oder schon so weit aus der Zeit gefallen, dass man gar nicht weiß, wer da für eine witzige Pointe herhalten musste. Politik ist sowieso außen vor, die Wahl des richtigen Restaurants und Modefragen deutlich präsenter. Lebowitz hat Sprachwitz, manche Kapitel haben Esprit und produzieren amüsante bon mots. Als Beispiel seien hier die Abhandlungen zum Thema Wissenschaft herausgestellt. Andere Auszüge sind weniger lesenswert, da sie wie gesagt nur für New Yorker verständlich sein werden. Die Autorin kokettiert mit der Selbstbezogenheit der New Yorker, dieser zur Perfektion gebrachten Borniertheit und Oberflächlichkeit. Als Teil dieser Parallelwelt darf Lebowitz sich darüber lustig machen, ohne selbst großen Schaden zu erleiden. Bessere Einblicke in die Gedankenwelt der LA-verachtenden New Yorker Society liefert allerdings zum Beispiel Woody Allen. Das vorliegende Buch lässt sich bequem an zwei Nachmittagen lesen. Es hinterlässt keine bleibenden Schäden, offenbart allerdings auch keine tiefenpsychologischen Einblicke, die es wert wären, gelesen zu werden. Für Fans der Autorin vermutlich ein Kauf wert. Alle anderen, die keinen Bezug zu New York haben, dürfen sich die humoristische Nabelschau ruhig verkneifen.
    Den Wölfen zum Fraß Patrick Mcguinness
    Den Wölfen zum Fraß (Buch)
    16.03.2022

    Die Macht der Worte

    Mir war weder der Autor noch der Verlag bekannt. Die Wahrscheinlichkeit, diesen literarischen Schatz zu entdecken also entsprechend klein, wie die Suche nach einer schwarzen, besonders wertvollen Perle in einem Berg Muscheln. Die Handlung des Buches richtet sich an einem wahren Fall aus: ein pensionierter Lehrer wird des Mordes an einer jungen Frau bezichtigt. Sein Lebenswandel als einsamer Sonderling, der viel liest, Musik hört und kaum Kontakte pflegt, macht ihn zum geborenen Ziel der Presse. Ein Monster wird erschaffen. Bevor seine Schuld auch nur annähernd bewiesen werden kann, vernichten ihn die Medien. Und auch die Polizei verliert ihre Objektivität. Zu verlockend die Aussicht auf eine schnelle Lösung des Falles, eine sauberen Abschluss. Ja, wäre da nicht ein Beamter der Polizei, der eine besondere Beziehung zu dem Verdächtigen hat. Denn der mutmaßliche Täter war einst sein Lehrer. Damit wird der Fall kompliziert und führt die Fahnder viele Jahre zurück an eine der berüchtigten Schulen in England, die dominiert wurden von machtbesessenen Lehrern, die sich teilweise mehr als nur psychologisch an ihren Schülern vergangen haben.
    Patrick McGuinness kreiert aus dem wahren Fall einen Roman, der mehr ist als ein gewöhnlicher Krimi. Voller Metaphern und brillanten Beschreibungen leuchtet der Roman weit über den üblichen Veröffentlichungen des Genres. Der Autor lässt jeden Satz wie einen Auszug eines gewaltigen Thesaurus erscheinen. Präzise Formulierungen demonstrieren nicht nur eine außergewöhnliches Erzähltalent, sondern bezeugen eine großartige Beobachtungsgabe, die weit in die Psychologie der Figuren hineinreicht. So reicht das Buch weit über den Mordfall hinaus, gibt ein erschütterndes Bild eines perfiden Schulsystems ab und hält den modernen Medien einen dunklen Spiegel vor. Der Mensch, der aus welchen Gründen auch immer zum Gejagten der sensationsgierigen Kanälen und Foren wird, hat keine Chance, dem Geschehen zu entkommen. Das Buch ist ein grandioses Psychogramm, eine treffliche Sozialstudie und zudem spannende True-Crime-Geschichte, die ihresgleichen sucht.
    Hervorheben ist die begeisternde Arbeit des Übersetzers Dieter Fuchs. Jeder Satz der deutschen Fassung ist ein Genuss.
    Bis auf zwei fehlende Buchstaben (Seite 180 und 385) ist das Buch gut gedruckt, die 400 Seiten angenehm zu lesen. Ein rundherum gelungener Glücksgriff, der jedem ans Herzen zu legen ist, der gehobene Literatur liebt.
    Glücksfisch: Weißt du, was die Tiere machen? Kleine Biene Glücksfisch: Weißt du, was die Tiere machen? Kleine Biene (Buch)
    23.02.2022

