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    2. Alle Rezensionen von Maza_e_Keqe bei jpc.de

    Maza_e_Keqe

    Aktiv seit: 24. Februar 2023
    "Hilfreich"-Bewertungen: 1
    74 Rezensionen
    Treacle Walker Alan Garner
    Treacle Walker (Buch)
    25.07.2023

    Verwirrender Quatsch

    Joseph Coppock erwirbt bei einem kutschefahrenden Lumpensammler einen Scheuerstein und ein Töpfchen mit einer unbekannten Paste. Der Lumpensammler Treacle Walker ist schon speziell, aber es folgen noch einige sehr absurde Begegnungen.
    Anfangs dachte ich, die Handlung würde in England im 19. oder zu Anfang des 20. Jahrhunderts spielen. Der Schauplatz ist ein altes Fachwerkhaus an einem Wäldchen und der Lumpensammler mit der Pferdekutsche unterwegs. Doch dann wird moderne Technik erwähnt, die mich stutzig gemacht hat.
    Die Geschichte jedenfalls ist extrem verwirrend. Sogar Protagonist Joe findet Treacle Walker seltsam; weitere seltsame Begegnungen. Das bleibt mir am Schluss ein Trost: dass Joe bei dem ganzen Quatsch ebenfalls den Überblick verliert. Und das, obwohl er selbst nicht die hellste Kerze auf der Torte zu sein scheint.
    Da der Autor von Philip Pullman („His Dark Materials“) als „der wichtigste britische Fantasyautor seit Tolkien“ gelobt wurde, hatte ich große Erwartungen. Diese wurden leider enttäuscht.
    Obwohl das Buch sehr klein und dünn ist sowie einige Füllseiten zwischen den kurzen Kapiteln aufweist, war es für mich noch zu viel für den anstrengenden Versuch der Geschichte zu folgen und vielleicht doch noch einen Sinn darin zu erkennen. Nach der Hälfte hatte ich das Interesse verloren.
    Für dieses Büchlein 20€ zu verlangen (Hardcover mit Schutzumschlag, 160 nur teilweise bedruckte Seiten), empfinde ich als Dreistigkeit.
    Fazit: Ich habe keinen Sinn in der Geschichte erkannt, außer reichlich verwirrendem Geplänkel und absurden Ereignissen.
    Luftmaschentage Anne Becker
    Luftmaschentage (Buch)
    19.07.2023

    Eine Freundschaft zwischen zwei sehr verschiedenen Mädchen. Zum Scheitern verurteilt?

    Matea ist schüchtern, die neue Klassenkameradin Riccarda draufgängerisch; Matea schweigt, Riccarda spricht laut und oftmals ohne vorher nachzudenken. Matea kann häkeln und stricken, Riccarda kann zeichnen. Matea lebt mit ihren Eltern und ihrem Bruder gemeinsam in ihrem Haus. Riccarda…?

    Von der ersten Seite an ist klar, worauf die Geschichte hinausläuft. Die Freundschaft zwischen Mats und Ricci ist zum Scheitern verurteilt. Oder nicht? Kann ein gemeinsames Häkelprojekt die sehr verschiedenen Mädchen miteinander verbinden?

    Mir hat sehr gefallen, wie zaghaft und sensibel die Geschichte erzählt wird. Obwohl Ich-Erzählerin Matea ja direkt betroffen ist, gelingt es auch die anderen handelnden Personen und deren Charaktere deutlich zu zeigen.

    Das Ende war ab einem gewissen Punkt recht vorhersehbar, trotzdem schön, kam nur für mich etwas sehr schnell. Ich hätte auch gern noch mehr über Riccis Familie/Vergangenheit/Geschichte erfahren. Für die meisten jungen Lesenden dürfte dies wohl kaum einen Unterschied machen.

    Was mich deutlich mehr stört, ist, dass ich nicht erfahre, wie alt die Protagonistinnen im Buch sind. Vom Englischunterricht her zu schließen, tippe ich auf 12-13/6. Klasse, aber es wird an keiner Stelle erwähnt.

    Fazit: Schöne Geschichte zweier ungleicher Mädchen und deren Freundschaft.
    Rattensommer Juliane Pickel
    Rattensommer (Buch)
    19.07.2023

    Ideal für die Leserschaft (15/16 Jahre), in deren Kopf (und Herz) die Pubertät für Chaos sorgt

    Sonny und Lou sind allerbeste Freundinnen, schon immer. Sonny weiß, dass Lou sich wie ein Ersatzkind für ihre zu früh gestorbene Schwester fühlt. Lou trauert und hasst mit Sonny, deren Mutter von einem Betrunkenen getötet wurde. Der Mann, der für ihren Tod verantwortlich ist, kehrt nach dem Gefängnisaufenthalt in den kleinen Ort zurück

    Das Buch liest sich wie ein Drama oder eine Tragödie. Es beginnt mit einem undefinierten Gestank, den Lou beschreibt, und zieht sich wie ein Knoten im Magen durch die Seiten: dieses bedrückende, schwere Gefühl, wie die unheimliche Ruhe vor einem schweren Sturm. Es fühlt sich an, als könnte/müsste/würde jeden Moment etwas Schreckliches passieren. Nach und nach fällt beim Lesen die toxische Beziehung auf, die Lou und Sonny führen und auch das schwelt immer weiter.

    „Rattensommer“ ist die Geschichte einer in mehrerlei Hinsicht viel zu engen (einengenden) Freundschaft.

    Die fühlbare Schwere, die mich während des Lesens begleitet hat, spricht für das Können der Autorin; ihre Fähigkeit Stimmungen rüberzubringen und Gefühle erlebbar zu machen. Genau darum überzeugt mich das Ende des Buches leider nicht vollständig. Zum Schluss wird leider zu wenig erklärt, werden kaum lose Fadenenden zusammengeführt und bleiben bei mir reichlich offene Fragen.

    Trotzdem ein schönes Buch, sicher ideal für eine Leserschaft im Alter der Protagonistinnen (15/16 Jahre), in deren Kopf (und Herz) die Pubertät für Chaos sorgt.
    Ist doch Isy!, Band 1: Von Handlettering, Upcycling und neuen Freundschaften Annette Neubauer
    Ist doch Isy!, Band 1: Von Handlettering, Upcycling und neuen Freundschaften (Buch)
    01.07.2023

    Kurzweilig, unterhaltsam und weckt den Kreativling!

    Isy ist ein ganz normales Mädchen, 12 Jahre alt, hat eine liebevolle Familie, eine beste Freundin und jede Menge do-it-yourself-Ideen, die sie mit anderen oder allein umsetzt (und in diesem Buch mit den Lesenden teilt). Doch plötzlich muss sie innerhalb weniger Wochen umziehen: neues Zimmer, neue Schule, aber keine Freunde. Die Ideen gehen ihr glücklicherweise nicht aus. Und mit denen gewinnt sie auch die Freundschaft ihrer Tischnachbarin und des Klassen-Schönlings.