    Bunte Kinderkost

    Positiv fällt sofort die kindgerechte Gestaltung auf: bunte Farben, einfache Formen, dicke Seiten und abgerundete Ecken. Das ist sehr gut und hat meinem Jüngsten, der fast zwei ist, gut gefallen. Das Büchlein fällt sehr kurz aus und kann nicht ganz mit namhafter Konkurrenz mithalten. Die Drehscheibe (die einzige) zeigt nur bewegende Flügel. Die Klappen (leider nur auf der letzten Doppelseite) beinhalten fast nur Bienen, die Summ sagen. Nun ja, etwas einfallslos. Auch die erste Biene im Buch wird nur mit Stachel und Fühler erklärt. Warum nicht auch Beine und Fühler? Ältere Kinder könnten dann schon ein paar Wörter mehr üben. Etwas weiter hinten wird dann aber der Schwänzeltanz erklärt. Das passt meiner Meinung nicht zusammen. Andere, ähnliche Bücher sind hier besser aufgebaut. Es wäre mehr drin gewesen, zumindest die ganz Kleinen erfreuen sich kurzfristig an den bunten Seiten. Viel mehr leider auch nicht.
    Wieso? Weshalb? Warum? Erstleser: Unsere Erde - Band 5 Sandra Noa
    Wieso? Weshalb? Warum? Erstleser: Unsere Erde - Band 5 (Buch)
    15.01.2022

    Informativ und spannend

    Wie gewohnt bietet der Verlag hohe Qualität, ein Mitmachbuch, das animiert und die Aufmerksamkeit durch diverse Spiele fesselt. Natürlich ist das Thema "Erde" zu umfassend für gute 60 Seiten, aber es soll ja kein Lehr- sondern ein Erstleserbuch sein. Doch hier empfiehlt es sich für die begleitenden Erwachsenen, das Buch vorher zu lesen, um aufkommenden Fragen gegenüber gewappnet zu sein. Für die Kinder dürften einige Themen ( zum Beispiel Milliarden Jahre) sehr abstrakt sein. Eine hilfreiche Erklärung vereinfacht das Ganze. Die Texte sind meiner Meinung für reine Erstleser etwas zu komplex. Nennen wir das Buch eher ein Zweitleserbuch. Auf der Rückseite des Buches sollten Käufer den Hinweis auf die zweite Lesestufe beachten. Die angesprochenen Spiele (Leselotto, Leserätsel) lockern auf, vertiefen das Erlernte und motivieren. Statt den wenigen Stickern zum Einkleben hätte ich Klett bevorzugt. Das käme einer Mehrfachverwendung entgegen, nach dem Einkleben sind die Sticker eher uninteressant. Alles in allem ein hervorragendes, qualitativ hochwertiges Buch für neugierige Leseratten. Eine tolle Alternative zu den elektronischen Medien.
    606 Candice Fox
    606 (Buch)
    28.11.2021

    Fulminante Jagd

    Ein raffiniert ausgeführter Massenausbruch überrascht sogar die meisten der 606 Verbrecher, die sich plötzlich in Freiheit befinden und die Öffentlichkeit in Panik versetzen. Wer steckt hinter dem Ausbruch? Und vor allem, wie schnell gelingt es den Behörden, die grausame Bande wieder einzufangen? Es wird ein Wettlauf gegen die Zeit, den ein paar der Flüchtlinge haben konkrete Pläne. Die Jagd hat begonnen.
    Was zunächst nach einem unrealistischen Plot klingt, entwickelt sofort eine Hochspannung und Dynamik, die viele andere Thriller vermissen lassen. Statt auf sinnloses Blutvergießen oder reine Effekthascherei zu setzen, konzipiert Fox ein raffiniertes Szenario mit mehreren Strängen, das fesselt, gut unterhält und immer wieder überraschende Wendungen bringt. Wo anderen Büchern bald der Atem und die Einfälle ausgehen, fasziniert die Geschichte und die Charaktere bis zum Ende. Nicht dass die Autorin auf Brutalität verzichten würde, nein, aber sie nutzt diese nicht als Mittel zum Zweck, sondern erhöht dadurch die Brisanz und sorgt für Nervenkitzel. Fox erzählt grandios, zaubert ein durchaus glaubhaftes Bild und lässt sogar sanft versteckten Humor nicht zu kurz kommen. Meisterhaft und souverän beherrscht Fox den Thriller und hat aufs Neue einen "page turner" geschaffen.
    Nett auch die Danksagung, in der die Autorin ihr millionstes, gedrucktes Wort erwähnt und dazu auffordert, trotz Kritik und Ablehnung nicht aufzugeben, ein Ratschlag, der nicht nur für das Schreiben anzuwenden ist.
    Gesammelte Werke Lydia Sandgren
    Gesammelte Werke (Buch)
    15.10.2021