    Isy erzählt ihre Geschichte sehr entspannt und ich konnte beim Lesen direkt mitfühlen, wie sie empfindet: das Gefühl des Verlassenseins, die räumliche Entfernung und der spärliche Kontakt zur (ehemals) besten Freundin, gleichzeitig der Zusammenhalt mit ihren Geschwistern und immer wieder ihre Kreativität. Einige der Kreativarbeiten sind recht schlicht, ideal zum Nachmachen für kleine Bastelhände. Geschicktere Finger können alles natürlich auch etwas aufwändiger gestalten. Die Ideen im Buch regen auch die eigene Kreativität an, finde ich, und ich hatte direkt Lust ebenfalls aktiv zu werden.

    Besonders gut gefielen mir auch die Rezepte und vor allem die Abwechslung zwischen den verschiedenen Bereichen, aus denen die DIYs stammen.

    Der Schreib/Erzählstil ist schlicht gehalten und gut verständlich für das Alter der Zielgruppe, sogar den Übersetzungen aus dem Englischen, gleichzeitig wenig anspruchsvoll.

    Fazit: kurzweilig, unterhaltsam und weckt den Kreativling!
    Die Tage in der Buchhandlung Morisaki Satoshi Yagisawa
    Die Tage in der Buchhandlung Morisaki (Buch)
    31.05.2023

    Hohe Erwartungen nicht erfüllt

    Takako verliert auf einen Schlag ihren Freund und ihren Job. Als ihr Onkel ihr einen Job in seinem Antiquariat mit kleiner Wohnung anbietet, nimmt sie es spontan an. Der kleine Laden in Tokios berühmtem Buchhandlungs-Stadtteil Jimbōchō ist alles andere als ein Kundenmagnet. Doch Takako schließt ihren etwas schrulligen Onkel und dessen Stammkunden schnell ins Herz. Sie findet neue Freunde und ein neues Hobby: Lesen!

    Da ich eher an westliche Literatur gewöhnt bin, fehlte mir in diesem Buch ein deutlicher Spannungsbogen. Obwohl es einige Höhepunkte und Wendungen im Verlauf der Geschichte gibt, plätschert sie größtenteils eher vor sich hin. Personen kommen und gehen und kommen zurück. Dabei fällt auch auf, dass die „Tage in der Buchhandlung Morisaki“ nur eine Hälfte des Buches füllen und viel zu schnell vorüber gehen.

    Die Ich-Erzählerin Takako hat eine angenehm unaufgeregte Sprechweise, die anfangs etwas gewöhnungsbedürftig sein kann. Auch die Mentalität der Japaner sollte beim Lesen bekannt sein. Ich fand es auch schade die erwähnten Bücher nicht zu kennen. Ein Literaturverzeichnis wäre da im Anhang schön gewesen.

    Allgemein liest sich die Geschichte flüssig. All zu viel Tiefgang sollte jedoch nicht erwartet werden. Der Sinn der Geschichte liegt möglicherwiese zwischen den Zeilen und war für mich nicht ersichtlich. So wurde meine große Vorfreude auf das Buch und dessen Inhalt leider enttäuscht.
    Stella und das Geheimnis Madeleine Bernadotte
    Stella und das Geheimnis (Buch)
    24.05.2023

    Sensible Geschichte über gute und schlechte Geheimnisse

    Stellas 9. Geburtstag beschert ihr reichlich unerwartete Überraschungen. Sie ist mit ihrem Vater, dessen Freundin und deren Kindern ganz neu von New York nach Schweden umgezogen. Ihre Mutter blieb in den USA. Nun muss Stella sich nicht nur an die neue Familienkonstellation gewöhnen, sondern direkt an ein ganz neues Land. Glücklicherweise findet sie recht schnell neue Freunde. Von Elena erhält sie ein ganz besonderes Geburtstagsgeschenk und bald darauf verbindet sie eine enge Freundschaft.

    Der Buchtitel trifft den Inhalt der Geschichte nicht vollständig, denn das Geheimnis ist nur ein Teil der Sorgen, mit denen Stella auf wirklich großartige Art und Weise umzugehen lernt. Die Erzählung ist ein wunderbares Beispiel dafür, dass Kinder (und jeder Mensch) ein Recht auf seine Gefühle hat und diese formulieren darf. Den Kern trifft eine Aussage von Stellas Vater: „Du musst immer zeigen und sagen, was du willst und was du fühlst, sonst können die anderen das nicht wissen".

    Mir hat das Buch richtig gut gefallen, gerade weil mehrere Themen angesprochen werden. Wie Stella (und Elena) mit dem titelgebenden Geheimnis umgehen, empfand ich als eine gute Lösung. Das Ende für erfolgt meinen Geschmack etwas abrupt und lässt ein paar Fragen offen.

    Die Geschichte sollte von Kindern mit einer erwachsenen Person gemeinsam aufgearbeitet werden. Im Anhang des Buches finden sich noch einige hilfreiche Informationen zum Thema.

    Die liebevollen farbigen Illustrationen unterstützen eine schöne Erzählung mit sensiblen Inhalten.
    SOL. Das Spiel der Zehn Aiden Thomas
    SOL. Das Spiel der Zehn (Buch)
    24.05.2023

    LGBTQ+ Fantasy-Abenteuer

    Die Grundidee des Buches ist alles andere als neu: In Reino del Sol leben Götter, Halbgötter und Menschen friedlich zusammen. Jede Stadt hat dabei eine Schutzgottheit. Doch diese sind unterteilt in „Golds“ und „Jades“. Alle zehn Jahre findet eine Zeremonie statt, in der der Segen, der das Land vor den „Obsidians“ beschützt, erneuert werden muss. Dafür werden zehn Gotteskinder ausgewählt, die in fünf Prüfungen gegeneinander antreten müssen. Die siegreiche Person muss die Zeremonie ausführen, in der die letztplatzierte Person geopfert wird.
    Der „historische“ Hintergrund dieser Geschichte wird schon im Prolog beschrieben: Sol opferte sich zuerst um die Obsidians zu verbannen und spendet daher den schützenden Segen.

    Nach dem Lesen des Klappentextes hatte ich eine Art mexikanisch/lateinamerikanisch überspültes „Tribute von Panem“-Szenario erwartet. Einiges erinnerte auch stark daran: der Konkurrenzkampf und die Sorge ums Überleben.

    Dabei war es für mich anfangs schwierig mir die vielen Namen, Bezeichnungen und Personen sowie deren Verhältnisse untereinander zu merken und mich zu orientieren. Ein Glossar, ein Stammbaum und/oder eine Karte wären dabei sehr hilfreich gewesen. Dadurch fand ich anfangs eher schleppend in die Geschichte hinein, denn auch inhaltlich zieht sich die Handlung eher, bevor sie mit Beginn der Prüfungen endlich Fahrt aufnimmt. Es wird sogar richtig spannend und die Wendung gegen Ende hätte wohl kaum jemand vorherahnen können. Der Cliffhanger am Schluss macht neugierig auf die Fortsetzung.

    Begeistern konnte mich die Welt, in der es Götter und Gottheiten sowie Sterbliche gibt, zugleich moderne Technologie neben wichtigen Traditionen. Trans-Personen oder genderneutrale Personen sind keine Ausnahme und werden authentisch und natürlich im Buch dargestellt, ohne das Thema künstlich aufzublasen. Die Pronomen sien/sier/sieser können beim Lesen anfangs ungewohnt wirken, doch ich habe sehr schnell hineingefunden.

    So bekommen die wichtigen Themen Freundschaft, Erwachsenwerden, Diversität und Selbstfindung einen Platz innerhalb einer fantastischen Rahmenhandlung.

    Ärgerlich fand ich immer wieder auftretende Schreib- und Inhaltsfehler sowie die unscharf wirkende Darstellung der „Siegerehrung“ in Form von Illustrationen der Symbole (Glyphen).

    Wenn auch der Anfang eher schleppend war, konnte mich das Buch mit seinen Protagonisten doch überzeugen und begeistern: Eine schöne und spannende Fantasy-Lektüre mit LGBTQ+
    Jetzt ist Sense Hans Rath
    Jetzt ist Sense (Buch)
    08.05.2023

    Kurzweilige, nicht allzu anspruchsvolle Lektüre

    Wie reagierst du, wenn dir der leibhaftige Gott des Todes begegnet? Der Psychologin Dr. Olivia Bentele geschieht genau das und wirbelt ihren ohnehin nicht eintönigen Alltag gehörig durcheinander. Obwohl sie ihn anfangs für einen dringend therapiebedürftigen „Spinner“ hält, gelangt sie schließlich zu der Erkenntnis, dass tatsächlich der berühmte Thanatos vor ihr steht. Und das keineswegs zufällig.

    Das Buch lässt sich sehr schnell und flüssig lesen. Die Rahmen- und auch Nebenhandlungen sind einigermaßen unterhaltsam und abwechslungsreich, wenn auch nicht all zu tiefgründig. Trotzdem wirken die Figuren authentisch und auch das eine oder andere Schmunzeln konnte ich mir nicht verkneifen.

    Trotz reichlich philosophisch angehauchter Gespräche über den Tod und das Leben bleibt die Geschichte eher seicht.

    Es gibt reichlich Informationen und Hinweise auf die griechische Mythologie und die Götter der griechischen Antike. Eine Übersicht wäre hilfreich gewesen. Aber ist nicht zwingend notwendig fürs Verständnis.

    Für mich war das Buch ein kurzweiliges Lesevergnügen für einen Tag, ideal zum Abschalten von anspruchsvoller(er) Lektüre.
    Die unglaubliche Grace Adams Fran Littlewood
    Die unglaubliche Grace Adams (Buch)
    27.04.2023

    Mutter-Tochter-Drama, das deutlich tiefer geht als vermuten lässt

    Anfangs wirkt Grace wie eine durchgeknallte Mittvierzigerin, die von einer Hormonwelle der Menopause überrollt wurde und somit mehr oder weniger (nicht) ganz Herrin ihrer Sinne ist.
    Abwechselnde Kapitel in verschiedenen Zeitebenen und damit Rückblenden zum Beginn ihrer Beziehung, Mutterschaft und Pubertätschaos ihrer 15-jährigen Tochter Lotte enthüllen nach und nach wirklich große Dramen und Probleme in Grace‘ Leben.
    Ich hatte in diesem Roman eine unterhaltsame Lektüre mit einer ungewöhnlichen Powerfrau erwartet, die 5 Sprachen spricht und durch ein paar unglückliche Zufälle in Streit mit Tochter und Noch-Ehemann gerät. Die tatsächlichen Hintergründe waren für mich sehr unerwartet und ebenso bestürzend.
    Ich konnte beim Lesen sehr gut mit Grace fühlen, die auf ihrem Weg durch London (mit dem Ziel vor Augen) reichlich Hindernisse zu bewältigen hat. An vielen Stellen habe ich mich mit ihr geärgert und hämisch gefreut, wenn sie „über die Stränge schlug“.
    Die Figuren wirken auf mich authentisch und könnten genau so meinen Nachbarn, Kollegen oder Freunde (und deren Familien) entlehnt sein.
    Leider gestaltete sich die Entwicklung der Geschichte sehr weit entfernt von meinen Vorstellungen eines unterhaltsamen Frauenromans. Der Klappentext hat mich da ziemlich irregeleitet. Ich empfehle das Buch gern Müttern in Grace‘ Alter und vielleicht auch Töchtern, damit auf beiden Seiten mehr Verständnis füreinander entstehen kann.
    Straßenmusik Markus Behr
    Straßenmusik (Buch)
    25.04.2023

    Wie ein Gitarrenspiel so unterschiedliche Menschen miteinander verbindet

    Chiara und Jonas haben einiges gemeinsam: die Musik im Herzen und im Blut. Jeweils frisch aus einer Liebesbeziehung getrennt zieht es sie nach Amsterdam. Ihre dortige Begegnung scheint oberflächlich, doch wird ihr Leben nachhaltig beeinflussen.

    Mir hat sehr gefallen, dass von Anfang an, dass eine Lovestory zwischen Chiara und Jonas klar ausgeschlossen wird. Damit konnte ich mich abseits von Romantik beim Lesen auf die Figuren konzentrieren. Die Protagonisten wirken auf mich authentisch. An ihren Gedanken und Erinnerungen in wechselnden Erzählperspektiven teilhaben zu können brachte sie mir noch näher und ich konnte mit ihnen fühlen.

    Ich hatte mit dem Buch eine angenehm leichte Lektüre erwartet, doch mir geht die Geschichte ungewohnt nah. Die Leichtigkeit der Musik während des Singens und Gitarrespielens lenkt zeitweise von der Fragilität der Protagonisten ab. Sowohl Chiara als auch Jonas haben ihre eigenen „Päckchen zu tragen": Beziehungsstress, Familiendrama, Studium und mittendrin ihre Liebe zur Musik. Letztere wird immer wieder besonders deutlich. Die musikalischen Hintergründe haben mir besonders gut gefallen.