    Das Buch der Bücher

    Eigentlich schreibt Lydia Sandgren in ihrem fulminaten Mammutdebut über 870 Seiten lang nur über ganz gewöhnliche Menschen. Aber vielleicht ist das gerade der Reiz der Geschichte um einen Verleger, seine Frau und den gemeinsamen Freund, den Künstler. Der Leser begleitet in Zeitsprüngen die Entwicklung der jungen Schein-Rebellen zu etablierten Erwachsenen, mit all ihren Sorgen und Nöten. Als roter Faden, der eine enorme Spannung aufbaut, zieht sich das plötzliche Verschwinden von Cecilia und die Suche ihrer Tochter nach der Mutter durch das Buch. Sandgren liebt die Literatur, das spiegelt sich in jedem Satz, in jedem Zitat, in jedem Bezug auf berühmte Autoren und ihre Werke wieder. Voller kluger Philosophie und Psychologie beschreibt das Buch die Protagonisten bei ihrem Versuch, das Leben zu meistern, jeder auf seine Art. Doch zum Leben gehört auch immer wieder scheitern. Und die Erkenntnis, dass man sich vielleicht in der Buchwelt verstecken kann, aber trotzdem das reale Leben andere Geschichten schreibt. Intelligent und eloquent, auf den Spuren von Irving und Updike wandelt, lässt die Autorin ihre Figuren mit jeder Pore authentisch wirken. Der Leser wird zum treuen, aber auch voyeuristischen Wegbegleiter der Protagonisten, neugierig nach der Wahrheit suchend. Fast zehn Jahre schrieb die Autorin nach eigenen Angaben an dem Werk, das mit Knausgard kokettiert, aber nicht verglichen werden sollte. Ein wort- und bildgewaltiges Lesevergnügen, das mich von Anfang bis Ende gefesselt hat, und bei dem Umfang ist das keine Selbstverständlichkeit. Als Quellenleser, so manches Buch zieht viele Folgelesungen nach sich, hätte ich mir als kleines Schmankerl eine Zusammenstellung aller Bücher und Autoren gewünscht, auf die sich die belesene und sprachgewandte (wer über gute Fremdsprachenkenntnisse verfügt, hat noch mehr Freude an dem zitatenreichen Werk) Schriftstellerin beruft. Bravo, darf man anerkennend rufen!
    Betongold Betongold (Buch)
    05.10.2021

    Viel Lokalkolorit, wenig Krimi

    Ein toter Bauunternehmer ruft dessen Freund, einen Ex-polizisten auf den Plan. Im Münchner Baulöwenmilieu ermittelt der Smokey und versucht Licht in den Nebel zu bringen.
    Was eine spannende Geschichte hätte werden können, verliert sich in zuviel bajuwarischem Geplänkel und einer Sprache, die verzweifelt versucht, die klüngelnde Atmosphäre der münchner Möchtegerns wiederzugeben. Doch wenn der Smokey versucht, den Tod des Schani zu klären und dabei mit dem Moni und der Aymee über vergangene Zeiten philosophiert, verliert sich die Geschichte schnell in den Lebensgeschichten der Personen und vergisst den Krimi. Die Auflösung des Falles kommt dann auch eher überfallartig, als sei der Autorin die Luft bei so viel Stammtischmelancholie ausgegangen. Von der Spannung, die andere Leser dem Buch zuschreiben, kann ich leider nichts erkennen. Das Buch war zum Glück kurz genug, um es zu Ende zu lesen. Gefesselt oder überrascht hat es mich nicht, weder Personen noch Handlung waren ausreichend überzeugend dargestellt. Eher erinnerte das Ganze an lokale Bauerntheater, die urig und kantig eine Geschichte anbieten, die nur bedingt das hält, was der Klappentext oder die Inhaltsangabe verspricht und ohne Weißbier und Leberkässemmel kaum zu verdauen ist.
    1 bis 25 von 89 Rezensionen
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