    Selbst die englischsprachigen Textpassagen waren für mich leicht verständlich und bedurften keiner Übersetzung in der Fußnote. Grundlegende Sprachkenntnisse empfinde ich daher als Vorteil während der Lektüre.

    Mich ließ das Ende ein wenig ratlos zurück. „Ja, so weit ging es, und was nun?“ fragte ich mich. Ich kam zu dem Schluss, dass es einfach eine Geschichte aus dem Leben zweier sehr unterschiedlicher Menschen ist, die sich begegnen und ein Stück ihres Weges gemeinsam gehen. Das hat mich versöhnt. Daher runde ich meine Bewertung von 3,5 Sternen auf 4.

    Fazit: Eine Coming-of-age-Geschichte für Nicht-mehr-Teenager mit ganz viel Musik.
    Die Hochhaus-Detektive (Die Hochhaus-Detektive Band 1) Johanna Lindemann
    Die Hochhaus-Detektive (Die Hochhaus-Detektive Band 1) (Buch)
    25.04.2023

    Drei sehr unterschiedliche Kinder mit detektivischem Spürsinn ermitteln in einem spannenden Kriminalfall.

    Der neunjährige Anton langweilt sich in den letzten Tagen der Sommerferien. Spontan lädt er die neu ins Hochhaus Nummer 42 eingezogene Isha ein mit ihm einen Detektivclub zu gründen. Als der etwas jüngere Mesut sich aufdrängt, ist das Trio komplett und schlittert tatsächlich direkt in einen echten Kriminalfall.
    Mir gefällt besonders gut, dass alle drei Kinder besondere Stärken und Schwächen haben und wie realitätsnah sie dadurch wirken. Ishas Eltern stammen aus Indien und mussten durch die „Corona-Pandemie“ ihr Restaurant schließen. Sie ist gar nicht glücklich jetzt mit ihren Geschwistern und Eltern im Hochhaus statt in einem schickeren Stadtteil zu wohnen. Mesut versteht sich gut mit seinen Geschwistern, aber sein Papa ist an Long-Covid erkrankt und seitdem ist die Situation schwierig. Antons Mutter ist alleinerziehend und muss mit zwei Jobs das Geld für sie beide aufbringen.
    Ich finde es schön, dass die Grundschulkinder trotz einiger Differenzen Freundschaft schließen und sich sogar ergänzen und gegenseitig unterstützen und ermutigen können.
    Dazu kommt der spannende Kriminalfall und dessen Auflösung.
    Die zum Erzähltext passenden schwarz-weiße Illustrationen von Elli Bruder lockern die Geschichte optisch auf.
    Leider sind mir einige Fehler aufgefallen, die mich in einem Buch für Kinder, das sie zum Lesen und Lernen animieren soll, besonders stören.
    Der Wunschling - Wünsche schmecken nach Brausepulver Annette Brahms
    Der Wunschling - Wünsche schmecken nach Brausepulver (Buch)
    18.04.2023

    Vom Wünschen und Wünscheerfüllen, vom Neuanfangen und Freundschaftschließen

    Theo ist aufgeregt vor dem ersten Tag in der neuen Schule und kann nicht einschlafen. Als plötzlich ein kleines pelziges Wesen mit Strubbelhaaren, Maulwurfsnase und Fledermausohren vor ihm sitzt, siegt die Neugier. Das Tierchen ist ein sogenannter Wunschling: er erschnüffelt die Wünsche von Kindern und erfüllt sie. Dabei hat jeder Wunsch einen eigenen Geschmack und die ganz besonderen, die nach Brausepulver schmecken, mag Theos Wunschling besonders gern. Doch die Umsetzung sorgt für einiges Durcheinander…

    Die kleine, feine Geschichte ist vollständig in Farbe mit niedlichen Illustrationen bebildert. Die einfachen Sätze in großer Druckschrift eignen sich für Leseanfänger besonders gut. Ein kleines Leserätsel am Schluss ist ein schöner Bonus und sorgt dafür, dass die Erzählung noch etwas länger im Kopf bleibt.

    Inhaltlich richtet sich das Buch an Kinder ab ungefähr 6-7 Jahren, Mädchen wie Jungen gleichermaßen, wenn auch „typische Jungsthemen“ überwiegen. Es geht ums Wünschen und wie sich das Erfüllen der Wünsche auswirken kann. Aber auch um den Neuanfang nach einem Schulwechsel und/oder Umzug und ganz besonders um das Thema Freundschaft, was mir persönlich sehr gut gefallen hat. Eine Fortsetzung ist schon angekündigt, in der wir hoffentlich die Protagonisten noch besser kennen lernen werden.
    Equilon Sarah Raich
    Equilon (Buch)
    01.04.2023

    Tolle Grundidee, schwach umgesetzt, fehlerhaft mit unglaubwürdigen Protagonisten

    Die Idee dieser Dystopie gefällt mir richtig gut: die Erde ist ausgebeutet, es gibt kaum noch Hoffnung für 7 Milliarden Menschen in herunter gekommenen Gegenden und Städten, die wenig zu essen haben. Diese sogenannten „Grenzländer“ sammeln Punkte in einem Score, der ihnen die Chance bieten soll aus dem Elend herauszukommen. Das Programm „Equilon“ zählt und wertet aus, welche Menschen in die wohlhabenden Gegenden „aufsteigen“ dürfen um am Fortschritt mitzuarbeiten. Doch dahinter steckt mehr…
    Die Geschichte wird erzählt aus den Perspektiven der Grenzländerin Jenna, die es gerade geschafft hat nach New Valley eingeladen zu werden und Dorian, der nie eine Chance haben wird den Score zu knacken.
    Jenna ist 19 und bildet sich ein intelligent zu sein, ist aber mit dem neuen luxuriösen Leben schnell überfordert. In manchen Szenen kann ich ihr Denken und Handeln nachempfinden, dann wieder verhält sie sich so dumm und naiv wie eine 12-jährige.
    Dorians Alter wird nicht genannt. Er könnte 12 oder 30 Jahre alt sein oder irgendetwas dazwischen. Er ist sensibel, nachdenklich und hilfsbereit. Wenn er mir auch anfangs sofort sympathisch war, trifft er einige für mich nicht nachvollziehbare Entscheidungen und entwickelt sich leider ähnlich unglaubwürdig wie Jenna.
    Gut gefallen hat mir, dass immer wieder Musik eine wichtige Rolle spielt; seltsamerweise eher ältere Songs. Hat die „Zukunft“ keine guten/passenden/neuen Stücke hervorgebracht? (Stichwort: unglaubwürdig) Am Ende des Buches findet sich eine Playlist.
    Die Sprache der „neuen Welt“ ist Englisch und dessen Kenntnis wird vorausgesetzt oder man braucht eine Übersetzungsmöglichkeit während des Lesens. Die Szenen, in denen die New Valley-Figuren kommunizieren wirken wunderbar realistisch: Businesssprache und Phrasen bis zum Erbrechen.
    Das Buchcover möchte ich auch besonders hervorheben, weil es die Gegensätze so gut darstellt: freundlich, leuchtend, prunkvoll und düster, karg, trostlos. Sogar der Buchtitel ist fühlbar getrennt und fühlt sich glatt bzw rau an, was einen ziemlich beeindruckenden Effekt darstellt.
    Leider überwiegen meine persönlichen Kritikpunkte:
    Es wird nicht genannt, in welchem Jahr die Handlung spielt, nur ab und zu gibt es Andeutungen und ich vermute ca. 2040-2050.
    Es finden sich unzählige Fehler im Buch: Schreibfehler (Eigennamen werden plötzlich anders geschrieben oder wurden nachträglich geändert), Kommafehler, Logikfehler (Haarfarben und Kleidung ändern sich innerhalb weniger Absätze) und für mich nicht nachvollziehbares Handeln (Warum sollte man einer quasi wildfremden Person geheime Rebellionspläne offenbaren? Warum sorgen unerwartete Hintergrundinformationen niemanden außer mich beim Lesen?). Auch die Ausdrucksweise und Sprache wirkt insbesondere bei Jenna plump (Wortwiederholungen in einem einzigen Satz). Bei einem Buch eines großen Verlages (hier:dtv) erwarte ich gründliche Arbeit des Lektorats und Korrektorats, die hier leider sehr schlampig gearbeitet haben und das ärgert mich sehr, insbesondere für den Preis von 16€!
    Ab dem ersten Drittel des Buches habe ich mich nur noch auf die Kapitel von Dorian gefreut und durch Jennas hindurch gequält, weil die mir zunehmend auf die Nerven ging.
    Es findet sich eine ausdrückliche Triggerwarnung für Themen wie Suizid(versuche), Geschlechteridentifizierung, Behinderungen, Gewalt gegen Tiere und Menschen. Ich finde es grundsätzlich wichtig solche Inhalte auch in einer Dystopie anzubringen und finde es gut von der Autorin. Trotzdem geht es in der schwach umgesetzten Geschichte leider unter.
    Keine Leseempfehlung für Freunde gut recherchierter und geschriebener Dystopien mit authentischen Figuren.
    Ruby 2: 1 Chaos-Queen und jede Menge Glitzerstaub Ruby 2: 1 Chaos-Queen und jede Menge Glitzerstaub (Buch)
    25.03.2023

    Turbulent, abwechslungsreich und chaotisch mit neuen Mitbewohnern auf 10 Beinen

    Obwohl es sich hier um Band 2 der Reihe handelt, ist die Geschichte problemlos auch für Einsteiger verständlich. Kurze Rückblenden und Erklärungen helfen beim Verständnis. Und wer Ruby mag, wird sicher auch ihre erste Erzählung verfolgen wollen.

    Es macht große Freude die 12-jährige Ruby und ihre eher ungewöhnliche Familienkonstellation zu begleiten. Wie (fast) alle Scheidungskinder wünscht sie sich, dass Mama und Papa wieder zusammenfinden. Bis es so weit ist, pendelt Ruby wochenweise zwischen dem grünen Berliner Stadtrand und der turbulenten Innenstadt. Das freie Zimmer in Papas WG bekommt eine neue Mieterin: die zwanzigjährige Lizzy mit ihren Mischlingshunden Jimmy und Jonny. Die sorgen auch sofort für eine ganze Menge Chaos. Dass Lizzy kein festes Einkommen und darüber hinaus noch Schulden abzuzahlen hat, entspannt die Situation nicht gerade. Gleichzeitig ist die junge Frau einfach sympathisch in ihrer lockeren und freundlichen Art. Ruby, deren Freundinnen und Familie versuchen ihre Pläne bestmöglich zu unterstützen. Dabei kommt es zu reichlich turbulenten und amüsanten, aber auch ernsten Szenen.

    Ruby erzählt die Geschichte in ihrer typischen Jugendsprache, was für erwachsene Lesende stellenweise ungewohnt sein kann. Gleichzeitig macht es so viel Spaß ihr zu folgen und mitzuerleben, welche Gedanken in ihrem Kopf vor sich gehen und wie sie versucht Probleme zu lösen.

    Besonders schön fand ich das Wiedersehen mit einer Figur aus Band 1, das ich hier natürlich nicht verraten möchte.

    Für mein Empfinden fehlt die titelgebende „jede Menge Glitzerstaub“ im Buch verteilt. Nichtsdestotrotz ist es eine herrlich amüsante und kurzweilige Lektüre für alle ab 10 Jahren.

    4,5 Sterne runde ich sehr gern auf 5 auf!
    Die letzte Erzählerin Donna Barba Higuera
    Die letzte Erzählerin (Buch)
    25.03.2023

    Katastrophenszenario mit viel zu junger Protagonistin

    Das Buch beginnt mit einer bevor stehenden Katastrophe: 28. Juli 2061die Erde droht durch einen Kometeneinschlag zerstört zu werden und nur wenige Auserwählte Menschen erhalten die Chance mit Passagierraumschiffen rechtzeitig zu einem anderen (hoffentlich bewohnbaren) Planeten zu reisen: dem Sagan. Während des 380 Jahre dauernden Fluges werden die Körper konserviert und die Gehirne mit Informationen zu wichtigen Themengebieten versorgt, die für den Wiederaufbau der Zivilisation wichtig erscheinen. Die Eltern der 12-jährigen Petra Peña sind Wissenschaftler und so wird sie auf den Gebieten der Botanik und Geologie „ausgebildet“. Doch eigentlich möchte das Mädchen lieber eine Erzählerin sein und andere mit ihren Geschichten erfreuen. Die Gelegenheiten dazu erhält sie nach dem „Wecken“, wenn auch ganz anders als erwartet.

    Das weitere Geschehen möchte ich nicht spoilern, daher beschränke ich mich darauf zu erwähnen, dass Petra für ein 12- bzw. 13 Jahre altes Mädchen ziemlich viel Grausamkeit erleben muss. Ihr Geist ist durchaus gereift, was sich in ihren Erklärungen und Beschreibungen zeigt, die ich teils selbst erst nachschlagen musste.

    Mir haben die „cuentos“, die Märchen und Geschichten sehr gut gefallen, insbesondere auch, weil sie passend zu den jeweiligen Situationen ausgewählt wurden. Diese „Geschichten in der Geschichte“ sind ein kleines Highlight. Besonders gern weise ich dabei auf das ab Seite 315 befindliche Glossar hin, das die spanischen Sätze und Ausdrücke übersetzt und erklärt.

    Petra Peña hat einen „genetischen Defekt“: Retinopathia pigmentosa verengt das Sichtfeld der Augen. Bei Tageslicht ist die Sicht noch okay, aber sobald es dämmert, muss sich das Mädchen vorsichtig voran tasten. Ich fand es gut, richtig und wichtig, dass diese Erkrankung im Buch thematisiert und damit (Achtung, dummes Wortspiel) „sichtbar“ gemacht wird.

    Leider konnte mich das Buch dennoch nicht vollständig „abholen“ und „mitnehmen“. Ich geriet immer wieder aus dem Lesefluss. Obwohl Petra durchaus nicht unsympathisch ist, wirkt sie zu „alt“. Durch ihr Denken und Handeln, ihre geistige Reife und auch die entsetzlichen Dinge, die ihr wiederfahren, fühle ich mich eher wie in einem Jugendroman als einem Kinderbuch. So muss Petra Abschied von ihrer geliebten Großmutter nehmen, der der Zugang zu dem Evakuierungs-Raumschiff verwehrt wird. Verlust, Trauer und Angst begleiten das Mädchen somit vom ersten Kapitel an.

    Trotz der Jugend der Protagonistin würde ich das Buch frühestens ab einem Alter von 14 Jahren empfehlen. Die Inhalte können belastend sein, Sprache und Fachbegriffe sowie deren Verständnis braucht möglicherweise Unterstützung durch erwachsene Personen. Gleichzeitig dürfte es dadurch auch eine ältere Leserschaft durchaus ansprechen, insbesondere mit Interessen in Richtung Science-Fiction.

    Ich vergebe insgesamt 3,5/5 Sternen, empfehle das Buch aber gern an alle, die sich für die Thematik interessieren.
    Willodeen - Das Mädchen und der Wald der verschwundenen Tiere Katherine Applegate
    Willodeen - Das Mädchen und der Wald der verschwundenen Tiere (Buch)
    16.03.2023

    Wenn schreckliche Dinge möglich sind, warum nicht auch magische? (S.172)

    Willodeen lernt von ihrem Vater die Liebe zur Natur und zu den Tieren. Sogar und vielleicht besonders die stinkenden und lärmenden „Kreischer“ finden ihre Neugier und Zuneigung. Durch eine Abschussprämie reduziert sich deren Zahl um das Dorf herum drastisch und Willodeen ist besorgt. Denn auch die beliebten niedlichen „Summbärchen“ kehren in diesem Jahr nicht zum Überwintern zurück. Das Mädchen macht sich ihre eigenen Gedanken und stellt Nachforschungen an. Die Erkenntnis, die Willodeen sucht (und findet), ist alles andere als überraschend; die Kleinigkeiten und das Drumherum machen den Zauber der Geschichte aus.
    Schon die Widmung und das Zitat zum Buchbeginn hatten mich sofort für sich eingenommen. Dann lernte ich Willodeen kennen und war begeistert.
    Die ganze Geschichte liest sich wie ein Märchen: Handlung und Menschen nah am bekannten Leben; die Umgebung ein wenig mystisch, voller wunderlicher und fantasievoll beschriebener Tiere; dazu einen kleinen Hauch Magie.
    Das Buch ist voller wundervoller Sätze über das Leben, die Menschen und die Natur, die sich zitieren lassen. Die poetische und märchenhafte Sprache sowie die sympathischen Protagonisten lassen in eine Welt eintauchen, die grausam und schön zugleich ist- ganz wie die Welt, in der wir leben.
    Unterstützt wird diese traumhafte Erzählung durch wenige, aber liebevoll detailreiche Illustrationen aus der Feder von Charles Santoso.
    Den deutschen Untertitel des Buches finde ich etwas irreführend, lenkt aber hoffentlich das Interesse potentieller Lesender auf dieses bezaubernde Werk.
    Unsichtbar Eloy Moreno
    Unsichtbar (Buch)
    16.03.2023

    Unsichtbar ist man nur, wenn die anderen einem dabei helfen. (S.291)

    Das Buch erzählt die Geschichte des namenlosen Jungen, der innerhalb weniger Momente zum Mobbingopfer wird und den „Monstern“, die ihm nach und nach in seinem Umfeld begegnen. Er wünscht sich und erhält Superkräfte, die es ihm ermöglichen damit umzugehen, doch gleichzeitig anders als gedacht.

    Zu Beginn der Lektüre dürften sich beim Lesen eine ganze Wagenladung offener Fragen bilden, die erst nach und nach im Verlauf (fast) alle geklärt werden. Auch die zahlreichen Wechsel der Erzählperspektive fand ich anfangs etwas gewöhnungsbedürftig, doch zugleich sehr spannend. Denn genau dadurch erhielt ich reichlich Hintergrundinformationen.

    Der Schreibstil des Autors liest sich großartig. Ich konnte in jeder Situation mit-fühlen und mit-leiden. Eine Triggerwarnung braucht es meiner Meinung nach nicht, wenn auch die Handlung reichlich potentielle Trigger aufweist. Die Inhaltsangabe dürfte Warnung und Hinweis genug sein.

    Meine heimliche Heldin in der Geschichte ist die Spanisch-Lehrerin, die versucht sich für den namenlosen Jungen einzusetzen ohne ihn oder den Mobber oder irgendwen anders offensichtlich bloßzustellen. Neben dem „Haupt-Mobber“ gilt meine Verachtung der angeblich besten Freundin des Opfers, die ihm noch Vorhaltungen und damit absolut nichts auch nur ansatzweise besser macht.

    Dem Autor Eloy Moreno gelingt es sowohl Mobbingopfer, tatenlos Zuschauende, Mobber und „mutmaßlich unbeteiligte Personen“ in ihrem Denken und Handeln absolut glaubwürdig darzustellen und somit nahezu alle Seiten zu beleuchten. Die Erzählung aus den verschiedenen Perspektiven macht diese Geschichte so authentisch und gleichzeitig erschreckend realitätsnah.

    Im Anhang an die Geschichte finden sich ein paar Definitionen sowie Tipps und Hinweise. Dabei wird ausschließlich das Mobbing an Schulen thematisiert. Dies ist nachvollziehbar bei dem vorliegenden Jugendroman, dessen Zielgruppe hauptsächlich unter Schulpflichtigen anzusiedeln ist.

    Ich glaube, dass sich dieses Buch perfekt als Schüler-Lektüre eignen dürfte. Nur habe ich dabei den Verdacht, dass (potentielle) Mobber sich kaum von den schrecklichen Folgen ihres Handelns überzeugen und dadurch von den Taten abhalten lassen.
    Mitternachtskatzen, Band 3 - Der König der Federträger Barbara Laban
    Mitternachtskatzen, Band 3 - Der König der Federträger (Buch)
    04.03.2023

    Wie können die schottischen Katzen vor dem grausamen König gerettet werden?

    Es handelt sich um Band 3 der Mitternachtskatzen-Reihe. Doch kurze Rückblenden und Einschübe dienen dem Verständnis der bisherigen Ereignisse sowie der Erinnerung für diejenigen, bei denen die Lektüre schon länger zurück liegt. Unterstützend findet sich am Buchende eine Übersicht der vierbeinigen Protagonisten.
    Inhaltlich dreht sich dieses Buch um die Frage, wie der böse König Fergus Finnigan von Schottland besiegt und die schottischen Katzen von seiner Schreckensherrschaft befreit werden können. Dazu wird ein geheimnisvolles magisches Halsband benötigt, doch das ist gar nicht so einfach zu beschaffen. Und der gemeine Katzenkönig hat noch diverse Trümpfe in der Hinterpfote.
    Natürlich gibt es ein Wiedersehen mit alten Bekannten. Nova und Henry finden neue Freunde, aber auch Gegner. Ich erfahre weitere Hintergrundgeschichten über die Vergangenheit der Protagonisten und es ist wieder sehr spannend.
    Der gewohnt flüssige Schreibstil der Autorin lässt mich beim Lesen durch die Seiten fliegen, so dass ich das Buch kaum aus der Hand legen möchte.
    Wie schon Band 1 und 2 ist auch dieses Buch vom Cover über die farbigen Bilder im Einband bis zu den schwarz-weißen Illustrationen in einigen Kapiteln von Jérôme Pélissier optisch wunderschön gestaltet.
    Für Fans der Reihe lohnt sich sogar der Blick auf die Werbung im Anhang, die für alle Mitternachtskatzenfans neues Merchandise enthält.
    Das Geheimnis der Schokomagie (Schokomagie 1) Mareike Allnoch
    Das Geheimnis der Schokomagie (Schokomagie 1) (Buch)
    02.03.2023

    Klischeehaft, vorhersehbar und nur mit Abstrichen ein Kinderbuch

    Die Geschichte beginnt meiner Meinung nach etwas sehr klischeehaft: Protagonistin Mila wird von zwei arroganten Mädchen aus ihrer Klasse gehänselt. Nur ihre beste Freundin Liz hält zu ihr. Aber Mila hat ein Geheimnis: Sie hat die angeborene Fähigkeit des „Duftsehens“: sobald sie Kakao riecht, bildet sich eine Art magischer Nebelschleier vor ihren Augen und sie hat Visionen der Zukunft. Dummerweise steht der Schüleraustausch nach Paris bevor, wo es vor Süßigkeiten an jeder Ecke wimmelt. Und (ganz und gar nicht!) zufällig ist Milas Gastschüler ausgerechnet der (besonders schnuckelige) Sohn des französischen Präsidenten.
    Schon die Kapitelüberschriften sollten wohl humorvolle Wortspiele beinhalten; ich empfand sie als abgedroschen. So zogen sich die ersten Kapitel für mich eher unspektakulär in die Länge, angefüllt mit Zickereien einer überheblichen Französin, Freundschaftsschwüren zwischen Liz und Mila und heimlichem Schmachten gegenüber Gast-Bruder Louis. Ab und zu gab es auch ein paar halbwegs witzige Szenen, aber richtig in Fahrt kam die Geschichte erst ab ca. der Hälfte des Buches, als es mehr Hintergrundinformationen gab.
    Der Schreibstil liest sich angenehm flüssig. Trotzdem kann mich die Ich-Erzählerin nicht überzeugen. Dass sie angeblich 14 Jahre alt ist, wird nur an wenigen Stellen eindeutig klar. Einige Szenen wirken eher, als hätte sie die Stimme ihrer allwissenden Großmutter im Kopf; andere als würde eine 8-10jährige erzählen; wieder andere könnten die Fantasie von 30-40jährigen ansprechen.
    Leider ist auch die Handlung ziemlich schnell ziemlich vorhersehbar.
    Als überflüssig und ärgerlich empfand ich die reichlich vorhandenen Produktplatzierungen. Sicher sollten sie die Protagonisten und die Handlung authentischer gestalten. Doch ich bin der Meinung, dass in ein Kinderbuch nicht unbedingt Werbung für ganz bestimmte Streaming-Dienstleister, soziale Medien und Kommunikations-Apps gemacht werden müsste, die sowieso schon weltbekannt sind.
    Sehr gut hingegen gefallen mir die „Magischen Rezepte“ im Anhang des Buches. Solche Goodies mag ich persönlich sehr und da sie auch zur Geschichte passen, versöhnen sie mich ein wenig mit dem Buch. Auch die Covergestaltung ist wirklich wunderschön gelungen mit den zarten Farbtönen, den Mustern und glitzernden Elementen. Als angenehm empfand ich auch, dass trotz der französischen Sprachelemente die Geschichte verständlich blieb, da es Übersetzungen und Erklärungen des Gesagten gab. Auch die Grundidee finde ich einfach toll: magische Schokoladendüfte hört sich einfach himmlisch an.
    Mein eher negativer Eindruck des Buches überwiegt leider trotzdem.
    Ich empfehle die Geschichte nur sehr bedingt als Kinderbuch, da einige Szenen meiner Meinung nach nicht für Kinder geeignet scheinen; gleichzeitig für ein Jugendbuch zu kindlich und mutmaßlich unspannend.
    Fazit: schöne Geschichtenidee klischeebeladen, vorhersehbar, kitschig umgesetzt und mit zweifelhafter Zielgruppe.
    Grimmwald Nadia Shireen
    Grimmwald (Buch)
    26.02.2023

    „Grimmwald ist voller Spinner. Aber Grimmwald ist unser Zuhause.“

    Der keine Fuchs Ted und seine große Schwester Nancy leben in der Großen Stadt. Als sie den Zorn der bösen Katze Prinzessin Pinöckel auf sich ziehen, flüchten sie in den Grimmwald. Dort sind sie zwar sicher vor der Katze, aber treffen auf einige sehr spezielle und merkwürdige Tiere. Der kleine Ted findet endlich Freunde und Nancy macht eine Entdeckung.
    Das Buch ist ein riesiger Spaß! Die Figuren sind herrlich komisch und haben alle (Buchzitat:) „eine Schraube locker“. Logik oder irgend eine Form von Realismus sollte dabei nicht erwartet werden. Die sprechenden Tiere tun und erleben Dinge, die ich aus keiner anderen Kinder-Tiergeschichte kenne.
    Unterstützt wird diese verrückte Geschichte durch einen Nebenerzähler, der Hintergrundinformationen liefert, und witzige Illustrationen. Sie wirken eher skizzenhaft, dadurch aber ganz besonders passend zu dem unglaublichen Abenteuer, das Ted und Nancy erleben.
    Obwohl ich ein großer Fan von Katzen bin, ist mir die Prinzessin in diesem Buch ausnahmsweise gänzlich unsympathisch.
    Klare Leseempfehlung für klein und groß und alle, die Tiere mögen. Ich bin sicher, dass Eltern ihre Freude beim Vorlesen haben!
    SAMi - Die kleine Hummel Bommel Britta Sabbag
    SAMi - Die kleine Hummel Bommel (Buch)
    24.02.2023

    Jeder ist anders und das ist auch gut so!

    Bei dem Buch handelt es sich um den ersten Band einer wundervollen Kinderbuchreihe.
    Schon das Cover bietet einen ersten Eindruck auf die liebevollen Farb-Illustrationen, mit denen die Geschichte bebildert ist.
    Die kleine Hummel Bommel wird wegen ihrer winzigen Flügel gehänselt und fragt daraufhin die geflügelten Insekten in ihrem Bekanntenkreis um Rat. Denn wie soll sie fliegen können mit ihren minikleinen Flügelchen?
    Ich fand es sehr interessant Bommel zu begleiten und von den anderen Tieren ihre verschiedenen Ratschläge zu verfolgen. Dabei fällt auf, dass es sich eben um ein Kinderbuch handelt. Daher steht die Logik oft hinter niedlichen Illustrationen sowie Handlung zurück. Ich empfehle auch den Eltern mit ihren Kindern ab einem verständigen Alter über diese "Interpretationen" (Fehler) zu sprechen.
    Für die wirklich niedliche Geschichte und deren Aussage "Jeder ist anders und das ist auch gut so!" ist es kaum von Belang, darum empfehle ich das Buch wirklich gern.
    SAMi- Lesebär ist dabei ein besonderes Highlight! Er liest nicht nur einfach die Geschichte vor, sondern macht sie zu einem Hörspiel. Denn die musikalische Grille singt ein kleines Mutmachlied und dieses singt sie durch "SAMi" tatsächlich. Wunderschön!
    Witches of Brooklyn - Total verhexte Tanten Sophie Escabasse
    Witches of Brooklyn - Total verhexte Tanten (Buch)
    24.02.2023

    Magischer Hexen-Comic mit schöner Botschaft

    Die Geschichte beginnt recht klischeehaft: elfjähriges Waisenmädchen wird mitten in der Nacht bei zwei ihr bisher unbekannten Tanten abgeliefert. Natürlich will sie nicht bei den fremden älteren Damen leben, findet jedoch bald Gefallen daran. Ganz besonders, als sie ganz besondere Fähigkeiten entdeckt…
    Die Figuren sind wunderbar skurril und gleichzeitig sympathisch. Die vollständig farbigen Zeichnungen im lockeren Comic-Stil reißen sofort mit. Sie sind sehr dynamisch und lassen das Geschehen lebendig wirken. So „gewöhnlich“ Effies Erlebnisse in Brooklyn beginnen, so spannend entwickelt sich die Geschichte. Mir hat es gefallen Effie und ihre „verhexten“ Tanten kennenzulernen und mit ihnen die Hexerei zu erforschen. Selbstverständlich wünsche ich mir ebenfalls magische Kräfte zu besitzen. Auch, dass Effie ihre anfängliche Aversion gegen ihre Tanten sehr schnell verliert und die Magie nicht die einzige Gemeinsamkeit ist, die sie verbindet, hat mir beim Lesen richtig viel Spaß gemacht. Ganz besonders berührt hat mich das Einfühlungsvermögen der Hexen-Tanten Selimene und Carlotta, die sich besser in die Gefühle der Elfjährigen hinein versetzen können und ihr zeigen, wie sie damit umgehen lernt.
    Außerdem hält besonders das Ende eine schöne und wichtige Botschaft bereit.
    Witches of Brooklyn - Eine Stadt voller Hexen Sophie Escabasse
    Witches of Brooklyn - Eine Stadt voller Hexen (Buch)
    24.02.2023

    In Band 2 müssen magische, aber auch alltägliche Probleme gelöst werden

    Band 2 der magischen Comic-Reihe ist problemlos auch ohne Vorkenntnis des ersten Buches verständlich. Es gibt ein paar Verweise auf die Anfangsgeschichte, diese sind jedoch vernachlässigbar.
    Die elfjährige Effie wird von ihren Tanten Selimene und Carlotta offiziell in den Hexenzirkel von New York aufgenommen. An einer Straßenecke, genannt die „stürmische Ecke“, scheint sich etwas Unheimliches zu ereignen und die Hexen müssen der Ursache auf den Grund gehen. Die neue Mitschülerin aus Frankreich (dem Herkunftsland der Autorin) bereitet Effie Kummer ganz un-magischer Art. Eifersucht und Einsamkeit nagen an der Junghexe.
    Die Geschichte ist magisch und aufregend, gleichzeitig auch lehrreich für ganz gewöhnliche Alltagssorgen eines elfjährigen Mädchens. Ich mag die Figuren sehr, weil sie so authentisch wirken und sie wachsen mir in dieser Geschichte noch ein bisschen mehr ans Herz. Außerdem war es total spannend andere New Yorker Hexen kennenzulernen, jede mit ihren ganz besonderen… „Eigenheiten“.
    Als besonderes kleines Goodie finden sich im Anhang ein paar Skizzen der Autorin.
    Loki - Wie man als schlechter Gott ein guter Mensch wird (oder auch nicht) Louie Stowell
    Loki - Wie man als schlechter Gott ein guter Mensch wird (oder auch nicht) (Buch)
    24.02.2023

    Ein Kinderbuch, aber eher für Erwachsene!

    Die wichtigste Information meiner Meinung nach vorab: das Buch halte ich nur sehr bedingt für Kinder geeignet. Es enthält reichlich Informationen über den nordischen Gott Loki und seine Geschichte sowie über die nordischen Gottheiten und Mythologie allgemein. Das macht auf jeden Fall neugierig mehr darüber zu erfahren und sich in das Thema einzulesen. Und das sollten Kinder auf jeden Fall nur im Beisein ihrer Eltern tun, bestenfalls informieren sich diese vorher.
    Das Buch, in dem der unsterbliche Loki in einen Elfjährigen verwandelt wird, ist ein gewaltiger Spaß für einfach alle! Der Gott des Chaos stellt sich zusätzlich zu seiner Aufgabe tugendhaftes Verhalten zu lernen den Herausforderungen des 21. Jahrhunderts. Das führt zu so vielen urkomischen Situationen, dass ich das Buch in einem Rutsch durchgelesen habe.
    Die amüsante Geschichte wird unterstützt durch die passenden Comic-Illustrationen von Ulf K.
    51 bis 74 von 74 Rezensionen
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